Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Forschungsbericht Nr. 38
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Wilhelmstraße 43 / 43G, 10117 Berlin
Postfach 08 02 64, 10002 Berlin
Telefon 030 / 20 20 - 50 00, Fax 030 / 20 20 - 60 00
Internet: www.gdv.de, www.udv.de
Fortbildung von Unfallkommissionen
Tanja Leven
Jens Leven
Petra Butterwegge
Jörg Ortlepp
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Forschungsbericht Nr. 38
Fortbildung von
Unfallkommissionen
Tanja Leven
Jens Leven
Petra Butterwegge
Jörg Ortlepp
Impressum
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Unfallforschung der Versicherer
Wilhelmstraße 43/43G, 10117 Berlin
Postfach 08 02 64, 10002 Berlin
E-Mail: unfallforschung@gdv.de
Internet: www.udv.de
Facebook: www.facebook.com/unfallforschung
Twitter: @unfallforschung
YouTube: www.youtube.com/unfallforschung
ISBN-Nr.: 978-3-939163-66-4
Redaktion: Dipl.-Ing. Petra Butterwegge, Dipl.-Ing. Jörg Ortlepp
Erschienen: 05/ 2016
Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV)
Fortbildung der Unfallkommissionen
Bearbeitet durch
Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee GbR)
Dipl.-Ing. Tanja Leven
Jens Leven
Bei der UDV betreut von:
Dipl.-Ing. Petra Butterwegge
Dipl.-Ing. Jörg Ortlepp
5
Inhalt
1
Ausgangslage und Zielsetzung
6
2
Entwicklung Fortbildungscurriculum
7
2.1
Vorgehensweise
7
2.2
Schulungsinhalte
9
2.3
Schulungsmethoden, -materialien und -curriculum
3
10
Pilotschulungen
14
3.1
Übersicht durchgeführte Schulungen
14
3.2
Evaluation der Pilotschulungen
16
3.2.1
Evaluationsmethoden
16
3.2.2
Ergebnisse der Evaluation
18
4
Fazit
31
5
Empfehlungen
33
6
Literatur
34
7
Anlagen
35
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der männlichen und weiblichen
Sprachformen verzichtet.
6
1 Ausgangslage und Zielsetzung
Die behördenübergreifende örtliche Unfalluntersuchung wurde mit der Straßenverkehrsordnung
(StVO) des Jahres 1970 bundesweit eingeführt [1]. Ziel dieses Verfahrens ist es Unfallhäufungen
zu erkennen, eine Bewertung vorzunehmen und (bauliche, verkehrsregelnde oder überwachende)
Maßnahmen zur Beseitigung festzulegen. Zudem soll sichergestellt werden, dass die
beschlossenen Maßnahmen umgesetzt werden und eine Wirkungskontrolle durchgeführt wird. Die
Durchführung von örtlichen Unfalluntersuchungen an Unfallschwerpunkten obliegt den
Unfallkommissionen [2].
Organisation, Zuständigkeiten und Aufgaben der Unfallkommissionen (Uko) sind durch die
Verwaltungsvorschrift zur StVO (VwV-StVO) grundsätzlich geregelt und in Ländererlassen
konkretisiert. Ständige Vertreter im Gremium sind die Polizei, die Straßenverkehrsbehörde und die
Straßenbaubehörde.
Die Mitarbeiter der drei Behörden benötigen zur erfolgreichen Bekämpfung der Unfallhäufungen ihr
spezifisches Fachwissen sowie gemeinsames Unfallkommissionswissen. Sie müssen sich als
Team verstehen und Kenntnis über die Stärken und Schwächen der jeweils anderen
Fachdisziplinen haben. Dies stellt eine große Herausforderung für die Mitglieder dar. Zur
Qualifizierung der Unfallkommissionen führte die Unfallforschung der Versicherer (UDV) im
Zeitraum von 1999 bis 2009 Dozentenausbildungen für Unfallkommissionsschulungen durch, um
über diese Multiplikatoren das Fachwissen gezielt in die Länder zu tragen [3]. Basierend auf einem
unter der Federführung der UDV erarbeiteten Curriculum [4] konnte so die
Unfallkommissionsarbeit erstmalig standardisiert werden.
Im Jahr 2010 hat die UDV eine Untersuchung zum Status Quo der Unfallkommissionen in
Deutschland durchgeführt. Diese Studie zeigte, dass in fast allen Bundesländern ein Bedarf im
Bereich der Fortbildung der Unfallkommissionen vorliegt. Die Gründe sind unterschiedlich, häufig
fehlt es an Angeboten, denn die Erstqualifizierung bindet oft so viele Kapazitäten, dass die
Dozententeams keine Fortbildungen anbieten können. [3]
Zur Unterstützung der Bundesländer entschloss sich die Unfallforschung ein zeitgemäßes
Fortbildungscurriculum für eine verbesserte Unfallkommissionsarbeit konzipieren zu lassen.
In Kooperation mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Hochschule der Polizei
(DHPol) wurden drei Pilotschulungen mit begleitender Evaluation durchgeführt. Hierdurch konnte
das entwickelte Schulungscurriculum kontinuierlich verbessert werden, bis im Ergebnis ein
„anwendungsreifer“ Lehrplan mit entsprechenden Beispielmaterialien vorlag.
In den folgenden Kapiteln werden die Vorgehensweise bei der Erarbeitung des
Fortbildungscurriculums in den wesentlichen Zügen, die Schulungsinhalte, -methoden und materialien sowie die drei durchgeführten Pilotschulungen beschrieben, um abschließend
(Umsetzungs-)Empfehlungen abzugeben.
Der vorliegende Abschlussbericht basiert auf drei Einzelberichten zu den jeweiligen
Pilotschulungen [5] [6] [7], es werden die wesentlichen Erkenntnisse kompakt zusammengefasst.
Das Curriculum wurde in einer separaten Broschüre, die auch nutzbare Unterlagen auf einer CD
enthält, von der UDV veröffentlicht und kann unter Uko@gdv.de kostenfrei angefordert werden.
7
2 Entwicklung Fortbildungscurriculum
2.1 Vorgehensweise
Das Gesamtprojekt bestand aus folgenden Bausteinen:
Erarbeitung eines Fortbildungskonzeptes inkl. Schulungscurriculum und
Beispielmaterialien,
Begleitung der Konzeption durch einen Betreuerkreis,
Durchführung von drei Pilotseminaren,
Begleitende Evaluation der Pilotseminare mit kontinuierlicher Verbesserung/Anpassung
und
Ableitung abschließender (Umsetzungs-)Empfehlungen.
Zur Vorbereitung der Schulungskonzeption wurden alle relevanten Informationen und Grundlagen
zusammengetragen. Dies waren unter anderem:
Standards in der Erwachsenenbildung,
relevante Erlasse aus den Bundesländern,
Aus- und Fortbildungsmaterialien der UDV,
Aus- und Fortbildungscurricula und Schulungsmaterialien aus den Bundesländern (sofern
abweichend vom „Grundcurriculum“ der UDV),
Hospitation in Aus- und Fortbildungsveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen und BadenWürttemberg,
aktuelle Forschungserkenntnisse mit Bezug zum Thema,
aktuelle Regelwerke wie z. B. das Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in
Unfallkommissionen aus dem Jahr 2012 (M Uko),
Informationen und Unterlagen zur Schulung „Qualifizierungsmaßnahme zu Auditoren für
Autobahnen, Landstraßen, Ortsdurchfahrten, Hauptverkehrsstraßen und/oder
Erschließungsstraßen“ („SAS-Schulung“),
Übliche Arbeitsgrundlagen der Unfallkommissionen (z. B. Euska) sowie
weitere Grundlagen/Informationen, die sich aus der Arbeit der projektbegleitenden
Betreuergruppe heraus ergeben haben.
Die Sichtung und Analyse der o. g. Materialien erfolgte vor dem Hintergrund der Bedarfsermittlung
und Lernzielbestimmung.
Die wesentliche Grundlage für die Fortbildungsmaßnahme für Unfallkommissionen stellt das
Schulungscurriculum dar. Es besteht aus einer systematischen Darstellung der beabsichtigten
Unterrichtsziele,
Unterrichtsinhalte und
verwendeten Methoden.
Zudem werden Angaben zum Zeitumfang und zu begleitenden Materialien und Quellen gemacht.
Um ein Schulungscurriculum für die Weiterbildung von Unfallkommissionen erarbeiten zu können,
waren zunächst zahlreiche Vorarbeiten erforderlich, die im Folgenden erläutert werden. Die
nachfolgende Aufzählung stellt grob das methodische Vorgehen und die einzelnen Arbeitsschritte
von der Konzeption bis zur Umsetzung des Schulungskonzeptes dar:
1. Festlegung der Zielgruppen,
2. Ermittlung der Lernbedürfnisse/Lerntypen und Voraussetzungen/Fähigkeiten der Zielgruppe
inkl. der Anforderungen an die Zielgruppe,
3. Themensammlung möglicher Schulungsinhalte und Ableitung der Lernbereiche,
4. Soll/Ist-Vergleich/Bedarfsermittlung (Erkennen von Schulungserfordernissen),
8
5. Formulierung, Gewichtung und Festlegung konkreter Lernziele (Richt-, Grob- und
Feinlernziele),
6. Definition der Rahmenbedingungen (Zeitbedarf, Anteile Übungen/Vorträge, anforderungsund zielgruppengerecht, Zertifizierung, Schulungsstandorte, Dozenten, Materialien,
erforderliche Technik etc.),
7. Methoden der Vermittlung und Auswahl (Vortrag, Übungen, Begehungen, Spiele, etc.),
8. Erstellung des Schulungscurriculums und Entwurf der Schulungs- und Übungsmaterialien,
9. Kritische Überprüfung der erstellten Unterlagen,
10. Umsetzung des ausgearbeiteten Schulungskonzeptes im Rahmen von Pilotschulungen und
11. Anpassung des Schulungskonzeptes auf Basis der Evaluation.
Erkenntnisse über die Zielgruppe und deren Voraussetzungen (Bedarfsermittlung) konnten im
Wesentlichen der Studie zum Status quo der Unfallkommissionen in Deutschland bzw. den dort
durchgeführten Befragungen entnommen werden. Ergänzt werden konnten diese Erkenntnisse
durch die langjährigen Erfahrungen der UDV in diesem Bereich und die praktischen Erfahrungen
der Mitglieder des Betreuerkreises durch die Arbeit mit Unfallkommissionen, deren Schulung oder
entsprechender Forschungsprojekte.
Auf Basis dieser Erkenntnisse erfolgte die Ableitung möglicher Lernbereiche. Es schloss sich ein
Soll-/Ist-Vergleich bzw. das Erkennen von Schulungserfordernissen an. Im Rahmen dieser
Bedarfsermittlung erfolgte eine detaillierte Analyse vorhandener Erlasse, Aus- und
Fortbildungscurricula, Schulungsmaterialien und zur Anwendung kommender Grundlagen und
Systeme in den einzelnen Bundesländern bzw. auf Ebene der UDV. Zudem wurden auch hier die
Erkenntnisse der Studie „Status quo Bericht zur Lage der Unfallkommissionen in Deutschland“
berücksichtigt. Das zu entwickelnde Fachcurriculum sollte sich klar am Schulungsbedarf
orientieren.
Zusätzlich
wurden
zwei
bestehende
Schulungsveranstaltungen
für
Unfallkommissionen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg begleitet, um einen direkten
Einblick in die Durchführung, die Struktur und den Aufbau derartiger Seminare zu bekommen.
Bevor konkrete Schulungsinhalte festgelegt und die Schulung im Detail konzipiert werden konnte,
erfolgte in einem nächsten Schritt die Formulierung klarer Lernziele. Aus diesen wurden dann
wiederum die konkreten Inhalte abgeleitet.
Zur Schulungskonzeption gehörte weiterhin die Festlegung der Rahmenbedingungen. Hierzu
zählten beispielsweise neben dem Schulungsort, den erforderlichen Räumlichkeiten und der
notwendigen Technik die mögliche Struktur z. B. mit einer Kombination aus Vorträgen,
Übungseinheiten und Gruppenarbeit. Weiterhin musste das zur Verfügung stehende Zeitkontingent
für Fortbildungsmaßnahmen seitens der Unfallkommissionen abgeschätzt und daraus eine
sinnvolle Schulungsstruktur und Dauer abgeleitet werden. Ebenfalls erfolgte im Rahmen dieses
Arbeitsschrittes eine Diskussion bezüglich möglicher bzw. geeigneter Dozenten. Neben Dozenten
der UDV sollten auch „externe“ Dozenten aus Universitäten oder Ingenieurbüros für die
Fortbildungsveranstaltung gewonnen werden. So können beispielsweise aktuelle Erkenntnisse aus
dem Arbeitsbereich des jeweiligen Dozenten mit in die Fortbildungsmaßnahme einfließen.
Um ein möglichst praxisgerechtes Fortbildungscurriculum zu konzipieren, die Akzeptanz
sicherzustellen und Sichtweisen und Belange aus unterschiedlichen Bundesländern von Anfang an
berücksichtigen zu können, wurde eine projektbegleitenden Betreuergruppe als wesentlicher
Bestandteil für die erfolgreiche Konzipierung eingerichtet. Die Besetzung dieser Gruppe erfolgte
mit Vertretern aus folgenden Bereichen:
Straßenverkehrsbehörde,
Straßenbaubehörde,
Polizei,
Universität/Hochschule,
Unfallforschung der Versicherer und
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.
9
Die Betreuergruppe hatte die Aufgabe, alle wesentlichen Arbeitsschritte zur Erstellung des
Schulungskonzeptes zu begleiten und das entwickelte Curriculum inkl. Schulungsmaterialien zu
prüfen. Dies erfolgte im Rahmen von insgesamt drei Betreuerkreissitzungen. Zudem konnten aus
dem Betreuer-team Dozenten für die Pilotseminare gewonnen werden und vereinzelt wurden auch
die Pilotseminare durch Mitglieder der Betreuergruppe begleitet und kritisch reflektiert.
Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Konzeptionsphase bzw. der
Bedarfsermittlung dargestellt.
2.2 Schulungsinhalte
Im Rahmen der Projektbearbeitung wurden einige Themenfelder herausgearbeitet, die im Rahmen
einer Fortbildung von Unfallkommissionen aufgrund der ermittelten Defizite behandelt werden
sollten. Hierzu zählen insbesondere:
eine zielgerichtete Unfallanalyse,
ein strukturierter Maßnahmenfindungsprozess und
die Durchführung von Wirksamkeits-/Wirtschaftlichkeitsberechnungen.
Diese Themenschwerpunkte – die in der Regel auch Inhalt der Grundausbildung von
Unfallkommissionen sind – sollten im Rahmen der zu konzipierenden Fortbildung vertieft behandelt
werden. Zum einen haben nicht alle in einer Unfallkommission Tätigen zwangsläufig eine
entsprechende Grundausbildung und zum anderen bestehen – trotz einer Ausbildung – oft noch
Defizite in den Analyseprozessen und insbesondere bei der Maßnahmenevaluation.
Der Schwerpunkt im Bereich der Unfallanalyse sollte bei einer strukturierten Vorgehensweise unter
Verwendung aller vorhandenen Informationen zum Unfallgeschehen – insbesondere auch der
Betrachtung von Unfalldiagrammen und der Einbeziehung des gesamten Unfallgeschehens –
liegen. Der Fokus sollte hier zudem auf dem gezielten Herausarbeiten der unfallbegünstigenden
Faktoren liegen.
Auf Basis dieser Analyseergebnisse sollte den Teilnehmern in einer zweiten Vortrags- und
Übungseinheit der strukturierte und zielgerichtete Maßnahmenfindungsprozess nähergebracht
werden. Ein Fokus lag hier in der Vorstellung und Anwendung vorhandener
Maßnahmenbeispielsammlungen, die eine hilfreiche Arbeitsgrundlage darstellen, bei der
Zielgruppe jedoch noch nicht durchgängig bekannt sind. Auf dem Themengebiet der
Maßnahmenevaluation lag der Schulungsschwerpunkt in der Vorstellung und Anwendung des
Excel-Tools der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zur Bewertung von Maßnahmen [8] und
insgesamt in der Sensibilisierung für diese Thematik.
Zur Unterstützung der strukturierten Vorgehensweise bei der Bearbeitung einer Unfallhäufung
wurde für die Fortbildung ein „Steckbrief“ für eine Unfallhäufung konzipiert (vgl. Anlage 1), der im
Rahmen der Übungseinheit angewendet werden sollte.1 Der „Steckbrief strukturiert das
„Abarbeiten“ einer Unfallhäufungsstelle oder -linie, indem er in einer Word-Vorlage, angelehnt an
die Empfehlungen des M Uko, alle relevanten Informationen zur Unfallhäufung – von der
Kartenübersicht, über Unfalltypenkarte, -diagramm und -liste und die Ergebnisse der
Ortsbegehung bis zur Maßnahmenauswahl und -umsetzung – darstellt.
Neben diesen Hauptschwerpunkten und -zielsetzungen des Fortbildungscurriculums haben sich
die Themenfelder der Verbindlichkeit von planerischen Regelwerken, der rechtlichen Relevanz
bestimmten Handelns und der „Human factors“ aufgrund ihrer Aktualität im Rahmen der
Bedarfsanalyse als relevant für die Schulung herausgestellt.
Vor dem Hintergrund dieser Schwerpunktbildung wurden folgende Schulungsmodule für die
Fortbildung von Unfallkommissionen konzipiert und ausgearbeitet:
1
Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweisen in den Unfallkommissionen wurde der Steckbrief lediglich in den
Schulungen zu Unfallhäufungen auf Außerortsstraßen angewendet.
10
Grundlagen (Relevanz der Unfallkommissionsarbeit, Grundlagen des neuen Merkblatts
M Uko)
Durchführen einer zielgerichteten Unfallanalyse (Übung)
Haftungsfragen, Verbindlichkeit von Regelwerken
Themenfeld Menschliche Wahrnehmung (Human factors)
Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung (bei Bedarf)
Strukturierte Maßnahmenfindung auf Basis der Analyseergebnisse
Wirksamkeits- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen (Anwendung des entsprechenden
Excel-Tools der BASt)
2.3 Schulungsmethoden, -materialien und -curriculum
Die oben beschriebenen Module wurden methodisch mittels Präsentation, Frage-Antwort-Technik,
Diskussion und insbesondere mittels zweier Übungsblöcke umgesetzt. Ein wesentlicher Aspekt der
Schulungskonzeption war es, ein Übungsbeispiel einer Unfallhäufung für beide Übungsmodule zu
verwenden, so dass ein Beispiel von der Unfallanalyse über die Maßnahmenfindung bis zur
Wirksamkeits-/Wirtschaftlichkeitsberechnung von den Teilnehmern bearbeitet wird.
Für die Übungen wurden den Teilnehmern umfangreiche Schulungsmaterialien zur Verfügung
gestellt. Dazu gehörten insbesondere:
Bilder/Videos der Örtlichkeit (als Ersatz für eine Ortsbesichtigung),
Kartenmaterial/Luftbilder,
Unfalltypenkarte,
Unfalldiagramme,
Unfalllisten und
Unfallanzeigen.
Zudem stand den Teilnehmern eine „Fachbibliothek“ mit relevanten Merkblättern, Empfehlungen
und Richtlinien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) zur
RAL3,
RASt4,
ERA5,
EFA6,
RiLSA7,
EAÖ8).
Verfügung
(z.
B.
M
Uko2,
9
Maßnahmenbeispielsammlungen gegen Unfallhäufungen wurden jedem Teilnehmer zur
Verfügung gestellt.
Als Beispiele wurden reale Unfallhäufungen aufbereitet, die Unterlagen wurden entsprechend
anonymisiert. Bei den ersten beiden Pilotschulungen handelte es sich um eine Unfallhäufungslinie
auf einer Außerortsstraße. Das Beispiel in der dritten Pilotschulung war eine Unfallhäufungsstelle
an einem innerstädtischen Knotenpunkt. Abbildung 1 und Abbildung 2 zeigen ausgewählte
Beispielmaterialien der Übungen.
2
Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen
Richtlinien für die Anlage von Landstraßen
4
Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen
5
Empfehlungen für Radverkehrsanlagen
6
Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen
7
Richtlinien für Lichtsignalanlagen
8
Empfehlungen für Anlagen des öffentlichen Personennahverkehrs
9
Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen – Teil 2: Maßnahmen gegen Unfallhäufungen; Gerlach,
Jürgen et al. (2009): Möglichkeiten der schnelleren Umsetzung und Priorisierung straßenbaulicher Maßnahmen zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit – Beispielsammlung; Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des
Innern (2011): Unfallhäufungen auf Landstraßen – Sicherheitsmaßnahmen – Wirksamkeit
3
11
Abbildung 1: Beispielmaterialien der Übung „Unfallhäufungslinie auf einer Landstraße“
12
Abbildung 2: Beispielmaterialien der Übung „Unfallhäufungsstelle an einem innerstädtischen Knotenpunkt“
Weiterhin standen den Teilnehmern Schulungsrechner zur Verfügung (einer je Übungsgruppe), auf
denen sowohl die Übungsmaterialien – insbesondere Bilder und Videomaterial – als auch die
anzuwendenden Dokumente (Steckbrief) und Programme (Excel-Tool der BASt) verfügbar waren.
13
Jeder Teilnehmer erhielt zudem einen USB-Stick mit allen Übungsunterlagen, der am Ende des
Seminars in seinen Besitz überging.
Die empfohlenen Zeitansätze, die ausformulierten Lernziele, die konkreten Inhalte und Methoden
je Schulungsmodul und weiterführende Hinweise zu begleitenden Unterlagen und Materialien
enthält das Curriculum im Anhang 2.
Im nachfolgenden Kapitel 3 wird die Umsetzung der oben genannten Fortbildungsmodule im
Rahmen der drei Pilotseminare beschrieben.
14
3 Pilotschulungen
3.1 Übersicht durchgeführte Schulungen
Auf Basis des erarbeiteten Schulungscurriculums wurden insgesamt drei Pilotschulungen
durchgeführt. Die Pilotschulungen zur Fortbildung von Unfallkommissionen fanden in den Jahren
2014 und 2015 statt.
Schulungsort war die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster. Unterbringung und
Verpflegung erfolgten in der DHPol und waren für die Teilnehmer kostenfrei. Es wurden keine
Seminargebühren erhoben. Für die Teilnahme an dem Seminar wurde ein Teilnahmezertifikat (vgl.
Anlage 3) ausgehändigt.
Zum Begleitprogramm gehörten zwei gemeinsame Abendessen. Die Abende dienten in erster
Linie dem Erfahrungsaustausch der Teilnehmer. Die Stundenpläne der drei Pilotseminare sind
ebenfalls dem Anhang (vgl. Anlage 4) zu entnehmen.
Die Moderation des Pilotseminars erfolgte durch die UDV. Die gemeinsamen Vorträge wurden in
einem Seminarraum abgewickelt, für die Übungen standen zusätzlich zwei weitere Räume zur
Verfügung. Die Gruppeneinteilung für die Übung wurde vorgegeben10 (vgl. Erläuterungen zur
Teilnehmerstruktur).
Teilnehmerstruktur
Das Fortbildungskonzept sah vor, die gesamte Unfallkommission (d.h. die nach VwV-StVO
ständigen Mitglieder) einzuladen mit dem Ziel, einen möglichst guten Output durch die Schulung
aller Mitglieder zu erhalten. Zudem sollte so das miteinander Arbeiten gestärkt werden und das
Verständnis für und das Wissen über die Aufgaben der anderen erhöht werden.
Weiterhin sah das Konzept vor, die Mitglieder einer Unfallkommission sowohl durch Vorgabe einer
Sitzordnung im Seminarraum als auch durch die Vorgabe der Einteilung in Übungsgruppen zu
„trennen“, um den Erfahrungsaustausch zu fördern und einen noch größeren Erkenntnisgewinn für
die Teilnehmer zu generieren. Dieses Vorgehen konnte in allen drei Pilotseminaren erfolgreich
umgesetzt werden.
Um den Dozenten für die Diskussion mit den Teilnehmern eine Hilfestellung zu geben, wurden die
Namensschilder der Schulungsteilnehmer mit einem farbigen Punkt versehen, der ihre
Zugehörigkeit zu einem Bundesland (1. Pilotseminar) bzw. zu einer Behörde (2. und 3.
Pilotseminar) widerspiegelte.
Die Rekrutierung der Teilnehmer (TN) für die Pilotseminare erfolgte über eine direkte Ansprache
der entsprechenden Ministerien. Diese sollten Unfallkommissionen für die Teilnahme an der PilotFortbildung vorschlagen, die sich dann für das Seminar anmelden (vgl. auch Tabelle 1). Die
Fortbildung ist so konzipiert, dass grundsätzlich vorausgesetzt wird, dass die Teilnehmer bereits
eine Grundausbildung für ihre Tätigkeit in der Unfallkommission absolviert haben. Grundlegende
Kenntnisse insbesondere im Bereich der Unfallanalyse und Maßnahmenfindung werden
vorausgesetzt.
Seminarstruktur
Im Gegensatz zu den ersten beiden Pilotseminaren, wo den inhaltlichen Schwerpunkt das
Themenfeld der Unfallhäufungen auf Landstraßen darstellte, behandelte das 3. Pilotseminar
thematisch den Bereich der Unfallhäufungen auf Stadtstraßen. Dementsprechend wurde ein
anderes Übungsbeispiel als in den ersten beiden Pilotseminaren verwendet. Die Vorträge blieben
10
1. Pilotseminar: 3 Gruppen à 6 Personen Übung Tag 1, 6 Gruppen à 3 Personen Übung Tag 2; 2. Pilotseminar: 2
Gruppen à 4 Personen, 1 Gruppe à 5 Personen für beide Übungen; 3. Pilotseminar: 4 Gruppen à 4 Personen für
beide Übungen.
15
inhaltlich weitgehend unverändert, da sie bereits in der Konzeption das gesamte Straßennetz
berücksichtigten.
Der Tabelle 1 kann entnommen werden, dass die Seminarstruktur in Bezug auf ihre Zeitansätze
und Verteilung stetig angepasst wurde. Das erste Pilotseminar wurde als 2-tägige Veranstaltung
mit (optionaler) Anreise am Vortag durchgeführt. Aufgrund einer gewünschten zeitlichen
Entzerrung und der zeitlichen Ausdehnung einzelner Schulungsblöcke wurden das zweite und
dritte Pilotseminar dann als 3-Tages-Veranstaltung konzipiert. So konnten verschiedene zeitliche
Strukturen im Rahmen der drei Pilotseminare erprobt werden. Eine Netto-Seminardauer von ca. 15
Stunden hat sich als geeignet, aber auch notwendig, herausgestellt.
Betrachtet man die regionale Zuständigkeit der Schulungsteilnehmer, so zeigt sich, dass eine
große Abdeckung, der Bundesländer erreicht wurde. Dies wurde gezielt so umgesetzt, da das
Fortbildungsseminar grundsätzlich für eine bundesweit mögliche Umsetzung konzipiert werden
sollte. Der bundesweite Fortbildungsansatz stellt insofern eine Herausforderung dar, als das in den
Bundesländern z. T. unterschiedliche (gesetzliche) Vorgaben, unterschiedliche Arbeitsweisen und
-strukturen und auch unterschiedliche Systeme/Programme – die dann u. U. zu unterschiedlichen
Datenformaten führen – vorhanden sind.
Tabelle 1: Übersicht über die wesentlichen Merkmale und Eckdaten der drei durchgeführten Pilotschulungen
Nr.
Datum
Netto
dauer
Dauer je Tag
Inhaltlicher
Schwerpunk
t
Anzahl TN
(gesamt 47)
Herkunft TN
1
11. – 12.11.2014
13 h
Tag 1: 9:00 – 18:00
Tag 2: 8:00 – 15:00
Unfallhäufung
auf
Landstraßen
18
BB, BW, MV,
RP, SN, TH
2
04. – 06.05.2015
13,5 h
Tag 1: 17:00 – 18:45
Tag 2: 8:30 – 17:00
Tag 3: 8:00 – 15:00
Unfallhäufung
auf
Landstraßen
13
NI, NRW, SH,
SL, ST
3
21. – 23.09.2015
15 h
Tag 1: 14:00 – 17:00
Tag 2: 8:30 – 17:30
Tag 3: 8:30 – 14:00
Unfallhäufung
auf
Stadtstraßen
16
Berlin,
Bremen/Breme
rhaven,
Hamburg,
Leipzig,
München
16
3.2 Evaluation der Pilotschulungen
Um das entwickelte Seminarkonzept kontinuierlich zu verbessern, wurde eine seminarbegleitende
Evaluation (formativ) durchgeführt. Die Ergebnisse der jeweiligen Evaluation sind in die Konzeption
des Folgeseminars mit eingeflossen. So konnte Änderungsbedarf unmittelbar erfasst und
umgesetzt werden. Anpassungen erfolgten beispielsweise bei den Zeitansätzen einzelner
Schulungsmodule oder bei deren inhaltlicher Ausrichtung. Insgesamt waren jedoch nur wenige
Änderungen erforderlich.
Im Folgenden werden sowohl die Methodik der Evaluation als auch die zusammengefassten,
wesentlichen Erkenntnisse der Evaluation aller drei Pilotschulungen dargestellt. Ausführliche
Evaluationsberichte liegen zu jeder Schulung separat vor und sind daher nicht expliziter
Bestandteil dieses Berichtes. Für die ausführlichen Bewertungsergebnisse wird auf diese Berichte
verwiesen [5] [6] [7].
3.2.1
Evaluationsmethoden
Der formative (prozesshafte) Evaluationsansatz hatte das Ziel, wesentliche Stärken und
Schwächen der Seminarkonzeption zu ermitteln und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die
Evaluation bestand dabei aus drei Säulen:
Teilnehmerfeedback (freiwillig, standardisiert, offen, Gruppenzuordnung zu einer Behörde),
begleitende Seminarbeobachtung durch Evaluator11 und
schriftliche Teilnehmerbefragung (Feedback-Fragebogen, siehe Anlage 5) am Ende der
Veranstaltung (anonym).
Um ein unmittelbares, zeitnahes Feedback der Teilnehmer zum jeweiligen Seminarbaustein zu
erhalten, erfolgte die Evaluation in engem zeitlichen Zusammenhang zur jeweiligen
Unterrichtseinheit. Die Teilnehmer sollten ihr Feedback im Rahmen der Pausenzeiten nach dem
jeweiligen Seminarblock abgeben. Dazu wurden ihnen zu jedem Vortrag fünf Fragestellungen in
Form von Gegensatzpaaren vorgegeben, die es zu bewerten galt. Für die Übungen wurden diese
Fragestellungen entsprechend der spezifischen Übungsinhalte angepasst. Folgende
Fragestellungen wurden bspw. bei der Bewertung der Vortragsblöcke verwendet
„Ich habe überwiegend neue Impulse/Informationen gehört“ –
„Es wurde überwiegend Bekanntes aufgefrischt“
„Meine praktische Arbeit wird sich verändern“ –
„Ich sehe keine praktische Auswirkung auf meine Arbeit“
„Das Thema/Referat verdient mehr Zeit“ –
„Das Thema/Referat kann kürzer vermittelt werden“
„Auszeichnung für den Dozenten“ –
„War eher „befriedigend““
„Das Thema/Referat ist für das Gesamtseminar unverzichtbar“ –
„Das Thema/Referat gehört für mich nicht ins Gesamtseminar“
In der zweiten und dritten Pilotschulung wurde die Bewertung dahingehend ergänzt, dass die
Teilnehmer zusätzlich eine Gesamtnote abgeben konnten.
Im Rahmen der Bewertung mittels der vorgegebenen Aussagen wurden als Skala Grenzbereiche
auf ein Flipchart markiert. Der Aufbau dieser Skala bot den Teilnehmern eine stufenlose
Einordnungsmöglichkeit ihrer Bewertung. Diese stufenlose Einordnung fördert eine individuelle
Bewertung durch die Teilnehmer (vgl. Abbildung 3).
11
Die Erkenntnisse dieser Beobachtung (z. B. Anmerkungen der Seminarteilnehmer, Einhaltung zeitlicher Vorgaben bei
Vorträgen und Übungen) sind unmittelbar in die Seminarbewertung mit eingeflossen.
17
Abbildung 3: „Skala“ des Teilnehmerfeedbacks zu einzelnen Seminarbausteinen
Jeder Teilnehmer ordnete sich aufgrund seines beruflichen Schwerpunktes in eine Gruppe ein
(blau = Polizei, schwarz = Straßenbaubehörde, orange = Straßenverkehrsbehörde). Diese
entsprechende farbliche Zuordnung wurde mittels farbiger Punkte im Rahmen der Bewertungen
angewendet (vgl. Abbildung 3).
Jeder Teilnehmer konnte nach der Lerneinheit zu jedem der abgefragten Aspekte einen
„Farbpunkt“ setzen. Die Bewertung erfolgte von den Teilnehmern freiwillig und in der Regel in den
darauf folgenden Pausenzeiten. Die Bewertung war verdeckt möglich.
Am Ende der Pilotschulung konnten die Teilnehmer alle Seminarbausteine vor dem Hintergrund
des gewonnenen Gesamtüberblicks erneut summarisch betrachtet bewerten. Hierfür erhielt jeder
Teilnehmer 5 „grüne“ und 5 „rote“ Punkte. Es konnte jeweils mit bis zu fünf farbigen Punkten zum
Ausdruck gebracht werden, welche Seminarbausteine „besonders positiv“ (grün) eingeschätzt
wurden und bei welchen Seminarbausteinen „deutlicher Verbesserungsbedarf“ gesehen wird bzw.
welche im Verhältnis „als nicht so wichtig“ (rot) angesehen wurden. Eine Einteilung der Teilnehmer
in Gruppen erfolgte hierbei aus praktischen Gründen nicht mehr.
Die beschriebenen Evaluationsmethoden wurden in der dargestellten Form angewendet, da sie
aufgrund ihres geringen Aufwandes zeitlich unproblematisch umgesetzt werden konnten und
dementsprechend angemessen und umsetzbar waren.
Ebenfalls am Seminarende hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, das Gesamtseminar mittels
eines schriftlichen Fragebogens zu beurteilen. Insgesamt 46 der 47 Teilnehmer in allen drei
Seminaren haben den Fragebogen vollständig oder teilweise ausgefüllt. Hierbei sollten Aspekte
18
wie bspw. die Fachkompetenz, der Medieneinsatz, die Seminarzielsetzung und -struktur, die
Mischung von Vortrags- und Übungsanteilen, die Themenzusammenstellung oder auch die
Weiterempfehlungsabsicht bewertet werden. Die ausführlichen Evaluationsergebnisse hierzu
wurden für jedes Seminar in einem separaten Bericht dargestellt [5] [6] [7]. Im Folgenden wird
daher auf ausgewählte, wesentliche Erkenntnisse eingegangen.
3.2.2
Ergebnisse der Evaluation
Zunächst bleibt festzuhalten, dass die angewendeten Evaluationsmethoden – auch in der
entsprechenden Kombination – sehr geeignet waren, das entwickelte Fortbildungscurriculum im
Rahmen der drei Pilotseminare zu überprüfen und kontinuierlich anzupassen. Die Akzeptanz der
Methode bei den Teilnehmern, der Aufwand für die Durchführung und die Aussagekraft der
Ergebnisse bzw. die Erkenntnisse aus dem Teilnehmerfeedback standen in einem sehr guten
Verhältnis. Das direkte Teilnehmerfeedback nach jedem Schulungsblock war z. T. sogar dazu
geeignet, unmittelbar Anpassungen in der laufenden Schulung vorzunehmen (die nur mittelmäßige
Bewertung der Betreuung durch die Dozenten während der ersten Übung führte bspw. dazu, die
Betreuungsintensität am nächsten Tag in Übung 2 zu erhöhen).
Im Vergleich der Methoden war das direkte Teilnehmerfeedback insbesondere dazu geeignet,
spezifische, vortragsbezogene Bewertungen zu erfassen, die dem Dozenten direkte Hinweise zur
Verbesserung in verschiedenen Bereichen (Inhalt, Praxisrelevanz, Vortragsdauer, Vortragsstil)
gaben. Die zusammenfassende Gesamtbewertung aller Seminarbausteine stellte noch einmal die
Wichtigkeit/Relevanz der einzelnen Schulungsinhalte für das Seminar im Vergleich untereinander
dar.
Abschließend ermöglichte der Teilnehmerfragebogen eine übergeordnete Bewertung der
Veranstaltung, losgelöst von einzelnen Vortragsinhalten. So konnten z. B. auch Erkenntnisse zur
Bewertung organisatorischer Gesichtspunkte der Schulung ermittelt werden.
Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass in keinem Pilotseminar ein Einzelbeitrag mehrheitlich
in allen Bewertungsfragen negativ bewertet wurde. Dies zeigt, dass die geschulten Seminarinhalte
in der Summe richtig und bedarfsgerecht gewählt und aufbereitet wurden.
Teilnehmerstruktur und Erfahrungshintergrund
Zur Einordnung der Bewertung der Fortbildung durch die Teilnehmer sind Kenntnisse hinsichtlich
des Erfahrungshintergrundes der Teilnehmer hilfreich. Im Feedbackbogen wurde daher abgefragt,
wann die Teilnehmer eine Grundausbildung für ihre Tätigkeit in der Unfallkommission absolviert
haben und wie lange sie bereits Unfallkommissionsmitglied sind. Abbildung 4 stellt die Antworten
der Teilnehmer dar; da nicht alle Schulungsteilnehmer diese Fragen beantwortet haben, ergeben
sich unterschiedliche Gesamtzahlen. Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Antworten in drei
Kategorien eingeteilt (0 – 5 Jahre, 6 – 10 Jahre, über 10 Jahre). Die Zeitdauer seit der
Grundausbildung teilt sich jeweils zu rund einem Drittel der Befragten auf alle drei Zeitkategorien
auf. In der Kategorie 0 bis 5 Jahre sind auch die fünf Teilnehmer enthalten, die noch keine
Grundausbildung absolviert haben. Insgesamt 13 Teilnehmer haben zu dieser Fragestellung keine
Angaben gemacht. Betrachtet man diese Fragestellung differenziert nach Behördenzugehörigkeit
der einzelnen Unfallkommissionsteilnehmer in diesen Pilotfortbildungen(vgl. Abbildung 5), so zeigt
sich, dass insbesondere bei den Vertretern der Straßenbaubehörde die Grundausbildung im
Vergleich noch nicht so lange her ist. Die Frage nach der Grundausbildung wurde ebenfalls in der
Vorstellungsrunde des jeweiligen Seminars thematisiert, so dass auch hieraus entsprechende
Eindrücke
vorliegen.
Insgesamt
bleibt
festzuhalten,
dass
durchaus
nicht
alle
Unfallkommissionsmitglieder vor oder zeitnah zur Aufnahme ihrer Tätigkeit eine entsprechende
Ausbildung absolviert haben. Wenn eine Grundausbildung erfolgt ist, kann diese von sehr
19
unterschiedlichem Umfang sein. Vereinzelt haben Teilnehmer auch eine Fortbildungsveranstaltung
besucht, ohne vorab eine Grundausbildung absolviert zu haben.
Die meisten Schulungsteilnehmer sind noch nicht lange aktives Mitglied in einer Unfallkommission.
38 % (17) der Teilnehmer, die diese Frage beantwortet haben, sind seit weniger als 6 Jahren in
der Unfallkommission tätig; knapp 30 % (13) sind bereits seit über 10 Jahren Mitglied in einer
Unfallkommission. Betrachtet man diese Fragestellung differenziert nach Behördenzugehörigkeit
der einzelnen Unfallkommissionsteilnehmer in diesen Pilotfortbildungen(vgl. Abbildung 6), so zeigt
sich, dass Vertreter der Straßenverkehrsbehörde im Vergleich zu Vertretern der Polizei und auch
der Straßenbaubehörde schon länger Mitglied in einer Unfallkommission sind.
Die Gespräche und Diskussionsrunden im Rahmen der drei Fortbildungsseminare haben auch
gezeigt, dass trotz langjähriger Unfallkommissionsmitgliedschaft Lücken im Basiswissen
vorhanden sind. Dies betrifft insbesondere die Bewertung der Wirtschaftlichkeit, die richtige
Ableitung von Maßnahmen, die Handhabung von Hilfsmitteln und die Fähigkeit, sich fachlich
durchzusetzen und die Arbeit der Unfallkommission öffentlichkeitswirksam darzustellen. Auch
fehlte bei vielen Teilnehmern die Kenntnis über entsprechende Fachliteratur (M Uko,
Maßnahmenbeispielsammlungen) und vorhandene Programme bzw. Tools (Excel-Tool der BASt).
Abbildung 4: Ausbildungsstand der Teilnehmer und Mitgliedsjahre in der Unfallkommission (Gesamtbetrachtung Pilotseminar
I bis III)
20
Wie lange ist Ihre Ausbildung her? (n = 46)
Straßenbaubehörde
5
Straßenverkehrsbehörde
3
3
Polizei
3
1
0%
1‐5 Jahre
1
3
4
10%
2
1
3
20%
6‐10 Jahre
30%
40%
über 10 Jahre
5
4
3
50%
60%
4
70%
keine Ausbildung
80%
90%
100%
k. A.
Abbildung 5: Ausbildungsstand der Teilnehmer nach Behördenzugehörigkeit (Gesamtbetrachtung Pilotseminar I bis III)
Wie lange sind Sie aktives Uko‐Mitglied? (n = 44)
Straßenbaubehörde
6
Straßenverkehrsbehörde
7
3
4
Polizei
6
7
0%
10%
3
20%
0‐5 Jahre
4
30%
6‐10 Jahre
40%
50%
60%
4
70%
80%
90%
100%
über 10 Jahre
Abbildung 6: Mitgliedsjahre in der Unfallkommission nach Behördenzugehörigkeit (Gesamtbetrachtung Pilotseminar I bis III)
Vorträge
Die Vorträge waren als Referate zur Wissensvermittlung angelegt. Zur Steigerung der
Aufmerksamkeit wurden aber gelegentlich interaktive Passagen zwischen dem Vortragenden und
den Teilnehmern integriert. Die drei Kernthemen „Haftung und Verbindlichkeit von Regelwerken“,
„Maßnahmen und Wirksamkeit“ sowie „Wahrnehmungspsychologische Aspekte (Human Factors)“
in der Unfallkommissionsarbeit wurden in allen drei Seminaren insgesamt mit gut bis sehr gut
21
bewertet. Die Bewertungen der Teilaspekte zeigten, dass die Themenblöcke von den Teilnehmern
überwiegend als unverzichtbar für eine solche Fortbildung eingeschätzt wurden. Der Grad der
Zustimmung wird dabei auch von der Behördenzugehörigkeit beeinflusst: Die Vertreter der Polizei
zeigten zum Beispiel ein erhöhtes Interesse am Beitrag zur menschlichen Wahrnehmung, die
Vertreter der Straßenbaulast eher am Referat zur Verbindlichkeit von technischen Regelwerken
und die Mitarbeiter der Ordnungsbehörden insbesondere am Vortrag zur strafrechtlichen Haftung.
Weitere Einzelbewertungen können in den Evaluationsberichten nachgelesen werden [5] [6] [7].
Abbildung 7visualisiert die Gesamtbewertung des Seminars am Beispiel der dritten
Pilotveranstaltung. Jeder Teilnehmer konnte maximal 5 „grüne“ Punktbewertungen abgeben für
Themenblöcke, die subjektiv als besonders wertvoll einschätzt wurden. Darüber hinaus konnten
bis zu 5 „rote“ Punkte für Seminarbestandteile vergeben werden, die weniger positiv oder sogar
negativ empfunden wurden. Von jeweils 70 möglichen Bewertungspunkten je Farbe wurden 66
„grüne, positive“ Bewertungspunkte und lediglich 14 „rote, negative“ Bewertungspunkte vergeben.
Die Dezimalzahlen entsprechen der Bewertung gemäß Schulnoten.
2,1
2,0
2,3
2,2
2,0
1,9
1,8
2,2
1,8
Abbildung 7: Gesamtbewertung der Seminarbausteine (Pilot III)
Übungen
Im Folgenden werden für die beiden Schwerpunkte der Fortbildung „Übung Detektivische
Unfallanalyse“ und „Übung Maßnahmenfindung und -bewertung“ die Bewertungen über alle drei
Pilotseminare (direktes Teilnehmerfeedback) vergleichend betrachtet.
Abbildung 8 zeigt die Teilnehmerbewertung der Übung „Detektivische Unfallanalyse“ für die drei
Pilotseminare. Anzumerken ist hier, dass in den ersten beiden Seminaren im Gegensatz zum
dritten Pilotseminar der Steckbrief angewendet wurde. Daher wurde bei der Bewertung im dritten
Seminar die entsprechende Fragestellung zum Steckbrief durch die Frage nach der Bewertung der
Einführung in die Übung ersetzt. Summarisch betrachtet kann eine kontinuierliche Verbesserung
22
der Übung im Verlauf der drei Pilotseminare konstatiert werden. Das Ziel, den
Schulungsteilnehmern ein anspruchsvolles Übungsbeispiel zu präsentieren, wurde in allen drei
Pilotseminaren erreicht. Auch die Übungsunterlagen wurden von den Teilnehmern mehrheitlich als
gut vorbereitet bewertet. Die sehr heterogenen Bewertungen insbesondere im zweiten
Pilotseminar zeigen auch, dass die Bewertungen abhängig sind vom Erfahrungshintergrund und
den unterschiedlichen Arbeitsweisen der Teilnehmer. Gerade die Teilnehmer des zweiten
Seminars waren beispielsweise andere Arbeitsunterlagen und Vorgehensweisen aus ihrer
Unfallkommissionsarbeit vor Ort gewöhnt. Diese unterschiedlichen Erfahrungen und Arbeitsweisen
kommen auch bei der Bewertung des Zeitansatzes für die Übung zum Tragen. Einige Teilnehmer
haben sich mehr Bearbeitungszeit gewünscht. Der für die Fortbildung entwickelte Steckbrief wurde
insbesondere von Vertretern der Straßenbau- und Straßenverkehrsbehörden (schwarze und
orange Punkte) als hilfreiche Unterstützung bei der Bearbeitung einer Unfallhäufung gewertet.
23
I
II
III
Abbildung 8: Bewertung der Übung „Detektivische Unfallanalyse“ durch die Teilnehmer, Pilot I, II und III
24
Abbildung 9 zeigt die Teilnehmerbewertung der Übung „Maßnahmenfindung und -bewertung“ für
die drei Pilotseminare:
Die Übung wurde von den Teilnehmern mit „sehr gut“ bewertet; die Gesamtnote betrug im zweiten
Pilotseminar 2,0 und im dritten Seminar 1,8 (Abbildung 7), die Übungsdauer wurde als gut gewählt
benannt.
Auch die Übungsunterlagen waren nach Ansicht der Teilnehmer in allen drei Seminaren gut
vorbereitet.
Die Betreuung durch die Dozenten während der Übung war aus Sicht der Teilnehmer ebenfalls in
allen drei Seminaren sehr gut.
Im Rahmen dieser Übung wurde das Excel-Tool der BASt angewendet. Dieses stellt aus Sicht der
Mehrheit der Schulungsteilnehmer eine hilfreiche Unterstützung bei der Maßnahmenbewertung
dar. Bezüglich dieses Nutzens für den Einzelnen wird deutlich, dass die Vertreter der Polizei ihrer
Einschätzung nach am wenigsten vom Tool partizipieren. Hier schlägt sich die klassische
Aufgabenteilung der drei Behörden nieder: die Polizei ist in aller Regel für die Erkennung und
Analyse der Unfallhäufungen zuständig. Dort liegt ihre Kernkompetenz, nicht im Bereich der
Straßenraumgestaltung. Das Bild für das Pilotseminar II weicht von dieser Aussage ab. Dies
begründet sich darin, dass in den hanseatischen Stadtstaaten die Polizei gleichzeitig auch
Straßenverkehrsbehörde ist.
25
I
II
III
Abbildung 9: Bewertung der Übung „Maßnahmenfindung und -bewertung“, Pilot I, II und III
26
Gesamtbewertung der Veranstaltung
Das schriftliche Teilnehmerfeedback am Seminarende erlaubt einen guten Einblick in die
Gesamtbewertung der Veranstaltung durch die Teilnehmer. Im Folgenden werden daher die
Bewertung
unterschiedlicher
Einzelaspekte
der
Fortbildung
(z.
B.
Zielsetzung,
Weiterempfehlungsabsicht) und das Gesamturteil jeweils zusammengefasst über alle drei
Pilotseminare dargestellt.
Insbesondere die mehrheitlich hohe Weiterempfehlungsabsicht der Fortbildung im Rahmen der
Bewertung durch die Teilnehmer ist hervorzuheben (vgl. Abbildung 10). 80 % (n=37) der Befragten
stimmen dieser Aussage voll zu. Auch die Themenzusammenstellung, die klare Zielsetzung, die
gute Struktur und die gute inhaltliche Erfassbarkeit erhielten von jeweils rund einem Drittel der
Schulungsteilnehmer die volle Zustimmung. Die übrigen Teilnehmer stimmen zumindest teilweise
zu. Hervorzuheben ist zudem, dass die Bewertungsmöglichkeit „stimme nicht zu“ von keinem
Teilnehmer bei keiner Fragestellung verwendet wurde.
Bei Betrachtung dieser Fragestellungen nach den unterschiedlichen Behördenzugehörigkeiten
zeigt sich das in Abbildung 11 dargestellte Bild. Zumindest bei einzelnen Fragestellungen lassen
sich leichte Unterschiede in der Bewertung je nach Behördenzugehörigkeit feststellen. Neue
Erkenntnisse hat die Fortbildungsveranstaltung insbesondere den Vertretern der Polizeibehörden
vermittelt. Ausreichend Praxisanteile enthielt die Veranstaltung insbesondere aus Sicht der
Straßenverkehrsbehörden. Die Weiterempfehlungsabsicht ist bei allen Behörden in etwa gleich
vorhanden. Im Vergleich der drei Behörden untereinander wurde das Fortbildungsseminar
insbesondere von Vertretern der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde bei nahezu allen
Fragestellungen in der Tendenz etwas besser bewertet.
27
Abbildung 10: Bewertung der Veranstaltung durch die Teilnehmer (Gesamtbetrachtung Pilotschulung I bis III, n = 44 – 46)
28
Die Veranstaltung Die Veranstaltung
Die Veranstaltung Die Veranstaltung
enthielt
hat mir neue
ausreichende
Erkenntnisse
war inhaltlich gut hatte eine klare Die Veranstaltung
vermittelt
zu erfassen
Zielsetzung
war gut strukturiert Praxisanteile
Die Veranstaltung
war für meine
Die
Ich würde die
zukünftige
Themenzusam
Veranstaltung Aufgabenerfüllung menstellung
weiterempfehlen in der Uko hilfreich
war gut
Bewertung der Veranstaltung nach Behördenzugehörigkeit
11
Straßenbaubehörde
5
10
Straßenverkehrsbehörde
4
10
Polizei
4
9
Straßenbaubehörde
6
1
10
Straßenverkehrsbehörde
3
9
Polizei
1
5
1
12
Straßenbaubehörde
1
3
1
11
Straßenverkehrsbehörde
3
13
Polizei
2
8
Straßenbaubehörde
7
8
Straßenverkehrsbehörde
1
5
1
7
Polizei
2
8
Straßenbaubehörde
7
1
10
Straßenverkehrsbehörde
4
8
Polizei
6
8
Straßenbaubehörde
1
8
9
Straßenverkehrsbehörde
3
12
Polizei
3
9
Straßenbaubehörde
7
11
Straßenverkehrsbehörde
3
11
Polizei
4
10
Straßenbaubehörde
6
11
Straßenverkehrsbehörde
3
11
Polizei
0%
10%
20%
30%
40%
4
50%
60%
70%
80%
90%
100%
trifft voll zu trifft teilweise zu trifft kaum zu trifft nicht zu
Abbildung 11: Bewertung der Veranstaltung durch die Teilnehmer nach Berufsgruppen (Gesamtbetrachtung Pilotschulung I
bis III)
29
Das Gesamturteil der Fortbildungsveranstaltung (vgl. Abbildung 12) fällt in allen abgefragten
Bereichen gut aus. Hervorzuheben sind insbesondere die mehrheitlich volle Zustimmung zur
Fachkompetenz und zur guten Vorbereitung des Seminars. Mit über 70 % voller Zustimmung wird
auch der Medieneinsatz gut bewertet. Auch hier fällt auf, dass von den Bewertungsmöglichkeiten
„trifft kaum zu“ und „trifft nicht zu“ kein Gebrauch gemacht wurde. Bei Betrachtung des
Gesamturteils nach Berufsgruppen (vgl. Abbildung 13) zeigen sich keine großen Unterschiede
zwischen den Behördenvertretern. Insgesamt motivierte die Fortbildung aus Sicht der
Straßenbaubehörden im Vergleich zu den anderen Behördenvertretern etwas weniger zur aktiven
Beteiligung und hatte etwas weniger interessante Inhalte.
Gesamturteil (Pilot I ‐III)
25
13
Insgesamt waren die Inhalte interessant (n=38)
26
Insgesamt motivierte die Fortbildung zur aktiven
Beteiligung (n=38)
12
35
Insgesamt wurden Medien hilfreich eingesetzt
(n=46)
11
43
Insgesamt war die Fortbildung fachkompetent
(n=46)
3
Insgesamt war die Fortbildung gut vorbereitet
(n=46)
3
43
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
trifft voll zu
trifft teilweise zu
trifft kaum zu
trifft nicht zu
Abbildung 12: Gesamturteil der Teilnehmer der drei Pilotseminare (Gesamtbetrachtung Pilotschulung I bis III, n = 38, 46)
30
Insgesamt war die
Fortbildung gut
vorbereitet
Insgesamt war die
Fortbildung
fachkompetent
Insgesamt wurden
Medien hilfreich
eingesetzt
Insgesamt motivierte Insgesamt waren
die Fortbildung zur
die Inhalte
aktiven Beteiligung
interessant
Gesamturteil nach Behördenzugehörigkeit
6
10
Straßenbaubehörde
10
Straßenverkehrsbehörde
3
10
Polizei
4
10
Straßenbaubehörde
6
Straßenverkehrsbehörde
11
3
Polizei
11
3
11
Straßenbaubehörde
5
Straßenverkehrsbehörde
11
3
Polizei
12
3
Straßenbaubehörde
15
1
Straßenverkehrsbehörde
13
1
Polizei
14
1
2
14
Straßenbaubehörde
14
Straßenverkehrsbehörde
1
14
Polizei
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
trifft voll zu trifft teilweise zu trifft kaum zu trifft nicht zu
Abbildung 13: Gesamturteil der Teilnehmer nach Behördenzugehörigkeit (Gesamtbetrachtung Pilotschulung I bis III)
Zusammenfassend über alle drei Pilotseminare lässt sich sagen, dass
es bereits vom ersten Seminar an keinen grundsätzlichen Änderungsbedarf hinsichtlich der
Inhalte, Struktur/Aufbau und Zielsetzung gab,
Anspruch und Inhalte der Fortbildung auf hohem Niveau ausgewogen sind,
das Schulungskonzept in der behördenübergreifenden Konzeption erfolgreich ist,
sich die Teilnahme aller drei ständigen Mitglieder einer Unfallkommission bewährt hat, ebenso
die Trennung voneinander im Rahmen der Übungsgruppen und Sitzordnung,
individuelle Erwartungen und Erfahrungshintergründe die Bewertungsaspekte natürlicherweise
beeinflussen,
einer bundesweiten Anwendung der Gesamtkonzeption mit dem vorliegenden Curriculum durch
ein kompetentes Seminarteam nichts entgegensteht.
31
4 Fazit
Mit Abschluss der dritten Pilotschulung ist das entwickelte Fortbildungscurriculum soweit
ausgereift, dass keine strukturellen, relevanten Schwächen in der Fortbildung zu erkennen sind
und kein grundsätzlicher inhaltlicher Anpassungsbedarf mehr besteht. Optimierungen sind stets
möglich und resultieren dann ggf. aus spezifischen Fragestellungen infolge besonderer
Vorerfahrungen oder individueller Interessen der zukünftigen Teilnehmer. Geringe
Optimierungsmöglichkeiten bestehen noch in der vermehrten Verwendung/Präsentation von
Praxisbeispielen, um die Praxisrelevanz für die Teilnehmer zu erhöhen. Wie die Bewertung durch
die Teilnehmer gezeigt hat ist das erarbeitete Curriculum inkl. seiner Beispielunterlagen in der
vorliegenden Form unmittelbar ein- bzw. umsetzbar.
Insgesamt sind die inhaltlichen Schwerpunkte des Fortbildungscurriculums richtig gewählt und am
Bedarf orientiert. Das Konzept bietet grundsätzlich die Möglichkeit, auf aktuelle Ergebnisse aus der
Forschung oder auch Besonderheiten in einzelnen Bundesländern einzugehen, wenn dies für
erforderlich gehalten wird. Ansonsten berücksichtigen die im Fortbildungscurriculum enthaltenen
Inhalte die zurzeit aktuellen, in der Fachwelt relevanten und insbesondere für die
Unfallkommissionen wichtigen Themengebiete. Insbesondere die „Lücke“ im Bereich des
Themenfeldes Wirkungskontrolle wird mit der Fortbildung erfolgreich geschlossen.
Die finalen Zeitansätze – sowohl was die Gesamtseminardauer als auch die Zeitansätze der
einzelnen Vorträge und Schulungsblöcke angeht – sind notwendig und angemessen. Es ist eine
Nettoseminardauer von mindestens 15 Stunden zuzüglich der Pausenzeiten erforderlich, um die
vorgegebenen Inhalte geeignet zu vermitteln. Sollen ergänzend z. B. neue Erkenntnisse aus
aktuellen Forschungsprojekten vermittelt werden, so ist hierfür ein zusätzlicher Zeitbedarf
vorzusehen. Wichtig ist, dass bei der zukünftigen Durchführung zum einen darauf geachtet wird,
dass die einzelnen Tage nicht überfrachtet werden und zum anderen ausreichend Zeit für Pausen
zum Erfahrungsaustausch untereinander eingeplant wird. Ggf. ist im Zusammenhang mit den
Übungen ein kleiner zeitlicher Puffer im Programm vorzusehen, um auf einen zeitlichen
Mehrbedarf einzelner Teilnehmer für die Durchführung der Übung reagieren zu können.
Weiterhin hat die Durchführung der drei Pilotseminare gezeigt, dass eine Umsetzung mit einem
Referententeam sinnvoll ist. Die Abwechslung wirkt auflockernd, die unterschiedlichen Sichtweise
und Schwerpunkte/Kompetenzen der Dozenten bereichern die Diskussion. Dementsprechend wird
für die zukünftige Umsetzung die Bildung eines geeigneten Dozententeams empfohlen. Auch der
Methodenmix und die Kombination aus Vorträgen, kleinen Einzelübungen, Diskussion und
Gruppenübungen tragen zum Erfolg der Fortbildung bei.
Die Evaluation der Pilotseminare macht zudem deutlich, dass das gewählte Konzept der Übung
(Gruppeneinteilung, „Trennung“ der Unfallkommissionen, Übung am Rechner, bereitgestellte
Materialien) sinnvoll, von den Teilnehmern akzeptiert und gut bewertet worden ist. Durch die
Mischung der Unfallkommissionen während der Übungseinheiten wird der Erfahrungsaustausch
untereinander gefördert und die Teilnehmer können zusätzlich Erkenntnisse aus der Arbeit bzw.
den Arbeitsweisen in anderen Kommissionen für sich generieren. Die konzeptionell gewollte
Sitzordnung trägt zu diesem Erfahrungsaustausch ebenfalls bei. Eine Teilnehmerzahl von etwa 18
Personen (entspricht 6 Unfallkommissionen bei je drei Vertretern) hat sich insbesondere im
Hinblick auf die Durchführung und Betreuung der Übungen als sinnvoll herausgestellt.
Der für die strukturierte Bearbeitung einer Unfallhäufung entwickelte Steckbrief, der im Rahmen
der Übung zur Unfallanalyse in der ersten und zweiten Pilotschulung angewendet wurde, stellt ein
gutes Hilfsmittel zur Strukturierung der Arbeit dar. Dies wurde insbesondere von den Teilnehmern
der ersten Pilotschulung so bewertet. Das im Rahmen der 2. Übung zur Maßnahmenfindung und
Wirtschaftlichkeitsberechnung verwendete Excel-Tool der BASt zur Maßnahmenbewertung wurde
ebenfalls als gutes Hilfsmittel bewertet. Das Ziel der Schulung, den Unfallkommissionsmitgliedern
32
diese Instrumente näher zu bringen und die Vorteile der Anwendung zu verdeutlich, ist
dementsprechend erreicht worden.
Die Heterogenität der Schulungsteilnehmer (unterschiedliche Bundesländer = unterschiedliche
Arbeitsweisen, unterschiedlicher Wissenstand und Erfahrungshintergrund, unterschiedliche
Behörden) stellt eine gewisse Herausforderung für das Fortbildungskonzept dar, die es
entsprechend zu berücksichtigen gilt. Dies ist notwendig, um ein homogenes „Schulungsklima“ und
für alle Teilnehmer einen zufriedenstellenden Output zu generieren. Dies kann insbesondere
dadurch erfolgen, verstärkt den Lernstand der Teilnehmer im Konzept zu berücksichtigen (z. B.
durch Beispiele, die auf die jeweilige Behördensicht ausgerichtet sind) und den jeweiligen
Lernstand bzw. die individuellen Strukturen und Arbeitsweisen zu Beginn der Fortbildung im
Rahmen eines moderierten Erfahrungsaustausches abzufragen. Möglich ist ebenfalls eine Abfrage
des Erfahrungshintergrundes der Teilnehmer im Zuge der Anmeldung zur Fortbildung. Wird die
Fortbildung nicht bundeslandübergreifend durchgeführt, ist dieser Aspekt weniger relevant. In
diesem Fall ist die Berücksichtigung länderspezifischer Aspekte angezeigt.
Um das entwickelte Fortbildungscurriculum „in die Fläche“ zu bringen, sind geeignete
Umsetzungskonzepte zu entwickeln. Grundsätzlich sind unterschiedliche Umsetzungsvarianten
denkbar, möglich wären bspw. eine zentrale Veranstaltung an ein oder zwei zentralen Orten in
Deutschland, eine zentrale Veranstaltung in jedem Bundesland (indem es noch keine geeignete
Fortbildung gibt) oder auch dezentrale „Wander- bzw. Inhouse-Veranstaltungen“, bei denen ein
kleines Dozententeam in die Kommune kommt. Weiterhin können diese Umsetzungsvarianten
auch in Kombination angeboten werden, die Vorteile lägen dann in der flexibleren
Auswahlmöglichkeit seitens der Teilnehmer. Nachteilig wäre ein erhöhter Organisationsaufwand
insgesamt, da die Schulung an unterschiedlichen Orten angeboten werden muss.
Grundsätzlich eignet sich das Fortbildungscurriculum auch für den modularen Einsatz12 (z. B. im
Rahmen von Inhouse-Schulungen), dennoch ist die kombinierte/gemeinsame Schulung der
Schwerpunktmodule
(„Detektivische
Unfallanalyse“,
Maßnahmenfindung
und
Wirtschaftlichkeitsberechnung) empfehlenswert, um die Zielsetzung des Fortbildungscurriculums
angemessen berücksichtigen zu können.
Parallel zu diesen organisatorischen Überlegungen sind im Hinblick auf eine zukünftige
Umsetzung z. B. folgende Aspekte in den weiteren konzeptionellen Überlegungen zu
berücksichtigen und weiter auszuarbeiten:
Finanzierung der Fortbildung,
Zahlungsbereitschaft (der Teilnehmer),
Veranstalter/Betreiber der Fortbildung, Lizensierung,
Zielgruppe des Fortbildungskonzeptes,
ggf. Multiplikatorenausbildung/Dozentenpool,
Zertifizierung (modularer Aufbau),
Monitoring/Qualitätssicherung.
Des Weiteren wäre es denkbar, dieses Seminar für Unfallkommissionen als Fortbildung
anerkennen zu lassen. So könnte die Qualität der Arbeit und der Stellenwert der
Unfallkommissionen unterstützt bzw. erhöht werden.
Abschließend könnte eine nochmalige Befragung aller Teilnehmer im Rahmen einer
Wirkungsevaluation sinnvoll sein, um den Nutzen der Fortbildung für die Praxis festzustellen, da
bisher lediglich eine Prozessevaluation für die Entwicklung/Weiterentwicklung der Fortbildung
erfolgt ist. Die generelle Bereitschaft der Teilnehmer für eine Online-Evaluation im Nachgang ist
auch mehrheitlich vorhanden, dies hat die schriftliche Befragung der Teilnehmer im Rahmen der
Evaluation bereits gezeigt (vgl. Evaluationsberichte).
12
Denkbar wäre hier auch eine zeitliche Streckung der Schulung einzelner Module mit Pflicht- und Wahlmodulen.
33
5 Empfehlungen
Die dargelegten Erkenntnisse in Verbindung mit den Ergebnissen der UDV-Studie zum Status Quo
der Unfallkommissionsarbeit in Deutschland führen zu den folgenden Empfehlungen:
Fortbildungsbedarf anerkennen
Die Notwendigkeit einer Grundausbildung bei Aufnahme der Tätigkeit in einer Unfallkommission ist
weitgehend anerkannt und wird in fast allen Bundesländern nach sehr ähnlichen Strukturen
angeboten. Alle Länderkonzepte basieren auf dem bundeseinheitlichen Curriculum für die
Ausbildung von Uko-Mitgliedern und wurden gegebenenfalls länderspezifisch angepasst. Der Grad
der Teilnahme an einer Grundqualifizierung ist in Abhängigkeit der Behördenzugehörigkeit
unterschiedlich.
Fortbildungen sind bundesweit die Ausnahme. Sie werden nur in sehr wenigen Bundesländern
regelmäßig und standardisiert angeboten.
Fortbildungen umsetzen
Die Evaluation der Pilotseminare zeigt, dass die Teilnehmer praxisorientierte Fortbildungsangebote
begrüßen und weiter empfehlen würden. Eine Grundqualifikation - sei sie auch noch so gut - reicht
für eine erfolgreiche Unfallkommissionsarbeit nicht aus. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse,
neue Arbeitshilfen und die Vertiefung vorhandenen Wissens tragen zur verbesserten Bekämpfung
von Unfallhäufungen bei.
Aus- und Fortbildungsteilnahme verpflichtend
Eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Qualifizierungsseminar gibt es nahezu nicht. Dies gilt
für die Grundausbildung ebenso wie für die Fortbildungen, sofern sie überhaupt angeboten
werden. Im Sinne der europäischen Richtlinien über ein Sicherheitsmanagement für die
Straßeninfrastruktur [9], des Verkehrssicherheitsprogrammes 2011-2020 des Bundes [10] und der
Verkehrssicherheitsziele
der
Bundesländer
sollte
der
erfolgreiche
Besuch
von
Ausbildungsseminaren für Mitglieder von Unfallkommissionen verpflichtend sein. Gleiches gilt für
die Teilnahme an Fortbildungen. Dadurch können die vorhandenen Fachkompetenzen der
Mitglieder auf die Arbeit in den Unfallkommissionen weiter fokussiert und die besonderen
Zielsetzungen für Unfallhäufungen vertieft geschult werden. Fortbildungen sollten regelmäßig
angeboten werden.
Es sollte nun Aufgabe der Bundesländer sein, in denen noch keine Fortbildungen stattfinden, ein
Fortbildungskonzept zu entwickeln. Als Grundlage stellt die UDV die evaluierten Unterlagen
kostenfrei zur Verfügung.
34
6 Literatur
[1] Lipphard, D. (1998): Informationen aus Empfehlungen für Unfallkommissionen. Gesamtverband
der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV e. V.) (Hrsg.), Institut für Straßenverkehr
Mitteilungen Nr. 37
[2] Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung, Bundesgesetzblatt Teil I
(Nr. 12 vom 12.03.2013, Seite 367), Berlin 2013
[3] Butterwegge, P.; Degener, S. (2011): Status quo Bericht zur Lage der Unfallkommissionen in
Deutschland. Unfallforschung kompakt, (unveröffentlicht, auf Nachfrage bei der Unfallforschung
der Versicherer (UDV) erhältlich)
[4] Institut für Straßenverkehr (2001): Qualifizierung für die Tätigkeit in der Unfallkommission - Ausund Fortbildungsinhalte der Projektgruppe „Unfallkommission“, Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV e. V.) (Hrsg.)
[5] Leven T., Leven J. (2015a): Evaluation 1. Pilotseminar Fortbildung der Unfallkommissionen
(unveröffentlicht, auf Nachfrage bei der Unfallforschung der Versicherer (UDV) erhältlich)
[6] Leven T.; Leven J. (2015b): Evaluation 2. Pilotseminar Fortbildung der Unfallkommissionen
(unveröffentlicht, auf Nachfrage bei der Unfallforschung der Versicherer (UDV) erhältlich)
[7] Leven T.; Leven J. (2015c): Evaluation 3. Pilotseminar Fortbildung der Unfallkommissionen
(unveröffentlicht, auf Nachfrage bei der Unfallforschung der Versicherer (UDV) erhältlich)
[8]
http://www.bast.de/DE/Verkehrstechnik/Publikationen/Download-Publikationen/Downloads/Vpriorisierung-bewertungstool.html (03.02.2016)
[9] Richtlinie 2008/96/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. November 2008
über ein Sicherheitsmanagement für die Straßenverkehrsinfrastruktur
[10]
Bundesministerium
für
Verkehr,
Verkehrssicherheitsprogramm 2011, Berlin.
Bau
und
Stadtentwicklung
(Hrsg.):
35
7 Anlagen
Anlage 1: Steckbrief
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
Anlage 2: Fortbildungscurriculum
Vorbemerkungen
Das vorliegende Curriculum ist für die Fortbildung ganzer Unfallkommissionen konzipiert (d.h. die
nach VwV-StVO ständigen Mitglieder aus Polizei, Straßenverkehrs- und -baubehörde). Es wurde
als bundesweit einsetzbarer Lehrplan entwickelt und ist in allen 16 Bundesländern grundsätzlich
anwendbar. Länderspezifische Abweichungen sind aber möglich und je nach Landesvorgaben
auch sinnvoll.
Teilnahmevoraussetzung sollte eine absolvierte Grundausbildung sein, mindestens jedoch eine
mehrjährige Erfahrung in der Unfallkommissionsarbeit. Die Grundqualifikation wird in den meisten
Bundesländern angeboten und von einem ausgebildeten Team durchgeführt.
Im Folgenden sind einige grundsätzliche Hinweise für die erfolgreiche Durchführung der
Fortbildung aufgeführt.
Gruppeneinteilung und Austausch der Schulungsteilnehmenden untereinander: Geeignet
ist eine Durchmischung der Übungsgruppen, so dass die Mitglieder einer Unfallkommission
nicht zusammen in einer Übungsgruppe sind, aber neue Unfallkommissionen mit der
Besetzung nach VwV-StVO entstehen. Dies fördert den Erfahrungsaustausch und die
Diskussion untereinander.
Übung „Detektivische Unfallanalyse“ und Übung „Maßnahmenfindung – wirksam und
wirtschaftlich“: Je nach Gesamtzahl der Teilnehmenden eignet sich eine Gruppengröße von
3 bis 6 Personen für die Durchführung der Übungen.
Für die Übungen sind entsprechend der Gruppenanzahl Rechner erforderlich, auf denen
Word und Excel (MS Office) und geeignete Programme zum Anzeigen von Bildern und ggf.
Abspielen von Videos nutzbar sind.
Sinnvoll ist es, allen Teilnehmenden einen USB-Stick zur Mitnahme zur Verfügung zu
stellen, auf dem die Übungsunterlagen gespeichert sind und auf dem die Teilnehmenden
ihre eigenen, erarbeiteten Unterlagen/Ergebnisse abspeichern können. Ist dies nicht
möglich, können die Unterlagen auch auf einer CD zur Verfügung gestellt werden.
Die Übungsunterlagen (ausgenommen umfangreiches Fotomaterial) sollten auch gedruckt
vorliegen. Ob die Exemplare je Gruppe oder pro Person zur Verfügung gestellt werden,
richtet sich nach den Möglichkeiten des Veranstalters.
Es kann hilfreich sein, den Teilnehmenden eine „Fachbibliothek“ mit relevanten
Merkblättern, Empfehlungen und Richtlinien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und
Verkehrswesen (FGSV) zur Verfügung zu stellen (z. B. M Uko, RAL, RASt, ERA, EFA,
RiLSA, EAÖ). Ebenfalls empfiehlt es sich, die entsprechenden
Maßnahmenbeispielsammlungen gegen Unfallhäufungen für die Übung zur Verfügung zu
stellen.
Die gesamte Veranstaltung sollte durch eine Person moderiert werden. Sie ist auch
Ansprechpartnerin für sämtliche Belange während des Seminars.
Es muss eine enge und kompetente Betreuung während der Übungen gewährleistet sein.
Die im Curriculum angegebenen Zeitbudgets sind als Richtzeiten zu verstehen. Sie können
nach Bedarf angepasst werden. Die Nettoseminarzeit sollte aber 15 Zeitstunden für die
beschriebenen Inhalte nicht unterschreiten.
49
Bestandteil dieses Curriculums sind Beispielpräsentationen und Übungsunterlagen, die als Anlage
(CD)13 beigefügt sind. Das entsprechende Inhaltsverzeichnis der CD ist am Ende des Curriculums
aufgeführt.
13
Im vorliegenden Forschungsbericht wurde auf die Beilage der CD verzichtet. Sie kann separat unter Uko@gdv.de
angefordert werden.
50
Fortbildungsseminar – Überblick
Zeit
Tag 1
Bis 14:00
ANREISE
14:00 – 15:00
Begrüßung und Vorstellungsrunde
Einführung in das Seminar
KLEINE PAUSE
15:15 – 16:00
Ist Uko-Arbeit noch notwendig oder von gestern?
16:00 – 17:00
Erfahrungsaustausch/Einführung Unfallanalyse
Ab 18:00
ABENDPROGRAMM MIT ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Zeit
Tag 2
8:30 – 9:00
Einführung in die Übung
9:00 – 10:30
Übung „Detektivische Unfallanalyse“ in Gruppen (Pause nach
Bedarf)
10:30 – 11:45
Übungsergebnisse Präsentation und Diskussion
11:45 – 12:45
MITTAGSPAUSE
12:45 – 14:30
Staatsanwaltliches Eingreifen bei Unfallschwerpunkten
Verbindlichkeit der Regelwerke
14:30 – 15:00
KAFFEEPAUSE
15:00 – 15:45
Menschliche Wahrnehmung
KLEINE PAUSE
16:00 – 17:30
Maßnahmenfindung – wirksam und wirtschaftlich Teil 1
Ab 18:30
ABENDPROGRAMM MIT ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Zeit
Tag 3
8:30 – 9:30
Maßnahmenfindung – wirksam und wirtschaftlich Teil 2
9:30 – 11:00
Übung Maßnahmenfindung und Wirtschaftlichkeit am PC
(Pause nach Bedarf, ca. 10:15 Uhr)
11:00 – 12:00
Übungsergebnisse Präsentation und Diskussion
12:00 – 12:45
MITTAGSPAUSE
12:45 – 14:00
Abschlussbesprechung und Zertifikate
Ab 14:00
ABREISE
51
Thema:
Begrüßung und Einführung
Zeitbedarf:
60 Min.
Lernziele:
Die Teilnehmenden lernen sich untereinander und die Referentinnen und Referenten kennen. Sie
erhalten einen Überblick über die Inhalte des Fortbildungsseminars und verstehen, warum die
ausgewählten Seminarinhalte von großer Bedeutung für die Arbeit der Unfallkommission sind.
Inhalte:
Begrüßung durch die gastgebende Institution
Kurzvorstellung der Teilnehmenden (Name, Behörde, Grundausbildung ja/nein,
Unfallkommissionsmitglied seit … Jahren)
Kurzvorstellung der Vortragenden durch die Moderatorin/den Moderator
Erläuterung der Seminarstruktur (Inhalte, Aufbau, Arbeitsweise, Übungen, Unterlagen)
Kurzvorstellung der Seminar-Ziele bzw. -inhalte:
Unfallkommissionsarbeit – noch notwendig, oder von gestern?
Haftungsfragen und Verbindlichkeit von Regelwerken
Hilfsmittel zur Standardisierung und Förderung der detektivischen Arbeit
Vermittlung neuer Forschungserkenntnisse (bei Bedarf)
Berücksichtigung der menschlichen Wahrnehmung
Zielgerichtete Maßnahmenauswahl und -bewertung unter Anwendung des Excel-Tools
Organisatorische Hinweise (Lernort, Pausen, Material, Freizeit, Unterkunft)
Lehrmethoden:
(Gruppen-)Gespräch, Vortrag, Vorstellungsrunde
Begleitende Materialien, Quellen:
Übersichtsplan zur Seminarstruktur (Stundenplan)
Organisatorische Hinweise (ggf. Umgebungsplan, Wegbeschreibung Abendprogramm, etc.)
Stick/CD für die Teilnehmenden
52
Thema:
Grundlagen14
„Unfallkommissionsarbeit – noch notwendig oder von gestern?“
Zeitbedarf:
45 Min. (inkl. Diskussion)
Lernziele:
Die Teilnehmenden sollen erkennen, dass ihre Arbeit vor Ort weiterhin notwendig ist. Sie sollen
Hintergrundwissen zu den neuen Grenzwerten der M Uko erhalten. Sie sollen verstehen, wo sich
warum Unfälle häufen, warum man nicht einzelne Unfälle sondern Unfallhäufungen betrachtet und
welche Arten von Unfallhäufungen momentan vorrangig zu verzeichnen sind. Die Teilnehmenden
sollen Erkenntnisse über Schwankungen im Unfallgeschehen und die Art und Verteilung von Unfällen
im Straßennetz erlangen.
Inhalte:
Wichtigkeit der Arbeit der Unfallkommissionen/Verdeutlichung anhand des aktuellen
Unfallgeschehens bzw. aktueller Schwerpunkte [5] [6] [7]
„Philosophie der Unfallhäufung“
Hinweis auf „andere auffällige Bereiche“ (gemäß M Uko)
Länderspezifisch: Hinweise auf verfügbare Tools, die eine technische Hilfestellung geben.
Lehrmethoden:
Vortrag, Gruppendiskussion
Begleitende Materialien, Quellen:
14
[1] Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M Uko)
[2] Forschungsbericht „Überprüfung und Verbesserung der Grenzwerte zum Erkennen von
Unfallhäufungen im Straßennetz“ (BASt FE 03.423, 2008, unveröffentlicht)
[3] Spahn, Volker (2011): Standardisierte Wirksamkeitsanalyse von sicherheitsverbessernden
Maßnahmen an Unfallhäufungen auf Außerortsstraßen
[4] Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (2011): Unfallhäufungen auf
Landstraßen – Sicherheitsmaßnahmen – Wirksamkeit
[5] Unfallgeschehen auf Landstraßen (BASt-Bericht M 209)
[6] Empfehlungen für die Sicherheitsanalyse von Straßennetzen (ESN)
[7] Destatis: Unfallentwicklung auf deutschen Straßen
Hier können, je nach Bedarf, länderspezifische Themen (z. B. aktuelle Unfalllage, neue Erlasse, Programme, etc.)
oder aktuelle/relevante inhaltliche Themenfelder (z. B. Wildunfälle) integriert werden.
53
Thema:
„Detektivische/Standardisierte“ Unfallanalyse – Einführung15
oder „Moderierter Erfahrungsaustausch“
Zeitbedarf:
60 Min.
Lernziele:
Vortrag „Detektivische/Standardisierte Unfallanalyse – Einführung“
Die Teilnehmenden können die wesentlichen Inhalte und die Zielsetzung des Merkblattes zur Örtlichen
Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M Uko) benennen und kennen zudem die wesentlichen
Neuerungen/Änderungen im Vergleich zum Merkblatt zur Auswertung von Straßenverkehrsunfällen
Teil 1 (in Bezug auf Struktur, Arten von Unfallhäufungen, Zuordnung zu Ortslage und Straßenklassen
und Grenzwerten).Die Teilnehmenden erkennen zudem die Wichtigkeit einer zielgerichteten und
analytischen Unfallanalyse (Erkennen der Defizite der Straßenverkehrsanlage) als wesentliche Basis
für die Auswahl geeigneter Maßnahmen gegen Unfallhäufungen. Die Teilnehmenden verinnerlichen
alle notwendigen Arbeitsschritte und kennen deren Bedeutung. Ihnen wird deutlich, dass eine gut
strukturierte Aufbereitung der Unfallhäufung und der Analyse-Erkenntnisse eine Hilfestellung und
wesentliche Grundlage einer guten Unfallkommissionsarbeit ist, essentiell für eine zielgerichtete
Maßnahmenauswahl ist und dass die strukturierte Aufbereitung auch der internen und externen
Öffentlichkeitsarbeit dienen kann. Die Schulungsteilnehmenden kennen die Zielsetzung, den Aufbau
und die konkreten Inhalte des Steckbriefes.
„Moderierter Erfahrungsaustausch“
Die Schulungsteilnehmer lernen sich untereinander kennen und bekommen einen Einblick in die
Arbeitsweisen der anderen. Dies fördert die Gruppenbildung und eine gute Zusammenarbeit in den
Kleingruppen während der Übungen. Moderator und Referententeam lernen die Teilnehmenden
kennen und bekommen einen Einblick in deren Arbeitsweisen, um bei Bedarf bei den inhaltlichen
Beiträgen darauf eingehen zu können. Ggf. können besondere Fragestellungen aufgegriffen bzw.
notiert werden, um im weiteren Schulungsverlauf an geeigneter Stelle darauf einzugehen.
Inhalte:
Vortrag „Detektivische/Standardisierte Unfallanalyse – Einführung“
Aufbau und wesentliche Inhalte des M Uko: neue Grenzwerte, Arten von Unfallhäufungen,
Zuordnung zu Ortslage und Straßenklassen und Vergleich mit dem Merkblatt zur Auswertung von
Straßenverkehrsunfällen Teil 1
Notwendige Arbeitsschritte einer erfolgreichen Unfallanalyse zum Erkennen der
unfallbegünstigenden Defizite der Straßenverkehrsanlage) als Grundlagen für eine gezielte
Maßnahmenfindung
Darstellung der Wichtigkeit von Unfalldiagrammen, Unfalllisten, Unfallanzeigen und
Ortsbesichtigungen anhand von Beispielen
Vorstellung Steckbrief zur strukturierten Bearbeitung einer Unfallhäufung (Zielsetzung, Inhalt)
15
Dieser Vortragsblock ist je nach Erfahrungshintergrund der Teilnehmer optional. Im Rahmen der Vorbereitung des
Seminars sollte möglichst abgefragt bzw. abgeschätzt werden, ob den Schulungsteilnehmern das M Uko bekannt ist
bzw. ob es eingeführt ist. Dementsprechend sollten die Schwerpunkte dieses Vortragsblockes angepasst werden
bzw. kann dieser Teil entfallen bzw. durch einen moderierten Erfahrungsaustausch ersetzt werden. Für die Übungen
ist es hilfreich, wenn die Schulungsteilnehmer möglichst auf dem gleichen Kenntnisstand in Bezug auf die relevanten
Inhalte des M Uko sind.
54
„Moderierter Erfahrungsaustausch“
Die Teilnehmenden berichten von ihrer Arbeit in der Unfallkommission, der Moderator strukturiert
die Diskussion durch gezielte Fragen/gezieltes Nachfragen
Mögliche Themenfelder: Arbeitsweisen, Arbeitsstrukturen, Hilfsmittel, Anzahl bearbeiteter
Unfallhäufungen, Vorgehensweise bei der Unfallanalyse (Datenverfügbarkeit) Vorgehensweise bei
der Maßnahmenfindung, häufig umgesetzte Maßnahmen, Sonderfragen/Sonderthemen,
Stellenwert der Unfallkommission in der Kommune/in der Behörde/der eigenen Abteilung,
Finanzierung
Lehrmethoden:
Impulsvortrag, Frage-Antwort-Technik, Diskussion
Begleitende Materialien, Quellen:
Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M Uko)
Butterwegge, P.; Degener, S.: Fortbildung von Mitgliedern in Unfallkommissionen – Hinweise für
Dozenten (0702) (Beispiel Analysedefizite), Unfallforschung der Versicherer UDV, Berlin 2007
Unfallforschung der Versicherer: Unfallforschung kommunal Nr. 12, Neues Merkblatt zur Örtlichen
Unfalluntersuchung, Berlin 2012
55
Thema:
„Detektivische“ Unfallanalyse –
Übung und Ergebnispräsentation
Zeitbedarf:
Übung: 120 Min.
(30 Min. Aufgabenstellung, 30 Min. „Selbststudium“ der Unterlagen, 60 Min. Arbeit
in Kleingruppen)
Ergebnispräsentation inkl. Diskussion: 75 Min.
Lernziele:
Die Teilnehmenden können eine zielgerichtete Unfallanalyse, bei der die wichtigen und für eine
Maßnahmenbestimmung relevanten unfallbegünstigenden Faktoren ermittelt werden, selbständig
Schritt für Schritt durchführen.
Die Teilnehmenden können den Unterschied zwischen dem Unfallgeschehen, das zur Bestimmung
der Unfallhäufung herangezogen wird und dem, das als Grundlage für die Analyse verwendet wird,
benennen und im Rahmen ihrer Analyse richtig anwenden. Sie können zudem die
Faktoren/Auffälligkeiten aufzeigen (in Bezug auf das konkrete Übungsbeispiel), aus denen die
erkannten Defizite der Straßenverkehrsanlage resultieren (kausale Zusammenhänge darstellen).
Nur relevant bei Anwendung des Steckbriefs:
Sie können beim strukturierten Abarbeiten und für die Dokumentation ihrer Arbeitsschritte die
Vorlage des Steckbriefes anwenden. Bei der Anwendung können sie folgende Arbeitsschritte
selbständig durchführen:
Text einfügen,
Kategorien durch Ankreuzen festlegen
Kartenausschnitt einfügen, ggf. in der Größe anpassen und eine Markierung ergänzen
Bild einfügen, ggf. in der Größe anpassen und eine Abbildungsunterschrift ergänzen
Unfallliste (Zusammenfassung) einfügen
Kamerasymbole bearbeiten (Nummerierung) und auf der Karte platzieren
Die Teilnehmenden können eine komplexe Unfallhäufung mittels des Steckbriefs kompakt und
nachvollziehbar aufbereiten und darstellen; diese Darstellung kann dann zur Dokumentation, zur
Qualitätssicherung und zur internen und externen Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.
Inhalte:
(Bearbeitungs)Hinweise zum Übungsbeispiel (Kurzvorstellung des Beispiels (Eckdaten,
Rahmenbedingungen) und Aufgabenstellung)
Beispiel der Unfallhäufung mit allen erforderlichen (anonymisierten) Unterlagen bzw. allen
Unterlagen, die nicht im Rahmen der Übung durch die Teilnehmenden selbst erstellt werden
Gezieltes Analysieren mit allen erforderlichen Arbeitsschritten und daraus Erkennen der
unfallbegünstigenden Faktoren
Nur relevant bei Anwendung des Steckbriefs:
Steckbrief inkl. Bearbeitungshinweisen
„Abarbeiten“ des Steckbriefs (Das Betreuungsteam begleitet die Übungsgruppen kontinuierlich,
steht für Fragen zum Übungsbeispiel und zum Steckbrief zur Verfügung und übt ggf. die
einzelnen Arbeitsschritte beim Ausfüllen des Steckbriefs mit den Gruppenmitgliedern, Kontrolle,
ob alle Arbeitsschritte geübt wurden)
Zusammenstellung der Erkenntnisse aus der Unfallanalyse zur Präsentation (mittels SteckbriefVorlage)
Strukturierte Präsentation der Ergebnisse (anhand des Steckbriefs) zum Erfahrungsaustausch
und zur Klärung offener Fragen
Feedback des Übungsleitenden (Schwerpunkte: Herausarbeiten der Defizite und kausalen
56
Zusammenhänge (als Vorbereitung für die 2. Übung), Vollständigkeit der Analyseschritte,
Anwendung des Steckbriefs)
Lehrmethoden:
Übung in Kleingruppen, Kurzvortrag, Diskussion
Begleitende Materialien, Quellen:
16
Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M Uko)
Beispiel einer Unfallhäufung16 (alle relevanten Unterlagen ((Kartenausschnitt, ggf. Luftbild,
Unfalltypenkarten, Unfalllisten, Unfalldiagramme, ggf. Kopien der VU-Anzeigen, Fotos, Videos) in
Papierform (ausgenommen umfangreiches Bildmaterial) und digital auf dem Schulungsrechner
und für jeden TN auf Stick/CD
Für Übungsbeispiel „Unfallhäufungslinie Landstraße“: Steckbrief-Vorlage inkl.
Bearbeitungshinweisen in Papierform und digital zur Dokumentation und Präsentation der
Arbeitsschritte und Ergebnisse
Rechner in ausreichender Anzahl (1 je Gruppe)
Die Anlagen-CD enthält umfangreiche Übungsunterlagen für eine Unfallhäufungslinie auf einer Landstraße und eine
Unfallhäufungsstelle an einem innerörtlichen Knotenpunkt auf einer Hauptverkehrsstraße.
57
Abbildung 14: Beispiel Übersicht Übungsunterlagen und Aufgabenstellung Anwendung Steckbrief
58
Thema:
Haftung und Verbindlichkeit
Eingreifen der Staatsanwaltschaft bei Straftaten im Zusammenhang mit
Unfallschwerpunkten
Verbindlichkeit der Regelwerke
Zeitbedarf:
105 Min. (inkl. Diskussion)17
Lernziele:
Vortrag „Staatsanwaltliches Eingreifen“
Die Teilnehmenden kennen in den Grundzügen die gesetzlichen Grundlagen und Hintergründe zum
Themenfeld der „Amtshaftung“ in Bezug auf ihre konkrete Arbeit vor Ort in der Unfallkommission.
Sie können einschätzen/abschätzen, was ggf. für Konsequenzen ein bestimmtes Handeln/eine
bestimmte Entscheidung oder auch das Unterlassen einer bestimmten Handlung im Rahmen der
Arbeit der Unfallkommission hervorrufen kann. Die Teilnehmenden kennen die zunehmende
Relevanz der ganzen Thematik.
Vortrag „Verbindlichkeit der Regelwerke“
Die Teilnehmenden kennen die Hintergründe und die Verbindlichkeit von Richtlinien, Regelwerken,
Empfehlungen etc., die im Bereich der Verkehrsplanung angewendet werden. Sie können vor diesem
Hintergrund eine Relevanz in Bezug auf ihre Maßnahmenauswahl abschätzen.
Inhalte:
Vortrag „Staatsanwaltliches Eingreifen“
Gesetzliche Grundlagen im Bereich der Amtshaftung und Hintergründe
Bedeutung/Relevanz der Problematik vor dem Hintergrund der Arbeit der Unfallkommission
Besprechung/“Durchspielen“ bestimmter „Verhaltensweisen“ eines Uko-Mitglieds und der
entsprechenden möglichen Konsequenzen
Vorstellung realer Fälle der Rechtsprechung aus der Praxis
Vortrag „Verbindlichkeit der Regelwerke“:
Rechtliche Rahmenbedingungen (StVO, weitere gesetzliche Grundlagen, Richtlinien,
Regelwerke, länderspezifische Regelungen, Einführungserlasse)
Erläuterung/Erklärung der „Verbindlichkeit“/Rangreihung der FGSV-Papiere (Richtlinien,
Regelwerke, Merkblätter, Hinweispapiere)
Verdeutlichung anhand konkreter Beispiele aus den Regelwerken
Diskussion vorhandener Widersprüche in unterschiedlichen Regelwerken
Lehrmethoden:
Vortrag, Gruppendiskussion, Frage- und Antworttechnik (Zuruffrage)
Begleitende Materialien, Quellen:
17
Handout mit den wesentlichen Aussagen und Erkenntnissen zum Themenfeld
„Staatsanwaltliches Eingreifen“ inkl. der genannten Beispiele und unter Angabe der gesetzlichen
Grundlagen
Flipchart
Die Vortragenden sprechen sich bezüglich der Zeitverteilung für ihren jeweiligen Beitrag bilateral ab.
59
Thema:
„Menschliche Wahrnehmung“
Zeitbedarf:
45 Min.
Lernziele:
Die Teilnehmenden sollen psychologische Wahrnehmungsfaktoren benennen können, die im
Zusammenhang mit Aspekten der Straßengestaltung zu Unfällen führen können. Die Teilnehmenden
lernen zentrale Begriffe und Beispiele kennen (z.B. 6-Sekunden-Regel, Blickfeld-Regel und LogikRegel). Sie sollen diesen Ansatz verinnerlichen und bei der Analyse von Unfallhäufungen und der
Maßnahmenfindung anwenden können. Den Teilnehmenden soll deutlich werden, welche
psychologischen Aspekte beim Straßenentwurf bzw. in der Verkehrssicherheitsarbeit bereits seit
Jahrzehnten berücksichtigt werden.
Inhalte:
Darstellung der Grundlagen zur Wahrnehmung/zu psychologischen Aspekten beim
Straßenentwurf [1] und der entsprechenden Grundsätze
Anwendung der Grundsätze in Regelwerken und Richtlinien (alte und neue) und entsprechende
Folgerungen daraus
Praxisnahe Darstellung anhand zahlreicher „typischer“ bzw. „aktueller“ Beispiele aus bestehenden
Regelwerken (z. B. Unfallursache „Durchschuss“)
Lehrmethoden:
Vortrag, Diskussion
Begleitende Materialien, Quellen:
[1] Becher, Thorsten et al. (2006): Berücksichtigung psychologischer Aspekte beim Entwurf von
Landstraßen – Grundlagenstudie (BASt-Bericht V148)
Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen - Teil 2: Maßnahmen gegen
Unfallhäufungen (MAS T2)
Pfund, K. (1991) Handbuch der sicheren Straßengestaltung. Hrsg.: Beratungsstelle für
Schadenverhütung des Verbandes der Haftpflicht-, Unfall-, Auto- und Rechtsschutzversicherer
e.V. Verkehrsblatt-Verlag Borgmann GmbH & Co KG
Technical Committee 3.1 Road Safety (PIARC 2008): Human factors guidelines for safer road
infrastructure. Internet: http://www.piarc.org
60
Thema:
„Maßnahmenfindung – wirksam und wirtschaftlich“ – Einführung
Zeitbedarf:
150 Min.
Lernziele:
Die Teilnehmenden sollen in die Lage versetzt werden, vor dem Hintergrund der ermittelten
unfallbegünstigenden Faktoren (die Analysephase ist am Vortag abgeschlossen worden) und deren
Interpretation, effektive und effiziente Maßnahmen zur Beseitigung der Unfallhäufung auszuwählen.
Die Teilnehmenden kennen verfügbare Beispielsammlungen von Maßnahmen gegen Unfallhäufungen,
die auch deren Wirksamkeit aufzeigen und können erklären, wie und wofür sie angewendet werden.
Sie lernen den Umgang mit Unfallkosten und Maßnahmenwirkungen im Prozess der
Maßnahmenfindung. Die Teilnehmenden können die Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme im
Abwägungsprozess und das Verhältnis von Kosten und Nutzen bei der Maßnahmenfindung sicher
berücksichtigen. Sie kennen die Grundlagen und Hintergründe des Excel-Tools zur Bewertung von
Maßnahmen gegen Unfallhäufungen aus dem Forschungsprojekt „Möglichkeiten der schnelleren
Umsetzung und Priorisierung straßenbaulicher Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit“.
Inhalte:
Prozess der Maßnahmenfindung vor dem Hintergrund einer zielgerichteten Unfallanalyse
Vorstellung verfügbarer Maßnahmenbeispielsammlungen und deren Zielsetzung und Anwendung
[1] [2] [3] [7]
Maßnahmenbeispiele, Aufzeigen von Alternativen [1] [2] [3]
Aktuelle Untersuchungen und Forschungserkenntnisse zur Thematik [7]
Vorstellung des digitalen Maßnahmenkatalogs gegen Unfallhäufungen (makau.bast.de) [9]
Beispielhafte Darstellung der Wirtschaftlichkeit von ähnlich wirksamen Maßnahmen
Umgang mit Unfallkosten
Variantenvergleich und Abwägungsprozess
Berechnung der vermiedenen Unfälle pro Jahr und der Maßnahmenwirkung an einem Beispiel
(durch die Teilnehmenden)
Vorstellung des Excel-Tools zur Maßnahmenbewertung aus [7]
Vorstellung der Anwendung des Excel-Tool durch beispielhafte Berechnung der Wirtschaftlichkeit,
Effektivität, Effizienz und statistischen Signifikanz einer Maßnahme [6] [7]
Lehrmethoden: Impulsvortrag, Miniübung, Frage- und Antworttechnik (Zuruffrage)
Begleitende Materialien, Quellen:
[1] Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen - Teil 2: Maßnahmen gegen
Unfallhäufungen (MAS T2)
[2] Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (2011): Unfallhäufungen auf
Landstraßen – Sicherheitsmaßnahmen – Wirksamkeit
[3] Gerlach, Jürgen et al. (2009): Möglichkeiten der schnelleren Umsetzung und Priorisierung
straßenbaulicher Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit - Beispielsammlung.
[4] Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen: Wirkungsindizes für den Vergleich
typisierter Verbesserungsmaßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit (Vortrag
Follmann)
[5] Spahn, Volker (2011): Standardisierte Wirksamkeitsanalyse von sicherheitsverbessernden
Maßnahmen an Unfallhäufungen auf Außerortsstraßen
[6] Empfehlungen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen - Aktualisierung der RAS-W
86 (EWS)
[7] Gerlach, Jürgen et al. (2009): Möglichkeiten der schnelleren Umsetzung und Priorisierung
straßenbaulicher Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. (BASt-Bericht V 185)
61
[8] Entwurf Handbuch für die Bewertung der Verkehrssicherheit von Straßen (HVS)
[9] Maßnahmenkatalog gegen Unfallhäufungen (makau.bast.de)
Taschenrechner
Übungsblätter mit Aufgabenstellung für die Mini-Übung für jeden Teilnehmenden
62
Thema:
Maßnahmenfindung – wirksam und wirtschaftlich –
Übung und Ergebnispräsentation
Zeitbedarf:
150 Min.
Übung: ca. 90 Min., Ergebnispräsentation inkl. Diskussion: ca. 60 Min.
Lernziele:
Die Teilnehmenden üben die Maßnahmenfindung anhand des Beispiels aus der 1. Übung. Sie
können zielgerichtet eine besonders geeignete Maßnahme zur Beseitigung der Unfallhäufung
auswählen. Durch das Gespräch in der Gruppe wird das Argumente finden gefördert und gestärkt.
Die Teilnehmenden können die zuvor vorgestellten Beispielmaßnahmensammlungen gezielt bei ihrer
Auswahl anwenden und ihre Vorgehensweise im Anschluss erläutern.
Die Teilnehmenden können das Excel-Tool zielgerichtet anwenden und dabei folgende
Arbeitsschritte durchführen:
„Eckdaten“ zur Unfallhäufung zusammenstellen und eintragen
Maßnahmenkosten ermitteln und an entsprechender Stelle eintragen (wenn notwendig, unter
Anwendung der Interpolation)
Foto (Vorher-Situation und Maßnahme) und Unfalldiagramm in Ausgabemaske einfügen
Prägnante Defizitbeschreibung
Interpretation der Ergebnisse (Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV), Maßnahmenwirkung (MW),
vermiedene Unfallkosten (UK), Signifikanz)
Nur relevant bei Anwendung des Steckbriefs:
Sie können zudem die ausgefüllte Ausgabemaske des Excel-Tools in den Steckbrief einfügen.
Inhalte:
Ggf. kurze Wiederholung der ermittelten Defizite des Beispiels der analysierten Unfallhäufung
vom Vortag
Unfallhäufung vom Vortag (mit allen erforderlichen Unterlagen, die ggf. für diese Übung
angepasst wurden)
Aufgabenstellung
Zielgerichtetes Erarbeiten geeigneter Maßnahmen zur Beseitigung der Unfallhäufung auf Basis
der bereits ermittelten Defizite und unter Zuhilfenahme der vorhandenen Beispielsammlungen
insbesondere des digitalen Maßnahmenkatalogs gegen Unfallhäufungen der BASt
Anwendung des Excel-Tools zur Maßnahmenbewertung aus dem Forschungsprojekt
„Möglichkeiten der schnelleren Umsetzung und Priorisierung straßenbaulicher Maßnahmen zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit“
Aufbereitung der Ergebnisse in der Ausgabemaske des Excel-Tools durch jede Gruppe
Strukturierte Präsentation der Ergebnisse anhand der Ausgabemaske des Tools inkl. der
Vorgehensweise bei der Maßnahmenauswahl unter Anwendung einer Beispielsammlung zum
Erfahrungsaustausch18 und zur Klärung offener Fragen
Feedback des Übungsleitenden (Schwerpunkte: Vorgehensweise bei der Maßnahmenauswahl,
„Richtigkeit“ der Auswahl, Anwendung des Tools)
Lehrmethoden:
Übung in Kleingruppen (à 3-6 Personen), Kurzvortrag, Diskussion
Begleitende Materialien, Quellen:
18
Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M Uko)
Die Diskussion der Ergebnisse ist ein wichtiger Schulungsbestandteil, dabei kann sich ergeben, dass in der „großen“
Gruppe noch mehr Maßnahmenvorschläge gefunden werden. In diesem Block sollte die Dozentin/der Dozent genug
Zeit einplanen und die Diskussion als „moderierten Erfahrungsaustausch“ gestalten.
63
19
Maßnahmenbeispielsammlungen:
Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen - Teil 2: Maßnahmen gegen
Unfallhäufungen (MAS T2) bzw. die digitale Version: Maßnahmenkatalog gegen Unfallhäufungen
(makau.bast.de)
Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (2011): Unfallhäufungen auf
Landstraßen – Sicherheitsmaßnahmen – Wirksamkeit
Gerlach, Jürgen et al. (2009): Möglichkeiten der schnelleren Umsetzung und Priorisierung
straßenbaulicher Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit - Beispielsammlung.
„Bibliothek“ mit relevanten Richtlinien und Regelwerken (z. B. RAL 2012, RASt 06, StVO), die die
Teilnehmenden ggf. bei der Maßnahmenauswahl unterstützen
Unterlagen zum Beispiel der analysierten Unfallhäufung vom Vortag ergänzt durch weitere
erforderliche, ggf. angepasste (zusammengefasste) Unterlagen als Ausdruck und in digitaler
Form19
Rechner in ausreichender Anzahl (Einer je Gruppe)
Ggf. Taschenrechner
Die Anlagen-CD enthält umfangreiche Übungsunterlagen für eine Unfallhäufungslinie auf einer Landstraße und eine
Unfallhäufungsstelle an einem innerörtlichen Knotenpunkt auf einer Hauptverkehrsstraße.
64
Abbildung 15: Beispiel Übersicht Übungsunterlagen und Aufgabenstellung
65
Thema:
Zusammenfassung/Abschlussbesprechung
Feedback der Teilnehmenden und Evaluation
Zeitbedarf:
Ca. 75 Min.20
Lernziele:
Die Teilnehmenden können die wesentlichen Erkenntnisse und Informationen der Fortbildung
benennen.
Inhalte:
Zusammenfassung und Feedback der Moderatorin/des Moderators (Wesentliche Seminarziele
und wichtigste Erkenntnisse)
Feedback der Teilnehmenden (freiwillig)
Feedbackbögen austeilen21
Teilnehmende erhalten ein Teilnahmezertifikat
Lehrmethoden:
Gespräch
Begleitende Materialien, Quellen:
20
Feedbackbögen
Handout kompakt für die Teilnehmenden z. B. mit Infos über Quellenangaben zu den
Schulungsinhalten (relevante Unterlagen und Materialien auf einem Stick), Auflistung aller
relevanten Regelwerke für die Arbeit der Unfallkommission.
Hinweis: Dieser Punkt kann bei Bedarf auch in kürzerer Zeit behandelt werden. Dadurch ergibt sich ein „Zeit-Puffer“ für
das Gesamtseminar (z. B. späterer Beginn und früheres Ende des 2. Seminartages, frühere Abreise am Ende des
Seminars).
21
Zur kontinuierlichen Verbesserung der Fortbildung wird empfohlen, dass die Teilnehmenden die Veranstaltung mittels
eines kurzen Feedbackbogens bewerten.
66
Inhaltsverzeichnis der Anlagen-CD
Anlagen „Beispiel-Vorträge“
Anlage 1:
Grundlagen: Uko-Arbeit – Noch notwendig oder von gestern?
Anlage 2:
Einführung Übung „Detektivische Unfallanalyse“
Anlage 3:
Staatsanwaltliches Eingreifen bei UH (Handout)
Anlage 4:
Verbindlichkeit der Regelwerke
Anlage 5:
Menschliche Wahrnehmung
Anlage 6:
Einführung Maßnahmenfindung
Anlage 7a:
Einführung Wirtschaftlichkeitsberechnung
Anlage 7b:
Aufgabenstellung Mini-Übung
Anlagen Übung „Detektivische Unfallanalyse“
Anlage A (UHL Landstraße)
Anlage 8
Übersicht Unterlagen Übung UHL
Anlage 9
Aufgabenstellung UHL Ü1
Anlage 10
Eckdaten UHL
Anlage 11
Bilder Strecke B-Dorf Richtung A-Dorf
Anlage 12
Karte und Luftbild UHL
Anlage 13
Unfalldiagramm UHL
Anlage 14
Unfallliste UHL
Anlage 15
Unfalltypenkarte UHL
Anlage 16
Vorlage Steckbrief (Word und PDF)
Anlage 17
Bearbeitungshinweise Steckbrief
Anlage 18
Beispiel Gesamtausdruck Übungsunterlagen
67
Anlage B (UHS Hauptverkehrsstraße)
Anlage 19
Übersicht Unterlagen Übung UHS
Anlage 20
Aufgabenstellung UHS Ü1
Anlage 21
Eckdaten UHS
Anlage 22
Bilder UHS
Anlage 23
Karten und Pläne UHS
Anlage 24
Unfalldiagramme UHS
Anlage 25
Unfalllisten UHS
Anlage 26
Unfalltypenkarte UHS
Anlage 27
Verkehrsunfallanzeigen UHS
Anlagen Übung „Maßnahmenfindung – wirksam und wirtschaftlich“
Anlage C (UHL Landstraße)
Anlage 28
Aufgabenstellung UHL Ü2
Anlage 29
Bilder nachher
Anlage 30
Bilder vorher
Anlage 31
Excel-Tool (xls-Datei und PDF „Seiten aus Bewertungstool“, Interpolation)
Anlage 32
Pauschale Maßnahmenkosten
Anlage 33
Unfalldiagramme UHL Ü2
Anlage 34
Unfallliste UHL Ü2
Anlage D (UHS Hauptverkehrsstraße)
Anlage 35
Aufgabenstellung UHS Ü2
Anlage 36
Bilder nachher
Anlage 37
Bilder vorher
Anlage 38
Excel-Tool (xls-Datei und PDF „Seiten aus Bewertungstool“, Interpolation)
Anlage 39
Pauschale Maßnahmenkosten
Anlage 40
Unfalldiagramme UHS Ü2
Anlage 41
Unfallliste UHS Ü2
Beispiel Feedbackbogen
Anlage 42
Muster Teilnahmefragebogen
68
Anlage 3: Zertifikat
69
Anlage 4: Stundenpläne der drei Pilotseminare
Hinweise: Der Beitrag „Aktuelle Forschung kompakt“ ist zugunsten eines ausgedehnteren
Erfahrungsaustausches entfallen. Die kleinen Symbolen („Häuschen“) markieren die
Evaluationszeitpunkte.
70
71
72
Anlage 5: Feedbackbogen
73
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Forschungsbericht Nr. 38
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Wilhelmstraße 43 / 43G, 10117 Berlin
Postfach 08 02 64, 10002 Berlin
Telefon 030 / 20 20 - 50 00, Fax 030 / 20 20 - 60 00
Internet: www.gdv.de, www.udv.de
Fortbildung von Unfallkommissionen
Tanja Leven
Jens Leven
Petra Butterwegge
Jörg Ortlepp