In Zusammenarbeit mit:
BRANCHENMONITOR
ENERGIEEFFIZIENZ
2015
1
VORWORTE
„Die Steigerung der Energieeffizienz kann nicht nur zur Erreichung der Ziele des energiepo-
Für die Energieeffizienz sind das abgelaufene und das aktuelle Jahr ganz besonders spannend.
litischen Dreiecks beitragen, sie bietet für innovative Unternehmen auch Markt- und Rendi-
Bislang stand die Energieeffizienz politisch im Schatten des mit weitaus mehr Aufmerksam-
techancen“. Diese Feststellung aus dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) vom
keit und konkreten Anreizmechanismen bedachten Themas der Erneuerbaren Energien. Nicht
Dezember letzten Jahres wird durch den vorliegenden Branchenmonitor Energieeffizienz
zuletzt die steigenden Kosten des Umbaus des Versorgungssystems führten dazu, dass die En-
2015 erneut bestätigt: 75 % der für die diesjährige Ausgabe des Branchenmonitors befragten
ergieeffizienz im Koalitionsvertrag der Bundesregierung zur zweiten Säule der Energiewende
Unternehmen geben an, das Geschäftsfeld Energieeffizienz in Deutschland weiter ausbauen
wurde und mehr Gewicht erhalten sollte. Gleichzeitig und im Gegensatz dazu lassen sich die
zu wollen. Das Geschäft mit der Energieeffizienz lohnt sich!
von der Bundesregierung im Jahr 2008 konkret formulierten Ziele der Stromverbrauchseinsparung bis 2020 um zehn Prozent respektive bis 2050 um 25 Prozent im Koalitionsvertrag
Dies ist eine eindeutig positive Botschaft und mit der Umsetzung des NAPE sollen die RahCarsten Müller
der jetzigen Bundesregierung nicht mehr wiederfinden.
menbedingungen für eine positive Marktentwicklung weiter verbessert werden. Dass hierfür
– trotz der bisher guten Entwicklung – eindeutig noch Notwendigkeit besteht, bestätigen die
Dafür enthält das jüngst von der Bundesregierung novellierte Energiedienstleistungsgesetz
Aussagen der befragten Unternehmen: Verbindliche nationale und europäische Effizienzziele,
nun die Verpflichtung für alle Unternehmen in Deutschland, die kein kleines oder mittleres
Knüpfung von Energiepreisbegünstigungen für die Industrie an die Umsetzung wirtschaftlich
Unternehmen sind, bis zum 5. Dezember 2015 und danach alle vier Jahre mindestens ein
sinnvoller Maßnahmen und ein nationaler Sanierungsfahrplan sind nur einige der politischen
Energieaudit durchzuführen. Von der Verpflichtung befreit bleiben solche Unternehmen, die
Baustellen, wo die Unternehmen zusätzliche Aktivität wünschen. Damit bietet der Branchen-
ein zertifiziertes Energiemanagementsystem oder Umweltmanagementsystem nachweisen
monitor auch Anregungen für weitere politische Diskussionen. Diese wird die Deutsche Un-
können. Damit ist die Bestandsaufnahme von Effizienzpotentialen für Unternehmen erstmals
ternehmensinitiative Energieeffizienz als sektorübergreifende Stimme der Energieeffizienz
nicht mehr nur Gegenleistung für die Rückerstattung von Strom-/Energiesteuer im Rahmen
anstoßen und begleiten.
des Spitzenausgleichs und die Reduzierung der EEG-Umlage im Rahmen der Besonderen Aus-
Dr. Norbert Schwieters
gleichsregelung. Vielmehr wurde mit dieser branchen- und energieintensitätsunabhängigen
Nicht zuletzt gibt der Branchenmonitor für die am Markt tätigen Energieeffizienzanbieter
Verpflichtung zu Energieaudits der Artikel 8 der EU-Richtlinie „Energy-Efficiency-Directive
auch eine hilfreiche Übersicht zu Markttreibern und -trends sowie zu zentralen Attraktivitäts-
(EED)“ sachgerecht und mit den Mindestanforderungen umgesetzt. Nun ist es an den ver-
faktoren wie Konkurrenz, Markteintrittsbarrieren und Fachkräfteverfügbarkeit. Der besondere
pflichteten Energieverbrauchern, Energieaudits nicht als Pflichtübung zu verstehen, sondern
Fokus des diesjährigen Branchenmonitors auf die Wahrnehmung der Investitionsmotive der
zu überlegen, wie die Bestandsaufnahme von Effizienzpotentialen aktiv zur Verbesserung der
Kunden durch die Anbieter liefert spannende Anhaltspunkte für weitergehende Analysen und
eigenen Energieeffizienz genutzt werden kann. Der Boden ist bereitet –nun kommt es insbe-
möglicherweise Anregung für zukünftige Marktentwicklungsaktivitäten der beteiligten Un-
sondere auf die Kommunikation der beteiligten Akteure an.
Dr. Volker Breisig
ternehmen.
Unterdes bleibt weiter abzuwarten, ob mit der nationalen Umsetzung von Artikel 7 EED und
Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich den Unternehmen, welche an der Umfrage teilge-
dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) die Chancen genutzt werden, der Ener-
nommen haben. Durch die Beantwortung des Fragebogens haben diese die qualitative und
gieeffizienz als zweiter Säule der Energiewende allgemein und im Hinblick auf alle Verbrau-
quantitative Datengrundlage zur Erstellung dieses Branchenmonitors geschaffen. Außerdem
chergruppen mehr Gewicht zu verleihen. Umso erfreulicher ist es, dass der Energieeffizienz-
bedanken wir uns für die Unterstützung des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V. (VKU)
markt auch unter den bisher bestehenden Rahmenbedingungen weiter gewachsen ist und
und des Verbandes für Wärmelieferung e. V. (VfW) bei der Umfrage.
damit zur Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland beiträgt.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Wir wünschen Ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre!
2
Dr. Norbert Schwieters
Dr. Volker Breisig
Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender
Partner, Global Energy, Utility & Mining Leader
Partner im Bereich Energiewirtschaft
Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF)
PricewaterhouseCoopers AG WPG
PricewaterhouseCoopers AG WPG
3
INHALT
1. ZUSAMMENFASSUNG
Der vorliegende dritte Branchenmonitor Energieeffizienz 2015 der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF) gibt basierend auf einer Ende 2014 durchgeführten
1. Zusammenfassung................................................................................................................... 5
Befragung unter 99 Anbietern von Energieeffizienzprodukten und -dienstleistungen einen
Einblick in Trends, Attraktivitätsfaktoren und Herausforderungen der weiter wachsenden En-
2. Methodik................................................................................................................................................. 6
ergieeffizienzbranche. Der Branchenmonitor Energieeffizienz erscheint seit 2013 jährlich.
3. Markttrends und Implikationen.................................................................................7
Gesetzliche Entwicklungen, ökonomische und soziale sowie technische Trends bilden die
3.1 Treiber für die Marktentwicklung....................................................................................................7
Rahmenbedingungen und Treiber des Energieeffizienzmarktes. Einen wichtigen Schwerpunkt
3.2 Treiber 1: Gesetzliche Entwicklungen........................................................................................... 8
der Befragung zum Branchenmonitor 2015 bildete die Bewertung einzelner politischer In-
3.3 Treiber 2: Ökonomische und soziale Trends.............................................................................13
strumente und Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz. Große Bedeutung für ihr Geschäft
3.4 Treiber 3: Technische Trends..........................................................................................................13
messen die befragten Unternehmen einer langfristigen und strategischen politischen Planung in Form von verbindlichen nationalen und europäischen Effizienzzielen bei. Gleichzeitig
4. Die Nachfrageseite: Nachfrage nach
Energieeffizienzlösungen..............................................................................................15
identifizieren die Unternehmen großen zusätzlichen politischen Handlungsbedarf im Bereich
4.1 Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland.............................................................15
Unternehmen dabei auf sinnvolle Investitionsanreize. Die Entwicklung der Energiepreise
4.2 Endenergieverbrauch nach Sektoren...........................................................................................17
sowie das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Kunden sind aus Perspektive der befragten Un-
4.3 Kundenstruktur...................................................................................................................................18
ternehmen auch weiterhin wesentliche Treiber. Im technischen Bereich sehen die befragten
4.4 Investitionsmotive der Endanwender.........................................................................................19
Unternehmen insbesondere die intelligente und bedarfsgerechte Steuerung von energiever-
Qualitätssicherung und Qualifizierung. Weniger als auf regulatorische Vorgaben setzen die
brauchenden Anlagen als zentralen Trend, in diesem Bereich jedoch gleichzeitig auch noch
5. Die Angebotsseite: Der Energieeffizienzmarkt...............................24
hohen Forschungs- und Entwicklungsbedarf.
5.1 Definition und Funktion innerhalb der Volkswirtschaft.......................................................24
5.2 Attraktivität des Energieeffizienzmarktes.................................................................................25
Die Motivationsstrukturen der Endanwender und deren Bedeutung für die Vermarktung von
5.3 Marktkennzahlen................................................................................................................................31
Energieeffizienzprodukten und -dienstleistungen bildeten einen weiteren Schwerpunkt der
Befragung. Neben dem dominierenden Motiv der Kosteneinsparung erachten die befragten
Marktteilnehmer unter anderem die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, die Imageverbesserung beim Kunden sowie die Reduzierung von Wartungsaufwand und Ausfallzeiten als
wesentliche Investitionsmotive ihrer Kunden. Diese Motive bieten wichtige Argumente bei
der Vermarktung der Produkte und Dienstleistungen der Anbieter. Gleichzeitig ergab die Befragung jedoch auch, dass die Unternehmen kaum regelmäßige, systematische und tiefergehende Marktforschung betreiben, um die Motivationsstrukturen ihrer Kunden zu ermitteln.
Fast die Hälfte der befragten Unternehmen geben an, dass sich das Geschäftsfeld Energieeffizienz als selbständiges Geschäftsfeld lohnt. Für die übrigen Unternehmen wirkt sich
das Geschäft mit der Energieeffizienz positiv auf andere Unternehmensbereiche aus oder
sie rechnen mit positiven Renditen in den Folgejahren. Diese Bewertung spiegelt sich auch
in den steigenden Umsatz- und Mitarbeiterzahlen der befragten Unternehmen sowie in der
überwiegend mit „mittel“ bis „gut“ bewerteten Marktstimmung wider. Auch die Verfügbarkeit
von Fachkräften wird teilweise positiver betrachtet als in den Vorjahren. Als zukünftige Kernprobleme am Markt sehen die Befragten in erster Linie die geringe Bereitschaft der Kunden,
für hochwertige Produkte und Dienstleistungen ausreichend zu zahlen sowie, trotz der Verabschiedung des Nationalen Aktionsplanes Energieeffizienz im Dezember 2014, weiterhin auch
die Unsicherheit über politische Rahmenbedingung.
Zwar ist mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen auf den internationalen Märkten vertreten, der mit Abstand größte Teil des Umsatzes wird jedoch auf dem deutschen Markt erwirtschaftet. Der nationale Markt stellt für die
befragten Unternehmen gleichzeitig auch den Kernbereich für einen weiteren Ausbau des
Geschäftsfeldes Energieeffizienz dar. 75 % der befragten Marktteilnehmer beabsichtigen, ihre
Aktivitäten im Geschäftsfeld Energieeffizienz in Deutschland weiter auszubauen.
4
5
2. METHODIK
3. MARKTTRENDS UND
IMPLIKATIONEN
Die Methodik des dritten Branchenmonitors orientiert sich im Wesentlichen an der bereits
in den ersten Branchenmonitoren angewandten Methodik. Der Branchenmonitor basiert auf
der Auswertung einer Unternehmensbefragung. Die Befragung erfolgte wie auch in den ver-
3.1 TREIBER FÜR DIE MARKTENTWICKLUNG
gangenen Jahren anhand eines standardisierten Fragebogens. Dabei wurde der Fragebogen
gegenüber dem Vorjahr leicht angepasst und es wurden gezielt thematische Schwerpunkte
gesetzt. Die Stichprobe setzt sich in 2015 aus 99 Datensätzen von Unternehmen aller Grö-
Wie auch in anderen Märkten, sind verschiedene Rahmenbedingungen entscheidend für
ßenordnungen aus den unterschiedlichen Betätigungsfeldern der Energieeffizienzwirtschaft
die Entwicklung des Energieeffizienzmarktes. Änderungen dieser Rahmenbedingungen tragen
zusammen (vgl. Abbildung 1). Bei 65 % der befragten Unternehmen liegt der Fokus auf dem
zum Beispiel dazu bei, dass neue Verbraucherbedürfnisse entstehen, Markt(eintritts)barrieren
Angebot von Dienstleistungen, bei rund 35 % auf dem Angebot von Produkten. Die Befra-
entfallen oder entstehen und neue technische Lösungen angeboten werden können. Eine
gung wurde im Zeitraum von November 2014 bis Dezember 2014 von der DENEFF durchge-
möglichst frühe Antizipation solcher Änderungen durch die Beobachtung der unterschied-
führt und durch die PricewaterhouseCoopers AG WPG (PwC) ausgewertet. In der Auswertung
lichen Treiber ist für die am Markt agierenden Unternehmen zentral. Wie auch in den Bran-
wurden die in Abbildung 1 dargestellten Betätigungsfelder gleichberechtigt gewichtet, um
chenmonitoren 2013 und 2014 wird hier zwischen folgenden drei Treibern unterschieden:
Verzerrungen aufgrund unterschiedlicher Antworthäufigkeiten in den verschiedenen Betätigungsfeldern zu vermeiden.
Abbildung 1:
Zusammensetzung der Unternehmen in der Stichprobe der DENEFF-Befragung „Branchenmonitor 2015“
Nach Betätigungsfeld:
Nach Beschäftigtenzahl (gesamt):
Energiemanagement- und
Beratungsdienstleistungen
33
Produkte und Dienstleistungen
in der Gebäudetechnik
20
Produkte und Dienstleistungen im
Baugewerbe
15
Contracting und
Energieversorgung
11
Mess-, Steuer- und
Regelungstechnik
6
Finanzdienstleistungen
6
keine
Angaben
< 100
100–10.000
> 10.000
25
40
25
9
10
Maschinenbau
Gebäudemanagement
20
30
40
50
Anzahl Unternehmen
5
Treiber 1:
Gesetzliche Entwicklungen
Treiber 2:
Ökonomische und soziale Trends
Treiber 3:
Technische Trends
Regulatorische Rahmenbedingungen
Ökonomische und soziale Trends be-
Technische Trends, bzw. der tech-
sind notwendig, um Investitionssi-
einflussen den Energieeffizienzmarkt
nische Fortschritt im Allgemeinen,
cherheit für Anbieter und Verbraucher
dahingehend, dass in ihnen die Mo-
bedingen einen stetigen Struktur-
zu schaffen und Marktbarrieren auf-
tive der Verbraucher zur Teilnahme
wandel auf dem Markt für Energie-
zulösen. So ist ein staatlicher Eingriff
am
zusam-
effizienz. Die Haupterscheinungsfor-
gerechtfertigt, wenn er individuelles
mengefasst werden und sich daraus
men sind dabei Automatisierung und
(Investitions-)Verhalten zu Gunsten
auch die heutigen und zukünftigen
Rationalisierung. Innovationen im
des volkswirtschaftlichen Gemein-
Bedürfnisse der Verbraucher ergeben.
Technikbereich sind im Vergleich zu
wohls lenkt. Von Seiten des Staates
Je eher und besser ein Unternehmen
Innovationen im Dienstleistungsbe-
gewährleistete
Markttransparenz,
in der Lage ist, diese Bedürfnisse zu
reich generell schwieriger zu imitie-
Qualitätsstandards und Fachkräfte-
adressieren und zu befriedigen, desto
ren und bieten dadurch die Chance
verfügbarkeit erhöhen die Attrakti-
höher sind die Chancen auf Erfolg am
zur nachhaltigen Stärkung der Wett-
vität des Marktes für Anbieter und
Markt.
bewerbsposition einerseits und die
Nachfrager.
3
Energieeffizienzmarkt
Möglichkeit zum Markteintritt andererseits.
5
10
15
20
25
Anzahl Unternehmen
30
35
(n=99)
Quelle: DENEFF-Befragung
„Branchenmonitor 2015“
6
7
3.2 TREIBER 1: GESETZLICHE ENTWICKLUNGEN
Einen wichtigen Schwerpunkt der Befragung zum Branchenmonitor 2015 bildete die Be-
In der Detailbetrachtung der aggregierten Bereiche hebt sich in der Kategorie 1 „Langfristig
wertung einzelner politischer Instrumente und Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz. Die
ausgerichtete Energieeffizienzstrategie“ insbesondere die große Bedeutung verbindlicher na-
Teilnehmer wurden einerseits nach der Bedeutung bestehender und auch neuer politischer
tionaler Effizienzziele für 88 % der Unternehmen ab (Abbildung 3). In diesem Bereich sieht
Maßnahmen und Instrumente für den Ausbau des Bereichs Energieeffizienz in ihrem Unter-
auch der größte Anteil der Unternehmen besondere Notwendigkeit zusätzlicher politischer
nehmen gefragt. Gleichzeitig wurde eine Einschätzung der Unternehmen abgefragt, in wel-
Aktivität. Verbindliche europäische Effizienzziele rangieren an zweiter Stelle. Insgesamt kann
chen dieser Bereiche zusätzliche Aktivität der Bundesregierung notwendig sei.
die auch in der Gesamtbetrachtung in Abbildung 2 deutlich werdende große Bedeutung einer
langfristig ausgerichteten politischen Effizienzstrategie für die Unternehmen als Ausdruck
In Abbildung 2 sind die Ergebnisse für fünf übergeordnete Bereiche zusammengefasst. Große
eines starken Bedürfnisses nach langfristiger Planungs- und Investitionssicherheit für ihr Ge-
Bedeutung messen 74 % der befragten Unternehmen einer langfristigen und strategischen
schäft gewertet werden.
politischen Planung bei. Gleichzeitig erachten auch 70 % der Unternehmen hier zusätzliche politische Aktivität als notwendig. An zweiter Stelle rangieren Maßnahmen im Bereich Qualitätssicherung und Qualifizierung. Instrumenten in diesem Bereich messen 63 % der befragten Unternehmen große Bedeutung bei. 55 % der Unternehmen wünschen hier zusätzliche politische
Anstrengungen. Investitionsanreize erachten 57 % der Unternehmen als wichtig und 55 % fordern hier zusätzliche Maßnahmen. An letzter Stelle rangieren der regulatorische Rechtsrahmen
Quelle: DENEFF-Befragung
als auch Maßnahmen im Bereich Information und Kommunikation. Diesen Bereichen messen
„Branchenmonitor 2015“,
die Unternehmen die schwächste Bedeutung für den Ausbau ihres Geschäftsbereiches Ener-
aggregierte Antworten
gieeffizienz bei und sehen hier auch den geringsten zusätzlichen politischen Handlungsbedarf.
Abbildung 3:
1) Langfristig ausgerichtete Energieeffizienzstrategie
Welche der folgenden politischen Maßnahmen und Instrumente (bestehende und neue) erachten Sie als besonders wichtig, um den
Bereich Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen weiter auszubauen und wo sollte die Bundesregierung künftig zusätzlich aktiv werden?
Verbindl. nationale
Effizienzziele
Verbindl. europäische
Effizienzziele
Abbildung 2: Bedeutung politischer Instrumente und Notwendigkeit zusätzlicher politischer Aktivität
Welche der folgenden politischen Maßnahmen und Instrumente (bestehende und neue) erachten Sie als besonders wichtig, um den
Bereich Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen weiter auszubauen und wo sollte die Bundesregierung künftig zusätzlich aktiv werden?
1) Langfristig ausgerichtete Energieeffizienzstrategie
Sicherstellung einer
stabilen Finanzierung
Bedeutung für die Befragten
Nationaler
Sanierungsfahrplan
zusätzliche polit. Aktivität
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
100 %
0%
2) Qualitätssicherung und Qualifizierung
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Anteil der Nennungen
Bedeutung für die Befragten
wichtig
mittel
unwichtig
(n=96)
zusätzliche polit. Aktivität
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
3) Investitionsanreize
Bedeutung für die Befragten
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
zusätzlicher politischer Aktivität. Die beiden anderen in dieser Rubrik genannten Maßnahmen
„Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive“ sowie „Qualitätssicherung am Bau und bei der
4) Information und Kommunikation
Sanierung“ sind jedoch auch für fast 60 % der Unternehmen wichtige politische Maßnahmen,
Bedeutung für die Befragten
um den Bereich Energieeffizienz weiter ausbauen zu können. Fast ebenso viele Unternehmen
zusätzliche polit. Aktivität
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
5) Regulatorischer Rechtsrahmen
sehen hier auch die Notwendigkeit zusätzlicher politischer Aktivität. Grundsätzlich kann die
starke Gewichtung dieses Politikbereiches durch die Unternehmen einerseits als Hinweis auf
die Problematik gewertet werden, dass insbesondere im Energieberatungsgeschäft, bedingt
Bedeutung für die Befragten
durch unscharfe Abgrenzung der Beratungsprodukte und unzureichende Transparenz für den
Kunden, kein Qualitätswettbewerb entstehen kann. Gleichzeitig kommt hier jedoch auch zum
zusätzliche polit. Aktivität
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
unwichtig
Ausdruck, dass die Unternehmen am Arbeitsmarkt für Fachkräfte noch ein Qualifizierungsdefizit sehen.
Anteil der Nennungen
8
„Branchenmonitor 2015“
rung für Energieberatungen große Bedeutung bei und 62 % sehen hier eine Notwendigkeit
0%
mittel
Quelle: DENEFF-Befragung
tätssicherung und Qualifizierung“ setzt sich in der Detailbetrachtung aus drei Maßnahmen
zusammen (Abbildung 4). 76 % der Unternehmen messen Instrumenten zur Qualitätssiche-
zusätzliche polit. Aktivität
wichtig
Der in der Gesamtbetrachtung (Abbildung 2) an zweiter Stelle rangierende Bereich „Quali-
(n=96)
9
Abbildung 4:
2) Qualitätssicherung und Qualifizierung
Abbildung 5:
3) Investitionsanreize
Welche der folgenden politischen Maßnahmen und Instrumente (bestehende und neue) erachten Sie als besonders wichtig, um den
Bereich Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen weiter auszubauen und wo sollte die Bundesregierung künftig zusätzlich aktiv werden?
Welche der folgenden politischen Maßnahmen und Instrumente (bestehende und neue) erachten Sie als besonders wichtig, um den
Bereich Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen weiter auszubauen und wo sollte die Bundesregierung künftig zusätzlich aktiv werden?
Qualitätssicherung für
Energieberatungen
Qualifizierungs- und
Weiterbildungsoffensive
Qualitätssicherung am
Bau/bei der Sanierung
Effizienzgegen
leistungen bei Energiepreisbegünstigungen
für Unternehmen
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Steuerl. Anreize für
private Haushalte und
Unternehmen
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Förderprogramme für
private Haushalte und
Unternehmen
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Anteil der Nennungen
wichtig
mittel
unwichtig
(n=96)
Im Bereich der Investitionsanreize (Abbildung 5) hebt sich die starke Unterstützung der Un-
„Branchenmonitor 2015“
ternehmen für die Knüpfung von Energiepreisbegünstigungen an die Einführung von Energiemanagementsystemen und anschließende Umsetzung wirtschaftlich sinnvoller Energieeffizienzmaßnahmen ab. Eine solche hätte für 70 % der Unternehmen große Bedeutung und
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
Gleichstellung von EDL
Quelle: DENEFF-Befragung
Bedeutung f. d. Befragten
Wettbewerbliche
Ausschreibung
Ausfallbürgschaften
für Contracting
61 % erachten zusätzliche politische Aktivitäten hier als wichtig. An zweiter Stelle rangieren,
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
0%
fast gleichrangig mit Förderprogrammen, Steueranreize, d. h. sowohl Sonderabschreibungen
für Energieeffizienzinvestitionen in Unternehmen als auch Steueranreize bei der Gebäudesanierung für private Eigentümer. Hier sehen 65 % der befragten Unternehmen sowohl große
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Anteil der Nennungen
wichtig
mittel
unwichtig
(n=96)
Bedeutung für ihr Geschäft als auch die Notwendigkeit zusätzlicher politischer Aktivität. Diese Einschätzung kann dahingehend interpretiert werden, dass klassische Förderprogramme
In der Detailbetrachtung zu den Instrumenten der Information und Kommunikation (Abbil-
Quelle: DENEFF-Befragung
alleine als nicht ausreichend erachtet werden, um alle Zielgruppen hinreichend zu aktivieren
dung 6) wird deutlich, dass über 50 % der Unternehmen der Förderung von Energieberatun-
„Branchenmonitor 2015“,
und die Kombination dieser beiden Förderansätze als sinnvoll eingeschätzt wird. Ein weiteres
gen sowie von Unternehmensnetzwerken große Bedeutung beimessen. Während transparen-
aggregierte Antworten
wichtiges Handlungsfeld für zusätzliche politische Aktivität stellt aus Sicht der befragten
te Energielabel für Produkte zwar für fast 50 % der befragten Unternehmen große Bedeutung
Unternehmen die Gleichstellung von Energiedienstleistungsunternehmen dar (Gewährung
haben, sehen nur 36 % der Unternehmen hier auch zusätzlichen politischen Handlungsbedarf.
von steuerlichen Begünstigungen bei Energie- und Stromsteuer und direkte Gleichstellung
Ein anderes Ergebnis zeichnet sich für die Maßnahme „verbesserter Gebäudeenergieausweis
gegenüber Lösungen in Eigenregie). Die auch im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz als
mit Effizienzklassen“ ab. Hier sehen rund 24 % der befragten Unternehmen große Bedeutung
unmittelbar anzustoßende „Sofortmaßnahmen“ aufgeführten Instrumente „Wettbewerbliche
für ihr Geschäft, jedoch 29 % zusätzlichen politischen Handlungsbedarf.
1
Ausschreibungen für Energieeffizienz“ und „Staatliche Ausfallbürgschaften für ContractingProjekte“ rangieren in der Bewertung der Unternehmen am unteren Ende. Dies kann darauf
zurückgeführt werden, dass diese Instrumente und insbesondere ihre genaue Ausgestaltung
den befragten Unternehmen noch nicht hinreichend bekannt sind und die Mittelausstattung
zumindest nach derzeitigem Planungsstand im ersten Schritt gering sein wird. Die geplante
Durchführung erster Pilote und die tatsächlichen Auswirkungen auf die Unternehmen bleiben
daher abzuwarten.
1
10
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2014): Ein gutes Stück Arbeit. Mehr aus Energie machen.
Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz, Dezember 2014
11
3.3 TREIBER 2:
ÖKONOMISCHE UND SOZIALE TRENDS
Abbildung 6: 4) Information und Kommunikation
Welche der folgenden politischen Maßnahmen und Instrumente (bestehende und neue) erachten Sie als besonders wichtig, um den
Bereich Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen weiter auszubauen und wo sollte die Bundesregierung künftig zusätzlich aktiv werden?
ten Marktteilnehmern als zentraler Treiber für den Energieeffizienzmarkt wahrgenommen. Die
Bedeutung f. d. Befragten
Förderung von
Energieberatung
Energiepreise bestimmen wesentlich die Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienzinvestitionen.
zusätzliche polit. Aktivität
Unterstützung für Unternehmensnetzwerke
Transparente Energie
label für Produkte
Verbesserter Gebäude
energieausweis mit
Effizienzklassen
Dies bedeutet auch, dass sinkende Energiepreise zu kurzfristiger Investitionsrückhaltung führen können. So sorgte beispielsweise der Ölpreissturz Ende 2014 in der Energieeffizienzbran-
Bedeutung f. d. Befragten
che für Unruhe. Im mittel- bis langfristigen Trend erwartet der Markt jedoch kein andauernd
zusätzliche polit. Aktivität
niedriges Niveau bei den Energiepreisen für Öl und Gas. Weiterhin werden, ebenso wie in den
letzten Jahren, das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Kunden sowie der Klimawandel von den
Bedeutung f. d. Befragten
Unternehmen im Vergleich häufig als wesentliche Treiber genannt.
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
Abbildung 8:
Bedeutung ökonomischer und sozialer Trends für den Energieeffizienzmarkt
zusätzliche polit. Aktivität
0%
wichtig
Wie auch im letzten Branchenmonitor wird die Entwicklung der Energiepreise von den befrag-
mittel
20 %
40 %
60 %
80 %
Anteil der Nennungen
unwichtig
100 %
Welches sind die wesentlichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Trends, die Ihrem Unternehmen helfen, den Bereich Energieeffizienz weiter auszubauen?
(n=96)
Energiepreisentwicklung
Quelle: DENEFF-Befragung
Im Bereich des regulatorischen Rahmens (Abbildung 7) erachten knapp 60 % der Befragten
„Branchenmonitor 2015“
zusätzliche politische Maßnahmen zur Vereinfachung und Zusammenführung des Energie-
Nachhaltigkeitsbewusstsein
der Kunden
einsparrechts für Gebäude2 als wichtig. Gleichzeitig messen auch 56 % der Befragten diesem
Aspekt große Bedeutung für ihr Unternehmen bei. Ambitionierte Mindeststandards für enerQuelle: DENEFF-Befragung
gierelevante Produkte sind zwar für 35 % der befragten Unternehmen wichtig, jedoch sehen
„Branchenmonitor 2015“
nur 28 % hier eine Notwendigkeit zusätzlichen politischen Handelns.
Klimawandel
Demografische Entwicklung
Urbanisierung
Internationalisierung
von Wissen/Technologie
Abbildung 7: 5) Regulatorischer Rechtsrahmen
Welche der folgenden politischen Maßnahmen und Instrumente (bestehende und neue) erachten Sie als besonders wichtig, um den
Bereich Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen weiter auszubauen und wo sollte die Bundesregierung künftig zusätzlich aktiv werden?
Vereinfachung/
Zusammenführung des
Energieeinsparrechts
für Gebäude
Ambitionierte energetische Gebäudestandards
Bessere Marktaufsicht/
Qualitätssicherung
bei Umsetzung
Ordnungsrecht
Ambitionierte
Öko-Design Standards
Neue Mobilitätsbedürfnisse
0%
Bedeutung f. d. Befragten
wichtig
zusätzliche polit. Aktivität
mittel
unwichtig
20 %
40 %
60 %
Anteil der Nennungen
Bedeutung f. d. Befragten
80 %
100 %
(n=99)
Quelle: DENEFF-Befragung
zusätzliche polit. Aktivität
„Branchenmonitor 2015“
3.4 TREIBER 3:
TECHNISCHE TRENDS
Bedeutung f. d. Befragten
zusätzliche polit. Aktivität
Bedeutung f. d. Befragten
Technische Entwicklungen ermöglichen es den Anbietern von Energieeffizienzlösungen, die
zusätzliche polit. Aktivität
Bedürfnisse ihrer Kunden besser oder kostengünstiger zu bedienen. Wie auch in der Befragung im Vorjahr spielen aus Sicht der befragten Unternehmen weiterhin die intelligente
Bundesimmissions
schutzrecht
Bedeutung f. d. Befragten
und bedarfsgerechte Steuerung von energieverbrauchenden Anlagen eine treibende Rolle.
zusätzliche polit. Aktivität
An zweiter Stelle unter den technischen Trends rangieren bessere Wirkungsgrade bei der
0%
wichtig
mittel
unwichtig
20 %
40 %
60 %
Anteil der Nennungen
80 %
100 %
Energieumwandlung (z. B. hocheffiziente KWK-Systeme) gefolgt von hocheffizienten Querschnittstechnologien sowie Internetanbindung und mobile Integration.
(n=96)
2 EnEV – Energieeinsparverordnung, EnEG – Energeinspargesetz, EEWärmeG – Gesetz zur Förderung Erneuerbarer
Energien im Wärmebereich
12
13
Abbildung 9:
Bedeutung technischer Trends für den Energieeffizienzmarkt
Welches sind die wesentlichen technischen Trends, die Ihrem Unternehmen helfen, den Bereich Energieeffizienz weiter auszubauen?
4. DIE NACHFRAGESEITE:
NACHFRAGE NACH ENERGIE EFFIZIENZLÖSUNGEN
Intelligente bedarfsgerechte Steuerung von Anlagen
Dieses Kapitel betrachtet im Schwerpunkt die Motive der Kunden der befragten Marktteil-
Bessere Wirkungsgrade bei der Energieumwandlung
nehmer, ihren Energieverbrauch zu senken und Energieeffizienzlösungen nachzufragen. Ein-
Hocheffiziente Querschnittstechnologien
leitend wird ein kurzer Überblick über die Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland
und die Verbrauchsanteile nach Sektoren gegeben.
Internetanbindung und mobile Integration
Lastabhängige Nachfragesteuerung
Hocheffiziente Produktionsverfahren
4.1 ENTWICKLUNG DES ENERGIE
VERBRAUCHS IN DEUTSCHLAND
Leistungsfähigkeit von Speichertechnologien
Sonstige IKT- und Software-Innovationen
Neue Materialien (z. B. mit besseren
Dämmeigenschaften, besserer Leitfähigkeit)
0%
wichtig
mittel
20 %
40 %
60 %
80 %
Anteil der Nennungen
unwichtig
100 %
(n=98)
Bei der Analyse der Entwicklung des Energieverbrauches gilt es generell zwischen Primärenergie und Endenergie zu unterscheiden. Primärenergie umfasst die natürlich vorkommenden
Energieformen wie Kohle, Gas oder Öl. Nach dem Umwandlungsprozess entsteht Sekundärenergie wie Kohlebriketts oder Kraftstoffe. Die Primär- und Sekundärenergie wird nach der
Quelle: DENEFF-Befragung
Die befragten Branchenvertreter identifizieren überwiegend bei fast allen wesentlichen tech-
„Branchenmonitor 2015“
nischen Trends noch einen hohen Forschungs- und Entwicklungsbedarf (siehe Abbildung 10).
Übertragung schlussendlich zu vom Verbraucher nutzbarer Endenergie wie Heizöl oder Strom.
Besonders hoch ist der F&E-Bedarf in den Bereichen, in denen auch die wesentlichen techniAbbildung 11: Entwicklung des Primär- und Endenergieverbrauchs in Deutschland
schen Trends erkannt wurden.
PJ
16000
Abbildung 10:
Forschungs- und Entwicklungsbedarf in den verschiedenen Bereichen
14000
Wie bewerten Sie den Forschungs- und Entwicklungsbedarf in den genannten Bereichen?
12000
10000
Intelligente bedarfsgerechte Steuerung von Anlagen
Bessere Wirkungsgrade bei der Energieumwandlung
8000
Sonstige IKT- und Software-Innovationen
6000
Hocheffiziente Querschnittstechnologien
4000
Lastabhängige Nachfragesteuerung
2000
Leistungsfähigkeit von Speichertechnologien
Hocheffiziente Produktionsverfahren
2004
2005
2006
2007
CAGR: –1,09 %
Primärenergieverbrauch
Internetanbindung und mobile Integration
2008
2009
2010
Endenergieverbrauch
2011
2012
CAGR: –0,02 %
2013*
2014*
*vorläufige Werte
Neue Materialien (z. B. mit besseren
Dämmeigenschaften, besserer Leitfähigkeit)
0%
hoch
mittel
niedrig
20 %
40 %
60 %
Anteil der Nennungen
80 %
100 %
(n=99)
Quelle: AG Energiebilanzen
(2014): Auswertungstabellen
(Stand 15.09.2014) zur Energiebilanz für die Bundesrepublik
Quelle: DENEFF-Befragung
Deutschland 1990 bis 2013,
„Branchenmonitor 2015“
AG Energiebilanzen (2014):
Energieverbrauch in Deutschland
im Jahr 2014 (Stand: März 2014)
14
15
Insgesamt ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland in den letzten zehn Jahren (2004
4.2 ENDENERGIEVERBRAUCH
NACH SEKTOREN
bis 2014) um 10,4 % zurückgegangen (–1,09 % jährliche Wachstumsrate (CAGR3)). Zurückgeführt werden kann dieser Rückgang auf die kontinuierliche Erneuerung des Kraftwerksparkes
und damit höherer Wirkungsgrade sowie die zunehmende Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und der erneuerbaren Energien. Von 2013 auf 2014 ist der Primärenergieverbrauch nach einem Anstieg 2013 wieder um 5 % gesunken. Damit erreichte der Primärenergieverbrauch den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Der wichtigste Einflussfaktor
für diese Entwicklung war die im Vergleich zu 2013 erheblich mildere Witterung.4 Für den
Endenergieverbrauch liegen für 2014 zu Redaktionsschluss noch keine Daten vor. Dieser ist
Abbildung 13:
Endenergieanteil nach Sektor im Jahr 2013*
Gesamt: 9.269 PJ
Verkehr
28 %
(2.640 PJ)
jedoch zwischen 2004 und 2013 um 0,16 % (–0,02 % CAGR) gesunken und 2013 gegenüber
2012 um 3,9 % gestiegen.
Haushalte
28 %
(2.603 PJ)
Abbildung 12:
Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach Energieträger
4000
Industrie
15 %
(1.413 PJ)
GHD
28 %
(2.612 PJ)
PJ
CAGR
3500
– 1,28 %
* Abweichungen von 100 % durch Rundungen/vorläufige Werte
3000
2500
+ 0,32 %
2000
+ 0,09 %
1500
1000
Die Industrie war im Jahr 2013 mit rund 2.640 PJ für den größten Anteil des Endenergiever-
Quelle: AG Energiebilanzen
brauchs in Deutschland verantwortlich. An zweiter Stelle folgt der Verkehrssektor mit einem
(2014): Auswertungstabellen
Anteil von ebenfalls knapp 28 % (2.612 PJ). Etwas darunter liegt der Anteil der Haushalte
(Stand 15.09.2014) zur Energie-
mit ebenfalls 28 % beziehungsweise 2.603 PJ. Der Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen
bilanz für die Bundesrepublik
(GHD) ist an vierter Stelle für rund 15 % des Energieverbrauchs (1.413 PJ) verantwortlich. Im
Deutschland 1990 bis 2013
Vergleich zum Vorjahr sind in der Verteilung kaum Änderungen zu verzeichnen.
500
+ 0,28 %
Für eine Detailbetrachtung zu den einzelnen Sektoren sei auf den Branchenmonitor 2014
oder aber auf die Veröffentlichungen der AG Energiebilanzen verwiesen.
2003
2004
2005
2006
Mineralöle
2007
2008
Gase
2009
Strom
2010
2011
2012
Fernwärme
2013*
*vorläufige Werte
Quelle: AG Energiebilanzen
Die Entwicklung des Endenergieverbrauchs weist je nach Energieträger deutliche Unter-
(2014): Auswertungstabellen
schiede auf. Während zwischen 2003 und 2013 der Verbrauch von Mineralölen um 12 % zu-
(Stand 15.09.2014) zur Energie-
rückgegangen ist, hat der Verbrauch von Strom im gleichen Zeitraum um rund 0,9 % und
bilanz für die Bundesrepublik
von Fernwärme um über 2,8 % zugenommen. Gegenüber 2012 ist in 2013 ein deutlicher
Deutschland 1990 bis 2013
Verbrauchsanstieg lediglich bei Gasen zu verzeichnen (10 %). Dort schwankte der Verbrauch
jedoch auch bereits in den letzten Jahren deutlich. Der Stromverbrauch sank 2013 um 2 %.
Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass nicht jede Veränderung des klimabereinigten
Endenergieverbrauchs auf Energieeffizienzmaßnahmen zurückzuführen ist. So haben auch
externe Faktoren, vor allem die Konjunktur und der Strukturwandel einen großen Einfluss
auf den Energieverbrauch einer Volkswirtschaft. Für spezifische Effizienzindikatoren sei an
dieser Stelle auf die Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen verwiesen,
welche regelmäßig zentrale Effizienzindikatoren für Primär- und Endenergieverbrauch sowie
bezogen auf sektorspezifische Größen erfasst.5
3
4
5
16
Jährliche Wachstumsrate (engl. Compound Annual Growth Rate – CAGR)
AG Energiebilanzen (2014): Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2014 (Stand: März 2014)
AG Energiebilanzen (2014): Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland
17
4.3 KUNDENSTRUKTUR
4.4 INVESTITIONSMOTIVE
DER ENDANWENDER
Unternehmenskunden machen 2014 mit insgesamt 75 % den größten Anteil der Kunden der
Die Analyse der Motivationsstrukturen der Endanwender liefert entscheidende Anhaltspunk-
befragten Unternehmen aus. 41 % sind Endkunden und der Rest zum Beispiel Händler oder
te, an welcher Stelle und wie Energieeffizienzlösungen Marktakzeptanz finden und dazu bei-
Weiterverarbeiter/Veredler. Private Haushalte stellen bei den Befragten nur 13 % und die Öf-
tragen können, den Energieverbrauch zu senken.
fentliche Hand nur 12 % der Kundschaft dar. Über die letzten drei Jahre ist die Kundenstruktur
der befragten Unternehmen damit weitestgehend unverändert geblieben.
Wie auch bereits die Befragung im vergangenen Jahr ergab, verlassen sich die befragten
Marktteilnehmer bei der Untersuchung der Kundenbedürfnisse und -motive überwiegend auf
informelle Rückmeldungen des Vertriebs. Systematische Methoden zur Marktforschung, wie
Abbildung 14:
Kundenstruktur der befragten Energieeffizienzanbieter
12 %
18 %
die Auswertung externer Studien oder strukturierte Feedbackprozesse mit Bestandskunden
und quantitative und qualitative Marktforschung werden deutlich seltener angewandt.
Unternehmenskunden im Sektor Gewerbe,
Handel, Dienstleistungen – Endkunden
Unternehmenskunden im Sektor Gewerbe,
Handel, Dienstleistungen – Zwischenhändler/
Weiterverarbeiter etc.
Unternehmenskunden im Sektor Industrie –
Zwischenhändler/Weiterverarbeiter etc.
Unternehmenskunden im Sektor
Industrie – Endkunden
Abbildung 15:
Häufigkeit der Anwendung von Instrumenten zur Erforschung von Kaufmotiven der Kunden
Welche Instrumente werden in Ihrem Unternehmen zur Erforschung der Kaufmotive Ihrer Kunden eingesetzt?
13 %
Rückmeldungen vom Vertrieb aus Kundengesprächen
21 %
23 %
13 %
Private Haushalte
Auswertung bestehender externer Studien
Strukturierte Feedbackprozesse mit Bestandskunden (z. B. Fragebogen)
Quantitative Marktforschung (Fragebogen, CAPI, CATI)
Öffentliche Hand
(n=77)
Qualitative Marktforschung (z. B. Tiefeninterviews, Fokusgruppen)
Quelle: DENEFF-Befragung
Strukturierte Experteninterviews (z. B. nach Delphi)
„Branchenmonitor 2015“
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Anteil der Nennungen
regelmäßig
unregelmäßig
gar nicht
(n=96)
Da die befragten Unternehmen kaum regelmäßige, systematische und tiefergehende Marktfor-
Quelle: DENEFF-Befragung
schung betreiben, um die Motive ihrer Kunden zu ermitteln, kann davon ausgegangen werden,
„Branchenmonitor 2015“
dass die Wahrnehmung der Kundenbedürfnisse eine sehr subjektive bleibt. Dies ist bei der
Interpretation der folgenden Auswertungen zu berücksichtigen.
Die Frage, mit welchen Motiven die Kunden in Energieeffizienzprodukte oder -dienstleistungen
investieren, bildete einen Schwerpunkt der Befragung zum Branchenmonitor 2015. Dabei wurde
neben der Wahrnehmung dieser Motive aus Perspektive der Anbieter auch abgefragt, welche
Rolle diese Motive bei der Vermarktung der Produkte oder Dienstleistungen spielen. In Abbildung 16 sind die Motive in den Kategorien „Rationale Motive“, „Soziale Motive“ und „Emotionale
Motive“ zusammengefasst. Im Schnitt sind rationale Motive sowohl für die Kaufentscheidung
als auch bei der Vermarktung dominant, gefolgt von sozialen Motiven. An letzter Stelle folgen
emotionale Motive. Diese Ergebnisse sagen noch nichts darüber aus, inwiefern rationale Motive
18
19
durch die befragten Unternehmen als notwendige oder als allein hinreichende Motive gewertet
werden und welche Kenntnisse den befragten Unternehmen über diese Zusammenhänge vorliegen. Verhaltenstheoretisch ist davon auszugehen, dass es für Investoren eine notwenige Voraus-
Abbildung 17:
1) Rationale Motive
setzung ist, dass sich eine Investition lohnt, dies aber häufig nicht ausreicht, um eine Handlung
Welche Rolle spielen folgende Motive bei der Investitions-/Kaufentscheidung der Endanwender Ihrer Energieeffizienz-Produkte und
-Dienstleistungen und wie stark werden diese Motive bei der Vermarktung dieser Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt?
auszulösen. Hierbei können vielmehr soziale und emotionale Motive entscheidend sein.
Energieeffizienz...
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
spart Kosten
Abbildung 16:
Motive der Investitions-/Kaufentscheidung und Berücksichtigung bei der Vermarktung – Überblick
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Welche Rolle spielen folgende Motive bei der Investitions-/Kaufentscheidung der Endanwender Ihrer Energieeffizienz-Produkte und
-Dienstleistungen und wie stark werden diese Motive bei der Vermarktung dieser Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt?
1) Rationale Motive
dient der Erfüllung
gesetzlicher
Anforderungen
reduziert Wartungsaufwand/Ausfallzeiten
Bedeutung für Investitionsund Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
bringt Steuervorteile
2) Soziale Motive
Bedeutung für Investitionsund Kaufentscheidung
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
verschafft Zugang zu
Fördermitteln
Bedeutung für Investitionsund Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
dient der Wertsteigerung
des Objekts
Anteil der Nennungen
wichtig
mittel
unwichtig
(n=95)
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
100 %
3) Emotionale Motive
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
verbessert die
Produktqualität
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
bedeutet Sicherheit
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Quelle: DENEFF-Befragung
In der Detailbetrachtung der rationalen Motive (Abbildung 17) dominiert aus Sicht der Be-
„Branchenmonitor 2015“,
fragten das Motiv der Kosteneinsparung, das auch bei der Vermarktung die größte Rolle spielt.
aggregierte Antworten
97 % der befragten Unternehmen sehen hierin ein wichtiges Motiv ihrer Kunden und für 92 %
der Unternehmen sind Kosteneinsparungen ein zentrales Argument bei der Vermarktung ihrer
Produkte und Dienstleistungen. Weitere Motive rangieren mit deutlichem Abstand aber mit
ähnlicher Gewichtung. So erachten 57 % der befragten Unternehmen die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen im Bereich Energieeffizienz als zentrales Motiv und nutzen dieses Motiv
auch entsprechend bei der Vermarktung. Weitere wichtige Motive sind für rund die Hälfte der
befragten Unternehmen die Reduzierung von Wartungs- und Ausfallzeiten, die Erlangung von
dient der Instandhaltung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
dient der Erfüllung
von Anforderungen in
Vergabeverfahren
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
dient der Erfüllung anderer Umweltanforderungen Berücksichtigung bei der Vermarktung
Steuervorteilen, die Verbesserung der Produktqualität und der Zugang zu Fördermitteln.
0%
wichtig
mittel
unwichtig
20 %
40 %
60 %
Anteil der Nennungen
80 %
100 %
(n=95)
Quelle: DENEFF-Befragung
„Branchenmonitor 2015“
20
21
In der Kategorie der sozialen Motive dominiert das diffuse Motiv „verbessert das Image beim
Kunden“, gefolgt von der Wahrnehmung, dass Energieeffizienz im Trend liegt. Soziale Anerkennung bei Freunden, Familie oder Nachbarn spielt nur aus Perspektive von 14 % der befrag-
Abbildung 19:
3) Emotionale Motive
ten Marktteilnehmer eine wichtige Rolle für die Investitionsentscheidung ihrer Kunden. Dies
Welche Rolle spielen folgende Motive bei der Investitions-/Kaufentscheidung der Endanwender Ihrer Energieeffizienz-Produkte und
-Dienstleistungen und wie stark werden diese Motive bei der Vermarktung dieser Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt?
kann jedoch auch mit der Kundenstruktur der befragten Unternehmen begründet werden,
Energieeffizienz...
welche an erster Stelle Unternehmenskunden bedienen. Für dieses Kundesegment spielen
Mitarbeiteridentifikation, Image beim Kunden und verbesserte Arbeitsbedingungen eine größere Rolle als die klassische Peergruppe aus Familie und Freunden.
Abbildung 18:
2) Soziale Motive
Berücksichtigung bei der Vermarktung
steigert das Wohlbefinden
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Welche Rolle spielen folgende Motive bei der Investitions-/Kaufentscheidung der Endanwender Ihrer Energieeffizienz-Produkte und
-Dienstleistungen und wie stark werden diese Motive bei der Vermarktung dieser Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt?
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
gibt ein Gefühl
von Kontrolle
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Energieeffizienz...
verbessert das Image
beim Kunden
begeistert und fasziniert
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
bedeutet
persönlichen Erfolg
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
verbessert die
Arbeitsbedingungen
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
bedeutet Luxus
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
bedeutet Ästhetik
und Design
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
verschafft ein Gefühl
von Abenteuer
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
sorgt für Anerkennung
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
liegt im Trend
sorgt für eine hohe Identifikation der Mitarbeiter
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
ist Ausdruck des individuellen Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstseins
Bedeutung für Investitions- und
Kaufentscheidung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
Berücksichtigung bei der Vermarktung
0%
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Anteil der Nennungen
wichtig
mittel
unwichtig
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Anteil der Nennungen
wichtig
mittel
unwichtig
(n=95)
(n=95)
Quelle: DENEFF-Befragung
Quelle: DENEFF-Befragung
Im Bereich der emotionalen Motive schätzen die befragten Unternehmen das individuelle
„Branchenmonitor 2015“
Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstsein mit Abstand als wichtigsten Treiber bei der Investi-
„Branchenmonitor 2015“
tionsentscheidung ihrer Kunden ein. Hierbei handelt es sich um ein altruistisches Motiv, während die übrigen in der Rangfolge genannten emotionalen Motive eher egoistischer Natur
sind, wie die Steigerung des Wohlbefindens, besseres Kontrollgefühl oder Begeisterung und
Faszination für die angebotenen Energieeffizienzleistungen. Unter Berücksichtigung der nur
sehr schwach ausgeprägten systematischen Erfassung der Kundenmotive durch die befragten
Unternehmen, kann nur vermutet werden, dass die genannten egoistischen Motive bei vielen
Kunden eine größere Bedeutung spielen als von den Befragten angenommen. Grundsätzlich
gilt, dass das Motivzusammenspiel immer auch stark zielgruppenspezifisch betrachtet werden muss.
22
23
5. DIE ANGEBOTSSEITE:
DER ENERGIEEFFIZIENZMARKT
5.1 DEFINITION UND FUNKTION INNERHALB
DER VOLKSWIRTSCHAFT
5.2 ATTRAKTIVITÄT DES
ENERGIEEFFIZIENZMARKTES
Die Attraktivität des Energieeffizienzmarktes wird von sehr vielfältigen, in diesem Kapitel genauer untersuchten Faktoren bestimmt. Insgesamt wird die Stimmung am Energieeffizienzmarkt von den befragten Marktteilnehmern wie auch in den letzten Jahren überwiegend mit
„mittel“ bis „gut“ bewertet. Gegenüber der Befragung für den Branchenmonitor 2014 ist der Anteil der befragten Unternehmen, welche die Stimmung mit „gut“ oder „sehr gut“ bewerten, leicht
Als „Energieeffizienzmarkt“ können alle Dienstleistungen und Produkte verstanden werden, wel-
gestiegen. Auf die offene Frage, welche Faktoren ausschlaggebend für die Stimmung am Markt
che beim Endkunden im Vergleich zum Status quo mit weniger Energieeinsatz den gleichen
sind, werden an erster Stelle die politischen Rahmenbedingungen und insbesondere deren
erwünschten Output erzielen. Dabei überschneiden sich „klassische Märkte“ von Bauprodukten,
Stabilität, die Energiepreise sowie außerdem die mediale Darstellung der Thematik genannt.
Anlagen und Geräten mit meist „jungen“ Dienstleistungsmärkten (z. B. Energiemanagement- und
Beratungsdienstleistungen, Contracting). Letztere greifen häufig auf Produkte der klassischen
Märkte (Heizungsanlagen, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik) zurück und fügen diesen neue Dienstleistungsbestandteile hinzu. Somit ist eine Verschmelzung von Produkt- und
6
Dienstleistungsangeboten zu beobachten, welche sowohl von neuen Dienstleistungsanbietern
Abbildung 21:
Bewertung der Stimmung am Markt im Vergleich zum Vorjahr*
Wie ist die Stimmung auf dem Markt für Energieeffizienz?
aber auch von etablierten Produktherstellern ausgeht (z. B. Pumpen-Contracting). In Abbildung
20 wird der Energieeffizienzmarkt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) in Dienstleistungen und
Produkte unterteilt und diese den Teilabsatzmärkten zugeordnet.
Haushalte/
Gebäude/
Gewerbe
Industrielle
Produktion
Verkehr
Energie
erzeugung
Produkte
Dienstleistungen
z. B.
- Fenster, Türen, Rolltore, Torluftschleier etc.
- Dämmstoffe/energieeffiziente Baustoffe
- Heizungsanlagen/Wärmeerzeuger
- Klima- und Lüftungsanlagen
- Heizungspumpen
- Gebäuderegelungs- und Automatisierungstechnik
- effiziente Haushaltsgeräte
- effiziente Unterhaltungselektronik
- effiziente IKT
- LED/effiziente Beleuchtung
…
z. B.
- Gebäudeenergieberatung + Gebäudeenergieausweis
- Gebäudeplanung + Baubegleitung
- Energiemanagement im Gebäude (als Teil von FM)
- Einspar- und Liefercontracting
- Handwerksleistungen Neubau/Renovierung/
hydraulischer Abgleich/Wartung
- Finanzierung
…
z. B.
- Mess- und Regeltechnik
- effiziente autonome Antriebe und Pumpen
- effiziente industrielle Wärmeerzeuger und BHKW
- effiziente industrielle Kälteerzeuger
- Anlagen zur Abwärmenutzung
- effiziente Druckluftanlagen
- effiziente Anlagentechnik
….
z. B.
- Industrielle Energieberatung
- Energiemanagementsysteme & Energieaudits
- Umsetzungsbegleitung/Beratung/
Kennzahlenentwicklung
- Contracting
- Finanzierung
…
z. B.
- effiziente Verkehrsmittel
- Bauteile für effiziente Verkehrsmittel
- effiziente Antriebstechnologien und Kraftstoffe
…
z. B.
- Car-Sharing
- Fahrtraining für sparsames Fahren
- intelligente Verkehrsleitsysteme
…
z. B.
- effiziente Kraftwerke
- Steuerungstechnologie zur Optimierung des Kraftwerkspark
- effiziente Energieverteilung/Netze
…
z. B.
- Beratung/Betrieb von Kraftwerksparks
…
33 %
76 %
Anteil der Nennungen
Abbildung 20: Struktur des Energieeffizienzmarktes
schlecht
12 %
13 %
mittel
78 %
49 %
45 %
gut
sehr gut
60 %
(74 %)
33 %
37 %
7%
5%
7%
Befragung „Branchenmonitor 2013“
(n=61)
Befragung „Branchenmonitor 2014“
(n=88)
Befragung „Branchenmonitor 2015“
(n=97)
* Abweichungen
von 100 % durch
Rundungen
Wie attraktiv das Geschäft mit der eingesparten Kilowattstunde für Anbieter ist, wird in erster
Quelle: DENEFF-Befragung
Linie durch die Rentabilität bedingt. Von dieser hängt zum Beispiel ab, welche Ressourcen die
„Branchenmonitor 2015“,
Anbieter beziehungsweise der Kapitalmarkt für den Auf- und Ausbau dieses Geschäftsfeldes in
Branchenmonitor 2014,
Konkurrenz zu anderen Geschäftsfeldern zur Verfügung stellen. Neben der aktuellen Rentabili-
Branchenmonitor 2013
tät spielt dabei auch die Erwartung künftiger Ergebnisse eine Rolle und Energieeffizienz wird
als strategischer Treiber für andere Geschäftsfelder eingesetzt. Fast die Hälfte (46 %) der befragten Unternehmen geben an, dass sich das Geschäftsfeld Energieeffizienz als selbständiges
Geschäftsfeld lohnt (Abbildung 22). Für weitere 35 % der befragten Unternehmen lohnt sich
das Geschäftsfeld, da es sich positiv auf andere Geschäftsfelder des Unternehmens auswirkt.
18 % der befragten Unternehmen geben zwar an, dass sich aktuell das Geschäftsfeld Energieeffizienz noch nicht lohnt. Diese Unternehmen rechnen aber mit steigenden Renditen in
den Folgejahren.
6 Prognos AG/Ifeu Institut/Hochschule Ruhr-West (2013): Marktanalyse und Marktbewertung sowie Erstellung eines
Konzeptes zur Marktbeobachtung für ausgewählte Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz
24
25
Abbildung 22:
Rentabilität des Geschäftsfeldes Energieeffizienz*
Abbildung 24: Konkurrenz*
Lohnt sich das Geschäftsfeld Energieeffizienz aus Ertragssicht?
Bewertung der Konkurrenz am Markt im Vergleich zu den Vorjahren
Etwa die Hälfte der befragten Markt
Wie stark ist die Konkurrenz/Rivalität auf dem Markt für Energieeffizienz?
teilnehmer bewertet die Konkurrenz
als stark. Im Vergleich zu den Vor-
Ja, unbedingt
jahresbefragungen ist dieser Anteil
3%
Ja, da es sich positiv auf andere
Geschäftsfelder des Unternehmens
auswirkt
46 %
Aktuell noch nicht, aber wir rechnen
mit steigenden Renditen in den
Folgejahren
35 %
9%
leicht gesunken. Insgesamt nehmen
12 %
die befragten Unternehmen folglich
33 %
Anteil der Nennungen
18 %
35 %
65 %
eine etwas schwächere Konkurrenz
37 %
56 %
wahr als in den Vorjahren.
51 %
schwach
* Abweichungen von 100 % durch Rundungen
Keine Mehrfachnennungen möglich
(n=99)
Befragung
„Branchenmonitor 2013“
(n=61)
Befragung
„Branchenmonitor 2014“
(n=90)
mittel
Befragung
„Branchenmonitor 2015“
(n=96)
stark
Quelle: DENEFF-Befragung
* Abweichungen von 100 % durch Rundungen
5.2.1 ATTRAKTIVITÄTSFAKTOREN DES
ENERGIEEFFIZIENZMARKTES
„Branchenmonitor 2015“
Quelle: DENEFF Befragung „Branchenmonitor 2015“, Branchenmonitor 2014, Branchenmonitor 2013
Insgesamt werden die Markteintrittsbarrieren als moderat („mittel“ oder „niedrig“) angesehen.
Ausblick: Entwicklung der Konkurrenz am Markt
Etwa drei Viertel der befragten Un-
26 % der Unternehmen in der diesjährigen Befragung bewerten die Markteintrittsbarrieren als
Wie entwickelt sich die Konkurrenz/Rivalität auf dem Markt für Energieeffizienz?
ternehmen erwarten einen Anstieg
„hoch“. Damit sehen die befragten Unternehmen insgesamt leicht niedrigere Markteintrittsbar-
der Konkurrenz am Markt. Im Schnitt
Quelle: DENEFF Befragung
rieren als die Unternehmen in der Vorjahresbefragung. Gemeinsam mit den Ergebnissen zur
schätzen die befragten Unterneh-
„Branchenmonitor 2015“,
Einschätzung der Konkurrenzsituation betrachtet, lässt sich feststellen: Der Wettbewerb am
men, dass rund 22 % der Mitbewer-
Branchenmonitor 2014,
Energieeffizienzmarkt ist stark und lebendig. Das erwartete Marktwachstum führt gleichzeitig
Branchenmonitor 2013
dazu, dass die Anzahl der Marktakteure weiter steigt.
ber neue, erst kürzlich in den Markt
eingetretene Anbieter sind. Der Rest
steigend
gleichbleibend
der Mitbewerber sind etablierte Un-
28 %
ternehmen der eigenen Branche.
Abbildung 23:
Bewertung der Markteintrittsbarrieren im Vergleich zu den Vorjahren*
Als neue Wettbewerber werden zum
Beispiel aus Perspektive der Anbieter
Wie bewerten Sie die Eintrittsbarrieren für Unternehmen in den Markt für Energieeffizienz?
von Energiemanagement- und Bera-
72 %
tungsdienstleistungen unter anderem Ingenieur- und Planungsbüros
niedrig
Anteil der Nennungen
19 %
sowie Energieversorger genannt.
31 %
mittel
hoch
54 %
26 %
Befragung „Branchenmonitor 2013“
(n=59)
26
28 %
37 %
34 %
Befragung „Branchenmonitor 2014“
(n=89)
Quelle: DENEFF Befragung „Branchenmonitor 2015“
44 %
(n=96)
26 %
Befragung „Branchenmonitor 2015“
(n=96)
* Abweichungen
von 100 % durch
Rundungen
27
Die Verfügbarkeit von Fachkräften wird teilweise positiver betrachtet als in den Vorjahren.
Zwar liegt der Anteil der befragten Unternehmen, welche eine gute Verfügbarkeit wahrnehmen nur bei 10 % (gegenüber 15 % in 2014), jedoch ist der Anteil der Unternehmen, welche
eine „mittlere“ Verfügbarkeit angeben, deutlich gestiegen und der Anteil der Unternehmen,
Abbildung 26:
Fachkräfteverfügbarkeit und -bedarf nach Berufsgruppen*
Wie sind Bedarf und Verfügbarkeit von Fachkräften in Ihrem Unternehmen in den genannten Berufsgruppen für den Bereich
Energieeffizienz?
welche die Verfügbarkeit mit „schlecht“ bewerten, um rund 20 % gesunken. Eine mögliche
16 %
24 %
Anteil der Nennungen
Begründung für diese positive Entwicklung könnte die „Freisetzung“ von Fachkräften aus der
Branche der erneuerbaren Energien sein.
Abbildung 25:
Bewertung der Verfügbarkeit von Fachkräften im Vergleich zu den Vorjahren
29 %
Anteil der Nennungen
mittel
55 %
42 %
36 %
51 %
48 %
50 %
55 %
16 %
Bedarf
schlecht
33 %
39 %
51 %
25 %
33 %
12 %
26 %
70 %
Wie ist die Verfügbarkeit von Fachkräften auf dem Markt für Energieeffizienz insgesamt?
59 %
28 %
Bedarf
Akademiker
(z. B. Ingenieure/Architekten)
niedrig
21 %
14 %
Verfügbarkeit
18 %
Verfügbarkeit
Bedarf
Handwerker
mittel
49 %
38 %
Verfügbarkeit
Facharbeiter
(z. B. Techniker)
hoch
8%
Bedarf
Verfügbarkeit
Kaufmännische Angestellte
* Abweichungen von 100 % durch Rundungen
(n=93)
gut
57 %
30 %
Um den Mangel an Fachkräften zu beheben, hoffen, wie auch im Vorjahr, über 80 % der be-
Quelle: DENEFF-Befragung
fragten Marktteilnehmer auf eine Optimierung der Studienangebote und rund 77 % auf die
„Branchenmonitor 2015“
Optimierung der außerbetrieblichen Weiterbildung. Insgesamt werden jedoch alle genannten
Maßnahmen von der Mehrheit der Befragten als wichtig erachtet. Dies zeigt wiederholt, dass
36 %
der Fachkräftemangel durch breit gefächerte Maßnahmen in allen Bildungsbereichen und
15 %
5%
Befragung „Branchenmonitor 2013“
(n=61)
Befragung „Branchenmonitor 2014“
(n=89)
10 %
sowohl in der Aus- als auch in der Weiterbildung behoben werden muss.
Befragung „Branchenmonitor 2015“
(n=93)
Quelle: DENEFF Befragung
Die Bewertung der Fachkräfteverfügbarkeit und des -bedarfs nach Berufsgruppen fällt sehr
„Branchenmonitor 2015“,
ähnlich, wie in der Vorjahresbefragung aus. Ein Mangel an Fachkräften besteht vor allem bei
Branchenmonitor 2014,
Akademikern (z. B. Ingenieure/Architekten). Hier herrscht offensichtlich der größte Bedarf.
Branchenmonitor 2013
55 % der befragten Unternehmen bewerten diesen als hoch. Hingegen wird die Verfügbarkeit
Abbildung 27:
Notwendige Maßnahmen zur Optimierung der Fachkräfteverfügbarkeit
Wie kann die Fachkräfteverfügbarkeit optimiert werden?
Optimierung der Studienangebote
von Akademikern von nur 25 % als „gut“ und von 24 % als „schlecht“ erachtet. Ein ähnliches
Optimierung der betrieblichen Weiterbildungsangebote
Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage zeichnet sich bei Facharbeitern ab (z. B. TechniOptimierung der betrieblichen Ausbildung
ker). Es sehen 38 % der Befragten einen hohen Bedarf, jedoch 33 % der befragten Unternehmen eine schlechte und nur 18 % eine gute Verfügbarkeit in dieser Berufsgruppe.
Optimierung der außerbetrieblichen Weiterbildungsangebote
Optimierung der schulischen Berufsbildung
Besseres Marketing für Berufsbilder im Bereich Energieeffizienz
(Employer Branding)
Verbesserung der Attraktivität von Berufsbildern im Bereich
Energieeffizienz (z. B. durch Schutz
von Berufsbezeichnungen, Honorarordnungen)
0%
wichtig
mittel
unwichtig
20 %
40 %
60 %
80 %
Anteil der Nennungen
100 %
(n=93)
Quelle: DENEFF-Befragung
„Branchenmonitor 2015“
28
29
5.3 MARKTKENNZAHLEN
5.2.2. KERNPROBLEME AM MARKT
In vergangenen Branchenmonitor wurde basierend auf Hochrechnungen des ersten BranchenAls zukünftige Kernprobleme am Markt für Energieeffizienz sehen die Befragten in erster
monitors und den Angaben zu Umsatz- und Mitarbeiterwachstum im Bereich Energieeffizienz
Linie die geringe Bereitschaft der Kunden, für hochwertige Produkte und Dienstleistungen
der für den Branchenmonitor 2014 befragten Unternehmen für das Jahr 2013 ein Umsatzvo-
ausreichend zu zahlen sowie die Unsicherheit über politische Rahmenbedingung. Dass die
lumen von rund 162 Mrd. EUR sowie eine Beschäftigtenzahl von knapp 850.000 Personen am
fehlende Zahlungsbereitschaft, anders als im Vorjahr, an erster Stelle und noch vor der Unsi-
Markt für Energieeffizienz ermittelt. Die aus der aktuellen Befragung vorliegenden Angaben zu
cherheit über politische Rahmenbedingungen genannt wird, könnte darauf zurückzuführen
Umsätzen und Mitarbeiterzahlen im Bereich Energieeffizienz deuten weiterhin auf ein eindeuti-
sein, dass im Zeitraum der Befragung der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz verabschie-
ges Wachstum hin. So wuchsen sowohl der Umsatz (n=38) als auch die Mitarbeiterzahlen (n= 65)
det wurde. Des Weiteren sehen über 55 % der befragten Unternehmen im Informations- und
bei den befragten Unternehmen zwischen 2013 und 2014 um rund 8 %.
Transparenzdefizit für den Verbraucher und fehlenden Qualitätssicherungsmechanismen zentrale zukünftige Probleme des Marktes. Diese Probleme spiegeln die weiter oben aufgeführ-
Aufgrund der geringen Stichprobengröße für Angaben zu Umsatz und Mitarbeiterzahlen und
ten Erwartungen der Befragten an die Bundesregierung wider, eine langfristige ganzheitliche
der fragmentierten Marktstruktur wurde für den Branchenmonitor 2015 auf die Hochrech-
Energieeffizienzstrategie auszuarbeiten und Qualität und Qualifizierung in der Energieeffizi-
nung absoluter Zahlen verzichtet.
enzbranche zu gewährleisten. Fehlende Finanzierungsmöglichkeiten erachten gut 24 % der
Über 63 % der befragten Unternehmen geben an, ihre Produkte und Dienstleistungen sowohl
befragten Unternehmen als wichtig.
regional, national als auch international zu vertreiben. 25 % der Unternehmen vertreiben ihre
Produkte und Dienstleistungen nur regional und national und 13 % sind nur regional aktiv.
Abbildung 28:
Zukünftige Kernprobleme des Marktes für Energieeffizienz
Abbildung 29:
Räumliches Angebot der Leistungen und Produkte*
Mit welchen Kernproblemen wird der Markt für Energieeffizienz in Zukunft konfrontiert sein?
Keine Bereitschaft der Kunden, für hochwertige Produkte und
Dienstleistungen ausreichend zu zahlen
Unsicherheit über politische Rahmenbedingungen
regional, national, international
13 %
Mangelnde Information und Transparenz für den Verbraucher
nur regional und national
Fehlende Qualitätssicherungsmechanismen
nur regional
25 %
63 %
Fachkräftemangel
Steigende Anzahl unzureichend qualifizierter Anbieter
Fehlende Finanzierungsmöglichkeiten
0%
wichtig
mittel
unwichtig
20 %
40 %
60 %
Anteil der Nennungen
80 %
100 %
(n=96)
* Abweichungen von 100 % durch Rundungen
(n=95)
Quelle: DENEFF-Befragung
Quelle: DENEFF-Befragung
„Branchenmonitor 2015“
„Branchenmonitor 2015“
30
31
Zwar ist mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstlei-
Der deutsche Markt stellt für die befragten Unternehmen gleichzeitig auch den Kernbe-
stungen auf den internationalen Märkten vertreten, der mit Abstand größte Teil des Umsatzes
reich für einen weiteren Ausbau des Geschäftsfeldes Energieeffizienz dar. 75 % der befrag-
wird jedoch auf dem deutschen Markt erwirtschaftet. So gaben die befragten Unternehmen
ten Marktteilnehmer beabsichtigen, ihre Aktivitäten im Geschäftsfeld Energieeffizienz in
an, dass 2014 nur 19 % des Umsatzes im Ausland generiert wurden. Die befragten Unterneh-
Deutschland weiter auszubauen.
men erwarten für 2015 und auch bis 2020 einen leichten Anstieg des im Ausland erwirtschafteten Umsatzes.
Abbildung 31:
Geplante Entwicklung des Geschäftsfeldes Energieeffizienz*
Abbildung 30:
Anteil des im In- und Ausland generierten Umsatzes
19 %
21 %
23 %
Anteil des durch den
Verkauf im Ausland
erwirtschafteten
Umsatzes
Anteil des durch den
Verkauf in Deutschland erwirtschafteten
Umsatzes
77 %
81 %
79 %
77 %
2013*
(n=42)
2014
(n=60)
2015
(n=58)
2020**
(n=53)
* Befragung Branchen
monitor 2014
** Prognose
Anteil der Nennungen
23 %
Wir beabsichtigen, in Zukunft unsere Aktivitäten im Geschäftsfeld Energieeffizienz…
2%
4%
22 %
33 %
2%
2%
einzustellen
30 %
zurückzufahren
auf dem derzeitigen
Ausbauniveau zu halten
weiter auszubauen
75 %
63 %
65 %
Deutschland
(n=85)
Europäisches Ausland
(n=54)
Nicht-europäisches Ausland
(n=43)
* Abweichungen von 100 %
durch Rundungen
Quelle: DENEFF-Befragung
Quelle: DENEFF-Befragung
„Branchenmonitor 2015“
„Branchenmonitor 2015“,
Branchenmonitor 2014
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IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF)
AUTOREN:
Adrian Bründl (PwC), Nicolas Deutsch (PwC), Martin Bornholdt (DENEFF e. V.),
Charlotte Ruhbaum (DENEFF e. V.)
SATZ UND GESTALTUNG:
peppermint werbung berlin GmbH – www.peppermint.de
TITELBILD:
Andrei Malov (www.istockphoto.com)
STAND:
April 2015
Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der
Herausgeber.
Berlin, April 2015
Die Umfrage wurde mit freundlicher Unterstützung des Verbandes Kommunaler
Unternehmen e. V. (VKU) und des Verbandes für Wärmelieferung e. V. (VfW) durchgeführt.
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Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF)
Kirchstraße 21 · 10557 Berlin · Telefon: (030) 36 40 97-01
E-Mail: info@deneff.org · www.deneff.org
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