Kurzbericht
zur Inspektion der Carl-Friedrich-von-Siemens-Oberschule (05Y04)
1. Voraussetzungen und Bedingungen
Die Carl-Friedrich-von-Siemens-Oberschule liegt im Ortsteil Siemensstadt des Bezirks Spandau
am Rande der Jungfernheide. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist in der Sekundarstufe I in den letzten sechs Jahren um 20% auf derzeit 50% gestiegen. Nur ca. 2/3 der Neuanmeldungen haben eine Gymnasialempfehlung.
In den letzten Jahren hatte die zweizügige Schule immer wieder mit einer zu geringen Zahl an
Anmeldungen für den 7. Jahrgang zu kämpfen, sodass Schülerinnen und Schüler zugewiesen
wurden. Seit dem Schuljahr 2011/2012 bietet die Schule mit dem Kooperationspartner tjfbg
(Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft), als einziges Spandauer Gymnasium einen
offenen1 Ganztagsbetrieb für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 an. Ab dem Schuljahr 2013/2014
soll zunächst für die 7. Klassen und danach aufsteigend ein teilgebundenes2 Ganztagsangebot
bis 16:00 Uhr an ein bis drei Tagen aufgenommen werden.
Die 7. Klassen beginnen mit der Erstsprache Englisch. Als zweite Fremdsprache wird wahlweise
Französisch oder Russisch angeboten. Wer ab der Jahrgangsstufe 8 als dritte Fremdsprache
Latein dazu wählt, kann in der Qualifikationsphase das Latinum erwerben. Alternativ ist durch
Kooperation mit der Spandauer Lily-Braun-Oberschule (Gymnasium) Chinesisch als 3. Fremdsprache wählbar.
2. Stärken und Entwicklungsbedarf
Stärken der Schule
•
•
•
•
•
•
Schule im Wandel - Orientierung der Schulentwicklung an einer veränderten
Sozialstruktur innerhalb der Schülerschaft
aktive Schulleitung, die auf diese Veränderungen konstruktiv reagiert
gemeinsame Planung des Ganztagsangebots mit allen Beteiligten
kontinuierliche Fortentwicklung des schulinternen Curriculums
zahlreiche Kooperationen zur Erweiterung des Unterrichts- und Berufsfindungsangebots
reichhaltiges Schulleben mit vielen Veranstaltungen
Entwicklungsbedarf der Schule
•
•
•
•
1
2
3
Einbeziehung von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern in die Schulentwicklung
an den Zielen des Schulprogramms ausgerichtete Fortbildungsplanung
Aufbau einer zirkulären Qualitätsentwicklung
Evaluation festgelegter Maßnahmen anhand von Indikatoren nach dem SMART-Prinzip3
Beim Ganztag in offener Form/offenen Ganztag macht die Schule zusätzlich zum Unterricht freiwillige Angebote, zumeist am Nachmittag.
Beim Ganztag in teilgebundener Form/teilgebundenen Ganztag macht die Schule zusätzlich zum Unterricht
sowohl verpflichtende als auch freiwillige Angebote.
SMART bedeutet spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert.
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3. Erläuterungen
„Gemeinschaft der Vielfalt“ heißt es im Flyer der Carl-Friedrich-von-Siemens-Oberschule. Lernende mit kulturellen Wurzeln in über 20 Nationen treffen hier zusammen. Auf diese Vielfalt
ist die Schule stolz. Sie wird ihrem Anspruch, dass Toleranz und gegenseitige Anerkennung
jeden Tag gemeinsam gelebt werden, im Schulalltag sichtbar gerecht. Dazu hat die Schule
durch gezielte Maßnahmen beigetragen. So hat sich das Kollegium an einem Studientag (2009)
zusammen mit einem türkischstämmigen Hochschullehrer damit befasst, welche unterschiedlichen Erwartungen Eltern aus verschiedenen Kulturen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der
Schule haben. Bei einer zweitägigen Zukunftswerkstatt (2011), an der alle Schülerinnen und
Schüler, Lehrkräfte sowie einige Eltern teilnahmen, wurden gemeinsam Visionen für die Schulentwicklung im Hinblick auf ein Ganztagsangebot und das Profil der Schule erarbeitet. Darüber
hinaus sind beide Gruppen kaum in die Entwicklungsprozesse eingebunden. Die Eltern bedauern, dass zwar ihre Unterstützung bei der Gestaltung des Schullebens willkommen ist, weniger
jedoch ihre Beteiligung an der schulischen Qualitätsentwicklung.
Das soziale Engagement der Lernenden sowie deren Verbundenheit mit der Schule werden
durch eine Vielzahl an Projekten und Veranstaltungen gefördert. So können sich Schülerinnen
und Schüler der 10. Klassen eine Schülerpatenschaft für die Siebt- und Achtklässler übernehmen. Die Schülervertretung organisiert einen Charity-Lauf, dessen Erlös zum Teil sozialen Zwecken zugute kommt. Zum festen Programm des Schullebens gehören auch ein Spiel- und Turnierfest und die Besten-Ehrung am Schuljahresende. Eltern und Lernende beteiligen sich an der
Gestaltung des Tages der Offenen Tür, den Siemensstädter Stadtteilfesten und dem traditionellen Weihnachtsmarkt, der regelmäßig seit 30 Jahren auf dem Schulgelände stattfindet und
dessen Einnahmen ebenfalls teilweise an soziale Projekte gehen. Viele kulturelle, schulische und
außerschulische Aktivitäten der Schülerinnen und Schülern werden vom Förderverein finanziell
unterstützt.
Vor einem Jahr hat die Schule im Zuge der Überarbeitung des Schulprogramms beschlossen,
sich ein auf drei Säulen beruhendes Schulprofil zu geben, bestehend aus einem mathematischnaturwissenschaftlichen, einem bilingual-englischen und einem literarisch-künstlerischen
Schwerpunkt. Bisher wurden zu diesen Schwerpunkten einige fächerübergreifende „Unterrichtsmodule“ in das schulinterne Curriculum eingearbeitet. Die Schule hat sich im letzten Jahr
in diesem Kontext erfolgreich als MINT4-freundliche Schule beworben. Als ein gemeinsames
Projekt der Fächer Deutsch, Musik, Kunst und darstellendes Spiel wird ein Balladenwettstreit
durchgeführt. Eine „Soirée Française“ und weitere Aufführungen ergänzen das Angebot. Die
Teilnahme interessierter Schülerinnen und Schüler am Modellprogramm „Kulturagenten für
kreative Schulen“5 führte zu schulinternen Ausstellungen. Außerdem nimmt die Schule an den
schulübergreifenden Wettbewerben „The Big Challenge“ (im Fach Englisch) und „Känguru“ (im
Fach Mathematik) teil. In der Oberstufe werden Studien- und Sprachreisen unter anderem nach
England, Frankreich und Polen durchgeführt und in der 10. Klassenstufe gibt es einen regelmäßigen Schüleraustausch mit einer Schule in Paris.
Auch das Wahlpflichtangebot soll dem Schulprofil entsprechend weiter entwickelt werden. So
wurde in der 9. Klassenstufe ein integratives Wahlpflichtfach Naturwissenschaften eingeführt.
In der 10. Klassenstufe sollen die Wahlpflichtfächer auf die Anforderungen der Oberstufe vorbereiten und Entscheidungshilfen für die Kurswahl bieten. Dazu können je zwei Fächer aus
dem Spektrum der möglichen Leistungskurse gewählt werden.
4
5
Der Verein MINT Zukunft hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, das Interesse von Schülerinnen und Schülern an den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu steigern.
„Kulturagenten für kreative Schulen“ ist ein Modellprogramm der gemeinnützigen Forum K&B GmbH, initiiert und
gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator.
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Das Schulprogramm wurde 2012 überarbeitet. Darin werden nicht weniger als zwölf Entwicklungsvorhaben aufgezählt, jedoch ohne spezifische und messbare Entwicklungsziele zu formulieren. Die Entwicklungsarbeit leidet an vielen Stellen an den kaum vorhandenen Strukturen
einer zirkulären Qualitätsentwicklung, bei der die Maßnahmen mit geeigneten Instrumenten der
Evaluation überprüft und entsprechend angepasst werden. Stattdessen wird im Schulprogramm
selbstkritisch festgestellt, dass es kein funktionierendes Team von schulinternen Evaluationsbeauftragten gibt und dass keine validen Evaluationsergebnisse vorhanden sind. Auch beschränkt
sich das Personalentwicklungskonzept der Schule vor allem auf die Einstellung von Lehrkräften
entsprechend den aktuellen Bedürfnissen. Die Schulleitung hat einen Überblick über die Anzahl
der Fortbildungen, eine an den Schwerpunkten der Schulentwicklung ausgerichtete Fortbildungsplanung gibt es jedoch nicht. Ein systematisches Sich-Informieren über die Qualität des
Unterrichts oder Unterrichtsbesuche durch den Schulleiter unabhängig von dienstlichen Beurteilungen sind nicht etabliert.
Gegenüber dem letzten Schulinspektionsbericht hat vor allem die Kooperation mit der SiemensAG deutlich an Intensität gewonnen. So bietet die Siemens-Betriebsschule Lernenden der Qualifikationsphase ein „Schnupperstudium“ zur Berufsfindung an. Außerdem gibt es seit diesem
Schuljahr in Kooperation mit der Siemens-AG einen Kurs für Business Englisch. An der FU besuchen Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase regelmäßig das NatLab Berlin. Im
Rahmen des Berliner Programms zur vertieften Berufsorientierung existiert eine Kooperation mit
dem SPI6 und dem Netzwerk casa e.V. z. B. bei der Vor- und Nachbereitung des Betriebspraktikums, das in der 9. Klassenstufe stattfindet. Es bestehen außerdem Kontakte zur JugendGeschichtswerkstatt Spandau, die z. B. zu Lesungen in der Schulaula oder zur Beteiligung an
der Aktion „Stolpersteine“ führt. Die Polizei bietet ein Anti-Gewalttraining an und in Fragen
der Suchtprophylaxe bestehen Kontakte zum Verein Karuna. Die Schule pflegt die Zusammenarbeit mit den umliegenden Grundschulen und lädt zu Naturwissenschafts- und Sprachtagen
oder zu Unterrichtshospitationen ein.
Das Unterrichtsklima an der Schule ist durch Freundlichkeit und Fairness geprägt. Die Lernzeit
wird weitgehend effektiv genutzt. Ist dieses nicht der Fall, fehlt es an differenzierenden Maßnahmen, damit unterschiedlich schnell und gut Arbeitende sich beschäftigen können. Zum Teil
werden Aufgaben gestellt, die je nach Leistungs- und Einsatzbereitschaft unterschiedlich detailliert und tiefgreifend bearbeitet werden können. Die Lehrkräfte wählen den Schwierigkeitsgrad
und das Anforderungsniveau weitgehend so, dass die Lernenden in der Lage sind, die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Die Bemühungen, den individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerschaft des Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasiums gerecht zu werden, kommen im Unterricht
deutlich zum Ausdruck.
Charakteristisch für den Unterricht ist, dass sich die Jugendlichen gegenseitig unterstützen. Die
Lehrkräfte lassen dieses nicht nur zu, sondern oft sind die Aufgaben darauf angelegt, kooperative Arbeitsformen und somit den sprachlichen Austausch untereinander zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich absprechen, miteinander kommunizieren sowie diskutieren
und dem Plenum die Ergebnisse von Gruppen- oder Partnerphasen vortragen, so dass vor dem
Hintergrund der Schülerzusammensetzung die Förderung der Sprach- und Kommunikationskompetenz einen großen Stellenwert hat. Dazu gehören die im Rahmen des „Methodentrainings“ stattfindende Lesekompetenzschulung und die nachhaltige Wortschatzarbeit, die im
vergangenen Schuljahr verbindlich für alle Fächer beschlossen wurde. Darüber hinaus findet zur
Förderung der Sprachkompetenz zusätzlicher Förderunterricht in Kleingruppen statt, die basierend auf der Lernausgangslage 7 (LAL) gebildet werden.
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Die SPI Consult GmbH organisiert eine Vielzahl von Programmen zur beruflichen Orientierung, Berufsvorbereitung und Ausbildung.
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Die Schule beschäftigt sich intensiv damit, wie mit Unterrichtsstörungen und Regelverstößen
konstruktiv umgegangen werden kann. So hat sie vor ca. drei Jahren das Trainingsraumprogramm eingeführt. Muss ein Lernender den Unterricht aufgrund eines Fehlverhaltens verlassen,
wird dieses Verhalten im sozialen Trainingsraum zusammen mit einer Lehrkraft reflektiert, um
eine Verhaltensänderung zu erreichen. An der Schule helfen bis zu zehn zu Schulmediatorinnen
und -mediatoren qualifizierte Seniorpartner7 in Zweierteams Schülerinnen und Schüler dabei,
ihre Konflikte mit der Methode der Mediation gewaltfrei zu lösen. In der siebten Jahrgangsstufe werden unter Anleitung der Schulsozialarbeiterinnen Klassenratsstunden durchgeführt, wobei
klasseninterne Probleme erörtert und die Eintragungen in den von der Schule eingeführten so
genannten Studienbüchern kontrolliert werden. Z. B. verhandeln Klassen weitgehend selbstbestimmt über geeignete Erziehungsmaßnahmen, die bei einer gewissen Anzahl von Einträgen in
das Studienbuch ergriffen werden sollten. Die Studienbücher werden besonders in den 7. Klassen intensiv als Kommunikations- und Informationsmittel zwischen Eltern, Lehrkräften, Sozialarbeiterinnen und Lernenden genutzt. Die Eltern begrüßen diese Maßnahmen sehr, allerdings
stellen sie auch fest, dass sich das Engagement der Schule in Bezug auf das soziale Lernen
sehr stark auf die neu aufgenommenen Klassen fokussiert. In den höheren Klassenstufen werden die Studienbücher z. B. bei Regelverstößen oder einem Leistungsabfall kaum zur Information der Eltern genutzt.
Der Schulleiter der Carl-Friedrich-von-Siemens-Oberschule wird von den am Schulleben Beteiligten wegen seiner ausgleichenden Art und seines an die Bedürfnisse der Lernenden ausgerichteten Einsatzes geschätzt. Er schaltet sich bei pädagogischen Problemfällen ein und findet gegenüber den Schülerinnen und Schüler den richtigen Ton. Die stellvertretende Schulleiterin
führt souverän das Tagesgeschäft und beteiligt sich engagiert und durchsetzungsfähig an den
Entwicklungsprozessen der Schule, insbesondere im Bereich der Schulsozialarbeit und des Ganztagsangebots. Der Ganztagsbetrieb befindet sich noch in der Aufbauphase. Die Schule will
besonders bei der Schülerschaft, die aus einer weniger lernanregenden häuslichen Umgebung
kommt, die schulischen und sozialen Kompetenzen fördern. Für die konzeptionelle Arbeit hat
das Kollegium eine AG-Ganztag gebildet, in der auch offen über die organisatorischen Schwierigkeiten diskutiert wird. Diese gibt es in Bezug auf die zu geringen Lehrerkapazitäten und
hinsichtlich der geringen finanziellen Mittel für die Betreuungsangebote der außerschulischen
Partner. Die Sozialarbeit wird von Schulleitung und Kollegium durchgängig akzeptiert und als
wichtige Unterstützung bei der Erziehung empfunden. Der Schulleiter und besonders auch die
stellvertretende Schulleiterin führen regelmäßig Gespräche mit den Schulsozialarbeiterinnen.
Kooperationspartner ist der Träger tjfbg (Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft),
der auch die Zukunftswerkstatt organisiert hat. Es gibt Betreuungsangebote bei den Hausaufgaben, bei der Vorbereitung des MSA und Beratungsangebote im sozialpädagogischen Bereich
sowie bei der Berufsorientierung. Seit diesem Schuljahr erhält das Team der Schulsozialarbeit
Unterstützung durch zwei junge Frauen, die ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) an der CarlFriedrich-von-Siemens-Oberschule absolvieren. Darüber hinaus werden verschiedene Arbeitsgemeinschaften im sportlichen und musikalisch-künstlerischen Bereich angeboten. Hierunter fallen
in Abhängigkeit von Schülerwünschen und Lehrkräftekapazitäten gegebenenfalls die Schülerzeitung, eine
Basketball-AG , Chor und Orchester sowie eine AG zur Stadtteilerkundung.
Die Kommunikation innerhalb des Kollegiums hat sich durch die Bildung von Klassen- und
Jahrgangsteams der 7. Jahrgangsstufe verbessert, obwohl für Absprachen keine festen Teamzeiten eingerichtet wurden. In den anderen Jahrgängen gibt es jedoch keine konzeptionell verankerte Teamarbeit. Zur Verbesserung der Kommunikationskultur wird seit 2007 ein „Jour fixe“
von Schulleitung und Fachbereichsleiterinnen und -leitern durchgeführt. Über den schulinternen
7
Seniorpartner in School e. V. vermittelt Schulen ältere Menschen, die als Mediatorinnen und Mediatoren bei
Konflikten zwischen Schülerinnen und Schülern helfen.
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E-Mailverteiler informiert die Schulleitung regelmäßig durch einen Kollegiumsnewsletter. Schulöffentlich gibt es drei bis vier Mal im Jahr in gedruckter Form die „Siemens-Nachrichten“. Zusätzlich wird ein Elternstammtisch angeboten.
Nach Aussagen des Schulleiters war im Hinblick auf die sich verändernde Schülerschaft bei den
Lehrkräften dringend ein Umdenken nötig. Ein Modernisierungsprozess konnte hinsichtlich der
didaktisch-methodischen Herangehensweise durch Neueinstellungen erreicht werden. Die CarlFriedrich-von-Siemens-Oberschule, die sich als eine „Schule im Wandel“ versteht, hat sich in
vielen Bereichen sichtbar weiter entwickelt und will auch zukünftig anstehende Herausforderungen mit dem Engagement aller am Schulleben Beteiligter bewältigen.
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4. Qualitätsprofil
8
Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule
1.1
B
C
D
Schulleistungsdaten und Schullaufbahn
Qualitätsbereich 2: Unterricht/Lehr- und Lernprozesse
2.1
Schulinternes Curriculum und Abstimmung des Lehr- und Lernangebots
2.2
Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht
2.3
Systematische Unterstützung, Förderung und Beratung
Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern
3.4
Kooperationen
Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft
4.2
Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement
4.4
Unterrichtsorganisation
Qualitätsbereich 5: Professionalisierung und Personalmanagement
5.1
Personalentwicklung und Personaleinsatz
5.2
Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium
Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung
6.1
Evaluation schulischer Entwicklungsvorhaben
6.2
Fortschreibung des Schulprogramms
D
B
C
D
B
C
D
Bewertung
A
B
C
D
Bewertung
A
B
C
D
Bewertung
Ergänzende Qualitätsmerkmale
Ganztagsangebot
C
Unterrichtsprofil
A
4.1
E.2
B
Bewertung
Qualitätsbereich 4: Schulmanagement
Förderung der Sprachkompetenz
A
A
3.1
E.1
Bewertung
Bewertung
Qualitätsbereich 3: Schulkultur
8
Bewertung
A
A
B
C
Das Qualitätsprofil beinhaltet verpflichtende Qualitätsmerkmale (blau unterlegt) und Wahlmodule. Hinter diesem
Qualitätsprofil verbergen sich ca. 200 Indikatoren. Die Schule erhält im ausführlichen Bericht eine detaillierte
Rückmeldung dieser Ergebnisse im Bewertungsbogen. Nähere Informationen zu den Instrumenten und den Verfahren der Berliner Schulinspektion finden Sie in unserem Handbuch im Internet unter
www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion
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5. Unterrichtsprofil
Bewertung
Unterrichtsbedingungen
A
B
C
D
vergleichend
2.2.1
Lehr- und Lernzeit
b
2.2.2
Lern- und Arbeitsbedingungen
b
2.2.3
Strukturierung und transparente Zielausrichtung
b
2.2.4
Kooperation des pädagogischen Personals
2.2.5
Verhalten im Unterricht
b
2.2.6
Pädagogisches Klima im Unterricht
b
2.2.7
Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft
a
ohne Bewertung
Unterrichtsprozess
A
B
C
D
vergleichend
2.2.8
Förderung von Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung
b
2.2.9
Fachimmanentes, fachübergreifendes und
fächerverbindendes Lernen
b
2.2.10 Methoden- und Medienwahl
c
2.2.11 Sprach- und Kommunikationsförderung
b
Individualisierung von Lernprozessen
2.2.12 Innere Differenzierung
b
2.2.13 Selbstständiges Lernen
c
2.2.14 Kooperatives Lernen
b
2.2.15 Problemorientiertes Lernen
c
9
Normative Bewertung
Vergleichende Bewertung
A (stark ausgeprägt)
Norm: 80 % und mehr der Bewertungen des
Qualitätskriteriums sind positiv
(bei mind. 40 % „++“).
a (vergleichsweise stark)
Der Mittelwert der Schule liegt oberhalb der durch
die Standardabweichung vorgegebenen Obergrenze
B (eher stark ausgeprägt)
Norm: Zwischen 60 % und 80 % der Bewertungen
des Qualitätskriteriums sind positiv.
C (eher schwach ausgeprägt)
Norm: Zwischen 40 % und 60 % der Bewertungen
des Qualitätskriteriums sind positiv.
D (schwach ausgeprägt)
Norm: Weniger als 40 % der Bewertungen des
Qualitätskriteriums sind positiv.
9
b (vergleichsweise eher stark)
Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner
Mittelwert und der Obergrenze.
c (vergleichsweise eher schwach)
Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner
Mittelwert und der durch die Standardabweichung
vorgegebenen Untergrenze.
d (vergleichsweise schwach)
Der Mittelwert liegt unterhalb der Untergrenze.
Die aktuellen Unterrichtsbeobachtungen werden mit dem Mittelwert von ca. 30.000 Unterrichtsbeobachtungen der
ersten Inspektionsrunde verglichen und auf der folgenden Seite grafisch dargestellt.
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6. Auswertung der Unterrichtsbesuche
(grafische Darstellung der normativen Bewertung)
100%
A/
B
80%
B
60%
C
40%
D
20%
D
0%
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.2.5
2.2.6
2.2.7
++
2.2.8
+
-
2.2.9
2.2.10
2.2.11
2.2.12
2.2.13
2.2.14
--
7. Auswertung der Unterrichtsbesuche
(grafische Darstellung der vergleichenden Bewertung Schule - Berlin)
4,00
3,50
3,00
2,50
2,00
1,50
1,00
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.5
2.2.6
2.2.7
2.2.8
2.2.9
2.2.10
2.2.11
2.2.12
2.2.13
2.2.14
Qualitätskriterien des Unterrichts
Berlin MW
Berlin untere Grenze
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Berlin obere Grenze
05Y04 MW
2.2.15
2.2.15
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8. Standortbeschreibung
Die Carl-Friedrich-von-Siemens-Schule liegt auf einem bewaldeten Grundstück am Rande der
Jungfernheide. Damit stößt sie als Spandauer Gymnasium im Ortsteil Siemensstadt an die
Grenze zum Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Neben dem zweigeschossigen Fachraumhaus
mit dem im rechten Winkel anschließenden Verwaltungstrakt existieren drei eingeschossige
Pavillons mit Klassen- und weiteren Fachräumen sowie zwei Sporthallen. Ein Flachbau beherbergt eine Aula mit Bühne, Vestibül und Toiletten. Ein Pavillon am Jungfernheideweg wird bis
zur Fertigstellung der neuen Mensa als Cafeteria genutzt.
Nach dem Auszug der Halske-Schule im Jahre 2011, die neben dem erwähnten Pavillon einen
zweigeschossigen Trakt und eine Sporthalle nutzte, eröffnete sich für die Carl-Friedrich-vonSiemens-Schule die Möglichkeit zum Ausbau zu einer Ganztagsschule. Zur Unterstützung des
Entwicklungsprozesses und zum gegenseitigen Austausch bewarb sich die Schule erfolgreich
um die Aufnahme im Berliner Netzwerk der Ganztagsschulen und Gymnasien sowie im bundesweiten Netzwerk der Ganztagsschulen. Die notwendigen Baumaßnahmen sind noch im
Gange, teilweise bereits abgeschlossen. Außer einer Mensa mit Küche und Sanitäreinrichtungen
entstehen neue naturwissenschaftliche Fach- und Klassenräume. Damit wird nicht nur die ganztägige Betreuung der Schülerinnen und Schüler möglich, sondern auch das naturwissenschaftliche und das künstlerische Profil der Schule gestützt. Im vergangenen Jahr beteiligte sich die
Carl-Friedrich-von-Siemens-Schule am Wettbewerb „MINT-freundliche Schule“ und darf sich nun
als eine solche bezeichnen. Weitere Klassenräume und Flure werden von Eltern und Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften renoviert. Für die Renovierung der Treppenhäuser und
Hallen kooperiert die Schule mit einem bezirklichen Malerausbildungszentrum.
Die beiden Computerräume können jeweils von Klassen mit 33 Schülerinnen und Schülern genutzt werden. Vor einem Jahr wurde in den Fach- und Klassenräumen mit der Installation
interaktiver Whiteboards begonnen, deren Zahl inzwischen auf 17 angewachsen ist.
In Planung ist ebenfalls eine Umgestaltung der Außenanlagen. Eltern und engagierte Jugendliche der Schule entwickeln Ideen unter Einbeziehung von „Grün macht Schule“, um die Schule
auch in diesem Bereich zu einem ganztägig nutzbaren Lebensraum zu gestalten.
Die Toilettenanlagen sind in einem guten, sauberen Zustand und werden von den Schülerinnen
und Schülern pfleglich behandelt. Im gesamten Gebäudekomplex sind kaum Schmierereien an
Wänden oder Türen zu finden.
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