Stadtumbau Ost
Vertiefungskonzept Grüne Stadt - 2015
Im Rahmen des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK)
Prenzlauer Berg
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
Stadtumbau Ost
Vertiefungskonzept Grüne Stadt - 2015
Im Rahmen des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK)
Prenzlauer Berg
Auftraggeber
Bezirksamt Pankow
Abt. Stadtentwicklung
Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadterneuerung
Storkower Str. 97, 10407 Berlin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, IV B und IV C
Württembergische Straße 6, 10707 Berlin
Auftragnehmer
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG
Stadtplaner, Landschaftsplaner, Architekten
Lietzenburger Straße 44, 10789 Berlin
Telefon 030 885 914 -0, Fax -99
www.planergemeinschaft.de
Mitarbeit
Sebastian Holtkamp (Projektleiter)
Kerstin Jahnke
Thomas Wenzl
Annika Meyer (Grafik)
Stand
Dezember 2015
Juli 2016, Einarbeitung 2. Bürgerbeteiligung
Die Planergemeinschaft ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008.
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Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Anlass, Ziel und Methodik
7
2
2.1
2.2
2.3
2.3.1
2.4
2.4.1
2.4.2
2.4.3
2.4.4
2.5
2.6
2.7
2.7.1
2.8
Ausgangssituation und Rahmenbedingungen
Einbindung in die Gesamtstadt
Stadträumliche Entwicklung und Bebauungsstruktur
Vorhandene Planungen und Konzepte
Bisherige Förderung durch das Programm Stadtumbau Ost
Demografische Entwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsprognose
Ausländeranteil
Wohndauer
Sozialstruktur
Wirtschaftsstruktur
Eigentümerstruktur
Neubau- und Nachverdichtungspotenziale
Fazit
8
8
9
12
15
15
15
18
18
19
19
20
21
23
23
3
3.1
3.1.1
3.1.2
3.1.3
3.2
3.3
3.3.1
3.3.2
3.4
Handlungsfelder
Handlungsfeld soziale und kulturelle Infrastruktur
Kindertagesstätten
Schulen
Sonstige Einrichtungen
Handlungsfeld Verkehr und Straßenraum
Handlungsfeld Grün- und Freiflächen, Spielplätze
Grün- und Freiflächen
Spielplätze
SWOT-Profil (Stärken/Schwächen/Chancen/Risiken)
25
26
26
28
29
31
33
34
40
42
4
4.1
4.2
4.3
4.4
Handlungs- und Maßnahmenkonzept
Integriertes Leitbild
Maßnahmensteckbriefe
Maßnahmenkarte
Maßnahmenliste
46
46
46
67
68
Quellenverzeichnis
69
Anhang
71
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5
1
Anlass, Ziel und Methodik
Das Stadtumbaugebiet Prenzlauer Berg umfasst nahezu die gesamte Fläche
des alten Bezirkes Prenzlauer Berg innerhalb der Ringbahn, das heißt die
meisten hochverdichteten gründerzeitlichen Wohngebiete, das Wohngebiet
Ernst-Thälmann-Park und das Gebiet "Grüne Stadt", welches im Fokus dieses Vertiefungskonzeptes steht. Dank des umfangreichen Einsatzes unterschiedlicher Programme des besonderen Städtebaurechtes (Stadterneuerung, Städtebaulicher Denkmalschutz, Quartiersmanagement und Stadtumbau Ost) sind seit Beginn der 1990 Jahre umfangreiche Bestände des Wohnungsbaus, viele Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur sowie Flächen
des öffentliches Raumes schon umfassend erneuert worden. Gerade dort, wo
Programme überlagert wurden, präsentiert sich das Stadtumbaugebiet heute
bereits als attraktives und nachgefragtes Gebiet für Wohnen, Freizeit und
Arbeit. In vielen Teilräumen der Förderkulisse des Stadtumbaus sind die Aufgaben vollständig abgearbeitet oder werden in den nächsten ein bis zwei
Jahren abgeschlossen. Handlungsbedarf für Stadtumbaumaßnahmen besteht
deshalb nicht mehr flächendeckend, sondern vorrangig noch in den zwei
Teilräumen Thälmannpark und Grüne Stadt wie die detaillierte Untersuchung
der Planungsräume im Statusbericht 20121 ergab. In Abstimmung zwischen
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und dem Bezirk sollen zukünftig die Teilräume Thälmannpark und Grüne Stadt Schwerpunkte für
den Einsatz von Stadtumbaufördermitteln und für die Entwicklung neuer Projekte sein. Beide Teilräume befanden sich außerhalb der Sanierungsgebiete
und weisen nach Aussage des Statusberichts Defizite im Bereich der sozialen
Infrastruktur und in der Qualität der Grün- und Freiflächen auf. Gleichzeitig
befindet sich im Teilraum Ernst-Thälmann-Park entlang der Bahntrasse ein
Wohnungsneubaupotenzial, welches mittelfristig aktiviert werden soll. Dies
führt zu weiteren Bedarfen in den zuvor genannten Themenbereichen. Für
den Thälmannpark wurde daher in den Jahren 2013/14 eine umfassende
Voruntersuchung2 erstellt, in der die zukünftigen Handlungserfordernisse
analysiert und mit Maßnahmen untersetzt wurden. Für das Quartier Grüne
Stadt erfolgt dies nun im Rahmen des hier vorliegenden Vertiefungskonzeptes.
Ziel
Mittels einer Bestands- und Bedarfsanalyse für das Vertiefungsgebiet und vor
dem Hintergrund der Bewertung der demografischen Entwicklung werden die
wesentlichen Qualitäten und Handlungserfordernisse herausgearbeitet. Aufgrund der bestehenden Mängel und Potenziale sollen mit dem Ansatz, Stärken zu stärken und Defizite abzubauen, Entwicklungsziele definiert und eine
1
2
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Programm Stadtumbau Ost, Fördergebiet Prenzlauer Berg, Statusbericht 2012, Mai 2012
Bezirksamt Pankow, Endbericht zur Voruntersuchung Thälmannpark, Berlin, 2014
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7
weitere Spezifizierung der räumlichen und baulichen Erneuerungsbedarfe
vorgenommen werden. Anschließend erfolgt die Umsetzung in konkrete
Maßnahmen mit dem Schwerpunkt auf die Handlungsfelder soziale Infrastruktur, Grün- und Freiflächen sowie Verkehr und Straßenraum. Damit sollen
fundierte Grundlagen für den weiteren Einsatz von Fördermitteln des Stadtumbau Ost in das Vertiefungsgebiet der Grünen Stadt gelegt werden.
Methodik
Die Ausgangslage für die Bestandsaufnahme bilden das ISEK 2007 sowie der
Statusbericht 2012, die für das Vertiefungsgebiet der Grünen Stadt ausgewertet wurden. Des Weiteren fanden Auswertungen der Daten zu Demografie
und Sozialstruktur, eigene Begehungen des Gebietes sowie Abfragen und
Gespräche mit Fachämtern statt.
Die Ausgangssituation im Vertiefungsgebiet wurde anhand der stadträumlichen Struktur, der demografischen Entwicklung, der Sozialstruktur, der Wirtschafts- und Eigentümerstruktur analysiert.
Die SWOT-Analyse, die für das Vertiefungsgebiet die wesentlichen Stärken,
Schwächen, Chancen und Risiken darstellt, ist die Grundlage für das erarbeitete Leitbild zur weiteren Entwicklung des Gebietes sowie für die Prioritätensetzung der abgeleiteten Maßnahmen.
Für die Handlungsfelder soziale Infrastruktur, Grün- und Freiflächen sowie
Verkehr und Straßenraum wurden Gespräche mit dem Jugendamt und dem
Straßen- und Grünflächenamt geführt, in denen Defizite, Potenziale und
Handlungsbedarfe besprochen sowie Maßnahmenempfehlungen hinsichtlich
ihrer Prioritäten bewertet wurden. Die amtsinterne Abstimmung fand vor dem
Hintergrund vorhandener Kapazitäten und möglicher Umsetzungszeiträume
statt.
Um die Bewohner*innen zu beteiligen, wurde ein Kiezspaziergang mit dem
Schwerpunkt auf die Grün- und Freiflächen, insbesondere den AntonSaefkow-Park organisiert, der gemeinsam mit dem Amt für Stadtentwicklung
und dem Stadtrat für Stadtentwicklung durchgeführt wurde.
2
Ausgangssituation und Rahmenbedingungen
2.1
Einbindung in die Gesamtstadt
Die Grüne Stadt ist ein Bereich des Ortsteils Prenzlauer Berg im Bezirk Pankow. Das Gebiet befindet sich im Nordosten des Ortsteils und zusammen mit
einer Gewerbefläche entspricht es dem Planungsraum Anton-Saefkow-Park
aus der Gliederung der lebensweltlich orientierten Räume Berlins. Das Gebiet
wird begrenzt von der Greifswalder Straße im Westen, der Danziger Straße
im Süden, der Kniprodestraße im Osten und der S-Bahn-Trasse im Norden.
8
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Es ist ein Teilraum der Stadtumbaukulisse Prenzlauer Berg und befindet sich
im nordöstlichsten Bereich des Stadtumbaugebietes.
Quelle: Geoportal Berlin, Karte von Berlin, M 1:5.000 (K5), abgerufen November 2015, eigene
Bearbeitung
Das Wohngebiet der Grünen Stadt mit dem Anton-Saefkow-Park einschließlich der nördlich gelegenen Gewerbeflächen umfasst eine Fläche von 41 Hektar. Es wird geprägt durch die in den 1930er Jahren entstandene Blockrandbebauung mit großzügig angelegten grünen Wohnhöfen. Im südlichen Bereich befinden sich gründerzeitliche Wohnblöcke. Im Süden der Danziger
Straße schließt sich die dicht bebaute gründerzeitliche Wohnbebauung des
Prenzlauer Bergs an. Wohingegen sich im Westen das Quartier rund um den
Ernst-Thälmann-Park erstreckt, welches durch öffentliche Institutionen und
einer Siedlung des komplexen Wohnungsbaus der DDR aus den 80er Jahren
geprägt ist.
Über den S-Bahn-Ring mit der Haltestelle Greifswalder Straße und die Tramlinie M4 entlang der Greifswalder Straße und M10 entlang der Danziger Straße sowie die Buslinie 200 an der Kniprodestraße ist das Gebiet gut an die
Innenstadt angebunden.
2.2
Stadträumliche Entwicklung und Bebauungsstruktur
Bis 1910 war das Gebiet der heutigen Grünen Stadt bis auf kleinere Gewerbe- und Industrieflächen noch weitgehend unbebaut, während sich südlich
angrenzend bereits Wohngebiete und westlich ein Gaswerk befanden. In der
Karte "Die städtebauliche Entwicklung Berlins"3 sind die betrachteten Flächen
3
Karte: Berlin um 1910, Die städtebauliche Entwicklung Berlins, Der Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Berlin, 1986
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9
bereits als Bauland gekennzeichnet. In den Folgejahren entstand die Wohnbebauung der Blöcke zwischen Danziger Straße und John-Schehr-Straße in
der typischen stark verdichteten Berliner Gründerzeitstruktur. Die restlichen
Flächen wurden noch durch Schrebergärten genutzt.
Luftbild Dezember 1953, Kriegszerstörungen, Quelle: GoogleEarth (Abb. nicht zur Veröffentlichung)
Luftbild 1928, Quelle: Geoportal Berlin / Luftbilder 1928
In den Jahren 1938-1939 baute die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft mbH (GSW) an der Greifswalder Straße eine Wohnanlage mit überwiegend viergeschossiger Blockrandbebauung.4 Die Bezeichnung "Grüne Stadt" ergab sich aufgrund der gartenstädtischen Elemente des
Quartiers und wurde Namensgeberin für die Bezeichnung des Gebiets.
Die Wohnanlage mit typisierten Grundrissen wurde jedoch zunächst nicht
fertiggestellt, da aufgrund des Kriegsausbruchs der Wohnungsbau stagnierte.
Dennoch zählt die "Grüne Stadt" zu den wenigen großen Wohnsiedlungen
aus der Zeit des Nationalsozialismus mit mehr als 1.000 Wohnungen in Berlin.5 Der Komplex wurde in den letzten Kriegstagen durch Bomben stark beschädigt und erst um 1950 vollendet.
Die viergeschossige straßenbegleitende Blockrandbebauung besitzt einfache,
durch kleine Rechteckfenster gleichmäßig gegliederte Fassaden. Die zur
Greifswalder Straße gerichtete Schauseite wird von vorspringenden Kopfbauten eingefasst. In der geböschten Erdgeschosszone der Kopfbauten sind
rundbogige Durchgänge ausgebildet.6
4
5
6
Donath, Matthias, Architektur in Berlin 1933-1945, Lukas Verlag
Sethmann, Jens, Der Wohnungsbau der Nazis, Unbekanntes Erbe, Mietermagazin
11/2006
Donath, Matthias, a.a.O.
10
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Der Block zwischen Greifswalder Straße, Anton-Saefkow-Straße, EugenSchönhaar-Straße und John-Schehr-Straße steht als Gesamtanlage des
Architekten Werner Harting unter Denkmalschutz.
Denkmalkarte, Quelle: Geoportal Berlin / Denkmalkarte Berlin., 22.07.2015
Die kriegszerstörten Blöcke im Osten zwischen Kniprodestraße und HansOtto-Straße wurden in der DDR-Zeit im Stil des sozialistischen Klassizismus
wieder aufgebaut. Bis in die 1970er Jahre wurden noch einige Baulücken
geschlossen und ein Kita-Funktionsbau ergänzt. Mitte der 70er Jahre erhielt
das Wohnquartier eine Schule in industrieller Bauweise.
Nach 1990 entstanden in der John-Schehr-Straße sowie in der BernhardLichtenberg-Straße noch einige Neubauten in vorhandenen Baulücken.
Die Heterogenität der Baustruktur sowie das Baualter der Gebäude im Planungsraum "Grüne Stadt" sind in der folgenden Karte dargestellt.
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11
Quelle: INSEK 2007 Berlin-Pankow, eigene Überarbeitung Planergemeinschaft eG
2.3
Vorhandene Planungen und Konzepte
Im Flächennutzungsplan (FNP) ist der gesamte Siedlungsbereich der Grünen
Stadt als Wohnbaufläche ausgewiesen. Diese Fläche ist mit einer GFZ über
1,5 dargestellt. Im Wohngebiet wird eine Gemeinbedarfsfläche zur Schulnutzung ausgewiesen. Darüber hinaus werden im nördlichen Teil des Gebiets
eine Gemischte Baufläche, M2, Parkanlagen des Anton-Saefkow-Parks sowie
Bahnflächen dargestellt. Alle Darstellungen entsprechen gegenwärtig der
tatsächlichen Nutzung.
12
Flächennutzungsplan
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Ausschnitt aus dem FNP, aktuelle Arbeitskarte, Quelle: Geoportal Berlin/FNP, Stand Neubekanntmachung 2015, 03.08.2015
Im Gebiet der Grünen Stadt gibt es einen festgesetzten Bebauungsplan.
Der im Jahr 1999 festgesetzte Bebauungsplan IV-19 umfasst den Bereich
Bernhard-Lichtenberg-Str. 5-10, Bötzowstraße 59, 61/Bernhard-LichtenbergStr. 12 und hat das Ziel zwei öffentliche Spielplätze sowie das angrenzende
allgemeine Wohngebiet zu sichern.
Bebauungsplanverfahren
Quelle: Geoportal Berlin/Bebauungspläne, vorhabenbezogene Bebauungspläne (Geltungsbereiche),
16.09.2015
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Der Betrachtungsraum (rot) liegt südlich des Stadtteilzentrums "Greifswalder
Straße" und östlich des Ortsteilzentrums "Prenzlauer Allee". Der Zentrumsbereichskern "Alexanderplatz" ist in südwestlicher Richtung ebenfalls gut zu
erreichen.
StEP Zentren
Ausschnitt aus dem Stadtentwicklungsplan Zentren (StEP Zentren 3), Quelle: Geoportal Ber-
lin/Stadtentwicklungsplan Zentren: Zentrenkonzept, 03.08.2015, eigene Bearbeitung
Die Kategorien der Verkehrsverbindungen rund um die "Grüne Stadt" zeigen
für die Greifswalder Straße die Funktion einer großräumigen-, für die Danziger- und Kniprodestraße die Funktion einer übergeordneten Straßenverbindung auf. Die Straßen innerhalb des Gebietes haben lediglich erschließende
Funktionen.
StEP Verkehr
Ausschnitt aus der Karte: Übergeordnetes Straßennetz, Quelle: Geoportal
Berlin/Übergeordnetes Straßennetz Bestand, 03.08.2015
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2.3.1 Bisherige Förderung durch das Programm Stadtumbau Ost
Als Teil des Fördergebietes Prenzlauer Berg konnten im Gebiet der Grünen
Stadt über das Programm Stadtumbau Ost bereits Maßnahmen umgesetzt
werden. Der Förderschwerpunkt des Programms lag dabei auf der sozialen
Infrastruktur und der Erneuerung von Spielplätzen.
Durchgeführte Maßnahmen im Stadtumbau Ost
Maßnahme
Fördermittel aus
Stadtumbau Ost in €
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-GymnasiumNeugestaltung des hinteren Schulhofs
Entsiegelung des Hofs und Anlage eines Ballsportfelds, Bepflanzung der Böschung, Bänke, Anlage von Sitzterrassen
250.000
Bötzow-Grundschule
Sanierung des Schulgebäudes
Energetische Sanierung der Fassade, Brandschutz, Sonnenschutz, Außenterrasse als Amphitheater, Erschließung durch
Rampe
1.640.000
Bötzow-Grundschule
Sanierung der Sporthalle
Energetische Sanierung und behindertengerechter Ausbau
1.060.000
Spielplätze im Anton-Saefkow-Park
Aufwertung der beiden Spielplätze, behutsame Ergänzung des
Kleinkinderspielplatzes mit Kletterhütte und Rutsche, Ergänzung
des oberen Spielplatzes mit Kletterwald, Geschicklichkeitsgeräten, Nestschaukel, Lümmelbalken für Jugendliche
2.4
150.000
Demografische Entwicklung
2.4.1 Bevölkerungsentwicklung
Für die Analyse der Einwohnerentwicklung wurde der Planungsraum AntonSaefkow-Park (3061434),) gemäß der Abgrenzung der lebensweltlich orientierten Räume (LOR) betrachtet, da dieser bezogen auf die Einwohner mit
dem Untersuchungsraum Grüne Stadt identisch ist. Die Datengrundlage der
Analyse basiert auf dem Stichtag 31.12.2014.
Abgrenzung des Planungsraums,
Quelle: Geoportal Berlin/Lebensweltlich orientierte Räume (LOR) Planungsräume, 03.08.2015
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Im Jahr 2014 wohnten in der Grünen Stadt 6.078 Personen.7 Die Einwohnerzahl der Grünen Stadt ist vom Jahr 2000 bis 2014 um 15,5 % oder 818 melderechtlich registrierte Bewohner*innen gestiegen. Während im Zeitraum
2000 bis 2009 die Einwohnerzahlen schwankten, stiegen sie seitdem kontinuierlich an. Die Schwankungen der Einwohnerzahlen sind über das umfangreiche Sanierungsgeschehen in diesem Zeitraum zu erklären.
Einwohner*innen im Planungsraum Anton-Saefkow-Park (03061434)
In absoluten Zahlen und Anteile in Prozent, 31.12.2014
Insgesamt
Altersgruppen von … bis unter … Jahre
Unter 6 6-15
15-18
18-27
657
6078
450
313
58
100 %
7,4 %
5,2 %
1%
27-45
2790
10,8 % 45,9 %
45-55
55-65
65 und
mehr
822
437
551
13,5
7,1 %
9,1 %
Die Bevölkerungsentwicklung in der Grünen Stadt verlief ähnlich zu der des
Gesamtbezirks Pankow, in dem vom Jahr 2000 bis 2014 ein Bevölkerungsanstieg von 14 % zu verzeichnen ist. Im Vergleich zur Gesamtstadt Berlin, mit
einem Bevölkerungsanstieg von rund 7 % im gleichen Zeitraum, ist damit im
Bezirk Pankow und in der Grünen Stadt eine wesentlich dynamischere Bevölkerungsentwicklung festzustellen.
Einwohnerentwicklung Anton-Saefkow-Park (Grüne Stadt) 2000
bis 2014
6200
6000
5800
5600
Einwohner
5400
5200
5000
1995
2000
2005
2010
2015
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Darstellung
Bei einer differenzierteren Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung in den
verschiedenen Altersklassen zeigt sich im Zeitraum vom Jahr 2000 bis zum
Jahr 2014 eine deutliche Veränderung. Die Zusammensetzung der verschiedenen Altersklassen hat sich stark verschoben.
7
Daten des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS), Stichtag 31.12.2014
16
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Anzahl Einwohner unter 6
Jahre
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
450
267
286
In der Gruppe der unter 6-Jährigen gibt es in diesem Zeitraum einen starken
Zuwachs. Von 191 Kindern unter 6 Jahren im Jahr 2000 stieg die Anzahl auf
450 Kinder im Jahr 2014. Dies stellt einen Zuwachs von knapp 136 % (259
Kinder) unter 6 Jahren dar. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung der Grünen
Stadt stieg von 3,6 % auf 7,4 %.
Die Altersgruppe von 6 bis unter 18 Jahre verkleinerte sich im selben Zeitraum um ca. 11,5 % (minus 49 Personen). Der Anteil dieser Altersgruppe an
der Gesamtbevölkerung der Grünen Stadt sank von 8 % auf 6,1 %.
2004
2009
Jahr
2014
Anzahl Einwohner 27 bis
unter 45 Jahre
3.000
2.500
2.790
2.169
2.362
2.000
Auch der Anteil der 18- bis unter 27-Jährigen verkleinerte sich deutlich. Bei
einem Rückgang von 28 % (minus 256 Personen) in dieser Altersklasse sank
der Anteil an Gesamtbevölkerung der Grünen Stadt von 17,4 % auf 10,8 %.
Eine deutliche Zunahme ist bei der Altersgruppe der 27 bis unter 45 Jährigen
festzustellen. Mit einem Zuwachs von rund 48 % (907 Personen) ist dies die
am stärksten gewachsene Altersgruppe. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung der Grünen Stadt stieg von rund 36 % auf rund 46 %.
Eine geringere Zunahme verzeichnet die Altersgruppe der 45- bis unter 65Jährigen. Hier beträgt der Zuwachs rund 22 % (230 Personen). Der Anteil an
der Gesamtbevölkerung der Grünen Stadt stieg nur leicht von 19,6 % auf
20,7 %.
1.500
1.000
500
0
2004
2009
Jahr
2014
Anzahl Einwohner über 65
Jahre
Der stärkste prozentuale Rückgang ist bei den Bewohnern der Altersgruppe
von 65 und mehr Jahren mit einem Rückgang von rund 33 % (273 Personen)
zu belegen. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung der
Grünen Stadt sank deutlich von 15,7 % auf 9,1 %.
800
700
695
Planungsraum Anton-Saefkow-Park (Grüne Stadt)
Einwohnerentwicklung in Prozent von 12/2000 bis 12/2014
594
600
551
500
65 u. mehr
400
-33,1%
45- unter 65
22,4%
27- unter 45
48,2%
300
200
100
18- unter 27
-28,0%
6- unter 18
-11,7%
0
2004
2009
Jahr
2014
0- unter 6
-60,0% -40,0% -20,0%
135,6%
0,0%
20,0%
40,0%
60,0%
80,0% 100,0% 120,0% 140,0% 160,0%
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Darstellung
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17
2.4.2 Bevölkerungsprognose
Mit Senatsbeschluss vom 04.12.2012 hatte der Senat von Berlin die kleinräumige Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2011-2030 in drei
Varianten zur Kenntnis genommen und die mittlere Variante der Prognose als
Arbeits- und Planungsgrundlage für die Fachverwaltungen und Bezirke sowie
für die zukünftige Stadtentwicklung festgelegt. Aufgrund des dynamischen
Bevölkerungswachstums durch die unerwartet hohen Wanderungsgewinne,
überstiegen die Realzahlen vom 31.12.2014 für den Prognoseraum (0306,
Nördlicher Prenzlauer Berg) bereits die Prognosen der oberen Variante für
das Jahr 2014.
Bei der Verwendung der Prognosedaten aus der Prognoserechnung 20112030 müssen daher aktuelle teilräumlich abweichende Entwicklungen von der
mittleren Variante der Bevölkerungsprognose unbedingt beachtet und berücksichtigt werden.
Die obere Variante der Bevölkerungsprognose 2011-2030 weist für den Prognose Raum Nördlicher Prenzlauer Berg für das Jahr 2014 einen Einwohnerstand von 97.820 aus. Real sind über das Amt für Statistik BerlinBrandenburg, aber zum Stichtag 31.12.2014 bereits 99.705 Einwohner ermittelt worden (Dichte 2014: 148 EW pro ha). Eine weitere dynamische Steigerung der Einwohnerzahlen für den Planungsraum ist zu erwarten.
Für den Betrachtungsraum "Grüne Stadt" jedoch ist eher mit einer moderaten
Steigerung zu rechnen. Durch fehlende Wohnbaupotenziale ist im Gebiet mit
keinen signifikanten Steigerungen der Einwohnerzahlen mehr zu rechnen.
Lediglich durch mögliche Dachgeschossausbauten (soweit dies der Denkmalschutz zulässt) oder eine höhere Belegungsdichte ist eine weitere Bevölkerungszunahme zu erwarten.
2.4.3 Ausländeranteil
Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung der Grünen Stadt beträgt12,6
%. Er liegt damit leicht über dem Anteil in Pankow von 9 %. In Berlin (Gesamt) liegt der Ausländeranteil bei ca. 16 %. Auffällig in der Grünen Stadt ist
die starke Zunahme des Ausländeranteils vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2014
um rund 250 % (plus 461 Personen). Mit der Zunahme dieser Bevölkerungsgruppe vollzieht sich eine nachholende Entwicklung aufgrund des vormals
stark unterdurchschnittlichen Anteils.
18
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2.4.4 Wohndauer
Wohndauer an derselben
Adresse (Stand 2014)
53,2%
27,6%
mind. 10 Jahre
mind. 5 Jahre
Aufgrund der dynamischen Bevölkerungsentwicklung und hohen Fluktuation
in der Grünen Stadt ist die Wohndauer an derselben Adresse vergleichsweise
gering ausgeprägt. Im Jahr 2013 lebten im Betrachtungsraum 26,7 % der
Bewohner*innen mindestens 10 Jahre und 47,3 % mindestens 5 Jahre an
derselben Adresse. Im Jahr 2014 lebten 27,6 % mindestens 10 Jahre und
53,2 % mindestens 5 Jahre an derselben Adresse. 8
Vergleicht man die Entwicklung der Wohndauer aus beiden Jahren, dann
zeigt sich eine zunehmend stabile Bewohnerschaft des Gebietes. Insbesondere durch die Umwandlung in Wohneigentum seit 2009 ist von einer weiteren Erhöhung der Wohndauer in Zukunft auszugehen.
2.5
Sozialstruktur
Die Sozialstruktur der Bewohner*innen der Grünen Stadt wird im Monitoring
Soziale Stadtentwicklung von 2013 (Datengrundlage 31.12.2012) dem Gebietstyp 2+ (mittlerer Status, positive Dynamik) zugeordnet.
Die Sozialdaten9 des Gebiets werden im Folgenden mit dem Berliner Durchschnitt verglichen:
Statusindikatoren
Planungsraum:
Anton-SaefkowPark in %
Berliner Durchschnitt in %
Anteil Arbeitslose (SGB II und III) 2012
8,47
8,62
Anteil Langzeitarbeitslose 2012
2,56
2,92
Anteil Transferbezieher (SGB II und XII) 2012
8,64
13,42
Anteil Transferbezieher (SGB II) unter 15 Jahre
2012
16,76
34,67
Dynamikindikatoren
Planungsraum:
Anton-SaefkowPark in %
Berliner Durchschnitt in %
Veränderung Anteil Arbeitslose 2011-2012
-1,54
-0,83
Veränderung Anteil Langzeitarbeitslose 20112012
-1,12
-0,16
Veränderung Anteil Transferbezieher 2011-2012
-0,50
-0,26
Veränderung Anteil Transferbezieher unter 15
Jahren 2011-2012
-3,76
-2,07
8
9
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Standardangebot zur Wohndauer
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2013
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
19
Während bei den Statusindikatoren der Anteil der Arbeitslosen (8,47 %) und
der Anteil der Langzeitarbeitslosen (2,56 %) leicht unter dem Berliner Mittelwert liegen, ist der Anteil der Transferbezieher (8,64 %) und Transferbezieher
unter 15 Jahre (16,76 %) sehr deutlich unter dem Berliner Mittelwert. Insbesondere der Anteil der Transferbezieher unter 15 Jahre (Kinderarmut) ist in
der Grünen Stadt wesentlich niedriger.
Bei den Dynamikindikatoren zeigt sich eine positive Veränderung zwischen
2011 und 2012. Zwar ist eine positive Veränderung im gesamten Berliner
Durchschnitt zu verzeichnen, in der Grünen Stadt ist die positive Veränderung
jedoch überdurchschnittlich. So ging z.B. der Anteil der Transferbezieher
unter 15 Jahren um 3,76 % auf 16,76 % zurück. Dies ist jedoch weniger auf
eine verbesserte Situation der in 2011 erfassten Jugendlichen zurückzuführen, sondern durch den in Kapitel 2.4 beschriebenen Zuzug von jungen Familien.
Insgesamt passt sich damit die Grüne Stadt der Sozialstruktur der umliegenden Quartiere an und durch den Rückgang der Transfereinkommensbezieher
ist perspektivisch eine Erhöhung des durchschnittlichen Haushaltseinkommens zu erwarten. Anhand der Sozialdaten kann in der Grünen Stadt von
einer guten Sozialstruktur mit Tendenz zur weiteren Verbesserung ausgegangen werden.
2.6
Wirtschaftsstruktur
Das Gebiet der Grünen Stadt ist ganz überwiegend durch Wohnnutzung geprägt und weist nur wenig kleinteilige Gewerbestrukturen auf. In den Wohnblöcken der 30er Jahre sind keine Gewerbe- und Dienstleistungsangebote
vorhanden. Der kleinteilige Gewerbebestand befindet sich schwerpunktmäßig
entlang der Danziger Straße sowie von dieser ausgehend in den ersten Blöcken der Seitenstraßen und entlang der Greifswalder Straße.
Das Gewerbeangebot wird durch Waren des kurzfristigen Bedarfs geprägt.
Kleine, einfache Gastronomie und Dienstleistungseinrichtungen, wie z.B.
Friseur, Kosmetikstudio, Computerreparatur, Schneiderei, Versicherungen
sowie Arztpraxen, bestimmen das Bild. Vereinzelt sind zudem spezialisierte
Gewerbebetriebe mit einem größeren Einzugsbereich wie Druckerei,
Filmtechnik-Verleih und Dental-Technik entlang der Danziger Straße aufzufinden. Ein Lebensmittelgeschäft für die Nahversorgung (Kaisers) ist in der
Eugen-Schönhaar-Straße vorhanden. Die Gewerbe- und Dienstleistungsangebote sind für die Grundversorgung des Gebietes ausreichend. Gehobene
und spezialisierte Läden sowie anspruchsvollere gastronomische Einrichtungen befinden sich im angrenzenden Bötzowviertel. Lebensmittel-Discounter
sind im näheren Umfeld vorhanden.
20
Gewerbe Danziger Straße
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
2.7
Eigentümerstruktur
Die Eigentumsverhältnisse10 in der Grünen Stadt lassen sich in verschiedene
Kategorien einteilen (siehe Karte). Neben öffentlichen Flächen im Eigentum
des Landes Berlin (Schul-, Kita-, Grün- und Freiflächen) sind die Gebäudeund Freiflächen im Eigentum der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag PB, von Einzeleigentümern bzw. Anlagegesellschaften, einer Genossenschaft oder aufgeteilt in Teileigentum in Form von Eigentumswohnungen.
Insgesamt sind 3.744 Wohnungen im Gebiet vorhanden.11
Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag PB ist als einzige städtische Wohnungsbaugesellschaft mit einem Wohnungsbestand im Gebiet vertreten, der
sich überwiegend im Südosten des Gebietes befindet.
Vier große Blöcke der 30er Jahre Bebauung befinden sich im Besitz von Luxemburger Anlagegesellschaften. Für diese Blöcke sind bereits Abgeschlossenheitsbescheinigungen vorhanden, so dass diese Wohnungen bereits zum
Teileigentum gezählt werden und von einem künftigen Verkauf auszugehen
ist. Zwei weitere Blöcke der Siedlung sind in Eigentumswohnungen umgewandelt.
Insgesamt zählen damit gegenwärtig 1.223 Wohneinheiten zum Teileigentum
und sind teilweise bereits in Eigentumswohnungen umgewandelt. Hiervon
sind ca. 174 WE (ca. 14%) von den Eigentümern selbst genutzt. Betrachtet
man den Wohnort der Eigentümer, so befinden sich 324 WE (26,5%) im Besitz von Bewohnern des Postleitzahlgebietes 10407. Der Block Kniprodestraße, Anton-Saefkow-Straße, Eugen-Schönhaar-Straße, Olga-Benario-PrestesStraße ist bereits in 205 Eigentumswohnungen aufgeteilt, befindet sich aber
noch im einheitlichen Besitz der Mica Properties S.a.r.l. und hat damit einen
Anteil von 16,8% in der Kategorie Teileigentum.
Die Wohnungen der 30er Jahre Bebauung befanden sich nach der politischen
Wende 1989 im Besitz der landeseigenen Gesellschaft GSW. Nach der Privatisierung der GSW im Jahr 2004 wurde die Wohnanlage mehrfach weiterverkauft. Um eine Sozialverträglichkeit des Modernisierungsprozesses herzustellen, erließ das Bezirksamt Pankow eine Umstrukturierungssatzung und installierte eine eigentümerunabhängige Mieterberatung Die Satzung konnte nach
erfolgreicher Anwendung des Sozialplanverfahrens 2011 wieder aufgehoben
werden. Nach dem erneuten Verkauf von Bereichen der Wohnanlage erfolgte
eine großflächige Umwandlung in Einzeleigentum, die zum Teil bereits veräußert wurden.
Quelle: Liegenschaftskataster-Auskunft, Datenaktualität: 15.07.2015, eigene Auswertung
11 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Wohnungs- und Wohngebäudebestand am
31.12.2014 nach Planungsräumen
10
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
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Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin
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2.7.1 Neubau- und Nachverdichtungspotenziale
Neubauvorhaben Eugen-Schönhaar-Straße
Neubaupotenziale sind im Gebiet der Grünen Stadt nicht mehr vorhanden. In
der Eugen-Schönhaar-Straße/Ecke Bernhard-Lichtenberg-Straße wird zurzeit
von der Gewobag ein Neubau mit 33 Wohneinheiten in einer Baulücke errichtet. Aufgrund der weitgehend geschlossenen städtebaulichen Struktur sind bis
auf Dachgeschossausbauten und ggf. sensible, punktuelle Aufstockungen im
Gebiet der Grünen Stadt keine Potenziale für eine Nachverdichtung vorhanden. Um die städtebauliche Struktur und die Formensprache der Grünen
Stadt zu bewahren, sind die großzügigen, begrünten Innenhöfe und die
Blockstruktur kombiniert mit offenen Zeilen zu erhalten.
Die durch ein Zementwerk gewerblich genutzte Fläche nördlich der Grünen
Stadt zwischen Anton-Saefkow-Straße und S-Bahntrasse stellte bis vor kurzem noch ein mittel- bis langfristiges Wohnbaupotenzial dar. Durch den Beschluss der BVV vom 1.06.2016, diese Fläche als Güterumschlag- und Logistikanlage zur Verknüpfung von Eisenbahn und Straße dauerhaft zu sichern,
ist die Variante der Wohnflächenentwicklung erst einmal zurückgestellt worden.
2.8
Fazit
In der Grünen Stadt ist es in den vergangenen 14 Jahren neben einer Zunahme der Bevölkerung auch zu einem starken Wandel der Bevölkerungszusammensetzung gekommen. Insgesamt hat sich damit die Bevölkerungsstruktur in der Grünen Stadt der Bevölkerungsstruktur des Ortsteils Prenzlauer Berg angeglichen.
Der Wandel der Bevölkerungsstruktur wurde durch mehrere Faktoren ausgelöst. Die Privatisierung der Wohnungsbaugesellschaft GSW im Jahr 2004, die
über den Großteil der Wohnungen des Gebietes verfügte und die anschließende Modernisierung des Wohnungsbestandes führte zu sanierungs- sowie
mietpreisbedingten Fortzügen. Zudem führte die anschließende Umwandlung
großer Teile der ehemaligen GSW-Wohnungsbestände in Eigentumswohnungen zu starken Fluktuationsbewegungen, da die Wohnungen überwiegend nicht von den Mietern gekauft wurden, sondern von einkommensstarken
Haushalten, welche von außerhalb in das Gebiet zuzogen. Diese Entwicklungen sind im Wesentlichen abgeschlossen und Neubau- oder Nachverdichtungspotenziale sind im Gebiet nicht vorhanden, so dass keine größeren
Fluktuationsbewegungen mehr erwartet werden.
Die Zunahme der Bevölkerung ist durch eine Erhöhung der Haushaltsgrößen
über den Zuzug von Familien zu erklären, da in dem Zeitraum bis auf kleinere
Lückenschließungen keine wesentliche Neubautätigkeit stattfand.
Das Stadtviertel, das vormals durch einen hohen Anteil von älteren Bewohner*innen gekennzeichnet war, wird nun durch junge Familien und einen stark
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
23
steigenden Anteil von Kindern unter 6 Jahren geprägt. Dem gegenüber ist der
Anteil der älteren Kinder und Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Senioren gesunken. Die Sozialstruktur im Gebiet hat sich im Zuge der Änderung
der Bevölkerungszusammensetzung deutlich verbessert.
Die Zunahme der Wohndauer im Gebiet spricht dafür, dass von einer Stabilisierung der jetzt bestehenden Bevölkerungszusammensetzung auszugehen
ist.
24
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
3
Handlungsfelder
In diesem Kapitel erfolgt die Bestands- und Bedarfsanalyse in den sektoralen
Handlungsfeldern der Grünen Stadt und daraus resultierend die Ableitung
wesentlicher Handlungserfordernisse. Vor dem Hintergrund der dargestellten
Ausgangssituation und der gegebenen Rahmenbedingungen (Kapitel 2) sowie in Abstimmung mit dem Stadtentwicklungsamt und der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung und Umwelt werden nur jene Handlungsfelder betrachtet, in denen wesentliche Handlungserfordernisse vorliegen und Handlungsoptionen für den Stadtumbau gegeben sind. Nicht betrachtet werden die
Handlungsfelder Bau- und Raumstruktur sowie Wohnen. Im Handlungsfeld
Wohnen haben sich die wesentlichen Veränderungen bereits in den Vorjahren vollzogen. Die Bestände sind fast vollständig modernisiert und die Umwandlung in Teileigentum ist für die privaten Bestände abgeschlossen. Die
Gewobag als Tochter des Landes wird ihren Mietwohnungsbestand halten
und qualitativ weiterentwickeln. Handlungserfordernisse für eine Nachverdichtung oder zur Unterstützung weiterer Modernisierungen bestehen nicht. Zudem konzentrieren sich die Maßnahmen des Stadtumbaus grundsätzlich auf
die öffentlichen Flächen und die öffentliche Infrastruktur.
Auch im Handlungsfeld Bau- und Raumstruktur liegen für den Stadtumbau
keine Handlungsoptionen vor. Die prägende Baustruktur der 30er Jahre mit
den großen, grünen Innenhöfen sowie die mit Bäumen gesäumten Straßen
sind die Qualität des Quartiers.
Für die drei Handlungsfelder
- soziale und kulturelle Infrastruktur,
- Verkehr und Straßenraum sowie
- Grün- und Freiflächen, Spielplätze
wird eine detaillierte Analyse der Defizite und Bedarfe vorgenommen. Die
Analyse der Bestandssituation und die Formulierung konkreter Handlungsoptionen erfolgt in drei Schritten:
1. Darstellung der Bestandssituation und der bereits über den Stadtumbau
durchgeführten Maßnahmen
2. Analyse der Bestandssituation vor dem Hintergrund der quantitativen Erfüllung von Richtwerten bzw. Ermittlung des Versorgungsgrades sowie
Bewertung der Qualität der vorhandenen Angebote
3. Ableitung von Handlungsbedarfen
empfehlungen für den Stadtumbau
und
konkreter
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
Maßnahme-
25
Abschließend werden in Kapitel 3.4 die Stärken, Schwächen, Chancen und
Risiken aus der Bestandsanalyse noch einmal in einem SWOT-Profil zusammengefasst sowie analog die Stärken/Potenziale und Mängel/Defizite in den
entsprechenden Analysekarten räumlich dargestellt.
3.1
Handlungsfeld soziale und kulturelle Infrastruktur
Schwerpunkt des Programms Stadtumbau Ost in dieser Förderperiode ist der
Ausbau und die Qualifizierung der sozialen und kulturellen Infrastruktur. Vor
dem Hintergrund der wachsenden Stadt sind hier insbesondere die Bildungsund Betreuungseinrichtungen zu betrachten.
3.1.1 Kindertagesstätten
Im Gebiet der Grünen Stadt befinden sich drei Kitas, die alle von freien Trägern betrieben werden. Nach Aussage des Jugendamtes bestehen keine
wesentlichen baulichen Defizite:
- Die Kita Sonnenhügel befindet sich auf einem landeseigenen Grundstück
und das Gebäude wurde in den vergangenen Jahren saniert.
- Die Kita Cheburashka befindet sich im Erdgeschoss eines Neubaus und
hat keine Erneuerungsbedarfe.
- Die Bambini-Oase - Casa gialla ist ebenfalls grundsaniert und weist keine
mittelfristigen Bedarfe auf.
Zusammen verfügen die drei Kitas über 315 Plätze. Zu Ende Dezember 2014
waren 13 Plätze in den Kitas nicht belegt.12
Kita Cheburashka
Name der Kita
Adresse
Träger
Erlaubte Plätze
Kindergarten Sonnenhügel John-Schehr-Str.35
Netzwerk Spiel/ Kultur
200
Kita Cheburashka
Cheburashka gGmbH
60
Mahale Familien- u. Servicemanagement gGmbH
55
Bernhard-Lichtenberg-Str. 9
Bambini-Oase - Casa gialla Anton-Saefkow-Str. 64b
Gesamt:
12
315
Kitaentwicklungsplanung für 2015-2018, Stand: 30.06.2015, S. 92
26
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Kitaentwicklungsplan
Der aktuelle Kitaentwicklungsplan 2015-2018 schätzt die Kitaversorgung in
der Bezirksregion mittelfristig als ausgewogen ein. Die Bezirksregion 14 weist
die höchste Versorgungsquote innerhalb des Bezirks auf und die dortigen
Kitaplätze werden für die Versorgung der umliegenden Bezirksregionen mit
unausgewogener Versorgung benötigt. Ein Ausbau der Kitaplätze in der Bezirksregion ist über eine Kitaneugründung und eine Erweiterung aus dem
Kitabestand in anderen Planungsräumen außerhalb der grünen Stadt geplant.
Demographische Entwicklung und
Auf der Bedarfsseite ist die Zahl der Kinder im Kitaalter seit 2011 kontinuierlich gestiegen und eine weitere Steigerung wird prognostiziert. Zudem wird
mittelfristig weiterer Wohnungsbau in der Bezirksregion erfolgen. Ein kurzfristiger Platzbedarf mit geschätzten 50-70 Kindern erwächst aus einer Flüchtlingsunterkunft in der Storkower Straße. Langfristige Bedarfsplanungen zu
den Flüchtlingsunterkünften sind zurzeit schwer möglich.
Bedarfsanalyse
Die Versorgungs- und Nachfragelage zwischen den einzelnen Planungsräumen innerhalb der Bezirksregion wird allerdings als unausgeglichen bewertet.
Der Planungsraum Anton-Saefkow-Park hat seit 2000 mit 136% eine sehr
starke Zunahme von 0-6-jährigen Kindern zu verzeichnen, wobei die stärkste
Zunahme bis 2012 erfolgte. In den letzten beiden Jahren lag die Steigerungsrate nur noch zwischen 1-3 %. Die starke Zunahme von Kindern ging einher
mit einer hohen Fluktuation und Zunahme der Elterngeneration im Zuge des
umfangreichen Sanierungsgeschehens und der Umwandlung von großen
Teilen des Wohnungsbestandes von Miet- in Eigentumswohnungen. Es ist
davon auszugehen, dass der Veränderungsprozess der Zusammensetzung
der Gebietsbevölkerung den Höhepunkt überschritten hat. In den letzten Jahren ist eine Zunahme der Wohndauer zu verzeichnen und innerhalb des Gebietes sind kaum Nachverdichtungspotenziale vorhanden.
Bedarfe und Maßnahmenvorschläge - Kita
Im Planungsraum waren Ende 2014 für 450 Kinder zwischen 0-6 Jahren 315
Kitaplätze vorhanden. Nach dem Richtwert zum Versorgungsgrad von SenStadtUm von 75 %, liegt das Delta auf der kleinräumigen Ebene damit bei 23
Plätzen. Da genügend Plätze in der Bezirksregion zur Verfügung stehen,
besteht kein akuter Verbesserungsbedarf der Kitaversorgung.13 Aufgrund der
prognostizierten weiteren Zunahme der Kinderzahlen in der Bezirksregion
und den angrenzenden Gebieten aufgrund von Wohnungsneubau sieht der
Bezirk perspektivische Erweiterungsmöglichkeiten der Platzzahlen in der
Teilung der sehr großen Kitagrundstücke für potenzielle neue Kitastandorte.
Das Grundstück der Kita Sonnenhügel weist eine Größe von über 7.000 m²
auf. Hier ließen sich die baulichen Möglichkeiten einer Teilaufstockung der
Kita Sonnenhügel prüfen, da die Grundstücksgröße eine höhere Platzzahl
zulässt.
13
Abstimmungsgespräch mit dem Jugendamt Pankow, Frau Zabel vom 15.9.2015
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Abschließend kann somit konstatiert werden, dass derzeit und auch mittelfristig im Bereich der Kitas kein Handlungsbedarf besteht. Im Zuge der langfristigen Umsetzung von Neubaupotenzialen auf dem Gelände des heutigen Zementwerks werden perspektivisch neue Bedarfe entstehen, die aber über
eine Einrichtung auf dem Neubauareal selbst zu decken wären.
3.1.2 Schulen
Im Gebiet der Grünen Stadt befinden sich eine Grundschule und ein Gymnasium.
Die Bötzow-Grundschule, eine in den 1970er Jahren errichtete Plattenbauschule mit über 300 Schüler*innen, hat eine Kapazität von 2,4 Zügen. Im
März 2015 hat sich die Schule umbenannt (ehemals Turnvater-JahnGrundschule) und ein neues Schulprogramm beschlossen. Darin werden mit
der Profilierung Sport und Lesen Schwerpunkte gesetzt.
Mit 1,64 Mio. Euro Fördermitteln aus dem Stadtumbau Ost wurde die Fassade der Bötzow-Grundschule energetisch saniert. Der Brandschutz wurde
ertüchtigt und die Südwestfassade mit einem außen liegenden Sonnenschutz
versehen. Angrenzend an die Mensa, die auch als Aula dient, entstand eine
Außenterrasse mit Sitzstufen in der Art eines Amphitheaters, die zusätzlich
durch eine Rampe erschlossen wird. Zudem wurde die Sporthalle energetisch
saniert und behindertengerecht ausgestattet. Dafür wurden 1,06 Mio. Euro
aus dem Stadtumbau Ost eingesetzt. Die baulichen Bedarfe der Schulgebäude sind damit gedeckt.
Das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium ist eine gründerzeitliche Anlage mit einem viergeschossigen Vorderhaus entlang der Straße und einem
Dreiseitenschulgebäude um einen Innenhof.
Sporthalle Bötzow-Grundschule
Felix-Mendelssohn-BartholdyGymnasium
Der sich daran anschließende hintere Hof wurde bereits über Fördermittel in
Höhe von 250.000 Euro aus dem Stadtumbau Ost neu gestaltet. Der Hof
wurde dabei entsiegelt und ein großes Ballsportfeld angelegt. Die Böschung
wurde neu bepflanzt und mit Sitzterrassen sowie Bänken als gemütlicher
Aufenthaltsbereich und Zuschauertribüne gestaltet. Ein halbrundes Amphitheater kann nun für den Unterricht im Freien genutzt werden.
Bedarfe und Maßnahmenvorschläge - Schulen
Der Schulhof der Bötzow-Grundschule wird im Programmjahr 2016 aus Mitteln des Förderprogramms Stadtumbau Ost bzw. aus Ausgleichbeträgen
umgestaltet werden. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt im Jahr 2017/18.
Auf dem 4.500 m² großen Hof der Grundschule waren in den letzten Jahren
Oberflächensenkungen und Kraterbildungen aufgetreten, die von einer nicht
ordnungsgemäßen Abtragung und Verfüllung der Kellergeschosse der ehe-
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maligen Bebauung herrühren. Der große Schulhof wurde daher nur in Teilbereichen provisorisch mit Geräten und Gestaltungselementen ausgestattet. Im
Rahmen der Förderung soll eine Tiefenenttrümmerung und Neugestaltung
des Schulhofes unter intensiver Beteiligung der Schüler*innen und Lehrer*innen stattfinden.
Schulvorplatz Bötzow-Grundschule
Weiterhin besteht ein Bedarf zur Gestaltung des Schulvorplatzes. Die Vorderfront der Schule an der John-Schehr-Straße ist das Gesicht zum Stadtteil. Der
vordere Bereich ist zurzeit überwiegend mit Platten versiegelt und wird zum
inoffiziellen Parken von PKWs genutzt. Der Bedarf besteht in der Entsiegelung, Einzäunung, Begrünung und Neugestaltung des ca. 500 m² großen
Schulareals. Durch eine Bestückung mit Spielgeräten kann der Garten für die
Nutzung von jüngeren Schulklassen hergerichtet werden.
Der denkmalwürdige Altbau des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasiums
hat einen großen Sanierungsbedarf. Die Grundinstandsetzung und der standardgerechte Ausbau zum vierzügigen Gymnasium sind über die Investitionsplanung festgesetzt und sollen ab 2017 realisiert werden. Das geprüfte
Bedarfsprogramm sieht Gesamtkosten in Höhe von 16,25 Mio. Euro vor. Alle
Bedarfe am Gebäude und den Außenanlagen sind damit abgedeckt.
Maßnahmenempfehlung für das Handlungsfeld Schule:
Maßnahmenbündel bzw. Maßnahme / Standort
Kosten in €
Bötzow-Grundschule, John-Schehr-Str. 38
-
Umgestaltung Schulhof, 4.500 m² (Finanzierung über SU, PJ 2016)
1.575.000
-
Gestaltung und Einbeziehung des Schulvorplatzes zur Nutzung für
50.000
jüngere Schulklassen, evtl. mit Spielgeräten, 500 m² à 100 €14
-
Qualifizierung des Grundstücksstreifens an der Bötzowstraße vor
20.000
der Sporthalle mit Maßnahmen zum Graffitischutz
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium
-
Grundinstandsetzung und standortgerechter Ausbau zum vierzügi-
16.250.000
gen Gymnasium (Finanzierung über Investitionsplanung ab 2017)
-
Neugestaltung des Schulhofes nach Abschluss der Gebäudesanierung
3.1.3 Sonstige Einrichtungen
Sporteinrichtungen
Sporthallen sind an beiden Schulen vorhanden. Ungedeckte Sportflächen
sollen durch den Bau einer Laufbahn, Weitsprunganlage sowie einem Ball14
Richtwert aus Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung
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spielfeld im Rahmen der Schulhofgestaltung der Bötzow-Grundschule entstehen. Die Schüler*innen des Gymnasiums nutzen die Sportanlagen an der
Conrad-Blenkle-Straße.
Im Gebiet der Grünen Stadt stehen keine Kinder- und Jugendfreizeitstätten
zur Verfügung. Auch für die gesamte Bezirksregion 14 ist ein hoher Fehlbedarf vorhanden. Nach dem Entwicklungskonzept "soziale und grüne Infrastruktur" beträgt die Versorgungsquote bei einem Bestand von 168 Plätzen
lediglich 41,8%.15 Allerdings befindet sich die in der Region vorhandene Einrichtung "Atelier 89" in der Hanns-Eisler-Straße nahe des Gebiets der Grünen
Stadt.
Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen
In den angrenzenden Bezirksregionen, aber in unmittelbarer Nähe zur Grünen Stadt befinden sich zwei Einrichtungen. Zum einen wurde in der Pasteurstraße im Bötzowviertel der Neubau einer Kinder- und Jugendfreizeitstätte
errichtet. Zum anderen sind in dem Kinder- und Jugendfreizeithaus Dimi, im
Wohngebiet Thälmannpark, viele Angebote vorhanden. Im weiteren Umfeld
befindet sich zudem das Medienkompetenzzentrum Mezen in der Hosemannstraße, das ebenfalls viele Angebote für Kinder und Jugendliche bereithält.
Diese Einrichtungen sind für die Altersgruppe gut zu erreichen. Daher wird für
die Grüne Stadt von keinem Bedarf an zusätzlichen Einrichtungen der Kinderund Jugendfreizeit ausgegangen.
Im Gebiet der Grünen Stadt sind keine kulturellen Einrichtungen vorhanden.
Allerdings befindet sich ein Kulturareal mit Theater und Veranstaltungsräumen an der Danziger Straße im nah gelegenen Gebiet Thälmannpark.
Kulturelle Einrichtungen
Eine offene Seniorenbegegnungsstätte befindet sich unweit der Grünen Stadt
nördlich der S-Bahn, in der Einsteinstraße. In der Bezirksregion sind zudem
Seniorenwohnhäuser und Seniorenpflegeeinrichtungen vorhanden.
Seniorenfreizeitstätten
Bedarfe und Maßnahmenvorschläge - Revierstützpunkt Straßenund Grünflächenamt Anton-Saefkow-Straße
Bei den sonstigen Einrichtungen sind kurz- und mittelfristig keine Handlungsbedarfe vorhanden bzw. die Einrichtungen, insbesondere im kulturellen Bereich liegen außerhalb des Quartiers.
Im Falle einer Aufgabe des bezirkseigenen Revierstützpunktes in der AntonSaefkow-Straße sollte die Sicherung dieser Liegenschaft angesichts des
weitgehenden Fehlens bezirkseigener Flächenpotenziale für Einrichtungen
der sozialen Infrastruktur - Kita, Jugend- und Freizeiteinrichtung, Schulneubau - prioritär geprüft werden.
15
Bezirk Pankow - Entwicklungskonzept soziale und grüne Infrastruktur, Bezirksregion
XIV - Prenzlauer Berg Ost, Angabe Fachbereich Stadtplanung, 22.03.2016
30
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3.2
Handlungsfeld Verkehr und Straßenraum
Das Handlungsfeld Verkehr und Straßenraum umfasst die im Untersuchungsbereich liegenden Straßen, Kreuzungsbereiche, Gehwege sowie straßenbegleitendes Grün (wie die mittig in der Bötzowstraße und in der HansOtto-Straße liegenden Promenaden). Straßen und Gehwege sind Verbindungsorte zwischen Wohnen, Arbeiten sowie Freizeit und zusammen mit den
Plätzen ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Raums. Da der öffentliche
Raum des Gebiets Grüne Stadt abgesehen vom Anton-Saefkow-Park durch
den Straßenraum geprägt wird, ist die Gestaltung dieses Raums mitentscheidend für die Aufenthaltsqualität im Quartier. Umgeben von Durchgangsstraßen mit übergeordneter Funktion sollen daher die inneren Erschließungs- und
Wohnstraßen besonders berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für die
Bötzowstraße sowie die Hans-Otto-Straße, die mit ihren Mittelpromenaden
ungenutzte Flächenpotenziale aufweisen. Zudem eignet sich die Bötzowstraße perspektivisch als Wege- und Grünverbindung zwischen Arnswalder Platz
und Anton-Saefkow-Park. In Bezug auf das Ziel der Schaffung einer übergeordneten Fahrradverbindung entlang der S-Bahntrasse ist zu prüfen, wie der
Verlauf ausgehend vom Thälmannpark durch das Gebiet geführt werden
könnte. Vorzugsweise ist eine Trassenführung entlang der Bahngleise zu
prüfen, die jedoch aufgrund der Nutzung der Flächen durch das Zementwerk
und der Absicht diese Fläche als Güterumschlag- und Logistikanlage zur
Verknüpfung von Eisenbahn und Straße zu sichern auch langfristig nicht umsetzbar scheint.
Dem besonderen Sicherheitsbedürfnis in der Umgebung der beiden Schulen
und der großen Kita in der John-Schehr-Straße wird die Gestaltung der Straßen nicht immer gerecht. Sind es in der Bötzowstraße, der Hans-Otto-Straße
und der Rudolf-Schwarz-Straße überwiegend Gestaltungsmängel an Straßen
und/oder Gehwegen, so sind aufgrund der Schulwegsicherung vor allem
Maßnahmen in den Kreuzungsbereichen Eugen-Schönhaar/John-SchehrStraße und Bötzowstraße/John-Schehr-Straße erforderlich. Für die AntonSaefkow-Straße wurden bereits in der Voruntersuchung zum ErnstThälmannpark von 2014 Maßnahmen vorgeschlagen.
Anton-Saefkow-Straße
Die Sammel- und Erschließungsstraße liegt zwischen Park und Siedlung und
wird als Einbahnstraße von der Greifswalder Straße in Richtung Kniprodestraße geführt. Entlang der kompletten Straßenseite zum Park sind senkrecht zur Straße Stellplätze angeordnet, die als Barriere zwischen Siedlung
und Park wirken. Selbst vor den Eingängen zum Park befinden sich zum Teil
Stellplätze. Die gesamte Stellplatzanlage ist unbefestigt oder weist Schäden
in der Asphaltdecke auf. Es sollte daher die gesamte Stellplatzanlage neu
geordnet und erneuert werden. An den Eingangsbereichen zum AntonSaefkow-Park ist für eine höhere Transparenz und als einladende Geste eine
Freihaltung der Flächen vorzusehen. Am Zugang der Steiltreppe zu den obe-
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ren Spielplätzen des Parks auf der Höhe Anton-Saefkow-Straße 66 ist ein
gesicherter Übergang, z.B. in Form eines Zebrastreifens, zu prüfen, da hier
zahlreiche Schüler und Kinder aus den Kitas die Straße überqueren.
Bötzowstraße
Die Bötzowstraße nördlich der Danziger Straße ist durch die ca. 10 Meter
breite grüne Mittelpromenade auch als Grünverbindung zwischen dem Arnswalder Platz und dem Anton-Saefkow-Park zu sehen bzw. könnte dahin entwickelt werden. Die Mittelpromenade stellt bisher lediglich Straßenbegleitgrün
dar und wird durch eine nicht mehr benötigte Buswendeschleife kurz vor der
John-Schehr-Straße unterbrochen. Die Promenade wird durch ein Geländer
straßenseitig eingefasst und bietet keine Gestaltungselemente. Der Zustand
des Gehwegs vor der Kita ist in einem stark erneuerungsbedürftigen Zustand.
Mittelpromenade Bötzowstraße
Um die Bötzowstraße als grüne Verbindungsachse zu qualifizieren, wird ein
Rückbau der funktionslosen Wendeschleife für eine Verlängerung der Promenade vorgeschlagen. Neben der Beseitigung der Zäune sollte über Pflanzungen und die Bereitstellung von Parkbänken eine Aufwertung der Promenade erfolgen.
Hans-Otto-Straße
Genauso wie in der Bötzowstraße befindet sich in der Hans-Otto-Straße mittig
eine ca. 10 Meter breite grüne Promenade, die durch Sicherheitszäune eingefasst ist. Auf der westlichen Fahrbahn befindet sich eine Tramtrasse. Die mit
Sicherheitszäunen eingefasste Promenade ist zur Hälfte aktuell nicht zugänglich.
Wie für die Bötzowstraße wird an dieser Stelle eine Aufwertung der Mittelpromenade zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität vorgeschlagen. Diese Maßnahme dient der Aktivierung ungenutzter Freiflächen.
Rudolf-Schwarz-Straße
Die Rudolf-Schwarz-Straße zwischen Werner-Kube-Straße und Kniprodestraße hat mittig ebenfalls eine grüne Mittelpromenade. Die Fläche wirkt
naturnah und die Querungen sind nicht gepflastert. Für eine Qualifizierung
der Grünverbindung wird aus Sicht des SGA kein Handlungsbedarf gesehen.
John-Schehr-Straße mit den Kreuzungen Eugen-Schönhaar und
Bötzowstraße
Der Abschnitt der John-Schehr-Straße zwischen den Kreuzungen EugenSchönhaar und Bötzowstraße ist von Schüler*innen der Ober- und Grundschule hochfrequentiert. Die beiden Kreuzungsbereiche sind groß und zum
Teil unübersichtlich. In Bezug auf die Schulwegsicherung wird in beiden
Kreuzungsbereichen und dem Teilstück der John-Schehr-Straße ein großer
Handlungsbedarf gesehen. Die vorhandene Markierung für die Querungs-
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Kreuzungsbereich John-SchehrStraße/Eugen-Schönhaar-Straße
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möglichkeit der John-Schehr-Str. wird als unzureichend betrachtet.. Um in
diesem Bereich nachhaltig eine Geschwindigkeitsreduzierung zu erreichen,
werden bauliche Maßnahmen wie Aufpflasterungen, Gehwegvorstreckungen
oder eine andere Ordnung der Parkplätze empfohlen.
Maßnahmenempfehlung für das Handlungsfeld Verkehr und Straßenraum
Maßnahmenbündel bzw. Maßnahme/Standort
Bötzowstraße, Qualifizierung Mittelpromenade
- Verlängerung und Qualifizierung der Promenade durch
Rückbau der Buswendeschleife und Entfernung des Begrenzungszauns sowie Neupflanzung und Parkbänke (insg.
ca. 1.300 m² à 70 €16)
John-Schehr-Straße, Umgestaltung der Kreuzungen EugenSchönhaar und Bötzowstraße sowie des Straßenraums zur
Schulwegsicherung
- fußgängerfreundlicher Umbau der Kreuzung John-SchehrStraße/Schönhaarstraße mit Gehwegvorstreckungen zur
Schulwegsicherung17
- fußgängerfreundlicher Umbau der Kreuzung John-SchehrStraße/Bötzowstraße mit Gehwegvorstreckungen zur
Schulwegsicherung
- Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen Abschnitt JohnSchehr-Straße zwischen Eugen-Schönhaar-Straße und
Hans-Otto-Straße/ Neuordnung Parkplätze, ca. 2.500 m² à
77 €18
Anton-Saefkow-Straße, Aufwertung und Anpassung an Eingangsbereiche Anton-Saefkow-Park
- Neuorganisation der Stellflächen mit Anpassung an die vier
Parkeingänge, teilweise Erneuerung des Belags (3.000 m² à
80 €)19
- Herstellung von Gehwegvorstreckungen zur Freihaltung und
Betonung der Eingänge20
Hans-Otto-Straße, Qualifizierung Mittelpromenade
- Aufwertung der Mittelpromenade (1.200 m² à 70 €)21
3.3
Kosten in €
91.000
220.000
220.000
207.000
240.000
220.000
84.000
Handlungsfeld Grün- und Freiflächen, Spielplätze
Die Beschreibung und Analyse dieses Handlungsfeldes ist nach zwei räumlich-funktionalen Kategorien unterteilt. Zuerst wird das Thema Grün- und FreiKostenannahmen aus Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung, Anlage 7,
Straßengrün
17 Erfahrungswerte gemäß Abschlussbericht Sanierungsgebiet Helmholtzplatz
18 Kostenannahme aus Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung, Anlage 10,
Straßenbau
19 Richtwert: Berliner Architektenblatt
20 Erfahrungswerte aus dem Sanierungsgebiet Helmholtzplatz
21 Kostenannahme aus Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung, Anlage 7,
Straßengrün
16
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33
flächen dargestellt und anschließend das Thema Spiel- und Freizeitflächen.
Abschließend werden die Bedarfe bzw. die Maßnahmenempfehlungen noch
einmal zusammenfassend tabellarisch am Ende des Handlungsfeldes dargestellt.
3.3.1 Grün- und Freiflächen
Das Untersuchungsgebiet hat mit dem Anton-Saefkow-Park eine großzügige
Versorgung (74.800 m²) mit wohnungsnahem Freiraum und zudem in den
nördlich gelegenen Wohnanlagen ausgedehnte private grüne Wohnhöfe.
Darüber hinaus bietet der angrenzende Ernst-Thälmann-Park (ca. 70.000 m²)
und der Arnswalder Platz (15.000 m²) weitere Grün- und Freiflächen zur Erholung an. Die Kette der großen Grün- und Erholungsflächen Volkspark Prenzlauer Berg, Anton-Saefkow-Park und Ernst-Thälmann-Park wird im Landschaftsprogramm 2006 als Vorranggebiet Klimaschutz ausgewiesen.22
Eine weitere Grün- und Freifläche stellt die Promenade an der Bötzowstraße
dar, wird aber im Handlungsfeld Verkehr, Straßenraum behandelt, da die
Fläche in diesem Vertiefungskonzept als straßenbegleitendes Grün eingestuft
wird.
Für eine Analyse zur quantitativen Versorgung der Bevölkerung mit Grün- und
Freiflächen werden die durch den Umweltatlas 2013 benannten Richtwerte
zugrunde gelegt.23
Der Freiraumtyp wohnungsnah wird dem unmittelbaren Wohnumfeld zugeordnet, der Einzugsbereich auf 500 Meter beschränkt. Aufgrund der Nähe zur
Wohnung hat dieser Freiraumtyp eine besondere Bedeutung für weniger
mobile Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen und Behinderte.
Für eine ausreichende Versorgung des Quartiers wird ein Richtwert von 6 m²
pro Einwohner (m²/E) angesetzt. Bei der Einwohnerzahl von 6.078 Personen
(Stand 12/2014) wird bereits über das Grün- und Freiflächenangebot des
Anton-Saefkow-Parks mit 12,3 m²/E der Versorgungsgrad mit wohnungsnahmen Freiraum erreicht.
Wohnungsnaher Freiraum
Der Freiraumtyp siedlungsnah umfasst Grünanlagen über 10 ha und soll auch
der halb- und ganztägigen Erholung dienen. Hiermit sind höhere Anforderungen auch an die Ausstattungsvielfalt verbunden. Als Richtwert für ein ausreichendes Flächenangebot werden 7 m² pro Einwohner angesetzt.
Siedlungsnaher Freiraum
Beide Richtwerte zusammengefasst ergeben angestrebte 13 m² Grünfläche
pro Einwohner. Allein der Anton-Saefkow-Park mit 12,3 m² pro Einwohner
deckt diesen Wert schon fast ab. Zudem nutzen die Bewohner*innen zusätzlich Freiflächen im Ernst-Thälmannpark und auf dem Arnswalder Platz. Der
Geoportal Berlin/Landschaftsprogramm Naturhaushalt/Umweltschutz (Programmplan
RD), 2006
23 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Umweltatlas Berlin, Ausgabe 2013
22
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Untersuchungsraum gilt damit als quantitativ ausreichend versorgt mit öffentlichen Grünflächen.
Private Freiflächen
Private/halböffentliche Freiräume stellen eine Ergänzung der öffentlichen
Grün- und Freiflächen dar. Die den Norden und Osten des Gebiets prägende
Bebauung der 30er Jahre ist mit großzügigen Innenhöfen ausgestattet. Im
Gegensatz zu der im Umfeld üblichen Gründerzeitbebauung stehen damit
den Bewohner*innen umfangreiche private Grün- und Freiflächen zur Verfügung. Dementgegen sind die vier gründerzeitlichen Blöcke im Süd-Westen
des Gebiets von einer hohen städtebaulichen Dichte geprägt und verfügen
nur über relativ kleine sowie nur zum Teil begrünte Innenhöfe.
Beteiligung Fachämter
Neben eigenen Begehungen und Bestandsaufnahmen wurde im Abgleich mit
der Bestandsanalyse für die Erarbeitung aktueller Bedarfe am 29.7.2015 mit
dem Straßen- und Grünflächenamt Pankow (SGA) eine Abstimmung über die
Mängel und Defizite in der Grünen Stadt durchgeführt. Für die Grün- und
Freiflächen wurden Maßnahmen beraten und aus Sicht des SGA eine Prioritätensetzung vorgenommen. Zum Entwurf des Vertiefungskonzept Grüne
Stadt im Rahmen des ISEKs Prenzlauer Berg wurden von verschiedenen
Fachämtern Stellungnahmen abgegeben. Eine Abstimmungsrunde mit den
Fachämtern am 15.04.2016 erbrachte weitere relevante Hinweise, die im
Konzept ihren Niederschlag fanden.
Beteiligung Öffentlichkeit
Zudem wurden bei einem am 17.10.2015 vom Stadtumbaubeauftragten organisierten Kiezspaziergang mit Bewohner*innen Anregungen und Wünsche für
potenzielle Maßnahmen aufgenommen. Der Kiezspaziergang, der gemeinsam mit dem Amt für Stadtentwicklung und dem Stadtrat für Stadtentwicklung
durchgeführt wurde, wurde von ca. 30 Teilnehmenden besucht. Mit dem
Schwerpunkt auf die Grün- und Freiräume, insbesondere den AntonSaefkow-Park wurden Defizite, Potenziale und mögliche Maßnahmen mit den
Bewohner*innen diskutiert sowie Einschätzungen und Ideen der Bewohner*innen aufgenommen. Es bestand Einigkeit, dass im Anton-Saefkow-Park
der Schwerpunkt von durchzuführenden Maßnahmen im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost liegen soll. Die Bedarfe, die von den Anwohner*innen angesprochen wurden, haben in der folgenden Maßnahmenentwicklung ebenfalls ihren Niederschlag gefunden. Die Dokumentation des
Rundgangs wird dem Bericht als Anlage beigefügt.
Bei der Beteiligungsveranstaltung am 6.7.2016 zum vorliegenden Vertiefungskonzept und zum Entwicklungskonzept Anton-Saefkow-Park wurde von
verschiedenen Akteuren (Bürger, Gangway e.V.) auf den dringenden Bedarf
an Spiel- und Freizeitflächen für sportliche Betätigungen für die Zielgruppe
der älteren Kinder und Jugendliche hingewiesen. Angebote für Skate-, BMX-,
und Parcoursmöglichkeiten werden dringend eingefordert.
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Bedarfe und Maßnahmenempfehlung
Der insgesamt quantitativ guten Versorgung des Betrachtungsraums durch
den Anton-Saefkow-Park stehen deutliche Gestaltungs- und Nutzungsmängel
in der Parkanlage entgegen. Die bekannten Mängel, die für den AntonSaefkow-Park im Parkpflege- und Entwicklungswerk von 1994, dem ISEK
2007, dem Statusbericht von 2012 sowie der Voruntersuchung ErnstThälmann-Park von 2014 bereits benannt wurden, bestehen weiterhin. Bis auf
die Erneuerung der Spielplätze im Anton-Saefkow-Park, die im Jahr 2014
abgeschlossen wurde, sind bei den Grün- und Freiflächen in der Grünen
Stadt bisher keine weiteren Maßnahmen durchgeführt worden.
Die qualitative Weiterentwicklung des Parks kann sich jedoch nicht allein an
den Bedarfen aus dem unmittelbaren Umfeld orientieren. Der Nutzungsdruck
aus den umliegenden Quartieren mit schlechterer Grün- und Freiflächenversorgung ist enorm und eine Parkanlage mit dieser Dimension kann auch die
Nutzungsansprüche über die Quartiersebene hinaus mit abdecken. Der Anton-Saefkow-Park befindet sich damit im Spannungsverhältnis zwischen grünem Wohnzimmer der Grünen Stadt und ergänzendem Freizeitort für den
östlichen Prenzlauer Berg. Um eine fundierte Grundlage für die weitere Qualifizierung des Parks zu legen, wurde in 2016 ein Entwicklungskonzept vom
Straßen- und Grünflächenamt für den in seiner Struktur erhaltenswürdigen,
aber von seinem Erhaltungszustand erneuerungsbedürften Park in Auftrag
gegeben. Grundsätzlich sind hierbei die Bodenverhältnisse ggfls. mit Bodenuntersuchungen zu berücksichtigen, da der Anton-Saefkow-Park aus Schuttund Trümmerresten besteht, der erst zum Schluss mit Oberboden abgedeckt
wurde.
Im Folgenden werden die Bestandsituation sowie Handlungsoptionen für vier
Themenschwerpunkte zur Beseitigung der gestalterischen und funktionalen
Mängel im Anton-Saefkow-Park dargestellt.
Eingangsbereiche des Anton-Saefkow-Parks
Die insgesamt sechs Eingangsbereiche des Parks sind in einem gestalterisch
nicht befriedigenden Zustand. Hauptsächlich werden die vier Seiteneingänge
an der Anton-Saefkow-Straße als Zugänge genutzt. Der eigentliche Haupteingang und ein weiterer Nebeneingang an der Kniprodestraße haben aktuell
eine untergeordnete Erschließungsfunktion, da die Besucher*innen hauptsächlich aus dem Wohngebiet der Grünen Stadt stammen. Dennoch sind alle
Eingangsbereiche weitgehend von den gleichen Mängeln betroffen. Direkt vor
den Eingangsbereichen an der Anton-Saefkow-Straße befinden sich Parkplätze, die den Zugang erschweren und visuell verstecken. Zudem präsentieren sich die Zugangsbereiche in einem mittel bis stark mit Pflanzen zugewuchertem und verwildertem Zustand, der als (Angst-)Barriere wirken kann. Am
Haupteingang an der Kniprodestraße befindet sich eine Pergola mit Witterungsschäden. Eine fehlende Beschilderung an den Eingängen mit Informationen zu Angeboten und der Wegeführung durch den Park trägt zudem zu
einer Intransparenz bei. Der Zugang in Höhe der Bötzowstraße ist nur über
36
Eingangsbereich mit Barrierewirkung
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Treppen möglich, obwohl der Kinderspielplatz direkt dahinter liegt. Die fehlende Barrierefreiheit an dieser Stelle setzt sich im Wegesystem des Parks
des Öfteren fort. Der Zugang über die steile Treppe in Höhe der AntonSaefkow-Straße 66, der von vielen Schülern und Kitas genutzt wird, verfügt
nur über ein unzureichendes Geländer sowie instandsetzungsbedürftige Stufen.
An den Eingängen besteht somit besonderer Handlungsbedarf um eine offene Gestaltung mit einer Beschilderung herzustellen. Die Schaffung von barrierefreien bzw. barrierearmen Zugängen, sowie die Ausstattung der Treppen
mit sicherem Geländer und einer niedrigeren Bepflanzung können dazu beitragen, die Eingangssituation zukünftig einladender zu gestalten und damit
mehr Besucher*innen in den Park zu locken.
Wege und Treppen des Anton-Saefkow-Parks
Mangelhafter Wegezustand
Treppenanlagen
Die Erschließung des Anton-Saefkow-Parks erfolgt über ein Wegesystem,
welches mit ca. 1.500 Meter Länge eine Ost-West-Verbindung zwischen
Greifswalder Straße und Kniprodestraße schafft. Während das Wegesystem
(auch von Bürger*innen und SGA) als ausreichend und erhaltungswürdig
eingestuft wird, ist am Zustand der Wege dringender Handlungsbedarf zu
konstatieren. So weisen etliche Wege Mängel auf, die sich durch welligen,
rissigen Asphalt oder wassergebundene Decken, die bei Nässe Schlammpfützen entwickeln, zeigen. Für die insgesamt desolate Erscheinung der Wege wird eine komplette Erneuerung empfohlen. Eine Sanierung der Wege
wünscht sich die Bevölkerung überwiegend mit wassergebundenen Decken,
da diese für Jogger einen besser geeigneten Untergrund darstellen und im
Sinne einer Entsiegelung auch den Anforderungen zum Klimaschutz besser
entsprechen. Wassergebundene Decken können nach Auskunft des Straßenund Grünflächenamtes jedoch nur in Teilbereichen realisiert werden. Einerseits ist dieser Wegebelag nur für geringe Neigungswinkel geeignet und andererseits benötigt die Pflege und Unterhaltung des Parks eine belastbare
Befestigung. Die Einfassung der Wege aus Granitkantensteinen könnte bei
einer Neuanlage neu gesetzt werden. Die gesetzten Wasserabläufe (Quergerinne) sind ebenfalls wiederherzustellen bzw. durch Reinigung wieder in
Funktion zu bringen.
Die Treppenanlagen sind ein imposantes Gestaltungselement aus der historischen DDR-Freiraumkonzeption. Die insgesamt sieben Treppenanlagen sind
in unterschiedlichem Erhaltungszustand und bedürfen einer genaueren Untersuchung. Es sind sowohl Granit- als auch Betonstufen vorhanden. Die
Natursteinmauern, die die Treppen begrenzen, sind größtenteils gut erhalten,
müssen allerdings gesäubert und ggf. mit Handläufen ausgestattet werden.
Eine barrierefreie bzw. barrierearme Gestaltung als Ergänzung zu den Treppen für Kinderwagen, Rollstuhl- und Fahrradfahrer*innen ist zu prüfen.
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Platz- und Liegeflächen des Anton-Saefkow-Parks
Zu den Platz- und Liegeflächen zählen die Liegewiese in nördlichen Parkteil
und das Plateau mit Rondell. Die Spielplätze werden nachfolgend gesondert
betrachtet.
Die Liegewiese im nördlichen Bereich wird nach Auskunft der Teilnehmer*innen am Kiezspaziergang mannigfaltig genutzt. Mängel in der Pflege,
hoher Unkrautaufwuchs sowie (von Kaninchen oder Hunden gebuddelte)
Löcher schränken sportliche Nutzungen sowie die Nutzung als Liegefläche
stark ein. Eine Wiederherstellung der Rasenflächen ist für eine gestalterische
Aufwertung sowie umfangreichere Nutzbarkeit auch für Familien dringend
erforderlich. Ein fester Grillplatz mit feuerfester Müllentsorgung ist hier oder
an anderer Stelle zu prüfen. Insgesamt ist zu prüfen, ob eine Nutzungszonierung (Liegen, Spielen, Grillen etc.) erforderlich ist.
Die Grundstruktur der Anlage des Rondells auf dem Plateau ist mit seinen
Mauereinfassungen noch erkennbar. Eine Aufenthaltsqualität ist aufgrund der
derzeitigen Bepflanzung und des Zustands der Natursteinmauern kaum vorhanden. Der Zustand ist von Verwahrlosung geprägt und ehemals vorhandene Sitzmöglichkeiten sind nicht mehr vorhanden. Eine Instandsetzung der
Natursteinmauern, der Platzfläche sowie eine Neuanlage mit geeigneter Bepflanzung, insbesondere im Innenbereich des Rondells, sind für eine Wiederherstellung als attraktive Platzfläche und zur Steigerung der Aufenthaltsqualität unabdingbar.
Parkausstattung (Parkbänke, Mülleimer, Beleuchtung)
Die Ausstattung des Anton-Saefkow-Parks mit Parkbänken, Mülleimern und
Beleuchtungsanlagen ist unzureichend bis schlecht. Aktuell sind kaum Sitzgelegenheiten in Form von Parkbänken vorhanden. Sitzangebote sind jedoch
insbesondere für ältere Bürger*innen eine Voraussetzung für einen Spaziergang im Anton-Saefkow-Park. Für eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität
sind Sitzgelegenheiten in ausreichender Zahl ein wichtiger Baustein. Neben
dem Platz vor den oberen Spielplätzen werden Parkbänke auch an den Wegen und am Rondell auf dem Plateau von den Bürger*innen gewünscht. Außer fest verankerte Parkbänke wünschen sich die Bürger*innen auch mobile
Bänke, die von den Parkbesucher*innen selbst platziert werden können. Erfahrungen aus anderen Grünanlagen bei mobilen Möbeln zeigen laut Straßen- und Grünflächenamt jedoch hohe Vandalismusschäden. Das Parkpflege- und Entwicklungswerk von 1994 empfahl eine Anzahl von insgesamt 30
Bänken. Für die Feststellung einer geeigneten Anzahl von Bänken verweist
dieses Gutachten auf die Notwendigkeit eines aktualisierten Freiraum- und
Entwicklungskonzepts.
Fehlende Parkbank
Die Ausstattung mit Mülleimern im Park ist verbesserungswürdig. Zwar sind
an den Wegen und Plätzen scheinbar willkürlich aufgestellte Mülleimer vorhanden, davon sind einige jedoch beschädigt und die Gesamtanzahl ist unzureichend. Bezüglich der Beleuchtung des Anton-Saefkow-Parks stehen vereinzelt noch Beleuchtungsmasten an den Wegen des Parks. Im Hinblick auf
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eine erhöhte Sicherheit und die Reduzierung von Angstbarrieren wäre eine
Instandsetzung der Beleuchtung der Wege, insbesondere für die dunkle Jahreszeit, wünschenswert und könnte die Nutzbarkeit durch verschiedene Nutzergruppen erhöhen.
Zusammenfassung
Für die Grün- und Freiflächen des Anton-Saefkow-Parks kann zusammenfassend festgestellt werden, dass zwar eine quantitativ gute Versorgung vorhanden ist, Maßnahmen für eine Qualitäts- und Nutzungsverbesserung aber
dringend erforderlich sind. Voraussetzung für eine abgestimmte Vorgehensweise in den dargestellten Themenbereichen ist ein Freiraum- und Entwicklungskonzept unter Beteiligung aller relevanten Akteure (Anwohner*innen,
Initiativen der umliegenden Kieze, Grünflächenamt, FB Stadterneuerung,
SenStadtUm). Nach den bisherigen Abstimmungen ist das Ziel nicht, den
gesamten Park neu zu gestalten, sondern die Erschließung zu verbessern
und neue bzw. aufgewertete Aktivitäts- und Ruheinseln zu schaffen sowie
gleichzeitig den Naturcharakter der Grünanlage zu erhalten. Dennoch sollte
eine Anpassung des bestehenden Vegetationsbestandes auf die zukünftigen
Nutzungen und eine Aufwertung des Gehölzbestandes hinsichtlich Biodiversität erfolgen. Für eine Verbesserung der öffentlichen Belebung und der sozialen Kontrolle soll zudem geprüft werden, ob Möglichkeiten zur Errichtung
eines Kiosks oder mobilen Cafés bestehen.
Maßnahmenempfehlung für das Handlungsfeld Grün- und Freiflächen
Maßnahmenbündel bzw. Maßnahme / Standort
Freiraum- und Entwicklungskonzept
Einbeziehung des aufgegebenen Gärtnereistandortes in die
Neukonzeption des Parks, Einbeziehung der Bürger*innen bei
der Pflege und Erhaltung
Kosten in €
Anton-Saefkow-Park24
25.000
Neugestaltung u. Aufwertung der Zugänge, Aufwertung und
Ergänzung von Nutzungsangeboten25
- Qualifizierung der Eingangsbereiche
- Barrierearme Instandsetzung von Wegen und Treppen
- Qualifizierung der Platz- und Liegeflächen
- Schaffung von Aktivitäts- und Ruheinseln
- Erneuerung der Parkausstattung (Parkbänke, Mülleimer,
Beleuchtung) und Tiefbrunnen (ggü. Anton-SaefkowStraße 24)
2.100.000
24
25
KOFI Prenzlauer Berg
erforderlicher Kostenansatz laut Stellungnahme SGA vom 7.4.2016, 60.000 m² á 35 €
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39
3.3.2 Spielplätze
Im Gebiet befinden sich fünf öffentliche Spielplätze in den Versorgungseinheiten Nr. 03061434 A und Nr. 03061434 B.:
Bezeichnung
Größe in m² Lage
(netto)
Kleinkinderspielplatz
Spielplatz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Anmerkungen
415
Anton-Saefkow-Park/Spielplatz 1,
Eingang Bötzowstraße
Dieser Spielplatz wurde über den Stadtumbau Ost aus dem PJ 2012 in den Jahren 2013 und 2014 erneuert.
2.300
Anton-Saefkow-Park/Spielplatz 2
Plateau
Dieser Spielplatz wurde über den Stadtumbau Ost aus dem PJ 2012 in den Jahren 2013 und 2014 erneuert.
Spielplatz
518
Heinz-Kapelle-Str. 13
Wenig Spielmöglichkeiten, keine Aufenthaltsqualität
Kleinkinderspielplatz
822
Bernhard-Lichtenberg-Str. 7-8
Neu errichteter Spielplatz in einer Baulücke
Spielplatz
797
Bernhard-Lichtenberg-Str. 12
Sanierter Spielplatz auf unbebautem Eckgrundstück
Gesamtfläche (netto)
4.852
Bei 6.078 Einwohner (Stand 12/2014) und einem Richtwert von 1 m²/EW liegt
bei der Nettogesamtfläche von 4.852 m² die Versorgungsquote für Spielplätze
bei 0,8 und damit im Grünflächeninformationssystem Berlin - Spielplatzversorgung in der besten Kategorie (Versorgungsstufe 5 - größer gleich 0,6).
Zusätzlich verfügen die großzügigen Innenhöfe der Bebauung aus den 30er
Jahren über eine Vielzahl an privaten Spielplätzen. Damit kann insgesamt
von einer guten und ausreichenden Versorgung der Bewohner*innen mit
wohnortnahen Spielflächen ausgegangen werden.
Versorgungsquote
Die Verteilung der Angebote auf die verschiedenen Altersgruppen und Interessen bleibt dabei jedoch unausgewogen. Während das Angebot für den
Bereich der jüngeren Kinder als ausreichend bezeichnet werden kann, sind
für ältere Kinder und Jugendliche kaum Angebote wie Skate-, BMX- oder
Parcoursanlagen im Einzugsbereich vorhanden. Zudem werden die informell
genutzten Möglichkeiten auf Brachflächen zunehmend eingeschränkt, so
dass ein dringender Bedarf zur Schaffung von Angeboten für Jugendliche
gesehen wird. Bekräftigt wird der Bedarf auch durch die demografische Entwicklung, an der ein starker Zuwachs von älteren Kindern und Jugendlichen
abzulesen ist.
Bedarfe und Maßnahmenempfehlung
Laut der Jahreshauptinspektion 2015 zur Überprüfung und Einhaltung der
sicherheitstechnischen Anforderungen wurden für alle fünf Spielplätze übliche
Gebrauchs- und Abnutzungserscheinungen festgestellt. Die Beseitigung der
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aufgeführten Mängel ist im Rahmen der Pflege und Instandsetzung durch den
Bezirk durchzuführen.
Für den Standort Heinz-Kapelle-Straße 13 wird aufgrund seiner Ausstattung
mit nur einem Spielgerät mit Sandspielplatz und der trostlosen Gestaltung
dringender Handlungsbedarf gesehen. Der Standort sollte aufgrund der Versorgungssituation weiterhin als Angebot für kleinere Kinder vorgehalten werden. Der Spielplatz bietet wenig Aufenthaltsqualität für Kinder sowie Eltern
und ist stark versiegelt. Das Grundstück verfügt über keine öffentliche Erschließung und sollte daher eine Gehwegüberfahrt als Wirtschaftszufahrt
erhalten. Positiv ist der offene Übergang zu den Freiflächen der umgebenden
Wohnbebauung der Gewobag. Im Falle einer Maßnahmenumsetzung sollte
hier eine Kooperation mit der Gewobag unter Beteiligung der Anwohner*innen
angestrebt werden, um eine gemeinsame Konzeption und Gestaltung der
Flächen zu erreichen.
Um dringend benötigte Angebote für ältere Kinder und Jugendliche zur sportlichen Betätigung zu schaffen, soll im Rahmen des Entwicklungskonzeptes
Anton-Saefkow-Park geprüft werden, ob die an die Grünfläche an der AntonSaefkow-Straße angrenzende, derzeit als Parkplatz genutzte Fläche Greifswalder Straße 80 D, als Standort von Sport-/Freizeitangeboten für diese Zielgruppe genutzt werden kann.
Ob hier geräuschintensive Nutzungen möglich sind, muss erst noch geprüft
werden.
Der Spielplatz auf dem Plateau des Anton-Saefkow-Parks soll im Rahmen der
Aufwertung und Ergänzung von Nutzungsangeboten der Parkanlage mit Angeboten auch für ältere Kinder weiter qualifiziert werden. Aufgrund einzuhaltender Lärmemissionen sind dabei vermutlich nur Angebote mit geringer Geräuschentwicklung möglich.
Maßnahmenempfehlung für das Handlungsfeld Spielplätze
Maßnahmenbündel bzw. Maßnahme / Standort
Öffentlicher Spielplatz, Heinz-Kapelle-Straße 13
Qualifizierung des Spielplatzes, 518 m² á 100 €26
+ 10.000 € für Gehwegüberfahrt
Neuanlage einer Jugendfreizeitanlage (Skater-, BMX und/oder
Parcours), Greifswalder Straße 80 D, ca. 3.587 m² á 49 €
26
Fördermittel in €
62.000
175.000
Stellungnahme UmNat vom 9.3.2016 und SGA vom 7.4.2016
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41
3.4
SWOT-Profil (Stärken/Schwächen/Chancen/Risiken)
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Rahmenbedingungen und der Analyse der Bestandssituation in den Handlungsfeldern werden abschließend im
SWOT-Profil die wesentlichen Eigenschaften entsprechend den Kategorien
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken geordnet. Diese zusammenfassende Darstellung dient als Überblick zu den Entwicklungsoptionen des Gebiets sowie zur Bewusstmachung der Chancen und Gefahren für eine nachhaltige Quartiersentwicklung. Das SWOT-Profil ist Grundlage zur Abstimmung
der Maßnahmen sowie zur Prioritätensetzung bei der Umsetzung.
SWOT-Profil
Stärken
Schwächen
-
hoher Grünanteil
attraktive, grüne Innenhöfe
an die Siedlung angrenzender Stadtteilpark
ausreichende soziale Infrastruktur (Kitas, Schulen) mit
z.T. saniertem Gebäudebestand
- ruhiges Quartier ohne innere Durchgangsstraßen
- gute ÖPNV-Anbindung über S-Bahn-Ring und zwei Tramlinien
- Funktions- und Gestaltungsmangel des Anton-SaefkowParks
- wenig sichtbare, unattraktive Eingangsbereiche des AntonSaefkow-Parks
- viele Barrieren (Treppen) im Park
- starke Lärmbelastung an den umgebenden Hauptverkehrsstraßen
- unsichere Kreuzungsbereiche in Schulnähe
Chancen
Risiken
- Grün- und Freiraumverbindung zwischen Arnswalder
Platz und Anton-Saefkow- Park
- Ausbau und Erweiterung des Grün- und Erholungsraums
zwischen Greifswalder Straße und Kniprodestraße
- langfristige Einbindung in übergeordneten Ost-WestGrünzug entlang der S-Bahn-Trasse
- Qualifizierung der Freiflächen beider Schulen
- Schwächung des sozialen Zusammenhalts durch weitere
Umwandlung in Teileigentum
- Gefährdung der sozialen Mischung durch Verringerung
des Mietwohnungsanteils
Im SWOT-Profil wird deutlich, dass die entscheidenden Qualitäten des
Wohnquartiers Grüne Stadt das attraktive Wohnumfeld und die gut ausgebaute soziale Infrastruktur sind. Hinzu kommt eine verkehrliche Situation, die im
Inneren adäquat zur vorherrschenden Wohnnutzung ist und gleichzeitig mit
den umliegenden Straßen sowie Angeboten des ÖPNV eine hervorragende
Vernetzung mit der Gesamtstadt aufweist. Zudem liegen in der Gestaltung
und Aufwertung des Straßenraums inkl. Mittelinseln und Gehwegen Chancen
für eine Aktivierung und Qualifizierung des öffentlichen Raums.
Schwächen bzw. Chancen sind vor allem im Wohnumfeld zu finden und hier
insbesondere im Anton-Saefkow-Park. Der Nutzungsdruck hat bereits aufgrund des Zuzugs von jüngeren Haushalten mit Kindern sowie durch Besucher*innen aus den umliegenden Quartieren zugenommen. Der Park bietet
aber vielfältige Chancen, die Grundstruktur robust weiter zu entwickeln und
neue Nutzungsangebote zu schaffen.
Ein Risiko für die soziale Mischung im Gebiet besteht durch die Verringerung
des Mietwohnungsanteils bzw. die weitere Umwandlung von Mietwohnungen
in Eigentumswohnungen. Haushalte mit niedrigem Einkommen können bei
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den momentanen Marktpreisen an diesem Eigentumsbildungsprozess nicht
partizipieren und müssten sich daher mittelfristig andernorts einen Wohnstandort suchen. Da für den überwiegenden Teil des Wohnungsbestandes
bereits Teilungsgenehmigungen erteilt wurden, sind hier die Einflussmöglichkeiten der öffentlichen Hand gering.
In den nachfolgenden Analysekarten werden die Stärken und Potenziale sowie die Mängel und Defizite räumlich dargestellt. In den Karten sind die Handlungsschwerpunkte klar ablesbar, einerseits die Hauptdefizite, welche zu
beheben sind und andererseits die daraus abgeleiteten wesentlichen Entwicklungspotenziale des Quartiers.
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43
4
Handlungs- und Maßnahmenkonzept
4.1
Integriertes Leitbild
Grundlage für die Leitbildentwicklung sind die Bestandsanalyse mit den identifizierten Stärken und Potenzialen sowie das Ergebnis der SWOT-Analyse, in
der die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für das Gebiet bewertet
werden. Eingeflossen sind zudem die Inhalte aus den Gesprächen mit den
Fachämtern und die Anregungen aus dem Kiezspaziergang. Ausgehend von
dieser Gesamtanalyse ergeben sich drei zentrale Eigenschaften die als Orientierung für die weitere Entwicklung des Gebiets wesentlich sein sollten.
Räumlich betrachtet nehmen die Stärken und Qualitäten des Quartiers nach
innen immer mehr zu. Umgeben von intensiv befahrenen Durchgangsstraßen
und der S-Bahntrasse schirmt die Blockrandbebauung, teilweise mit Torhäusern ausgeführt, das Quartier erst einmal nach Außen ab und schützt die
innere Wohnfunktion. Noch zu qualifizierende Promenaden führen ins Innere
der Siedlung und erschließen die wichtigen Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (Schulen, Kitas, Jugend- und Senioreneinrichtungen). In den Wohnblöcken zeigt sich dann die Attraktivität des privaten Grüns und im Norden mit
dem Anton-Saefkow-Park das Potenzial einen wohnortnahen Erholungsfläche.
Leitbildeigenschaften:
- Ruhiges, grünes Wohnen in zentraler, gut erschlossener innerstädtischer
Lage
- Bezahlbarer Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten
- Familienfreundliches Wohnquartier
Leitbild
Bildhaft und fokussiert sind diese wesentlichen Eigenschaften und Qualitäten
des Quartiers im folgenden Leitbild zusammengefasst:
- Grüne Stadt - Der Name ist Programm -
4.2
Maßnahmensteckbriefe
Für die vorgeschlagenen Maßnahmen bzw. Maßnahmenbündel werden nachfolgend Steckbriefe mit den wesentlichen Aussagen dargestellt.
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Maßnahmensteckbrief Nr. 1
Bötzow-Grundschule - Neugestaltung des Schulhofs
Handlungsfeld:
Soziale und kulturelle Infrastruktur
Standort/Lage
Bötzow-Grundschule, John-Schehr-Straße 38
Maßnahmenbeschreibung
Maßnahmenbündel:
1.1 Tiefenenttrümmerung und Qualifizierung des 4.500 m² großen Schulhofs sowie die
Neuanlage von Sportflächen
1.2 Einbeziehung des Schulvorplatzes in die Schulfreiflächen (bisher wildes Parken)
1.3 Qualifizierung des Randstreifens an der Sporthalle Bötzowstraße und Maßnahmen
zum Graffitischutz
Maßnahmenziel
- Nutzungsadäquate und altersgerechte Spiel- und Aufenthaltsflächen
- Verbesserung der Schulhofsicherheit
- Schaffung neuer Sportflächen für den Sportunterricht im Außenbereich
geschätzte Kosten
1.1
1.575.000 €
1.2
50.000 €
1.3
20.000 €
Gesamt 1.645.000 €
Kalkulationsgrundlage
z.B. m² Preise, Vergleichspreise, Kostenschätzung nach DIN 276 und/oder Vergleichsprojekte, die für die Kostenschätzung herangezogen wurden, Richtwerte des Berliner Modells
für kooperative Baulandentwicklung (MokoBau)
1.1 Kalkulation Maßnahmenträger, Projektantragsskizze PJ 2016
1.2 Richtwerte Mokobau (500 m² á 100 €)
1.3 Richtwerte Mokobau (200 m² á 100 €)
Maßnahmenträger / Kooperationspartner
- Bezirk Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
- Frau Münch, Kinderbeteiliugung, Jugendamt Pankow
- Frau Elmer, Schulamt
Möglichkeiten der Beteiligung Beteiligung der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern an der Planung des Schulhofs sowie
künstlerischen Beteiligung an der Baumaßnahme.
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Maßnahmensteckbrief Nr. 2
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium - Grundinstandsetzung und
Ausbau zum vierzügigen Gymnasium
Handlungsfeld:
Soziale und kulturelle Infrastruktur
Standort/Lage
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium, Eugen-Schönhaar-Straße 18
Maßnahmenbeschreibung
Grundinstandsetzung und standortgerechter Ausbau zum vierzügigen Gymnasium.
Für den erweiterten Flächenbedarf für ein 4-zügiges Gymnasium soll das Vorderhaus
(ehem. Lehrerwohnhaus) in die Schulplanung mit einbezogen werden und zusätzlich ein
Nordflügel gebaut werden. Zudem soll das gesamte Gebäude umfassend saniert und energetisch modernisiert werden. Durchführung akustischer Maßnahmen in den Fluren, Unterrichtsräumen sowie in der Mensa. Nach Abschluss der Hochbaumaßnahmen soll der Schulinnenhof neu gestaltet werden.
Maßnahmenziel
- Erweiterung der Schule zu einem 4-zügigem Gymnasium
- Energetische Grundsanierung des gesamten Gebäudes (Fassade, Fenster, Decken) zur
Erhöhung der Energieeffizienz
- Herstellung einer barrierefreien Zugänglichkeit
geschätzte Kosten
16.250.000 € (Finanzierung über Investitionsplanung ab 2017)
Kalkulationsgrundlage
Aufschlüsselung des Raumprogramms in unterschiedlich kostenintensive Flächenarten,
Abgleich über Kennwerte zur Kubatur und Nutzfläche unter Berücksichtigung standortspezifischer Besonderheiten, Vergleich mit anderen Objekten, Quelle: Maßnahmenträger
Maßnahmenträger / Kooperationspartner /
- Bezirksamt Pankow, Abteilung Soziales, Gesundheit, Schule und Sport
- Hochbauamt
- Schulleitung
Möglichkeiten der Beteiligung Beteiligung der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern an der Planung und Gestaltung der
Flure, der Unterrichtsräume sowie des Schulinnenhofs
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Maßnahmensteckbrief Nr. 3
Bötzowstraße - Neugestaltung der Mittelpromenade
Handlungsfeld:
Verkehr und Straßenraum
Standort/Lage
Bötzowstraße (Teilstück zwischen Danziger Straße und Anton-Saefkow-Straße)
Maßnahmenbeschreibung
Rückbau einer ehemaligen Buswendeschleife und Entfernung von Zaunbegrenzungen
sowie Qualifizierung und Verlängerung der Promenade durch Neupflanzungen und Bereitstellung von Parkbänken
Maßnahmenziel
- Qualifizierung der Grünverbindung zwischen Arnswalder Platz und Anton-Saefkow-Park
- Schaffung neuer Aufenthalts- und Begegnungsflächen
geschätzte Kosten
91.000 € (ca. 1.300m² á 70 €) evtl. Mehrkosten durch Rückbauarbeiten
Gesamt: 91.000 €
Kalkulationsgrundlage
Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung
Maßnahmenträger / Kooperationspartner
- Bezirksamt Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
- Bötzowgrundschule
- Jugendamt Pankow
Möglichkeiten der Beteiligung Anwohner*innenbeteiligung an der Ideenfindung und Planung sowie Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern der Bötzowgrundschule
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Maßnahmensteckbrief Nr.4
John-Schehr-Straße - Verkehrssicherungsmaßnahmen
Handlungsfeld:
Verkehr und Straßenraum
Standort/Lage
John-Schehr-Straße (Teilstück zwischen Eugen-Schönhaar-Str. und Hans-Otto-Str.)
Maßnahmenbeschreibung
Umgestaltung von zwei Kreuzungen: John-Schehr-Str./Eugen-Schönhaar -Straße (4.1) und
John-Schehr-Straße/Bötzowstraße (4.2) mit Gehwegvorstreckungen. Der Straßenraum (4.3)
soll mit einer senkrechten Stellplatzneuordnung bzw. Bodenwellen ausgestattet werden.
Maßnahmenziel
- Geschwindigkeitsreduzierung zur Schulwegsicherung
- Verhinderung des illegalen Parkens im Kreuzungsbereich
- Verbesserung des Überblicks über den Kreuzungsbereich für alle Verkehrsteilnehmer
geschätzte Kosten
4.1
220.000 €
4.2
220.000 €
4.3
207.900 € (ca. 2.700 m² á 77 €)
Gesamt: 647.900 €
Kalkulationsgrundlage
4.1 und 4.2: Erfahrungswerte gemäß dem Abschlussbericht des San.-Gebiets Helmholtzplatz (4 Mio. € für 18 Kreuzungen), 4.3 Richtwert über das Berliner Modell der kooperativen
Baulandentwicklung (Straßenbau 77 € á m²)
Maßnahmenträger / Kooperationspartner
- Bezirksamt Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
Möglichkeiten der Beteiligung - Beteiligung der Anwohner*innen und der Bötzow-Grundschule
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Maßnahmensteckbrief Nr. 5
Anton-Saefkow-Straße - Aufwertung der Eingänge und Neugestaltung
der Stellplatzflächen
Handlungsfeld:
Verkehr und Straßenraum
Standort/Lage
Anton-Saefkow-Straße
Maßnahmenbeschreibung
Neuorganisation der Stellflächen mit Anpassung an die vier Parkeingänge des AntonSaefkow-Parks mit teilweiser Erneuerung des Belags (5.1) und
Herstellung von Gehwegvorstreckungen zur Betonung der Eingänge und zur Freihaltung
der Eingangsbereiche des Parks. (5.2)
Maßnahmenziel
- Schaffung transparenter und einladender Eingänge in den Anton-Saefkow-Park
- Punktuelle Aufwertung des südlichen Gehwegs
geschätzte Kosten
5.1
240.000 € (3.000 m² á 80 €)
5.2
220.000 € (entspricht ca. vier Gehwegvorstreckungen)
Gesamt: 460.000 €
Kalkulationsgrundlage
Richtwerte aus: Kostenplanung im Objektbereich, Berliner Architektenblatt 2007 (5.1) sowie
Erfahrungswerte aus dem Sanierungsgebiet Prenzlauer Berg; Umbaukosten einer Kreuzung mit vier Gehwegvorstreckungen (5.2)
Maßnahmenträger / Kooperationspartner
- Bezirksamt Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
Möglichkeiten der Beteiligung Beteiligungsprozesse im Rahmen der Erarbeitung des Freiflächen- und Entwicklungskonzeptes Anton-Saefkow-Park
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Maßnahmensteckbrief Nr. 6
Hans-Otto-Straße - Aufwertung der Mittelpromenade
Handlungsfeld:
Verkehr und Straßenraum
Standort/Lage
Hans-Otto-Straße (Teilstück zwischen Danziger Straße und John-Schehr-Straße)
Maßnahmenbeschreibung
- Qualifizierung der Promenade
- Ergänzung mit Bänken
Maßnahmenziel
- Schaffung neuer Aufenthalts- und Begegnungsflächen
geschätzte Kosten
84.000.- € (ca. 1.200m² á 70 €)
Kalkulationsgrundlage
Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung (Straßengrün)
Kooperationspartner / Maßnahmenträger
- Bezirksamt Pankow, Abteilung Straßen- und Grünflächenamt
Möglichkeiten der Beteiligung Anwohner*innenbeteiligung an der Ideenfindung und Planung
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Maßnahmensteckbrief Nr. 7
Anton-Saefkow-Park - Freiraum und Entwicklungskonzept
Handlungsfeld:
Grün- und Freiflächen
Standort/Lage
Anton-Saefkow-Park
Maßnahmenbeschreibung
Erstellung eines Freiraum- und Entwicklungskonzeptes mit Gestaltungsvorschlägen und
Kostenkalkulation unter Einbeziehung der Anwohner*innen zur Verbesserung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität der Parkanlage. Bereits vorliegende Hinweise aus der Bürgerbeteiligung (Kiezspaziergang vom 17.10.15) sollen in die Bearbeitung einfließen.
Maßnahmenziel
Schaffung von planerischen Grundlagen für die Aufwertung und Verbesserung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität des Anton-Saefkow-Parks.
geschätzte Kosten
25.000 €
Kalkulationsgrundlage
Erfahrungswerte mit vergleichbaren Konzepten
Maßnahmenträger / Kooperationspartner /
- Bezirksamt Pankow, Abteilung Straßen- und Grünflächenamt
- Fachliche Beteiligung des Umwelt- und Naturschutzamtes
Möglichkeiten der Beteiligung
Wünsche und Hinweise von Anwohner und Interessierten wurden bereits bei einem Kiezspaziergang am 17.10.2015 gesammelt. Bei der Erstellung des Freiraum- und Entwicklungskonzeptes sollen weitere Formen der Beteiligung (Workshops etc.) durchgeführt werden.
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Maßnahmensteckbrief Nr. 8
Anton-Saefkow-Park - Aufwertung und Ergänzung von Nutzungsangeboten
Handlungsfeld:
Grün- und Freiflächen
Standort/Lage
Anton-Saefkow-Park zwischen Kniprodestraße und Greifswalder Straße
Maßnahmenbeschreibung
Neugestaltung und Aufwertung der Parkanlage, barrierearme Instandsetzung von Wegen
und Treppen, Aufwertung und Betonung der Eingangsbereiche, Qualifizierung der Nutzungsangebote durch Aufwertung von Platz- und Liegeflächen, Schaffung von Aktivitätsund Ruheinseln sowie Bereitstellung einer Parkausstattung (Parkbänke, Grillplatz etc.)
Maßnahmenziel
- Qualitative Nutzungsverbesserung und Erhöhung der Vielfalt an Angeboten
- Attraktivierung durch offen gestaltete Eingangsbereiche
geschätzte Kosten
Gesamtkosten: 2.100.000 €
Kalkulationsgrundlage
Stellungnahme des SGA vom 7.04.2016: von 60.000 m² á 35 €
Maßnahmenträger / Kooperationspartner / r
- Bezirksamt Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
- Jugendamt Pankow
- Umwelt- und Naturschutzamt
Möglichkeiten der Beteiligung Breite Bürger*innenbeteiligung im Rahmen der Konzeptentwicklung (vgl. Maßnahme 7),
Zudem wird bei der Planung der Einzelmaßnahmen, wie beispielweise einem Fitnessparcours, die Möglichkeit weiterer Beteiligung geprüft.
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Maßnahmensteckbrief Nr. 9
Qualifizierung des vorhandenen Spielplatzes - Heinz-Kapelle-Straße 13
Handlungsfeld:
Grün- und Freiflächen
Standort/Lage
Heinz-Kapelle-Straße 13
Maßnahmenbeschreibung
Umgestaltung der Anlage mit Verbesserung des Spielangebotes, konzeptionelle Einbeziehung der umliegenden Freiflächen und Abstimmung mit der Gewobag als Eigentümer angrenzender Flächen
Erhöhung der Aufenthaltsqualität auch für die Eltern mittels zusätzlicher Bänke und Tische,
Gehwegüberfahrt als Wirtschaftsweg und Einfriedung
Maßnahmenziel
Bereitstellung attraktiver Spiel- und Freizeitflächen für Kleinkinder
geschätzte Kosten
Gesamtkosten: 62.000 € (davon 10.000 € für Gehwegüberfahrt)
Kalkulationsgrundlage
Richtwerte des Berliner Modells der kooperativen Baulandentwicklung (100 € á m² aufgrund
hohem Qualifizierungsbedarf), 518 m² á 100 € + Gehwegüberfahrt
Maßnahmenträger / Kooperationspartner /
- Bezirksamt Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
- Jugendamt Pankow
Möglichkeiten der Beteiligung Einbeziehung von Eltern und Kindern aus der Nachbarschaft bei der Planung
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Maßnahmensteckbrief Nr. 10
Neuanlage einer Jugendfreizeitfläche / Spielplätze
(Skater-, BMX- und/oder Parcoursangebote)
Handlungsfeld:
Grün- und Freiflächen / Spielplätze
Standort/Lage
Greifswalder Straße 80 D
Maßnahmenbeschreibung
Neuanlage einer Jugendfreizeitfläche mit Angeboten wie Skater-, BMX- und/oder ParcourAnlage zur sportlichen Betätigung und Freizeitgestaltung von älteren Kindern und Jugendlichen. Die Maßnahme soll die Angebotslücke an sportlichen Freizeitflächen für Jugendliche
schließen.
Maßnahmenziel
Bereitstellung attraktiver Sport- und Freizeitflächen für ältere Kinder und Jugendliche
geschätzte Kosten
Anlage Skaterpark einschließlich Freiflächen und Erschließung
Gesamtkosten: 175.000 €
Kalkulationsgrundlage
Grundstücksfläche gesamt: 3.587 m² á ca. 49 €
Pauschalansatz aus Mischung zwischen Skaterpark und Freifläche
Maßnahmenträger / Kooperationspartner /
- Bezirksamt Pankow, Straßen- und Grünflächenamt
- Jugendamt Pankow
- Nutzerinitiativen und Vereine
Möglichkeiten der Beteiligung Einbeziehung von älteren Kindern und Jugendlichen sowie Vereine aus der Nachbarschaft
bei der Planung und Durchführung
Planergemeinschaft Kohlbrenner eG | Lietzenburger Str. 44 | 10789 Berlin | T. (030) 885 914 0 | www.planergemeinschaft.de
Stadtumbaugebiet Prenzlauer Berg ISEK - Vertiefungskonzept Grüne Stadt 2015
Maßnahmenliste, Stand 03.06.2016
Umsetzungszeitraum Priorität
1 = hoch
K - kurzfristig
M - mittelfristig
2 = mittel
3 = gering
L - langristig
Gesamtkosten Kalkulationsgrundlage
in €
Standort/
Lage
Maßnahme
1.3
Handlungsfeld Soziale und kulturelle Infrastruktur
Bötzow-Grundschule - Maßnahmenbündel
Bötzow-Grundschule - Umgestaltung Schuhlhof, 4.500 m²
Bötzow-Grundschule - Einbeziehung des Schulvorplatzes in die Schulfreiflächen
Bötzow-Grundschule - Qualifizierung des Grundstückstreifens an der
Bötzowstraße an der Sporthalle mit Maßnahmen zum Grafitischutz
17.895.000
John-Schehr-Straße 38
John-Schehr-Straße 38
John-Schehr-Straße 38
John-Schehr-Straße 38
2
Eugen-Schöhnhaar-Str. 18
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium
Grundinstandsetzung und standortgerechter Ausbau zum viezügigen Gymnasium
16.250.000
Nr.
1
1.1
1.2
3
Handlungsfeld Verkehr und Straßenraum
Bötzowstraße / Mittelpromenade Qualifizierung Mittelpromenade
Verlängerung und Qualifizierung der Promenade durch Rückbau
Buswendeschleife und Entfernung des Begrenzungszauns sowie
Neupflanzungen und Parkbänke
4
4.1
John-Schehr-Straße
Kreuzung John-Schehr-Str./
Schöhnhaarstraße
Umgestaltung Straßenraum zur Schulwegsicherung - Maßnahmenbündel
Fußgängerfreundlicher Umbau des Kreuzungsbereichs mit
Gehwegvorstreckungen zur Schulwegsicherung
4.2
Kreuzung John-Schehr-Str./
Bötzowstraße
Fußgängerfreundlicher Umbau des Kreuzungsbereichs mit
Gehwegvorstreckungen zur Schulwegsicherung
4.3
John-Schehr-Straße
Umbau für Geschwindigkeitsreduzierung (Veränderte Parkordnung, Bodenwellen
etc.)
5
Anton-Saefkow-Straße
5.1
Anton-Saefkow-Straße
5.2
Anton-Saefkow-Straße
Aufwertung und Anpassung an Eingangsbereiche des Anton-Saefkow-Parks Maßnahmenbündel
Neuorganisation der Stellflächen mit Anpassung an die vier Parkeingänge mit
teilweiser Erneuerung des Belags
Herstellung von Gehwegvorstreckungen zur Freihaltung und Betonung der
Eingänge in den Anton-Saefkow-Park
6
Hans-Otto-Straße
Aufwertung der Mittelpromenade
7
Anton-Saefkow-Park
Handlungsfeld Grün- und Freiflächen
Freiraum- und Entwicklungskonzept
8
Anton-Saefkow-Park
Aufwertung und Ergänzung von Nutzungsangeboten
9
Heinz-Kapelle-Straße 13
Qualifizierung des vorhandenen Spielplatzes
10
Greifswalder Straße 80 D
Neuanlage einer Jugendfreizeitfläche (Skater-, BMX-Anlage)
Gesamt
1.645.000
1.575.000
50.000
20.000
Finanzierungsart
Anmerkungen
Stadtumbau
N.N.
N.N.
Stadtumbau / PJ 2016
Investitionsplanung
Umsetzung 2017 bis 2019
1.282.900
91.000 Berliner Modell der
kooperativen
Baulandentwicklung
(MokoBau)
N.N.
647.900
220.000 Erfahrungswerte gemäß
N.N.
Abschlußbericht San.-Gebiet
Helmholtzplatz
220.000 Erfahrungswerte gemäß
N.N.
Abschlußbericht San.-Gebiet
Helmholtzplatz
207.900 MokoBau
N.N.
460.000
240.000 Richtwert: Berliner
N.N.
Architektenblatt
220.000 Erfahrungswerte aus dem
N.N.
San.-Gebiet Prenzlauer Berg
84.000 MokoBau
2.362.000
25.000 KoFi ETP
N.N.
2.100.000 SGA
N.N.
62.000 SGA
N.N.
175.000 Herstellerrichtwerte
21.539.900
N.N.
ggf. Stadtumbau PJ 2017
Quellenverzeichnis
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Melderechtlich registrierte Einwohner
am Ort der Hauptwohnung nach Altersgruppen, Staatsangehörigkeit und
Geschlecht, Stichtag 31.12.2013 und 31.12.2014 sowie Standardangebot zur
Wohndauer und Wohnungs- und Wohngebäudebestand am 31.12.2014
Bezirksamt Pankow, Beschluss: Förderprogramm "Stadtumbau Ost" bzw.
Einsatz von Ausgleichsbeträgen - Maßnahmenliste Stadtumbaugebiet Prenzlauer Berg, Schwerpunktgebiet Thälmannpark und Grüne Stadt 2016 bis
2020, 14.04.2015
Bezirksamt Pankow, Endbericht zur Voruntersuchung Thälmannpark, Berlin,
2014
Bezirksamt Pankow - Entwicklungskonzept soziale und grüne Infrastruktur,
Bezirksregion XIV - Prenzlauer Berg Ost, Übergabe des Bearbeitungsstandes
durch das Stadtplanungsamt, Stand Dezember 2014
Bezirksamt Pankow, Fortschreibung Kindertagesstättenentwicklungsplanung
für 2015-2018, Stand: 30.06.2015
Bezirksamt Pankow, Liegenschaftskataster-Auskunft, Datenaktualität 15.7.15
Bezirksamt Pankow, Stadtumbau Prenzlauer Berg, Statusbericht 2014, April
2015
Donath, Matthias, Architektur in Berlin 1933-1945, Lukas Verlag, 2007
Geoportal Berlin/Landschaftsprogramm Naturhaushalt/Umweltschutz (Programmplan RD), 2006 und diverse weitere Karten
Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Gesundheits- und Sozialberichterstattung
Senat für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Die städtebauliche Entwicklung Berlins, Karte: Berlin um 1910, Berlin, 1986
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Monitoring Soziale
Stadtentwicklung Berlin 2013, Berlin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Programm Stadtumbau
Ost, Fördergebiet Prenzlauer Berg, Statusbericht 2012, Mai 2012
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Umweltatlas Berlin, Ausgabe 2013
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung, Stand: 14.04.2015
Sethmann, Jens, Der Wohnungsbau der Nazis, Unbekanntes Erbe, in:
Mietermagazin 11/2006
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