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Wir haben zu dem gebildeten vaterländischen Pu
blikum das gerechte Vertrauen/ daß cS diese Ausgabe
der Herderschcn Schriften als ein der Nation angehö
rendes Gut, welches auch bei fremden Völkern der
deutschen Art und Kunst keine Unehre machen wird,
mit Eule aufnehmen und befördern werde. Der reinste
Zweck moralischer Fortbildung leitete den Verewigten
bei der Abfassung, ermunterte ihn zu der Sammlung
seiner Schriften.
Die näheren Bestimmungen von Zeit, Format,
Papier und Preisen werden durch den Verleger bekannt
gemacht werden.
Im übrigen ist dieses ganze Werk, dessen Publi
cation ich nur und mein Sohn aus den vorhandenen
Original-Schriften veranstalten können, ein mir und
meinen Kindern allein zustehendes Eigen
thum. Kein rechtschaffener Mann wird einen unrecht
mäßigen Vor-oder Nachdruck zum Nachtheil der
Hinterlassenen eines Mannes, der über dem großen
Geschäft« der Verbreitung von Licht und Wahrheit
fein Privatintercsse immer vergaß, befördern und
mir und den Meinkgen das Einzige mit seiner ganze»
Lebensarbeit und Kraftanstrengung so tbeuer erworbene
Dermächtniß, unser Eigenthum, rauben lassen.
Weimar den 5ten Februar iso4.
Carolina von Herder.
O. Wilhelm Gottfried v. Herder.
Allgemeine
Z e i t u n g
der
Merkwürdigkeiten.
Diese Zeitschrift, welche im Januar 1803. unter ei
nem ankern Titel begonnen hat, und wovon jetzt, ohne
bisher öffentlich bekannt gemacht worden zu seyn, we
gen der zahlreichen, schon aus dein gedruckten Pcänu-
merantcnverzcichniß zu ersehenden Interessenten, die
zweite Auflage bcrefts vergriffen ist, erscheint mit Ostern
dieses Jahrs unter folgender Einrichtung:
Wöchentlich erscheine» zwei Blätter, jedes von ei
nem halben Bogen, und wenn es die Bekanntmachun
gen erfordern sollten, auch eure Beilage, nur zwar am
Dienstage und Freitage. DaS Dienstagsblatt, welches
unter obigem Titel herauSkoimnt, enthält:
Zeitereignisse und Begebenheiten, Originalaufsätze
«us der Geschichte, Naturgeschichte, Oekonomie, Ge-
fundhcitskunde und andern Fächer» der Wissenschaften
u. ft w. Dieses Blatt wird nicht ohne das Freitags
blatt abgelassen Das Freitagsblatt, unter dem Titel r
„Allgemeine Anzeigen der Merkwürdig
keiten" enthält neben mancherlei Originalaufsätze»
auch auscrscsene Auszüge aus beliebten Journalen und
kurzgeftrßte Merkwürdigkeiten öffentlicher Blätter. Die
ses letztere Blatt wird auch allein abgelassen.
Jeder Bogen zweck,iräßiger prosaischer Aufsähe oder
noch ungcdruckter interessanter Zeitungsnachrichten wird
mit sechs Thalern honortrt. Das FrcitagSblatt ko
stet 6 Gr. und beide Blätter zusammen 12 Er. viertel
jährlich, und dieser Preis kann nirgends erhöht wer
den. Bei etwa eintretenden Schwierigkeiten kann man
sich an die Expedition selbst wenden.
Das hiesige Wohllöbliche Postamt hat die Haupt
spedition, und für die Buchhandlungen selbige der hie
sige Buchhändler, Herr Groß, übernommen. Man
kann bei allen Postämtern und Buchhandlungen pränn-
meriren, woselbst auch Plane zu haben sind. Auch wird
auf jeden Umschlag eines Hefts der Plan abgedruckt.
Pränumerantenfammlcr erhalten, auf 3 von beiden
Stücken ein FceitagSstück, und auf S ein volles frei.
Der Umstand, daß mehrere Gelehrte HalbcrstadtS
sich uneigennützig für diese außer dem Wochenbiattc,
betitelt: „Gemeinnützige Unterhaltungen" einzig hier
erscheinende Zeitschrift intereffircn, ist vermögend, ihr
einen Platz in jeder Lrsegescllschaft zu verschaffen, ohne
das gute Honorar, den billigen Preis und andre zum
Besten des Publikums getroffene Einrichtungen, welche
der Plan näher besagt, erwägen zu dürfen; die öffent
liche Anzeige ist aber durch häufige Bestellungen erst
veranlaßt, und daher etwas verspätet worden. Man
wird in dieser Hinsicht beim ersten Quartal übervoll
ständige Exemplare, fernerhin aber nur so viele drucken
lassen, als durch zeitig gemachte Bestellungen verlangt
werden. Briefe, welche etwas in Hinsicht dieser Blät
ter oder eines Kommissionsgeschäfts enthalten, werden
postfrei addrcssirt an
Die Expedition der allgemeinen Zeitung der
Merkwürdigkeiten in Halberstadt.
cHakberstadt, den Men März iso4.)
Aur nächsten Jubift Messe erscheinen in meinem Ver
lage folgende Schriften, auf weiche ich im Voraus auf
merksam machen mögt«:
i) 13. Joh. Chr. Ebermairs pharmacevtische Recev-
tirkunst, oder Anleitung ffir Apotheker, die von
den Aerzten vorgeschriebenen Arzneimittel kunst-
mäßig zu bereiten. 8- Preis ungef. so Er.
Der Derf. hat darin all« Regeln und jede Berci-
tungSweis«, welch« bei der Reccptur, um Fehler und
Jrthümcr zu vermeiden, zu beobachten nöthig sind,
vollständig und deutlich und mit steter Rücksicht auf
die bei den Aerzten gebräuchlichen Arzncisornicln ange
geben. Gewisserniaßen kann dicse Schrift als eiinLei-
tenstück zu TromsdorfS chemischer Rcccptirkunst ange-
feben werden.