4. Atlas zur
Gleichstellung von
Frauen und Männern
in Deutschland
Inhalt
Einleitung
5
Hinweise zur Benutzung
6
Partizipation
7
I.
II.
1.1 Mandate in den Landesparlamenten
1.2 Mandate in den kommunalen Vertretungen
1.3 Regierungen in den Ländern
1.4 Staatsbeamtinnen und Staatsbeamte in den Ländern
1.5 Verwaltungsspitzen in den Land- und Stadtkreisen sowie
in den Bezirken der Stadtstaaten
1.6 Führungspositionen in den obersten Landesbehörden
1.7 Führungspositionen in der Justiz
1.8 Hochschulprofessuren
1.9 Juniorprofessuren
1.10 Führungspositionen in der Privatwirtschaft, oberste Ebene
1.11 Führungspositionen in der Privatwirtschaft, zweite Ebene
1.12 Hauptamtliche kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
8
10
12
14
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes I. Partizipation
32
Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
33
2.1 Abgängerinnen und Abgänger ohne schulischen Abschluss aus
allgemeinbildenden Schulen
2.2 Absolventinnen und Absolventen mit Hauptschulabschluss aus
allgemeinbildenden Schulen
2.3 Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife
aus allgemeinbildenden Schulen
2.4 Studienberechtigtenquote
2.5 Berufswahl: Nichtakademische medizinische
Gesundheitsberufe
2.6 Berufswahl: MINT-Ausbildungsberufe
2.7 Studienwahl: Abschlussprüfungen in den Ingenieurwissenschaften
2.8 Studienwahl: Abschlussprüfungen im Lehramt Primarbereich
2.9 Promotionen
2.10 Habilitationen
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes II. Bildung, Berufswahl und
wissenschaftliche Qualifizierung
16
18
20
22
24
26
28
30
34
36
38
40
42
44
46
48
50
52
54
3
III. Arbeit und Einkommen
IV.
V.
56
58
60
62
64
66
68
70
72
74
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes III. Arbeit und Einkommen
76
Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
77
4.1 Erwerbstätigkeit von Eltern mit Kind(ern) unter drei Jahren
4.2 Berufliche Arbeitszeitkonstellationen von Elternpaaren
4.3 Elterngeldbezug
4.4 Armutsgefährdungsquote von Personen in Alleinerziehenden-Haushalten
4.5 Betreuung von Kindern unter drei Jahren
4.6 Betreuungspersonal in Kindertageseinrichtungen
78
80
82
84
86
88
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
90
Lebenswelt
91
5.1
5.2
5.3
92
94
96
Ältere Menschen in Einpersonenhaushalten
Lebenserwartung
Partnerschaftsgewalt
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes V. Lebenswelt
4
55
3.1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Beschäftigungsquote)
3.2 Teilzeitarbeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigter
3.3 Minijobs
3.4 Existenzgründungen
3.5 Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenquote)
3.6 Langzeitarbeitslosigkeit
3.7 Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit
3.8 Verdienstunterschiede (Gender Pay Gap)
3.9 Unterschiede in den eigenen Alterssicherungseinkommen (Gender Pension Gap)
3.10 Grundsicherung im Alter
98
Einleitung
Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine Aufgabe der Politik. Sie soll für
Frauen und Männer in unserer Gesellschaft gleiche Verwirklichungschancen schaffen. Gleiche
Verwirklichungschancen sind die Voraussetzung dafür, dass die grundgesetzlich festgeschriebene
Gleichstellung von Frauen und Männern auch tatsächlich in der Lebenswirklichkeit der
Menschen ankommt. Die statistisch nachweisbaren Unterschiede in der Lebensrealität von
Frauen und Männern sind aber ein Indiz dafür, dass Gleichstellung im Sinne verwirklichter
Lebensplanungen noch nicht erreicht ist.
Frauen finden sich seltener in Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und P
olitik, sie
werden schlechter bezahlt, arbeiten häufiger in Teilzeit und leisten den L
öwenanteil an
Sorgearbeit. Gleichzeitig ergreifen Männer seltener Berufe wie Erzieher und Grundschullehrer.
Hinter den Befunden verbirgt sich jedoch eine enorme geografische Vielfalt innerhalb
Deutschlands. Der Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern gibt einen umfassenden
Überblick über die regionalen Unterschiede auf Landes- und Kreisebene in Deutschland. Er
basiert überwiegend auf Angaben der amtlichen Statistik, die zu l ändereinheitlichen Indikatoren
zusammengeführt wurden. Stand und Entwicklung der Gleichstellung werden anhand von
Karten, Diagrammen und Tabellen aufgezeigt. Diese vergleichende Erfassung unterstützt so die
Gleichstellungspolitik von Bund und Ländern.
Der nun vorliegende 4. Atlas ist eine aktualisierte Version des erstmals 2009 herausgegebenen
Atlas. Ziel des Atlas ist es, die Entwicklung im Zeitverlauf zu verfolgen.1 Mit jeder Aktualisierung
waren auch eine Weiterentwicklung des Atlas verbunden sowie die Aufnahme neuer Indikatoren.
Im 4. Atlas hat sich dadurch die Struktur des Atlas noch einmal verändert. Indikatoren mit Bezug
zum Spannungsfeld „Erwerbsarbeit und Sorgearbeit“ sind jetzt zu einem eigenständigen Kapitel
zusammengefasst.
Der Atlas wurde im Rahmen einer Länderfachgruppe2 unter dem Vorsitz des Landes
Berlin entwickelt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) veröffentlicht.
1
2
Der 2. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland wurde im Jahr 2013 veröffentlicht,
der 3. Atlas erschien 2016. Alle Atlanten stehen auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend zum Download zur Verfügung.
Zu den Mitgliedern der Fachgruppe zählen Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG),
die Statistischen Ämter der Länder Niedersachsen sowie Hamburg und Schleswig-Holstein,
das Statistische Bundesamt sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
5
Hinweise zur Benutzung
Das Konzept des 4. Gleichstellungsatlas stellt sich wie folgt dar:
•• Ein Balkendiagramm zeigt die aktuellen Anteilswerte des jeweiligen Indikators auf
Länderebene.
•• Ein ergänzendes Balkendiagramm pro Indikator verdeutlicht die Veränderungen, die sich bei
dem jeweiligen Indikator seit dem Berichtsjahr des 1. Gleichstellungsatlas (in der Regel 2007)
ergeben haben.
•• Karten auf Länder- und Kreisebene sind ein wesentlicher Bestandteil des Gleichstellungsatlas
und geben den jeweils aktuellsten Berichtsstand (in der Regel 2018) wieder.
•• Für den 4. Gleichstellungsatlas steht – ebenso wie für den 1., 2. und 3. Gleichstellungsatlas –
ein Tabellenband online zur Verfügung.
Die Tabellen zu den Indikatoren mit Zahlenteilen und Erläuterungen zur spezifischen Datenlage
in den Ländern sind im Internet abrufbar unter www.gleichstellungsministerkonferenz.de sowie
unter https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/gleichstellungsatlas.
Die farbliche Gestaltung der Landkarten orientiert sich an der Art der Indikatoren:
•• „Rot“ steht für Aussagen zum Frauenanteil;
•• „Blau“ für Aussagen zum Männeranteil;
•• „Orange“ für Aussagen zur Differenz zwischen Frauen- und Männeranteilen.
Bei den farblichen Abstufungen der Landkarten zum Frauen- beziehungsweise zum Männer
anteil (rot und blau) wird der Bundesdurchschnitt zugrunde gelegt und die Abweichungen der
Werte für die Länder beziehungsweise Kreise in jeweils vier beziehungsweise fünf Kategorien
farblich differenziert dargestellt. Bei den Landkarten, die die Differenz zwischen den Werten von
Frauen und Männern aufzeigen (orange), erfolgt die Abstufung, indem der Wert für die Männer
auf 100 gesetzt wird und die Abweichungen des Wertes für die Frauen farblich gestuft dargestellt
werden. Zur besseren Verständlichkeit befinden sich Lesebeispiele unter diesen Abbildungen.
Die Diagramme sind auf Basis von Werten mit einer Nachkommastelle erstellt. Diese können in
den Tabellen zu den Indikatoren im Internet eingesehen werden.
Statistische Hinweise, zum Beispiel zur unterschiedlichen Datenlage in den einzelnen Ländern,
finden sich bei den methodischen Hinweisen zu den einzelnen Indikatoren beziehungsweise den
Diagrammen.
Indikatoren, die in die Bevölkerungsdaten einfließen, basieren ab dem Berichtsjahr 2011 auf
den Ergebnissen der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Grundlage des Zensus 2011.
Den verwendeten Bevölkerungsdaten bis einschließlich 2010 liegen die Ergebnisse der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis der Volkszählung 1987 (früheres Bundesgebiet)
beziehungsweise die Daten des zentralen Einwohnerregisters der ehemaligen DDR vom
3. Oktober 1990 zugrunde.
6
I.
Partizipation
Einer der am häufigsten in der Öffentlichkeit verwendeten Gradmesser für die Gleichstellung ist die
Repräsentanz von Frauen und Männern in Führungspositionen und Entscheidungsfunktionen. Dies gilt für
die Mitwirkung am Entscheidungsprozess auf allen Ebenen des politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen
und kulturellen Lebens. Insgesamt wird im Folgenden die Repräsentanz von Frauen in Führungs- und
Entscheidungspositionen in der Politik, in Verwaltungen, in der Justiz, in der Wirtschaft sowie in Forschung
und Lehre dargestellt.
Doch wann ist Gleichstellung erreicht? Reicht die Marke von 30 Prozent, die hin und wieder als Mindest
standard für die Repräsentation von Frauen genannt wird?3 Zumindest ist sie, wenn es um das Erreichen einer
kritischen Masse geht, ein sinnvoller Zwischenschritt. Die Schwelle von 30 Prozent wird im bundesweiten
Durchschnitt beim Frauenanteil in den Landesparlamenten (31 Prozent), beim Anteil der Ministerinnen und
Senatorinnen (40 Prozent), bei den Juniorprofessuren (47 Prozent) u
nd bei der zweiten Ebene der Führungspositionen in der Privatwirtschaft (40 Prozent) erreicht. Und auch in den Führungspositionen der obersten
Landesbehörden hat der Frauenanteil die 30-Prozent-Schwelle bereits in vielen Bundesländern erreicht. In
allen anderen in dieser Kategorie dargestellten Entscheidungsfeldern liegt der Frauenanteil im bundes
weiten Durchschnitt zum Teil erheblich darunter. Eine Parität ist bundesweit noch lange nicht erreicht.
Besonders deutlich ist der geringe Frauenanteil in Führungspositionen in der Justiz und auf der ersten Ebene
der Privatwirtschaft. Hier ist nur etwa jede vierte Position mit einer Frau besetzt.
Auf regionaler Ebene erzielen manche Länder in einigen Indikatoren allerdings beachtlich hohe Frauenanteile
bis hin zur Parität. Das gilt für einige Länderregierungen und deren Staatsbeamtinnen und Staatsbeamte und
vor allem für Juniorprofessuren; hier liegt der Frauenanteil in neun Ländern über dem Bundesdurchschnitt
von 47 Prozent.
Zu einer nachhaltigen Gleichstellungspolitik gehören nicht nur objektive Informationen, sondern auch
Akteurinnen und Akteure, die darauf hinwirken, die Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer
Gesellschaft zu gewährleisten und zu sichern. Wegen der Bedeutung, die den hauptamtlichen kommunalen
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten dabei zukommt, ist auch ein Indikator aufgenommen, der über das
Vorhandensein von hauptamtlichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten informiert.
3
Siehe zum Beispiel den Bericht der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament und den Wirtschafts- und Sozialausschuss über
die Umsetzung der Empfehlung 96/694 des Rates vom 2. Dezember 1996 über die ausgewogene Mitwirkung von Frauen und Männern am
Entscheidungsprozess KOM/2000/0120 endg.
7
1.1
Mandate in den Landesparlamenten
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Frauen an den Mandaten in den Landesparlamenten
Methodische Hinweise: Landesparlamente sind Landtage in den Flächenländern sowie Abgeordnetenhaus (Berlin)
und Bürgerschaften (Hamburg und Bremen) in den Stadtstaaten. In Bremen wird unter diesem Indikator ausschließlich
die Bremische Bürgerschaft erfasst, nicht dagegen die Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven. Erfasst sind die
bei der letzten Wahl gewählten Vertreterinnen und Vertreter. Von der Berücksichtigung von Nachrückerinnen und
Nachrückern wurde abgesehen.
Datenquelle: Amtliche Wahlstatistiken (Stand: November 2008 und Oktober 2019)
Der Indikator steht für die Vertretung von Frauen in den Landesparlamenten. Er gibt Hinweise auf die
Entwicklung hin zu einer ausgewogenen Beteiligung von Frauen an landespolitischen Meinungsbildungsund Entscheidungsprozessen.
Frauenanteil an den Mandaten in den Landesparlamenten, 2019
in %
Baden-Württemberg
Bayern
+0,8
24,5
-4,2
26,8
Berlin
-6,5
33,1
Brandenburg
-9,1
31,8
Bremen
Hamburg
-3,3
29,8
±0,0
33,6
±0,0
25,4
Niedersachsen
27,7
Nordrhein-Westfalen
27,6
-3,2
+0,3
Rheinland-Pfalz
35,6
Saarland
35,3
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Deutscher Bundestag
-2,0
+2,0
+0,3
27,7
-4,5
26,4
-0,3
30,1
Thüringen
Deutschland
+1,4
40,0
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
+4,4
38,5
-2,1
29,9
31,2
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
In den Parlamenten der Länder waren zum Zeitpunkt der Auswertung insgesamt 1.866 Abgeordnete vertreten.
Davon waren 558 Frauen. Dies entsprach einem Anteil von durchschnittlich 29,9 Prozent mit einer Spannweite
von 24,5 bis 40,0 Prozent.
Zum Vergleich: Der 19. Deutsche Bundestag hatte einen Frauenanteil von 31,2 Prozent (Stand: September 2017).
8
I. Partizipation
Frauenanteil an den Mandaten in den Landesparlamenten, 2019
Frauenanteil in %
unter 25
25 bis unter 30
30 bis unter 35
35 bis unter 40
40 und mehr
Durchschnitt: 29,9 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−01
© GeoBasis−DE/BKG 2020
9
1.2
Mandate in den kommunalen Vertretungen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Frauen an den Mandaten in den jeweiligen kommunalen Vertretungen
Methodische Hinweise: Erhoben wurde die Gesamtzahl der Mandatsträgerinnen und Mandatsträger in den Kreistagen
der Landkreise und in den Stadt- beziehungsweise Gemeinderäten der Stadtkreise beziehungsweise kreisfreien Städte
sowie die Anzahl der Frauen, die diese Mandate innehaben. Für die Stadtstaaten werden als Hilfsindikator die Mandate
in der Stadtbürgerschaft Bremen sowie der Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven beziehungsweise Mandate in
den Bezirks(verordneten)versammlungen (Hamburg und Berlin) ausgewiesen. Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in
den kreisangehörigen Gemeinden und Städten werden nicht erfasst. Berücksichtigt sind die bei der letzten Wahl
gewählten Vertreterinnen und Vertreter. Von der Erfassung von Nachrückerinnen und Nachrückern wurde abgesehen.
Datenquelle: Amtliche Wahlstatistiken (Stand: November 2008 und Oktober 2019)
Der Indikator zeigt auf, in welchem Umfang Frauen an den kommunalen Vertretungen beteiligt sind.
Er gibt Hinweise auf:
•• Entwicklung der „politisch-gesellschaftlichen Kultur“;
•• politische Einflussnahme von Frauen auf kommunaler Ebene;
•• Besetzung der kommunalen Vertretungen;
•• Aufstellung von Listen und den Wahlmodus;
•• Wahlverhalten der Wählerinnen und Wähler.
Frauenanteil an den Mandaten in den kommunalen Vertretungen, 2019
in %
Baden-Württemberg
+6,7
24,9
Bayern
+0,8
26,0
Berlin
+0,5
39,4
Brandenburg
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
+2,4
28,4
Bremen
+6,5
41,9
Hamburg
+8,2
38,4
Hessen
+0,1
32,4
Mecklenburg-Vorpommern
+2,1
24,8
Niedersachsen
+2,1
26,5
Nordrhein-Westfalen
+0,9
30,1
Rheinland-Pfalz
+3,9
31,0
Saarland
+4,6
28,4
Sachsen
20,0
+1,0
Sachsen-Anhalt
20,3
+0,7
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
+2,4
26,0
+2,1
27,7
50 %
In Schleswig-Holstein wird das Geschlecht der Mandatsträgerinnen und Mandatsträger nur für die kreisfreien Städte und die kreisangehörigen
Gemeinden erfasst. Daher liegt kein Wert auf Bundeslandebene vor.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2019 lag die Beteiligung der Frauen an den kommunalen Vertretungen für Deutschland bei 27,7 Prozent.
In den Ländern reichte sie von 20,0 bis 41,9 Prozent.
10
I. Partizipation
Frauenanteil an den Mandaten in den kommunalen Vertretungen, 2019
Frauenanteil in %
unter 25
25 bis unter 30
30 bis unter 35
35 bis unter 40
40 und mehr
Durchschnitt: 27,7 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
In Schleswig-Holstein wird das Geschlecht der Mandatsträgerinnen und Mandatsträger nur für die kreisfreien Städte und die kreisangehörigen
Gemeinden erfasst.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
20−01−02
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
© GeoBasis−DE/BKG 2020
11
1.3
Regierungen in den Ländern
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Frauen an den Regierungschefinnen beziehungsweise Regierungschefs, Minister
innen beziehungsweise Ministern und Senatorinnen beziehungsweise Senatoren in den Regierungen der Länder
Methodische Hinweise: Erfasst ist die Gesamtzahl der Regierungschefinnen beziehungsweise Regierungschefs,
Ministerinnen beziehungsweise Minister, Senatorinnen beziehungsweise Senatoren in den Ländern sowie die Anzahl
von Frauen, die diese Funktion wahrnehmen. Staatsministerinnen und Staatsminister werden einbezogen, wenn diese
ein Stimmrecht haben. Der Indikator erstreckt sich nicht auf Staatssekretärinnen beziehungsweise Staatssekretäre,
unabhängig davon, ob ein Kabinettsrang besteht (siehe Indikator 1.4).
Datenquelle: Eigene Erhebung der GFMK (Stand: November 2008, Dezember 2011 und Oktober 2019)
Der Indikator zeigt auf, in welchem Maß politische Spitzenämter in den Regierungen der Länder von Frauen
wahrgenommen werden. Er gibt Hinweise auf die Entwicklungen hin zu einer ausgewogenen Beteiligung von
Frauen bei der Besetzung dieser Ämter.
Anteil der Regierungschefinnen, Ministerinnen und Senatorinnen in den Ländern, 2019
in %
Baden-Württemberg
Bayern
42,9
+24,7
28,6
+3,6
Berlin
54,5
Brandenburg
+10,1
40,0
+10,0
Bremen
66,7
Hamburg
33,3
Hessen
+18,3
36,4
44,4
Niedersachsen
♀
+16,4
30,8
+5,8
60,0
Saarland
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
♀
+22,5
37,5
+25,0
27,3
+7,3
±0,0
30,0
37,5
+12,5
Thüringen
40,0
Deutschland
39,8
Bundesregierung**
+11,1
36,4
Rheinland-Pfalz
Sachsen
+23,8
-3,1
Mecklenburg-Vorpommern
Nordrhein-Westfalen
Veränderung zu 2008*
in Prozentpunkten
+30,0
♀
43,8
+14,3
♀
50 %
♀ In diesen Ländern stand 2019 eine Frau an der Spitze der Landesregierung.
*Für Bremen lagen zum Erstellungszeitpunkt 2008 keine Daten vor, deshalb Vergleich zu 2011.
**Bundeskanzlerin und Bundesministerinnen
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
In den Ländern gab es Ende 2019 insgesamt 171 Regierungschefinnen beziehungsweise Regierungschefs,
Ministerinnen beziehungsweise Minister sowie Senatorinnen beziehungsweise Senatoren. Der Frauenanteil
betrug im Durchschnitt 39,8 Prozent. Die Spanne reichte von 27,3 bis 66,7 Prozent.
Zwei der 16 Bundesländer hatten Ende 2019 eine Frau an der Spitze, nämlich Mecklenburg-Vorpommern
und Rheinland-Pfalz. Der Frauenanteil in der Bundesregierung (Bundeskabinett) betrug zu diesem Zeitpunkt
47,8 Prozent.
12
I. Partizipation
Anteil der Regierungschefinnen, Ministerinnen und Senatorinnen in den Ländern, 2019
Frauenanteil in %
unter 30
30 bis unter 40
40 bis unter 50
50 bis unter 60
60 und mehr
Durchschnitt: 39,8 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−03
© GeoBasis−DE/BKG 2020
13
1.4 Staatsbeamtinnen und Staatsbeamte in den Ländern
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Frauen an den Staatssekretärinnen beziehungsweise Staatssekretären, Staatsrätinnen
beziehungsweise Staatsräten und Ministerialdirektorinnen beziehungsweise Ministerialdirektoren in den Regierungen
der Länder
Methodische Hinweise: Abgebildet wird die „zweite“ politische Führungsebene. Da die Regelungen in den einzelnen
Ländern unterschiedlich sind, bleibt unberücksichtigt, ob ein Kabinettsrang besteht oder nicht.
Datenquelle: Eigene Erhebung der GFMK (Stand: November 2008, Dezember 2011 und Oktober 2019)
Der Indikator zeigt auf, in welchem Maß hohe politische Ämter der Länder von Frauen wahrgenommen
werden. Er gibt Hinweise auf:
•• Entwicklungen hin zu einer ausgewogenen Beteiligung von Frauen bei der Besetzung dieser Ämter;
•• Repräsentanz von Frauen in der beschriebenen Führungsebene;
•• Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen.
Anteil der Staatssekretärinnen, Staatsrätinnen und Ministerialdirektorinnen
in den Regierungen der Länder, 2019
in %
Baden-Württemberg
+33,3
50,0
Bayern
+13,0
28,0
Berlin
±0,0
40,0
Brandenburg
+45,4
45,4
Bremen
+5,9
35,7
Hamburg
+23,3
40,0
Hessen
+30,0
30,0
Mecklenburg-Vorpommern
+25,0
33,3
Niedersachsen
+20,3
38,5
Nordrhein-Westfalen
+4,5
18,8
Rheinland-Pfalz
+7,1
28,6
Saarland
10,0
Sachsen
8,3
-15,0
-9,9
Sachsen-Anhalt
+19,5
28,6
Schleswig-Holstein
+20,8
30,8
Thüringen
+38,5
38,5
Deutschland
Bundesregierung
Veränderung zu 2008*
in Prozentpunkten
+16,7
31,7
16,7
50 %
*Für Bremen lagen zum Erstellungszeitpunkt 2008 keine Daten vor, deshalb Vergleich zu 2011.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
In den Ländern gab es Ende 2019 insgesamt 227 Staatssekretärinnen beziehungsweise Staatssekretäre,
Staatsrätinnen beziehungsweise Staatsräte sowie Ministerialdirektorinnen beziehungsweise Ministerial
direktoren. Der Frauenanteil betrug im Durchschnitt 31,7 Prozent. Die Spanne reichte von 8,3 bis 50,0 Prozent.
Der Frauenanteil auf Bundesebene an den beamteten Staatssekretärinnen beziehungsweise Staatssekretären
betrug zu diesem Zeitpunkt 16,7 Prozent.
14
I. Partizipation
Anteil der Staatssekretärinnen, Staatsrätinnen und Ministerialdirektorinnen
in den Regierungen der Länder, 2019
Frauenanteil in %
unter 20
20 bis unter 30
30 bis unter 40
40 und mehr
Durchschnitt: 31,7 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−04
© GeoBasis−DE/BKG 2020
15
1.5 Verwaltungsspitzen in den Land- und Stadtkreisen sowie
in den Bezirken der Stadtstaaten
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Frauen besetzten Verwaltungsspitzenpositionen in den Stadt- und Landkreisen
beziehungsweise kreisfreien Städten sowie in Bezirken der Stadtstaaten
Methodische Hinweise: Erfasst werden die Zahl der Verwaltungsspitzen in den Land- und Stadtkreisen beziehungsweise
kreisfreien Städten sowie in den Bezirken der Stadtstaaten und die Anzahl der Frauen, die diese Position einnehmen.
Zu den Verwaltungsspitzen in den Land- und Stadtkreisen beziehungsweise kreisfreien Städten gehören insbesondere
Landrätinnen und Landräte sowie Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister. In den Stadtstaaten werden
ausschließlich die Verwaltungsspitzenpositionen in den Bezirken erfasst; in Berlin und Hamburg die Bezirksamtsleitungen. Nicht miteinbezogen ist die Bremerhavener Kommunalebene. Kreisangehörige Gemeinden und Städte werden
nicht berücksichtigt. Erfasst werden die bei der letzten Wahl gewählten Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber.
Datenquelle: Eigene Erhebung der GFMK (Stand: November 2008 und Oktober 2019)
Der Indikator steht für die Beteiligung von Frauen an der Verwaltungsspitze von Landkreisen, Stadtkreisen
oder kreisfreien Städten sowie in den Bezirken der Stadtstaaten. Er gibt Hinweise auf:
•• Repräsentanz von Frauen an der Spitze von kommunalen Gebietskörperschaften;
•• gesellschaftliche Anerkennung kommunalpolitischer Führungs- und Leitungskompetenzen von Frauen
durch die Wählerinnen und Wähler beziehungsweise die für die Wahl verantwortlichen politischen Organe;
•• Bereitschaft von Frauen, sich auf solche Ämter zu bewerben;
Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen.
Frauenanteil in den Verwaltungsspitzenpositionen von Landkreisen,
kreisfreien Städten und Bezirken (Stadtstaaten), 2019
in %
Baden-Württemberg
Bayern
6,8
+2,3
8,3
+2,0
Berlin
Brandenburg
33,3
31,3
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
+3,9
12,5
-20,8
6,7
+4,5
3,7
-7,4
±0,0
13,9
Saarland
16,7
Sachsen
7,7
Sachsen-Anhalt
7,1
-16,6
-7,7
±0,0
±0,0
13,3
Thüringen
Deutschland
+14,3
7,7
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
+13,1
28,6
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
-8,4
11,1
Bremen
Hessen
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
26,1
11,1
+13,1
+0,6
50 %
In Niedersachsen ohne Erfassung der Landeshauptstadt Hannover und der Stadt Göttingen (wegen Sonderstatus)
In Brandenburg keine Berücksichtigung von Beigeordneten mehr, sondern nur der Hauptverwaltungsbeamtinnen;
insofern keine Veränderung darstellbar
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Insgesamt waren zum Stand Oktober 2019 von 433 Verwaltungsspitzen 11,1 Prozent (absolut 48) mit Frauen
besetzt. Dabei reichte die Spanne von 3,7 bis zu 33,3 Prozent.
16
I. Partizipation
Frauenanteil in den Verwaltungsspitzenpositionen von Landkreisen,
kreisfreien Städten und Bezirken (Stadtstaaten), 2019
Frauenanteil in %
unter 10
10 bis unter 20
20 bis unter 30
30 und mehr
Durchschnitt: 11,1 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
In Niedersachsen ohne Erfassung der Landeshauptstadt Hannover und der Stadt Göttingen (wegen Sonderstatus)
In Brandenburg keine Berücksichtigung von Beigeordneten mehr, sondern nur der Hauptverwaltungsbeamtinnen
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Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
20−01−05
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
© GeoBasis−DE/BKG 2020
17
1.6
Führungspositionen in den obersten L
andesbehörden
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Frauen besetzten Abteilungsleitungspositionen in den obersten Landesbehörden
Methodische Hinweise: Welche Dienststellen der Länder oberste Landesbehörden sind, richtet sich nach dem jeweiligen
Landesrecht. Hierzu gehören in der Regel die Staatskanzleien beziehungsweise die Staatsministerien, die Fachministerien
beziehungsweise Fachsenate sowie die Landesrechnungshöfe. Dabei sind lediglich die im Geschäftsverteilungsbeziehungsweise Organisationsplan ausgewiesenen Abteilungsleitungen berücksichtigt. Nicht berücksichtigt werden
dagegen andere Funktionsebenen, wie zum Beispiel Unterabteilungsleitungen, Referatsgruppenleitungen oder auch
Stabsstellenleitungen. Für Hamburg wird die Amtsleitungsebene abgebildet.
Datenquelle: Eigene Erhebung der GFMK (Stand: November 2008 und Oktober 2019)
Der Indikator steht für die Beteiligung von Frauen an herausgehobenen Führungs- und Leitungsaufgaben
in den Länderministerien beziehungsweise Senatsverwaltungen. Er gibt Hinweise auf:
•• Repräsentanz von Frauen in der beschriebenen Führungsebene;
•• Personalplanung und -entwicklung in den darunterliegenden Hierarchieebenen;
•• Verwaltungskultur, die Frauen den Aufstieg in Spitzenpositionen ermöglicht;
•• Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen.
Frauenanteil in Führungspositionen bei obersten Landesbehörden, 2019
in %
Baden-Württemberg
+13,6
22,3
Berlin
+11,8
26,8
Bremen
+21,9
33,3
+9,7
17,2
Mecklenburg-Vorpommern
+24,4
34,1
Niedersachsen
+10,7
35,2
Nordrhein-Westfalen
+6,5
25,9
Rheinland-Pfalz
+9,0
30,9
Saarland
+7,3
25,5
-2,9
18,4
Sachsen-Anhalt
Thüringen
+30,6
46,7
Hamburg
Schleswig-Holstein
+22,8
38,9
Brandenburg
Sachsen
+43,4
54,1
Bayern
Hessen
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
+20,8
30,8
-14,8
20,0
+16,4
18,8
Deutschland
29,7
Oberste Bundesbehörden
29,7
+14,3
50 %
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Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Von den insgesamt 908 Abteilungen der obersten Landesbehörden wurden im Dezember 2019 270 von Frauen
geleitet. Der Frauenanteil lag somit im Bundesdurchschnitt bei 29,7 Prozent. Im Ländervergleich reichte die
Spanne von 17,2 bis zu 54,1 Prozent.
Zum Vergleich: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den obersten Bundesbehörden lag im Oktober
2019 bei 29,7 Prozent.
18
I. Partizipation
Frauenanteil in Führungspositionen bei obersten Landesbehörden, 2019
Frauenanteil in %
unter 20
20 bis unter 25
25 bis unter 30
30 bis unter 35
35 und mehr
Durchschnitt: 29,7 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
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Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−06
© GeoBasis−DE/BKG 2020
19
1.7
Führungspositionen in der Justiz
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Frauen besetzten Führungspositionen in der Justiz (Richterschaft und
Staatsanwaltschaft)
Methodische Hinweise: Als Führungspositionen werden die Ämter von Richterinnen und Richtern sowie Staats
anwältinnen und Staatsanwälten angesehen, die mindestens in der Besoldungsgruppe R 3 bis maximal R 10 (nach
Bundesbesoldungsordnung) eingestuft sind.
Datenquelle: Personalstandstatistik 2007 und 2018
Der Indikator steht für die Beteiligung von Frauen an herausgehobenen Führungs- und Leitungsaufgaben
in der Judikative. Er gibt Hinweise auf:
•• Repräsentanz von Frauen in der beschriebenen Führungsebene;
•• Personalplanung und -entwicklung in den darunterliegenden Hierarchieebenen;
•• Kultur, die Frauen den Aufstieg in Spitzenpositionen ermöglicht;
•• Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen.
Frauenanteil in Führungspositionen in der Justiz, 2018
in %
Baden-Württemberg
+2,0
16,6
Bayern
+14,2
21,4
Berlin
Sachsen-Anhalt
+5,1
13,2
+10,5
25,9
+11,1
28,8
+27,6
31,8
+11,6
26,9
+18,0
28,6
30,8
Thüringen
30,6
Oberste Bundesgerichte
+13,9
29,1
Schleswig-Holstein
Deutschland
+16,3
33,1
Saarland
Sachsen
+10,8
37,3
Hessen
Rheinland-Pfalz
+14,2
30,0
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
+13,9
33,3
Bremen
Niedersachsen
+8,3
38,5
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+13,8
+22,7
+11,8
26,9
31,5
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 gab es im Landesbereich 1.575 Führungspositionen in der Richter- und Staatsanwaltschaft. Davon waren
425 von Frauen besetzt, was einem Frauenanteil von 26,9 Prozent entsprach. In den einzelnen Ländern reichte
die Spanne von 13,2 bis zu 38,5 Prozent.
Zum Vergleich: Im Bundesbereich waren von den 430 Führungspositionen (ohne Richterinnen und Richter des
Bundesverfassungsgerichts) 135 und somit 31,5 Prozent von Frauen besetzt.
20
I. Partizipation
Frauenanteil in Führungspositionen in der Justiz, 2018
Frauenanteil in %
unter 20
20 bis unter 25
25 bis unter 30
30 bis unter 35
35 und mehr
Durchschnitt: 26,9 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
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Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−07
© GeoBasis−DE/BKG 2020
21
1.8
Hochschulprofessuren
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der mit Frauen besetzten Hochschulprofessuren
Methodische Hinweise: Beschrieben werden die Zahl der Hochschulprofessuren insgesamt und die Zahl der Frauen,
die eine Hochschulprofessur wahrnehmen. Umfasst sind die Besoldungsgruppen C 4, C 3, C 2 sowie W 3, W 2 und W 1/AT
(Juniorprofessuren). Ab 2010 sind die hauptberuflichen Gastprofessuren miteinbezogen. Erfasst wurden alle nach
Landesrecht anerkannten Hochschulen, unabhängig von der Trägerschaft.
Datenquelle: Hochschulpersonalstatistik 2007 und 2018
Der Indikator steht für den Anteil von Frauen an Hochschulprofessuren. Er gibt Hinweise auf:
•• Beteiligung von Frauen an den Professuren der Hochschulen;
•• Bereitschaft der Hochschulen, Frauen an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen in Forschung
und Lehre teilhaben zu lassen;
•• strukturelle Hindernisse im Wissenschaftsbetrieb, die eine wissenschaftliche Karriere für Frauen und
ihren Zugang zu Spitzenpositionen in Forschung und Lehre erschweren;
•• „akademische Kultur“ an den Hochschulen;
•• Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen.
Frauenanteil an den Hochschulprofessuren, 2018
in %
Baden-Württemberg
Bayern
22,2
+7,6
20,5
+8,5
Berlin
32,3
Brandenburg
28,9
Hamburg
29,1
Hessen
+8,5
+9,5
+7,9
22,0
+8,2
26,6
Nordrhein-Westfalen
26,3
Saarland
+11,2
26,0
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
+8,4
29,6
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+5,8
+10,5
22,6
+9,3
21,0
+6,8
Sachsen
22,5
+6,7
Sachsen-Anhalt
22,9
+6,2
Schleswig-Holstein
22,6
+11,5
Thüringen
22,7
+9,4
Deutschland
24,7
+8,5
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Von den insgesamt 48.111 Professuren an deutschen Hochschulen im Jahr 2018 waren 11.902 von Frauen
besetzt. Der Frauenanteil lag im Bundesdurchschnitt damit bei 24,7 Prozent. Im Ländervergleich reichte die
Spanne von 20,5 bis zu 32,3 Prozent.
22
I. Partizipation
Frauenanteil an den Hochschulprofessuren, 2018
Frauenanteil in %
unter 21
21 bis unter 24
24 bis unter 27
27 bis unter 30
30 und mehr
Durchschnitt: 24,7 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−08
© GeoBasis−DE/BKG 2020
23
1.9
Juniorprofessuren
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der mit Frauen besetzten Juniorprofessuren
Methodische Hinweise: Erfasst wurden alle an Universitäten und gleichrangigen wissenschaftlichen Hochschulen
besetzten Juniorprofessuren. Neben der Juniorprofessur qualifiziert auch die Habilitation zur Übernahme einer
ordentlichen Professur (Indikator 2.10).
Datenquelle: Hochschulpersonalstatistik 2007 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• bestehendes Potenzial an Frauen, die sich für die Übernahme einer (ordentlichen) Professur
wissenschaftlich qualifizieren;
•• Bereitschaft der Hochschulen, Frauen an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen in Forschung
und Lehre teilhaben zu lassen;
•• strukturelle Hindernisse im Wissenschaftsbetrieb, die Frauen perspektivisch den Zugang zu
Spitzenpositionen in Wissenschaft und Forschung erschweren.
Frauenanteil an den Juniorprofessuren, 2018
in %
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
Baden-Württemberg
49,8
Bayern
52,1
Berlin
-1,9
59,3
Bremen
+7,4
43,0
Mecklenburg-Vorpommern
42,1
Niedersachsen
41,6
Nordrhein-Westfalen
+17,2
+14,8
+1,8
46,8
Rheinland-Pfalz
+23,2
48,6
Saarland
+21,9
45,5
Sachsen
Deutschland
+25,5
48,2
Hessen
Thüringen
+42,1
62,5
Hamburg
Schleswig-Holstein
+13,0
46,8
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
+16,5
+5,5
41,2
+20,4
28,1
-3,7
45,5
+6,0
50,0
46,6
+33,9
+13,1
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 waren von den insgesamt 1.580 Juniorprofessuren 737 mit Frauen besetzt. Der Frauenanteil
lag somit im Bundesdurchschnitt bei 46,6 Prozent. Im Ländervergleich reichte die Spanne von 28,1 bis zu
62,5 Prozent.
24
I. Partizipation
Frauenanteil an den Juniorprofessuren, 2018
Frauenanteil in %
unter 40
40 bis unter 45
45 bis unter 50
50 bis unter 55
55 und mehr
Durchschnitt: 46,6 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−09
© GeoBasis−DE/BKG 2020
25
1.10 Führungspositionen in der Privatwirtschaft, oberste Ebene
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Frauen an Personen mit Führungsaufgaben in der „obersten Ebene“
Methodische Hinweise: Führungspositionen der obersten Ebene sind in der Regel die Geschäftsführung, die Vorstände,
Filial- und Betriebsleitung sowie Eigentümerinnen und Eigentümer. Den Befragten wurde die Zuordnung selbst
überlassen. Dabei werden nur Betriebe mit mindestens einer beziehungsweise einem sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten berücksichtigt. Unberücksichtigt ist der öffentliche Dienst.
Datenquelle: IAB-Betriebspanel 2008 und 2018
Der Indikator steht für die Beteiligung von Frauen an Führungs- und Leitungsaufgaben in der Privatwirtschaft.
Er gibt Hinweise auf:
•• Repräsentanz von Frauen in der beschriebenen Führungsebene;
•• Personalplanung und -entwicklung in den darunterliegenden Hierarchieebenen;
•• Unternehmenskultur, die Frauen den Aufstieg in Spitzenpositionen ermöglicht;
•• Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen.
Frauenanteil in den Führungspositionen in der Privatwirtschaft, 2018, oberste Ebene
in %
Baden-Württemberg
Bayern
25,7
+2,6
23,7
Berlin
+1,0
30,6
Brandenburg
Bremen
27,5
Hessen
23,5
+0,1
+1,2
Mecklenburg-Vorpommern
33,4
23,8
24,1
Saarland
23,5
-2,3
+4,0
+1,0
-5,1
Sachsen
33,3
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Deutschland
+5,0
26,4
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
-0,7
+1,8
24,2
Nordrhein-Westfalen
+1,2
22,0
Hamburg
Niedersachsen
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
31,0
+1,9
-0,6
24,2
26,9
+0,1
-0,3
25,9
50 %
Aus statistisch-methodischen Gründen werden die Werte für Hamburg und Schleswig-Holstein zusammengefasst, auch
bei der Veränderungsrate.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 waren von den insgesamt 2,5 Millionen Führungspositionen in der obersten Ebene
der Privatwirtschaft 650.000 von Frauen besetzt. Das entsprach einem Frauenanteil von 25,9 Prozent.
Im Ländervergleich reichte diese Spanne von 22,0 bis 33,3 Prozent.
Mit steigender Betriebsgröße sank der Frauenanteil in den Führungspositionen der obersten Ebene.
26
+1,4
I. Partizipation
Frauenanteil in den Führungspositionen in der Privatwirtschaft, 2018, oberste Ebene
Frauenanteil in %
unter 24
24 bis unter 27
27 bis unter 30
30 bis unter 33
33 und mehr
Durchschnitt: 25,9 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Aus statistisch-methodischen Gründen werden die Werte für Hamburg und Schleswig-Holstein zusammengefasst.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
20−01−10
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
© GeoBasis−DE/BKG 2020
27
1.11 Führungspositionen in der Privatwirtschaft, zweite Ebene
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Frauen an Personen mit Führungsaufgaben in der „zweiten Ebene“
Methodische Hinweise: Die zweite Führungsebene ist die Ebene direkt unter der „obersten Führungsebene“
(siehe Indikator 1.10). Eine nähere Spezifizierung der zweiten Führungsebene wurde in der Befragung nicht
vorgenommen.
Datenquelle: IAB-Betriebspanel 2008 und 2018
Der Indikator steht für die Beteiligung von Frauen an Führungs- und Leitungsaufgaben in der Privatwirtschaft.
Er gibt Hinweise auf:
•• Repräsentanz von Frauen in der beschriebenen Führungsebene;
•• Personalplanung und -entwicklung in den darunterliegenden Hierarchieebenen;
•• Unternehmenskultur, die Frauen den Aufstieg in Spitzenpositionen ermöglicht;
•• Potenzial zur Besetzung von Gremien mit Frauen;
•• „Gläserne Decke“.
Frauenanteil in den Führungspositionen in der Privatwirtschaft, 2018, zweite Ebene
in %
Baden-Württemberg
37,9
Bayern
+8,9
41,9
Berlin
Nordrhein-Westfalen
+6,0
41,5
+0,8
36,9
+2,5
51,3
+3,3
36,4
+0,5
39,4
Rheinland-Pfalz
Saarland
+2,5
36,7
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
+6,0
50,1
Hamburg
Hessen
+8,4
46,0
Brandenburg
Bremen
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
+6,2
43,1
+11,7
37,7
-0,7
Sachsen
40,6
-1,4
Sachsen-Anhalt
41,2
-1,4
Schleswig-Holstein
41,5
Thüringen
Deutschland
+0,8
48,7
40,4
+7,2
+5,2
50 %
Aus statistisch-methodischen Gründen werden die Werte für Hamburg und Schleswig-Holstein zusammengefasst, auch
bei der Veränderungsrate.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 waren von den insgesamt 1,2 Millionen Führungspositionen in der zweiten Ebene
der Privatwirtschaft 484.000 von Frauen besetzt. Das entsprach einem Frauenanteil von 40,4 Prozent.
Im Ländervergleich reichte diese Spanne von 36,4 bis 51,3 Prozent.
Auf der zweiten Führungsebene lag der Frauenanteil um rund 14 Prozentpunkte höher als auf der ersten
Führungsebene (25,9 Prozent). Mit steigender Betriebsgröße sank der Frauenanteil in den Führungspositionen
der zweiten Ebene.
28
I. Partizipation
Frauenanteil in den Führungspositionen in der Privatwirtschaft, 2018, zweite Ebene
Frauenanteil in %
unter 38
38 bis unter 42
42 bis unter 46
46 bis unter 50
50 und mehr
Durchschnitt: 40,4 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Aus statistisch-methodischen Gründen werden die Werte für Hamburg und Schleswig-Holstein zusammengefasst.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
20−01−11
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
© GeoBasis−DE/BKG 2020
29
1.12 Hauptamtliche kommunale Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragte
Beschreibung des Indikators:
Definition: Anzahl der hauptamtlichen kommunalen Frauen- beziehungsweise Gleichstellungsbeauftragten
je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner
Methodische Hinweise: Erfasst werden Gleichstellungsbeauftragte (ab einer Bestellung mit 19,25 Wochenstunden).
Die Aussagekraft des Indikators ist aufgrund nicht einheitlicher gesetzlicher Aufgabendefinitionen in den Ländern
eingeschränkt.
Datenquelle: Erhebung der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros; Fortschreibung des Bevölkerungs
standes 2008 und 2019
Der Indikator gibt Hinweise auf die Umsetzung des Verfassungsauftrags nach Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz
und dessen politische Unterstützung einer nachhaltigen Professionalisierung der gleichstellungspolitischen
Kompetenz in Kommunalverwaltungen. Dies gilt auch angesichts nicht einheitlicher gesetzlicher Aufgaben
definitionen in den Ländern, insbesondere in den Stadtstaaten.
Hauptamtliche kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, 2019
je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
0,5
+0,1
0,4
-0,2
±0,0
0,3
Brandenburg
Bremen
Veränderung zu 2008
je 100.000 Einwohnerinnen
und Einwohner
±0,0
1,0
±0,0
0,1
Hamburg
Hessen
1,4
Mecklenburg-Vorpommern
1,2
Niedersachsen
±0,0
1,3
Rheinland-Pfalz
+0,1
1,2
Saarland
+0,1
1,7
-0,2
±0,0
0,8
Sachsen-Anhalt
1,5
Schleswig-Holstein
+0,1
2,0
Thüringen
Deutschland
-0,9
1,6
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
-0,1
1,7
1,0
-0,1
-0,4
±0,0
5
In Hamburg gibt es keine hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten.
Die Daten aus Nordrhein-Westfalen basieren auf einer separaten Telefonumfrage, 2008 ist ein Schätzwert.
Der Durchschnitt für Deutschland ist ohne Hamburg berechnet.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Deutschlandweit kamen 2019 auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 1,0 hauptamtliche
Gleichstellungsbeauftragte. Dieser Wert variierte in den Ländern von 0,1 bis zu 2,0.
30
I. Partizipation
Hauptamtliche kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte je 100.000 Einwohnerinnen
und Einwohner, 2019
Anzahl je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner
unter 0,5
0,5 bis unter 1,0
1,0 bis unter 1,5
1,5 und mehr
Durchschnitt: 1,0
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
In Hamburg gibt es keine hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten.
Der Durchschnitt für Deutschland ist ohne Hamburg berechnet.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
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Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−01−12
© GeoBasis−DE/BKG 2020
31
I. Partizipation
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes
I. Partizipation
Indikator
Deutschland
Veränderung in Prozentpunkten
1.1
Mandate in den Landesparlamenten
29,9 %
-2,1**
1.2
Mandate in den kommunalen Vertretungen
27,7 %
+2,1**
1.3
Regierungen in den Ländern
39,8 %
+14,3**
1.4
Staatsbeamtinnen und Staatsbeamte in den Ländern
31,7 %
+16,7**
1.5
Verwaltungsspitzen in den Land- und Stadtkreisen sowie Bezirken
11,1 %
+0,6**
1.6
Führungspositionen in den obersten Landesbehörden
29,7 %
+14,3**
1.7
Führungspositionen in der Justiz
26,9 %
+11,8*
1.8
Hochschulprofessuren
24,7 %
+8,5*
1.9
Juniorprofessuren
46,6 %
+13,1*
1.10
Führungspositionen in der Privatwirtschaft, oberste Ebene
25,9 %
+1,4**
1.11
Führungspositionen in der Privatwirtschaft, zweite Ebene
40,4 %
+5,2**
1.12
Hauptamtliche kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
1,0***
+-0,0**
* Veränderung zu 2007 ** Veränderung zu 2008 *** Anzahl der Beauftragten auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner
32
II. Bildung, Berufswahl
und wissenschaftliche
Qualifizierung
Bildung und Ausbildung werden im Zuge der weiter fortschreitenden Entwicklung von der Industrie- z ur
Wissensgesellschaft immer wichtiger. Dabei geht es um die Sicherung der Wettbewerbs- und Innovations
fähigkeit unseres Landes und seinen sozialen Zusammenhalt, aber auch um die individuellen Perspektiven:
gesellschaftliche und Arbeitsmarktteilhabe sowie Verdienstchancen.
Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Junge Frauen haben höhere Bildungs
abschlüsse als junge Männer. Beim Mittleren Schulabschluss gibt es fast keinen Unterschied z wischen Frauen
und Männern. Deshalb wird er nicht gesondert aufgeführt. Zu beachten ist allerdings, dass die Daten der
Abgänge aus den allgemeinbildenden Schulen die „2. Chance“ beziehungsweise das Aufholen nicht wiedergeben.
Hier sind es eher die Jungen als die Mädchen, die Schulabschlüsse nachholen. Das ist nur zu erkennen, wenn
man eine Lebensverlaufsperspektive einnimmt, wie zum Beispiel im Ersten Gleichstellungsbericht der
Bundesregierung.4
Ungleiche Chancen in der beruflichen Entwicklung sind oft auch Folge einer geschlechterstereotypen
Berufswahl. Für die Berufswahl wurden als Indikatoren exemplarisch die „nichtakademischen Gesundheitsdienstberufe“ und die „technischen Ausbildungsberufe“ ausgewählt. Das Berufsbildungssystem der Bundes
republik ist traditionell zweigeteilt: einerseits in den dualen Zweig, in dem Männer in der Überzahl sind, und
andererseits in einen schulischen Zweig, in dem Frauen die Mehrheit bilden. Die schulische Berufsausbildung,
vor allem in den personenbezogenen Dienstleistungen, festigt den geringeren Professionalisierungsgrad vieler
Berufe, in denen Frauen überproportional vertreten sind. Dies geschieht durch uneinheitliche Qualifikationsprofile und zum Teil fehlende bundesweite Standards und führt im Durchschnitt zu einer geringeren
Entlohnung in diesen Berufen. Hiervon nicht betroffen sind allerdings die zahlenmäßig wichtigsten schulisch
ausgebildeten Berufe der Erzieherinnen und Erzieher, für die Qualitätsstandards durch KMK-Beschluss
verbindlich festgesetzt wurden. Für die Alten- und Krankenpflege besteht eine bundesgesetzliche Regelung.
Für die Studienfächerwahl wurden als Indikatoren exemplarisch die „Fächergruppe Ingenieurwissenschaften“
und „Lehramt Primarbereich“ ausgewählt. Der Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung führt zu wachsendem
Fachkräftemangel. Das gilt für den naturwissenschaftlich-technischen Bereich ebenso wie für soziale,
erzieherische und pädagogische Berufe. Deshalb ist es notwendig, dass Berufe nach Neigung und Eignung
gewählt werden und Frauen und Männer nicht durch Geschlechterstereotype in geschlechtstypische Berufe
gedrängt werden, die ihren Talenten nicht entsprechen.
Zwei weitere Indikatoren zielen auf die Beteiligung von Frauen und Männern an einer weiterführenden
wissenschaftlichen Qualifikation durch Promotion beziehungsweise Habilitation.
4
Erster Gleichstellungsbericht der Bundesregierung „Neue Wege – Gleiche Chancen – Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf“,
Seite 87
33
2.1 Abgängerinnen und Abgänger ohne schulischen Abschluss
aus allgemeinbildenden Schulen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Jungen an den Abgängerinnen und Abgängern ohne schulischen
Abschluss aus allgemeinbildenden Schulen
Methodische Hinweise: Erfasst werden Abgängerinnen und Abgänger aus öffentlichen und privaten
allgemeinbildenden Schulen.
Datenquelle: Statistik der allgemeinbildenden Schulen (Abgangsjahr 2006 und 2017)
Der Indikator bildet den Anteil von Jungen an den Abgängerinnen und Abgängern ohne schulischen
Abschluss ab. Er gibt Hinweise auf:
•• Vorhandensein einer geschlechtsspezifischen Schullandschaft;
•• Stand der Umsetzung geschlechtsspezifischer Unterrichtskonzepte;
•• Gender-Kompetenz im Schulalltag.
Jungenanteil an den Abgängerinnen und Abgängern ohne schulischen
Abschluss aus allgemeinbildenden Schulen, 2017
in %
Baden-Württemberg
+2,3
65,8
57,7
Brandenburg
-2,9
64,6
Bremen
Hamburg
+0,6
62,2
Bayern
Berlin
Veränderung zu 2006
in Prozentpunkten
60,7
-3,6
-1,4
+0,3
57,1
Hessen
60,5
Mecklenburg-Vorpommern
-0,2
64,1
Niedersachsen
-1,7
63,0
Nordrhein-Westfalen
60,8
Rheinland-Pfalz
-1,1
61,6
Saarland
-0,1
-3,2
+6,3
65,4
Sachsen
61,5
Sachsen-Anhalt
-3,7
63,0
Schleswig-Holstein
63,8
Thüringen
-2,3
-0,4
+1,3
67,2
Deutschland
62,4
-0,7
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Von 52.680 Abgängerinnen und Abgängern, die im Abgangsjahr 2017 eine allgemeinbildende Schule ohne
Abschluss verlassen haben, waren 32.853 Jungen. Dies waren im bundesweiten Durchschnitt 62,4 Prozent.
Im Ländervergleich lag die Quote zwischen 57,1 und 67,2 Prozent.
34
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Jungenanteil an den Abgängerinnen und Abgängern ohne schulischen Abschluss
aus allgemeinbildenden Schulen in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2017
Jungenanteil in %
unter 60
60 bis unter 62
62 bis unter 64
64 bis unter 66
66 und mehr
Durchschnitt: 62,4 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−01
© GeoBasis−DE/BKG 2020
35
2.2 Absolventinnen und Absolventen mit H
auptschulabschluss
aus allgemeinbildenden Schulen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Jungen an den Absolventinnen und Absolventen mit Hauptschulabschluss aus
allgemeinbildenden Schulen
Methodische Hinweise: Erfasst werden Absolventinnen und Absolventen mit Hauptschulabschluss aus öffentlichen und
privaten allgemeinbildenden Schulen. Der Hauptschulabschluss kann zum Teil auch an beruflichen Schulen erworben
werden. Diese Möglichkeit wird in der Praxis stärker von Jungen als von Mädchen genutzt. Dies wird mit dem Indikator
nicht abgebildet. Auf Landesebene werden in der Regel auch externe Absolventinnen und Absolventen gezählt, während
auf Kreisebene keine Zahlen hierzu vorliegen. Externe sind Schülerinnen und Schüler von nichtstaatlichen Ersatzschulen,
die einen Abschluss über eine Externenprüfung an einer öffentlichen Schule erhalten haben.
Datenquelle: Statistik der allgemeinbildenden Schulen (Abgangsjahr 2006 und 2017)
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• Vorhandensein einer geschlechtsspezifischen Schullandschaft;
•• Stand der Umsetzung geschlechtsspezifischer Unterrichtskonzepte;
•• Gender-Kompetenz im Schulalltag.
Jungenanteil an den Absolventinnen und Absolventen mit Hauptschulabschluss
aus allgemeinbildenden Schulen (inklusive Externe), 2017
in %
Baden-Württemberg
+2,1
58,5
Bayern
Berlin
Veränderung zu 2006
in Prozentpunkten
+3,1
60,0
55,2
-1,1
Brandenburg
+0,1
61,8
Bremen
+5,9
59,5
Hamburg
60,3
+3,3
Hessen
60,0
+3,0
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
+2,5
61,6
+0,6
59,0
Rheinland-Pfalz
Saarland
+4,8
62,3
+4,7
61,8
±0,0
56,9
Sachsen
61,6
±0,0
Sachsen-Anhalt
60,9
-0,1
Schleswig-Holstein
59,4
Thüringen
58,7
Deutschland
+4,3
-2,9
59,7
+2,1
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Von 134.389 Absolventinnen und Absolventen (inklusive Externe), die im Abgangsjahr 2017 die allgemein
bildende Schule mit Hauptschulabschluss verlassen haben, waren 80.198 männlich. Dies waren im
bundesweiten Durchschnitt 59,7 Prozent. Im Ländervergleich betrug die niedrigste Quote 55,2 und die
höchste 62,3 Prozent.
36
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Jungenanteil an den Absolventinnen und Absolventen mit Hauptschulabschluss
aus allgemeinbildenden Schulen in den Landkreisen und kreisfreien Städten (exklusive Externe), 2017
Jungenanteil in %
unter 56
56 bis unter 58
58 bis unter 60
60 bis unter 62
62 und mehr
Durchschnitt: 59,7 % (inklusive Externe)
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Auf Kreisebene liegen keine Daten zu externen Absolventinnen und Absolventen vor, daher sind diese in der Kartenabbildung nicht enthalten.
Bundes- und Landesergebnisse im zugehörigen Balkendiagramm sowie der in der Kartenlegende angegebene Durchschnitt beziehen
Externe ein, um möglichst alle Absolventinnen und Absolventen berücksichtigen zu können.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
20−02−02
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
© GeoBasis−DE/BKG 2020
37
2.3 Absolventinnen und Absolventen mit H
ochschulreife
aus allgemeinbildenden Schulen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Jungen an den Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife
aus allgemeinbildenden Schulen
Methodische Hinweise: Erfasst werden Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife aus öffentlichen und
privaten allgemeinbildenden Schulen. Die Fachhochschulreife bleibt unberücksichtigt, da diese nicht in allen Ländern an
allgemeinbildenden Schulen erworben werden kann. Auf Landesebene werden in der Regel auch externe Absolventinnen
und Absolventen gezählt, während auf Kreisebene keine Zahlen hierzu vorliegen. Externe sind Schülerinnen und
Schüler von nichtstaatlichen Ersatzschulen, die einen Abschluss über eine Externenprüfung an einer öffentlichen
Schule erhalten haben.
Datenquelle: Statistik der allgemeinbildenden Schulen (Abgangsjahr 2006 und 2017)
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• Vorhandensein einer geschlechtsspezifischen Schullandschaft;
•• Stand der Umsetzung geschlechtsspezifischer Unterrichtskonzepte;
•• Gender-Kompetenz im Schulalltag;
•• geschlechtsspezifisches Bildungsgefälle im oberen Segment.
Jungenanteil an den Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife
aus allgemeinbildenden Schulen (inklusive Externe), 2017
in %
Baden-Württemberg
46,7
Bayern
46,4
Berlin
46,5
Veränderung zu 2006
in Prozentpunkten
-0,7
+1,7
+2,7
Brandenburg
45,3
+3,6
Bremen
45,9
+1,4
Hamburg
46,9
Hessen
44,6
Mecklenburg-Vorpommern
44,8
Niedersachsen
44,8
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
45,3
44,3
45,3
46,0
44,7
47,3
44,8
45,6
+3,1
+1,5
+2,4
+0,9
+1,3
+2,8
+2,5
+3,5
+3,6
+2,7
+2,0
+1,7
50 %
In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen werden keine Zahlen zu externen Absolventinnen und Absolventen erhoben.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Von 287.298 Absolventinnen und Absolventen (inklusive Externer), die im Abgangsjahr 2017 eine allgemein
bildende Schule mit Hochschulreife verlassen haben, waren 131.138 männlich. Dies waren im bundesweiten
Durchschnitt 45,6 Prozent. Im Ländervergleich betrug die niedrigste Quote 44,3 und die höchste 47,3 Prozent.
38
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Jungenanteil an den Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife
aus allgemeinbildenden Schulen in den Landkreisen und kreisfreien Städten (exklusive Externe), 2017
Jungenanteil in %
unter 45
45 bis unter 46
46 bis unter 47
47 und mehr
Durchschnitt: 45,6 % (inklusive Externe)
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Auf Kreisebene liegen keine Daten zu externen Absolventinnen und Absolventen vor, daher sind diese in der Kartenabbildung nicht enthalten.
Bundes- und Landesergebnisse im zugehörigen Balkendiagramm sowie der in der Kartenlegende angegebene Durchschnitt beziehen
Externe ein, um möglichst alle Absolventinnen und Absolventen berücksichtigen zu können.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
20−02−03
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
© GeoBasis−DE/BKG 2020
39
2.4
Studienberechtigtenquote
Beschreibung des Indikators:
Definition: Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger im Alter von 18 bis unter 21 Jahren mit einem
Schulabschluss (Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife), der zum Studium berechtigt, an den jeweils
Gleichaltrigen in der Bevölkerung
Methodische Hinweise: Die Quote gibt den Anteil der studienberechtigten Schulabgängerinnen und Schulabgänger an
der entsprechenden Bevölkerung am 31. Dezember des Vorjahres an. Es werden Quoten für einzelne Altersjahrgänge
berechnet und anschließend aufsummiert (Quotensummenverfahren).
Datenquelle: Statistik der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen (Schuljahr 2007/2008, 2010/2011 und 2018/2019);
Fortschreibung des Bevölkerungsstandes 2006, 2009 und 2017
Der Indikator bildet differenziert nach Geschlecht die Quote aller Studienberechtigten (18- bis unter 21-Jährige)
an den Gleichaltrigen in der Bevölkerung ab. Er gibt Hinweise auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede
der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die einen Schulabschluss erreicht haben, der zum Studium
qualifiziert.
Studienberechtigtenquote 2018
in %
Veränderung zu 2007*
in Prozentpunkten
Baden-Württemberg
60,5
51,1
Bayern
51,7
41,3
Berlin
+14,1
+8,2
62,8
54,3
Brandenburg
Hamburg
+4,2
+1,6
55,9
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
+15,2
+8,4
Saarland
51,1
37,8
Thüringen
Deutschland
44,8
Frauen
Männer
+5,7
+4,2
53,7
54,5
38,4
+15,6
+8,8
+9,2
+5,4
46,4
46,9
+0,9
+9,7
+4,3
69,4
52,7
Schleswig-Holstein
-3,2
55,0
41,9
34,0
+12,6
+3,7
59,0
43,9
Sachsen-Anhalt
+6,6
+2,3
58,3
43,5
Sachsen
+17,6
+13,0
53,5
37,1
Rheinland-Pfalz
67,3
57,2
46,3
Mecklenburg-Vorpommern
+11,8
+13,3
52,0
41,0
Hessen
+15,4
+15,1
61,4
47,3
Bremen
+12,6
+4,7
57,1
+10,5
+7,3
+6,9
+3,3
+8,6
+4,2
50 %
*In Sachsen-Anhalt Zeitvergleich mit 2010, da 2007 doppelter Abiturientenjahrgang
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Abgangsjahr 2018 betrug die Studienberechtigtenquote in Deutschland durchschnittlich 50,6 Prozent.
Mit 57,1 Prozent war die Studienberechtigtenquote der Frauen höher als bei den Männern (44,8 Prozent). Im
Ländervergleich reichte die Quote der Frauen von 46,4 bis 69,4 Prozent und bei den Männern von 34,0 bis
55,9 Prozent. In allen Ländern lag die Studienberechtigtenquote der Frauen höher als die der Männer.
40
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Studienberechtigtenquote 2018 (Indexwerte)
Index: Studienberechtigtenquote der Frauen,
wenn die Quote der Männer = 100 gesetzt wird
unter 120
120 bis unter 130
130 bis unter 140
140 und mehr
Durchschnitt: 127,5
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Studienberechtigtenquote der Frauen lag 2018 in Mecklenburg-Vorpommern bei 53,5 %, die der Männer bei 37,1 %.
Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Frauen 2018 in Mecklenburg-Vorpommern um 44,0 %
häufiger studienberechtigt als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 144,0.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−04
© GeoBasis−DE/BKG 2020
41
2.5 Berufswahl: Nichtakademische medizinische
Gesundheitsberufe
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Männern an allen Personen, die sich in einer nichtakademischen Ausbildung
zu einem medizinischen Gesundheitsberuf befinden
Methodische Hinweise: Nichtakademische medizinische Gesundheitsberufe sind Berufe im Gesundheitswesen, die
neben der ärztlichen Tätigkeit an Gesundheitsförderung, medizinischer Therapie und Rehabilitation beteiligt sind. Die
Ausbildung in diesen Berufen erfolgt überwiegend in schulischer Form. Nach der von der Bundesagentur für Arbeit
entwickelten Klassifizierung der Berufe 2010 (KldB 2010) sind das die Berufe der Berufsgruppen 811, 812, 813, 817 und
seit 2015/2016 818 (ohne 8114 und 8124).
Datenquelle: Statistik der beruflichen Schulen (Schuljahr 2012/2013, 2014/2015 und 2018/2019)
Der Indikator steht für das Interesse von Männern an der Ausbildungswahl zu einem nichtakademischen
medizinischen Gesundheitsberuf. Er gibt Hinweise auf:
•• geschlechtsspezifische Berufswahl;
•• Entwicklungen bei der Überwindung der Segregation in typisch männliche und typisch weibliche
Berufsfelder.
Männeranteil an den Schülerinnen und Schülern der nichtakademischen
medizinischen Gesundheitsberufe, 2018
in %
Baden-Württemberg
Bayern
15,2
-4,8
14,0
+1,6
Berlin
19,5
Brandenburg
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
-0,1
19,1
-1,2
22,5
+1,8
14,9
+0,8
13,7
-2,1
16,3
+0,4
18,8
+4,1
22,1
Sachsen-Anhalt
+0,6
23,7
+1,2
16,8
Thüringen
Deutschland
-0,6
13,5
Sachsen
Schleswig-Holstein
+1,5
10,7
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
-1,9
22,2
Hamburg
Hessen
Veränderung zu 2012*
in Prozentpunkten
20,6
16,0
+1,0
-1,4
-0,5
50 %
*Für Mecklenburg-Vorpommern lagen für das Schuljahr 2012/2013 keine Daten vor, deshalb Vergleich zu 2014/2015.
Seit Schuljahr 2015/2016 einschließlich Ausbildung zu pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 gab es 222.000 Schülerinnen und Schüler, die sich in einer nichtakademischen Ausbildung zu
einem medizinischen Gesundheitsberuf befanden. Davon waren 35.475 oder 16,0 Prozent Männer. In den
Ländern reichte dieser Männeranteil von 10,7 bis 23,7 Prozent.
42
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Männeranteil an den Schülerinnen und Schülern der nichtakademischen
medizinischen Gesundheitsberufe, 2018
Männeranteil in %
unter 14
14 bis unter 17
17 bis unter 20
20 bis unter 23
23 und mehr
Durchschnitt: 16,0 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−05
© GeoBasis−DE/BKG 2020
43
2.6
Berufswahl: MINT-Ausbildungsberufe5
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Frauen an allen Personen, die sich in einer Ausbildung zu einem
MINT-Ausbildungsberuf im dualen System befinden
Methodische Hinweise: Die Auswahl der Berufe erfolgt nach der Liste „MINT-Erhebungsberufe im dualen
System (BBiG/HwO), Deutschland 2017“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Diese Liste gibt keinen
Hinweis darauf, dass die aufgeführten Berufe in allen Ländern angeboten werden.
Datenquelle: Berufsbildungsstatistik 2007 und 2018
Der Indikator steht für das Interesse von Frauen an MINT-Ausbildungsberufen. Er gibt Hinweise auf:
•• geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten;
•• Entwicklungen bei der Überwindung der Segregation in typisch männliche und typisch weibliche
Berufsfelder.
Frauenanteil an den Auszubildenden in MINT-Ausbildungsberufen, 2018
in %
Baden-Württemberg
11,1
Bayern
12,0
Berlin
12,6
Brandenburg
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+2,1
+3,5
-0,1
8,9
+2,0
Bremen
12,4
+0,6
Hamburg
11,8
+0,4
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
10,5
+1,5
8,4
+2,6
11,6
+2,2
Nordrhein-Westfalen
9,4
+1,6
Rheinland-Pfalz
9,2
+1,7
Saarland
9,7
+2,4
Sachsen
10,5
+2,8
Sachsen-Anhalt
9,6
+2,6
Schleswig-Holstein
10,8
Thüringen
9,6
Deutschland
10,7
+2,3
+2,8
+2,3
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 gab es 516.429 Auszubildende in einem MINT-Ausbildungsberuf. Davon waren 55.161 oder
10,7 Prozent Frauen. In den Ländern reichte dieser Frauenanteil von 8,4 bis 12,6 Prozent.
5
44
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Frauenanteil an den Auszubildenden in MINT-Ausbildungsberufen, 2018
Frauenanteil in %
unter 9
9 bis unter 10
10 bis unter 11
11 bis unter 12
12 und mehr
Durchschnitt: 10,7 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−06
© GeoBasis−DE/BKG 2020
45
2.7 Studienwahl: Abschlussprüfungen in den
I ngenieurwissenschaften
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Frauen erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen der Fächergruppe
Ingenieurwissenschaften
Methodische Hinweise: Zur Gruppe der Ingenieurwissenschaften gehören insbesondere die Studienbereiche
Ingenieurwesen (allgemein), Maschinenbau/Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Informationstechnik, Architektur/
Innenarchitektur und Bauingenieurwesen. Der Studienbereich Informatik ist seit dem Wintersemester 2015/2016
ebenfalls der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften und nicht mehr der Fächergruppe Mathematik, Naturwissen
schaften zugeordnet. Prüfungen wurden erstmals 2016 nach neuer Systematik dargestellt. Die Angaben für die
Vorjahre wurden an die neue Systematik angepasst. Erfasst wurden erfolgreich abgelegte Abschlussprüfungen, die
ein Hochschulstudium beenden (inklusive Promotionen).
Datenquelle: Prüfungsstatistik 2007 und 2018
Der Indikator steht für das erfolgreiche Absolvieren eines Studiums von Frauen in einer von Männern
dominierten Fächergruppe. Er weist hin auf:
•• geschlechtsspezifische Studienwahl von Frauen und Männern;
•• Einfluss traditioneller Rollenbilder bei der Berufswahl von Frauen und Männern;
•• geschlechtsspezifische Segregation in typisch weibliche und typisch männliche Studienfächer
beziehungsweise Studienfächergruppen und des Arbeitsmarktes.
Frauenanteil an den abgelegten Abschlussprüfungen der Fächergruppe
Ingenieurwissenschaften, 2018
in %
Baden-Württemberg
23,6
Bayern
23,0
Berlin
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+3,6
+6,1
28,8
Brandenburg
+5,9
29,5
+5,3
Bremen
22,9
+3,2
Hamburg
22,2
+2,9
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
23,9
25,2
Niedersachsen
22,1
Nordrhein-Westfalen
22,7
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
+2,5
+6,0
+0,4
+1,3
24,6
-0,6
21,9
+9,4
23,4
+4,0
27,1
+5,3
23,5
+3,6
26,5
+2,1
23,7
+3,2
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 wurden von 129.190 Abschlussprüfungen in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften 30.682
von Frauen abgelegt; das entsprach einem Anteil von bundesweit 23,7 Prozent. Die Spanne in den Ländern
reichte von 21,9 bis zu 29,5 Prozent.
46
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Frauenanteil an den abgelegten Abschlussprüfungen der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften, 2018
Frauenanteil in %
unter 22
22 bis unter 24
24 bis unter 26
26 bis unter 28
28 und mehr
Durchschnitt: 23,7 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−07
© GeoBasis−DE/BKG 2020
47
2.8 Studienwahl: Abschlussprüfungen im Lehramt
Primarbereich
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Männern erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen für das Lehramt im
Primarbereich (Grundschulen)
Methodische Hinweise: Erfasst wird die Zahl der erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen für das Lehramt im
Primarbereich beziehungsweise für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Im Saarland gibt es keine gesonderte
Prüfung ausschließlich für das Lehramt im Primarbereich.
Datenquelle: Prüfungsstatistik 2007 und 2018
Der Indikator steht für die erfolgreiche Partizipation der Männer an einer Lehrkräfteausbildung
im Grundschulbereich, die ganz überwiegend von Frauen ausgeübt wird. Er weist hin auf:
•• geschlechtsspezifische Studienwahl von Frauen und Männern;
•• Einfluss traditioneller Rollenbilder bei der Berufswahl von Frauen und Männern;
•• geschlechtsspezifische Segregation in typisch weibliche und typisch männliche Studienfächer
beziehungsweise Studienfächergruppen und des Arbeitsmarktes;
•• höhere Erwartungen der Männer an die berufliche Position und das Einkommen.
Männeranteil an den abgelegten Abschlussprüfungen
für das Lehramt Primarbereich, 2018
in %
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
10,0
+2,9
10,3
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
+6,3
10,8
12,2
+4,1
-4,4
10,3
11,8
10,4
Deutschland
+2,0
14,3
Sachsen
Thüringen
+3,0
18,3
10,5
Schleswig-Holstein
+11,8
12,3
Saarland
Sachsen-Anhalt
-3,4
18,3
Hamburg
Hessen
+0,4
8,1
Brandenburg
Bremen
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+2,2
-1,0
+1,5
13,7
10,2
13,6
11,1
+7,7
+2,7
+6,3
+0,8
50 %
Im Saarland gab es 2007 keine Pädagogische Hochschule. Ein Vergleich mit einem späteren Jahr ist aus methodischen Gründen nicht möglich.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Von insgesamt 10.058 Studierenden, die im Jahr 2018 die Prüfung für ein Lehramt im Primarbereich ablegten,
waren bundesweit nur 1.113 oder 11,1 Prozent Männer. In den Ländern lag die Spannweite zwischen 8,1 und
18,3 Prozent.
48
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Männeranteil an den abgelegten Abschlussprüfungen für das Lehramt Primarbereich, 2018
Männeranteil in %
unter 9
9 bis unter 11
11 bis unter 13
13 bis unter 15
15 und mehr
Durchschnitt: 11,1 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−08
© GeoBasis−DE/BKG 2020
49
2.9
Promotionen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Frauen erfolgreich absolvierten Promotionen
Datenquelle: Prüfungsstatistik 2007 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• Partizipation von Frauen an der wissenschaftlichen Qualifikation;
•• strukturelle Hindernisse im Wissenschaftsbetrieb, die Frauen perspektivisch den Zugang zu
Spitzenpositionen in Wissenschaft, Forschung und freier Wirtschaft erschweren;
•• Notwendigkeit der Steuerung bei der Bildungsplanung;
•• gesellschaftliche Rahmenbedingungen (schwierige Vereinbarkeit einer akademischen Laufbahn
mit Familie/Kindern).
Frauenanteil an den absolvierten Promotionen, 2018
in %
Baden-Württemberg
Bayern
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
42,5
+2,8
46,5
Berlin
Brandenburg
Bremen
50,0
42,7
-1,0
+2,4
47,4
44,9
Niedersachsen
45,1
-5,3
+1,4
+3,5
49,6
Saarland
Sachsen-Anhalt
+5,2
43,3
Rheinland-Pfalz
Sachsen
+1,2
45,9
Mecklenburg-Vorpommern
Nordrhein-Westfalen
+2,6
43,5
Hamburg
Hessen
+5,3
+5,7
51,7
+14,3
42,0
-0,4
43,8
Schleswig-Holstein
+2,6
51,3
Thüringen
45,7
Deutschland
45,2
-1,3
-4,0
+3,0
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 wurden von den insgesamt 27.750 Promotionen an den Hochschulen 12.540 von Frauen
erfolgreich abgelegt. Der Frauenanteil lag damit im Bundesdurchschnitt bei 45,2 Prozent. Im Ländervergleich
reichte die Spanne von 42,0 bis zu 51,7 Prozent.
50
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Frauenanteil an den absolvierten Promotionen, 2018
Frauenanteil in %
unter 44
44 bis unter 46
46 bis unter 48
48 bis unter 50
50 und mehr
Durchschnitt: 45,2 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
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Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−09
© GeoBasis−DE/BKG 2020
51
2.10 Habilitationen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der von Frauen erfolgreich absolvierten Habilitationen
Methodische Hinweise: Neben der Habilitation kann die Übernahme einer (ordentlichen) Professur durch die
gleichwertige Qualifizierungsstufe als Juniorprofessur (Indikator 1.9) erreicht werden.
Datenquelle: Habilitationsstatistik 2007 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• bestehendes Potenzial an Frauen, die sich für die Übernahme einer (ordentlichen) Professur
wissenschaftlich qualifizieren;
•• Partizipation von Frauen an der wissenschaftlichen Qualifikation;
•• strukturelle Hindernisse im Wissenschaftsbetrieb, die Frauen perspektivisch den Zugang zu
Spitzenpositionen in Wissenschaft und Forschung erschweren;
•• Notwendigkeit der Steuerung bei der Bildungsplanung;
•• gesellschaftliche Rahmenbedingungen (schwierige Vereinbarkeit einer akademischen Laufbahn mit
Familie/Kindern).
Frauenanteil an den absolvierten Habilitationen, 2018
in %
Baden-Württemberg
27,3
Bayern
+6,7
33,4
+8,2
Berlin
38,0
Brandenburg
38,5
Bremen
34,4
+15,8
31,0
Niedersachsen
+16,4
32,6
Nordrhein-Westfalen
+0,6
26,8
+6,0
Rheinland-Pfalz
43,9
+15,5
10,0
-19,0
Sachsen
36,3
Sachsen-Anhalt
Deutschland
+8,5
42,2
Mecklenburg-Vorpommern
Thüringen
+9,9
±0,0
Hessen
Schleswig-Holstein
+6,4
23,5
Hamburg
Saarland
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+17,5
33,3
+13,8
20,6
-4,4
29,4
+8,6
31,6
+7,3
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 wurden von den insgesamt 1.529 erfolgreich abgeschlossenen Habilitationsverfahren 483 von Frauen
abgelegt. Der Frauenanteil lag damit im Bundesdurchschnitt bei 31,6 Prozent. Im Ländervergleich reichte die
Spanne von 10,0 bis zu 43,9 Prozent.
52
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Frauenanteil an den absolvierten Habilitationen, 2018
Frauenanteil in %
unter 20
20 bis unter 26
26 bis unter 32
32 bis unter 38
38 und mehr
Durchschnitt: 31,6 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−02−10
© GeoBasis−DE/BKG 2020
53
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Qualifizierung
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes
II. Bildung, Berufswahl und wissenschaftliche Q
ualifizierung
Indikator
Veränderung in Prozentpunkten
2.1
Jungenanteil an den Abgängerinnen und Abgängern ohne
schulischen Abschluss aus allgemeinbildenden Schulen, 2017
62,4 %
-0,7*
2.2
Jungenanteil an den Absolventinnen und Absolventen mit
Hauptschulabschluss aus allgemeinbildenden Schulen, 2017
59,7 %
+2,1*
2.3
Jungenanteil an den Absolventinnen und Absolventen mit
Hochschulreife aus allgemeinbildenden Schulen, 2017
45,6 %
+1,7*
2.4
Studienberechtigtenquoten, 2018
– Frauen
– Männer
57,1 %
44,8 %
+8,6**
+4,2**
2.5
Männeranteil an den Schülerinnen und Schülern der
nichtakademischen medizinischen Gesundheitsdienstberufe, 2018
16,0 %
-0,5***
2.6
Frauenanteil an den Auszubildenden in technischen
Ausbildungsberufen, 2018
10,7 %
+2,3**
2.7
Frauenanteil an den abgelegten Abschlussprüfungen der
Fächergruppe Ingenieurwissenschaften, 2018
23,7 %
+3,2**
2.8
Männeranteil an den abgelegten Abschlussprüfungen für
das Lehramt Primarbereich, 2018
11,1 %
+0,8**
2.9
Frauenanteil an den absolvierten Promotionen, 2018
45,2 %
+3,0**
2.10
Frauenanteil an den absolvierten Habilitationen, 2018
31,6 %
+7,3**
* Veränderung zu 2006 ** Veränderung zu 2007 *** Veränderung zu 2012
54
Deutschland
III. Arbeit und
Einkommen
Der seit der Jahrtausendwende nahezu kontinuierliche Anstieg der Erwerbstätigenquote der Frauen ist in
großen Teilen auf die Zunahme flexibler Beschäftigungsformen zurückzuführen. Dazu gehören geringfügige
und befristete Beschäftigung, Leiharbeit und vor allem Teilzeitarbeit in geringem Umfang. Frauen arbeiten
mehr als doppelt so häufig wie Männer in solchen atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Dieser
Zusammenhang wird durch den Indikator „Minijobs“ abgebildet.
Teilzeitarbeit hat auch bei den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen die Vollzeitarbeit weiter
verdrängt. Der hohe Teilzeitanteil der Frauen weist insbesondere aber auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Familien hin. Noch sind es vor allem Frauen, die die Verantwortung für die Familie übernehmen
und damit auch die Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie tragen. Die Folgen dieser
Doppelbelastung sind geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Erwerbsunterbrechungen sowie Beschäftigung in Formen, die vielfach keine eigenständige Existenzsicherung erlauben und damit ein höheres Risiko
für Altersarmut mit sich bringen. Darauf weisen die Indikatoren „Grundsicherung im Alter“ und „Gender
Pension Gap“ hin.
Die folgenden Indikatoren sind eine Auswahl wichtiger Daten zur Beschreibung der Unterschiede in der
Erwerbs- und Einkommenssituation von Frauen und Männern sowie des Einflusses familiärer Rahmen
bedingungen und geschlechtertypischer Rollenzuschreibungen. Sie bieten Ansatzpunkte für eine Politik
zugunsten existenzsichernder Beschäftigung für Frauen und Männer und besserer Möglichkeiten für eine
ausgewogene Beteiligung beider am Familienleben. Neu hinzugekommen ist der Indikator „Lebensunterhalt
durch eigene Erwerbstätigkeit“.
Um Frauen und Männern gleiche Chancen am Arbeitsmarkt zu sichern, besteht eine wichtige Aufgabe
darin, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Eine familienfreundliche Ausgestaltung der
Erwerbsarbeit ist zu ergänzen durch den Ausbau rechtlicher und institutioneller Rahmenbedingungen für
eine gleichstellungsorientierte „Sorgearbeit“. Die Indikatoren zu diesem Thema sind im Folgenden erstmals
in einem eigenen Kapitel zusammengefasst.
55
3.1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
(Beschäftigungsquote)
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männern an der jeweiligen
Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren (Beschäftigungsquoten von Frauen und Männern)
Methodische Hinweise: Die Beschäftigungsstatistik umfasst Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (am Wohnort)
im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, die kranken- oder rentenversicherungspflichtig oder versicherungspflichtig nach
dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) sind. Geringfügig entlohnte Beschäftigte („Minijobs“), Beamtinnen
beziehungsweise Beamte, Selbstständige und unbezahlt mithelfende Familienangehörige werden nicht erfasst.
Datenquelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2007 und 2018; Fortschreibung
des Bevölkerungsstandes 2007 und 2017
Der Indikator zeigt quantitative Unterschiede bei der Partizipation von Frauen und Männern an der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf. Er gibt Hinweise auf:
•• Unterschiede hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern;
•• gesellschaftliche Situation beziehungsweise Veränderungen der traditionellen geschlechtsspezifischen
Arbeitsteilung.
Beschäftigungsquote von Frauen und Männern, 2018
in %
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
57,5
Baden-Württemberg
65,9
59,4
Bayern
67,0
54,4
55,3
Berlin
62,4
61,8
50,4
57,9
61,7
55,1
Hessen
63,2
61,1
59,2
Mecklenburg-Vorpommern
55,1
Niedersachsen
63,6
52,2
Nordrhein-Westfalen
53,7
Rheinland-Pfalz
52,3
Saarland
+10,8
+5,6
55,8
59,9
56,5
Frauen
Männer
+11,5
+9,6
+8,8
+6,3
61,7
63,3
Deutschland
+10,6
+10,7
61,7
64,6
64,4
Thüringen
+9,0
+8,0
+10,1
+7,4
Sachsen
Schleswig-Holstein
+11,8
+13,3
61,9
60,0
Sachsen-Anhalt
+10,9
+11,4
+8,4
+9,1
57,6
Hamburg
+11,1
+9,5
+12,4
+15,6
Brandenburg
Bremen
+10,6
+8,2
+13,3
+12,2
+11,0
+10,6
+10,4
+8,8
62,9
64,8
+11,6
+10,4
63,3
+10,6
+9,2
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Die Beschäftigungsquote betrug 2018 deutschlandweit bei den Frauen 56,5 Prozent und bei den Männern
63,3 Prozent. Sie variierte bei den Frauen über die Länder hinweg von 50,4 bis 64,6 Prozent. Bei den Männern
reichte die Spannweite von 55,3 bis 67,0 Prozent.
56
III. Arbeit und Einkommen
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen und Männer
in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2018 (Indexwerte)
Index: Beschäftigungsquote der Frauen, wenn die
Beschäftigungsquote der Männer = 100 gesetzt wird
unter 80
80 bis unter 90
90 bis unter 100
100 und mehr
Durchschnitt: 89,3
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Beschäftigungsquote von Frauen lag 2018 im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern
bei 61,4 %, die der Männer bei 57,5 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Frauen 2018 in
Vorpommern-Rügen um 6,7 % häufiger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 106,7.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−01
© GeoBasis−DE/BKG 2020
57
3.2
Teilzeitarbeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigter
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der in Teilzeit beschäftigten Frauen beziehungsweise Männer an allen sozial
versicherungspflichtig beschäftigten Frauen beziehungsweise Männern (Teilzeitquoten)
Methodische Hinweise: Die Beschäftigungsstatistik umfasst Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (am Wohnort)
im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, die kranken- oder rentenversicherungspflichtig oder versicherungspflichtig nach
dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) sind. Geringfügig entlohnte Beschäftigte („Minijobs“), Beamtinnen
beziehungsweise Beamte, Selbstständige und unbezahlt mithelfende Familienangehörige werden nicht erfasst.
Datenquelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2007 und 2018
Der Indikator zeigt die erheblichen geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bereich der Beschäftigung
in Teilzeit auf. Er gibt Hinweise auf:
•• Teilzeitarbeit als frauentypische Beschäftigungsform (modifiziertes sogenanntes Ernährermodell mit
Hinzuverdienst der Frau);
•• überwiegende innerfamiliäre Verantwortung von Frauen für Kinder und/oder pflegebedürftige Angehörige;
•• ungünstigere berufliche Entwicklungs- und Karrierechancen für Frauen, die auch mit der
Beschäftigungsform Teilzeitarbeit zusammenhängen können.
Teilzeitbeschäftigtenquote von Frauen und Männern, 2018
in %
Baden-Württemberg
Bayern
47,1
8,9
23,6
Brandenburg
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
51,2
43,8
16,8
46,3
12,2
47,2
48,1
48,5
12,2
47,4
11,4
51,6
12,2
45,6
9,5
48,0
11,2
Frauen
Männer
+11,5
+5,7
+12,7
+4,6
+12,7
+5,7
50,3
9,8
9,6
+12,4
+8,1
+14,7
+6,2
51,5
9,8
11,1
+16,9
+6,5
+11,2
+7,2
48,6
12,5
+12,3
+3,9
+12,8
+11,4
16,8
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
44,5
47,2
12,6
Bremen
+12,1
+4,0
48,0
9,7
Berlin
Hessen
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+12,4
+4,3
+13,1
+4,2
+15,7
+6,1
+16,3
+6,0
+13,7
+5,6
+15,4
+4,9
+13,0
+5,3
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 übten 48,0 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Deutschland ihre Tätigkeit in
Teilzeit aus. Die Teilzeitquote der Männer war mit 11,2 Prozent deutlich niedriger. In den Ländern reichte die
Spanne der teilzeitbeschäftigten Männer von 8,9 bis 23,6 Prozent, bei Frauen von 43,8 bis 51,6 Prozent.
58
III. Arbeit und Einkommen
Sozialversicherungspflichtig teilzeitbeschäftigte Frauen und Männer
in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2018 (Indexwerte)
Index: Teilzeitbeschäftigtenquote der Frauen, wenn die
Teilzeitbeschäftigtenquote der Männer = 100 gesetzt wird
unter 250
250 bis unter 500
500 bis unter 750
750 und mehr
Durchschnitt: 380,6
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Teilzeitbeschäftigtenquote der Frauen lag 2018 im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen bei 43,7 %, die der
Männer bei 4,4 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Frauen 2018 in Olpe
um 883,1 % häufiger sozialversicherungspflichtig teilzeitbeschäftigt als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 983,1.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−02
© GeoBasis−DE/BKG 2020
59
3.3
Minijobs
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Frauen beziehungsweise Männer mit Minijobs an allen beschäftigten Frauen
beziehungsweise Männern
Methodische Hinweise: Als Personen mit Minijobs werden hier ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte
(am Wohnort) im Alter von 30 bis unter 55 Jahren (Kernerwerbsphase) betrachtet. Alle Beschäftigten berechnen sich
als Summe von sozialversicherungspflichtig und ausschließlich geringfügig Beschäftigten. Eine Person kann mehrere
Minijobs haben, solange der Gesamtverdienst unter 450 Euro pro Monat liegt.
Datenquelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2007 und 2018
Der Indikator zeigt, in welchem Maße die Arbeitsmarktintegration von Frauen und Männern in der
Kernerwerbsphase durch geringfügig entlohnte Beschäftigung geprägt ist. Er gibt Hinweise auf:
•• Minijobs als frauentypische Beschäftigung („Zuverdienst-Modell“);
•• vorwiegende Verantwortung von Frauen für Familie/Pflege.
Anteil der Frauen und Männer von 30 bis unter 55 Jahren in Minijobs, 2018
in %
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
12,0
2,6
-12,8
11,3
2,4
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
5,3
4,0
-0,8
-5,1
-4,0
4,1
2,8
-5,9
-2,6
5,2
11,9
-10,3
-1,8
7,3
3,4
-0,5
-13,1
-7,1
-1,7
11,0
3,2
-11,3
-0,9
4,8
3,4
-6,8
-3,1
12,5
3,3
3,9
-16,4
14,1
13,1
3,3
3,9
-1,3
-15,8
-0,9
-14,7
13,4
-0,7
-18,2
-0,6
Sachsen
4,0
2,4
-7,2
-2,5
Sachsen-Anhalt
4,6
2,5
-6,5
-2,0
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
3,9
10,8
-13,9
4,1
2,3
3,1
-1,5
-7,2
-2,0
10,7
Frauen
-12,1
-1,2
Männer
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 hatten 10,7 Prozent der 30- bis 54-jährigen beschäftigten Frauen und 3,1 Prozent der beschäftigten
Männer dieser Altersklasse mindestens einen Minijob. Der Anteil der Frauen mit Minijob erstreckte sich in den
Ländern von 4,0 bis 14,1 Prozent. Bei den Männern reichte die Spanne von 2,3 bis 5,2 Prozent.
60
III. Arbeit und Einkommen
Frauen und Männer im Alter von 30 bis unter 55 Jahren in Minijobs in den Landkreisen
und kreisfreien Städten, 2018 (Indexwerte)
Index: Anteil der Frauen in Minijobs,
wenn der Anteil der Männer in Minijobs = 100 gesetzt wird
unter 200
200 bis unter 400
400 bis unter 600
600 bis unter 800
800 und mehr
Durchschnitt: 341,3
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Der Anteil der Frauen im Alter von 30 bis unter 55 Jahren in Minijobs lag 2018 im Kreis Dingolfing-Landau in Bayern bei 15,4 %,
der Anteil der Männer bei 1,5 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Frauen in dieser
Altersgruppe 2018 in Dingolfing-Landau um 928,0 % häufiger in Minijobs tätig als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 1028,0.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−03
© GeoBasis−DE/BKG 2020
61
3.4
Existenzgründungen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Frauen an der Gesamtzahl der Personen, die an entsprechenden Existenzgründungen
beteiligt waren (Gründerpersonen)
Methodische Hinweise: Die Aussagekraft des Indikators ist begrenzt, weil das Gewerbe nicht in allen Fällen, in
denen eine Neugründung angezeigt wird, auch tatsächlich aufgenommen wird. Unberücksichtigt bleiben zudem
Gründerpersonen in Bereichen, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (zum Beispiel freie Berufe, Urproduktion,
Verwaltung eigenen Vermögens).
Datenquelle: Gewerbeanzeigenstatistik 2007 und 2019
Der Indikator steht für die Beteiligung von Frauen an Existenzgründungen. Er gibt Hinweise auf:
•• Gründungswillen und den Unternehmermut von Frauen;
•• zielgruppenspezifische Beratungsleistungen;
•• zielgruppenspezifischen Unterstützungsbedarf;
•• gründungsbeeinflussende Rahmenbedingungen (zum Beispiel wirtschaftliche Bedingungen,
Arbeitslosigkeit);
•• Praxis der Kreditbewilligung (Banken) beziehungsweise die Gewährung von Zuschüssen durch
die Bundesagentur für Arbeit;
•• eigenständigen Verdienst von Frauen.
Frauenanteil an den Gründerpersonen, 2019
in %
Baden-Württemberg
31,0
Bayern
31,6
Berlin
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
±0,0
+0,1
25,7
Brandenburg
-3,1
+1,9
31,3
Bremen
25,1
-2,4
Hamburg
25,3
-5,4
Hessen
30,9
Mecklenburg-Vorpommern
30,8
Niedersachsen
30,3
-0,4
Nordrhein-Westfalen
30,5
-0,8
Rheinland-Pfalz
32,3
Saarland
32,2
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
-1,0
+0,7
-0,6
+0,8
27,5
-3,3
28,5
-2,8
30,9
-0,9
29,1
-1,8
30,2
-0,9
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2019 waren von den insgesamt 608.954 anzeigepflichtigen Personen (Gründerpersonen), die
eine Neugründung vorgenommen haben, 183.746 Frauen. Der Frauenanteil lag damit im bundesweiten
Durchschnitt bei 30,2 Prozent. Im Ländervergleich reichte die Spanne von 25,1 bis 32,3 Prozent.
62
III. Arbeit und Einkommen
Frauenanteil an den Gründerpersonen in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2019
Frauenanteil in %
unter 27
27 bis unter 30
30 bis unter 33
33 bis unter 36
36 und mehr
Durchschnitt: 30,2 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
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Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−04
© GeoBasis−DE/BKG 2020
63
3.5
Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenquote)
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Arbeitslosen an den zivilen Erwerbspersonen, differenziert nach Geschlecht
Methodische Hinweise: Arbeitslos ist, wer keine Beschäftigung hat (weniger als 15 Wochenstunden), Arbeit sucht, dem
Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und bei einer Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung arbeitslos
gemeldet ist. Zu den zivilen Erwerbspersonen zählen Arbeitslose, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig
Beschäftigte und Beamtinnen beziehungsweise Beamte ohne Soldatinnen beziehungsweise Soldaten. Zur Ermittlung
der Zahlen zu den zivilen Erwerbspersonen wird auf verschiedene Statistiken (Beschäftigungsstatistik, Arbeitslosenund Förderstatistik, Personalstandstatistik und Mikrozensus) zugegriffen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede
können nicht unmittelbar als Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen interpretiert werden, da nicht erwerbstätige
Frauen mit Erwerbswunsch sich häufiger als Männer vom Arbeitsmarkt zurückziehen, das heißt, sich nicht arbeitslos
melden und dementsprechend nicht in der Arbeitslosenstatistik erfasst werden.
Datenquelle: Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2008 und 2018
Die Arbeitslosenquote stellt einen der zentralen Indikatoren für die Beurteilung der Arbeitsmarktlage dar.
Die getrennte Ausweisung von Arbeitslosenquoten für Frauen und Männer vermittelt Anhaltspunkte für
geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt.
Arbeitslosenquote von Frauen und Männern, 2018
in %
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
Baden-Württemberg
3,1
3,2
-1,5
-0,5
Bayern
2,8
3,0
-1,7
-0,9
Berlin
Brandenburg
7,4
8,8
5,8
6,8
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
-2,0
-1,2
5,8
6,8
-1,9
-1,7
4,5
4,7
-2,4
-1,5
7,2
8,6
-6,9
-5,4
5,1
5,5
-3,0
-1,7
6,6
7,0
-2,3
-1,1
4,3
4,6
Saarland
5,6
6,5
Sachsen
5,5
6,4
Sachsen-Anhalt
-7,4
-6,0
9,3
10,3
Bremen
Hamburg
-5,2
-6,2
-1,7
-0,7
-2,2
-0,3
-8,0
-5,7
7,3
8,1
Schleswig-Holstein
5,1
5,8
Thüringen
5,2
5,8
Deutschland
5,0
5,4
Frauen
-7,5
-5,1
-2,6
-1,7
-7,2
-4,4
-3,2
-2,0
Männer
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 waren 5,0 Prozent der weiblichen und 5,4 Prozent der männlichen Erwerbspersonen in Deutschland
entsprechend der oben genannten Definition arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Frauen erstreckte sich in
den Ländern von 2,8 bis 9,3 Prozent. Bei den Männern reichten die Arbeitslosenquoten von 3,0 bis 10,3 Prozent.
64
III. Arbeit und Einkommen
Arbeitslose Frauen und Männer in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2018
(Indexwerte)
Index: Arbeitslosenquote der Frauen,
wenn die Arbeitslosenquote der Männer = 100 gesetzt wird
unter 80
80 bis unter 90
90 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Durchschnitt: 91,3
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Arbeitslosenquote der Frauen lag 2018 in Offenbach am Main in Hessen bei 11,0 %, die der Männer bei 8,6 %.
Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Frauen 2018 in Offenbach am Main um 27,9 % häufiger
arbeitslos als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 127,9.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−05
© GeoBasis−DE/BKG 2020
65
3.6
Langzeitarbeitslosigkeit
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Langzeitarbeitslosen an den Arbeitslosen, differenziert nach Geschlecht
Methodische Hinweise: Arbeitslos ist, wer keine Beschäftigung hat (weniger als 15 Wochenstunden), Arbeit sucht, dem
Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und bei einer Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung arbeitslos
gemeldet ist. Berücksichtigt sind auch kommunale Träger. Langzeitarbeitslose sind Arbeit suchende Frauen und Männer,
deren Arbeitslosigkeit länger als zwölf Monate andauert. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede können nicht
unmittelbar als Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen interpretiert werden, da nicht erwerbstätige Frauen mit
Erwerbswunsch sich häufiger als Männer vom Arbeitsmarkt zurückziehen, das heißt, sich nicht arbeitslos melden
und dementsprechend nicht in der Arbeitslosenstatistik erfasst werden.
Datenquelle: Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2008 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt;
•• mögliche Hemmnisse für den Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt;
•• ein unterschiedliches Armutsrisiko für Frauen und Männer, insbesondere auch einer aus
Langzeitarbeitslosigkeit resultierenden Armut im Alter.
Anteil der langzeitarbeitslosen Frauen und Männer an allen Arbeitslosen, 2018
in %
29,6
27,0
Baden-Württemberg
-5,9
-2,5
24,1
21,7
Bayern
-9,2
-3,6
26,0
28,5
Berlin
-14,7
-14,4
39,8
39,4
Brandenburg
-8,1
45,7
42,0
Bremen
27,6
29,8
Hamburg
-10,0
-7,7
35,2
34,5
Mecklenburg-Vorpommern
-1,9
37,5
35,4
Niedersachsen
32,6
29,0
-7,6
-3,3
37,7
35,7
-10,0
-1,8
38,4
35,2
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
34,7
34,4
Thüringen
34,8
32,7
-9,3
-2,0
-5,8
-0,1
-10,3
36,0
33,7
Deutschland
Frauen
Männer
-6,6
-4,1
-6,3
-1,2
37,0
32,7
Sachsen
+5,0
-7,6
-2,0
43,5
40,0
Nordrhein-Westfalen
Saarland
+0,6
-4,7
-4,3
-11,2
-7,9
37,0
32,8
Hessen
Rheinland-Pfalz
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
-0,3
-8,1
-3,7
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 waren deutschlandweit 36,0 Prozent der arbeitslos gemeldeten Frauen von Langzeitarbeitslosigkeit
betroffen. Bei den arbeitslos gemeldeten Männern betrug dieser Anteil 33,7 Prozent. Bei den Frauen reichte
der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen in den Ländern von 24,1 bis 45,7 Prozent, bei den
Männern von 21,7 bis 42,0 Prozent.
66
III. Arbeit und Einkommen
Langzeitarbeitslose Frauen und Männer in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2018 (Indexwerte)
Index: Anteil der langzeitarbeitslosen Frauen, wenn der
Anteil der langzeitarbeitslosen Männer = 100 gesetzt wird
unter 100
100 bis unter 110
110 bis unter 120
120 bis unter 130
130 und mehr
Durchschnitt: 106,8
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Der Anteil von langzeitarbeitslosen Frauen an allen arbeitslosen Frauen lag 2018 im Landkreis Regen in Bayern bei 22,8 %,
der Anteil der Männer bei 14,1 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren arbeitslose Frauen 2018
in Regen um 61,7 % häufiger von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als arbeitslose Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 161,7.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−06
© GeoBasis−DE/BKG 2020
67
3.7
Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Frauen beziehungsweise Männer, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch
die eigene Erwerbstätigkeit finanzieren, an der jeweiligen Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren
Methodische Hinweise: Der Indikator basiert auf einer Selbstauskunft der Befragten zur Hauptfinanzierungsquelle ihres
Lebensunterhalts. Er trifft keine Aussage darüber, ob und wie viele weitere Einkommensquellen für die Sicherung des
Lebensunterhalts herangezogen werden.
Datenquelle: Mikrozensus 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• Möglichkeit beider Geschlechter, sich hauptsächlich auf ihre eigene Erwerbstätigkeit als
Einkommensquelle zu stützen;
•• geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich persönlicher und/oder sozialstaatlicher
Abhängigkeitsverhältnisse;
•• Geschlechterdifferenzen hinsichtlich der Möglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe und
der Gefahr von A
ltersarmut.
Anteil von Frauen und Männern, die ihren Lebensunterhalt
durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten, 2018
in %
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
64,2
Baden-Württemberg
78,6
Bayern
65,7
Berlin
65,9
80,4
73,4
72,1
75,3
Brandenburg
60,2
Bremen
68,1
76,7
62,6
Hessen
75,0
67,0
70,6
Mecklenburg-Vorpommern
61,9
Niedersachsen
73,0
62,2
Rheinland-Pfalz
76,1
63,6
Saarland
73,1
70,0
Sachsen
68,8
Sachsen-Anhalt
74,6
70,2
Thüringen
64,0
Deutschland
Frauen
Männer
76,6
73,5
64,7
Schleswig-Holstein
+9,7
+5,7
+8,8
+5,8
+8,1
+2,1
+10,4
+3,5
+10,2
+2,6
+7,2
+1,4
+9,9
+2,1
+8,9
+8,4
+9,9
+6,6
+9,6
+3,0
76,0
+9,2
+4,3
75,8
+8,6
+3,7
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 erwirtschafteten 64,0 Prozent der Frauen und 75,8 Prozent der Männer in Deutschland
ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus der eigenen Erwerbstätigkeit. Dabei erstreckte sich die
Quote für Frauen im Ländervergleich von 60,0 bis 72,1 Prozent. Bei den Männern reichte die Quote
von 70,5 bis 80,4 Prozent.
68
+9,8
+12,5
+7,4
+4,8
75,0
60,0
Nordrhein-Westfalen
+6,9
+3,0
+7,1
+6,7
70,5
Hamburg
+7,1
+1,8
III. Arbeit und Einkommen
Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit, 2018 (Indexwerte)
Index: Quote der Frauen, die ihren Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten, wenn die
Quote der Männer, die ihren Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten, = 100 gesetzt wird
unter 82
82 bis unter 88
88 bis unter 94
94 und mehr
Durchschnitt: 84,4
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Quote der Frauen, die ihren Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten, lag 2018 in Baden-Württemberg bei
64,2 %, die der Männer bei 78,6 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), bestritten Frauen 2018 in
Baden-Württemberg 18,3 % seltener ihren Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 81,7.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−07
© GeoBasis−DE/BKG 2020
69
3.8
Verdienstunterschiede (Gender Pay Gap)
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern
Methodische Hinweise: Der Gender Pay Gap wird ermittelt aus der Differenz des durchschnittlichen Bruttostunden
verdienstes der Männer und Frauen (abzüglich der erzielten Sonderzahlungen) ins Verhältnis gesetzt zum Bruttostunden
verdienst der Männer. In die Berechnung werden abhängige Beschäftigungsverhältnisse aller Wirtschaftsabschnitte und
Unternehmensgrößen einbezogen, ausgenommen die Wirtschaftsabschnitte „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“,
„Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“, „Private Haushalte mit Hauspersonal“ und „Exterritoriale
Organisationen und Körperschaften“ sowie Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten. Dies entspricht der
einheitlichen Definition des Gender Pay Gaps der EU. Betrachtet wird hier der sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap,
welcher die verschiedenen Ursachen des Lohnunterschieds unberücksichtigt lässt.
Datenquelle: Verdienststrukturerhebung 2006, 2010 und 2014, fortgeschrieben mit Ergebnissen der Vierteljährlichen
Verdiensterhebung
Der Indikator beschreibt den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern und gibt insbesondere
Hinweise auf:
•• unterschiedliches Berufswahlverhalten bei Frauen und Männern;
•• niedrigere Verdienste in Berufen und in einigen Branchen, in denen Frauen überproportional vertreten
sind (zum Beispiel soziale Dienstleistungen);
•• unterschiedliche Formen der Beschäftigung (zum Beispiel Vollzeit, Teilzeit, Minijobs);
•• diskontinuierlichere Erwerbsverläufe bei Frauen (Unterbrechungen oft familienbedingt);
•• Umstand, dass Frauen seltener Führungspositionen erreichen (sogenannte „Gläserne Decke“).
Verdienstunterschiede von Frauen und Männern, 2019 (unbereinigter Gender Pay Gap)
in %
Baden-Württemberg
25
Bayern
3
-4
23
Hamburg
20
Hessen
22
20
21
Rheinland-Pfalz
19
Saarland
21
Sachsen
-2
-4
-3
-3
-5
10
+1
±0,0
3
Schleswig-Holstein
Deutschland
-2
+2
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
-4
6
Niedersachsen
Sachsen-Anhalt
-1
±0,0
14
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
-3
23
Berlin
Brandenburg
Veränderung zu 2007*
in Prozentpunkten
14
-4
8
+3
20
-3
50 %
Vorläufige Zahlen für 2019 auf Basis einer Fortschätzung mithilfe der Vierteljährlichen Verdiensterhebung
*Mecklenburg-Vorpommern 2007 ohne geringfügig Beschäftigte, deshalb Zeitvergleich mit 2010
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2019 verdienten Frauen im Bundesdurchschnitt 20,0 Prozent weniger als Männer. Im Ländervergleich
reichte die Spanne der Verdienstunterschiede von 3 bis zu 25 Prozent. Setzt man vergleichbare Strukturen bei
der Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen voraus, also vergleichbare Berufe und Tätigkeiten, gleichen
Beschäftigungsumfang, Bildungsstand, Berufserfahrung oder gleiche Anteile von Frauen und Männern in
Führungspositionen, betrug der Verdienstabstand 2014 rund 6 Prozent (bereinigter Gender Pay Gap).
70
III. Arbeit und Einkommen
Verdienstunterschiede von Frauen und Männern, 2019 (unbereinigter Gender Pay Gap)
Verdienstunterschiede in %
unter 10
10 bis unter 15
15 bis unter 20
20 bis unter 25
25 und mehr
Durchschnitt: 20 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Vorläufige Zahlen für 2019 auf Basis einer Fortschätzung mithilfe der Vierteljährlichen Verdiensterhebung
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−08
© GeoBasis−DE/BKG 2020
71
3.9 Unterschiede in den eigenen A lterssicherungseinkommen
(Gender Pension Gap)
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Unterschied zwischen den durchschnittlichen eigenen Alterssicherungseinkommen von
Frauen gegenüber Männern ab 65 Jahren
Methodische Hinweise: Zur Ermittlung des Gender Pension Gaps wird der relative Abstand der durchschnittlichen
eigenen Alterssicherungseinkommen aller betrachteten Frauen denen der entsprechenden Gruppe der Männer
gegenübergestellt. Der Indikator lässt keine Aussagen zur tatsächlichen Einkommenslage im Alter zu. Hierfür müssten
andere Einkunftsarten berücksichtigt werden. Zudem bleiben abgeleitete Alterssicherungsansprüche (zum Beispiel
Hinterbliebenenrente) und der für die wirtschaftliche Situation wichtige Haushaltskontext außer Betracht. In der
Datenquelle für das Berichtsjahr 2015 (Alterssicherungsbericht 2016) werden Ergebnisse getrennt nach Westdeutschland
und Ostdeutschland ausgewiesen. Anders als in vorherigen Jahren werden hierbei die Werte für West- und Ostberlin
getrennt jeweils den Gesamtergebnissen für West- und Ostdeutschland zugeordnet. Aufgrund dieser methodischen
Differenzen wird auf einen Zeitvergleich der Ergebnisse verzichtet.
Datenquelle: Studie „Alterssicherung in Deutschland (ASID)“ 2007 und 2015 von TNS Infratest
Der Indikator zeigt die Differenz zwischen den persönlichen eigenen Alterssicherungseinkommen von
Frauen und Männern ab 65 Jahren. Ursachen hierfür können insbesondere sein:
•• ungleiche Alterseinkommen durch deutlich g eringere Erwerbschancen über den gesamten
Erwerbslebensverlauf hinweg;
•• langfristige Wirkung von Unterschieden im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen
und Männern (Gender Pay Gap);
•• im Durchschnitt familienbedingt häufigere Phasen von Teilzeitarbeit oder Nichterwerbstätigkeit von Frauen;
•• unterschiedliche Auswirkungen der gemeinsam getroffenen Entscheidung von Paaren für Kinder: Es sind
die Frauen, die mit ihren Erwerbseinschränkungen die langfristigen Risiken niedriger eigener
Alterssicherungseinkommen tragen;
•• Effekte unterschiedlicher Erwerbsverläufe von Frauen in Ost und West auf deren eigene
Alterssicherungseinkommen.
Unterschiede in den eigenen Alterssicherungseinkommen von Frauen
und Männern ab 65 Jahren, 2015 (Gender Pension Gap)
in %
Ostdeutschland
28
Westdeutschland
Deutschland
58
53
50 %
Ostdeutschland inklusive Ostberlin, Westdeutschland inklusive Westberlin.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2015 hatten Frauen eigene Alterssicherungseinkünfte, die nicht einmal halb so hoch waren wie die
der Männer. Der Gender Pension Gap betrug 53 Prozent, das heißt, Frauen erhielten um 53 Prozent geringere
eigene Alterssicherungseinkommen als Männer. Im Vergleich zwischen West und Ost zeigen sich dabei
erhebliche Unterschiede: Der Gender Pension Gap betrug in Westdeutschland 58 und in Ostdeutschland
28 Prozent.
72
III. Arbeit und Einkommen
Unterschiede in den eigenen Alterssicherungseinkommen von Frauen
und Männern ab 65 Jahren, 2015 (Gender Pension Gap)
Unterschiede in %
28
58
Durchschnitt: 53 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Regional differenziert liegen nur Ergebnisse für Ost- und Westdeutschland vor, wobei Westberlin dem früheren Bundesgebiet zugeordnet ist
und die neuen Länder Ostberlin einschließen. Berlin ist entsprechend in der Darstellung auf der Karte ausgespart.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−09
© GeoBasis−DE/BKG 2020
73
3.10 Grundsicherung im Alter
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Frauen beziehungsweise Männer ab dem Renteneintrittsalter mit Bezug von
Leistungen der Grundsicherung an allen Frauen beziehungsweise Männern dieser Altersgruppe
Methodische Hinweise: Die Grundsicherung ist eine steuerfinanzierte, bedarfsorientierte Basisleistung im Alter.
Grundsicherungsleistungen bekommen nur Bedürftige, die ihren Lebensunterhalt aus dem eigenen Einkommen und
Vermögen oder dem Einkommen und Vermögen der (Ehe-)Partnerin beziehungsweise des (Ehe-)Partners nicht oder
nicht vollständig bestreiten können. Durch den Indikator werden nur diejenigen erfasst, die ihren Grundsicherungs
anspruch auch tatsächlich geltend machen. Die „verdeckte“ oder „verschämte“ Armut älterer Menschen, die
zwar anspruchsberechtigt sind, diesen Anspruch aber nicht geltend machen, wird nicht erfasst.
Datenquelle: Statistik der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung;
Fortschreibung des Bevölkerungsstandes; jeweils 2008 und 2018
Die Quote der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter ist ein Indikator für Altersarmut.
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• geringere Tariflöhne beziehungsweise Einkommen in Berufen, in denen Frauen überproportional
vertreten sind;
•• niedrigere Verdienste in Branchen und Betrieben, in denen Frauen überproportional vertreten sind;
•• unterschiedliche Formen der Beschäftigung (von der Vollzeitbeschäftigung über Teilzeitbeschäftigung
bis hin zu Minijobs beziehungsweise prekären Beschäftigungsverhältnissen);
•• diskontinuierliche Berufsverläufe.
Grundsicherungsquote von Frauen und Männern ab dem Renteneintrittsalter, 2018
in %
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
Baden-Württemberg
2,6
2,4
+0,4
+0,8
Bayern
2,9
2,7
+0,5
+0,9
6,0
7,1
Berlin
Brandenburg
1,2
1,5
-0,4
6,8
6,5
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
+2,5
+3,5
4,2
3,9
+0,8
+1,5
1,5
1,8
-0,4
3,3
3,1
4,5
3,9
+0,9
+1,6
3,0
2,6
+0,3
+0,9
4,1
3,5
+0,7
+1,5
1,0
1,3
-0,1
Sachsen-Anhalt
1,2
1,5
-0,3
Thüringen
Deutschland
+0,6
+0,3
+1,1
Sachsen
Schleswig-Holstein
+0,5
+1,3
+2,9
7,8
8,6
Hamburg
Hessen
+0,9
+2,6
3,4
3,1
+0,6
+0,5
+0,4
+1,2
0,9
1,1
-0,2
3,3
3,1
+0,4
+0,5
+1,1
Frauen
Männer
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Ende 2018 empfingen 3,3 Prozent der Frauen und 3,1 Prozent der Männer zum Renteneintrittsalter eine
Leistung zur Grundsicherung. In den Ländern reichte die Grundsicherungsquote der Frauen von 0,9 bis
7,8 Prozent. Bei den Männern im Renteneintrittsalter erstreckte sie sich von 1,1 bis 8,6 Prozent.
74
III. Arbeit und Einkommen
Grundsicherungsbezug von Frauen und Männern ab dem Renteneintrittsalter, 2018 (Indexwerte)
Index: Grundsicherungsquote der Frauen, wenn die
Grundsicherungsquote der Männer = 100 gesetzt wird
unter 85
85 bis unter 100
100 bis unter 115
115 und mehr
Durchschnitt: 106,5
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Der Anteil von Frauen mit Grundsicherung ab dem Renteneintrittsalter an allen Frauen dieser Altersgruppe lag 2018 im Saarland
bei 4,1 %, der Anteil der Männer bei 3,5 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), bezogen Frauen 2018
im Saarland ab dem Renteneintrittsalter 17,1 % häufiger Leistungen der Grundsicherung als Männer dieser Altersgruppe.
Dies entspricht einem Indexwert von 117,1.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−03−10
© GeoBasis−DE/BKG 2020
75
III. Arbeit und Einkommen
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes
III. Arbeit und Einkommen
Indikator
3.1
3.2
3.3
Deutschland
Veränderung in Prozentpunkten
Beschäftigungsquote von Frauen und Männern, 2018
– Frauen
– Männer
56,5 %
63,3 %
+10,6*
+9,2*
Teilzeitbeschäftigtenquote von Frauen und Männern, 2018
– Frauen
– Männer
48,0 %
11,2 %
+13,0*
+5,3*
Anteil der Frauen und Männer von 30 bis unter 55 Jahren in
Minijobs, 2018
– Frauen
– Männer
10,7 %
3,1 %
3.4
Anteil der Existenzgründungen von Frauen, 2019
30,2 %
-0,9*
3.5
Arbeitslosenquote von Frauen und Männern, 2018
– Frauen
– Männer
5,0 %
5,4 %
-3,2**
-2,0**
Anteil der langzeitarbeitslosen Frauen und Männer, 2018
– Frauen
– Männer
36,0 %
33,7 %
-8,1**
-3,7**
Lebensunterhalt 2018 durch eigene Erwerbstätigkeit von
– Frauen
– Männern
64,0 %
75,8 %
+8,6**
+3,7**
3.8
Verdienstunterschiede (Gender Pay Gap), 2019
20,0 %
-3,0*
3.9
Unterschiede in den eigenen Alterssicherungseinkommen
(Gender Pension Gap)
53,0 %
***
3.10
Grundsicherungsquote im Alter von
– Frauen
– Männern
3,3 %
3,1 %
+0,5**
+1,1**
3.6
3.7
-0,9*
* Veränderung zu 2007 ** Veränderung zu 2008
*** Wegen methodischer Differenzen zwischen Berichtsjahren keine Veränderung ausgewiesen
76
IV. Erwerbsarbeit und
Sorgearbeit
Gleichstellungsorientierte Gestaltung von Erwerbsarbeit ist nicht isoliert zu sehen. Probleme und
Ungleichheiten verweisen immer auch auf andere Lebensbereiche. So besteht im Lebensverlauf ein enger
Zusammenhang in der Organisation von Erwerbs- und Sorgearbeit. Wie sich bezahlte Erwerbsarbeit und
unbezahlte Sorgearbeit auf Frauen und Männer aufteilt, wird von politischen Entscheidungen, rechtlichen
Regelungen und gesellschaftlichen Normen stark beeinflusst.
Im Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung wurde der Gender Care Gap6 als Kennzahl
entwickelt. Aus diesem ergibt sich, dass Frauen täglich 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit
aufwenden als Männer. Dieser Mehraufwand geht mit einer geringeren Partizipation von Frauen
an bezahlter Arbeit und einer Einschränkung ihrer wirtschaftlichen Eigenständigkeit einher. Im
Umkehrschluss fehlt Männern aufgrund dieser Ungleichverteilung oft Zeit für die Familie.
Im folgenden Abschnitt sind Indikatoren aufgeführt, die den Zusammenhang zwischen Erwerbsarbeit
und Sorge für Kinder verdeutlichen. Vier dieser Indikatoren waren schon in früheren Ausgaben des Atlas
enthalten. Zusätzlich aufgenommen wurden die Indikatoren „Berufliche Arbeitszeitkonstellationen von
Elternpaaren“ und „Armutsgefährdungsquote von Personen in Alleinerziehenden-Haushalten“.
6
Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, Stand: November 2018; Berechnung auf Basis der Daten der dritten Zeitverwendungserhebung aus den Jahren 2012 und 2013
77
4.1 Erwerbstätigkeit von Eltern mit Kind(ern) unter drei Jahren
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von erwerbstätigen Müttern sowie von erwerbstätigen Vätern mit mindestens einem
Kind unter drei Jahren an allen Müttern und Vätern mit mindestens einem Kind unter drei Jahren
Methodische Hinweise: Betrachtet werden Mütter und Väter im Alter von 15 bis unter 65 Jahren mit mindestens einem
Kind unter drei Jahren. Erfasst wird die realisierte Erwerbstätigkeit, das heißt, Personen, die ihr bestehendes Erwerbs
verhältnis aufgrund von Mutterschutz oder Elternzeit unterbrechen, werden nicht berücksichtigt, wohl aber Personen,
die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund von Krankheit oder Urlaub zum Stichtag nicht aktiv ausüben.
Datenquelle: Mikrozensus 2007 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• Erwerbsorientierung von Müttern und Vätern mit Kleinkindern;
•• Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie beziehungsweise Pflege;
•• vorherrschende Familienmodelle und die gesellschaftliche Entwicklung.
Erwerbstätigenquote von Müttern und Vätern mit mindestens einem Kind
unter drei Jahren, 2018
in %
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
34,8
Baden-Württemberg
91,9
35,6
Bayern
+6,9
+6,9
84,1
51,8
Brandenburg
Bremen
87,3
-1,4
84,5
38,3
Hamburg
43,6
86,0
33,1
Rheinland-Pfalz
88,8
39,9
Saarland
88,0
42,4
Sachsen
44,6
Sachsen-Anhalt
38,7
Schleswig-Holstein
36,3
Deutschland
Mütter
Väter
+7,1
+0,4
-2,2
-1,6
+5,3
+2,9
+11,1
-5,4
+7,5
+3,0
87,4
+8,5
+4,5
83,4
87,5
44,6
Thüringen
+6,4
+6,8
+2,4
88,1
32,4
Nordrhein-Westfalen
-1,1
82,9
36,7
Niedersachsen
+7,5
89,2
Mecklenburg-Vorpommern
+5,7
+4,3
+0,1
86,1
35,8
Hessen
+2,6
+4,7
+0,1
93,2
37,8
Berlin
-1,4
-0,7
+13,0
+6,7
88,0
88,6
+8,7
-0,3
+5,5
50 %
Aus statistisch-methodischen Gründen keine Angabe zu Müttern in Bremen
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 waren 36,3 Prozent der Mütter mit mindestens einem im Haushalt lebenden Kind unter
drei Jahren erwerbstätig. Der Anteil bei den Vätern mit mindestens einem Kind unter drei Jahren betrug
88,6 Prozent. Die Erwerbstätigenquote der Mütter variierte in den Ländern von 32,4 bis 51,8 Prozent,
bei den Vätern von 82,9 bis 93,2 Prozent.
78
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Erwerbsbeteiligung von Müttern und Vätern mit mindestens einem Kind unter drei Jahren, 2018
(Indexwerte)
Index: Erwerbstätigenquote der Mütter, wenn die
Erwerbstätigenquote der Väter = 100 gesetzt wird
unter 40
40 bis unter 45
45 bis unter 50
50 und mehr
Durchschnitt: 41,0
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Erwerbstätigenquote der Mütter lag 2018 in Nordrhein-Westfalen bei 32,4 %, die der Väter bei 86,0 %. Zieht man
den Wert der Väter als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Mütter 2018 in Nordrhein-Westfalen um 62,3 % seltener
erwerbstätig als Väter. Dies entspricht einem Indexwert von 37,7.
Aus statistisch-methodischen Gründen keine Angabe zu Müttern in Bremen
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−04−01
© GeoBasis−DE/BKG 2020
79
4.2 Berufliche Arbeitszeitkonstellationen von Elternpaaren
Beschreibung des Indikators:
Definition: Durchschnittliche Differenz der normalerweise geleisteten wöchentlichen Arbeitsstunden zwischen Vätern
und Müttern mit Kindern unter drei Jahren in gemischtgeschlechtlichen Elternpaaren im Alter von 15 bis unter 65 Jahren
Methodische Hinweise: Der Indikator basiert auf einer Selbstauskunft der befragten Erwerbstätigen zu den normalerweise pro Woche geleisteten Arbeitsstunden, einschließlich regelmäßiger Mehrstunden und Bereitschaftszeiten. Angegeben
werden können ganze Stunden. Der Durchschnitt wird auf Basis der Elternpaare ermittelt, bei denen mindestens ein
Elternteil erwerbstätig ist. Einbezogen werden nur Paare, bei denen mindestens ein Elternteil zwischen 15 und unter
65 Jahren alt ist und die mindestens ein Kind unter drei Jahren im gemeinsamen Haushalt haben. Betrachtet werden nur
gemischtgeschlechtliche Elternpaare, da nur so sinnvollerweise eine Differenz zwischen den Geschlechtern berechnet
werden kann. Es wird vom Konzept der realisierten Erwerbstätigkeit ausgegangen. Es werden lediglich solche Personen
als Erwerbstätige gewertet, die ihre Erwerbstätigkeit nicht aufgrund von Vereinbarkeitsarrangements von Familie und
Beruf (Mutterschutz oder Elternzeit) unterbrechen. Hierdurch kann besser herausgestellt werden, wie sich die Geschlechter hinsichtlich der Unterbrechung der Erwerbstätigkeit wegen Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterscheiden.
Datenquelle: Mikrozensus 2008 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• (Un-)Gleichgewicht bei der Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern;
•• Dauerhaftigkeit oder Aufbrechen traditioneller Geschlechterstereotypen („der Ernährer“ beziehungsweise
„die Sorgende“);
•• Rahmenbedingungen für partnerschaftliche Vereinbarkeitsarrangements;
•• Einkommensunterschiede zwischen „Frauen- und Männerberufen” sowie -arbeitsbereichen.
Durchschnittliche Differenz der normalerweise geleisteten wöchentlichen Arbeitsstunden, 2018
Veränderung zu 2008
in Stunden
Baden-Württemberg
26,4
-5,2
Bayern
26,2
-5,7
Berlin
17,2
Brandenburg
-6,5
14,0
-5,5
Bremen
24,5
Hamburg
20,5
-7,9
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
24,1
-7,7
Niedersachsen
24,2
Nordrhein-Westfalen
26,1
Saarland
23,0
15,9
-6,6
-5,0
-5,7
-7,7
12,3
-7,6
Schleswig-Holstein
Thüringen
-6,9
25,5
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
-5,3
11,9
Sachsen
-6,2
22,1
14,9
-7,6
-10,4
Deutschland
23,5
-6,4
20
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 arbeiteten Väter im Beruf im Durchschnitt 23,5 Stunden mehr als Mütter in Deutschland. Im Vergleich
zwischen den Ländern ergab sich eine Spannweite von 11,9 bis zu 26,5 Stunden.
80
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Durchschnittliche Differenz der normalerweise geleisteten wöchentlichen Arbeitsstunden, 2018
Differenz in Stunden
unter 15
15 bis unter 20
20 bis unter 25
25 und mehr
Durchschnitt: 23,5
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−04−02
© GeoBasis−DE/BKG 2020
81
4.3
Elterngeldbezug
Beschreibung des Indikators:
Definition: Väterbeteiligung am Elterngeld (Anteil der Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat, an allen geborenen
Kindern, für die (mindestens) ein Elterngeldbezug gemeldet wurde (antragsbegründende Kinder))
Methodische Hinweise: Erfasst werden alle Personen mit beendeten Elterngeldbezügen für ihre im Jahr 2008 beziehungsweise 2016 geborenen Kinder, für die (mindestens) ein Elterngeldbezug gemeldet wurde (antragsbegründende Kinder).
Datenquelle: Bundesstatistik zum Elterngeld
Der Indikator zeigt die Beteiligung von Vätern am Elterngeld und gibt Hinweise auf:
•• familiäre Orientierung von jungen Vätern;
•• Aufbrechen von traditionellen Rollenmustern beziehungsweise Geschlechterstereotypen;
•• gesellschaftliche und betriebliche Akzeptanz der „neuen Väter“.
Väterbeteiligung am Elterngeld für im Jahr 2016 geborene, antragsbegründende Kinder
in %
Baden-Württemberg
Veränderung zu 2008
in Prozentpunkten
+21,6
42,2
Bayern
+19,1
46,5
Berlin
42,9
+15,4
Brandenburg
42,5
+17,1
Bremen
+12,7
31,0
Hamburg
+18,1
41,0
Hessen
35,8
+15,5
Mecklenburg-Vorpommern
35,2
+14,7
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
+14,9
31,7
Rheinland-Pfalz
Saarland
+16,1
33,5
+15,6
28,5
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
49,1
+22,2
+17,5
35,1
+15,1
33,4
Thüringen
Deutschland
+17,5
36,7
+20,3
45,2
+17,6
38,8
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Für 752.864 Kinder, die im Jahr 2016 in Deutschland geboren wurden, wurde Elterngeld bewilligt. 292.058 Väter
dieser Kinder hatten Elterngeld bezogen. Somit lag die Väterbeteiligung am Elterngeld durchschnittlich bei
38,8 Prozent. Dabei reichte die Spanne in den Kreisen und kreisfreien Städten von 13,2 bis 60,0 Prozent. In den
Länderdurchschnitten variierte die Väterbeteiligung am Elterngeld zwischen 28,5 und 49,1 Prozent. Die
Bezugsdauer des Elterngeldes betrug für Väter, deren Kinder 2016 geboren wurden, durchschnittlich 3,4 Monate;
bei den Müttern lag die Bezugsdauer im Durchschnitt bei 13,4 Monaten.
82
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Väterbeteiligung am Elterngeld für im Jahr 2016 geborene, antragsbegründende Kinder
in den Landkreisen und kreisfreien Städten
Männeranteil in %
unter 30
30 bis unter 35
35 bis unter 40
40 bis unter 45
45 und mehr
Durchschnitt: 38,8 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−04−03
© GeoBasis−DE/BKG 2020
83
4.4 Armutsgefährdungsquote von Personen in
A
lleinerziehenden-Haushalten
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Personen in Alleinerziehenden-Haushalten, deren Nettoäquivalenzeinkommen
weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens der jeweiligen Landesbevölkerung beträgt, an allen Alleinerziehenden-Haushalten
Methodische Hinweise: Als armutsgefährdet gilt eine Person, deren Nettoäquivalenzeinkommen weniger als 60 Prozent
des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung beträgt. Das Nettoäquivalenzeinkommen ist ein auf der Basis
des Haushaltsnettoeinkommens berechnetes bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied. Es wird
entsprechend der modifizierten OECD-Skala berechnet. Die Armutsgefährdungsquote wird hier anhand des mittleren
Einkommens der Bevölkerung des jeweiligen Bundeslandes (Landesmedian) ermittelt. Dadurch wird den Unterschieden
im Einkommensniveau zwischen den Bundesländern Rechnung getragen. Als Alleinerziehenden-Haushalte gelten hier
Haushalte, in denen eine erwachsene Person mit mindestens einer minderjährigen Person zusammenlebt. Abweichend
von der Alleinerziehenden-Definition nach dem Lebensformenkonzept bleibt dabei unberücksichtigt, ob eine Eltern-
Kind-Beziehung im Haushalt besteht.
Datenquelle: Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik/Mikrozensus 2018
Der Indikator gibt Hinweis auf soziale und wirtschaftliche Risiken der alleinigen beziehungsweise weit
überwiegend alleinigen Erziehungsverantwortung. Das Risiko wird zu großer Mehrheit von Frauen getragen:
Neun von zehn Alleinerziehenden sind Frauen.
Armutsgefährdungsquote von Personen in Alleinerziehenden-Haushalten, 2018
in %
Baden-Württemberg
43,2
Bayern
Berlin
+8,2
40,0
+5,2
32,7
+4,1
45,6
Hessen
+1,4
40,8
Niedersachsen
+9,2
38,7
Nordrhein-Westfalen
-1,9
41,6
Rheinland-Pfalz
+1,6
49,1
Saarland
+5,4
42,2
+4,4
31,2
-1,9
Sachsen-Anhalt
40,4
Schleswig-Holstein
41,0
Deutschland
+9,0
41,9
Mecklenburg-Vorpommern
Thüringen
+0,3
30,3
Hamburg
Sachsen
+2,6
41,7
Brandenburg
Bremen
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+5,4
-0,9
32,5
-2,6
41,5
+2,5
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2018 waren 41,5 Prozent der Personen in Deutschland, die in Alleinerziehenden-Haushalten lebten,
armutsgefährdet, dabei reichte die Spanne im Ländervergleich von 30,3 bis 49,1 Prozent.
84
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Armutsgefährdungsquote von Personen in Alleinerziehenden-Haushalten, 2018
Armutsgefährdungsquote in %
unter 35
35 bis unter 40
40 bis unter 45
45 und mehr
Durchschnitt: 41,5 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−04−04
© GeoBasis−DE/BKG 2020
85
4.5
Betreuung von Kindern unter drei Jahren
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Kinder im Alter von unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung (Tageseinrichtungen
oder Kindertagespflege) an allen Kindern dieser Altersgruppe
Methodische Hinweise: Betreuungseinrichtungen beziehungsweise -angebote im Sinne dieses Indikators sind
Kinderkrippen (Einrichtungen für Kinder unter drei Jahren), altersgemischte Gruppen in Kindergärten und die
Kindertagespflege. Erfasst wird die Zahl der betreuten Kinder.
Datenquelle: Statistik der Kinder und tätigen Personen in Tageseinrichtungen; Statistik der Kinder und tätigen Personen
in öffentlich geförderter Kindertagespflege; Fortschreibung des Bevölkerungsstandes; jeweils 2007 und 2019
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• die aktuelle Situation beziehungsweise Veränderung der Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie beziehungsweise Pflege;
•• die „Wahlfreiheit“ zwischen der Betreuung in der Familie und der Betreuung in Krippen,
altersgemischten Kinderbetreuungsgruppen oder in der Tagespflege.
Betreuungsquote von Kindern unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung, 2019
in %
Baden-Württemberg
Bayern
+18,0
29,5
+17,8
28,5
Berlin
+4,0
43,8
Brandenburg
Bremen
56,9
+24,6
46,6
+19,0
31,4
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
56,9
+21,3
28,2
+19,3
31,3
+17,8
29,9
+17,7
52,3
Sachsen-Anhalt
58,2
+6,4
+26,6
34,8
Thüringen
Deutschland
+12,8
+25,2
32,1
Sachsen
Schleswig-Holstein
+13,5
+17,9
28,4
Hamburg
Hessen
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
54,6
+17,1
+18,8
34,3
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Bei den Kreisen und kreisfreien Städten lagen die Betreuungsquoten 2019 zwischen 14,5 und 62,4 Prozent.
In den Ländern erstreckte sich die Betreuungsquote von 28,2 bis 58,2 Prozent und im Bundesdurchschnitt lag
sie bei 34,3 Prozent.
86
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Betreuungsquote von Kindern unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung
in den Landkreisen und kreisfreien Städten, 2019
Betreuungsquote in %
unter 30
30 bis unter 40
40 bis unter 50
50 bis unter 60
60 und mehr
Durchschnitt: 34,3 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−04−05
© GeoBasis−DE/BKG 2020
87
4.6 Betreuungspersonal in K indertageseinrichtungen
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil von Männern an allen unmittelbar mit Kindern unter 14 Jahren tätigen Personen
in Tageseinrichtungen
Methodische Hinweise: Berücksichtigt werden nur Personen, die mit der Betreuung von Kindern zu tun haben.
Unberücksichtigt bleibt das Personal in Leitung, Verwaltung und so weiter.
Datenquelle: Statistik der Kinder und tätigen Personen in Tageseinrichtungen 2007 und 2019
Der Indikator steht für den Anteil der Männer an einer erzieherischen Tätigkeit in Kindertageseinrichtungen
für die Altersgruppe unter 14 Jahren. Er weist hin auf:
•• geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten von Frauen und Männern;
•• Einfluss traditioneller Rollenbilder bei der Berufswahl von Frauen und Männern;
•• geschlechtsspezifische Segregation in typisch weibliche und typisch männliche Berufe und des
Arbeitsmarktes;
•• unterschiedliche Häufigkeit weiblicher und männlicher Vorbilder in der frühkindlichen Bildung
und Erziehung;
•• Erweiterung des in der frühkindlichen Bildung und Erziehung vermittelten männlichen Rollenbildes.
Männeranteil an den unmittelbar mit Kindern tätigen Personen
in Tageseinrichtungen, 2019
in %
Baden-Württemberg
5,6
+3,3
Bayern
4,7
Berlin
+6,6
10,8
Hamburg
+1,9
12,3
Hessen
+4,5
8,4
Mecklenburg-Vorpommern
6,8
Niedersachsen
6,4
Nordrhein-Westfalen
5,3
Rheinland-Pfalz
5,6
Saarland
5,1
Sachsen
+3,5
+5,1
+2,9
+2,3
+3,0
+2,2
8,7
+6,9
6,1
Schleswig-Holstein
Deutschland
+7,5
8,5
Bremen
Thüringen
+2,9
11,6
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
+4,9
9,0
+3,7
5,3
+4,5
6,6
+3,7
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2019 gab es 611.274 Personen, die mit der Betreuung von Kindern zu tun hatten. Davon waren 40.470 Männer.
Der Männeranteil lag damit im bundesweiten Durchschnitt bei 6,6 Prozent. Im Ländervergleich reichte die
Spanne von 4,7 bis 12,3 Prozent.
Von allen bundesweit 35.671 Personen, die 2019 ganz oder teilweise eine Leitungsfunktion in einer
Tageseinrichtung innehatten, waren 2.495 oder 7,0 Prozent Männer.
88
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Männeranteil an den unmittelbar mit Kindern tätigen Personen in Tageseinrichtungen, 2019
Männeranteil in %
unter 5
5 bis unter 7
7 bis unter 9
9 bis unter 11
11 und mehr
Durchschnitt: 6,6 %
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−04−06
© GeoBasis−DE/BKG 2020
89
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes
IV. Erwerbsarbeit und Sorgearbeit
Indikator
4.1
4.2
Deutschland
Erwerbstätigkeit von Eltern mit Kind(ern) unter drei Jahren, 2018
- Mütter
- Väter
Berufliche Arbeitszeitkonstellationen von Elternpaaren, 2018
(Unterschied in Stunden)
36,3 %
88,6 %
23,5 Stunden
+5,5**
-0,3**
-6,4 Stunden***
4.3
Elterngeldbezug Väterbeteiligung, 2016
38,8 %
+17,6**
4.4
Armutsgefährdungsquote von Alleinerziehenden, 2018
41,5 %
+2,5*
4.5
Betreuungsquote von Kindern unter drei Jahren, 2019
34,3 %
+18,8*
4.6
Betreuungspersonal 2019 in Kindertageseinrichtungen,
Männeranteil
6,6 %
+3,7*
* Veränderung zu 2007 ** Veränderung zu 2008 *** Veränderung zu 2008 in Stunden
90
Veränderung in Prozentpunkten
V. Lebenswelt
Zur Beschreibung der Lebenswelt von Frauen und Männern werden drei Indikatoren herangezogen:
Dazu gehört erstens die Wohn- beziehungsweise Lebenssituation im Alter. Es wird deutlich: Alleine
Leben betrifft im Alter nach wie vor ganz überwiegend Frauen. Dies hängt vor allem mit ihrer höheren
Lebenserwartung zusammen, die im zweiten Indikator dargestellt ist. Dazu gehört auch, dass Frauen bei
einsetzender Pflegebedürftigkeit häufiger auf professionelle Unterstützung und Hilfe angewiesen sind.
Um die große Bedeutung des Themenkomplexes „Partnerschaftsgewalt“ für die Gleichstellung der
Geschlechter zu dokumentieren, wurde dieser Indikator bereits in den 3. Atlas zur Gleichstellung
aufgenommen und wird nun als ein Aspekt für die Lebenswelt von Frauen herangezogen. Es zeigt sich,
dass weit überwiegend Frauen die Opfer sind. Sich sicher zu fühlen und zu sein, sind zentrale Faktoren
der Lebensqualität, und sie gelten gerade für den sozialen Nahraum.
Gewalt, insbesondere häusliche Gewalt, ist eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken für Frauen und
Kinder. Es ist wichtig, dass dieses Problem von der Gesellschaft ernst genommen und bekämpft wird.
Bund, Länder und Gemeinden arbeiten gemeinsam daran, zusammen mit zahlreichen Partnerinnen und
Partnern schnelle Hilfe und qualifizierte Unterstützung und Beratung zu sichern.
91
5.1
Ältere Menschen in Einpersonenhaushalten
Beschreibung des Indikators:
Definition: Prozentualer Anteil der Frauen beziehungsweise Männer im Alter von 65 Jahren und älter in
Einpersonenhaushalten an allen Frauen beziehungsweise Männern dieser Altersgruppe
Datenquelle: Mikrozensus 2007 und 2018
Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• überwiegend für Frauen typische Lebenssituation im Alter;
•• Unterstützungs- und Hilfebedarf bei fortschreitendem Alter;
•• notwendige Förderung sozialer Kontakte.
Ältere Menschen in Einpersonenhaushalten an allen Personen ab 65 Jahren, 2018
in %
Baden-Württemberg
41,8
19,1
Bayern
-1,6
43,7
20,8
Berlin
-0,5
52,7
29,1
Brandenburg
-0,2
49,4
25,8
Hamburg
49,7
26,5
Hessen
20,0
Mecklenburg-Vorpommern
18,8
Niedersachsen
20,4
Nordrhein-Westfalen
21,3
Rheinland-Pfalz
19,3
Saarland
20,0
Sachsen-Anhalt
18,0
Schleswig-Holstein
21,4
Thüringen
20,3
Deutschland
20,8
Frauen
Männer
-4,3
44,3
-0,4
45,5
41,5
-0,1
-1,9
47,2
45,7
43,0
44,3
+7,1
+3,2
+6,2
+1,7
+2,7
+2,7
+3,9
+1,6
+1,5
+3,6
-1,8
44,5
42,7
+3,3
+0,4
+3,0
-3,0
22,0
Sachsen
±0,0
43,4
41,1
+2,5
-0,3
41,5
18,3
Bremen
Veränderung zu 2007
in Prozentpunkten
±0,0
-1,6
-0,8
-0,7
+4,9
+2,2
+5,2
+4,2
+3,5
50 %
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Bundesdurchschnitt lag der Anteil der alleinlebenden Frauen im Alter von 65 Jahren und älter im
Jahr 2018 bei 44,3 Prozent. Unter den Männern dieses Alters lebten deutschlandweit 20,8 Prozent in einem
Einpersonenhaushalt. In allen Bundesländern waren ältere Frauen deutlich häufiger alleinlebend als ältere
Männer. Bei den Frauen reichte die Spanne im Ländervergleich von 41,1 bis 52,7 Prozent, bei den Männern
von 18,0 bis 29,1 Prozent.
92
V. Lebenswelt
Ältere Menschen in Einpersonenhaushalten, 2018 (Indexwerte)
Index: Quote der Frauen in Einpersonenhaushalten, wenn die
Quote der Männer in Einpersonenhaushalten = 100 gesetzt wird
unter 190
190 bis unter 210
210 bis unter 230
230 und mehr
Durchschnitt: 213,2
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: Die Quote der Frauen im Alter von 65 Jahren und älter, die in Einpersonenhaushalten lebten, lag 2018 in Sachsen-Anhalt bei
44,5 %, die der Männer bei 18,0 %. Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), lebten ältere Frauen 2018
in Sachsen-Anhalt um 146,7 % häufiger in Einpersonenhaushalten als ältere Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 246,7.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−05−01
© GeoBasis−DE/BKG 2020
93
5.2
Lebenserwartung
Beschreibung des Indikators:
Definition: Durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen und Männern bei der Geburt
Datenquelle: Sterbetafeln 2005/2007 und 2016/2018
Der Indikator zeigt die Unterschiede in der durchschnittlichen Lebenserwartung bei der Geburt zwischen
Frauen und Männern auf. Er gibt Hinweise auf:
•• „verlorene Lebensjahre“ bei den Männern aufgrund geschlechtsorientierter Rollenmuster, wie
•• höheres Risikoverhalten;
•• nicht adäquates Ernährungsverhalten;
•• tödliche Verkehrsunfälle;
•• berufliche Belastungen;
•• weniger Gesundheitsvorsorge.
Lebenserwartung 2016/2018
in Jahren
Veränderung zu 2005/2007
in Monaten
Baden-Württemberg
79,7
Bayern
78,3
Brandenburg
77,8
Bremen
+17
+26
83,2
+16
+20
83,3
+18
+24
82,5
77,2
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
+14
+18
83,5
79,1
+13
+20
83,1
76,8
Niedersachsen
78,1
Nordrhein-Westfalen
78,2
Rheinland-Pfalz
82,8
77,6
Sachsen
83,1
+15
+22
82,1
76,3
Schleswig-Holstein
78,2
Thüringen
83,9
+17
+19
+16
+17
82,8
+9
+15
78,5
Frauen
+14
+24
82,6
77,4
Deutschland
+8
+17
+12
+21
78,0
Sachsen-Anhalt
+19
+23
82,8
78,6
Saarland
+9
+17
83,4
78,5
Hessen
+11
+16
83,8
79,3
Berlin
84,1
83,0
+15
+21
83,3
+12
+19
Männer
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Bundesdurchschnitt lag die Lebenserwartung 2016/2018 von Frauen bei 83,3 Jahren und von Männern
bei 78,5 Jahren. Im Ländervergleich reichte die Spanne der Lebenserwartung bei den Frauen von 82,1 bis zu
84,1 Jahren. Bei den Männern reichte die Spanne im Ländervergleich von 76,3 bis zu 79,7 Jahren.
94
V. Lebenswelt
95
5.3
Partnerschaftsgewalt
Beschreibung des Indikators:
Definition: Weibliche und männliche Opfer polizeilich registrierter Partnerschaftsgewalt je 100.000 Frauen
beziehungsweise Männer
Methodische Hinweise: Partnerschaftsgewalt ist definiert als physische, sexuelle und psychische Gewalt in aktuellen
oder ehemaligen Paarbeziehungen (Ehen, nichteheliche Lebensgemeinschaften, gleichgeschlechtliche Partnerschaften),
unabhängig vom Tatort. Ein gemeinsamer Wohnsitz ist nicht Voraussetzung für das Vorliegen von Partnerschaftsgewalt.
Nicht berücksichtigt werden Zwangsheirat und Menschenhandel. Erfasst werden Opfer ab 16 Jahren. Da nur angezeigte
Taten erfasst sind, wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Datenquelle: Polizeiliche Kriminalstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, jeweils 2011 und 2018
81,3 Prozent aller Opfer von Partnerschaftsgewalt sind Frauen. Der Indikator gibt Hinweise auf:
•• Einschränkung der Lebensqualität;
•• Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation und mögliche Langzeitfolgen;
•• Mortalitätsrate;
•• gesellschaftliche Folgekosten;
•• Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und Männer.
Veränderung zu 2011
je 100.000 Einwohnerinnen
und Einwohner
Weibliche und männliche Opfer von Partnerschaftsgewalt, 2018
je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner
Baden-Württemberg
Bayern
205,4
46,7
228,1
67,1
Berlin
Brandenburg
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Deutschland
515,8
-7,3
288,5
72,5
544,2
508,0
122,9
-33,7
-2,5
+25,5
+12,6
303,0
83,0
+23,5
+24,8
326,3
76,9
+13,5
+23,1
367,8
97,7
+48,5
+25,6
394,2
97,2
+17,5
+11,7
237,4
+47,3
+16,8
334,2
82,9
+68,4
+31,8
303,2
81,2
+45,7
+8,2
345,3
89,8
+160,8
+48,7
317,1
76,1
Frauen
+44,7
+21,6
399,0
85,7
56,0
Männer
+20,7
+66,3
+10,2
264,2
49,5
+6,4
+45,2
+26,4
95,2
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
-3,7
144,4
Bremen
Hessen
+6,7
+9,7
+23,7
+17,3
500
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
Im Jahr 2018 waren deutschlandweit 76 Männer je 100.000 Einwohner Opfer von Partnerschaftsgewalt.
Bei den Frauen wurden 317 Opfer von Partnerschaftsgewalt je 100.000 Einwohnerinnen registriert. In den
Ländern variierte dieser Wert bei den Männern von 47 bis 144, bei den Frauen von 205 bis 544.
Insgesamt gab es in Deutschland 141.041 Opfer von Partnerschaftsgewalt, 26.413 bei Männern und 114.628 bei
Frauen. Der Anteil der Delikte von Partnerschaftsgewalt an allen Delikten lag im Jahr 2018 bei 17,7 Prozent.
96
V. Lebenswelt
Weibliche und männliche Opfer von Partnerschaftsgewalt
je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, 2018 (Indexwerte)
Index: Weibliche Opfer je 100.000 Einwohnerinnen, wenn die
männlichen Opfer je 100.000 Einwohner = 100 gesetzt werden
unter 400
400 bis unter 450
450 bis unter 500
500 bis unter 550
550 und mehr
Durchschnitt: 416,7
Hamburg
Schleswig−Holstein
Mecklenburg−Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen−Anhalt
Nordrhein−Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland−Pfalz
Saarland
Bayern
Baden−Württemberg
Lesebeispiel: 2018 waren in Bremen 544,2 Frauen und 95,2 Männer je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner Opfer von Partnerschaftsgewalt.
Zieht man den Wert der Männer als Vergleichsbasis heran (Indexwert 100), waren Frauen 2018 in Bremen um 471,7 % häufiger von Gewalt
in der Partnerschaft betroffen als Männer. Dies entspricht einem Indexwert von 571,7.
© Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2020.
Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche
Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
20−05−02
© GeoBasis−DE/BKG 2020
97
Überblick über die Indikatoren des Themenfeldes
V. Lebenswelt
Indikator
5.1
5.2
5.3
Deutschland
Ältere Menschen in Einpersonenhaushalten
– Frauen
– Männer
Lebenserwartung
– Frauen
– Männer
Opfer von Partnerschaftsgewalt je 100.000 Einwohnerinnen
und Einwohner
– Frauen
– Männer
* Veränderung zu 2007 ** Veränderung zu 2005/2007 in Monaten
*** je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Vergleich zu 2011
98
44,3 %
20,8 %
83,3 Jahre
78,5 Jahre
317,1
76,1
Veränderung in Prozentpunkten
-0,7*
+3,5*
12 Monate**
19 Monate**
+23,7***
+17,3***
Impressum
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für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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