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Volume No. 875, Montag den 4. Januar 1830

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue3.1830 (Public Domain)

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(Mlle Herold) deren Preis ein Kamps aus Leben und Tod 
jedenfalls ist. Listig verleitet er Grcifcnstcins Amme Frau 
Irmgard (Mlle. Schwer) zum allzuschnellen Verrath an ihre 
Herrin und schleicht sich, als sie verkleidet, in das Gemach der 
Gräfin, entwendet das Amulet, welches die dankbare Zulima ihrem 
Retter sandte und erspähet die Geheimnisse der Gräfin von der 
schwatzhaften Allen, durch Bestechung. Ohne die Gräfin gesehen 
zu haben, kehrt Feletri zum Hoflager zurück und überlistet den 
Grafen durch scheinbare Zeichen der Schuld ihn von veruntreue 
seiner Gattin überzeugend. Kaum jedoch erfährt diese die 
Gründe des Zorns ihres Eheberrn, als sie zur List ihre Zuflucht- 
nimmt, sich als reiche Jüdin verkleidet und grade noch zur rech 
ten Zeit ihre Unschuld und daß sie Feletri nie gesehen durch die 
Geschichte mir dem Sammtschub darthut. Die Hauptpersonen 
des Stücks werden von Metta (Mlle. Holzbccher) und Gottfried 
(Herr Beckmann) sehr gut secundirt. Man sieht wiederum, wie 
im Pfefferrösel, eine reich mit ächtem Silber besetzte Lasel, an 
der aber auch nicht zuviel genossen wird. Es gab das Ganze 
dem übervollen Hause, als Neuigkeit, manchen Stoff zum Bei 
fall, der wie es schien von den auch ohne besondere Gratulation 
Seitens der Bühnen»Mitglieder — diese Artigkeit scheint der 
Mode gewichen zu sein — sehr gut gestimmten Zuhörern im 
reichen Maaße gespendet wurde. 
Sonstiges. 
Geruftn wurden wie verdient Mlle. Herold als lieb 
liche Repräsentantin tugendreicher Frauen, Herr Haas als 
beglückter Gatte und Mlle. Holzbecher als naive Mekka. Alle 
übrigen Figuren, besonders Herrn Wegener, fassen wir gern als 
gut, Herr Beckmann als ergötzlich passiren; aber einen anderen 
Kastellan bitten wir uns aus und das Stück wird zu denen ge 
hören, die man nicht ungern sieht. 
v. So- 
Allbemerke r. 
Was die Aufführung der immer so gern gehörten Oper 
„Nurmahal" betriff, so war auch die Letzte außerordentlichDe- 
lungen. An der Spitze des energischen, umsichtigen Dirigenten 
leistete das Orchester Treffliches. Sämmtliche Mitwirkenden 
trugen mit Liebe und Lust zum Gelingen deö Ganzen bei. Frl. 
v. Sckätzel wurde bei ihrem Erscheinen mit stürmischen Applaus 
empfangen. Warum ranzte Herr Taglioni im ersten Act nicht 
mit? er zeichnete sich bei der vorigen Darstellung, so wie die
	        
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