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(Mlle Herold) deren Preis ein Kamps aus Leben und Tod
jedenfalls ist. Listig verleitet er Grcifcnstcins Amme Frau
Irmgard (Mlle. Schwer) zum allzuschnellen Verrath an ihre
Herrin und schleicht sich, als sie verkleidet, in das Gemach der
Gräfin, entwendet das Amulet, welches die dankbare Zulima ihrem
Retter sandte und erspähet die Geheimnisse der Gräfin von der
schwatzhaften Allen, durch Bestechung. Ohne die Gräfin gesehen
zu haben, kehrt Feletri zum Hoflager zurück und überlistet den
Grafen durch scheinbare Zeichen der Schuld ihn von veruntreue
seiner Gattin überzeugend. Kaum jedoch erfährt diese die
Gründe des Zorns ihres Eheberrn, als sie zur List ihre Zuflucht-
nimmt, sich als reiche Jüdin verkleidet und grade noch zur rech
ten Zeit ihre Unschuld und daß sie Feletri nie gesehen durch die
Geschichte mir dem Sammtschub darthut. Die Hauptpersonen
des Stücks werden von Metta (Mlle. Holzbccher) und Gottfried
(Herr Beckmann) sehr gut secundirt. Man sieht wiederum, wie
im Pfefferrösel, eine reich mit ächtem Silber besetzte Lasel, an
der aber auch nicht zuviel genossen wird. Es gab das Ganze
dem übervollen Hause, als Neuigkeit, manchen Stoff zum Bei
fall, der wie es schien von den auch ohne besondere Gratulation
Seitens der Bühnen»Mitglieder — diese Artigkeit scheint der
Mode gewichen zu sein — sehr gut gestimmten Zuhörern im
reichen Maaße gespendet wurde.
Sonstiges.
Geruftn wurden wie verdient Mlle. Herold als lieb
liche Repräsentantin tugendreicher Frauen, Herr Haas als
beglückter Gatte und Mlle. Holzbecher als naive Mekka. Alle
übrigen Figuren, besonders Herrn Wegener, fassen wir gern als
gut, Herr Beckmann als ergötzlich passiren; aber einen anderen
Kastellan bitten wir uns aus und das Stück wird zu denen ge
hören, die man nicht ungern sieht.
v. So-
Allbemerke r.
Was die Aufführung der immer so gern gehörten Oper
„Nurmahal" betriff, so war auch die Letzte außerordentlichDe-
lungen. An der Spitze des energischen, umsichtigen Dirigenten
leistete das Orchester Treffliches. Sämmtliche Mitwirkenden
trugen mit Liebe und Lust zum Gelingen deö Ganzen bei. Frl.
v. Sckätzel wurde bei ihrem Erscheinen mit stürmischen Applaus
empfangen. Warum ranzte Herr Taglioni im ersten Act nicht
mit? er zeichnete sich bei der vorigen Darstellung, so wie die