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Volume No. 1019, Sonnabend, den 26. Juni 1830

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue3.1830 (Public Domain)

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Allbemerke r. 
Der rühmlich bekannte Musikdirektor Gläser ist von Wien 
hier bereits eingetroffen und beim Königstädter Theater engagirt. 
Man kann ihn als Schlußstein des Opernpersonals ansehen, dem 
er gewiß Haltung zu geben wissen wird. Ein guter Dirigent ist die 
Seele der Oper und dieser Ruf ging Herrn Gläser voran, ob mit 
Recht, werden wir nächstens selbst entscheiden können. 
Imme» was Neues!i! 
Daß aus Verzweiflung Jemand sich das Leben genommen bat, 
weiß Zeder der nur eine erkleckliche Aniahl Romane gelesen hat, 
daß man aber aus Verzweiflung einen Malier tanzt, das hat man 
erst seit einigen Tagen erfahren. Denn kürzlich ist ein „ Discbbra- 
ziohnS" oder „sanfter Heinrichs-Walzer" erschienen. Wer nun ein 
so tüchtiger Sprachkenner ist, daß er zugleich deutsch und berlinisch 
versteht, der kann fich sehr leicht das Wort DischbraziohnS Walzer 
in DeSperarivnS Walzer übersetzen und der begreift auch, daß unter 
sanfter Heimich eigentlich gebranntes Wasser zu verstehen ist. 
Also Branntwein trinken und Walzer tanzen, die- sind die AuS, 
brücke der Verzweiflung, oder auf gut deutsch, der DeSperation, 
wie eS noch recht anschaulich auf der illuminirken Tirelvignette 
dargestellt ist. Der Text zu dem Walzer athmet ganz die riefe 
Gemüthlichkeit der Berliner DolkSpvesie und Alles zusammen, 
Bild, Walzer und Text bekömmt man bei Herrn H. Wagenführ 
(Leipziger-Straße Nr. 20) für 7f Silbergroschen. Hear, hear.' 
Don diesem Blatte erscheint täglich, mir Ausnahme des Sonntags ein 
Dierrelbogen. Der PrSnumerationSpreis ist für ein ga»,es Jahr 
r Stthlr.lsSgr., k>alb>abrlich i Rthlr. 15 Sgr., vierteljährlich rö Sar. 
Ma» pranumerirr bei allen wohllüblichen Posiüiurern und in allen 
soliden Buchhandlungen des 2n» und Auslandes, und in Berlin bei 
dem Berleger 
Leopold Wilhelm Krause, 
Adlttsirase Nr. e. 
(Hierbei eine Musik.-Dcilage.)
	        
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