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Volume No. 973, Freitag, den 30. April 1830

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue3.1830 (Public Domain)

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in einem Blumenstrauß« der Prinzessin heut«, «eil hier bei un « 
die Wiener Pflanzen gut gedeihen, und machte so eine 
sehr erfreuliche Bemerkung für alle Anwesenden, zu denen auch 
unsere gefeierte Sonrag gehörte. Sie selbst spendete ihrer Nach 
folgerin in der Rolle Beifall und würdigte dadurch am Besten die 
guten Leistungen der braven Sängerin. Erinnerungen schöner Art 
erweckt« der Schnee besonder« durch seinen Gärtner Herrn Spitze- 
der, der bi-her unersetzlich war und es auch bleiben wird. Das Fi- 
uale im dritten Akt Nr. II., Mischen dem Fürsten und Bertha, 
wurde so schön executirr, daß es wiederholt werden mußte. .Herr 
Greiner, der am kalten Fieber gelitten, konnte als Reronvalescenz 
nicht mehr leisten und wird künftig gewiß mit mehr Wärme spielen 
und fingen; ein Fieberanfall, der fich sogar während der Vorstellung 
eingestellt haben soll, entschuldigt ihn genügend. -Me. Vio, hie m 
ihrer Gesangsmanier und im Spiet so viel Gleichlaute und Mo 
mente mit ihrer unübertroffenen Vorgängerin entwickelte, riß m>t 
fich hin durch Kon und Gcberd«. Am Schluffe geruftn, erschien fie 
und wurde mit Blumen undKränjen überschüttet. Ebenso lebhaft 
war der Empfang. Bei einer solchen Gelegenheit, wollen wir auch 
über kleine Fehler im Ganzen der Darstellung und über das Nicht 
stimmen der Saiten« mit den Blaseinstrumenten hinwegsehen. Auch 
die Lrtheilung des Ordens an den Grafen v. Wellau (Herr Grei 
nn) wünschen wir künftig, wie früher, feierlicher zu sehen. Den 
Herzog gab Herr Meixner genügend. 
h.K. 
Courier aus Breslau. 
Dom 24ren April. 
Wir hatte» das Vergnügen den ausgezeichneten Pianisten 
Herrn Kammermuftkut F. Wirlitzer mehrere iMle in Pnvatzirkeln 
der ersten Klaffe, dann im Theater und endlich in einem eigenen 
Conzerte zu hören, welches er im Redoukensaale gab: und müssen 
in d»s Lob vollkommen einstimmen, welches ihm schon von Berlin, 
Dresden und Paris vorangegangen war und unf sehr begierig auf 
sein Spiet gemacht hatte. In der That kann es nicht leicht einen 
Künstler geben, welcher die außerordentlichste Fertigkeit der Finger 
mit dem seelenvollsten Vortrage so innig verbindet, als HerrWör« 
litzer, und wenn er jetzt schon unter den ersten Klavierspielern von 
Europa eine ehrenvolle Stelle einnimmt, so läßt fich bei seinerJur 
gend, bei dem lebendigen Funken, der in seinem Innern lebt untz 
in seinem Spiele so überzeugend hervortritt, und bei dem beharr 
lichen Fleiße, den der junge Künstler fortwährend für seine Kunst 
anwendet, das Höchste erwarten, was nur irgend geleistet werden
	        
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