Path:
Volume No. 800, Sonnabend, den 3. October 1829

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue2.1829 (Public Domain)

Der 
Berliner Courier, 
ein Morgmblstt 
' ! für 
Theater, Mode, Eleganz, Stadklebev und Lokalität, 
der«o-gegeben 
von 
AL 8»p!ür, 
(Redakteur der „Berliner Schnellpoft.") 
r/A nett m ^ " . > sv' 
, * —* ’ 
No. 800. Sonnabend, den Z. Oktober. 1829» 
Kronik der Berliner Novitäten. 
! ;,‘j ,! ■ 
Königliches Opernhaus. 
Am 2. Stück: 
„ Die § auberfl § te." (Herr Strvmeyer - Sarastro.) 
Aufführung. 
So wie unser würdige Veteran Gern, wurde auch unser 
Gast Herr Strvmeyer von der Natur reich ausgestattet und mit 
PolybymnienS schönsten Gaben im Geleile achter Kunst beglückt. 
Die Zeit fordert jedoch ihren Tribut, und dies bemerkt man am 
ersten in Mozarts „Zauberflöte" die, durchaus von Lärm im 
Orchester frei, unverzierten und getragenen Gesang erfordert. 
Vor allen muß der Repräsentant des Sarastro nicht durch Ver 
zierungen dem Mvdegeschmacke huldigen; es ist dies eine Ent 
fernung von dem Ideale der ernsten, verklärten Weisheit. — 
Herr Stümer ließ ebenfalls stark fühlen, daß der Tamino eia 
Probierstein ist, an dem schon so Mancher zerschellte. Statt 
der Verzierungen in der Arie „dieSBildniß ist bezaubernd schön" 
wäre uns reine Intonation willkommener gewesen. Herr Stü 
mer kann nun aber einmal das Verzieren nicht unterlassen, und 
er hat sich besonders auf das i und ü gesetzt. Herr Blume 
errinoerte uns als Papageno an die guten alten Zeiten, als noch 
Herr Unzelmaan diese Parrhie sang. Herr Devrient gab den
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.