geben wir; er ließ uns den braven Zschiesche, der eine Anstelluug
beim Kasseler Theater gefunden bat, schmerzlich! vermissen.
Meister Svitzeder excellirke in seiner besonders frohen Laune und
überraschte durch mehrere Anspielungen aus jetzige TageSbegeben-
beiten. Folgende Strophen der von it,m eingelegten Anette
mit Chor im 2ten Acte, wurden enthusiastisch applaudirt:
„ Aus ist's mit Kaimakan,
Wo jcßl herrscht der Tartar-Chan."
Die übrige» Mitwirkenden, namentlich Mlle. Gehse und
und Herr Diez verdienen noch lobend erwähnt zn werden, letzte
rer schreitet in seiner Ausbildung sichtbar vorwärts.
Sonstiges.
Das Haus war schwach besetzt; gerufen wurde Niemand.
7.
Lebevde Bilder vor meinem Eckfenster.
Don M. G. Saphir.
Mein Eckfenster ist in der ganzen Stadt bekannt und zwar
für ein Eckfenster, das die schönste An- und Aussicht, in der
Stabt hat. ES hat allen andern Fenstern einen Vorsprung ab
gewonnen und guckt auch mit einer scharfen aber decidirten
kritischen Miene nach allen Seiten und in die lebhaftesten
Straße« hinaus und hinein. Und an dieses kritische Fenster leg.
ich oft mein beobachtendes Perspektiv, und bemerke oft schon
an der Behrenstraßen - Ecke, wenn sich vom Hallescheil Thor her
ei» Damenhut nähert, der für seine Untergebenheil vor-
theilhaft spricht. Dieses Eckfenster har sich auch einigermaßen
in Ruf gesetzt und vsk schießen leuchtende und wetterleuchtendc
Blicke in aufsteigender Linie hinter Krempen und Krempchen
herauf und fliehen ertappt im Bogenkreise zurück. Das Treiben
der großen Friedrichsstraße ist für dem Beobachter mehr, als
eine Reise. Ich möchte sagen die Welt und die Menschen reisen
bei mir vorüber und jedes einzelne vorüberziehende Bild läßt
eine kleiue Silhouette in meinem Beobachtungs-Perspektive
zurück. Mit »edeni Augenblicke verändert sich die Scene, und