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krame, aus Lorbeerzweigen ruhend, umgebe«». Im zweiten
Zwischenakte erweckte den lauten Jubel eine neue Huldigung;
denn wir erblickten auf derselben Stelle ein anderes Bild, näm
lich drei Kränze mit den Anfangsbuchstaben Ihre Majestäten
der Kaiserin und deS Kaisers AN, Gr. Majestät des König« kW
und Ihre König!. Hoheiten der Neuvermälten AW aus blühen
den Rosen sinnreich neben einander zusammengesetzt, von Band
schleifen der Nativnalfarbe gehalten. Inniger seegenSreicher
Jubelruf begleitete die Erhabenen beim Scheiden und manche
Kreudenthräne perlte aus entzückten Augen als reinstes Opfer
trefgefüblter Verehrung. Befteligt durch den Anblick voll hoher
Milde und himmlischer Anmuth, verließen wir das Hau«. Ue
ber den herrlichen Eindruck ststgaßen wir gern den gestrigen
Hagel, wie den heutigen Schnee, denn eia Jeder hakte das Ziel
»N der Rennbahn erreicht.
Unwillkührlich rerikirte ich für mich aus der Erinnerung
die Worte eine« längst verschollenen Dichters:
„Und die am beeisten Obi wohnen.
Kennen Deine Hoheit, Menschlichkeit.'" —
Ei» mögen jetzt unsrer erhabnen Königstochter geweiht sein!
v. So.
Erinnerung,
Au Ella.
Der Morgen naht, die gold'ne Höre
Erglüht im jugendlichen Schein,
Es blühn die Stunden der Aurore,
Die Stunden alle denken Dein.
Der Mittag naht, im frohen Kreise
Ertönt Gespräch, bei Scherz und Wein«
Bei Dechern schallt die munt're Weise,
Die Becher alle denken Dein.
In Wehmutb sinkt der kühle Abend nieder.
Umfloret mich mit Dämmerschein,
Der Abend bringt Gesang und Lieder,
Gesang und Lieder denken Dein.
Die Nacht umhüllet Stadt und Räume,
Die Ruhr kehrt ins Leben ein,
Eie bringt das Heer der süßen Träume,
Dir Träume alle denken Dein.
Saphir.