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Volume No. 665., Mittwoch, den 15. April 1829

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue2.1829 (Public Domain)

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10. 
„Ski duldsam!" wenn auch ohn'Verschuldung» 
Das Leben schmerzhaft Dich erfaßt! 
Die fromme, Gottergeb'ne Duldung 
Erleichterk jede Erdenlaß; 
Wer duldsam leidet hier hienieden, 
Dem ist der Seele Trost deschieden. 
So schlinge um Dein Erdenleden, 
Dir diesen Jehngebote-Kranz; 
Er wir Dich segenreich umweben. 
Mit seinem milden Lugendglanz, 
Und Herz und Sinn wird er bewahren, 
Und Gattes Reich Dir offenbaren. 
M. G. Saphik. 
Kronik der Berliner Novitäten. 
Königstädter Theater. 
Am 13. Stucke: 
Zuerst: „Das Miniatur-Gemälde'," Lustspiel i» 
1 Akt von Gukteuberg. Dies Stück ein recht niedliches Minia- 
turbild, har viel ansprechende Wendungen und eine ziemlich 
neue Intrigue, .Die nämlich durch den Leichtsinn eines zunge« 
Poltron, der selbst das Porträt seiner ihm bestimmten Braut 
verspielt, herbeigeführt wird. Die darin beschäftigten Perso 
nen, besonders Herr Meyer, Wegner, so wie die Damen Holz 
becher und Schirer genügten durch ihr fleißiges Spiel; Herr 
Angely (Krack) war wieder zu heftig; wie überhaupt diese 
Bedienkenrvlle zu gewaltig 'prädvminirend im Stücke erscheint; 
der Herr Rittmeister sein Herr, wird ja fast zur Maschine durch 
ihn; Mab. Hüray vergißt meist, das sie nicht im Trauerspiel« 
agirt, wozu dieser Pathos im Lustspiele ? — Dann, zum Ersten 
male: „Die Wittwe und der Wittwer," »ach Gellert 
von Hollbein. Brav! Holdem, das ist keine Verhvlbeinung; 
hier hat er wirklich ein allerliebstes Lustspielchen aus der bekana- 
re» Fabel gebildet; Charakteizeichnung wie Dialog sind trefflich. 
Alle 4 Rollen (Mlle. Herold u^S Holzbecher, Herr Meyer und 
Angely) waren gut besetzt und wurden ausgezeichnet brav gespielt. 
— Zum Schluß: „Die Rückkehr i»S Dörfchen, “ Lie 
derspiel in 1 Akt (mit Melodien von C M. Weber) Ivon Carl 
Blum. Die ansprechenden, so äußerst melodiösen ComposttioNen 
des genannten Meisters müssen fesseln, sie üben einen unwider 
stehlichen Zauber auf jeden Hörer aus; wir hörten ste mit inni 
ger Freude: — doch das Liederzpiel? ist nicht zu finden, man 
fleht eine schwache Copie des „fleuen Gutsherrn," ohne vrdent-
	        
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