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Volume No. 643., Freitag, den 20. März 1829

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue2.1829 (Public Domain)

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drückt erst bei der Liebe ein Auge zu. Dang drückt 
fie beim Glück auch ein Auge zu und ist daher seitdem 
ganz blind. DielGerechtigkeit sagt: „Das Corpus del« -ti 
bleibt hier, Euere Existen; müßt Ihr vor der Hand 
mir gebe«, Ihr fragt Euch in 70 Jahren wieder an. 
Zweite Abtheilung. 
1. Das Glück als Bauchredner, es tuht den Mund 
nicht aus und man glaubt doch eS habe große Ding« 
gesagt. Es nimmt einen armen ungehobelten 
Kerl und plötzlich scheint er «NS gehobelt. 
2. S e ch s S e i t e n aus „Werthers Leiden" mit jammervollen 
Thränen, gesprochen von der erblindeten Liede. 
2. „Dir nichts, mir alles!" Eia Jnprvmptu mit Zau- 
berbällen und ,, allez, partez, verschwind!" darge 
stellt von der blinden Gerechtigkeit. Keine Zau 
berei, blos Fingerfertigkeit. 
g. Große Escamotage, wie ein dummer Junge durch 
100,000 Thaler ein Schöngeist wird, praktisch darge 
stellt von dem Wunderkinde Glück. 
5. Eine Scene, aus der niedlichen Oper: „Liebe kann 
Alles," oder: „Ich kann Dich lieben aber nicht hei- 
rathcn," auf einem siiiet-ckoux mir obligater Um- 
schagetuch-Begleitung vorgetragen von der erblindeten 
Liebe. 
6. „Du Bild von Marm orsteine, mir zittern die 
Gebeine!" Von einem Chor processtrender Schwär 
mer gesungen bei dem Bildniß der Gerechtigkeit. 
Zum Beschluß werden die drei Blinden eine Parthie Boston 
e» trois spielen, und sich gegenseitig in die Karten 
schauen. Die Liebe spielt picolissimo, das Glück
	        
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