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Volume No. 619., Donnerstag, den 19. Februar 1829

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue2.1829 (Public Domain)

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rufen Lanzer und erhieltl vielen Beifall. Mlle. Gasperini hat 
wohl auch mimische Ausdrucksfähigkeit, doch mangelt ihrem 
Soiele jene ungekünstelte Grazie, worin eigentlich die Schönheit 
des Lanze« liegt. Mlle. Galster war ein recht scharmanter 
Trompeter. Herr Senger — was war denn der — ach ja — 
ein serieuser Zuschauer. Das Pas de trois (ausgeführt ivon 
Mad. Lemiere, Mlle. Gasperini, und Herrn Hoguet) und das 
Pas de deux (getanzt von Mlle. M. St. Romain und Herr» 
Stullmüller) erhielten vielen Beifall. Mlle. St. Romain zeigte 
sehr schöne Pirouettes, Herr Stullmüller mehrere Pas, die mehr 
dem grotesken Lanze angehören. Die Ensemble-Tänze gingen 
gut zusammen. 
Im Concerte das diesem Ballet voranging, errang sich der 
kleine August Birnbach durch seine große Fertigkeit auf der 
Violine, durch reine Intonation, sichern Bogensprung und durch 
sein allerliebstes Benehmen recht vielen aufmunternden Beifall. 
Herr Wilhelm Braun ärndtete in seinem Oboen-Concert eben 
falls viele Zeichen des Beifalls. Das Cvnzertstück war jedoch 
etwas zu lang. Frl. v. Schätze! sang wieder die Variationen 
von Rdodc. Toujours perdrix! Sie schien etwas heiser zu 
sein — wir wollen es daher dies Mal nicht so lstreng nehmen. 
Mlle. Bertrand trug ein Noctorne Concertant und dann ein 
russisches Lbema auf der Harfe vor. Seltene Bravour und 
Präcision, feuriger seelenvoller Vortrag, ihr herrlich schönes 
Piano und ihr kräftiges Forte, das ihrem Justrumente Töne 
ablockt, idje bald wie säuselnde Zephir«, bald wie brausende 
Sturmwinde durch die Saiten rauschen, und die Anmuth und 
Grazie ihres Vortrages erwarben ihr reichen', wohlverdiente» 
Beifall. Herr Ganz Unterstützte die liebenswürdige Gästin in 
dem Nocrurno auf die ehrenvollste Weise. Etwas ausführliches 
über Mlle. Bertrand wird die „Gchnellpost" bringen. 
Sonstiges 
Das Haus war ziemlich besetzt.
	        
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