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im Intelligenz-Comptoir und die nächste Stunde kann diese
Nummer das große Loos bringen! Bei dieser Gelegenheit ist
der Courier befugt, von einem Manne, den er so liebt, wie sich
selbst, auch folgendes bekannt zu machen:
„Heiroths-Anerbiete n."
Ein Jüngling zwischen 3V und 60 Jahren, den sein guter
Humor bisjetzt zu heirathen verhinderte, wünscht, um endlich
auf ernste Gedanken zu kommen, eine Fra». Er hat zu viel
Einkommen, als daß es seine Frau nöthig haben sollte, aus
bloßer Wirrhschaftlichkeit ächte Shawls tragen zu müssen, und
wenig Bekanntschaft mit der Welt um keinen Hausfreund zu
haben. Da ihn sein Geschäft Tag und Nacht an den Schreib
tisch fesselt, so verspricht er ihr nicht nur goldene Tage, sondern 1
auch ruhige Nächte. Er ist von Statur überseht aus dem
Ungarischen, gebaut nach Schinkel, gewachsen wie das Monument
auf dem Kreuzberge, blond von Haaren, anonymen Augen,
eine breit willige Nase und hat zwischen Kinn und Nase etwas
Einnehmendes, das auch sehr für ihn spricht. Er ist
von Charakter vollblütig und sanft im Umgänge mit sich selbst.
Er raucht nicht — vor Zorn, er spielt nicht — den Großen
und er trinkt nicht — Dinte. Di« Ehehälfte, die er wünscht,
muß folgendermaßen beschaffen sein:
Wenn ste blaue Auge« hat, so kann sie auch blondes Haar ha
ben, sonst khunS auch schwarze. Wenn ste groß gewachsen ist,
so können ihre Fehler so klein sein, als sie wollen. Wenn ste
schweigen kann, so schadet es nicht, wenn sie mehrere Spra
chen spricht. Wenn ste nur gute Garten aufzuziehen versteht,
so braucht ste nicht musikalisch zu sein, und wenn ste sonst
guten Ton besitzt, so verzichtet er auf Gingen. Selbst Tan
zen wird nachgesehen, wenn ste nur keinen Co n tra- Tanz liebt.
Wenn ste nur schön und gut ist, so schadet es auch nicht,
wenn ste jung und ge bild et ist. Hat ste sonst vorzügliche
Eigenschaften, so kaun sie so viel Geld haben, als ste nur will.