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Volume No. 844, Dienstag, den 24. November 1829

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue2.1829 (Public Domain)

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«eilen auf Kosten des »Melodienschatzes, sich dem unbefangenen 
Hörer kund geben, — Es wurde diese Oper von unserm Publi 
kum im Ganzen recht beifällig aufgenommen, ohne jedoch grade 
Enthusiasmus zu erregen, und dieß eben scheint uns für ihre 
Trefflichkeit zu bürgen. Denn leider trifft diese Auszeich- 
nung oft iiichr die besten Produkte, der welcveu Ohrenkltzel und 
»in Lillement 6-5 p,e6» oder eine Pirouette den Ausschlag 
geben. Bei der Aufführung leisteten sämmkliche Mirwirkende 
was in ihren Kräften lag; daß nicht Alles sehr gut ausfiel, ist 
verzeihlich. Doch köunen wir vor Allem dem Eifer des Herrn 
Devricnt hier unsern Dank nicht versagen, der in der Rolle deS 
Faust durch Spiet und Sang viel Gediegenes leistete. 
Sonstiges. 
Wir freuen uns, daß die wohlgegründete Bemerkung deS 
Herrn G. M. D. Ritter Spvnrini, der, beiläufig gesagt, auch 
in richtiger »Beurtheilung der scenichen Wirkung auch seines 
Gleichen sucht, daß nämlich der Vorhang gleich nach Beendi 
gung der Ouvertüre und nicht erst nach einigen Takten des 
Chors, wodurch der Effekt gänzlich verloren gebt, aufgezogen 
werden möchte, realifirr wurde- — Herr Devrient wurde ver 
dientermaßen gerufen. 
S—m. 
Königliches Schauspielhaus. 
Am 20. Stücke: 
„Die Royalisten." 
Zwar wenig Dichter nur har die Gegenwart zu nennen, 
welche in ihr die erhabene Höbe des dramatischen Parnasses 
nach allgemeiner Anerkennung würdevoll bestiegen und besteigen, 
doch das dürste wohl unbestritten bleiben: daß unser Raupach 
Nicht nur als einer der gegenwärtigen würdigsten Repräsentanten 
de« Lustspiels, sondern auch an jenem eigentlich dramatischen Hori 
zonte immer als ein Stern erster Größe glänzen darf. Es bür, 
gen hierfür nicht nur viele andere seiner bekannten und werrh- 
vollen dramatischen Produkte, sondern auch dieses vom Res. 
heute zum Erstenmale gesehene Schauspiel; vbschon e« auch 
hier und da den Charakter jener dem Dichter so häufig schon 
zum gerechten Vorwürfe gemachten Flüchtigkeit, an sich trägt, 
ohne noch das Schleppende in der Handlung zu gedenken, die 
Langsamkeit in welcher sich Alles, namentlich in den ersten bei 
den Abtheilungen vor UNS bewegt. Ueber diese Flüchtigkeit von
	        
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