Der
Berliner Courier,
ein Morgenblstt
für
Theater, Mode, Eleganz, Stadtleben und Localitat,
berau«gegebca
von
M. G. Saphir,
(Redakteur der „Berliner Echnellraft.")
kio. 831. Montag, den 9. November. 1829.
Kronik der Berliner Novitäten.
Königliches Opernhaus.
Am 6. Stücke:
„Johann von Paris." Vorher: „Die Zerstreuten-"
Aufführung-
In der Posse spielten ausgezeichnet brav, die Herren Sta-
winsky und Rülbimg, und die Oper, deren Aufführung stets
unler die gurrn zu zählen ist, gewann heute sehr durch Frl.
v. Schäyel als Prinzesstn von Navarra. Sie sang ganz vor»
ziiglich schön und erhielt stürmischen AoplauS, so wie auch Mlle.
Hoffman» (Page) und Herr Bader (Johann) nach ihren Arien
und Duette. Der Vortrag des Troubadours war ein herrlicher
Genuß und der Beifall allgemein. Auch Herr Devrient j. gab
den SeneschaU sehr brav. Cr sang ihn gut und machte auch
keinen Spaßmacher daraus. Herr Wauer war ein Wirth comme
il taut und Mlle. Lekmann eine niedliche Lorezzo. Der Chor
war exacr und das Orchester behauptete seinen alten Ruhm.
Herrn Wiehl wollen wir jedoch ersuchen in Nebenrollen nicht
zu extcmporircn, wenigstens nicht gemein.
Sonstiges.
Das Haus war gut beseht-