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Volume Nr. 17, Den 19ten Februar 1827 Extra-Courier, Beilage zum Berliner Courier Nr. 17

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue1.1827 (Public Domain)

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Anekdoten - Schatz. 
Ein bejahrter Sonderling von höchst beschränktem Geiste, 
unterhielt sich einst mit seinem jungen Neffen über die Ver, 
dcrbniffe der Gegenwart. Er warnte ihn vor -den Aug» 
schweifungen der jetzigen Jugend, und führte ihm ernst zu 
Gemüth, wie solide und einfach er und seine Freunde in 
ihren jüngeren Jahren gelebt Hünen. — „Der Lohn blieb 
auch nicht aus," sprach er, „meine Freunde haben bereits 
Alle ein Alker von 70 bis 75 Jahren erreicht, ich selbst bin 
ein Achtziger, und fühle mich noch rüstig und stark. So 
wie die Jugend aber jetzt lebt, kann sie natürlich nicht zu 
einem hohen Alter gefangen, denn," fuhr er fort: „zeige 
mir jetzt auch nur einen jungen Menschen von 60 Jahren, 
und ich will eingestehen, daß meine Behauptung falsch ist." 
— 10 — 
Allbemerke r. 
Die Bekanntmachung einer Theaterbchörde begann also: 
„Zur Erhaltung der Ordnung und aller daraus einstehen» 
den Unannehmlichkeiten ist es nothwendig rc." 
Es wird als ein medizinisch merkwürdiger Fall erzählt, 
daß ein hier lebendes MÜdchen, wenn sie lachen will, wei 
nen, und umgekehrt, wenn sie weinen will, lachen muß. — 
Wenn alle Menschen diese Krankheit Hütten, dann.würe 
unsern Trauer, und Lustspieldichtern allgemeiner Beifall ge» 
wiß. —10— 
Don diesem Platte erscheint täglich, mit Ausnahme des Sonntags, ei» 
Viertelbogen. Der Pranumerakionspreis Ist für ei» ganzes Jahr 
2 Rthlr. 15 Sgr., halbjahlich 1 Rthlr. 15 Sgr., Vierteljährlich 
25 Egr. Den reso. Pranumeranten wild es gegen ein sehr geringes 
Bringerlohn alle Vormittage zugesendet. Man pranumcrirr bei dem 
Redakteur M. ®. Saphir, Friedrich» und Behrenstraßen - vcke 
Nr. 164, zwei Treppen hoch.
	        
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