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Volume No. 270, Mittwoch, den 19. December 1827 Extra-Courier, Beilage zum Berliner Courier No. 270

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue1.1827 (Public Domain)

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sänne, Basel, Schwpi und Luzern, worunter besonder- 
Lausanne treu frappant zu sedea ist, etwa- zu schwach mögen die 
Gläser doch wohl sein. Nach dem wir uns ein HalbesStündchen 
recht vergnüglich hcrumgetummelt haben, wollen wir uns in die 
Ausstellungen unter den Linden begeben, doch nicht ohne erst bei 
Herrn Kaps, Gchloßfreiheit Nr. 8. einzufallen, und die wunder, 
hübschen Saffi. n-vaaren und gepreßten Sache» anzusehen, die da 
anlocken. Sehen Sie hier, meine Reizende, die Auswahl von 
Stamm-, Notiz, und Schreibebüchcrn. Sehen Sie die artigen 
Lesepulte, die allerliebsten Spielkästchcn und Cpieltabellen, und 
eine Menge anderer wunderhübschen Sachen. Insonders mache 
ich Sie auf «ine ganz neue Art Blechwaaren, als Caffeebretter, 
Fidibusbecher u. s. w., mit einer Art Kupferdruck verziert, auf, 
merksuu, die ausgezeichnet schon aussehen und äußerst elegant 
sind. — Nun befinden wir uns bei dem Hof-Conditor Grunow, 
hier kann man so recht mit Conditoreien den Hof machen. 
Die Juckerwaaren sind sein und herrlich, und insonders di« 
Früchte täuschend und vortrefflich. Darf ich Ihnen, meine 
Verehrte, einen Ligueur-Bonbon anbieten? Sie munden hier 
ganz vortrefflich und man kann doch wenigstens sagen: D e r G«i ß 
liegt einem auf der Zunge! Hier sehen Sie einen Schmet 
terling, der Geist in den Flügeln hat; haben Sie bei unsern 
Schmetterlingen schon dergleichen bemerkt? gewöhnlich sehen die 
Leute mit Geist aus, wie die Raupen, aber nicht wie di« 
Schmetterlinge! — Ich spreche nämlich von Männern; denn 
daß Frauenzimmer s ü ß und g c i st r e i ch sind und dabei aussehen wie 
eineRose, davon geben Sie ein leuchtendes Beispiel. Don den Süßig 
keiten gehen wir zur Kunst über, zur eigentlichen Ausstellung. 
Sie sehen hier «in Gemälde, von C. A. Reneffe, 1653. ES ist 
rin ganz herrliches Bild, sehr zweckmäßig beleuchtet. Sie werden 
vielleicht die Anekdoten von dem Satyr und Bauer kennen, wie 
kalt und warm aus einem Munde geblasen wird, welches jetzt 
bei unserer zweizüngigen Welt ganz natürlich ist. Besonders
	        
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