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sänne, Basel, Schwpi und Luzern, worunter besonder-
Lausanne treu frappant zu sedea ist, etwa- zu schwach mögen die
Gläser doch wohl sein. Nach dem wir uns ein HalbesStündchen
recht vergnüglich hcrumgetummelt haben, wollen wir uns in die
Ausstellungen unter den Linden begeben, doch nicht ohne erst bei
Herrn Kaps, Gchloßfreiheit Nr. 8. einzufallen, und die wunder,
hübschen Saffi. n-vaaren und gepreßten Sache» anzusehen, die da
anlocken. Sehen Sie hier, meine Reizende, die Auswahl von
Stamm-, Notiz, und Schreibebüchcrn. Sehen Sie die artigen
Lesepulte, die allerliebsten Spielkästchcn und Cpieltabellen, und
eine Menge anderer wunderhübschen Sachen. Insonders mache
ich Sie auf «ine ganz neue Art Blechwaaren, als Caffeebretter,
Fidibusbecher u. s. w., mit einer Art Kupferdruck verziert, auf,
merksuu, die ausgezeichnet schon aussehen und äußerst elegant
sind. — Nun befinden wir uns bei dem Hof-Conditor Grunow,
hier kann man so recht mit Conditoreien den Hof machen.
Die Juckerwaaren sind sein und herrlich, und insonders di«
Früchte täuschend und vortrefflich. Darf ich Ihnen, meine
Verehrte, einen Ligueur-Bonbon anbieten? Sie munden hier
ganz vortrefflich und man kann doch wenigstens sagen: D e r G«i ß
liegt einem auf der Zunge! Hier sehen Sie einen Schmet
terling, der Geist in den Flügeln hat; haben Sie bei unsern
Schmetterlingen schon dergleichen bemerkt? gewöhnlich sehen die
Leute mit Geist aus, wie die Raupen, aber nicht wie di«
Schmetterlinge! — Ich spreche nämlich von Männern; denn
daß Frauenzimmer s ü ß und g c i st r e i ch sind und dabei aussehen wie
eineRose, davon geben Sie ein leuchtendes Beispiel. Don den Süßig
keiten gehen wir zur Kunst über, zur eigentlichen Ausstellung.
Sie sehen hier «in Gemälde, von C. A. Reneffe, 1653. ES ist
rin ganz herrliches Bild, sehr zweckmäßig beleuchtet. Sie werden
vielleicht die Anekdoten von dem Satyr und Bauer kennen, wie
kalt und warm aus einem Munde geblasen wird, welches jetzt
bei unserer zweizüngigen Welt ganz natürlich ist. Besonders