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Volume Nr. 11, Den 12ten Februar 1827 Extra-Courier, Beilage zum Berliner Courier Nr. 11

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue1.1827 (Public Domain)

er seinen Jemen den Befehl, Niemanden zu ihm einzulas 
sen, sie möchten auch schreyen und lärmen hören, so viel sie 
wollten. 
Unsere Tänzerin, deren Einbildungskraft von neuen 
Diamanten sprach, eilte mit besorgter Zärtlichkeit herbei, 
fand ihn in einem Lehnsessel, in Kiffen vergraben und setzte 
sich an seine Seite, um ihn zu liebkosen; da zog der Herr 
von T. eine geschmeidige Gerte unter den Kiffen hervor, 
um ihr einige Gegenliebkosungen damit zu versetzen. 
Wie süß ist die Rache! wie glücklich ist der, der Rache 
üben kann! allein um Rache zu üben, muß man kein Zip 
perlein haben! Die erzürnte Tänzerin machte ihm nun be 
greiflich, daß die Rache nicht nur für Götter, sondern auch 
für Göttinnen viel Süßes hat. Mit einer Pirouette war 
sie entschlüpft, bemächtigte sich der Gerte, und versetzte ihm 
diejenigen Liebkosungen, die er ihr so verschwenderisch zu 
dachte. Da dies vielleicht ihre erste Rolle ähnlicher Gat 
tung war, so spielte sie mit Lobe und vielem Fleiß. Der 
Herr von T- schrie vergebens, rief nach seinen Leuten, sie 
kamen nicht. Die Tänzerin öffnere endlich die Thür und eilte 
mit der eroberten Waffe nach Hause. Aber zu stolz, etwas 
von einem unwürdigen Anbeter zu behalten, schickte sie ihm 
sogleich — — die Gene zurück. 
Allbemerke r. 
Nächstens werden wir ein Concert hören, in dem sich 
ein Paar Sänger (ein Bassist und ein Tenorist) als Katzen 
wollen hören lassen. Die Probe ist bei einem Abend 
schmause gut ausgefallen. 
Anekdoten - Schatz. 
Der Herzog von Villiere war wegen seiner Hart 
herzigkeit in Paris allgemein verhaßt. Als er einst an
	        
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