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Volume Nr. 102, Sonnabend, den 2. Juni 1827 Extra-Courier, Beilage zum Berliner Courier Nr. 102

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue1.1827 (Public Domain)

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von Hohenstauffen!" erwiederte die Maske, „und bin noch 
im Wachsen." Zch warf mich dreimal auf mein Antlitz nie 
der und küßte den Staub, nicht zu ihren Füßen, aber zu 
ihrem Nabel. Als ich das Auge wieder erhob, war sie ver, 
schwunden, und eine Maske: „Der Walzer im Freischütz" 
stand vor mir. Ich erkannte augenblicklich, daß es eigentlich 
der „Enthusiasmus aus einem Theater-Secondaire" war, 
der sich, wie jener Walzer, nach und nach verlor. Plötzlich 
kam ein „Taschenmesser" angeschrilien, das sich selbst 
immer aufmachte und zusammenschnappte, es war „die neue 
Tanzkunst." Zch wendete mich weg, nun kamen schon alle 
Masken ohne Larven, und ich konnte also gleich sehen, wer 
es war. Die Schreibstube eines Lustspieldichters kam als 
eine „Lederhandlung," die Produkte einer neuen Ueber« 
setzungs- und Vaudevilles-Compagnie als ein „Faßchen 
kleine Capern" herangeschrinen. Eine enthusiastische Di 
rektion erschien als eine „einspännige Droschke zu acht 
Personen, ohne Deichsel und Räder." Ein Repertoir kam 
als die Zeitungs-Annonce: „Ich bitte auf meinem Namen 
Niemanden von meinen Leuten etwas zu borgen." Endlich 
kamen auch die „Berliner Kritiken" als „süße Messiuaer 
Apfelsinen," denen sich zuletzt noch einige Vorlesungen als 
„Moabiter Lagerbier" anschloffen. Zch selbst hatte 
mich ganz vergessen, ich war als „Berliner Schnellpost" 
verkleidet. Als mich die Kritiker sahen, schrien sie: ,,E« 
ist die Hexe von Orleans!" und liefen davon. Zch aber 
ging nach Hause, und schrieb diese Abentheuer für den 
Druck nieder, denn: 
„Das eben ist der Fluch der bösen That, 
Daß sie forrzeugend immer Böses muß gebühren!"
	        
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