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Volume Nr. 69, Montag, den 23. April 1827

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue1.1827 (Public Domain)

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ler, zum Vertrieb seiner Gedichte aus dem häuslichen Le- 
den, ausnahmsweise, unaufgefordert die Portofreiheit rc. 
bewilligt." Klingt das nicht, als sollten diese Gedichte aus 
dem häuslichen Leben vertrieben werden?! risum 
teneatis! 
Anekdoten - Schatz. 
In der Aufführung des Don Juan saß ein Mädchen 
im zweiten Range, als die Scene kam, in welcher Leporello 
das Buch mit den Scharlenriffen von Don Juan's Damen- 
Register aufschlug, rief das Mädchen aus: „Der is mir'n 
Justo, lauter Mohrinnen!" 
Ein kleines Dichterlein wurde von einem Orchester-Mit- 
gliede nicht gegrüßt, darüber wurde das kleine Dichterlein 
roth wie ein welsches Hahnelein, und intriguirie so lange 
bei einem Orchesterlein, bis das ehrliche Orchester-Mitglied 
von einer schwachen Direktion verabschiedet wurde. Als 
man von dieser gemeinen Bosheit sprach, meinte ein Drit 
ter: „Ach, so ein kleines Dichterlein har auch ein kleines 
Charakterlein!" 
Der Courier berichtete vor kurzem von dem Cartouche 
auf der Bühne von Paris, und bald darauf las man in den 
Zeitungen: „Ein gewisser A. L-, Figurant im Ambigu« 
Theater, der in dem Stücke Eartouche mitspielte, ist wegen 
Diebstahls mit Nachschlüsseln, verhaftet worden." — So 
schreitet die Kunst vorwärts, in solchen Handen muß sie ge 
deihen; natürlich, daß ein Figurant seinem Helden, wie ei 
nem Muster nachstrebt und den Schlüssel zu dessen Kunst 
zu finden sucht! 
Im Courier vom Sonnabend den 21sten ließ Nr. 68.
	        
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