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Volume Nr. 50, Donnerstag, den 29. März 1827

Full text: Der Berliner Courier (Public Domain) Issue1.1827 (Public Domain)

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gerin (Mad. Seidler) sang sie mit hinreißendem Zauber, 
und wurde stürmisch applaüdirt. Nun ging ich mit meinem 
einen Rocke wieder ins Schauspielhaus, sah Donna 
Diana, freute mich über unsere Casare und Auguste 
(Wolf und Stich), die trefflich waren, ergötzte mich an 
Beschert-Perins lcbcnvoiles Spiel, und darauf ging Wör- 
iizcrs Fortepiano-Spiel, Oberons Finale, Rossini'« Ouver 
türe und das große Duett an. Diese Piecen mögen cs mit 
Morcto ausfechten, daß ich sie drauf gehen ließ.' Die Eon- 
certantc von Pechatschek spielten die Hrn. Seidler undHen- 
nig meisterhaft, und eine Barcarola von Dorn sang die 
Conzertgeberiii mit Lieblichkeit. Was an dieser Barcarola 
(die ich erst Cabriola las) ist, weiß ich Nicht, denn ich war 
in das beseligende Anschauen eines Jungfraucngestchts mit 
Eoldhaaren versunken! — Wie darf das ein Kritiker? — 
Lieber Leser, „auch der Räuber hat seine Stunden!" Da 
ich übrigens die Holde nicht kenne, so ist sie mir namenlos 
schön. Nach der Darcarola erschnappte ich noch etwas von 
Donna Dianens Gcständniß; Don Luis dcklamirte, darüber 
platzte eine Lampe; ach! alles ist zerbrechlich! 
Königstädter Theater. 
Stücke: 
„Der Fähndrich." — „Schülerschwänke." 
Aufführun g. 
Herr Tannhof dcbüttrte als neu engagirtes Mitglied; 
er kommt gewiß von einem Theaterchen aus per Provinz. 
Sonstiges. 
Das Haus war beinahe ganz leer. So wird es immer 
seyn, wenn man solchen Vaudevilles »Kram nicht äst acta, 
legt. 
Spiegel für Mode und Eleganz. 
Die Bisticirles i la starrte Blanche haben die Fagott eines 
Sterns aus vergoldetem Gestelle gebildet, aus 6ros sts 
Naple u. f. n>.; wenn der Stern geöffnet wird, formirt es 
ein Körbchen. 
Satyrifcher Rahmen zum Modespiegel. 
Sonderbar! es giebt auch lebendige Bistlcnle» n la starr,? 
Blanche, die meisten haben zwar kein Gestelle, und 
alle haben ein — Körbchen! —
	        
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