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Volume No. 89., 6ten November 1810

Full text: Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Issue3.1810 (Public Domain)

17. 
89. 
iS io» 
No» 
Berlin 
ober 
d e r Preußische Hausfreund. 
Dienstag, den 6 ken November. 
- OOOCOOS«OOOCOCCKSOCO»C«ÖO> 
Ziel. 
Hem wird ein Grab! — 
Wenn mir seinen Freuderiarmcn 
Uns einboldes Glück umfängt, 
Uns mit freundlichem Erwärmen 
Fester an die Brust sich drangt — 
Ach! dann sollten wir schon bange 
Erster Fluth entgegensehen, 
Die uns bald mn kaltem Drange 
Zieht zur Thräiienwelt hinab — 
Ewig muß der Spruch bestehen: 
Allem wird ein Gräbst 
Allem wird ein Grab! — 
' Keine Hoffnung, keine Liebe 
Weilet, wo das Schicksal weht, 
Das mir ewigem Getriebe 
In der Freude Saaten mäht — 
Ach, hier helfen keine Machte, 
Keines Busens jammernd Flehen: 
Ewig übt es seine Rechte, 
Die die strenge Gottheit gab — 
Ewig muß der Spruch bestehen: 
Allem wird ein Grab. 
Allem wird ein Grab! 
Aber auch die Thränenfluthen 
Trocknen sich in seinem Schooß; 
Alle Herzen, die hier bluten, 
Heilt des Grabes kühlend Moos, 
sUid in -seinen Druderarmen 
Schwinden alle Eddenwehen — 
Mit dem innigsten Erbarmen 
Nimmt es unsre Bürden ab 
Ewig muß der Spruch bestehen: 
Allem wird ein Gräbst-— 
W. Kühne. 
über 
Einige Bemerkungen 
die Erlassung der Schulden bei den Alten mir 
Bezug auf die Gegenwart. 
Scimus, Rotnae soluiione impedita, fidem conci- 
disse. Noo enini possunt um in civitate multi 
rem at(jue fortunas amiuere, ut non plures 
secura ui eandein calauiitatem trahant. 
Cic, pro L, Manil, 
Äie Seid 
Leichtigkeit, ein Grundstück zu erwerbe», wenn 
man in Preußen den landschastlichen Kredit benutzte, 
und wohlhabende Persoue», mit denen man verwandt 
war oder in Verbindung stand,, zu bestimmen oder zu 
beschwatzen wußte, ihre KaMalien hinter .der Land 
schaft eintragen zu lasten, hat aus. den Ackerbau und 
besonder« auf die Lage solcher Gutsbesitzer, die mit 
äußerst geringe» Fonds beträchtliche Güter kaufte», höchst 
nachtheiligen Einfluß gehabt. Denn vormals wurde 
ein Landgut wie ein Kleinod betrachtet, welches in den 
Händen der Familie blieb und nur nothzedruugcn 
veräußert wurde. Der Vater, überzeugt, für seinen 
Sohn zu arbeiten, bot alles auf, um sein Grundstück 
zu vervollkommnen, lebte sparsam, entzog sich um sei-
	        
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