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Volume No. 100., 12. December 1809

Full text: Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Issue3.1809 (Public Domain)

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Majestät der König belohnte diesen wüthigen Gre 
nadier mit der goldenen Verdienst Medaille. 
Ein Brief des Frriherrn Joh v.Paccassi an 
den General v. Tempel ho ff. 
^>err Artillerie-Hauptmann von Textor theil« im 
December-Stück der neue» Berlinischen Monatsschrift 
E 564. f. f. zwei dem Freunde vaterländischer Ver 
dienste gewiß willkommene Briefe an den General 
v. Tempelhoff mit, zum Beweise, wie auch Aus 
länder (hier d’Alembert und Papacin d’Antonij) 
dessen gelehrte Schriften schaßten, und bemerkt zu 
gleich, daß diese Briefe, wie cs scheine, die einzigen 
waren, welche von der Generals wahrscheinlich nicht 
sparsamem Briefwechsel mir ausgezeichneten Män 
nern übrig geblieben Dies letztere ist jedoch glück 
licher Weise »ichr der Fall; wenigstens kan» Einsen 
der dieses noch einen ähnlichen Brief von dem be 
rühmten Mathematiker Baron von Paccasfi an 
unsern General mittheilen. Er befand sich originals 
ter in einem auf der Auction der Bibliothek des Ge 
nerals erstandenen Exemplar von dessen Schrift: 
„Genaue Berechnung der Soiinciifinsternissc und 
Bedeckung der Fixsterne vom Monde. Berlin — 
Haude und Spenee—1772. 8.” 
welche« in 4. durchschossen und mit des Verfassers 
«igenh ludizen Anmerkungen und Zusätzen versehen ist. 
Einsender läßt diesen Brief hier mit diplomati 
scher Genauigkeit abdrucken, übergeht aber die darin 
befindlichen, zum Zwecke dieser Mittheilung nicht 
gehörigen, mathematischen Figuren und Berechnun 
gen. Der ganze Bries nimmt zQuartsciten ein, und 
die 4«e enthält die folgende Adresse: 
de Vienne 
■ Monsieur Monsieur G. F. de Tempelholf, 
major de l’artillerie, aux Services de Sa Majeste 
le Koi de Prusse etc. » Berlin. » 
fr selbst lautet: 
Vienne le 7. Dec, 17Ö9. 
Monsieur le Majori 
11-y-a quelques annees que vom eures la honte 
de m’envoyer des eclaircissemenls sur votre excel 
lent livre sur lesEclipses 1772; je vous en 
at fait nies tres- Lumblcs lemerciments, mais vos 
occupations ne vous ayent pas perrnis, a ce que je 
cvois, de repondre a ma lettre, et moi meine avant 
quitte pour longue tems les malhematiques ,' j’ai 
differe de vous importuner; maintenant avant repris 
7,1 es eiudes matbemaiiques, pour ne plus les q»irrer, 
je prends la liberte de vous importuner, vous priant, 
de vouloir m’bororer d une repouse, si tonte fois 
vos occupations vous permcltent, de donner quel 
ques instant« « un hoamie, qui vous adjuire, et qu* 
soubaite d'etre instruit par nn »i grand geometre 
comme vous eres. 
Les furmules §, 55 — 40. me paroissent nn peu 
incotmnodes dans la piatiqne, ne pourroit on pa» 
les simplifier par cette consideration-” 
Hier folgen mehrere durch eine Figur versinn 
lichte Formeln; dann fährt der Schreiber fort: 
,, Les formules sont exactes en tonte rigeur, et 
tres commodes, n’ctant pas embarassez des signes 
radicales; je vous prie de me dire, si je me troropo 
dans les deux points suivauts: 
ne) par l’expression die Fläche der Scheibe, 
d'out vous servez, j’cnteuds nne coupe du sphe- 
roide, qui passe par le centre de la terrt, et qui 
tepare rheinischere eclaire, de lautre hetnis. 
phere.” 
Hier folg« wieder eine erläuterte Figur; dann 
der Nest de« Briefer: 
2de) vous appelles mciidien universel, celui qui 
passe par le pole de l'eqnatenr, et par lepoiut 
de Tecliptique ou le soleil ae trouve. 
Du teste je vous prie de m'indiquer de quelle 
fajon je pourrois vous envoyer ma theorie de 
la lune, Theorie de commetes, et mon es- 
sai d’un nouveau calcul integrale, que je 
vous prie d’accepter de ma pan comme un gagc de 
la probende veueration, avec la quelle je souis 
Monsieur 
Votre tres humble et tret 
obeissant serviteurB. Paccassi. 
voi;i mon addresse: 
a M. Jean Baron de Paccassi 
membre correspondem de l’aca- 
demie mp. de St, Petersbourg. 
Noch steht zu Anfange über dem Briefe von de» 
Generals Hand: „den 20. Dec. 1789 beantwortet." 
95. £. v. A. 
Der ernste Hausfreund an feinen Scherz liebenden 
Freund. 
Aa! ha! ha! ha! — Helfen Sie, helfen Sie, mein 
lustiger Freund, denn Sie sehen, er will mit dem 
Lachen nicht recht fort. Und doch lach' ich so gcrnl 
Aber, was kann ich dafür, daß Jammer und Noth 
und Acrger sich bisher fchaarenweise um meine 
Schwelle lagerten, und die grämliche Physiognomie 
aller Umgebungen mir da« Lachen verleidet hab Un!» 
doch, habe ich Ihnen nicht manchmal meinen guten 
Willen laut genug gezeigt? Auch wenn ich mit 
der Alongenperücke (doch hoffentlich immer eine ge» 
puderte) mit der langbeschweiften Feder himer'm 
Ohr und den Akten unter dem Arm ankam, brachte 
ich doch immer noch so etwa« Freundliche« mit, da» 
Lust zum Lachen verrieth, oder — wenn auch die» 
fehlte — kam doch sicherlich eine komische Maske bald
	        
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