gen müßten, nach seinem Pia», in Privathauscrn ver
pflegt werden, verwirft. Hier übersieht er nicht den
Sin» meiner Worte, er hat-seine eigenen ver
gessen. Man lese und staune. Ich sage S. 366.')
„Im Gefolge des neuern Plan« müssen alle bisherige
Armenanflaiten eingehen, selbst die Wahnsinnigen und
Kranken werden in Privaihauscrn verpflegt." Hr.
Krug sagt S. 12z. §.29- ,,Aus eine außerordent
liche Unterstützung haben nur unheilbare Kranke,
Wahnfinnige u. > w. Anspruch." In der Anmer
kung zu Diesem tz aber: ,,indessen würde man nicht
wohl thun um dieser Menschen willen eine eigne
Admiitistrationeanstalt, auf Kosten der Kommune, oder
ein eignes Haus zu etabliren, oder eins von den schon
vorhandenen zu behalten. Ls würde dies unnützer
Welse die Kosten vermehren, da Baukosten, Offizian-
rengehalt, Arztbcsoldung u. dgl. der Kommune mehr
kosten, als dem einzelnen, und dergleichen bedürftige
Menschen werden besser im einzelnen bei ihren Ver
wandten, bei Freunden und Bekannten, und vielleicht
auch bei anderen Personen, welche solche Anstalten
auf «igne Rechnung anlegen, ihr Unterkommen fin
den." Ist nicht hier immer von P rivalhau fern
diel Rede?
3) Herr Krug findet meine Angabe, daß ein
Tagelöhner 25 bis 30, ja dereinst vielleicht würde
50 Thl. zu der Assekuranz gehen müssen, nicht über-
rriebeii etwa, sondern so lächerlich, daß er meint, ich
Hütte eben sowol 190« als 50 angeben können, vor-
giebt, der Hauspaier, der 23 Thl. beisteuern solle,
müsse ig Kinder haben, und noch an einem andern
Ort, den von mir behaupteten Satz, daß die Armen,
»ach seinem Plan, unerschwingliche Abgaben ausbrin
gen sollen, rügt. Mein „verheiratheter Mann in den
besten Jahren," d. h. in der letzten Hälfte der Vier
ziger soll sechs bis sieben Kinder haben, in der an
gedeuteten Periode von fünf Jahren aber drei er
zeugen und meine Angabe ist gerechtfertigt"). Herr
Krug hat offenbar vergessen, daß nach
S. 93- die geugebornen Kinder eingekauft
werden müssen, sonst konnte er mir nicht entgeg
nen, mein als Beispiel angeführter Vater müsse 19
Kinder haben. Wer kennt nun die Armenassc-
kuranzbesfer: Herr Krug oder ich? Wie war
«« möglich, daß mein Gegner sogar die Veranlassung
*) S. 387» sage ich, die Meinung der Armenassekuranz daß
Stiftde, Watnßnnig« u. s. w. in Privathangi n vervstegt
»erden konnten, habe viel gegen sich, R. d.V.
Sf) Diese drei Kinder kosten nach S. gr., tn der angedeuteien Pe
riode vom 46 dt» so Jahre de» väterlichen Allere, 57 ldt.
E inka ii s«geld er, „eiche» aus jede» der fünf Jahre, von
welchen ich rede, n tbi. 9 Gr. teiräge, für sich und „ine
grau giebt der benannte Manu ; Tbl. 4 Gr., sür jede« Kind ,
«inen Thaler; tn allem also. im ersten Jahre 22 di« jj I
in den testen 24 dt» 26 Thl. und »J Gr. — Er kann
auch weniger Kinder baden, und doch iahriich eben so vir»,
ja, eine» in da« andere gerechnet, noch m«hr g.ben müssen,
wenn er eloe hülklos» Verwandte nach S. eiukaunc,
wen« tn dem gegebenen Zeitraum seine Arau vier Mat,
oder von Zwistingen entbunden wir», wenn er seine Frau
verliert, und ein« zweite mit einem derrachmchen Kachrai
rinkausen muß. -A»e diese Betrachrunarn derechkiatei, mich
wohl, die runde Summe von 2;—30 T' t- anzunehmen,
um so mehr, al» da gewiß große Porsich« ertorderr wird,
«0 die Ehre und dir Eristcnz einer Familie aufdemSviei |
steht. Diese Summen, besonder» »der die deim Einkauf
der Ehefrauen in die Wierwenkasse zu erlegenden zta»ikalc,
find (in tunt Statt «lterding» unerschwinglich. it.d.V.
übersehen konnte, welche die Angabe der Summe von
30 Thl. herbeiführt? Ich äußere') nämlich S. 403.
aus nicht zu verwerfenden Gründe», die Besoraniß,
die Beiträge würden bald crböhei werden muffen,
daß diese Erhöhung bi« zur Verdoppelung kommen
könnte, befürchtete ich, weil die Beringungen beider
zweckmäßigsten Vcrsorgungsanstalt, die wir in Ber
lin haben, !oenn sie allem trogen soll, noch ein Mal
so lästig werden müssen, als sie bei Gründung deifel«
ben waren, und schließe mit den Worten. ..Nun aber
giebt ein verheiratheter Mann in feinen besten Jah
ren schon 23 bis 32 .Thl. zur Assekuranz — wie soll
ein Weber, ein Tagelöhner fünfzig Thaler alle Jahr
abgeben können!?" Herr Krug konnte die hier be
sorgte Möglichkeit einer künftigen Verdoppelung der
Beiträge anlasten; aber lächerlich ist meine bedingte
Angabe nicht, der Spott fällt aus ihn zurück.
4) Herr Krug radelt, daß ich S-366. behauptet
habe, „nach seinem Plan wäre Tausenden das Hei
rathen für immer verbothen," weil er ein solches
Gesetz nicht gegeben. Verbieten denn Umstände nicht
gemessener al« Gesetze? Dasl'andrccht sagt nirgend«,
daß arme Bedienten, Markthclfer, Tagelöhner, Gescl-
len, Knechte, Weber u. d. m. de» Hunger nicht mit
Ananas, den Durst nicht inTokair stillest solle, den
noch ist es ihnen verbothen, und eben so verbietet
diesen armen Leuten Herrn Krugs Plan das Speit
rathen, weil die, die sich in mißlichen Gesundheit»-
umständen befinden, die Kaution nicht werden leisten
können, mit der sie ihren Gattinnen nach S.90. den
Unterhalt nach ihrem Tode sichern sollen, und die
Gesunden auch nur selten die Kapitalien aufbringen
dürften, die sie gebe» müssen, che sic nach S.83 die
Erlaubniß zum Heiraihcn erhalten. Wenn man
zu einer Sache Erlaubniß braucht, so muß sie verbo
ten seyn. Wenn cs nöthig wäre, meinen Ausdruck
zu rechtfertigen, so könnte ich cs auch damit, daß
Herr Krug S. 86. die Wiitwenaffekuranz ein Gesetz
nennt und S. 131 sagt: ,, Von dieser letzter» natür
lichen Folge unsrer Asickuranzanstalt, daß sie nämlich
die Schließung der Ehen nicht so jung erlau
be n") u. s. w. schreibe nicht erlauben" Es ist
aber nicht etwa bloß eine von mir befürchtete Folge
de« Plans, daß die Ehen seltner werden, HcrrKrug
bezweckt dies S. 8;. und wünscht cs S- 137., wenn
er sagt: „es wird die glücklichste, wünfchenswcrtheste
Folge dieser Anstalt seyn, daß in diese» cärmern) Klas
sen die Heirathen abnehmen, oder daß sie später und
daher mit mehr Ueberleguug und mit mehr Fond» ge
schloffen werden " Da Hr. K. hier schon zum zwei,
ten Male den Rath giebt, spät zu heirathen, so be
merke ich, daß mit de» Ehen das Einkaufskapital be
deutend, mithin auch die Schwierigkeit, die da« Hei
raihcn hindert, zunimmt, und rechtfertige damit den
oben von mir gebrauchten Ausdruck „für immer."
Der Herr Redakt. de» Pr. Hausfreunde» urtheil«
sehr richtig, es lasse sich mathematisch darrhun,
daß Herrn Krug« Plan von der Art sei, daß durch
die Ausführung desselben die Ehen seltner werden
*) Die» geschieh» nicht etwa ia einer langen, verworrenen
«dhandinng — nein tn fünfzehn Reihen »der drei kurzen
Perioden, die «"»eit« schließt sich »nrch ,»s»" an die erste,
die letzte durch „NUN »de," an »etdean. «.d.V.
•*) Herr Krug kennt also den in Rede stehenden Sprach«
gebrauch, an« konnte er ihn durch die von mir £.373.
gebrauchte Umschreibung kennen lernen: denn da steht an»
statt ver»irtca „unmöglich machen."