weil er so unvcrstilndig gebandelt, und gar feint
AiisialtrN getroffen, das Bombardement zu hin» ern,
»der doch dessen Verheerungen in der Stadt, wo nicht
ganz, doch zm» Theil zn verhüten. Ader dald bcstum
sich der König, daß von Niemand mehr ge,oder« wer
den dürfe, «M er zu (fisten vermag; und er nahm sei.
ncn Vorwurf mit den Worten zurück: „ich bin selöst
daran Schuld, warum hab' ich solch -einen —jum Kom
mandanten gemacht!"
Friedrich grolltcmitdem wackren Schmitt au; die,
ser hatte bereit« 1758 Dresden de» Preußen erhalten, Im
folgenden Jahre behauptete er es wieder unerschrocken,
ungeachtet derKönig die schrecklich)«Niederlage bei Ku-
ner-dors erlitten, und ihm bei der Anzeige davon die
Erlaubniß ertheilt hatt«, die Stadt zu übergeben, «ur
vor allen die Kassen mnd die Besatzung zu retten.
Noch harrte Schmrttau 27 Tage au«; al« aber immer
keine Nachricht wom Könige einging, keine Aussicht
auf Enkfiltz stch zeigte, al« die Belagerer ihn mit schlim
men Posten, -und wiederholten dringenden Auffode-
rungen heimsuchten, da glaubte er, e« sey Zeit von
der Erlaubniß de« König« Gebrauch zu machen; er ka-
pitulirte, und errang den freien ehrenvollen Abzug mit
der Garnison, der Artillerie, Munition, Bagage, und mit
den s Millionen betragenden Kassen. Aber dennoch
grollte Friedrich, weil Gchmetrau au« der Eilfertigkeit,
womit dir Oestreicher die Uebergabe betrieben, au« den
guten Bedingungen, die sic ihm gewährten, nicht die
Annäherung de« Euisatze« errieth, der wirklich, aber
einen Tag zu spät, von dem General Wunsch her
bei geführt ward. Schmettau ward nicht weiter ge
braucht.
Friedrich zürnte über die Sorglosigkeit de« Gene
ral« v^Z astrow, kcm Schweidnitz in ü Stunden ent
rissen ward; und dennoch ließ sich so manche« zu Za-
strows Entschuldigung sagen. Die Umstände schienen
keine besondere Wachsamkeit zu gebieten. Da« Königl.
H«er stand ganz in der Nähe, dic^cstreicher hatten
nicht dir geringsten Anstalten zu einer Belagerung ge
macht; in der Stadt dachte man auf «inen Ball, al«
sich der kühne Laudon durch eiucn schnellen Marsch ihr
naht«, und in Sturm ihrer bemächtigte. Friedrich selbst
hatte Mühe/sich um folgenden Morgen von der Wahr
heit der kecken That zu überzeuge« — aber Zastrow
vourdt. entlassen.
(ver anfällst im nich rrn Stück«). i
39Ö *-*■
Dir Geueralitin von Trer-kow.
(Eia Gcgciistüct 4U dcr En'chciiiun« tet L«gkS.)
Jetzt, da s» viele Preuß. Festungen durch da« straf
würdig« Verfahren ihrer Kommandanten übergegangen
sind, und die Schlesische» Festungen zum Thcil auch
schon im Belagerungszustände sich brsinden, wird c«
de» Lesern deö Hausfreundes wahrscheinlich eine Er,
quickung seyn, an folgende Begebenheit aus dem sie-
beuiährigcn Kriege, als an ein Gegenstück zu den Kom
mandanten unserer Zeit erinnert zu werde».
Die Oesircichcr belagerten im Jahr 175g die Fe
stung Nrissc. ES war dieselbe nur mit wenigen Trup
pen besetzt, der König und seine Armee war weit ent
fernt, und cS war da« «sichtliche Treffen bei Hochkirch
verloren. Unter diesen mißlichen Umständen führt«
der General von Tresfow das Kommando in der be
drängten wichtigen Festung. Er hatte michk weit da
von ein Gut- Auf diesem befand sich seine Gemah
linn, als die Oestreicher unter dem General Harsch
die Belagerung ansingen. Diese besorgten, daß die Un-
ternehmung sich in die Länge ziehen, und Frie
drich der Einzige, wenn er gleich achtzig Stunden
entfernt wäre, dennoch Mittel finde» würde, ihre«
Entwurf zu vernichten. Eine Verrätheret hielte»
sie deshalb für da« sicherste und geschwindeste Mittel,
ihre Absicht zu erreichen. Der General von TreSko»
war kurz vorher Ocstrcichischer Kriegsgefangener gewe
sen. Man hatte ihm in Oestreich mit vieler Achtung
begegnet, und feine Gemahlinn, welche, um da« Schick
sal ihre« Gemals zu versüßen, selbst nach Oestreich
gereist war, hatte am kaiserlichen Hofe eine sehr gün
stige Aufnahme gefunden. Die angenehme Erinnerung
-au da« Betragen der Kaiserinn Maria Theresia mußte
noch bei ihr im frischen Andenken seyn. Hierauf grün
deten nun die Belagerer einen Entwurf.
Der kaisrrl. Rittmeister und Adjutant der Generale
Laudon und Harsch, Baron von Eichb erg, wur-
de dazu ausgewählt, den Entwurf auszuführen. Er
stattete deshalb der Frau von TreSkow einen Be
such ab, und brachte ihr Sckutzvcrsicherungen. Sie
cnipsing und behandelte ihn wie eine» Wohlthäter. E«
war Abend, als er ankam, und er mußte daher auf ih
rem Gute übernachten, 85« der Tafel ohne Zeugen
wird die Unterhaltung über die Kaiserin der Nachtisch.
Dar edle Herz der G-neraliun verweilte sich lange bei
dem Lobe der Kaiserinn. Nu» wagte.der Wittmciste,