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Kraft? Freilich nicht ohne diese würde er seyn, wa«
er ist, aber cS walle« «in höherer Schutz über ihn, er
selbst glaubt ihn, darum darf man sagen, er ist wahr
haftig.
( Der 5'csrf(us folgt, )
Wie sollten dir Kalender jetzt eingerichtet seyn?
Noch bei Dielen des Volks bleiben auch jetzt die Kalen
der der einzige Weg, Kenntnisse sich selbst zu erwerben,
und Untergebenen mitzutheilen. Immer zur Hand, von
Len Meisten mit Eifer durchgelesen, schweben die Auf
sätze, die sie enthalten, lang im Gedächtniß. Das Wür
digste als», da» Gemeinnützigste und allgemein Heilig
ste zu enthüllen durch dies Volksbuch, sollte Len Re
gierungen ernste Angelegenheit seyn, ein Wunsch, von
Neuigkeiten und
Berti».
Wie sonderbar oft die Bestimmung eines Mannes
fällt! Im löten Jahrhundert ward dem Spanischen
General Don Alarcos das Loos zu Theil zwei Könige,
Franz 1. von Frankreich und Albert von Navarra und
den heiligen Vater Clemens 7., die bald nacheinander
Gefangene Kaiser Carls 5. wurden, in Verwahrung zu
halten. In unsern Tagen sehen wir einen Französi
schen General, in engen Fristen ganz entlegnen und
zu Frankreich nicht gehörigen Provinzen als Admini
strator angesetzt. General Gl arte, der ehemals rie
fen Posten inItalie», und im vorigen Jahre imOest-
reichschen bekleidete, ist jetzt ebenfalls zum Gouverneur
der Kur- und Neumark, Magdeburgs und Pommerns
ernannt. Wir wollen uns diese Wahl eines Mannes,
der sich schon früher durch Rechtschaffenheit, Humani
tät im VcrwaltungSgcschäst auszeichnete, um so mehr
lieb seyn lassen, da ihm nun noch größerere Erfahrung
und Kenntniß der Drangsale, welche der Krieg über
unglückliche Länder verhängt, und die Mittel sie zu
verhüten oder zu mildern zu statten kommt!
Tausend wäre gegen Eins z» wetten, daß keiner
unserer zahlreichen militärischen Gäste ohne Erinne
rung auf die Vorstellung gekommen seyn mag, «S.wäre
in dieser Woche der Hauptjahrmarkt Berlins ab
gehalten worden. Und doch ist dem also. Berlins gro
ße Märkte lassen sich zwar mit den M-ff-n ,u Leipzig
und Franksurr am Main, oder auch nur zu Braun-
schweig und Frankfurt an der Oder auf keine Weise
vergleichen; und wiewohl cs überhaupt auf den Na
men einer eigentlichen Handelsstadt keinen Anspruch
machen darf, so haben doch seine Einwohner täglich
Gelegenheit, sich mit den ihnen nöthige» Bedürfnissen
Lessen Realisirung Belebung oder gänzliche Ertödtung
de» religiösen und moralischen Enthusiasmus »um
Theil abhängen kann.
Religiosität und Patriotismus sind die zwei gro-
ßen Springfedern, die die verfallncn Maschinen de«
Staats neu aufrichten können und werden. Rich
tige Begriffe von äußern politischen Verhältnissen, und
der eignen Slärke und Gewandheit, Irre von der
Gefahr, die unsern Glauben selbst, wenn ei»
halbes Lustrum noch unsere Verfassung dieselbe bleibt,
bedroht, Hindeutung auf Wege, die jetzt das Volk z»
wandeln hat, wenn es sie nicht später, gezwungen wan-
dein müssen soll, heiliger reiner Enthusiasmus der
Liebe und des Vertrauens auf die Hülse der Gottheit,
Lie dem Schwachen, Loch Muthigen nah ist, sollte da«
Buch de« großen Hausen« jetzt erfüllen.
Korrespondenzen.
in den vielen Niederlagen zu versorgen. Dennoch aber
sind jene Jahrmärkte nicht ganz unbedeutend, beson
ders in Ansehung einiger Artikel, z. B. des groben
Leib- de« Tisch und BettleinenS, de« irdenen, hölzer
nen und Kupfergeschirrs. Diese Waaren werden zwar
nicht aus der Fremd«, aber doch aus andern Preußi
schen Provinzen herbcigebracht, z. B. kommen aus der
Altmark, Halberstadt, Westphalen; irden Gut akls der
Ukcrmark, Schlesien rc. und nicht bloß die Einwohner
benutzen die Gelegenheit, von dem reich ausgelegten
Vorrath ihr Bedürfniß za befriedigen, sonven auch
die Nachbarschaft, vornehmlich vom flachen Lande, eilt
in gleicher Absicht herbei; für diese aber ist gerade der
allerhciligen Markt zu Anfange des Novembers der
wichtigste. Vor dem Frühling trifft kein neuer Markt
ein; jetzt aber haben sie ihre Feldarbeiten besorgt, und
einen Theil ihrer Erndte ausgedroschen und verkauft;
sie können folglich jetzt Zeit und Geld mehr als je er
übrigen. Kein Wunder daher, daß die Landlcntc vor
allem znm allcrheiligcn Markt nach der Residenz ströh-
mcn, sich dabei nach Vermögen gütlich thun, ja daß
ste ihn deshalb vorzugsweise den fröhlich en Jahr
markt nennen. DaS ist er ihnen auch in der That.
Einem Menschenkeeunde thut eS wahrlich wohl, wenn
er, zumal am ersten Tage, die Schaaren sich glücklich
fühlender Landlcntc vom Jahrmarkt nach ihrer Hct-
niath zurückkehren sah. Die Freude über den gehab
ten LcbcnSgennß und über den gemachten Eftikauf
strahlte auf allen Gesichtern. Der Knabe und Jüng
ling trugen die neue Pudelmütze mit scharlachnem
Goldbetressten Deckel, andere den Hut, die Stiefeln,
die Pfeife zur Schau; d-S Mädchen ihre Bänder,
Tücher, Mieder, w. der ehrbare Varec seine Pftrde-
uind Ackcrgcschirr; und aus dem Korbe der häusliche.