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Volume Nr. 35., 29. Julius 1806

Full text: Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Issue1.1806 (Public Domain)

Nr. 35* 
jl£o6. 
Dienstag, den Ly. Julius. 
Uebersicht der Königlichen Bauten in und um 
PorSdam, während der jetzigen Regierung. 
t Beschluß. ) 
,3» dem, an die beschriebenen Prachtzimmer anstoßen, 
Len, Flügel gegen Abend bi» an« Eckportal am alten 
Markt ist zwar die von Nikolai angegebene Zahl der 
Zimmer dieselbe geblieben; jedoch mit dem Unterschiede, 
daß aus den beiden von ihm unter Nr. 29 und 30 be 
schriebenen Zimmer» ein Speisesaal gemacht und 
jenseit der Schlafkammer Nr. 3-i noch ein Toiletzim- 
mer eingerichtet ist. 
Diese ganze Reihe von Zimmern hat schon durch 
die größern Glasscheiben der neuen Fenster ein freund 
licheres Ansehen gewonnen. In allen, ausgenommen 
den drei, welche Nikolai unter Nr. 26-28 beschreibt, hat 
sich auch da« Innere verändert. Die an die Prachtzim- 
mer grenzenden beiden Zimmer, (Nr 17 und 18) nur 
einstweilen eingerichtet, sollen gleichfalls prachtvoll aus- 
geziert werden. Dir von denselben durch die sogenannte 
Fahncnkammer (Nr.tg) getrennten drei Zimmer, Wr. 
20/ 21 und 22' bestimmt für fremde Herrschaften, sind 
zwar nur einfach aber geschmackvoll und anmuthig ein 
gerichtet. beichte Dcckengcmähld«, die Farbe der Tape 
ten, schone Kupferstiche, Mob!ic» von Mahagoni: die« 
alles giebt t er Gastfreundschaft ein so heitere« Geprä 
ge. Die tret Zimmer nebenan (Nr. 23. 2i und 25) 
sind gleichfalls in bessern Stand gefetzt; in dem Fen- 
U. 
stcr des Schlafkabinets findet sich noch ein« große Glas 
scheibe aus den letzten Lebenslagen Friedrich Wilhelm« 
de« Ersten, merkwürdig durch ihren damaligen Zweck. 
In dem Speisesaal (Nr. 29 und ro) ist zu bemer 
ken ein große« Gemählde von Cunigham, vorstellend 
die letzte Revue Friedrichs H bei Berlin. Das Gesell 
schaftszimmer (Nr. 30 ist bloß in Hinsicht auf die Far 
be der Tapeten und Fenstervorhänge verändert, und 
hat statt des Kamins einen Ofen bekommen. 
Di«daran grenzenden drei Zimmer (Nr.32biSz4), 
ingleichen da« neu>angelegte Toilctzimmer, werden von 
der Königinn bewohnt. In dem ersten derselben (Nr. 
32) find Tapeten und Vorhänge verändert, statt des 
Kamins ein Ofen. Unter den Mobilien zeichnen sich 
aus, ein Fortepiano, eine mit schönem Porzellan reich 
lich besetzte Servante, und drei Dchlgemählde, zwei 
große, nämlich die Nonne von Bardou, und eine Scene 
au« dem Ossian »on Weitsch, dann ein kleineres, ein 
Amor. Das Kabinct (Nr. 33) ist ganz umgeändert, 
Tapete von grünem Papier, grüne seidene Vorhänge, 
statt de« Kamins rin Ose». Unter den Wandverzierun- 
gcn find sehr unterhaltend zehn Köpften der Logende« 
Rapbeel, Marie mit dem Kinde, (eine Stickerei von der 
Hoftarhin Schlötzer in Eöttingen,) und ein Seestück au« 
Papier, erhaben gearbeitet. Eine kleine Handbibliothek, 
nicht weit von einem schon gearbeiteten Schreibtische, 
worauf eine Uhr und zwei Figuren stehen, erinnert 
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