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Full text: Endlager Konrad - Antworten auf die meistgestellten Fragen (Rights reserved)

ENDLAGER KONRAD Antworten auf die meistgestellten Fragen | Verantwortung für Mensch und Umwelt | Impressum Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz Öffentlichkeitsarbeit Postfach 10 01 49 38201 Salzgitter Telefon: +49 (0) 30 18 333–0 Telefax: +49 (0) 30 18 333–1885 Internet: www.bfs.de E-Mail: epost@bfs.de Redaktion: Bundesamt für Strahlenschutz, INFO KONRAD Gestaltung: Quermedia GmbH Fotos: BfS, BAM, EWN, GNS, Marc Steinmetz (Seite 15), FZK Druck: Bonifatius GmbH Stand: Juli 2016 ENDLAGER KONRAD Antworten auf die meistgestellten Fragen Inhaltsübersicht 1 Einführung  S. 06 Wo entsteht radioaktiver Abfall und wie muss er entsorgt werden? S. 08 5 2 Welche Voraussetzungen müssen für die Eignung als Endlager erfüllt sein? S. 24 Wie ist der Umgang mit radioaktiven Abfällen geregelt? S. 14 4 3 Historie und Genehmigung – Wie wurde Konrad vom Erzlager zum Endlager? S. 22 4 Welche Maßnahmen sollen die Sicherheit gewährleisten? S. 34 7 Glossar S. 44 Gesellschaftliche Aspekte – Welche Fragen bewegen die Öffentlichkeit? S. 40 6 9 8 Wie wird das Bergwerk zum Endlager umgebaut? S. 30 5 Einführung 303.000 m 3 schwach- und mittelradioaktive Abfälle darf KONRAD aufnehmen. Dafür müssen unter Tage noch Einlagerungskammern erstellt und einige Infrastrukturstrecken ausgebaut werden. Nach der nuklearen Katastrophe von Fuku­ Schacht Konrad, ein stillgelegtes Eisenerz- shima haben Bundestag und Bundesrat im Bergwerk in Salzgitter, wird derzeit als erstes Frühjahr 2011 den Ausstieg Deutschlands aus nach Atomgesetz genehmigtes Endlager für der Nutzung der Kernenergie beschlossen. radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Demnach wird voraussichtlich 2022 das letzte Wärmeentwicklung umgerüstet. Kernkraftwerk in Deutschland abgeschaltet. Das Bergwerk ist aufgrund seiner besonderen Der Anteil an der gesamten Radio­aktivität allen Abfalls beträgt aber nur 1 % Nach dem Abriss sämtlicher Kernkraftwerke Geologie außergewöhnlich trocken und in Deutschland werden nur noch kleine unter anderem deswegen besonders für die Mengen radioaktiven Abfalls anfallen, da End­lagerung geeignet. Darüber hinaus war der Großteil der schwach- und mittelradio­ Konrad zur Zeit des Erzabbaus nur kurz in aktiven Abfälle (Abfälle mit vernachlässig­ Betrieb, deshalb weist das Bergwerk nur barer Wärmeentwicklung) beim Betrieb einen sehr geringen Durchbauungsgrad auf. und Rückbau von Kernkraftwerken entsteht. Die Abfälle wurde nicht im alten Bergwerks­ ­Derzeit lagern in den Zwischenlagern und bereich, sondern in eigens dafür angelegten Landessammelstellen über 100.000 Kubik­ Einlagerungskammern deponiert. Nach meter radioaktive Abfälle mit vernachlässig­ Abschluss der Einlagerung werden sämtliche barer Wärmeentwicklung. Für diese Rück­- Hohlräume unter Tage verschlossen. Der stände wird eine dauerhaft sichere Entsor­ Abfall ist dann nicht ohne Weiteres rückhol­ gungsmöglichkeit benötigt. bar, dafür aber von der Umwelt isoliert, womit das Ziel, eine wartungsfreie Endlagerung zu Ihre Endlagerung wird derzeit durch das gewährleisten, erreicht ist. Bundes­amt für Strahlenschutz (BfS) vor­ be­reitet. Denn die Endlagerung ist nach Laut Genehmigung darf Konrad bis zu Atomgesetz eine staatliche Aufgabe. Für die 303.000 Kubikmeter schwach- und mittel­ Betriebsführung der Anlage und den Umbau radio­aktiver Abfälle aufnehmen, was rund zum Endlager hat das BfS die Deutsche 50 Prozent der in Deutschland bis 2060 ­Gesellschaft zum Bau und Betrieb von End­ voraussichtlich an­fallenden radioaktiven lagern für Abfallstoffe mbH (DBE) beauftragt. Abfälle ausmacht. Diese beinhalten aber nur Die anfallenden radioaktiven Abfälle müssen etwa ein Prozent der gesamten Radioaktivität zudem gemäß dem internatio­nalen „Gemein­ des Abfalls, was der Aktivität von bis zu fünf samen Übereinkommen über die Sicherheit CASTOR-Behältern mit wärmentwickelndem der Behandlung abgebrannter Brennelemente (hoch­radioaktivem) Abfall entspricht. und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle“ bevorzugt im eigenen Ein Endlager für den hochradioaktiven Land endgelagert werden. Somit ist die Abfall in Deutschland gibt es noch nicht. Ein Endlagerung radioaktiven Abfalls auch eine Auswahlverfahren für einen Endlagerstandort nationale Aufgabe. wird derzeit vorbereitet. 7 2. Wo entsteht radioaktiver Abfall und wie muss er entsorgt werden? Welche Schutzziele gilt es bei der Endlagerung zu berücksichtigen? wie möglich. Um Mensch und Umwelt Wie werden radioaktive Abfälle unterschieden? zen, um radioaktive Abfälle einzuteilen (zum dauerhaft vor der ionisierenden Strahlung Seit dem Beginn der Nutzung der Kernenergie zu schützen, gelten in Deutschland strenge Radioaktive Abfälle fallen überwiegend bei kurz­lebig und langlebig), ist ein Vergleich fallen in Deutschland radioaktive Abfälle in gesetzliche Regelungen, wenn es um den der Nutzung der Kernenergie an, beispielsweise deutscher und ausländischer radioaktiver großen Mengen an und müssen nun fach­ Umgang mit radioaktiven Abfällen und deren in Kernkraftwerken oder Forschungszentren. Abfallmengen schwierig. Bevor radioaktive gerecht entsorgt werden. Endlagerung geht. Geringe Mengen entstehen in der Medizin. Abfälle jedoch transportiert und in einem Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal Endlager eingelagert werden können, müssen Beispiel schwach-, mittel- und hochradioaktiv, Die von den radioaktiven Abfällen aus­ Der Gesetzgeber hat sich dafür entschieden, ist die Wärmeentwicklung: In Deutschland sie besonders behandelt (konditioniert) und in gehende ionisierende Strahlung ist gesund­ alle radioaktiven Abfälle in tiefen geolo­ wird zwischen wärmeentwickelnden Abfällen speziellen Behältern verpackt werden. heitsschädlich und muss deshalb schon beim gischen Formationen der Erdkruste endzu­ (hochradioaktive Abfälle) und Abfällen mit ver­ Umgang mit den Abfällen durch entspre­ lagern, also tief unter der Erde, um sie so nachlässigbarer Wärmeentwicklung (schwach- Wo entsteht radioaktiver Abfall? chende Behälter und Maßnahmen abge­ lange wie möglich aus dem biologischen und mittelradioaktive Abfälle) unterschieden. Radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer schirmt und minimiert werden. Gleichzeitig Kreislauf auszuschließen. Dadurch kann ein ist diese Strahlung für Menschen besonders maximaler Schutz von Mensch und Umwelt Das Kriterium „vernachlässigbare Wärme­ dem Betrieb und der Stilllegung von kerntech­ schwer einzuschätzen, da sie mit keinem gewährleistet werden. Diese Entscheidung entwicklung“ bezieht sich im Endlager nischen Anlagen und Einrichtungen sowie aus Sinnesorgan wahrnehmbar ist. Radioaktivität, wurde aufgrund der Bevölkerungsdichte, der Konrad auf die Temperaturerhöhung an den der Radioisotopenanwendung (Kleinanwender unabhängig wie schwach oder stark, lässt sich klimatischen Bedingungen und der Tatsache Wänden der Einlagerungskammern. Beim aus Industrie, Forschung, Medizin). Dazu weder riechen, sehen, noch schmecken oder getroffen, dass Deutschland über entspre­ radioaktiven Zerfall wird Energie freigesetzt. zählen unter anderem ausgediente Anlagen­ fühlen. Trotzdem ist sie gefährlich, häufig chende geeignete geologische Formationen Dies kann zu einer Temperaturerhöhung in teile, Bauschutt, kontaminierte Werkzeuge, über einen sehr langen Zeitraum hinweg. verfügt. Auch die meisten Fachleute empfeh­ der Umgebung führen. Wenn diese E ­ rhöhung Schutzkleidung, Schlämme, Suspensionen oder Wärmeentwicklung stammen zum Beispiel aus len diese Vorgehensweise. Voraussetzung des Gesteins drei Grad Celsius nicht über­ Öle und Abfälle aus Forschungslaboratorien. Ionisierende Strahlung kann bei entsprechen­ für ein Endlager ist ein Genehmigungs­ schreitet, ist die Wärmeentwicklung der In den kommenden Jahren wird mit dem der Dosis bleibende Veränderungen im verfahren, in dem umfangreiche Sicherheits­ radioaktiven Abfälle vernachlässigbar, weil die Rückbau der Kernkraftwerke der Abfall aus Gewebe und Erbgut hervorrufen und Krebs betrachtungen erfolgen und die Öffentlichkeit Festigkeit des Gebirges nicht beeinträchtigt der Stilllegung zunehmen. Bei den wärme­ verursachen. Grundsätzlich kann jede beteiligt wird. Nach Beendigung der Ein­ wird. Wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle entwickelnden radioaktiven Ab­fällen handelt Strahlen­belastung, abhängig von der indi­ lagerung und dem nachfolgenden Verschluss haben eine höhere Aktivität. Dementspre­ es sich beispielsweise um abgebrannte viduellen Strahlenempfindlichkeit, Schäden des Endlagers sollen für spätere Generationen chend sind die durch den radioaktiven Zerfall Brenn­elemente oder verglaste Abfälle aus der hervor­rufen. Deshalb gilt im Strahlenschutz keine unzumutbaren Lasten anfallen. ­entstehenden Temperaturen auch höher. Da Wiederaufarbeitung. immer das Minimierungsgebot – so wenig 8 andere Staaten andere Klassifikationen nut­ ­Anlagenteile ­werden mit ­einem Hochdruck­wasserstrahl ­dekontaminiert. Entstehung, Konditionierung und Lagerung von radioaktiven Abfällen in Deutschland. Schleswig-Holstein Wie viel radioaktive Abfälle müssen in Deutschland entsorgt werden? Greifswald/Rubenow (Lubmin) Brunsbüttel Brokdorf Stade Geesthacht MecklenburgVorpommern Krümmel Unterweser/Esenshamm Rheinsberg Bremen Gorleben Niedersachsen Leese Emsland und Lingen Berlin ca. 27.000* m3 Braunschweig Grohnde Salzgitter Gronau Asse Schacht Konrad Ahaus Morsleben Brandenburg Sachsen-Anhalt Kernkraftwerken. Hinzu kommen Abfälle aus der Sachsen Duisburg Nordrhein-Westfalen Krefeld bis 2060 an. Davon sind etwa 21.000 m3 direkt ­endzulagernde abgebrannte Brennelemente aus Würgassen Hamm-Uentrop Wärmeentwickelnde Abfälle fallen schätzungsweise sogenannten Wieder­aufarbeitung sowie abgebrannte Brenn­elemente aus anderen kerntechnischen ­Anlagen wie z. B. Forschungsreaktoren. Rossendorf/Dresden Jülich Thüringen Kernbrennstoffversorgung (Brennelementfertigungsanlage oder Urananreicherungsanlage) Ebsdorfergrund (Brennelementfertigungsanlage oder Wiederaufarbeitungsanlage) Hessen Mühlheim-Kärlich AKW in Betrieb Hanau Rheinland-Pfalz Karlstein Mainz Ellweiler AKW in Stilllegung Grafenrheinfeld Mitterteich Forschungsreaktor in Stilllegung Obrigheim Zwischenlager Philippsburg Bayern Karlsruhe End­lager für wärmeentwickelnde Abfälle. Gemäß dem Landessammelstelle verabschiedeten Standortauswahlgesetz soll durch ein (z. B. Konditionierungsanlage oder Zwischenlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung) Neckarwestheim Bisher gibt es weder in Deutschland noch weltweit ein für wärmeentwickelnde Abfälle Entsorgung Isar kriterienbasiertes und unter Öffentlichkeitsbeteiligung stattfindendes Verfahren der bestgeeignete Standort gefunden werden. Endlager Schacht Konrad genehmigt und in Vorbereitung Gundremmingen Schachtanlage Asse II Baden-Württemberg 10 bzw. endgültig abgeschaltet Forschungsreaktor in Betrieb Biblis Saarland Elm-Derlen Kernbrennstoffversorgung in Stilllegung Schachtanlage mit radioaktiven Abfällen im Stilllegungsverfahren Endlager Morsleben Garching/Neuherberg im Stilllegungsverfahren * 27.000 m3, wenn POLLUX-Behälter eingesetzt werden. 300.000 m 3 Inklusive der Abfälle durch Stilllegung und Abbau sind 169.000 Kubikmeter konditionierter Abfall aus Kernkraftwerken zu erwarten. Hinzu kommen radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärme- Abfälle aus der kerntechnischen Industrie wie entwicklung sind insgesamt bis 2060 zu erwarten. ** z. B. aus der Brennelementefertigung. Etwa ein Drittel der Abfälle stammen aus Einrichtungen der öffentlichen Hand. Dazu gehören Anlagen zur Kernforschung, die Kernkraftwerke der ehemaligen DDR und elf Landessammelstellen. Dort werden radioaktive Abfälle aus der Materialprüfung, der Radiochemie und der Medizin gelagert. Der Medizin-Anteil liegt unter einem Prozent. Die Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung stellen über 90 % des gesamten Abfallvolumens dar – sie beinhalten aber nur 1 % der gesamten Radio­ aktivität der in Deutschland endzulagernden Abfälle. Das Endlager Konrad darf nach dem Die Abfallverursacher erstellen Prognosen für den zukünftigen Anfall von radioaktiven Abfällen und übermitteln diese an das BfS. Die genaue Verteilung der Abfallmengen Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2002 bis zu 303.000 m3 radio­aktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung aufnehmen. auf die Abfallverursacher steht erst dann fest, wenn alle Abfälle für das Endlager konditioniert und freigegeben sind. Die endgültige Verteilung der Kosten für die Abfallverursacher bemisst sich an dem tatsächlichen Abfallvolumen, nicht an der Prognose. **  Das prognostizierte Abfallvolumen würde sich durch eine Rückholung der Abfälle aus der Schachtanlage Asse II (rund 200.000 m3)  sowie durch Rückstände aus der Urananreicherungsanlage Gronau (bis zu 100.000 m3) nochmals in etwa verdoppeln. 11 Wer ist an der Errichtung des Endlagers beteiligt? Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Rechts und Fachaufsicht Die Zuständigkeiten für die Endlagerung von radioaktiven Abfällen werden im Atomgesetz Aufsicht (AtG) geregelt. Nach Paragraph 9a Abs. 3 AtG hat der Bund Anlagen zur Sicherstellung und Bundesamt für Strahlenschutz zur Endlagerung radioaktiver Abfälle ein­ zurichten. Zuständige Bundesbehörde für die Errichtung und den Betrieb dieser Anlagen Gesamtverantwortung | Bauherr | Betreiber | Koordination mit Genehmigungsbehörden ist das Bundesamt für Strahlenschutz. Neben Endlagerüberwachung dem Endlager Konrad ist das BfS auch für das Endlager Morsleben und seit 2009 für die Schachtanlage Asse zuständig. Während Aufsicht in Morsleben und in der Asse bereits radio­ aktive Abfälle lagern, wird Konrad derzeit Beauftragung zum ­ersten nach Atomgesetz genehmigten Endlager umgerüstet. An der komplexen Aufgabe der Errichtung Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe Ausführungsplanung | Bauliche Errichtung, Zeitplanung Information über Kostenentwicklung und Umsetzungsstand Planfeststellungsbehörde des Endlagers Konrad ist eine Vielzahl Beauftragung weiterer Akteure – zum Beispiel das Bundes­ ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau Betrieb und Reaktorsicherheit als Aufsichtsbehörde Betrieb – beteiligt. Während dem BfS die Aufgabe des Betreibers und Bauherrn obliegt, führt die DBE die Planung und bauliche Errichtung des Endlagers Konrad als öffentliches Bauvorha­ Landesumweltministerium Bauausführung Technische Arbeiten ben durch. Sie koordiniert den Bauablauf und ist für die Ausführungsplanung zustän­ dig. Für die technischen Arbeiten beauftragt die DBE überwiegend externe Firmen. Ihr obliegt es dabei, den Betreiber über die Zulassungen und Aufsicht nach Bundesberggesetz Kosten­entwicklung und den Umsetzungsstand zu unterrichten. Das BfS steuert das Gesamt­vorhaben und koordiniert dabei die zahlreichen Verfahren mit den zuständi­ gen Genehmigungsbehörden. 12 Externe Firmen Aufsicht Landesbergamt Schacht Konrad 1 ist zukünftig für Personal- und Materialtransport vorgesehen. 3. Wie ist der Umgang mit radioaktiven Abfällen geregelt? Was bedeutet Abfallkonditionierung? um beispielsweise kontaminierte Anlagenteile trocknet, verbrannt, pyrolysiert, geschmolzen, Radioaktive Abfälle müssen speziell behandelt wieder zu dekontaminieren. So reicht es kompaktiert oder zementiert. Sind die Abfälle und verarbeitet werden, bevor sie in ein häufig, die Oberflächen mit verschiedenen erst einmal zu sogenannten Bitumen- und Endlager kommen. Die Behandlung und /oder ­Verfahren zu reinigen, indem man diese Kunststoffprodukten, Feststoffen, Presslingen Verpackung der radioaktiven Abfälle nennt ablaugt, sandstrahlt oder Ähnliches. Nach der oder Konzentraten verarbeitet, werden sie in man Konditionierung. Um alle Arten radio­ Freimessung können diese Abfälle dem kon­ sicherheitstechnisch zugelassenen und stan­ aktiver Abfälle mit vernachlässigbarer ventionellen Stoffkreislauf zugeführt werden. dardisierten Behältern verpackt. Die Abfälle Wärme­entwicklung gleichermaßen sicher zu Lassen sich Abfälle nicht oder nur mit befinden sich nach der Konditionierung in verpacken und die Endlagerungsbedingungen un­verhältnismäßig hohem Aufwand dekonta­ endlagerungsfähigen Behältern und können, einzuhalten, stehen je nach Konsistenz, Größe minieren, werden flüssige Abfälle entweder sofern sie auch eine Transportzulassung und Beschaffenheit des Abfallguts verschie­ getrocknet, zementiert, bituminiert oder ver­- haben, in einem nächsten Schritt auf Bahn dene Verfahren beziehungsweise Anlagen zur glast. Feste Abfälle werden zerkleinert, ge- oder Lastkraftwagen verladen werden. Konditionierung zur Verfügung. Grundsätzlich gibt es zwei Grundtypen von Behältern. 1. Zylindrische Betonbehälter aus Normal- oder Schwerbeton. Sie werden in der Regel für fixierte Abfälle genutzt. Diese Behälter werden mit 200bzw. 400-Liter-Fässern befüllt, in denen sich der radioaktive Abfall befindet. Zylindrische Guss­ behälter besitzen je nach Anforderung unterschiedliche Abmessungen und Wandstärken und werden meist für die Verpackung von unfixierten Abfällen genutzt. Der Deckel wird mit dem ­Behälterkörper verschraubt. Verantwortlich für die Konditionierung sind in den meisten Fällen die Verursacher selbst – also die Kernkraftwerke, Forschungs­ einrichtungen oder Betriebe der kerntech­ nischen Industrie. Kleinanwender wie medizi­ nische Labore geben ihre Abfälle bei einer der elf Landessammelstellen ab. Diese beauftra­ gen spezielle Einrichtungen mit der Abfall­ konditionierung, die sich in Deutschland sowie im Ausland befinden. Alternativ hierzu 2. Container sind quaderförmige, großvolumige Behälter aus Stahlblech, Gusswerkstoff oder Beton, in denen ein Drahtgeflecht eingelassen ist, die es in unterschiedlichen Ausführungen, ­Größen und Wandstärken gibt. Der größte Container mit knapp elf Kubikmetern kann beispielsweise bis zu 28 Stück 200-Liter-Fässer aufnehmen oder auch direkt mit unverpacktem radioaktiven Abfall befüllt werden. gibt es mobile Abfallbehandlungs­anlagen, die am jeweiligen Standort des Abfallverursachers ihre Arbeit aufnehmen können. Die Verursacher können die Form der Verpackung wählen. Wichtig ist, dass diese für die Abfallart zugelassen ist. Bei der Konditionierung geht es nicht nur darum, für das Produkt die passende Form zu finden, sondern auch, Volumen zu reduzieren. Mittlerweile gibt es schon sehr viele Verfahren, 14 links: Transportbehälter; rechts: Ein Abfallcontainer wird mit Beton verfüllt. 11 m3 fasst der größte Container... ...damit passen 28 200-Liter-Fässer hinein. Welche Kontrollen gibt es? ­qualifiziert und damit freigegeben wurden wird durch unabhängige Sachverständige Bei den im Rahmen der Stichprobenprüfung Zur Gewährleistung der Sicherheit werden oder durch Stichproben bei bereits hergestell­ begleitet. So kann sichergestellt werden, anzuwendenden Methoden wird zwischen zer­ die radioaktiven Abfälle vor der Endlagerung ten Abfallgebinden. dass eine endlagergerechte Behandlung störungsfreien und zerstörenden Maßnahmen und Verpackung der Abfälle erfolgt und alle unterschieden. diversen Prüfverfahren unterzogen. Dabei hat sich eine Kombination aus Kontrolle der Kondi­ Die Strahlenschutz­verordnung schreibt tionierung und Stichprobenprüfung bewährt. vor: „Bei der Behandlung und Verpackung relevanten Daten dokumentiert werden. Bei zerstörungsfreien Untersuchungen wird radioaktiver Abfälle zur Herstellung end­ Die vom Abfallverursacher vorgelegten An­ das Gebinde mittels verschiedener Verfahren Im Rahmen der Produktkontrolle wird über­ lagerfähiger Abfallgebinde sind Verfahren gaben zu den Eigenschaften der radio­aktiven von außen untersucht. Diese reichen von prüft, ob die Abfälle die für Konrad gelten­ anzuwenden, deren Anwendung das BfS Abfälle werden stichprobenartig durch Messungen der Ortsdosisleistung an der Ober­ den Endlagerungsbedingungen einhalten. zugestimmt hat“ (StrlSchV § 74, Abs. 2). unabhängige Untersuchungen überprüft. fläche des Behälters, über Computertomo­ Bis zu zwölf Prozent der Gebinde werden im graphien bis hin zur Entnahme und Analyse von Gasproben. Unabhängige Sachverständige nehmen diese Kontrolle im Auftrag des Bundesamtes für Der Antragsteller muss vor Anwendung eines Rahmen der Stichprobenkontrolle kontrolliert. Strahlenschutz (BfS) vor. Die Produktkontrolle solchen Verfahrens zur Behandlung und Hierbei handelt es sich hauptsächlich um der Abfälle kann auf zwei verschiedene Arten Verpackung radioaktiver Abfälle nachweisen, Altabfälle, bei deren Konditionierung keine Bei zerstörenden Maßnahmen wird der Be­- durchgeführt werden. Entweder durch eine dass die Abfallprodukte die in den End­ begleitenden Kontrollen durch unabhängige hälter geöffnet, um beispielsweise einen Bohr­ Anwendung von Verfahren zur Herstellung lagerungsbedingungen Konrad geforderten Sachverständige durchgeführt wurden. kern zu ziehen und diesen zu untersuchen. radioaktiver Abfallgebinde, die vom BfS Anforderungen erreichen. Der Vorgang selbst Die Fassmessanlage in Karlsruhe. Die Abfälle unterliegen strengen ­Kontrollen. Hier misst ein Mitarbeiter die ­Ortsdosisleistung an der Fassoberfläche. Für den Transport radioaktiver Abfälle müssen die geltenden Grenzwerte eingehalten werden. Für Konrad geht man von einer maximalen Strahlenbelastung von 0,02 mSv/a für direkte Anwohner aus. Im Vergleich dazu beträgt die natürliche Strahlenbelastung der Bevölkerung in Deutschland durchschnittlich 2,1 mSv/a. Dazu kommen noch durchschnittlich 2 mSv/a durch Anwendungen in der Medizin. 17 Wie kommt der Abfall zum Endlager? lung bei einem Flug von Frankfurt nach New Nicht nur die Endlagerung des radioaktiven York und zurück ist mit bis zu 0,15 Millisievert Abfalls in Konrad wird von der Bevölkerung deutlich größer als der errechnete Höchstwert kritisch hinterfragt, auch der Transport der durch die Transporte. Auch für das Transport­ schwach- und mittelradioaktiven Abfälle nach personal bleibt die Strahlendosis so gering, dass Salzgitter, der per Bahn und LKW erfolgt, in der Regel keine zusätzlichen Überwachungs- ist mit Ängsten verbunden. Doch weder oder Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Transport­wege noch das Verkehrsaufkommen sowie die Abfallentsorgung müssen Grund zur Vor Inbetriebnahme des Endlagers wird die Sorge geben. Transporte dürfen nur genehmigt Transportstudie aktualisiert und an den dann und durchgeführt werden, wenn alle erforder­ geltenden Stand von Wissenschaft und Technik lichen Maßnahmen zum Schutz der Bevöl­ angepasst. Die zusätzliche Strahlenbelastung für kerung und der Umwelt gewährleistet sind. direkte Anwohner beträgt Die Sicherheit der Abfalltransporte wird Erst wenn ein maximal 0,02 Millisievert Abfallbehälter die pro Jahr. Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor­ insgesamt durch die Einhaltung der gefahrgut­ sicherheit mbH (GRS) wurde beauftragt, rechtlichen und strahlenschutzrechtlichen Auswirkungen von Transporten genauer zu Transportvorschriften gewährleistet. Für untersuchen. Sie hat mit der „Transportstudie den Transport der Abfallgebinde zum End­ durchlaufen hat, darf er zur Konrad 2009“ (abrufbar auf der Internetseite lager sind die Abfallverursacher, also zum Endlagerung angenommen der GRS (www.grs.de) unter „Publikationen“) Beispiel die Kernkraftwerksbetreiber oder werden. • die mit der unfallfreien Abfallanlieferung die kern­technische Industrie verantwortlich. verbundene mögliche Strahlenbelastung der Sie beauftragen dabei dafür zugelassene Bevölkerung und des Transportpersonals Unternehmen. Diese müssen den zuständigen ermittelt und Behörden ihre Zuverlässigkeit und Fachkunde • das mit der Abfallanlieferung verbundene Eingangskontrolle positiv nachweisen und einen Gefahrgutbeauftragten Transportunfallrisiko in der Standortregion benennen. Erst dann dürfen die Unternehmen des Endlagers abgeschätzt und bewertet. mit dem jeweiligen Transport beauftragt Dabei wurde die zu erwartende Häufigkeit werden. Weiterhin unterliegen alle Transporte und Auswirkung eines solchen Unfalls besonderen Regelungen und werden durch eine abgeschätzt. Beschilderung als Gefahrgut und „Radioactive“ gekennzeichnet. Fahrzeugführer benötigen eine Ist der Abfall auf dem Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die besondere Schulung für den Transport gefährli­ Betriebsgelände Konrads Transporte die gesetzlichen Vorgaben zum cher Güter der „Klasse 7“ (radioaktive Stoffe). angekommen, durchläuft er eine mehrschichtige Schutz von Mensch und Umwelt einhalten. Für den Transport der Abfälle zeigen die Berech­ Als Betreiber des Endlagers trägt das BfS in der nung­en, dass die zusätzliche Strahlenbelastung Betriebsphase die Sorge für die innerbetriebli­ für direkte Anwohner maximal 0,02 Millisievert chen Transporte und Handhabung der Abfälle. pro Jahr beträgt. Das sind zwei Prozent des geltenden Grenzwertes von 1 Millisievert. Die zusätzliche Belastung durch die Höhenstrah­ 18 Eingangskontrolle. Für den Straßentransport erfolgt die Genehmigung durch die zuständigen Behörden der einzelnen Bundesländer. § Erfolgt die Anlieferung auf dem Schienenweg, so muss der Transport vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt werden. Im Gegensatz zu den Transporten von Kernbrennstoffen, die das BfS genehmigt, hängt die Genehmigung für die Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung vom Transportmittel ab, das die Abliefe- Die Waggons mit rungspflichtigen wählen. den Abfallgebinden werden am Bahnhof Beddingen zusammengestellt und gehen von dort zum Endlager Konrad. Eine gesonderte Abschirmung der Abfallbehälter oder Sicherung der Transporte ist nicht notwendig, da der Abfall ausschließlich in behördlich genehmigten und strahlenschutztechnisch sicheren Behältern befördert werden darf. Diese Behälter sind so konstruiert, dass Mensch und Umwelt selbst bei einem Unfall keiner unzulässigen Strahlung ausgesetzt sind. 19 Wo lagert derzeit radioaktiver Abfall? gerung müssen die Abfälle ständig überwacht Da bis zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland werden. Bei der Endlagerung in tiefen, noch kein betriebsbereites genehmigtes Endla­ stabilen geologischen Schichten, die von der ger für radioaktive Abfälle zur Verfügung Biosphäre abgeschlossen sind, ist dies nach steht, werden anfallende radioaktive Abfälle einem vollständigen Verschluss der Schächte in eigens dafür errichteten Lagerhallen, nicht mehr erforderlich. so­genannten Zwischenlagern, aufbewahrt. mittelradioaktiven Abfalls in konditionierter Welche Endlagerungsbedingungen gelten für Konrad? Form lagern derzeit an den Standorten der Aus den sicherheitsanalytischen Unter­ Kernkraftwerke, in drei zentralen Zwischen­ suchungen ergeben sich Anforderungen, lagern, in Großforschungseinrichtungen und in die bei der zukünftigen Ablieferung der den elf Landessammelstellen der Bundesländer. endzulagernden Abfallgebinde erfüllt sein Mehr als 106.000 Kubikmeter schwach- und müssen. Diese wurden in den Endlagerungs­ Die Angaben, die dem BfS von den Abliefe­ bedingungen Konrad umgesetzt. Die rungspflichtigen (beispielsweise den Betrei­ Endlagerungs­bedingungen für das Endlager bern von Kernkraftwerken) vorgelegt werden, Konrad sind seit den 1990er Jahren bekannt, lassen eine Prognose für den zukünftig an- seit Mai 2002 mit dem Planfeststellungs­ fallenden radioaktiven Abfall mit vernach­ beschluss des Landes Niedersachsen fest­ lässigbarer Wärmeentwicklung bis zum geschrieben und 2007 höchstrichterlich Jahr 2080 zu. So rechnet man bis zum Jahr bestätigt worden. Sie sind also nicht mehr 2060 mit circa 300.000 Kubikmetern kondi­ „vorläufig“, wie bisweilen behauptet wird, tionierter Abfälle, die im Endlager Konrad sondern seit langem allen Beteiligten end­gelagert werden sollen. Darin enthalten bekannt. Ihre Einhaltung wird im Rahmen ist auch der Abfall, der beim Abriss der Kern­ der Produktkontrolle überprüft. kraftwerke in Deutschland anfallen wird. Unabhängig von den Endlagerungsbedingun­ Ein Blick in das Zwischenlager Karlsruhe: Hier lagern derzeit mehr als 7.000 Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Unter Strahlenschutzgesichtspunkten stellt gen müssen bei einer Ablieferung von end­zu­ auch eine oberirdische Zwischenlagerung lagernden Abfallgebinden die einschlägigen von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und trotz technischer Barrieren durch Verpackung sonstigen Regeln, wie zum Beispiel die jewei­ und Lager immer eine potenzielle Gefahr ligen für die Beförderung gefährlicher Güter, für die Biosphäre dar, da von den Abfällen eingehalten werden. Für die anzuliefernden ionisierende Strahlung ausgeht. Die Belastung Abfälle gelten verbindliche und einheitliche durch diese wird durch das Gebäude aus Anforderungen, die von allen Anlieferern aus Stahlbeton reduziert, sodass auch bei ganz­ Industrie und öffentlicher Hand einzuhalten jährigem Aufenthalt am Zaun der Anlage der sind. zulässige Grenzwert von 1 Millisievert pro Jahr gemäß § 46 Strahlenschutzverordnung sicher Die Abfallgebinde müssen beispielsweise eingehalten wird. Während der Zwischenla­ druck­los und trocken angeliefert werden. Des Weiteren darf die Ortsdosisleistung an der unzulässig mit Schadstoffen belastet werden. zugestimmt, mit der die Festlegungen des Konrad aus wasserrechtlicher Sicht ergänzt, Oberfläche eines jeden Abfallgebindes zum Zeit­ Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserrechts für das Endlager Konrad konkret stofflich-chemische Produktkontrollmaß­ punkt der Anlieferung den Maximalwert von Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz umgesetzt werden sollen. Im Zusammenhang nahmen abgeleitet und weitere Unterlagen 2 Milli­sievert pro Stunde nicht überschreiten. (NLWKN) hat am 15. März 2011 der Vorge­ mit der Erarbeitung dieser Vorgehensweise vorgelegt. hensweise des Bundesamtes für Strahlenschutz hat das BfS die Endlagerungsbedingungen Außerdem darf die Oberflächenkontamina­ tion an den Gebinden im Mittel folgende Grenzwerte nicht überschreiten: • 0,5 Atomkernzerfälle pro Sekunde (Einheit Becquerel) und Quadratzentimeter für Alphastrahler, • 50 Atomkernzerfälle pro Sekunde und Eine Fasstrocknungs­anlage. Die Behälter müssen unter anderem völlig trocken und drucklos sein. Quadratzentimeter für Betastrahler und • 5 Atomkernzerfälle pro Sekunde und Quad­ ratzentimeter für sonstige Radionuklide. Die radioaktiven Abfälle werden in Behälter verpackt, um sie befördern, handhaben und im Endlager stapeln zu können. Alle Abfall­ behälter müssen die Grundanforderungen und festgelegten Bedingungen erfüllen. Welche spezifischen Bestimmungen sind außerdem zu beachten? Die Abfallgebinde enthalten nicht nur radioaktive, sondern auch weitere schädliche Stoffe. Die einzulagernde Menge der nicht­ radioaktiven schädlichen Stoffe (Elemente und Verbindungen) werden nach Vorgaben des Wasserrechts begrenzt. Das BfS muss den Nachweis erbringen, dass die Bestimmungen des Wasserrechts eingehalten werden und es zu keiner Beeinträchtigung des ober­flächennahen Grundwassers kommt. So kann ausgeschlossen werden, dass beispiels­ weise landwirtschaftliche Produkte aus der Region während des Einlagerungsbetriebes oder nach dem Verschluss des Endlagers Konrad 21 4. Historie und Genehmigung – Wie wurde Konrad vom Erzlager zum Endlager? Wie kam es zur Entscheidung für den Standort Konrad? Wer war am Genehmigungsverfahren beteiligt? Im Frühjahr 1989 reichte die PTB den Plan Am 8. März 2006 wies das Niedersächsische beim zuständigen niedersächsischen Ober­verwaltungsgericht die Klagen ab und In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts Das Planfeststellungsverfahren für Konrad war Umweltministerium (NMU) ein. Dieses be­­ ließ eine Revision nicht zu. Dies wurde am entdeckte man bei Erdölbohrungen in etwa ein atomrechtliches Genehmigungsverfahren, stätigte die Auslegungsreife und bereitete 26. März 2007 durch das Bundesverwaltungs­ 660 Meter Tiefe eine größere Eisenerzlager­ das sowohl eine Umweltverträglichkeits­ die öffentliche Bekanntmachung vor. gericht bestätigt. Damit sind die Urteile des stätte. 1957 veranlasste die Salzgitter Erz­ prüfung, als auch eine Öffentlichkeitsbeteili­ Zwei Monate lang wurden die Antrags­ Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichtes bergbau AG das Abteufen von Schacht Konrad gung vorsah. Genehmigungsbehörde war das unterlagen öffentlich zur Einsichtnahme rechtskräftig, der Planfeststellungsbeschluss 1 und 1960 von Schacht 2. Beide Schächte niedersächsische Umweltministerium. Rechtzei­ ausgelegt. Rund 290.000 Einwender beteilig­ bestandskräftig und vollziehbar. wurden im Januar 1963 unterirdisch verbun­ tig erhobene Einwendungen der betroffenen ten sich und reichten ihr Anliegen bei der den und ab 1965 wurde Eisenerz abgebaut. Bürgerinnen und Bürger und die Stellungnah­ Genehmigungs­behörde ein. Der Erörterungs­ Erst nach dem letztinstanzlichen Urteil 2007 6,7 Millionen Tonnen Erz wurden insgesamt men der Träger öffentlicher Belange wurden termin begann am 25. September 1992 in begann die Umrüstung von Schacht Konrad bis 1976 gefördert. Dann stellte man die in einem mündlichen Termin gemeinsam Salzgitter-Lebenstedt und endete am 6. März zu einem Endlager. Erzförderung wegen Unrentabilität ein. erörtert. Zweck der Öffentlichkeitsbeteiligung 1993 nach insgesamt 75 Verhandlungstagen. ist es, die Feststellungsbehörde in die Lage zu Da die Stilllegung der Grube aus wirtschaft­ versetzen, die Einwendungen frühzeitig sach­ Es beteiligten sich unter anderem die lichen Gründen abzusehen war, schlug der gerecht bewerten zu können. Entscheidender ­Kommunen Salzgitter, Braunschweig und damalige Betriebsrat dem Bund vor, diese Unterschied zu früheren Endlagerprojekten: Wolfenbüttel sowie die Verbände Green­ auf ihre Eignung als Endlager für radioaktive Im atomrechtlichen Genehmigungsverfahren peace, BUND und einige Bürgerinitiativen. Abfälle zu untersuchen. Von 1975 bis 1982 musste der Betreiber nachweisen, dass vom Die Einwendungen wurden vom BfS zu 950 untersuchte die damalige Gesellschaft für Endlager auch in Zukunft keine Gefahr für Sachthemen zusammengefasst. Strahlen- und Umweltforschung (heute: Mensch und Umwelt ausgeht, bevor die ersten Helmholtz Zentrum München – Deutsches Abfälle eingelagert werden dürfen. Forschungs­zentrum für Gesundheit und Umwelt) das Grubengebäude. 2002 den Planfeststellungsbeschluss für Kon­ Nach Abschluss der Voruntersuchungen stellte rad. Gegen den Bescheid wurden acht Klagen die Physikalisch-Technische Bundesanstalt von Kommunen, Landkreisen, Kirchen und (PTB), für die Endlagerung zuständige Behörde Privatpersonen eingereicht. Die Kirchen und vor Gründung des BfS, 1982 einen Antrag auf Landkreise nahmen ihre Klagen später zurück. Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens. 22 Das Land Niedersachsen erteilte am 22. Mai Der Erörterungstermin für Konrad dauerte 75 Tage. 23 5. Welche Voraussetzungen müssen für die Eignung als Endlager erfüllt sein? Welche geologischen Eigenschaften besitzt die Lagerstätte? Welche wissenschaftlichen Untersuchungen wurden durchgeführt? Die wichtigen Gesteinseigenschaften wie die Standsicherheit der Grubenhohlräume Wirkt sich Wasser auf die Sicherheit des Grubengebäudes aus? Die Schachtanlage Konrad unterscheidet sich Zwischen 1975 und 1982 führte die Gesell­ sind durch das ehemalige Eisenerzberg­ Die Schachtanlage Konrad liegt im Hinblick durch die Lage des Eisenerzes in großer schaft für Strahlen- und Umweltforschung werk gut bekannt. Über 90 Bohrungen auf auf ein Endlager hydrogeologisch sehr Tiefe sowie die gute Abdichtung gegen ober­ umfangreiche Analysen und Prüfungen zur Eisenerz und Erdöl mit einer Länge von günstig, da es keine direkten dauerhaften flächen­nahes Grundwasser wesentlich von Geologie, Hydrologie, Gebirgsmechanik, circa 100 Kilometern und geophysikalische hydraulischen Verbindungen zwischen dem anderen Bergwerken. Sie ist Teil des Gifhorner Radiologie und zur Endlagersicherheit durch. Untersuchungen lieferten zahlreiche weitere obersten Grundwasserstockwerk und den Troges, einer weitläufigen Erzlagerstätte, die Nach Abschluss der Untersuchungen stellte Informationen, um bewerten zu können, ob künftig einzulagernden radioaktiven Abfällen sich von Salzgitter-Hallendorf bis in den Raum die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Konrad sich als Endlager eignet. Vielfältige gibt. Somit steht der Endlagerbereich – im nördlich von Gifhorn erstreckt. Die Lagerstätte den Antrag auf Planfeststellung und nahm Laboruntersuchungen zur Petrographie, Gegensatz zur Asse – nicht in Kontakt mit entstand vor rund 150 Millionen Jahren im ergänzende Untersuchungen zum Aufbau Geochemie, Poro­sität, Permeabilität und zum Oberflächenwässern. Dafür sorgt eine 400 Oberjura in einem Urmeer. Über viele und der Beschaffenheit des Eisenerzvor­ Sorptions­verhalten belegen, dass der Standort Meter dicke Tonschicht, die das Endlager Millionen Jahre hinweg lagerten sich weitere kommens (Wirtsgestein) sowie der Gesteins­- Konrad als Endlager für radioaktive Abfälle großflächig abdeckt. Verbindungen, die Schichten über dem Erz ab. Der Erzhorizont schichten über und unter dem Eisenerz­ mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung durch frühere Aufschlussbohrungen künstlich selbst ist zwischen 12 und 18 Metern mächtig; vorkommen, zum großräumigen geologi- geeignet ist. erzeugt wurden, sind wirksam verschlossen. Hier lagern rund 1,4 Milliarden Tonnen Eisen­ ­­schen Bau sowie zu den hydrogeologischen Auch die Schächte werden nach Ablauf der erz. Bei der Endlagerung von Schadstoffen im ­Ge­gebenheiten im Deckgebirge vor. Betriebszeit entsprechend verfüllt. das entscheidende Transportmedium, da mit Gewässeruntersuchungen der Grundwasser­ Um die Langzeitsicherheit des Standortes ihm die Schadstoffe in die Biosphäre zurück­ leiter von Quartär, Kreide und Jura und auch unter Berücksichtigung ungünstiger gelangen können. Die Schachtanlage Konrad die hydrologischen Gegebenheiten waren Gegebenheiten und Prozesse zu analysieren, ist für ein Eisenerzbergwerk sehr trocken. Das außerdem Gegenstand der Analysen. Weiter­ wurden Langzeitberechnungen für einen verdankt sie einer bis zu 400 Meter starken hin wurden die Eigenschaften der Gesteine als möglichen Transport von Radionukliden wasserundurchlässigen Überdeckung aus Ton- Barriere gegen die Ausbreitung von Radio­ aus dem Endlagerbereich in die Biosphäre und Mergelschichten. nukliden hinsichtlich Durchlässigkeit und durchgeführt. Die natürlichen Wegsamkeiten Sorptionsverhalten, die gebirgsmechanischen zu den grundwasserführenden Schichten in Verhältnisse in der Umgebung von Kammern, Oberflächennähe sind äußerst gering, da Strecken und des gesamten Grubengebäudes die Unterkreide als mächtige tonige Barriere sowie die Stabilität des Endlagers gegenüber den Einlagerungshorizont nach oben groß­ Erdbebeneinwirkungen geprüft. flächig abdichtet. tiefen geologischen Untergrund ist Wasser 24 Die Gesteinsschichten am Standort Konrad fallen von Ost nach West ein. Die tonhaltigen Gesteine (oben) bilden eine scharfe Abgrenzung zum Eisenerz (unten). Wie in anderen Bergwerken sind auch in Besteht die Gefahr von Erdbeben? ­Konrad Wässer anzutreffen. 2012 wurden Der Standort Konrad liegt in einer tektonisch täglich etwa 21,7 Kubikmeter Wasser pro sehr ruhigen Zone Deutschlands. Die letzten Tag aufgefangen. Das Wasser wird zum Teil relevanten tektonischen Bewegungen in unter Tage weiterverwendet, zum Teil der Umgebung des Standorts fanden vor etwa nach über Tage gebracht. Die Menge des fünf Millionen Jahren statt. im Gruben­gebäude bislang angetroffenen Wassers liegt innerhalb eines langjährigen Eine Gefährdung des Standortes Konrad durch Schwankungsrahmens. Bei einem Teil des die Auswirkungen stärkerer Einsturzbeben Wassers handelt es sich um bis zu 150 (nicht tektonische Beben) an anderen Berg­ Millionen Jahre alte fossile Wässer, die bei baustandorten ist aufgrund der zu großen der Entstehung des Eisenerzes mit ein­ Entfernung auszuschließen. Im Umkreis von geschlossen wurden. Sie wurden in den 100 Kilometern wurde in den letzten 1.200 Modellrechnungen zur Betrachtung der Jahren kein Schadensbeben verzeichnet. Bei Langzeitsicherheit berücksichtigt. Der andere der Ermittlung der Erdbebengefährdung Teil des Wassers fließt aus höher liegenden wurden alle Ereignisse mit Abständen von bis Gesteinsschichten über Schacht 2 zu. Bei zu 200 Kilometern um Konrad berücksichtigt. der späteren Stilllegung des Endlagers wird der Schacht verschlossen, sodass dieser Die Standfestigkeit des Grubengebäudes Zufluss für die Langzeitsicherheit des End­ Konrad in seinem heutigen und ­zukünftigen lagers keine Rolle spielt. Zustand steht außer Frage. Zahlreiche ­Messungen und Beobachtungen zur Gebirgs­ mechanik der Schachtanlage bestätigen, dass bisher keine übertägigen Senkungs­ schäden aufgetreten sind. Gebirgsmechanische Modellrechnungen zei­ gen, dass die Standfestigkeit der untertägigen Anlagen sowie der Schächte nach Einrichtung des Endlagers Konrad nicht gefährdet ist. Die Einlagerungsbereiche des Endlagers werden nach der Betriebsphase verfüllt. Während der Stilllegung werden auch die Schächte verschlossen. Einsturzvorgänge mit spürbaren Erschütterungen können sich nicht ereignen, da es in der Nachbetriebsphase keine offen­ stehenden Hohlräume mehr geben wird. Vereinfachter geologischer Ost-West-Schnitt auf der Höhe von Schacht Konrad 2. Wie verläuft die Einlagerung? kapazität von rund 3.400 Transporteinheiten. Damit sollen zukünftige Generationen von Voraussetzung für eine sichere Endlagerung Bis es zur Einlagerung kommt, müssen noch Damit ist das erwartete Einlagerungsvolumen Handlungsnotwendigkeiten entlastet werden. sind genaue Erkundungen des Endlagerstand­ viele Vorbereitungen getroffen werden. von rund 10.000 Kubikmetern radioaktiver Grundsätzlich ist es jedoch auch bei der ortes, seiner geologischen und insbesondere Danach wird die Einlagerung nach einem Abfälle pro Jahr sicher abgedeckt. nicht rückholbaren Endlagerung technisch ­hydrologischen Gegebenheiten sowie die möglich, radioaktive Abfälle wieder zu Durchführung von standortspezifischen Nach Ende des Einlagerungsbetriebs werden bergen. Allerdings nur mit erheblichem Analysen zur Betriebssicherheit und Lang­ Je Schicht können etwa 17 Transporteinheiten Schacht 1 und Schacht 2 verfüllt. Nach dem ­Aufwand. Je nach Zeitpunkt der Bergung zeitsicherheit, wie sie für das Endlager nach unter Tage transportiert werden. Bei 200 Verfüllen und dem Verschluss des Endlagers ist fraglich, ob aus dem Versatzmaterial Konrad durchgeführt wurden. Einlagerungstagen im Jahr ergibt sich so im Konrad wird kein unmittelbarer Zugang mehr noch intakte, handhabbare Abfallgebinde Einschichtbetrieb eine jährliche Einlagerungs­ zu den radioaktiven Abfällen möglich sein. geborgen werden könnten. festen Schema erfolgen. Nach Ankunft in der Umladehalle über Tage wird die Transportein- Über Gleise und heit mit Hilfe eines Brücken- Querverschübe bringt dieser krans auf einen bereitste- die Transporteinheit zu einem henden Plateauwagen Strahlenschutzmessplatz. Nach der umgeladen. Eingangskontrollmessung wird die Transporteinheit dann über Schacht 2 per Förderkorb nach unter Tage befördert. Die Abfallgebinde werden als Transporteinheiten auf Waggons oder Lastwagen angeliefert. Eine Transporteinheit besteht aus einem Container oder einer Tauschpalette mit maximal zwei zylindrischen Abfallgebinden. Unter Tage nimmt ein Hubwagen die Transport­ einheit vom Plateauwagen ab und setzt sie auf einen Transport­wagen um, der diese in den Eingangsbe­ Die Trennung des reich der entsprechenden konventionellen Endlager- Ein­lagerungskammer betriebs von der Abfallgebinde- bringt. Einlagerung durch Nutzung zweier Förderschächte bietet enorme Vorteile für Sicherheit und Hier wartet bereits ein Organisation. Stapelfahrzeug, das die Abfallgebinde auf ihre Endposition in die Ein­ lagerungskammer bringt. Die Einlagerungskammer wird von hinten nach vorne befüllt. Alle 50 Meter wird eine Spritzbetonwand gesetzt und der Resthohlraum dahinter mit Pumpversatz (Beton) verfüllt. So sind die Abfälle gegen Freisetzung gesichert. Sind alle Abschnitte einer Strecke gefüllt, wird sie komplett verschlossen. rad 1 ht Kon Schac weiterhin dient aterial­ der M owie ung s d r fö er eilfahrt. r e d S An Schacht Konrad 2 werden neue Tagesanlagen mit einer ­neuen Fördereinrichtung errichtet, die die Abfallgebinde nach unter Tage transportieren sollen. Die radio ak den ausz tiven Abfälle we iehenden rden übe r W eingelag ert. Dad etterschacht urc einer Fre isetzung h wird im Falle von Radio verhinde rt ak Abluft m , dass kontamin tivität ierte it den W ettern in radiolog den nich isc t Grubeng h überwachten Te e b ä u d es gelangt. il des nur der So m u ss Teil des Gru kontroll iert werd bengebäudes en Einlager ungsbet , in dem der rieb stat tfindet. Für das Endlager Konrad sind zwei Einlagerungsfelder vorgesehen. Zu Beginn der Einlagerung wird zunächst nur ein Teilfeld (orange markiert) komplett aufgefahren, das sich in der Nähe von Schacht Konrad 2 befindet. 63.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle haben hier Platz. Das Feld wird zu 60 Prozent mit Abfall­gebinden gefüllt, verbleibende Hohlräume werden mit einem speziellen Beton verfüllt und verschlossen. 6. Wie wird das Bergwerk zum Endlager umgebaut? Welche Anlagen werden über Tage errichtet? Die Doppelschachtanlage Konrad verfügt über Schacht 1 dient der Seilfahrt, dem Material­ Hauptkomponenten der Tagesanlagen die die 1,5 Kilometer oberirdisch voneinander transport und später dem Transport von Hauf­ Umladehalle, die Pufferhalle, der Förderturm Die Tagesanlagen der Schachtanlage Konrad entfernten Schächte Konrad 1 und 2. Deren werk nach über Tage. Die bestehende För­ mit Schachthalle und das Lüftergebäude mit in Salzgitter-Bleckenstedt wurden vor Beginn Tagesanlagen befinden sich innerhalb der deranlage verfügt über zwei Förderkörbe mit Diffusor errichtet. des Schachtabteufens, beziehungsweise un- Stadtgrenzen Salzgitters auf 11 beziehungs­ jeweils drei Etagen und hat eine Nutzlast von mittelbar danach in den 1950er und 1960er weise 5,5 Hektar Fläche. Die Tagesanlagen 18 Tonnen sowie eine Fahrgeschwindig­keit Schacht 2 ist der ausziehende Wetterschacht Jahren errichtet. Seit 2007 finden umfang­ von Konrad 2 grenzen an den westlichen von bis zu zehn Meter pro Sekunde. Außer­ und dient zukünftig in erster Linie der Be­för­ reiche Baumaßnahmen zur Errichtung des Bereich des Geländes der Salzgitter AG. dem dient Schacht Konrad 1 als ein­ziehender derung der Abfallgebinde nach unter Tage. Wetterschacht; das heißt, die Luft, die unter Da die Schachtförderanlage verschleißbedingt Tage benötigt wird, wird hier ein­gezogen. außer Betrieb genommen werden musste, Im Schacht 1 findet derzeit der Einbau von wurden das alte Fördergerüst und die dazuge­ Bauteilen der zukünftigen Schachtförder­ hörigen Schachtfördereinrichtungen bereits anlage statt. Hierzu sind Sanierungsarbeiten komplett zurückgebaut. Um den untertägigen am Schachtmauerwerk erforderlich. Betrieb der Schachtanlage trotzdem aufrecht­ Endlagers statt. zuerhalten, wird derzeit eine temporäre Auf dem Gelände der Tagesanlagen Konrad 1 Schachtförderanlage mit dazugehörigem wurden einige alte Gebäude abgerissen Fördergerüst betrieben. Im Zuge der Arbeiten und zunächst das südliche Fördermaschinen­ zur Errichtung des Endlagers wird zukünftig gebäude und der unterirdische Medien­- eine Schachtfördertechnik mit einer leistungs­ kanal errichtet. Mit dem Bau weiterer Gebäude fähigen Achtseilanlage gebaut. und der Einfriedung der Anlage wurde im Frühjahr 2013 begonnen. Demnächst werden Die ursprünglichen Tagesanlagen auf Sozialgebäude, Materialwirtschaftsgebäude ­Konrad 2 wurden abgerissen. Zur Vor­ und Werkstätten neu errichtet sowie die bereitung der weiteren Baumaßnahmen bestehende Schachthalle erweitert. Auch die wurde eine Kampfmittelräumung Schachtförderanlagen werden vollständig durchgeführt, da das Gelände der Salz­ erneuert. gitter AG während des Zweiten Weltkrieges ­Angriffs­ziel der Alliierten war und dem­ Der Neubau des Anlagenzauns ist weitest­ gehend abgeschlossen. Für die zukünftige Schienen- und Straßenanbindung werden Arbeiten durch­geführt. Später werden als entsprechend bebombt wurde. Über die s­ pätere Einlagerungs­ transportstrecke werden die ­Abfall­container ­ihren endgültigen Bestimmungs­ort ­erreichen. 3,4 Milliarden € kostet der Umbau 800 Meter unter der Erde werden die Einlagerungskammern erstellt Welche Anlagen entstehen unter Tage? Wie lange wird der Umbau dauern? Auch unter Tage laufen die Vorbereitungen Seit der Bestätigung der Genehmigung Konrads für die spätere Einlagerung von schwach- und am 26. März 2007 durch das Bundesverwal­ mitteradioaktiven Abfällen. Dazu müssen in tungsgericht arbeitet das BfS die vorliegenden über 800 Meter Tiefe unter der Erde noch viele Planungs- und Genehmigungsunterlagen auf, Grubenbaue erstellt werden. Die späteren Einla­ die zu großen Teilen aus den 80er Jahren stam­ gerungskammern sollen einen Querschnitt men. Gleichzeitig mussten die über 500 Neben­ von rund 42 Quadratmetern bei einer Breite bestimmungen des Planfeststellungsbeschlusses von sieben Metern und einer Höhe von sechs umgesetzt werden. Bis dahin war es politische Metern haben sowie grundsätzlich waagerecht Vorgabe der Bundes­regierung, Planungsun­ aufgefahren werden. Mit der Einlagerung terlagen des Endlagers Konrad während der wird in Feld 5, dem ersten Einlagerungsfeld, Prüfung durch die Genehmigungsbehörde und begonnen, das aus den Teilfeldern 5.1 und der gerichtlichen Auseinandersetzungen nicht 5.2 besteht. Das Teilfeld 5.1 wird während der „anzufassen“, das heißt, sie konnten nicht dem Umrüstung des Bergwerks zum Endlager herge­ aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik richtet. Südlich des Schachtes Konrad 2 werden angepasst werden. Hintergrund dieser Vorgabe dafür zwischen der 850- und der 800-Meter- war die Befürchtung, dass Änderungen an Sohle fünf Ein­lagerungskammern erstellt. Zeit­ den Verfahrensunterlagen die Rechtssicherheit gleich erfolgt die Errichtung der zugehörigen des Planfeststellungsbeschlusses gefährden Entlade­kammern, der Abwettersammelstrecke könnten. Außerdem sollte dadurch verhindert sowie der Abwetterbohrlöcher. Die Pfeiler zwi­ werden, dass bei Nichteignung oder Aufgabe schen den benachbarten Kammern und den des Projektes unnötige Kosten entstanden sonstigen Strecken sind rund 28 Meter stark. wären. Die Einlagerungskammern sind über eine etwa 35 Meter lange Zufahrt erreichbar. Über den Zunächst gilt es, die unrealistischen Annahmen Kammerzufahrten wird je Einlagerungsfeld der 80er Jahre zum Umbau von Schacht Konrad eine Abwettersammelstrecke geschaffen. Die zu einem Endlager zu korrigieren, mit denen dort installierten Lüfter stellen die saugende die Endlagerung als kostengünstig und schnell Sonderbewetterung während der Einlagerung realisierbar dargestellt wurde. Die Anpassung sicher. Die Abwettersammel­strecken sind der Planung an den Stand von Wissenschaft unmittelbar an die Hauptabwetter­strecken und Technik und an die geänderten gesetz­ angeschlossen. Die wesentlichen Arbeiten im lichen Vorschriften hat einen deutlich längeren Grubengebäude bestehen derzeit in der Sanie­ Zeitbedarf ergeben. Das vom Bund mit dem rung der Schächte, einzelner Strecken und der Umbau von Schacht Konrad zu einem End­ Errichtung neuer fördertechnischer Anlagen lager beauftragte Unternehmen, die Deutsche in den Schächten sowie der Erstellung von ­Gesellschaft zum Bau und Betrieb von End­ Einlagerungsstrecken. Zudem werden in den lagern für Abfallstoffe mbH (DBE), hat dem BfS Schächten Sanierungsarbeiten vorgenommen. Anfang 2013 mitgeteilt, dass es einen erhebli­ Darüber hinaus wird die Einlagerungstrans­ chen Mehraufwand für die Sanierung der alten portstrecke vorbereitet. Schächte des Bergwerks festgestellt hat. 32 Mit Druckluft werden die Bohrlöcher für die Ankersetzung gespült. Das BfS hat die DBE in seiner Verantwortung belastbaren Kalkulationen der Kosten aus den gebeten, anhand der aktuellen Erkenntnisse Jahren 2011 und 2012 ergaben Kosten für den einen aktualisierten Terminplan für die Fertig­ Umbau von 2,2 bzw. 2,3 Milliarden Euro. Die stellung von Schacht Konrad zu erstellen. Als Mehrkosten ergeben sich neuen abgeschätzten Termin für die Fertig­ • durch die von der DBE angegebene stellung Konrads hat die DBE im Oktober 2013 längere Laufzeit des Projektes bis 2022, das Jahr 2022 ange­geben. Der von der DBE • durch Neukalkulationen sowie genannte Termin ist allerdings nicht belastbar • durch zusätzliche Leistungen. und mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Daher kann derzeit kein sicherer neuer Fertig­ Der überwiegende Teil der Kosten entfällt stellungstermin angegeben werden. auf die DBE (bei 3,4 Milliarden Euro etwa Wie hoch werden die Kosten für das Endlager sein? 3,2 Milliarden). Die Kosten für die Errichtung des Endlagers Kosten für die Endlagerung radioaktiver stellen den notwendigen Aufwand (zum Abfälle fallen sowohl bei der Planung, der Beispiel Planungskosten, Kosten für den Durchführung des Genehmigungsverfahrens, Erwerb von Grundstücken und Rechten, die der Errichtung als auch dem Betrieb und Errichtung sowie für die Erkundung) nach der Stilllegung eines Endlagers an. Für die § 21b AtG dar und werden den Abfallverur­ Erkundungs- und Planungsarbeiten des sachern vom BfS in Rechnung gestellt. Endlagerprojekts Schacht Konrad beliefen sie sich von 1977 bis Ende 2007 auf rund 930 Die berechneten Gesamtkosten der Errichtung Millionen Euro. des Endlagers Konrad sind, abhängig von den jeweiligen Abfallverursachern, zu circa einem Die Kosten für den Umbau von Schacht Drittel durch die öffentliche Hand und zu ­Konrad zu einem Endlager werden laufend circa zwei Dritteln durch die Energieversor­ neu kalkuliert. Die DBE hat dem BfS mittler­ gungsunternehmen zu finanzieren. Beiträge weile eine aktualisierte Abschätzung der können erst nach Abschluss der beitrags­ Kosten vorgelegt. Demnach würde der Umbau fähigen Arbeiten erhoben werden, deswegen insgesamt rund 3,4 Milliarden Euro kosten. wurde entsprechend dem Atomgesetz (AtG) Diese Angabe basiert auf Annahmen, in die Endlagervorausleistungsverordnung denen die DBE die Fertigstellung von Schacht (Endlager-VlV) erlassen. Vorausleistungen Konrad mit dem Jahr 2022 angibt. Die jetzt werden auf künftige Beiträge erhoben und vorgelegte Abschätzung wird aktuell einer mit diesen später verrechnet. Plausibilitäts- sowie Validitätsprüfung durch das BfS unterzogen. Frühere unrealistische Schätzungen aus den 80er und 90er Jahren gingen von umgerech­ net etwa 900 Millionen Euro aus. Die letzten 33 7. Welche Maßnahmen sollen die Sicherheit gewährleisten? Wie viel zusätzliche Strahlung geht von Konrad aus? Bevölkerung mehr als 0,19 Millisievert pro zu minimieren. Außerdem wurde in Langzeit­ frühestens nach circa 300.000 Jahren auf­ Jahr für die effektive Dosis. Selbst Personen, sicherheitsanalysen untersucht, wie sich das treten könnten. Der Transport von lang­ Der Grenzwert der Strahlenbelastung eines die sich das ganze Jahr direkt am Zaun der Endlager nach seinem Verschluss entwickeln lebigen Radionukliden mit einem größeren Menschen ist durch die Strahlenschutz­ Anlage aufhalten, könnten maximal eine könnte und mögliche Folgen abgeleitet. Rückhalt in der Geosphäre dauert noch verordnung festgelegt. Er beträgt für Ein­ Dosis von 0,6 Millisievert pro Jahr durch die zelpersonen der Bevölkerung 1 Millisievert von Konrad verursachte Direktstrahlung Mittels Modellrechnungen wurden verschie­ rechnungen erst nach mehreren Millionen pro Jahr. Das ist ungefähr die Hälfte der erhalten. Der Grenzwert aus der Strahlen­ dene Betriebsbedingungen sowie mögliche Jahren relevante Konzentrationen. natürlichen in Deutschland vorkommenden schutzverordnung für Einzel­personen der Einwirkungen durchgespielt und bewertet. Strahlen­belastung. Das BfS musste in den Plan­- Bevölkerung von 1 Millisievert pro Jahr für die Alle Sicherheitsanalysen wurden im Auftrag Für die Ermittlung der potenziellen Strahlen­ unter­lagen nach­weisen, dass die Grenzwerte effektive Dosis wird also sicher eingehalten. des niedersächsischen Umweltministeriums belastung in der Biosphäre sind die errechne­ der Strahlenschutzverordnung eingehalten Aus radiologischer Sicht ist daher jede Art der von hinzugezogenen Sachverständigen ge­- ten maximalen Radionuklidkonzentrationen, werden, wenn radioaktiver Abfall in Konrad Nutzung des Geländes um das Flüsschen Aue prüft. Die Einhaltung der Festlegungen wird die im oberflächennahen Grundwasser auf­ eingelagert wird. und um das Endlager Konrad unbedenklich. durch die Endlagerüberwachung, das nieder­- treten können, zugrunde gelegt worden. Die Die sichere Einhaltung der Grenzwerte wird sächsische Umweltministerium und das in Anlehnung an die Vorgaben der Strahlen­ Modellrechnungen, die die Strahlen­belastung durch die Umgebungsüberwachung Konrads Landesbergamt kontrolliert. schutzverordnung berechnete effektive Dosis ermitteln, gehen dabei immer vom un­güns­ kontinuierlich überwacht. tigsten Fall aus. Um die potenzielle Strahlen­ viel länger. Für sie ergeben die Modell­ beträgt für einen Säugling maximal 0,26 Das Ziel der Endlagerung ist es, die radio­ Millisievert pro Jahr und für den Erwachsenen aktiven Abfälle dauerhaft in tiefen geologi­ höchstens 0,06 Millisievert pro Jahr. Sie ist schen Formationen sicher einzuschließen. Um damit geringer als der von der Planfeststel­ Beispiel an, dass sämtliche Lebensmittel, die Welche Sicherheitsanalysen musste Konrad durchlaufen? ein Mensch im Verlauf eines Jahres verzehrt, Der Schutz von Mensch und Umwelt hat zu prüfen, ob dieses Ziel erreicht wird, wurde lungsbehörde zur Bewertung herangezogene sowie das gesamte Trinkwasser aus der un­- höchste Priorität. Aus diesem Grund wurden mit Hilfe geowissenschaftlicher Methoden die Wert von 0,3 Millisievert pro Jahr. mittelbaren Umgebung der Anlage stammen. im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Langzeitentwicklung des Endlagers Konrad belastung zu berechnen, nimmt man zum für das Endlager Konrad umfangreiche Sicher­ prognostiziert. In Modellrechnungen wurde Insgesamt ist die mögliche Beeinflussung des Geringe Mengen radioaktiver Stoffe werden heitsbetrachtungen angestellt. Diese umfassen die Ausbreitung von Radionukliden aus dem oberflächennahen Grundwassers durch die mit den Abwässern und der Abluft aus Konrad die Anforderungen an die technischen Sys­ Endlager bis in das oberflächennahe Grund­ Freisetzung von Radionukliden und sonstigen abgeleitet und gelangen so in die Umgebung. teme und Komponenten, die Betriebs­abläufe wasser betrachtet und bewertet. Schadstoffen aus dem Endlager so gering, dass Die maximale Strahlenbelastung, die während und die endzulagernden Abfallgebinde. Sie der Einlagerung aus diesen Ableitungen sind verbindlich, um den sicheren Betrieb zu Die Modellbetrachtungen zeigen, dass entsteht, beträgt für keine Altersgruppe der gewährleisten und mögliche Auswirkungen Einträge in das oberflächennahe Grundwasser 34 keine nachteiligen Auswirkungen für Mensch und Umwelt zu befürchten sind. Bundes­weites ODL-Messnetz: Permanent wird mit ODL-Sonden gemessen, ob es zu Abweichungen von der natürlichen Strahlen­ belastung kommt. Immissions­überwachung: Luft, Wasser, Boden und Langzeitsicherheit: Pflanzen, insbesondere landwirt- Störfallanalysen: Modellrechnungen haben schaftliche Produkte, werden Mögliche Freisetzungen ergeben, dass frühestens nach in einem Radius von 10 Kilometern untersucht. radioaktiver Stoffe wurden 300.000 Jahren Radionuklide in ­Emissions­überwachung: auf der Basis von Störfall­ das oberflächennahe Grundwasser Alle Ableitungen aus dem End- szenarien berechnet. gelangen – bei Einhaltung der heute lager wie Abluft und Abwässer werden messtechnisch erfasst und kontrolliert. geltenden Grenzwerte. Fallversuch aus einer Höhe von bis zu fünf Metern: Das Abfallgebinde wird auf einen unnachgiebigen Untergrund abgeworfen. Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Die Vorbereitungen für die Überprüfung lau­ Energie und Klimaschutz (NMU) wurden auch fen im BfS bereits seit 2014. Die Überprüfung die möglichen radiologischen Auswirkungen wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. des Absturzes eines vollgetankten zivilen Groß­ Auf Einladung des BfS nahmen rund 100 flugzeuges mit vier Triebwerken betrachtet. Expertinnen und Experten aus Universitäten, Die berechneten Strahlenbelastungen ­­zei­gen, Behörden, Organisationen und Unternehmen dass die hypothetisch angenommenen ­ an einem Fachworkshop teil. Die Fachdiskus­ Störfälle die gesetzlichen Grenzwerte für die sion hat das BfS auch für weitere am Projekt Bevölkerung in der Umgebung einhalten Interessierte geöffnet. Schwerpunkt der Ver­ würden. In keinem S­ zenario wäre eine anstaltung war es, das weitere Vorgehen bei Überschreitung des Störfallplanungswertes der Überprüfung der sicherheitstechnischen der Strahlenschutz­verordnung (50 Millisievert Anforderungen zu diskutieren. effektive Dosis) zu erwarten. In drei Arbeitsgruppen ist ergebnisoffen über Im Juni 2011 beauftragte die damalige inhaltliche Aspekte, das Vorgehen sowie den Bundesregierung die Entsorgungskommission Kontext der Überprüfung der sicherheitstech­ (ESK), sämtliche kerntechnischen Einrich­ nischen Anforderungen nach dem Stand von tungen in Deutschland einem sogenannten Wissenschaft und Technik diskutiert worden. Stresstest zu unterziehen. Im Rahmen dessen So empfahlen zum Beispiel Experten einer wurde auch der übertägige Teil des zukünf­ Arbeitsgruppe, die Methoden, Annahmen und tigen Endlagers Konrad betrachtet, da hier Daten vom Zeitpunkt der Genehmigung sowie mit radioaktiven Stoffen umgegangen wird. von heute zu vergleichen. Abschließend müsse dann bewertet werden, inwiefern es Abwei­ Welche Störfallszenarien wurden berücksichtigt? Nun wurde untersucht, wie welche Ereignisse Für den Stresstest wurden die gleichen chungen gibt und inwiefern diese sicherheits­ auf das Gebinde einwirken könnten. Dies Kriterien wie bei den Zwischenlagern für relevant sind. Das BfS wird die Ergebnisse aus Neben der Sicherheitsanalyse des bestimmungs­ könnte ein Absturz des Gebindes sein oder schwach- und mittelradioaktive Abfälle dem Workshop bewerten und in die weitere gemäßen Betriebes wurden Störfallanalysen eine Last, die auf das Gebinde fällt. Auch herangezogen. Ferner wurde geprüft, ob der Bearbeitung für die Überprüfung der sicher­ durchgeführt. Den Szenarien wurden könnten mit Gebinden beladene Transport­ Eingreifrichtwert für die Evakuierung im Fall heitstechnischen Anforderungen nach dem ­technisches oder menschliches Versagen mittel verunglücken oder in Brand geraten. einer Katastrophe erreicht werden könnte. Stand von Wissenschaft und Technik ein­ oder gebirgsmechanische Einwirkungen zu Ebenso wären ein anlageninterner Brand oder Grunde gelegt. Auf dieser Basis wurden eine Explosion denkbar. Hierfür wurden die Bevor Schacht Konrad als Endlager für mögliche Freisetzungen radioaktiver Stoffe potenziellen radiologischen Auswirkungen schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Auf Basis der Ergebnisse der Überprüfung der berechnet. Um die Störfälle zu ermitteln, bewertet. Betrieb genommen wird, nimmt das Bundes­ sicherheitstechnischen Anforderungen nach amt für Strahlenschutz (BfS) eine erneute dem Stand von Wissenschaft und Technik Zudem wurden die möglichen radiologi­ Überprüfung der sicherheitstechnischen sind die dann gegebenenfalls vorliegenden wurde das Endlager in drei Bereiche geglie­ dert, die separat betrachtet wurden: fließen lassen. schen Auswirkungen eines unterstellten Anforderungen nach dem Stand von Wisse­ neuen Erkenntnisse beim Endlager Konrad zu • übertägige Anlagen, Flugzeugabsturzes auf die Tagesanlagen von nschaft und Technik vor. Die Überprüfung berücksichtigen. Das BfS wird die Öffentlich­ • die Schachtförderanlage und Konrad 2 untersucht. In einer ergänzenden findet parallel zur Errichtung statt. keit über den Projektfortschritt sowie zentrale • untertägige Anlagen. Untersuchung durch den Sachverständigen des 36 Ergebnisse informieren. Wozu dient das ODL-Messnetz? Das BfS betreibt auf Grundlage des Strahlen­ schutzvorsorgegesetzes ein bundesweites Messnetz zur großräumigen Ermittlung der natürlichen Strahlenbelastung durch ­kontinuierliche Messung der GammaOrtsdosis­leistung (ODL). Auch auf dem Gelände von Schacht Konrad hat das BfS bereits vor Inbetriebnahme Messsonden installiert. Das ODL-Messnetz besteht aus rund 1.800 orts­ festen, automatisch arbeitenden Mess­stellen, die flächendeckend in einem Grundraster von rund 20 x 20 Kilometern über Deutschland verteilt sind. In einem Radius von 25 Kilo­ metern beziehungsweise 100 Kilometern um kerntechnische Anlagen ist das Netz dichter angelegt. Das Messnetz ist wichtig für den Notfallschutz: Beispielsweise kann es bei einem Unfall die radioaktive Belastung der Umwelt schnell erfassen. Das BfS hat auf dem Anlagengelände bereits jetzt Messsonden installiert. Die derzeit ge­wonnenen Werte sollen später zum Vergleich hinzugezogen werden. Rechtzeitig zu Beginn des Einlagerungsbetriebs werden zwei weitere Sonden in direkter Nähe des Einlagerungs­ schachtes Konrad 2 installiert. Mittels rund 1.800 solcher Sonden überwacht das Bundesamt für Strahlenschutz die Ortdosisleistung in Deutschland. 37 Welche zusätzlichen Messprogramme werden in der Umgebung durchgeführt? 60 km Bis zur Inbetriebnahme des Endlagers werden noch einige Jahre vergehen. Die Umgebung des Schachts Konrad muss laut § 48 Strahlen­ Um die Ergebnisse vergleichen zu können, schutzverordnung zwei Jahre, bevor der erste wurden parallel Referenzmesspunkte in circa 60 Kilometer Entfernung am Naturschutz- radioaktive Abfall das Endlager erreicht, gebiet Drömling ­östlich von Wolfsburg überwacht werden. Wie dabei vorzugehen eingerichtet. ist, schreibt die „Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Mit der externen ­Analytik der Proben hat das BfS eine unabhängige Anlagen“ (REI) vor. Das BfS hat die Umge­ Messstelle beauftragt, ein Labor bungsüberwachung bereits jetzt aufgenom­ für Radionuklidanalytik und men. So werden bereits vor der Inbetrieb­ Consulting. nahme des Endlagers Konrad alle Ableitungen messtechnisch erfasst und kontrolliert. Durch die Nicht nur Abwässer werden beprobt und Analyse von land- gemessen, sondern auch die Abluft aus dem wirtschaftlichen Produkten Schacht und Pflanzen, die in der Umgebung lässt sich nachvollziehen, ob des Schachts wachsen. Dies geschieht zum Lebensmittel durch das End­ einen durch den Betreiber, zum anderen durch eine unabhängige Messstelle. Manche werden von einer werden. unabhängigen Messstelle Proben werden mehrmals im Jahr genommen, genommen. wie beispielweise Boden oder Wiesenbewuchs. Andere, etwa Raps oder Gemüse, zu ihrer Erntezeit im Juli. Erzeugnisse wie Zucker­ rüben, Mais, Obst oder Getreide werden im September / Oktober geerntet. Ziel ist es, gegebenenfalls künstliche Radio­nuklide (wie z. B. Tritium, Cobalt-60, ­Strontium-90, Cäsium-134 und Cäsium-137), die zum Beispiel in einem Kernreaktor entstehen, zu erfassen. Außer den ­künstlichen Radionukliden existiert eine Reihe von ­natürlichen Radionukliden, die wir täglich zum Beispiel über die Nahrung aufnehmen. 38 Die Proben selbst lager radiologisch belastet Gesetzlich vorgeschrieben ist dabei die Untersuchung von Boden, Gras, Getreide, Milch, Gemüse, Obst, Wasser und Luft. Zusätzlich analysiert die unabhängige Messstelle noch Mais, Raps, Zuckerrüben, Nadeln/Laub und Waldmeister. Zu den 52 vorgeschriebenen Proben pro Jahr nach REI werden somit noch zusätzlich 195 weitere ausgewertet. 10 km ­Vorsorge Das ergänzende Messprogramm beinhaltet die Untersuchung von Proben, die aus einem Areal von 10 km Radius um das zukünftige Endlager genommen In der Umgebung des Endlagers Konrad werden zur wurden. Beweissicherung schon zwei Jahre vor Inbetriebnahme Neben den Abwässern wird auch die Abluft aus dem Schacht kontrolliert. Die Mess­ programme des Betreibers werden durch Messungen einer unabhängigen Messstelle überwacht und ergänzt. die Ortsdosis sowie die Aktivität von Proben aus der Umgebung nach einem festgelegten Plan bestimmt. So sollen mögliche Einträge radioaktiver Stoffe in die Umwelt während und nach der Einlagerung bemerkt werden können. Nach einer genauen Laborprüfung, die zeigt, ob die Messwerte unterhalb der genehmigten Ableitungswerte liegen, werden die Wässer über eine Rohrleitung in die Mit der Inbetrieb- Aue geleitet. nahme des Endlagers Konrad werden alle Ableitungen messtechnisch erfasst und kontrolliert, ob sie unterhalb der zulässigen Abgabemengen liegen. So werden Ergibt die die Abwässer regelmäßig Kontrollmessung im beprobt. Labor, dass die genehmigten Ableitungswerte überschritten wurden, werden die Abwässer extern entsorgt oder für die Endlagerung in Konrad verfestigt. 39 8. Gesellschaftliche Aspekte – Welche Fragen bewegen die Öffentlichkeit? Was unterscheidet Konrad von der Asse? Die geplanten Einlagerungsbereiche von Gebinde eingelagert. Nach heutigem Stand Standortsuche für das Endlager für insbeson­ Konrad befinden sich dagegen mehr als 800 von Wissenschaft und Technik erfüllt die Asse dere hochradioaktive Abfälle berücksichtigt Das Thema Endlagerung sorgt für Aufregung. Meter tief in einer stabilen geologischen For­ keines der grundlegenden Auswahlkriterien werden sollen. Damit hat das Bundesumwelt­ Die Asse gilt vielen als Beleg dafür, dass mation. Die bis zu 400 Meter dicke Schicht aus für ein Endlager für radioaktive Abfälle. ministerium die Richtung vorgegeben, eine eine sichere Endlagerung von radioaktiven verschiedenen Ton- und Mergelsteinen dichtet Abfällen nicht möglich ist. Mit Schacht das Erzlager Konrad gegen Süßwasser ab. Sollen die Abfälle aus der Asse in Konrad eingelagert werden? mittelradioaktive Abfälle genehmigt, der Schacht Konrad ist in einem atomrechtlichen Immer wieder stellen besorgte Bürgerinnen werden, muss ein neues Genehmigungsver­ die gesetzlichen Sicherheitskriterien erfüllt. Verfahren mit Öffentlichkeits­beteiligung zum und Bürger der Region folgende Frage: Kom­ fahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durch­ Endlager bestimmt worden. Nach der Berück­ men die gesamten Abfälle aus der Asse bei geführt werden. Im Gegensatz zur Asse weist Konrad keinen sichtigung von rund 290.000 Einwendern, einer möglichen Rückholung nach Konrad? hohen Durchbauungsgrad auf. Alle Hohl­ darunter Bürgerinnen und Bürger, Kommunen räume, in die Abfälle eingelagert werden, und Verbände aus ganz Deutschland und Sollten die Abfälle der Asse zu bergen sein, Wie äußerst sich der Widerstand gegen Konrad? werden für diesen Zweck unter Tage neu mehreren Klagen, ist Schacht Konrad 2002 müssen diese zunächst neu ­verpackt, also Die Proteste gegen das künftige Endlager erstellt und nach der Befüllung mit radio­ planfestgestellt und 2006 vom Oberverwal­ konditioniert, und dann in einem Zwischen­ Konrad verhallen auch nach der Genehmigung aktivem Abfall sofort verschlossen. Die Abfälle tungsgericht bestätigt worden. 2007, über 30 lager untergebracht werden, bis ein Endlager aus dem Jahr 2002 nicht. Nicht nur organi­ in der Asse hingegen sind in große Kammern Jahre nach den ersten Vor­untersuchungen und verfügbar ist. sierte Gruppen wie die AG Schacht Konrad eingelagert worden, die für die Salzgewin­ fünf Jahre nach dem Planfeststellungsbeschluss, nung aufgefahren und nach der Einlagerung wurde dieser höchstrichterlich bestätigt. Konrad ist ein Standort für schwach- und nicht oder nur locker mit Salzgrus verfüllt Erweiterung von Konrad für die Abfälle aus der Asse und aus Gronau zu vermeiden. Sollte die Aufnahme der Asse-Abfälle vorgesehen leisten Widerstand und äußern ihre Bedenken, Im August 2015 hat das Bundeskabinett ein sondern auch Bewohnerinnen und Bewohner umfassendes Konzept zur verantwortungs­ in der Region beteiligen sich an Aktionen wurden. Die Asse ist durch jahrzehntelange Die Asse wurde ohne vergleichbare Vor­ vollen und sicheren Entsorgung aller radio­ gegen das Endlager. So bildeten im Februar Förderung von Kali- und Steinsalz stark mit unter­suchungen allein nach bergrechtlicher aktiven Abfälle beschlossen, das sogenannte 2009 circa 15.000 Menschen eine 56 Kilometer Hohlräumen durchsetzt. Dadurch ist die Genehmigung, die eine Beteiligung der Nationale Entsorgungsprogramm (NaPro). lange Lichterkette von Braunschweig über Standsicherheit gefährdet. Zudem fließen Öffentlichkeit nicht vorsah, ausgewählt und Hinsichtlich der Abfälle aus der Schacht­ die Schachtanlage Asse bis hin zu Schacht täglich circa 12.000 Liter Zutrittswässer aus betrieben. Trotz der problematischen geo­ anlage Asse und der eventuell endzulagern­ Konrad in Salzgitter-Bleckenstedt. Unter dem den angrenzenden Gesteinsschichten in die logischen Situation und Vorgeschichte der den Abfälle aus der Urananreicherungsanlage Motto „Licht ins Dunkel“ demonstrierten sie Schachtanlage, was die Stabilität des Berg­ Asse als Gewinnungsbergwerk wurden teils in Gronau wurde in dem Entsorgungsprogramm ihre Abwehrhaltung gegenüber den Endlager­ werks langfristig weiter gefährdet. feuchten Kammern insgesamt rund 126.000 konkretisierend ausgeführt, dass diese bei der projekten. 40 Am Abend des 26. Februar 2009: 15.000 Menschen bilden eine 56 km lange Lichterkette von Braunschweig über die Asse bis nach Konrad. Das Motto lautet: Licht ins Dunkel bringen. Wo kann sich die Öffentlichkeit informieren? Daneben liefert die Konrad-Website die Zukunft, um nachfolgende Generationen und die mögliche Strahlenbelastung, die das Das BfS nimmt die Ängste und Sorgen der zu Historie, Konditionierung der Abfälle, Endlager mit sich bringen könnte. Bürgerinnen und Bürger ernst und geht Geologie und den geplanten Transporten. auf diese ein. Um für die Bevölkerung auch Die Seite bietet außerdem interaktive Diese Sorge spiegelte sich 2015 auch im Zu­- weiterhin eine hohe Transparenz zum Thema Inhalte und Animationen. Des Weiteren sammenschluss verschiedener ­Bürgerinitiativen, Konrad zu gewährleisten, informiert das Amt gibt es ein Infomobil, das an wechselnden Kommunen und einzelner Bürgerinnen mit medialen Produkten und Informations­ Standorten Informationen zu sämtlichen und Bürger gegen das Nationale Entsorgungs- veranstaltungen über alle Vorhaben und Themen rund um Strahlenschutz und End­ programm (NaPro) und eine eventuelle laufenden Arbeiten rund um das Endlager lagerung bereithält. Zunahme der Abfälle in Schacht Konrad wider. Konrad. Die Bürgerinnen und Bürger sorgen sich um www.endlager-konrad.de Wissenswertes Befahrungen des Endlagers Konrad sind In der Informationsstelle INFO KONRAD in ebenfalls nach Voranmeldung möglich. Salzgitter-Lebenstedt, Chemnitzer Straße 27, wird das Thema verständlich erläutert. Neben mehreren Modellen, Schautafeln und einem Kino bietet die Infostelle den ­Interessierten darüber hinaus die Möglichkeit, sich mittels interaktiver Elemente eigen­ ständig zu informieren. Auskünfte zum Endlager Interessierte können das Info Konrad-Team per E-Mail info@endlager-konrad.de und per Telefon +49 (0) 5341 8673099 erreichen. Die Infostelle Konrad in der Fußgängerzone von SalzgitterLebenstedt. Hier erfahren Interessierte alles Wissenswerte zu Konrad. 9. Glossar Abteufen EVU Ionen Landessammelstellen Herstellen eines senkrechten Grubenbaus Abkürzung für Energieversorgungsunternehmen. Bezeichnung für elektrisch geladene Atome, Moleküle Die Bundesländer betreiben Sammel­stellen. Dort oder Molekülfragmente. werden die auf ihrem Gebiet anfallenden radioaktiven wie Schacht oder Bohrloch. Biosphäre Formationswässer Abfälle (ohne Kernbrennstoffe) aus der Industrie In Gesteinsschichten gespeicherte wässrige Lösungen Ionisierend Gesamtheit des von Lebewesen besiedelten Teils aus der Zeit der Entstehung der Gesteinsschichten. Eigenschaft von Teilchen- oder elektromagnetischer der Erde. Die Wässer wurden bei der Sedimentation in feinen Poren Strahlung, aus Atomen oder Molekülen ein oder mehrere und Klüften im Gestein eingeschlossen. Elektronen zu entfernen, sodass positiv geladene Ionen Millisievert (siehe unten) oder Molekülfragmente zurückbleiben. Einheit der vom Körper aufgenommenen effektiven Dosis Bituminierung Verfestigung von radioaktivem Abfall in einer Füllort ­teerähnlichen Matrix (Bitumenmatrix). Übergangsbereich vom Schacht zum Grubengebäude. CASTOR Halbwertszeit Castor ist die Abkürzung für „cask for storage and Zeitintervall, in dem sich die jeweilige Aktivität eines transport of radioactive material“, also „Behälter für radioaktiven Nuklids auf die Hälfte reduziert. Lagerung und Transport radioaktiven Materials“, und in Jura und Forschung sowie in geringen Mengen aus der Medizin zwischengelagert. durch ionisierende Strahlung. Zeitabschnitt der Erdgeschichte; Nuklid etwa von vor 200 bis vor 142 Millionen Jahren. Unterschiedliche Nuklide eines Elements (zum Beispiel Klebeanker Cäsium-134, Cäsium-137) haben die gleiche Anzahl von Protonen, aber eine unterschiedliche Zahl von Neu­ Verhindert, dass sich größere Gesteinsbrocken lösen tronen. Damit haben sie die gleichen chemischen, und in die Grubenhohlräume hinabstürzen. Sie aber unterschiedliche physikalische Eigenschaften. diesem Zusammenhang ein international geschützter Haufwerk Markenname. In solchen Behältern werden abgebrannte Zerkleinertes Material aus dem Eisenerzhorizont. funktionieren durch einen Zwei-Komponenten-Kleber. Hydrologie Kompaktieren Lehre vom Wasser. Unter Druck verpressen, zum Beispiel per Schrottpresse. Kern der Atome. Verhältnis vom Grubengebäude zum unmittelbar Immission Konditionierung Oberflächendosisleistung umgebenden Gesteinsvolumen. Eintrag radioaktiver Stoffe in die Umwelt. Herstellung von Abfallgebinden durch Verarbeitung Höchste Dosisleistung an der Außenfläche eines Körpers. Brennelemente und hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung transportiert und gelagert. Durchbauungsgrad beziehungsweise Verpackung von radioaktivem Abfall. Einlagerungskammer Inkorporation Für die Endlagerung radioaktiver Abfälle hergestellter Aufnahme von – insbesondere giftigen oder radioaktiven Kontaminiert Grubenbau mit einem Querschnitt von 42 Quadratmetern – Stoffen in den Körper. Dies kann durch die Atemwege Durch radioaktive Stoffe verunreinigt. (7 Meter breit, 6 Meter hoch). (Inhalation von Gas oder Schwebstoffen) oder durch die Haut (Wunden, Schleimhaut und so weiter) und durch Kreide orale Aufnahme geschehen. Zeitabschnitt der Erdgeschichte; etwa von vor 142 bis vor 65 Millionen Jahren. 44 Neutronen Neutronen sind schwere, elektrisch neutrale Teilchen im Photonen Elektromagnetische Strahlung, also auch das Licht, breitet sich nicht kontinuierlich, sondern in Form von Energiequanten, den sogenannten Photonen, aus. Planfeststellungsbeschluss Radionuklid Strahlenbelastung Wiederaufarbeitung Die Planfeststellung ist in Deutschland nach dem Instabiler Atomkern, der spontan ohne äußere Einwirkung ionisierender Strahlen auf den mensch­ Anwendung chemischer Verfahren, um aus verbrauchtem ­Verwaltungsrecht des Bundes und der Länder Einwirkung unter Strahlungsemission zerfällt. Über 1.200 lichen Körper. Ganzkörperbelastung ist die Einwirkung Kernbrennstoff nach seiner Nutzung im Reaktor Uran ein förmliches Verwaltungsverfahren zur ­verbindlichen natürliche und künstliche Radionuklide sind bekannt. ionisierender Strahlen auf den ganzen Körper. Teil­ und Plutonium von den radioaktiven Abfällen zu trennen körperbelastung ist die Einwirkung ionisierender Strahlen (zum Beispiel in La Hague, Frankreich und Sellafield, auf einzelne Körperteile oder Organe. Äußere Strahlen­ Großbritannien). behördlichen Feststellung eines Planes. Die ­Planfeststellung ersetzt alle anderen behördlichen Radiologie Entscheidungen, insbesondere öffentlich-rechtliche Lehre von den Strahlen und ihrer medizinischen, belastung ist die Strahlenbelastung durch Strahlenquellen Genehmigungen, Verleihungen, Erlaubnisse, ­ besonders diagnostischen und therapeutischen außerhalb des Körpers, innere Strahlenbelastung ist die Wirtsgestein Bewilligungen und Zustimmungen. Anwendung. Strahlenbelastung durch Strahlenquellen innerhalb des Gestein, in dem die radioaktiven Abfälle eingelagert Pressling Reaktor Körpers. werden. Mit hohem Druck gegebenenfalls in einer Kurzbezeichnung für Kernreaktor oder auch für Strahlenschutzverordnung Metallkartusche oder -trommel zusammengepresster Kernkraftwerk. Die Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) ist ein Teil des fester radioaktiver Abfall. Pyrolysieren Schwach-, mittel- und hochradioaktiv Die Einteilung radioaktiver Abfälle in schwach-, mittel- deutschen Atomrechts. Sie stammt aus dem Jahr 1976 und wurde seitdem mehrfach dem aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst. Spaltung von chemischen Verbindungen durch hohe und hochradioaktiv ist eine qualitative Einteilung, um die Temperaturen. radioaktiven Abfälle besser handhaben und verarbeiten Suspension zu können. Dabei richtet sich die Zuordnung zu den Eine gleichmäßige und stabile Verteilung von einzelnen Klassen danach, welche Maßnahmen getroffen Feststoffen in einer Flüssigkeit, wobei die Feststoffe Der jüngste, die letzten 1,8 Millionen Jahre umfassende werden müssen, um Mensch und Umwelt vor der von der Flüssigkeit nicht gelöst werden. Zeitabschnitt der Erdgeschichte. ionisierenden Strahlung zu schützen. Schwachradioaktive Quartär Radioaktivität Eigenschaft instabiler Atomkerne, sich spontan unter Energieabgabe umzuwandeln. Die frei werdende Energie Abfälle benötigen zum Beispiel keine Abschirmung, wenn Toxisch sie gehandhabt und transportiert werden, weil sie nur Giftigkeit oder Schädlichkeit einer Substanz. eine geringe Aktivität beinhalten. Vernachlässigbare Wärmeentwicklung wird in Form ionisierender Strahlung, nämlich energie­ Sorption reicher Teilchen und/oder Gammastrahlung, abgegeben. Aufnahme eines Gases oder gelösten Stoffes durch einen Zerfall entstehende Wärme Temperaturerhöhungen. Bei anderen festen oder flüssigen Stoff. Abfällen mit ver­nachlässigbarer Wärmeentwicklung Radionuklide verursachen durch die beim radioaktiven darf der Temperaturanstieg im umgebenden Wirtsgestein nicht mehr als 3 Grad Celsius betragen. 45
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