erniedrigen, wenn man sie zu Gcnsd'armes machen,
oder ihnen die kleinliche» Sorgen des Hauswesens
aufbürden wollte; folglich muß cs ohne Zweifel
ein Teufel seyn, der in Jakob Aimars Wünschet,
ruthe sitzt und sie bewegt.
(Der Schluß folgt.)
Aphorismen.
Die Weiber herrschen in der Regel nur durch
die Herrschaft der Männer, selten durch sich selbst.
Nur gemeine Menschen geben sich lieber der
Verachtung, als dem Gelächter preis. Der
weise und tugendhafte Mann ist nur für erstere
empfindsam; Thoren und Lasterhafte, die unwe
sentliche Züge an ihm aufstechen und lächerlich ma,
che», können ihm nur Mitleid abnöthigen.
Die Thörinn Eitelkeit spukt auch bisweilen
im geistreichsten und besonnensten Manne, nur
feiner und versteckter, als in dem gemeinen Hau
fen. Ja, genau betrachtet, würden wir blutwe
nig geistvolle und unterrichtete Menschen finden,
wenn nicht Eitelkeit und Ehrgeiz sie anspornte,
Verstand und Gedächtniß zu bereichern und zu
schmücken, um für etwas zu gelten, was nicht
alle sind.
Theophil. Freywald.
Tages begebenh eiten.
Miszellen.
Am 7»n Februar Ab.-Nds wurde die Kusse des griechische» Han
delsmanns X. >» W:eu aus dem Comroir desselben geraubr. Die
Thäter gaben die Lasse dem armen Reitknecht Sirelile mr Ver
wahrung, »nd versprachen ilm 25,0*1 fl. wen» er schweigen
würde. Dies-r ader mach:« di« Anzeige bei der Poliiei. DaS
Haupr dieser Verbrecher ist ein Mann, der eine jährliche Renke
von i8no fl »besaß. Der Kaufmann bewies dem Reitknecht seine
Erkenntlichkeit für die Rettung eines Werrds von »ok,68S fl. durch
ein Geschenk »an — 800 Gulden!!
— Dem griechischen Kanfmanne Manin A. auS Agram wur
den am 6ren Februar auS seinem Zimmer, in dem Gasthvfe «um
Lamm aus der Wieden, 10,500 fl. in Dankozekteln äuS seinem
Koffer gestohlen, ES war sein ganzes Vermögen. Derzwe!fl»»gs-
voll zstg» er den Fall der Polizei an; aber die DrdachtSgründr
fülr.e» zu keinem Resultate. Am folgenden Doge erhielt er die
ganze Summe durch einen griechischen Gastlichen zurück.
— Das Morgenb att eizähll, daß einer der ersten Juweliere
«u Paris sehr arg betrogen wurde. E n vornehm gekleideter Herr
steigt aus der «orgesahrnen Kutsche, und »erlangt, Diamanten zu
kaufen. Während dieser Herr die vorgelegten Steine besteht, klopft
ein Vertier ans Fenster und bittet um Almosen Der Juwelier
weist ihn ab, Sa aber der llnvrrschäm» nicht fort will, so sagt
der vornehme Herr: „Warten Sie, solch unverschämtes Zeug
kann man nur mit Geld enlfernen ", zugleich greife er in die Ta
sche und giebt dem Armen erwae in die Hand. Dieser verbeugt
flch und entfernt sich schnell.' Der Fremde wird nun über die
Prei-'e der Diamanten einig, und trägt dem Kaufmann auf, die
ausgesuchten Steine den folgenden Tag in sei» Hotel zu tragen.
Beim Aufräume» beneerkr der Juwelier, daß ihm drei prächtige
Diamanten fehlen, »nd sagt eS dem Fremden in einem heftigen
Ton. Dieser entrüstet flch, leert alle Taschen, »nd befiehlt dem
Kaufmann, gleich alle sein« Kleider «u unrersuchen. Der Juwelier
rhuk eS, erkenne den Fremden für unschuldig und biktek ihn tau
send Mal um Vergebung. Am folgenden Tage ging er zum ange
wiesenen Hotel, allein Niemand wußte etwas von dem Fremden.
Er fand seine Diamanten nicht wieder, »nd d,griff erst nach eini
gem Nachsinnen, daß zwei abgefeimte Gauner ihr Spiel mit ihm
getrieben harren, und daß der Eine dem Andern, der als Dektler
gekleidet war, di« Diamaneen, unter dem Vorwände eines Almo
sens, hingereicht hatte.
— Am »kstcn Januar starb zu Casflgna« (Lor und Garonno-
deparr.) die Wirr«« pabakriere im io5»n Jahre. Sie harre keine
der Eebrechlichkeiren gefühlt, welche sonst das Alte« begleiten.
— Die Militär, Commission zu Diion har über zwei kriegSge-
fangene spanische Haupllenre, deren Einer als Mörder, der An
dere alS Mitschuldiger angeklagt waren, abgeurtheilt. Der Mord
geschah in einer Schenke als Folge eines Streites »nd ein:r ge<
Walesamen AufwaUung. Der Erste wurde zu zehnjähriger Gefan.
genschafk verurlheilr.
— Neulich ereigne» stch zu Stockholm ein tragischer Vorfall.
Ein junges Brautpaar ging zur Kirche, um stch trauen z» taffen,
als ihm plötzlich ein Einspänner in den Weg kam, der von seinem
Fuhrmann, einem Comptoirbedlenten, so ungeschickt regiert wur,
de, daß er die Braut niederstürzte, »nd ihr b-ide Deine zerbrach;
weShatb selbige sogleich inS Lazarekh gebracht weiden mußte, an
statt, wie sie dachte, an den Altar geführt zu werdcn.
— Ma» verkauft zu Srockdoun jetze den Grundriß einer Pro
jektil»» neuen Sradr in Skaraboras Län, dicht an dem neuen
Gokhenburger Kanal.
-Der Kap-flmkistet dc§ K»is-ri von Rußland, Herr Voitl,
die», ist von Petersburg zu Paris einjjetroff
— Einem Messerschinidk in Wien, Vater einer zahlreichen
Familie und alS r ehrlicher Mann bekannt, wurde in den ietzeen
Mona»» deS vorigen Jahres seine Wohnung aufgekündigt. In
Verzweiflung über die Unwahrscheinlich keil, eine andere zu finden,
gab er flch mehrere gefährliche Schniktt in die Kehle. Nur «it
Mühe wurde er am Leben erhalten.