wegen »et'befsenet Einrichtung »er Ppovinzia-l«
und Finanz-Behörden, die sehr wichtig ist.
Durch eine Cabinersordre vom akstcn December >8o3 haben
Se. Majestät der König zu befehlen geruht: Last die Verschiedene
heit des Glaubens bei den Protestantischen und Katholischen Uu
rerthanen fernerhin in keiner Arr berückstchiigt; vielmehr solche,
wie auch die Städte-Ordnung bestimmt, ebenfalls in jeder andern
bürgerlichen Beziehung vertilgt werden soll, als wozu stch Se.
König!. Majestät durch die in der letzter» unglücklichen Catastro-
phe auch von den Katholischen Unterthanen bewiesene kkeue An
hänglichkeit an den Staat und au Höchstdero Person um so drin
gender verpflichtet finden; auch werde» Se. Köuigl. Majestät,
nach Befriedigung der dringendste» Staatsbedürfnisse, die Ver
besserung der hin und wieder noch schlecht dotirte» Katholischen
Geistlichen und Schulanstalten zum Gegenstände Ihrer besondern
Allerhöchsten Fürsorge machen.
Von den Annalen der Reisen wird in wenig ragen das
zweite speft erscheinen, Es enthält den zweiten UNd.letzten Theil
von CastellanS Briefen über Morea. — Das dritte Heft wird un
ter andern eine Uebersetzung von der Reise nach Persien von
Ange de Gardanne liefern.
Der Junker von Stockyausen von den Preußischen Jägern ge-
ristd bei Jena i» di-Gesanaenschgft. Er ward mit dem Hauptmann
und dem Lieutenant von d-rs-cb-n Eomyagüie vor den Kaiser Na
poleon gebracht. Diesem gefiel die Unerschrockenheit veS Zungen
Menschen. Er that mehrere Fragen an ihn, und reichte ihm eine
Semmel. Der Junker theilte fle sogleich mit den beiden hinter
ihm stehenden Osstiieren, waS dem Kaiser so wohl gefiel, daß er
ihn aufforderte, in Französische Dienste zu treten, mit der Ver
sicherung, daß er besonders für ihn sorgen wolle. Stockhausen in
dessen versicherte, daß er den Preußischen Dienst nie verlassen
werde. Der Kaiser behielt ihn dennoch bei sich, und erst in 23«':.
litt, nachdem er standhaft in seiner Weigerung beharr«, wurde er
zu seiner daselbst wohnenden Mutter entlassen.
(Diese Anekdote steht in dem interessanten, bei Gösche» in
k-ipzig erschienenen, Taschenbuche der neuesten Kriegsbegeben
heiten.)
Aus Hamburg.
Die Vergnügungen dieses Winters drängen sich häufiger als je:^
Bälle, Maskeraden, eine Fluch von Concerten, Deutsches und
FranzSflschcr Schauspiel, oft alles an einem Abend, und nicht
selten jedes zahlreich besucht. Wer indeß daraus einen Schluß auf
Hamburgs Wohlstand machen wollte, würde sich trügen. W»
können die Erschütterungen unserer Zeit wohl empfindlicher wir
ken, als in einer Handelsstadt. Mit der Stockung unseres Han
dels, ist dem Erwerb jeder Art der Nerv durchschnitten. Die
Menge der artistischen Vergnügungen haben ihren Grund in der
Specnlarion. In einer Stadt, die bei weitem über ioooco Men
schen in sich faßt, können fit nicht ganz fehl schlagen. M-hr-re
Bälle eu masquc wurden durch di- Eegrnwarr der Prinzessin
von Ponte - Corvo veranlaßt. Mit zarrer Aufmerkchmkeil ha
ben sich einige unserer ersten Familie becifrrt, Ehren der liebens
würdigen Prinzessin dergleichen Bälle in ihrem Haust zu geben.
Der Tod der Mutter des Prinzen scheint sie für jetzt unterbrochen
zuhaben. — Im Deutschen Theater ist die kleine Zigeune
rin, romantisches Schauspiel in 4 Akten, von Kotzrbue, daS
neueste Produkt. ES ist anS den gewöhnlichen Ingredienzien der
Kvtzebuefchen Muse zusammengesetzt, und findet daher bei einem
gemischte» Publiknni seine Liebhaber. — Unser braver Schauspie
ler Schmidt gab kürzlich eine musikalisch-dramatische Akademie.
Man ist von ihm eilte glückliche Auswahl der Gedichte gewohnt,
daher ward seine Akademie zahlreich besucht. DeS Sängers V e>
ruf von Christine Westphal ward von Hrn. S. mit der Zart
heit gesprochen, die überall in den lieblichen Schöpfungen dieser
Dichterin herrscht. DaS Melodrama: HerculeS T o d, gewährte
den Musikfcsnnden einen herrlichen Genuß. Nur vermißte man
die Darstellung, und für diese dürste das Tragische dieses EüjctS
die Grenzen des Schönen überspringen. Den lieblichsten Eindruck
bewirkte abermals die kleine Lonife Schmidt: ste sprach mit
ihrem Water die Scene des Arthur aus Shakespeares König
Johann. Ta u b en u nscy u cd von El,. Westphal und den jun
gen Kater von Lichtwer. Dies ist nun das dritte Jahr, daß
wir Gelegenheit hatten, die kleineRedneri» zu hören, und sichtbar
sind die Fortschritte der Bildung des lieben Kindes.
Dieser Akademie folgte daS Concert von Romberg, d?r>die Zu
hörer mir der Lomvoürion. von Schillers Glocke überraschte.
Eine glückliche Idee mir tiefem Äniistfinn eben so glücklich ausge
führt. Allgemein befriedigend war der Eindruck. Eine nähere
Ansicht dieses Kunstwerks behalt-' ich mir vor, wenn ich Gelegen
heit gehabt haben werde, es noch einmal zu hören, was durch
aus nöthig ist.
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