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Volume Nro. 102, Sonnabend, den 21. May 1808

Full text: Der Freimüthige oder Berlinisches Unterhaltungsblatt für gebildete, unbefangene Leser / Kuhn, Friedrich August (Public Domain) Issue5.1808 (Public Domain)

’j*V- . 
Nro. io». 
D c r Freimüthige 
Sonnabend, » ober ^ den ar, Man. 
Berlinisches Unterhattungsblatt für gebildete/ unbefangene Leser. 
Ankündigung dreier Holzschnitte 
von Gubitz *). 
lochen lange fühlte ich den Wunsch, die Resultate 
meiner Bemühungen in der Holzschneidekunst den 
Kunstfreunden vorlegen zu können; aber nie war es 
mir möglich, zu der Ausführung eines solchen Un 
ternehmens zu schreiten, da Verhältnisse denAuf- 
wand meiner ganzen Zeit erforderten, mir mithin 
die Gelegenheit nahmen, zu zeigen, daß ich nicht 
ohne allen Erfolg meine Kunst zu vervollkommnen 
suchte. Einige günstige Umstände haben^ den Zeit 
punkt herbeigeführt, welchem der junge Künstler mit 
glühendem Verlangen entgegen sah; er bietet daher 
den Freunden seiner Kunst drei Blätter auf Sub 
skription an, und vertraut um so mehr auf ihre 
Mitwirkung, da sie den bisherigen Arbeiten dessel 
ben einigen Beifall schenkten, und er zum ersten 
Male nach eigener Wahl, ohne Beschränkung, ar- 
»> Die Wichtigkeit dieses unternchmens für alle uiitesaoge- 
mn freunde der trmist, und der Wunsch, auch daS Meinigc da,u 
dNiutraqiu, um il>n> einen so viel wie möglich glänzenden Erfolg 
tu 'f > bie Unterstützung des Publikuors zu verschoLe», bewogen 
tune Anzeige, in der das bescheidene Verdienst sich so 
's® 0 " *. m das Blatt selbst a«i>unehme«. Wer über das 
Merkantil,,che des Unrernelunens Ausschluß wünscht, wird ihn im 
K>t-ll,ge»tblatti re» Freimüchigen finde-,. 
Der Red. 
beiten darf. Mit diesen Blättern denke ich einen 
neuen Zeitraum in meinem Künstierleben zu begin 
nen; gelingt meinem rastlosen Bestreben, was mei 
ne kühnen Erwartungen mich glauben lassen: so 
kann ich einst die Bitte wagen, daß man mein« 
frühern Versuche vergessen niöge. 
Zn dem ersten jener drei Blätter, einer sehr 
ausgeführten Landschaft, wünsche und hoffe ich 
besonders bemerkbar zu niachen, daß man der Holz 
schneidekunst Unrecht thut, wenn man behauptet, 
sie könne nur in den nahen Gegenständen, oder im 
Vorgrunde, etwas leisten, und sey des Ueberganges 
zu fernen, in einander fiiessenden, Abstufungen nicht 
fähig. Erfahrungen — und diese geben einiges 
Recht zu einem Urtheile — haben mir das Gegen 
theil erwiesen. 
Das zweite Blatt, ein historisches, eben 
falls ausgeführt, wird ein Beleg zu dem Sahe seyn: 
daß manche Schwierigkeit schwindet, sobald man 
den ernsten Willen hat, sie zu überwinden; es soll 
mich zugleich frei sprechen von dem mir gemachten 
Vorwürfe, daß ich mich bisher der sogenannten 
Kreuzschraffirungen nur deshalb nicht bedient hätte» 
weil sie für niich nicht erreichbar und künstlicher 
wären, als meine gewöhnliche Manier. 
Daß ich die Arbeiten der alten Holzschneider 
zu schätzen und zu benutzen weiß, ohne die Kunst 
fertigkeit derselben zu fürchten, dies ist die Aufgabe 
zu dem dritten Blatte, welches ich in der frühe
	        
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