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Nro. io».
D c r Freimüthige
Sonnabend, » ober ^ den ar, Man.
Berlinisches Unterhattungsblatt für gebildete/ unbefangene Leser.
Ankündigung dreier Holzschnitte
von Gubitz *).
lochen lange fühlte ich den Wunsch, die Resultate
meiner Bemühungen in der Holzschneidekunst den
Kunstfreunden vorlegen zu können; aber nie war es
mir möglich, zu der Ausführung eines solchen Un
ternehmens zu schreiten, da Verhältnisse denAuf-
wand meiner ganzen Zeit erforderten, mir mithin
die Gelegenheit nahmen, zu zeigen, daß ich nicht
ohne allen Erfolg meine Kunst zu vervollkommnen
suchte. Einige günstige Umstände haben^ den Zeit
punkt herbeigeführt, welchem der junge Künstler mit
glühendem Verlangen entgegen sah; er bietet daher
den Freunden seiner Kunst drei Blätter auf Sub
skription an, und vertraut um so mehr auf ihre
Mitwirkung, da sie den bisherigen Arbeiten dessel
ben einigen Beifall schenkten, und er zum ersten
Male nach eigener Wahl, ohne Beschränkung, ar-
»> Die Wichtigkeit dieses unternchmens für alle uiitesaoge-
mn freunde der trmist, und der Wunsch, auch daS Meinigc da,u
dNiutraqiu, um il>n> einen so viel wie möglich glänzenden Erfolg
tu 'f > bie Unterstützung des Publikuors zu verschoLe», bewogen
tune Anzeige, in der das bescheidene Verdienst sich so
's® 0 " *. m das Blatt selbst a«i>unehme«. Wer über das
Merkantil,,che des Unrernelunens Ausschluß wünscht, wird ihn im
K>t-ll,ge»tblatti re» Freimüchigen finde-,.
Der Red.
beiten darf. Mit diesen Blättern denke ich einen
neuen Zeitraum in meinem Künstierleben zu begin
nen; gelingt meinem rastlosen Bestreben, was mei
ne kühnen Erwartungen mich glauben lassen: so
kann ich einst die Bitte wagen, daß man mein«
frühern Versuche vergessen niöge.
Zn dem ersten jener drei Blätter, einer sehr
ausgeführten Landschaft, wünsche und hoffe ich
besonders bemerkbar zu niachen, daß man der Holz
schneidekunst Unrecht thut, wenn man behauptet,
sie könne nur in den nahen Gegenständen, oder im
Vorgrunde, etwas leisten, und sey des Ueberganges
zu fernen, in einander fiiessenden, Abstufungen nicht
fähig. Erfahrungen — und diese geben einiges
Recht zu einem Urtheile — haben mir das Gegen
theil erwiesen.
Das zweite Blatt, ein historisches, eben
falls ausgeführt, wird ein Beleg zu dem Sahe seyn:
daß manche Schwierigkeit schwindet, sobald man
den ernsten Willen hat, sie zu überwinden; es soll
mich zugleich frei sprechen von dem mir gemachten
Vorwürfe, daß ich mich bisher der sogenannten
Kreuzschraffirungen nur deshalb nicht bedient hätte»
weil sie für niich nicht erreichbar und künstlicher
wären, als meine gewöhnliche Manier.
Daß ich die Arbeiten der alten Holzschneider
zu schätzen und zu benutzen weiß, ohne die Kunst
fertigkeit derselben zu fürchten, dies ist die Aufgabe
zu dem dritten Blatte, welches ich in der frühe