1826.
Nro. i2g.
D e r
Sonnabend,
Ernst
Freimüthige
—■ — t»en 28. Zvny.
und Scher
r.
Botanik in Dresden.
sM
^5» der hiesig«« Waliherschen Hofbuchhandlung,
die in solidem und nützlichen Verlag noch immer ih
ren alten Ruhm behauptet, sind neuerlich zwei nütz
liche Pflanzenverzeichniffe erschienen, die auch aus
wärtig bekannt zu seyn verdienen, reisenden Pflanzen-
liebhabern aber, die Dresdens und der Umgebungen
betanische Schätze zu ihrem Augenmerk zu machen
Lust hätten, vor allen willkommen seyn müssen. Der
churfürstl. privatisirende Chirurgus Bücher, be
hauptete schon lange den Ruhm eines unermüdetea
und wahrhaft gelehrten Botanikers. Zn der ganzen
Gegend des gesegneten ElbthalS, Z Stunden ober
halb und unterhalb der Residenz, mag schwerlich we
der im Thale selbst, noch auf den zu beiden Seiten
sich malerisch hinziehenden Wald- und Weinbergs-
Gebirgen und Felsrnschluchten irgend ein »en Menschen-
füßen betretener Steig seyn. den Hr. Bücher nicht
begangen und durchklettert wäre, in der Absicht,
um Floras Kinder, selbst die schüchternsten, bort zu
erspähen. Um sein« seit vielen Zähre gesammelten
Herbarien und Erfahrungen gemeinnütziger zu ma
chen, (auch die Officinen in und bei Dresden, kön
nen hieb« viel lernen), gab er vor kurzem folgendes
Werk heraus: Florae Dresdens!* Nomenclator
• brr systematische« Brrzeichniß der In der
Gegend wildwachsenden Sexualpflanzen,
mitAngabe ihrerStandbrter. Frnchtmehr-
jähriger botanischer Wanderungen. Dres
chen, Wallher ißoö. ?z6 S. ln 8- Man erstaunt
beim Durchblättern dieses Verzeichnisses über den Reich
thum dieser Flora; die Anzahl, der von Bücher ein
getragenen, beträgt Y4I» mit Inbegriff einiger von
Wildenow, auf dessen Linneische Species plantarum
überall Rücksicht genommen ist, als biege Abarten
aufgeführten Species, übertrifft die Barbyer Flora
in i25 Nummern, steht aber auch der von dem Gra
fen von Mattuschka herausgegebenen schlesischen
Flora (Breslau 177g) nur um 20 Nummern nach.
Lobenswürdig ist die Vermeidung alles dessen, wa«
das Buch hätte vertheuern, oder zum Einstecken un
geschickt machen können. Aber aufs sorgfältigste ist
die Biüthezeit, nebst allenihren Wohnorten angegeben.
Zwei Register der Pflanzen und Ortschaften vermehrt
die Brauchbarkeit. — Aus (£. Sprengels botanischer
Zeitung und andern Topographien und Reisebeschrei-
bungen ist es hinlänglich bekannt, welcher botanische
Reichthum die Churfürstl. Gärten in und um Dres
den besitzen. Kein lehrbegieriger Fremder läßt den
Churfürst!. Orsngerirgaiten in der Osterallee unbe
sucht, wo der Hofgärtner Seidel das Reich der
Flora au« allen Welttheilen um sich versammelt hat.
Schon zweimal gab der unermüder fleißige Mann»
der sich um die Verbreitung der seltensten Pflanzen,
die er gern abläßt, große Verdienste erwirbt, synony
mische Gewächs Verzeichnisse heraus. Jetzt ist unter
dem Titel: Sinrnymische» Verzeichniß al
ler im Churs. Orongerlegarten in Dres
den befind! ich,nGewächse.hrrauegegeden