nen, sind beinahe alle von Hause aus an die größte
Reinlichkeit gewöhnt. Zudem.bringen diese Wärte
rinnen die meiste Zeit des Tages mit den ihnen an
vertrauten Kleinen in freier Luft zu. Das ehemals
so schone Blut der Berner mag übrigens, bei dem
hier noch unverdorbenen Temperament auch in Rech
nung kommen.
Gegen 6 Uhr. als die verschiedenen Erziehungs-
Anstalten der Stadt ihr Tagewerk geendet hakten,
strömte von allen Seiten eine jubelnde Jugend bei
der Geschlechter dem Kirchhofe zu. Knaben von io
bis i2 Zähren, mehrentheils in grüne, blaue oder
graue Militär-Zäckchen gekleidet, fingen überall ai;,
bald in Gruppen getheilt, bald zusammen verbunden,
allerhand Spiele zu machen. Beinahe alle ihre Be
lustigungen hatten mehr oder minder eine militärische
Tendenz. So gut es nun auch seyn mag, republi
kanischen Knaben, besonders in dieser Zeit, Hang zur
Kriegeskunst einzuflößen und bei ihnen zu unterhal
ten , so sollte doch auch darauf geachtet werden. daß
derselbe über andere friedlichere und edlere Eigen
schaften nicht zu sehr die Oberhand erhalte. — Zch
beobachtete an meinen jungen Kriegsspielem z. B.
weit weniger Achtsamkeit und Höflichkeit gegen Män
ner von einem gewissen Alker und besonders gegen
Damen, die etwa bei ihren Kampfplätzen vorbeigin
gen, als ich gewünscht hüte, und als, — wenn ich
nicht irre, — vor einem Halbdutzend Zähren beiden
damaligen Knaben sich wirklich fand. Sonst wäre»
die jugendlichen Soldaten lebhaft, geistvoll und be
hende in Allem, was sie thaten.
War aber die männliche Zugend nicht ganz nach
meinem Sinne, so war es dagegen die weibliche im
vollsten Maaße. — Die Erztehungs - Znstiture für
Märchen, die seit ungefähr 8 bis 12 Zähren i«
Bern so lehr Mode geworben find, müssen wahre
sich, au» ihrer Wirkung zu fchließen, treffliche Lehre
rinnen an ihrer Spitze haben. — Man kann nicht«
lieblicheres sehen, als einen Flug dieser jungen Psy
chen, die haibtanzend und einander umschlingend
wie Sylfiden daher schweben. Zhre Sprache ist ge
bildeter, ihr Accent im Französischen reiner und der
Ton ihrer Stimme sanfter, als alles dieses sonst bis
her zu finden war. — Das Benehmen dieser hol
den jungen Grazien gegen ältere Leute ist zudem
untadelhaft; keine unzeitige Blödigkeit oder Nase-
weieheit, sondern eine einfache, ungezwungene Höf
lichkeit und gutmüthige Freundlichkeit, — mit einem
Wort, mein Lieber, ich habe nöthig, wenn ich diese
lieblichen Kinder ansehe, mir dreimal zu wiederho
len, daß ich einst mit dir das Gelübde gethan habe,
unsere Herzen gegen alle weiblichen Reize zu ver-
panzern, und einzig den Reizen der unkörperlichen
Musen zu huldigen. So jung die Mädchen sind,
so spüre ich, daß auch schon hier Gefahr ist.
(Die Fortsetzung folgt.j
Meinung."" m
„S<6 spreche, was mein Herzog spricht":
Beichloß Gras Florentl».
Drum tilgt dal hämische Gerücht,
Er schwante her und hi».
Er ändert seine Meinung nicht;
Die Meinung ändert ihn.
Erklärung,
Wenn Julius meint
Ich werde sein Feind,
So kennt er m I ch nicht.
Wenn Julius meint,
Ich werd« sein Freun»,
So kennt er sich nicht.
Sängerin B.
Wer gtüekllch der Sireneniöne
Bezaubernder Gefahr entgehe.
Den fesselt die resch-id'n- Schön«;
Wer ihrem Liebreiz widersieht,
Den ftiftln ihre Zaubertöne.
Dem Schwätzer.
„Mich rufen Geschäfte. — Zn and'rer Zeit
Dom -rohe» Mogul «nd Qtaheit."
Hang.
Nicht-politische
Au» Französischen Blättern.
b« konüantinovrl hakte «ich das Gerücht «»breitet, ma»
Hahr bet Demotic« das «»steinte Gerippe eines Rwsen g.snn»
den. Die Franzöülwe Le,>t>0» hak sich dasselbe, im Fa« di»
Sage Grund hatte, für da» Pariser Muzeum «nsgkderk».
Zeitung. Nro. T27.
— Einem Poltcet > Befehl geniah müsse» die Bewohner
»n Pari». wahrend de» Sommerbig« täglich «welmat die
Ei raren wässern lassen, die vor ihren Hausern, Laden oder
Garten »orbeigehcn Auch uud sie «chalie», dafür zu sorgen,
daä das «asski in de» Gossen adSiw«; diese« darf nicht zum
Wasser» gedranche werde«.
„Die In,!»» Heinrichs »es Fünften" <König« ,0» Cnr