pire in India, wbich obtained Mr. Bu-
chanan’s prize, by tbe Rtv. William
Cockbum. London 1805.
(V
J nt ein wir die großmüthige und wahrhaft Orienta
lische Freigebigkeit des Hrn. Buchanan bewundern,
mit welcher er den Fleiß und den edeln Eifer der
Englischen Universitäts-Gelehrten ju befördern sucht,
so können wir dennoch nicht umhin, die Frage aus
zuwerfen: ist auch vorliegende Preisaufgabe für
UniversitätS-Gelehrte, mit Bedacht gewählt? Die
Entdeckung der Mittel, wodurch die Kultur eines
Volk« befördert wird, ist die wichtige Aufgabe, deren
Lösung jeden Theilhaber der Gesetzgebung beschäftigen
soll, — aber wieviel, in der Staats - Wissenschaft" geübte
Köpfe, scheiterten nicht schon bei diesem Unterneh
men? Und hier wird dos an und für sich schon so
schwierige Geschäft,, noch durch Nebenumstände er
schwert. — Indien ist den meisten Engländern we
nig bekannt, am allerwenigsten aber wohl dem, vpm
Geräusche der Welt entfernt und den Wissenschaften
allein lebenden Gelehrten. Selbst das Wenige, was-
er vielleicht von diesen entfermen Gegenden wissen
mag, ist in der Anwendung von keinem Nutzen,
Es sind Kostbarkeiten, die in seinem Kopfe gleichsam
als in einem Kunstkabinette aufbewahrt werden, aber
kein« Waaren, die sich zum Umlaufe und zur
Nutzung eignen. — Aus diesen vorangeschickten
Bemerkungen ließe sich nun schon apriori schließen,
daß man in vorliegender Abhandlung auf manchen
Irrthum, ja selbst auf manchen Widerspruch stoßen
müsse, ein Urtheil, das nun auch bei näherer Un
tersuchung, völlig bewährt gefunden wird. — Selbst
in den Thatsachen ist der Verfasser der Wahrheit
nicht immer treu geblieben. Die Belege hierzu wird
der Leser uns hcffcnriich erlassen, da sie Dinge be
treffen, die den Engländern selbst größtentheils unbe
kannt sind. — lUbrijcn» füllt dieser Tadel weit
mehr auf den Gegenstand der Preisaufgabe selbst,
als auf den Verfasser dieser Abhandlung, oder auf
die Richter die sie krönten. — An und für sich be
trachtet, zeugt sie von Talenten und Kenntnissen, und
ihrem correkten, unverkünstelten und anspruchslosen
Styl, verdankt sie unbezweifelt den ihr zuerkannten
Preis. — — ^1 —
Fragmente über Schwaben.
III. Winke für Reisende.
viele Reisende von Bildung zu jeder Jahres
zeit auf Schwadens Kunststraßen gesehen werden,
so wenige würdigen diese« Land einer genauern Be
schauung, sondern lassen es allenfalls bei Stuttgart,
Ludwigsburg und Angoburg bewenden, weil sie das
Land als ein minder interessantes Vorzimmer, der
SSweiz oder Frankreich?, nur recht bald im Rücken
zu baden wünschen. Diese Nachbarschaft interessan
ter und vielbeschricbener Lander stellt also das befchet-
dene Schwabenland in Schatten. Seme größten
Schönheiten, feine merkwürdigsten Punkte beschaut
man nicht von der Landstraße aus. Sie muffen in
entfernten Thälern gesucht werden.
Schon an und für sich verdient dies,« Land in
sehr mannigfacher Hinsicht von gebildeten Reisenden
besucht zu werden. Seine Geoenden, seine Men
schen, seine Berge; die Stellen,'die dem Geschichte-
freunde, dem Dichter heilig sind, überhaupt alles
was den Menschen inkeressirt, wird den, der ei
nen Sommermonat dam widmen will, angenebm
unterhalte», belehren, überrasch^, und ihm gewiß
eine liebliche Erinnerung an bas Boeorien der Berli
ner, Leipziger und Dresdner Griechen zurücklassen.
^ Zuerst was jeden Reisenden intereffirt. Dir
Straßen sind gut, in manchen Gegenden vortrefflich,
in Miltenberg, Baden und der Bairischen Provinz
mit Daumen besetzt, die im Frühlinge durch Blüthe,
im, Sommer durch Schatten, im Herbste durch
Früchte ergötzen, und Winters, wenn ter Nordwind
die Bahn verweht, leiten. Die Gasthöfe sind auch
auf Töifern wenigsten« erträglich, zwar nicht in
Tisch und Betten, aber auch nicht in der Zeche auf
Reisende eingerichtet, wie die in der Schweiz. Dir
Po'stillone fahren gut und sind höflich.
Der Geschichtsforscher wirb, wenn er Schwa
ben kennen lernen will, durch die Ansicht des Hohen
staufen, der Burg Wcinsberg und Hchenzollern,
durch Augsburg s Denkmaalr aus der goldenen Zeit
der Deutschen Reichsstädte, durch Badens, Nottweils,
Constanzens, Ccrch'S, Rothenbergs Deutsche Alter
thümer, eine lebhaftere Ansicht des Deutschen Mittel-
alters crha.ten. Der Allenhumsforscher wird die
Augustam Rauracorum, die Spuren der Castelle
am Neckar und Bodensee besuchen, und sich über
zeugen, daß di« Römer wirklich lange einen Theil
Schwabens inne hatten, worüber bekanntlich die
Gelehrten verschiedener Meinung sind. Der Freund
der Baukunst wird das-Münster zu Ulm, die gothi
schen Kirchen Rothweiis, Fieiburgs, mehrere Klöster
und Reichsstädte, die neuen zu St. Blasti und
Zwifalren, das Schloß zu Lubwigeburg, die Ncu-
stttvt, Carlsruhe u. s. w. mit Nutzen sehen. Der,
welcher auf Manuskripte reist, ergötze sich in Stutt
gart, Canbuig, Zwifalten und Salem. Der Mi
neraloge besuche die Urgebirgr bei Alpirgbach und
die Bergwerke des Schwarzwaides. Der gelehrte
Krieger vergleiche die Denkmoale Deutscher Geschichte,
die iLchlachtftlder (ach! ihrer find viele in Schwa
chen!) mit seinen Planen. Er besuche Nördlingen,
Tuttlingen. Hochstedt, Stocka», Ostrach und dar
Lechfeld. Nur die beiden, letzter» werden dem Pa
trioten in etwas erfreulich seyn, weil hier Deutsche,
und nur Deutsche, fremde Feinde schlugen! Nur
der Kunstfreund dürfte außer einigen Atteliers wenig
finden! Desto mehr der Naturforscher, der Freund
schöner Naturscenen und der, weicher sich am lieb
sten mit den einfachsten Verhältnissen im menschli
chen Leben beschäftigt, der, weicher eigentlich auf
Älen sch en reist. In diesen drei Rücksichten ist
Schwaben der Vorhof der Schweiz. Vielleicht ist
es vielen nicht ganz unangenehm, Winke über die
Art und Weife einer solchen Reise von einem nicht
ganz unkundigen, zu erhallen.
Kömmt man von Nürnberg, so beginne man
mit der Aid; tritt man bei Hriidronn in'Schwaben