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Volume Nro. 167, Donnerstag den 22. August

Full text: Der Freimüthige oder Ernst und Scherz (Public Domain) Issue1805 (Public Domain)

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werte« ist,) — ft' lieft ben ®r«f Mn Vor««»» a«(ünti«en. 
Da» Pudliku» pfiff und »vchte und Mad. Sites wir» nc<6 
ti«ra«l iragis» erscheinen Zu ihrem Beuestee halte sie die Dräut 
»»» Messina gewählt eine Wahl die ausweist, daß sie eben so 
-Kt berathen al» empsohlen na» Frankfurt kam. — r. 
Au» tzrankfurt, am i2ken August. 
Ä!a»ame Fleck ha, wahren» ihre« hiesigen Auseuchalt« ue aller 
lei Fragen Anlai, gegen. 
O Steht Mab. ,Stets einer Unielmann gleich 7 Ist sie Im 
tragischen oder im naiven grober, oder ist »er Ruf der Mad. Fleck 
zuvor ging, Schuld da» man mehr erwartete, al» sie geleistet hat? 
2, Wim gebührt »er Preis in der Draut von Weslina, 
Mad. »»»loch »»er Mad. Fleck? Wem in den Hagestolzen, 
Ma». Fleek oder »er verstorbenen Bude? — 
3, Ist es billig, da» Mad. Fleck dem Deffpiel der Demois. 
— folgt und die versprochene sechste Vorstellung von 
sich ablehnet, die ihr zum Benestee gewordenen ~o Carolinen 
einstreicht.— die Halste einer Jahre« Sage, sur welche ein Cito, 
cm Werd» nnd andere mchi blo» $ Abende, sondern da» ganze 
Jahr hindurch aus der Bübne seyn müsse a, — stch mit Krank 
heit entschuldigt, fort reist und verspricht, sie werte ihre kon 
tra«» obliegende,ten bei ihrer Durchreise erfüllen? 
4) Was har eine Direetion ,n solchen Fallen zu thun, nn» 
wie muhte sie »rganisirt seyn, icdesmal thun zu tonnen, was 
recht ist — und männlich?— — r. 
Aus Bamberg. 
^aben Sie das Kilianische Werkchen, „meine Zurückhe« 
rusung nach Franken" gelesen, da« in München in der 
Schererschen Buchhandlung erschienen ist? Wenn Eie es nicht 
gethan haben, so thun Lle e« noch, es verdient Auftnerksam- 
kckl, da man unsern Herrn — Marcu« in seiner wahren Ge- 
ftait darin erblickt. Man erfährt z» gleicher Zeit, da» ein ge 
wisse« Falsum auch aus die Hrn. Walther un» Gotthardt 
ausgetebnt wordm, da» a»er »ie Redaktionen der Frankfur 
ter un» Augsburger Zeitungen den Auffas nicht ausnebmcn 
wollten. E» ist wohl unmöglich »,e — — — weiter 
in treiben, al« hier mit Aktenstücken bewiesen wir». 
Eibr merkwürdig ist S. >Zs das urtheil de, biestgen Hofge- 
»ichtS, Kraft »tiTtn Hr. Marcu« — bekanntlich Hr. Schil 
ling« Busenfreund — pei Majora ad X'alsanum NN» aller 
l'idei pul>li<a«. so wie de« Testiern« ftir unfähig und ver 
lustig erklärt wird. Wa« Hr. Kilian von einem gewissen ver 
ehrten Staatsmanne beibringt, ist nicht bewiesen, ist sogar un 
wahr,chernlich, warum steht e« als» »a? Ist e« denn io etwa« 
außervrdenlliche«, da» sich ein Staatsbeamter zweimal zu 
seinem Cd es »emühen muß? und kann ein Provinzial-Chef et 
wa« ander«, al« dalva ralitic.,li«no der höchsten Behörde 
versprechen? Wenn e« tiefe nicht ftir gut stndek zu bewilligen, 
ist »a« seine Schuld? — Da» dieser ganze Pro,eff erst durch 
die Mittheilung.sämmtlicher Akten vollkommen aufgehellt wer 
den kann; »a» man aber auch Herrn Kulan« persönliche« 
Benehmen genauer kennen in lernen wnusche: diese und 
»ergicichen Gedanken mehr, dringen stch einem bei der rekiure 
diese« Werkchen» sehr lebhaft aus. Herr Kilian soll dem 
Vernehmen nach, Erlaubniß erhalten haben, seine Pension von 
6oo Fl. im Au»laude zu verzehren und seht in Leipzig leben, 
wo er ehedem mit einigem Glücke rrakiici« haben soll. 
Aue Französischen Blättern. 
-^iibernard, Wundarzt zu kobez, hat drei Menschen, die ei» 
toller Hund gebissen hakte, durch folgende Mittel vorig curirt: 
Die Wunden wurden erweitert, mit einer starken Austösung 
von Meeesal, sorgsam gewaschen, dann mit einem glühenden 
Eisen gebrannt. Unmiikeldar nachher wurdest sie mit einem 
Blaienpstaster bedeckt und die Eiterung ward einen ganze» Monat 
uniernallen. Rach dem ersten Verlande musie der Kranke sogleich 
sunszehn Dropsen Aliati »olnrrie in zwei Unzen Wasser einneh 
men und d«mlt vierzehn Tage, täglich dreimal sortfaheen; nach 
diele» wurde die Dost« bi« aus zwanzig 2.rosen verstärkt aber 
nur 'weiinai de« Tage« geuvnnieu, > ii um vier und dreißigste« 
Tage. Am vier und vierzigsten Tage gingen die Gebissene« 
völlig hergestellt an i»ee Geschäfte. 
— Die berühmte Gang in lebte in einem zärtlichen Ver 
hältniß mit dem Financier Douret. In einer Stunde de» Ent 
zückens zeichnete er seinen Namen aus em gestempelte.' Platt 
und übergab ihr dirse«. Es hing von ihr ab, ei» Eberer-pre- 
chen ober einen snrchteriichen Wechsel über die Unterschrift >n 
setzen. Rach einiger Zeit, be, kaiecrem Blut wir» ihm bange 
vor den, Gebrauch, den sie davon gemacht habt» kann. Er 
frägt surchl.am an, «e dringt endlich in ste, um zu er,ähren, 
was »u« dem Blatte geworden ist. Sie lacht übte feine Angst; 
ste necke ihn ; endlich zeigt ste e» ihm vor. Ee schlagt e« eilig auf 
u»d studet die Worte: , Ich verspreche meine Gau ssin ewig cu lie 
ben!" Aus die,er artigen Anekdote hat Chazet ein allerliebste« 
Vaudeville gemacht, bas mit großem De„äll ausgenommen wurde. 
— Zu Pari« ist in zwei dicken Bänben ein 
k>s-octateui fran^ais au igmt siede erschienen. Er enthält 
Aussätze, die au» verschiedenen autlvbilosophischen Journalen ge- 
samwele sind. Der Herausgeber sagt in der Vorrede: „Alle 
»ie bisher Addison'« dpectaior l,alten nachahmen ,vollen, wä 
ren gescheitert," aber er, den die Herren Ficpce, Belmare, 
Gaston, Iondot u. s. w. unterstützen —, er— kennt nicht ein 
mal da« Werk, das er nachahmen will. Addison« Zuichaner 
erschien nicht Bandweise, bestand nicht an» einer Sammlung 
von Aussätzen au« Journalen, sondern war selbst eine Zeit 
schrift, die bogenweise ausgegeben wurde. 
— Ts ist nicht der Staatsrath Segur, sondern der Bru 
der desselben, der die wichtigen Memoiren de« General» Teen* 
»al kürzlich herausgegeben hat; er ist bald daraus zu Bagnere« 
gestorben. 
Fortini e Cörrp, zu Livorno verlegen ein Tealro co- 
niko, da« meistentheil« lltlersetzungen Deutscher Stücke ent 
hält. Die ersten beiden Bände enthalten vier Stücke von Jff- 
land, (den Spieler, die Aussteuer, die Hagestolzen, der H rbü- 
tag,: drei von Koyebue (Beniowsky, der Wiidfanz, der Ge 
fangene,) und Hagemanns Leichtsinn und gutts Herz. 
— Der Kapellmeister Mattia Stabingher zu Neapel hat 
ei« C iornale di Musica angekündigt. 
Wuth eines Aegyptischen Weiber. ') 
Oiieier, der berühmte Französische Arzt, welcher so viele Intet 
ressante Darstellungen au« Aegypten mitbrachte, erzählt unttk 
andern Felgendes von dem Charakter der Einwohner: 
Ein Aegyyter „ sagt er," ist in seinem Haffe eben so un 
versöhnlich, a!S in seiner Rache grausam. Rur Blut kann sei 
nen wüthenden Zorn abkühieii. Selbst das schwache Geschlecht 
Ist verinögend, einen solchen Grad von Wuth zu erreichen. — 
Rach d-m Tressen von Beuoud, hatte sich ein Mekkaner »VN 
seinem Corr« verloren. Der Hunger qualie ihn: er griff nach 
einigen Gurken, die an« einem Garten ihm entgegen rankten. 
Die Eigenthümerin, eine junge Aegypterin, sah e«. Wie ein 
Pfeil flog sie aus den Unglücklichen, zerkratzte ihn mit ihren 
Nageln zerbiß ihn mit ihren Zahnen, nnd al« er stch wehrte 
bis zue Verzweiflung, und ste fiihltt, seiner Kraft nicht gewachst» 
zu seyn, s» beschwor ste einen in »er Nähe stehenden Franzo 
sen, den Meklaner in ihren Armen zu erschießen. 
*' Au« Olivier« Reisen in Aegypten, Syrien, Me.övoia- 
ntien und Irak Arabi, au« dem Franz, übeesetzl von Beegk mit 
zwei Edaeten und drei Kupsern. Leipzig, 180$, Wilhelm 
Rein und Com», z Thlr. n Gr. —
	        
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