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Volume Nr. 184, (Freitags, den 18ten November.)

Full text: Der Freimüthige oder Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser (Public Domain) Ausgabe 1.1803 (Public Domain)

(Freitag«) 
»der Mr— 
(den ißten November.) 
Berlinisch« 
Zeitung 
für gebildet«, unbefangene Leser. 
Briefe aus Jla'ien. 
(DestbluS.) 
^8irenzo Monti, ein wahrhaft großer Dichter, hat 
seine Cantica in terza lima geschrieben. Er fuhrt einen 
verstorbenen Dichter, Mascheroni, in Elisium ein, wo er 
seine sublunarischen Freunde, unter andern auch den be, 
rühmten Abt Parini, findet. Diesen erzählt der Dichter 
alle Veränderungen in Europa seil Bonaparte'n« Erschci, 
nung. Die Gedanken sind kühn, und der Stil erhaben. 
Bis jetzt sind nur zwei Gesänge in Mailand gedruckt wor, 
den; den Druck der übrigen hat man ihm nicht erlauben 
wollen. Le'der ist dieser Dichter einer der ersten Wende« 
Hälse Italien«, und ohne Religion und Sitten. So lange 
er in Rom bei dem verstorbenen Papste war, heuchelte 
er in allen seinen Gedichten Frömmigkeit, und schien ein 
erklärter Feind de« Französischen System«. Damals schrieb 
er seine vortreffliche auf den Tod des llgo Vaffeville. 
Al» aber die Franzosen den Baum der Freiheit und Gleich, 
heit in Rom pflanzten, legte er die Maske ab. Seine 
Schriften waren voll der bittersten Galle gegen alle Mo, 
narchen und Religionen. Jetzt lebt er in der Jtaliäni, 
chen Republik, und ist Mitglied de« Nationalinstitut» in 
Bologna'). 
Die ichöne Unternehmung de« Profeffor« Becker, von 
der ich höre, macht Dresden Ehre. Ihre Antiken-Gal, 
*) Seit Jahre I8az ist Moati Prof, der Beredfamkeik in 
Pavia, 
lerie verdient wahrhaftig bekannt zu seyn. Ich zweifle nicht, 
daß sich in Deutschland Unterstützer für die Deutsche Au«, 
gäbe finden werden. Er. v. P. 
Zusatz. Da» Urtheil der Dcrfaffer« dieser Briefe 
über die Universität zu Padua ist wohl zu hart. Man 
kennt in Deutschland durch die Wi«mayrschen Ephe, 
meriden der Italiänischen Litteratur, durch die schätzs 
baren statistisch , litterarischen Nachrichten von der au«, 
ländischen Litteratur, in der Ienaischen allgemeinen Lit, 
teralurzeitung, und durch andere Zeitschriften die Der, 
dienste mehrerer Mitglieder jener Akademie um die Wis, 
senschaften. Daß Chiminelloauf seiner Sternwarte nicht 
unthätig ist, beweisen die astronomischen Jahrbücher, und 
die monatliche Correspondenz de» Freiherrn von Zach. 
Der Prof. Fanzago in Padua ist un« al« Arzt und 
Beförderer der Daccinalion bekannt. Auch Dincenz Ma 
la ca rne, Prof, der Chirurgie bei der Universitär Padua, 
wird al« ein gelehrter Arzt, besonder« wegen seiner Zu. 
säge zu Ludwig« und Scarpa's anatomischen Prachtwer, 
lken, die za Padua iror erschienen, und wegen seiner Ab, 
Handlung über die menschlichen Mißgeburten, geschätzt. 
Und welcher Deutsche Physiker kennt nicht den scharffin, 
«igcn und fleißigen Naturforscher, den Abate Salvator 
dal Negro, welcher ein Mitglied jener Akademie ist, 
aind nur im vorigen Jahre zu Padua eine »reffüche Schrift 
dell' el.ttricismo iär«-merallic» herausgegeben hat? — 
Peinigen« ist der Verfasser dieser Briefe, von dem may 
l 184)
	        
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