— Z28
wenn es nur deutlich Ist." ') Schade nur, daß auch Ver
se mit herausgeflossen sind, wie z. B.:
Kranken, Denisckie und Burgunde«,
Die nun im dunkeln Ski'oin rnsthwundt»,
Tarsre Lanze» damals schwim-:n,
-?eck> die Deutstlicn Lieder sunze»,
Die Dcrdeibmy weit »ceziigin,
Hand io Hand nimBundc scl,lugen, u. >'. »,
Einein Sonett an Gide nie» iß eine Bemerkung
beigefügt, in welcher der Verfasser erklärt, daß diese«
Sonett, nebst denen, welche in Ve rin ehre.» e Alma
nach, umcr der Aufschrift: Kränze, stehen, zu dem
folgenden Theilen der Lucinde gehört. — Hilf
Himmel, er spricht in» Plural!! — Herr. Fr. Schlegel
erinnert dies für die Freunde seiner Gedichte,
weile» zum Verständniß derselben nothwen
dig ist. Wie nun diese Freunde die -gedachten Soi-etle
besser verstehen werden, indem sie bloß erfahren, daß/die-
selbcn zu de» folgenden Theilen der Lucinde gehören, die
ihnen doch zur Zeit noch unbekannt bleiben: das versiehe
ich nicht recht; allein ich habe die sichere Ueberzeugung
daß die Sonette nach wie vor der Erscheinung dieser
folgende» Theile, allen Freunden der Schlegclschcn Ge
dichte gleich verständlich, und allen vernünftigen Menschen
gleich sinnloser Klingklang seyn werden.
Eine Uebersicht der Deutschen Litteratur, die von
S. 4i. bis Co. fortlauft, ist keine der geringsten Zier
den dieses Heftes. Mit väterlicher Nachsicht spricht dar
in der Verfasser von Schillern, im Tone überlegener
Anerkennung von Gökhc's Verdiensten, dessen Lauf
bahn nur lEinleituiig zu der neuen Epoche
heißt, mit Enthusiasmus von Tiek und feiner göktli-
chen Genoveva, mit einer ruhig-ernsten Verehrung
von sich und seinem Bruder— vom Athenäum,
als der Eiultitungsschrift zu der neuen Epoche
der Deutsche» Litteratur — von den Dorlesuugen,
durch welche A. W. Schlegel zu Berlin, mit Fichte
vereint, Wi ssenschaft und Kunstsinn verbreitet
—. von eben dieses Schlegels und Tieks Almanach,
dessen Aufnahme von Seiten des Publikums beweist, daß
es diesem an den ersten Grundbegriffen über
die Poesie fehlt — von der Tendenz des Ions
,u einem durchaus antiken Trauerspiel —
von dem für niemand undeutlichen Zweck des
Llarkc«, ein Trauerspiel zu seyn, im antiken
Sinne de« Work«, vorzüglich nach vemIdcalc
de» Acschylu», aber im romantischen Stoff
und Kostüme. Hier lernt man, daß, so wie Görhe
die Poesie zurKunst gebildet hat, soTiek übcr-
•) Worte der Vorrede de» Herausgebers.
all strebt, sie zu ihrer ursprünglichen Quelle
aller Fabel zurückzuführen — ferner, daß die
dramatische Wirksamkeit der Genoveva, welche
eben in jener Rücksicht eine göttliche Erschei
nung ist, nur vor der umfassenden Größe, umd
durch einzelne Anfälligkeiten, verschwindet.
Außer Schillern und Görhe», ist in dieser Uebersicht
kein Fremder, keiner, der nicht im strengsten Sinne zu
Uns gehörte — wie die Herren Schlegel, nach dem
ehemaligen Sprachgebrauch der Jesuiten, zu sagen pfle
gen — mit einer Sylbe erwähnt. So wie Ludwig
der Vierzehnte sagte: l'«i»r, c’est moi, so sind Wir
di« Deutsche Litteratur. In diesem Aufsatz ist jede
Zeile, jedes Wort, wahrhaft köstliche es ist durchaus der
unnachahmliche Ton, die ganze Stimmung jenes weifen
Manne«, der seines Nachbar» Wahn, Gvikes Sohn zu
seyn, mir so seliger Ruhe betrauerte, weil er selbst ja
Gott Vaier wäre.
Man sollte denken, es wäre dem unglücklichen Jüng
ling mit dem Apollo gegangen, ivie bei dem Euripi-
dcs jenem Penlheus, der doch fonst auch viel Gurc»
hakte, mit dem Bacchus, und es führte der rachsüchti
ge Gott den von ihm Belhörten mit grausamer Persiflage
dem Verderbe» zu:
Friedrich Schlegel.
Trüg' ich Parnass»'S Höhe«, und der Ni»so»
Stüiminre SLaar, aus man:» Schultern wohl hinweg?
Apollo.
Du könntest, wenn du woutcst. VormalS war dein Geist
Verdiciidei, doch nun bist ku ein gar wristr Man»').
0. r»th«?t elend: ueber,'exu»g des erbärmlichen Euri» i-
. de§. Th. Z, S. 22SS.
Ancrdorc.
Der Bediente hatte Recht.
Ein Bedienter zerbrach bei der Tafel seine« Herrn
eine Oshlkarafine. Der Herr befahl ihm, sogleich eine
andere zu kaufen, die der »och unversehrten Eisigkarasine
vollkommen gleich sey. Johann ging und brachte eine,
aber von ganz verschiedener Gestalt. Natürlich wurde
er mit einem Donuerweiter empsaugen. Er blieb ganz
kalt, und während sein.Herr schimpsre und schalt, hielt
er die beiden Karafinen gegen einander, maaß sie, be
trachtete, verglich. »»Nun, ries der Herr, siehst du setzt
selber, daß du ein'Dummkopf bist?" — „O ja, erwi
derte Johann, allein gnädiger Herr, cs ist doch nur Eine
von den beiden Karasinen, die der andern nicht ähnlich
steht."