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compotitions de l'art, ptibliees par les dames don! il
parle.
Finalement; j’invite Mr. de T. k comparer le ton et
lo sfvle de aa lettre, avec le ton et le style des ecri-
vaius franjois oui ent •precede la revolution,
(Eingesandte Nachschrift.)
Les principes politiques de Mr. le Comte de T,
1’ont peut-etre conduit au delä du but qu’il s’etoit
propose, mais son caractere connu le met fort au des-
sus du soupfon d’avoir refiechi au sexe de deux fem-
roes, en les attaquant.
Nous penaons aussi que quelqu’un qui est loin d’e-
tre obscur dans le monde litteraire, et qui toute sa
vie a ecrit lui-meme, a le droit d’avbir une opiriion
sur uu roman, autant au moins que ses adversaires.
Wilhelmine von Rosen,
von dem Verfasser der Urne im ei» samenThal,
ist ein kleiner Roman, von dem man besonders das erste
Bändchen größten Theils mit Vergnügen liest. Die Ur-
ne im einsamen Thale kenne ich nicht, wohl aber ei
nen Todtengraber von demselben Verfasser, in wel
chem sich viel auf jene Urne bezogen wird, und der mich
so wenig lüstern nach derselben gemacht hat, daß ich auch
diese Wilhelm ine mit sehr geringem Zutrauen in die
Hand nahm. Schwer zu begreifen ist cs wirklich, wie
ein Mann, dem auch die Französische Litteratur geläufig
ist, in der Deutschen einen Weg einschlagen konnte, auf
welchem er Ronmnenschrciber, wie Cramer, Vul,
pius, und dergleichen, zu Vorgängern hatte. Eben so
wenig kann man sich denken, wie die Satanitätcn, Ge
nialitäten und Sentimentalitäten, mit denen jene guten
Leute die Fürstenhäuser und Höfe von ihrer Mache aus-
zustaffiren pflegen, einen Schriftsteller, der wirkliche Für
stenhäuser und Höfe kennen zu müssen scheint, zur Nach
ahmung reihen mochten. Die lebhafte, trcsfendc Darstel
lung und Entwickelung des Zwistes der beiden Liebenden,
ivelche die Hauptpersonen in diesem neuen Roman des
Herrn von Bilderbeck sind, beweist hinlänglich, daß
er ohne solche fremdartige Ingredienzien wohl fertig
werden, und für ein besseres Publikum schreiben könnte,
als dasjenige ist, dem damit gedient seyn mag. Aben
teuerlichkeiten ohne Charakter, ohne Wahrheit und ohne
Phantasie ersinnen; die Handlung willkührlich bald vor-,
bald rückwärts stellen; bald dialogisch, bald erzählend
von Ort zu Ort, von Perion zu Person, von Situation
z i Situation springen: diese gcschmackverderbenden Ma
nieren vieler unsrer heutigen Romane verschaffen freilich
einen wohlfeilen Ruhm, den aber ein Mann von Geist
und Talent verschmähen müßte.
Noch wäre zu wünschen, daß Herr v. B. auf seinen
oft sehr nachlässigen oder inkorrekten Styl mehr Fleiß
verwendete. Dann läse man nicht mehr: „Wenn Sir
mir's lernen wollten!" Oder: „Rettet mich! rief
jetzt eine weibliche Stimme von oben herab, und
ließ sich herunter in meine Arme fallen, und brach ohne
Zeichen des Lebens zusammen." _ (> _,
Anekdoten.
Ein Superintendent, der zugleich Oberinspektor über
einen Freitisch war, ärgerte sich oft über einen Candida-
ten, der sich angewöhnt hatte, bei jeder Gelegenheit Distink
tionen zu machen, und sie allemal mit dem Worte
distinguo anzuheben. „Ei, zum Henker mit Ihrem di-
«tinguo!" fuhr der Superintendent einmal heraus; und,
um den Candidaten in Verlegenheit zu bringen, setzte er
hinzu: „sagen Sie mir doch, kann man auch mit Suppe
taufen?" — DistinguoI erwiederte der Candidat.; mit
Ihrer Suppe? nein. Aber mit der vom Freitisch? o ja!
Neulich fing man in Irland einen famösen Spitz
buben. Der Hauptmann der ganzen Bande saß bereits
im Gefängniß. Der Richter confrontirte Beide, und
fragte den letztern: gehört dieser zu deiner Bande? —
Ja, antwortete der Hauptmann gelassen; aber ich glau
be, er war nur Ehrenmitglied.
Eine alte löbliche Gewohnheit.
Zu Dumnow, in der Grafschaft Essex, besteht eine
Gewohnheit, die sich auf ein Dokument folgendes Inhalts
gründet: „Zwei Eheleute, dis nach Jahr und Tag, weder
bei Tage noch bei der Nacht ihre Verbindung bereuet,
noch irgend einen Zank mit einander gehabt, noch eine
Untreue begangen haben, sollen sich melden bei dem Prior
des Klosters (jetzt dem Amtmann) zu Dumnow, und die
Wahrheit ihrer Behauptung eidlich, auf spitzen Kieselstei
nen knieend, erhärten. Dann soll ihnen ein Viertel von
einem gesalzenen Schweine gereicht, und dasselbe im
Triumph unter dem Jauchzen des Volkes vor ihnen her
durch die Straßen getragen werden." — Seit 1510 war
leider kein Fall dieser Art vorgekommen!; aber im April
des Jahres 1777 fand sich wirklich ein so seltenes Paar,
welches die Ehre des gesalzenen Schweinviertels verdien
te und wirklich erhielt. Seitdem hat man nichts weiter
davon gehört, und cs steht zu vermuthen, daß, bis ein
neues Beispiel sich ereignet, wiederum 267 Jahre ver
streichen werde».