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Volume No. 11, 15. März 1820

Full text: Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Berlin (Public Domain) Ausgabe 5.1820 (Public Domain)

und war ungekocht und gekocht schr schmackhaft. Ein anderes Stück Fleisch, 
welches nicht mit Salz eingerieben, sondern blos mir Außauflösung behandelt 
worden war, schmeckte nicht so gut als das zuvor eingesalzte und war durch 
das Trocknen sehr zusammen geschrumpft und hart geworden, weil demselben 
das Kochsalz mangelte, welches im gewöhnlichen Zustande etwas salzsaure Kalk- 
und Bircererde hält, welche die nöthige Feuchtigkeit, aus der umgebenden Luft 
anziehet, wodurch das Fleisch in nicht zu hartem Zustande erhalten wird. 
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Dem Aufträge der Königs. Hochlöbk. Regierung vom 2cen August v. 
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gemäß, habe ich die von dem Apotheker Böttcher zu Meuselwitz in feinem 
Schreiben vom 9cen Iuln v.J. (weiches hiebei im Original zurück erfolgt) 
angcralhene Anwendung der Rußlauge anstatt des gewöhnlichen Räucherns, 
einer mehrfachen Prüfung unterworfen und gefunden, 
daß seine Behauptungen vollkommen der Wahrheit gemäß sind. 
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Fleisch, auf die von ihm angegebene Art behandelt, habe ich nun schon 
4 Monate an einem trocknen One aufgehängt, und obgleich sich in der letzt:»: 
Zeit ein geringer Anflug von Schimmel zeigte, so war dennoch nicht die ge 
ringste Spur von Fäulniß zu bemerken, sondern wurde dieser durch Abwaschen 
entfernt, und dann das Fleisch auf die gewöhnliche Art gekocht, so war es so 
schmackhaft, wie das beste geräucherte. 
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Die Zeit, welche das Fleisch in der Rußlauge zubringen muß, richtet sich 
nach dem Durchmesser desselben. Große dicke Stücke müssen eine etwas län 
gere, dünne eme kleinere Zeit, wie die angegebene halbe Stunde, darin liegen. 
Eine zu lange Anwendung macht zwar das Fleisch haltbarer, bewirkt aber eine 
lederarn'ge Beschaffenheit und unangenehmen Rußgeschmack, weshalb man sich 
dafür vorzüglich hüten muß. Da die Holzsäure zu gleichem Zwecke in der 
neuern Zeit vielfach empfohlen worden, und ich mich mit derselben aus andern 
Rücksichten jetzt viel beschäftige, so habe ich auch diese vergleichend mit der 
Rußlauge angewandt, und muß auch hier 
der Rußlauge Vorzüge zugestehu. 
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Denn 
1) muß die Holzsäure, welche zur Konscrvation des Fleisches angewandt wer 
den soll, vorher erst, um sie von der therartigeu Materie zu reinigen, rek, 
risizirr werden, und kommt deshalb theurer wie die Rußlaugc; 
2) har das mit der Rußlauge behandelte Fleisch eine schönere Farbe und besse 
ren Geschmack. 
Bei der Konscrvation ganzer thierischer Körper zeigt die Rußlauge gleiche 
Wirkung wie die Holzsäurc, sie schützt sie nämlich vollkommen vor der Fäul, 
niß. Jedoch stehen ihrer Anwendung hiebei zwei Nachtheile entgegen: 
i) daß sie eine dunkelbraune fast undurchsichtige Farbe hat, dahingegen die 
rckcifijirre Holzsaure wafferhell ist und an der Luft nur gelblich wird: 
: ' 2) daß
	        
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