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Der Militakrsträfling Karl Friedrich Schröder auch St ein born ge«
nannt, aus Berlin, ist am 4ten d. M. mir noch zweien andern Verbrechern, die
indessen hier bereits wieder eingefangen sind, von der Festung Spandau ent
sprungen.
Der Entwichene, dessen Personbeschrekbung unten angegeben, ist ein höchst ge«
fährlicher Dieb, und es werden daher alle Milicair-und Eivilbehörden dienstlichst
ersucht, auf denselben genau zu vigiliren, ihn im BerrecungSfalle zu verhaften, die
bei ihm sich vorfindenden Gelder und Sachen in Beschlag zu nehmen und die unter«
zeichnete Behörde sodann davon benachrichtigen zu lassen.
Berlin, den loten September 1819.
Königl. Polizei-Intendantur hiesiger Residenz.
R ü ck.
Personbeschreibung.
Der Karl Friedrich Schröder ist 22 Jahr alt, 5 Fuß 5 Zoll groß, aus
Berlin gebürtig, mittlerer, schwächlicher Starur, hat blonde Haare, eine flache
Stirn, graue Augen, braune Augenbraunen, ein breites Kinn, rundes, pocken«
narbiges Gesicht, eine blasse Gesichtsfarbe und auf der linken Seite des Halses ein
starkes Geschwür.
Bekleidet war er mit einer grau tuchenen Mühe, blau tuchenen Jacke, schwarz
seidenen alren Weste, grau tuchenen Stiefeletten, Kommisbeinkleidern und
Schuhen.
Bekanntmachung.
Wegen einer dringenden Reparatur an der Brücke über die Mühlen-Arche bei
Hermsdorf auf dem Wege nach Oranienburg, muß die Passage durch Hermsdorf
vom 13cen September bis inclusive den 9ten October gehemmt werden, und
Posten und Reisende ihren Weg in dieser Zeit über Schönhausen, Blankenfelde,
Schildow, Schönflies und von dorr über Leckniß nehmen.
Dies wird hierdurch zur Nachricht und Achtung öffentlich bekannt gemacht.
Berlin, den Listen August 1819.
Königliches Renc« und Polizey-Amt Niederschönhausen.