Die Ergebnisse des Registers für 2010
Im gesamten Jahreszeitraum 2010 wurden von der Netzwerkstelle Licht-Blicke 113
Fälle
rechtsextremer
Vorkommnisse
aufgenommen
und
im
Register
zusammengefasst. Im vergangenen Jahr waren es 99 Fälle. Das bedeutet einen
Anstieg von 14 %.
Dieser Anstieg lässt sich insbesondere auf die Zunahme an Propagandadelikten (2010:
62, 2009: 48) und Veranstaltungen (2010: 18, 2009: 13) zurückführen.
Ein Rückgang ist hingegen bei gewalttätigen und verbalen Übergriffen (2010: 11; 2009:
14) zu erkennen.
Die Kategorien Sachbeschädigungen (2010: 6, 2009: 5) und BVV (2010: 10, 2009: 11)
blieben nahezu konstant.
Die Kategorie Sonstiges (2010: 6, 2009: 8) beinhaltet vor allem das Ausspähen und
die Einschüchterungsversuche politischer Gegner/innen sowie Störaktionen bei
Veranstaltungen.
Die vorliegenden Zahlen geben nur einen Teilaspekt rechtsextremer Organisierung im
Bezirk wieder. Sie belegen den Teil der Aktivitäten, die öffentlich stattfinden und uns
oder der Polizei gemeldet werden. Auch lassen sich Gefühl von Unsicherheit und
Angst (Angstzonen) seitens potentieller Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt
in Zahlen nur schwer darstellen.
_______
Unter „Angstzonen“ verstehen wir öffentliche Orte, an denen sich potentiell Betroffene von
rechtsextremer Gewalt nicht sicher fühlen. Diese Angst kann durch selbst erfahrene Gewalt in der
Vergangenheit oder durch Gewalterfah-rungen im Bekanntenkreis entstehen und wird durch
rechtsextremes Auftreten an diesen Orten – durch physische Anwesenheit oder vermittelt durch
Propaganda – unterstützt. Wir verwenden „Angstzonen“ in Abgrenzung zum Begriff „No Go Area“,
weil es sich meist um Bereiche handelt, in denen potentiell Betroffene auch wohnen und arbeiten,
d.h. sich dort täglich bewegen.
Übersicht der Vorfälle
Hohenschönhausen Nord
Gewalt
Verbales
1
Propaganda
23
Sachbeschädigung
Hohenschönhausen Süd
Lichtenberg
Nord
Lichtenberg
Mitte
1
3
2
4
3
Lichtenberg
Süd
ohne
Ort
Gesamt
3
9
1
2
27
5
4
1
62
1
6
Veranstaltung
sonstiges
1
3
4
2
5 (+10 BVV)
2
3
1
2
1
18 (+10 BVV )
6
Gesamt
25
8
12
51 (10 BVV)
10
7
113 (10 BVV)
Auswertung
Zum Anstieg der Vorfälle 2010 im Bereich Propaganda hat vor allem die gesteigerte
Aktivität im Vorfeld des bundesweiten Neonazi-Aufmarsches am 1. Mai 2010
beigetragen. Unmittelbar vor dem Aufmarsch, der maßgeblich von Lichtenberger
Neonazis mit organisiert wurde, fand sich massive Propaganda in Form von Plakaten,
Aufklebern und Graffiti-Schriftzügen. Zusätzlich wurden Infostände in Lichtenberg
durchgeführt (die in die Kategorie Veranstaltungen eingeflossen sind) und das
"Vielfalt tut gut"-Wandbild an der Lichtenberger Brücke erneut übermalt.
Während Propaganda etwa die Hälfte der Vorkommnisse (62 von 113) ausmacht, ist
die Anzahl der bekannt gewordenen Gewaltdelikte weiter zurückgegangen. Diese
waren entweder rassistisch oder transsexuellen-feindlich motiviert bzw. gegen
politische Gegner/innen gerichtet.
Neofaschistische Aktionen richteten sich 2010 auch gegen Orte, die an Opfer
nationalsozialistischer Verbrechen erinnern. So wurden unter anderem Gedenkkränze
entwendet und Gedenktafeln für Widerstandskämpfer/innen beschmiert.
Stolpersteine für deportierte Lichtenberger Jüdinnen und Juden wurden im
Weitlingkiez mehrfach mit schwarzer Farbe unkenntlich gemacht.
Der prozentual hohe Anteil von Propagandadelikten und Beschädigungen von
Gedenkorten lassen den Schluss zu, dass Lichtenberg nach wie vor ein beliebter
Wohn- und Aktionsraum für organisierte und unorganisierte Neonazis ist.
Lichtenberger Neonazis, die dem Spektrum der „Freien Kräften“, einer Berlin weiten
losen und aktionsorientierten Kameradschaftsstruktur angehören, sind mit der
Darstellung ihrer Aktivitäten und Propaganda auf deren Webseite „Nationaler
Widerstand“ (NW Berlin) stark vertreten. Darüber hinaus beteiligen sie sich immer
wieder an Berlin- und bundesweiten rechtsextremen Aktionen.
Die NPD konnte in der Bezirksverordnetenversammlung und mit vereinzelten
Informationsständen auf sich aufmerksam machen. Allerdings verlor sie im Dezember
nach dem Austritt von Thorsten Meyer (DVU) als Protest gegen die Fusion von NPD
und DVU ihren Fraktionsstatus.
Eine positive Entwicklung der letzten Jahre ist, dass der lokalen Neonaziszene im
Bezirk derzeit kein zentraler Ort zur Verfügung steht, an dem sie sich treffen und
vernetzen kann. Um Veranstaltungen oder Feiern durchzuführen müssen sie auf
Örtlichkeiten außerhalb des Bezirks zurückgreifen. So ist auch für Lichtenberger
Neonazis die Kneipe „Zum Henker“ in Schöneweide der zentrale Anlaufpunkt.
Hervorzuheben ist ebenfalls, dass die Aufkleber und Plakate in den meisten Fällen
umgehend von Bürger/innen oder auch Mitarbeiter/innen des Bezirksamtes oder der
Verkehrsbetriebe entfernt werden. Somit haben staatliche Repression auf der einen
und kontinuierliches zivilgesellschaftliches Engagement sowie zunehmendes
Problembewusstsein gegenüber rechtsextremen Positionen auf der anderen Seite die
Lichtenberger Neonazis auch im letzten Jahr deutlich unter Druck gesetzt und dazu
geführt, dass sie immer wieder Rückschläge in ihrer Strukturarbeit und öffentlichen
Inszenierung hinnehmen mussten.
DIE REGISTER-VORKOMMNISSE:
JANUAR 2010
9. Januar 2010
Lichtenberger Neonazis stecken in Lichtenberg Mitte Flugblätter in Briefkästen, die gegen die ermordeten
Kommunisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg hetzen.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
10. Januar 2010
In der Ahrenshooper Straße in Hohenschönhausen werden Aufkleber der NPD für ein Minarettverbot gefunden
und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
10. Januar 2010
Ein Anti-Antifa-Aktivist versucht Teilnehmer/innen der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration auszuspähen. Er
bewegt sich am U-Bhf Lichtenberg (Ausgang Siegfriedstraße) im Demonstrationszug.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
15. Januar 2010
Zum dritten Mal in Folge besuchen mehr als 40 Neonazis die „Lange Nacht der Politik“ am 15. Januar und
nutzen die Veranstaltung, um andere Gäste zu bedrohen und auszuspähen. Sie halten sich in den Gängen auf und
versuchten Gäste einzuschüchtern. Mit dabei sind Aktivist/innen der NPD, der DVU sowie aus dem Umfeld des
Internetportals „Nationaler Widerstand Berlin“.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
15. Januar 2010
In der Ahrenshooper Straße werden Aufkleber vom "Nationalen Widerstand Berlin" mit der Aufschrift "Augen
auf! Meldet uns Treffpunkte... von Linksextremen" gefunden und entfernt.
Quelle: Licht-Blicke
16. Januar 2010
Im Umfeld des Linden-Centers in Hohenschönhausen werden Aufkleber von "Nationalen Sozialisten
Mecklenburg" mit der Aufschrift "1989 - Wir sind das Volk! Freiheit muss erkämpft werden! Auch heute"
gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
20. Januar 2010
Sieben Lichtenberger Neonazis versuchen mit einem Transparent und Schnipseln eine Veranstaltung in den
Vereinsräumen der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde (GBM) in der Weitlingstraße
zu stören. Sie werden innerhalb kürzester Zeit der Räume verwiesen.
Quelle: GBM
28.Januar 2010
Der von der NPD-Fraktion eingebrachte Antrag zur Absetzung der Lichtenberger Bezirksbürgermeisterin wird
mit den Stimmen aller demokratischer Parteien abgelehnt.
Die NPD sah im antifaschistischen Engagement der Bürgermeisterin eine Verletzung ihrer Neutralitätspflicht.
Quelle: NIP Berlin2
29. Januar 2010
In der Wustrower Straße (Hohenschönhausen) werden mehrere Aufkleber der NPD gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
FEBRUAR 2010
8. Februar 2010
An den Bahnhöfen Karlshorst, Friedrichsfelde Ost und Tierpark platzieren sich fünf Neonazis mit einem
Transparent und verteilen Flugblätter, die sich thematisch mit der Bombardierung Dresdens befassen.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
13. Februar 2010
Im Weitlingkiez verteilen Neonazis Flugblätter in Briefkästen, die sich thematisch mit der Bombardierung
Dresdens befassen.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
24. Februar 2010
Am S-Bhf Hohenschönhausen, Prerower Platz und in der Ahrenshooper Straße werden Aufkleber der NPD
entdeckt und entfernt. Sie klebten unter anderem am Büro der Linke-Abgeordneten Gesine Lötzsch.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
25. Februar 2010
In Wartenberg werden mehrere Aufkleber der NPD und des Internetportals „widerstand.info“ geklebt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
25. Februar 2010
Die NPD nutzt ihr Rederecht in der Lichtenberger BVV, um gegen sogenannte "Kinderschänder" und rassistisch
gegen Muslime zu hetzen. Sie wird dabei von ca. 20 Neonazis begleitet.
Quelle: NIP Berlin2
MÄRZ 2010
14. März 2010
Im Umfeld des Prerower Platzes werden Aufkleber der NPD mit der Aufschrift "Danke Schweiz" gefunden und
entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
17. März 2010
Im Umfeld des S-Bhf Lichtenberg werden mehrere Aufkleber des "Nationalen Widerstand Berlin" zum 1. Mai
2010 gefunden und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
25. März 2010
Die NPD-Fraktion, begleitet von mehreren Neonazis, nutzt die BVV für lokalpolitische Anträge.
Quelle: NIP Berlin2
26. März 2010
Im Umfeld des S-Bhf Hohenschönhausen werden mehr als 20 Aufkleber des "Nationalen Widerstand Berlin"
gefunden, die Werbung für den Aufmarsch am 1. Mai in Berlin machen. Sie werden entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
26. März 2010
Ein Unbekannter zündet heute Morgen in Rummelsburg den Pkw einer Abgeordneten der Linkspartei an. Er
wird gegen 4 Uhr 20 beobachtet, wie er sich vor seinem Wohnhaus auffällig hinter einer Hecke duckt und sich
anschließend an einem geparkten „Renault“ zu Schaffen macht. Ein Zeuge bemerkt Qualm und kleinere
Flammen am rechten Hinterrad des „Renault“, löscht das Feuer selbst und alarmiert die Polizei.
Quelle: Presse
27. März 2010
Am Samstag halten Lichtenberger Neonazis des "Nationalen Widerstand Berlin" in Zusammenarbeit mit der
NPD in Lichtenberg am Prerower Platz einen Stand für ihren Aufmarsch am 1. Mai ab.
Zwischen dem Linden-Center und dem Jugendklub WB13 (Wartenberg) werden mehr als 80 Aufkleber, 8
Plakate und einzelne Flugblätter mit Nazipropaganda gefunden. Davon sind besonders Einrichtungen wie das
Büro von Gesine Lötzsch (Die Linke), der Netzwerkstelle Licht-Blicke und die Jugendklubs WB13 und Pia
Olymp betroffen. Die Propaganda wird wieder vollständig entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
27. März 2010
Am frühen Nachmittag findet am S-Bhf Friedrichsfelde Ost ein Stand für den Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai in
Berlin statt. Hier werden im Umfeld des Stands mehr als 50 Aufkleber geklebt, die kurze Zeit später wieder
vollständig entfernt werden.
Quelle: Anwohner/innen und Antifa Hohenschönhausen
27. März 2010
Am frühen Nachmittag führen Neonazis am S-Bhf Karlshorst einen Stand für den Aufmarsch am 1. Mai durch.
Anschließend verkleben die Neonazis größere Mengen Aufkleber rund um den Bahnhof.
Quelle: Anwohner/innen und Antifa Hohenschönhausen
27. März 2010
Am U-Bhf Tierpark postieren sich mehrere Neonazis mit einem Transparent und verteilen Flugblätter für den
Aufmarsch am 1. Mai an Passant/innen.
Quelle: Anwohner/innen und Antifa Hohenschönhausen
APRIL 2010
2. April 2010
In Wartenberg und rund um den Prerower Platz werden 30-40 Aufkleber des "Nationalen Widerstand Berlin"
zum Aufmarsch am 1. Mai gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Jugend Hohenschönhausen
3. April 2010
In Wartenberg und an der Falkenberger Chaussee werden 30-40 NPD-Aufkleber entdeckt und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
4. April 2010
In Wartenberg werden mehr als 40 NPD-Aufkleber und Aufkleber des Internetportals "widerstand.info"
gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
6. April 2010
Nachts kleben Neonazis in Wartenberg und hinter dem Linden-Center ca. 200 Aufkleber, darunter Aufkleber der
NPD und des "Nationalen Widerstand Berlin" zum Aufmarsch am 1. Mai. Die Aufkleber werden wenig später
wieder vollständig entfernt. Am S-Bhf Wartenberg werden zudem Parolen und Schablonen gesprüht.
Quelle: Anwohner/innen
8. April 2010
In Wartenberg werden erneut 30-40 NPD-Aufkleber geklebt. Sie werden umgehend entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
11. April 2010
In Wartenberg werden 30-40 NPD-Aufkleber gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
15. April 2010
Im Weitlingkiez werden ca. 50 Plakate und dutzende Aufkleber des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai
gefunden und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
15. April 2010
Die Stolpersteine in der Leopoldstraße 22 werden von Unbekannten mit schwarzer Sprühfarbe unkenntlich
gemacht. Die Steine werden umgehend gereinigt.
Quelle: Anwohner/innen
16. April 2010
In mehreren Bushaltestellen im Weitlingkiez (Wönnichstraße, Michiganseeestraße, Sewan/-Volkradstraße und
Balatonstraße) werden Plakate des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai gefunden. Die BVG entfernt
diese bereits im Laufe des Vormittags.
In den Seitenstraßen der Weitlingstraße werden 30-40 Aufkleber des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1.
Mai gefunden und restlos entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
17. April 2010
In der Falkenberger Chaussee zwischen Prerower Platz und S-Bhf Hohenschönhausen, sowie in Wartenberg
werden mehr als 100 Aufkleber des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai und der NPD gefunden und
entfernt. Im Umfeld des S-Bhf Hohenschönhausen werden zudem mehrere gesprühte Nazi-Parolen gefunden.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
17. April 2010
Neonazis verteilen Flugblätter des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai am S-Bhf Friedrichsfelde und
kleben Aufkleber in der Umgebung.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
17. April 2010
Am Sportforum (Konrad-Wolf-Straße) und dem ehemaligen Flüchtlingsheim (Gehrenseestraße) werden
Transparente zum Aufmarsch am 1. Mai gefunden und entfernt. Im Umfeld werden zudem Aufkleber des
„Nationalen Widerstand Berlin“ gefunden.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
18. April 2010
In Karlshorst werden 30-40 Aufkleber des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai gefunden und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
18. April 2010
In der Konrad-Wolf-Straße werden mehrere gesprühte Hakenkreuze sowie Schriftzüge mit der Internetseite des
„Nationalen Widerstand Berlin“ gefunden.
Quelle: JANO3
19. April 2010
Mehrere Lichtenberger Neonazis übermalen das "Vielfalt tut gut"-Wandbild an der Lichtenberger Brücke und
sprühen anschließend Werbung für den Aufmarsch am 1. Mai in Berlin auf die Fläche.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
22. April 2010
Die NPD-Fraktion wird bei der BVV-Sitzung von ca. 10 Neonazis begleitet. Drei der Begleiter bedrohen
während der BVV Verordnete der Linken mit dem Satz "Am 1. Mai kriegen wir euch alle!".
Quelle: NIP Berlin2
22. April 2010
Am U-Bhf Friedrichsfelde werden Plakate des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai gefunden und
entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
24. April 2010
Mehrere Neonazis verteilen am S-Bhf Landsberger Allee, in Friedrichsfelde und in der Weitlingstraße
Flugblätter des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai und zeigen dabei ein Transparent. In Friedrichsfelde
findet gleichzeitig ein Stand der NPD statt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
26. April 2010
Die Stolpersteine in der Leopoldstraße werden erneut mit Farbe unkenntlich gemacht.
Quelle: Stolpersteininitiative Karlshorst
29. April 2010
In der Nacht zum Freitag wird ein Lichtenberger Neonazi dabei gesehen, wie er in der Sewanstraße mehr als 300
Aufkleber des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai anbringt. Sie werden noch in derselben Nacht
entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
29. April 2010
Zwei Neonazis werden dabei beobachtet, wie sie Plakate des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum 1. Mai an der
Litfaßsäule am Münsterlandplatz anbringen.
Quelle: Anwohner/innen
MAI 2010
1. Mai 2010
Der S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost wird als Sammelpunkt der Neonazis für den geplanten Aufmarsch in
Prenzlauer Berg genutzt. Hier treffen sich um 11 Uhr mehrere dutzend Neonazis, um anschließend weiter nach
Schöneweide zu fahren.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
1. Mai 2010
Eine Gruppe Jugendlicher wird um 21 Uhr in der Unterführung des S-Bhf Lichtenberg von fünf Neonazis als
"Scheiß Zecken" beschimpft und mit Flaschen beworfen. Anschließend stürmen die Neonazis auf die
Jugendlichen zu, bringen einen zu Boden und treten auf ihn ein. Nach kurzer Zeit lassen die Neonazis von ihm
ab und fliehen.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
7. Mai 2010
An die Fassade der JFE Kontaktladen V.i.P. wird ein 1 mal 1 Meter großes Hakenkreuz gesprüht. Außerdem
werden Aufkleber des Wikingerversands mit den Inhalten „Freiheit für Nationalistische Gefangene“ und
"Multikriminelle Gesellschaft" geklebt und entfernt.
Quelle: Kontaktladen V.i.P.
7. Mai 2010
Am späten Abend werden zwei vermummte und bewaffnete Neonazis auf Fahrrädern in der Nähe des
"Unabhängigen Jugendzentrums" (UJZ) in Karlshorst gesehen. Als sie anwesende Antifaschist/innen bemerken,
flüchten sie.
Quelle: UJZ Karlshorst4
8. Mai 2010
In der vergangenen Nacht werden an der Lichtenberger Brücke und am U-Bhf Tierpark ("8. Mai - Tag der
Schande") und am U-Bhf Friedrichsfelde ("Tag der deutschen Zukunft: Hildesheim") neonazistische Slogans
gesprüht. Das sowjetische Ehrenmal in der Nöldnerstraße wird mit einem Hakenkreuz besprüht. Die Slogans
werden im Laufe des 8. Mai entfernt. Im Weitlingkiez werden zudem Aufkleber des „Nationalen Widerstand
Berlin“ zum 1. Mai geklebt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
8. Mai 2010
Die Stolpersteine in der Leopoldstraße werden erneut besprüht.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
9. Mai 2010
Eine Gedenkveranstaltung des VVN-BdA an der Gedenkplatte für Bersarin in der Straße Alt Friedrichsfelde
wird von zwei Lichtenberger Neonazis gestört. Einer fotografiert dabei Teilnehmer/innen, bis diese ihn
auffordern, dies zu unterlassen. Der Neonazi, der einen, mit einem Nagel präparierten, Knüppel mit sich führt,
vermummt sich daraufhin. Die beiden Neonazis erhalten Platzverweise von der herbeigerufenen Polizei.
Kurze Zeit später wird festgestellt, dass die niedergelegten Blumen und Kränze entwendet wurden.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen, VVN-BdA Lichtenberg
10. Mai 2010
In den Straßen Weißenseer Weg und Bernhard-Bästlein-Straße wird der „Berliner Bote“, der vom
Kameradschaftsspektrum herausgegeben wird, in die Briefkästen gesteckt.
Quelle: Forum Fennpfuhl
27. Mai 2010
In der Rüdickenstraße (Hohenschönhausen) werden 10 Aufkleber des „Wikingerversand“ gegen die
„multikriminelle Gesellschaft“ und für „nationale Gefangene“ gefunden und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
27. Mai 2010
Die Lichtenberger NPD-Fraktion wird erneut von mehreren Neonazis begleitet. Der NPDAntrag für eine Schweigeminute für die gefallenen deutschen Soldaten wird abgelehnt. Die
NPD-Verordnete Manuela Tönhardt hält einen Redebeitrag gegen den Antrag,
neonazistische Bekleidung in der BVV zu verbieten und Bedrohungen gegen Verordnete
sofort zu ahnden.
Quelle: NIP Berlin
JUNI 2010
3. Juni 2010
Am S-Bahnhof Hohenschönhausen und Wartenberg werden in der Nacht auf den 3. Juni Aufkleber und Plakate
für den Aufmarsch zum "Tag der deutschen Zukunft" in Hildesheim geklebt. Entlang der Wustrower Straße
Richtung S-Bhf Wartenberg werden 20-30 Aufkleber und 5-6 Plakate geklebt. Des weiteren wird in der
Unterführung am S-Bhf Wartenberg in roter Farbe "tddz.info" auf den Gehweg gesprüht. Am S-Bhf
Hohenschönhausen werden 5 Plakate in die Bahnhofseingänge gehängt und 5-6 Aufkleber geklebt. Weitere
Plakate und Aufkleber werden Am Breiten Luch, in der Rüdickenstraße und Richtung Arminstraße geklebt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen, Anwohner/innen, Kontaktladen V.I.P.
3. Juni 2010
Im Weitklingkiez werden Plakate und Aufkleber für den "Tag der Deutschen Zukunft" in Hildesheim geklebt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
12. Juni 2010
Mehrere Lichtenberger Neonazis bewegen sich am Rande des Interkulturellen Festes "Wir im Kiez" auf dem
Münsterlandplatz. Die anwesende Polizei erteilt ihnen Platzverweise.
Quelle: Anwohner/innen
12. Juni 2010
Mehrere Neonazis stecken die NPD-Zeitung „jetzt reichts“ in Lichtenberger Briefkästen. Die Zeitung enthält
rassistische und nationalistische Texte.
Quelle: Anwohner/innen
13. Juni 2010
Mehrere Neonazis plakatieren in der Nacht im Weitlingkiez Plakate für einen Aufmarsch in Bad Nenndorf. Sie
werden entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
18. Juni 2010
Im Weitlingkiez werden Plakate und Flyer des „Nationalen Widerstand Berlin“ zum "Arbeiteraufstand am 17.
Juni" entdeckt. Sie werden restlos entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
24. Juni 2010
Die NPD-Fraktion in der BVV, begleitet von mehreren Neonazis, stellt lediglich einen lokalpolitischen Antrag
zu Bürgerarbeits-Plätzen.
Quelle: NIP Berlin2
25. Juni 2010
In der Wönnichstraße und Hagenstraße werden ca. 40-50 Aufkleber des „Nationalen Widerstand Berlin“ mit der
Aufschrift "Alles für Deutschland" gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
25. Juni 2010
Ein 14-jähriger Jugendlicher wird gegen 21.30 Uhr auf dem U-Bahnhof von einem 26-Jährigen rassistisch
beleidigt und ins Gesicht geschlagen.
Quelle: Polizei Berlin, 14.10.2010
26. Juni 2010
Ein Transsexueller wird um 2.50 Uhr auf der Landsberger Allee (Fennpfuhl) von vier Personen angegriffen. Er
wird beleidigt und geschlagen und kann sich schließlich in eine Kneipe retten.
Quelle: Polizeipresse, Tagesspiegel
27. Juni 2010
Zwei Unbekannte greifen einen Mann in einem U-Bahnzug in Lichtenberg an. Der 36-jährige schwarze Mann ist
in einem Zug der U-Bahnlinie U5 in Richtung Hönow unterwegs, als er gegen 17.15 Uhr zwischen den
Bahnhöfen Frankfurter Allee und Magdalenenstraße von zwei Männern unvermittelt und wortlos angegriffen
wird. Die Täter sprühen ihm Reizgas ins Gesicht und treten ihn mehrfach. Am Bahnhof Magdalenenstraße lassen
die Angreifer von ihrem Opfer ab und verlassen den Waggon.
Quelle: Polizeipresse
30. Juni 2010
Im Umfeld der Volkradstraße werden etwa 20 Plakate für einen Neonaziaufmarsch in Bad Nenndorf geklebt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
JULI 2010
Mitte Juli 2010
Es werden erneut Plakate zum geplanten Aufmarsch in Bad Nenndorf im Weitlingkiez und in Friedrichsfelde
geklebt. Bürger/innen entfernen sie.
Quelle: Anwohner/innen
Mitte Juli 2010
In der Siegfriedstraße und Umgebung werden Plakate für einen geplanten Aufmarsch in Bad Nenndorf geklebt.
Sie werden entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
20. Juli 2010
In der Degnerstr. und der Suermondtstraße werden Aufkleber des "Nationalen Widerstands Berlin" mit der
Aufschrift "Alles für Deutschland... nicht nur zur WM!" und NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Moscheen
zurückbauen" gefunden und entfernt. Außerdem werden in der Konrad-Wolf-Straße Höhe Sandinostr. und
Simon-Bolivar-Straße Aufkleber der DVU, des "Wikingerversands" und von "widerstand.info" gefunden und
entfernt. Auf den Aufklebern steht z.B. "Rechts ist richtig!", "Der stärkste Gegner des Kapitalismus – Nationaler
Sozialismus", "Tritt aus der Kirche aus", "Freiheit für alle nationalen Gefangenen, sowie "Jugend braucht
Perspektiven".
Quelle: JANO
26. Juli 2010
In der Nacht werden in Wartenberg Flugblätter der NPD mit dem Motto "Nationale Antworten auf die
Wirtschaftskrise - Globalisierung stoppen" in Briefkästen gesteckt.
Quelle: Anwohner/innen
26. Juli 2010
Gegen 18.00 Uhr wird in der Bernhard-Bästlein-Straße Ecke Weißenseer Weg ein Mann beobachtet, der
mehrmals laute "Sieg Heil"-Rufe von sich gibt. Die Polizei trifft den Mann, von seinen beiden unangeleinten
Hunden umgeben, auf einer Parkbank sitzend an. Als er gegenüber den Polizisten die strafbare Parole wiederholt
und dazu noch seinen Arm in die Höhe hebt, nimmt die Polizei ihn fest. Als sie den 29-Jährigen ergreifen,
schnappt einer seiner Hunde zu und verletzt einen Polizeioberkommissar am Oberschenkel.
Quelle: Polizeipresse
31. Juli 2010
Die Lichtenberger NPD veranstaltet mehrere Stände in Lichtenberg. Diese werden laut Eigenaussage von 12
Neonazis betreut.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
AUGUST 2010
1. August 2010
Mehrere Neonazis verteilen im Umfeld der "Gedenkstätte Hohenschönhausen" Flugblätter für einen Aufmarsch
in Bad Nenndorf.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
2. August 2010
An die Fensterfront des Vereins GBM e.V in der Weitlingstraße werden Farbeier geworfen. Auf den Boden vor
der Ladengalerie wird zudem der Schriftzug "NS-Area" angebracht.
Quelle: GBM e.V.
5. August 2010
In der Siegfriedstraße werden etwa 20 Plakate für einen Aufmarsch in Bad Nenndorf, sowie etliche "NW
Berlin"-Aufkleber mit der Aufschrift "Berlin bleibt deutsch" gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
6. August 2010
Im Weitlingkiez werden 30-40 "Rudolf Hess"-Plakate mit Werbung für eine indizierte Webseite gefunden und
entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
7. August 2010
Ein 26-Jähriger wird in Hohenschönhausen aus einer Gruppe heraus, in der jemand den sogenannten Hitlergruß
zeigt, von einem unbekannten Mann als „Scheiß Zecke“ beleidigt und ihm wird wiederholt ins Gesicht getreten.
Quelle: Polizei Berlin, 09.2010
8. August 2010
Ein 45-Jähriger wird in Lichtenberg von einem Betrunkenen rassistisch beleidigt. Der Mann ist mit seiner
Familie auf dem Gehweg der Frankfurter Allee unterwegs, als er von dem 35-Jährigen aufgrund seiner Hautfarbe
beleidigt wird. Daraufhin kommt es zu einer Rangelei zwischen den Männern. Die Polizei nimmt den
Betrunkenen fest.
Quelle: Polizeipresse
19. August 2010
Eine 43-jährige Frau mit vietnamesischem Hintergrund wird in Lichtenberg rassistisch beleidigt und angegriffen.
Eine 36-Jährige Frau beleidigt die Frau rassistisch und beschädigt das Fahrzeug. Als die Fahrerin die Polizei
alarmieren will, entreißt ihr die 36-Jährige das Mobiltelefon und wirft es auf den Boden. Daraufhin versammeln
sich rund 30 Passant/innen um die Streitenden und den 37 Jahre alten, offenbar alkoholisierten Begleiter der
Angreiferin. Die beiden Angreifer werden vorläufig festgenommen. Die angegriffene Frau wird wegen
Schmerzen am Bein in ein Krankenhaus eingeliefert.
Quelle: Polizeipresse
21. August 2010
Im Umfeld des S-Bhf Karlshorst werden selbstgemachte Plakate und Aufkleber des "Nationalen Widerstands
Berlin" (unter anderem "Umweltschutz ist Heimatschutz") gefunden und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
SEPTEMBER 2010
10. September 2010
Im Umfeld des S-Bhf Tierpark werden mehrere Aufkleber des "Nationalen Widerstand Berlin" gefunden und
entfernt.
Quelle: UJZ
12. September 2010
Im Umfeld des S-Bhf Wartenberg werden Flugblätter der NPD für eine Kundgebung gegen das Berliner
Integrationsgesetz in Briefkästen gesteckt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
14. September 2010
In der Nähe des Unabhängigen Jugendzentrums Karlshorst werden NPD-Aufkleber gefunden und entfernt.
Quelle: Unabhängiges Jugendzentrum (UJZ)
23. September 2010
Die Fraktion der NPD wird erneut von einer kleinen Gruppe Neonazis begleitet. Jörg Hähnel fällt während der
Sitzung durch eine Wortmeldung gegen Geschlechtergleichstellung auf. (Er macht sich dabei über die Forderung
nach Aufstockung von Frauentoiletten in sozialen Einrichtungen lustig.)
Quelle: NIP
30. September 2010
Gegenüber des Jugendklubs "AF 70" in Friedrichsfelde wird ein mehrere Meter breites Graffiti mit dem Slogan
"White Power" und weiteren Neonazi-Symbolen entdeckt. Im Umfeld tauchen weitere Schriftzüge auf. Sie
werden restlos entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
OKTOBER 2010
1. Oktober 2010
Im Laufe der Woche werden islamfeindliche Flugblätter in Karlshorst in Briefkästen verteilt.
Quelle: Anwohner/innen
3. Oktober 2010
Der "Erntedankfest"-Rummel in Hohenschönhausen ist wie schon in den Vorjahren auch Sammelplatz für
Gruppen von organisierten und unorganisierten Neonazis. Ein Helfer des Kettenkarussels trägt ein "White
Power"-Tattoo auf den Unterarmen zur Schau.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
8. Oktober 2010
In der Nacht verkleben Neonazis nördlich des S-Bhf Lichtenberg ca. 50 Plakate für einen Aufmarsch in Leipzig
unter dem Motto "Recht auf Zukunft". Sie werden restlos entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
8. Oktober 2010
In den vergangenen Tagen werden am Fennpfuhl Selbstdarstellungs-Flugblätter der Lichtenberger NPD in
Anwohner/innenbriefkästen gesteckt.
Quelle: MBR
8. Oktober 2010
In den vergangenen Tagen werden in Hohenschönhausen Nord Selbstdarstellungs-Flugblätter der Lichtenberger
NPD in Anwohner/innenbriefkästen gesteckt.
Quelle: MBR
19. Oktober 2010
Die rechtspopulistische Partei "Pro Deutschland" steckt am Tierpark Flugblätter in Briefkästen, die sich gegen
den Beitritt der Türkei in die EU richten.
Quelle: Anwohner/innen
19. Oktober 2010
Im Weitlingkiez werden vereinzelt Aufkleber der NPD gefunden und entfernt.
Quelle: Anwohner/innen
24. Oktober 2010
An einer bezirklichen Gedenkveranstaltung für die Opfer des „Speziallagers Nr. 3“ nehmen auch Vertreter/innen
der Lichtenberger NPD und DVU teil. Sie legen einen Kranz nieder.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
28. Oktober 2010
Während der monatlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung nutzt die NPD-Verordnete Manuela
Tönhardt ihr Rederecht, um gegen staatliche Anti-Rechts-Programme, wie den geplanten "Lokalen Aktionsplan
Hohenschönhausen" zu polemisieren.
Quelle: NIP Berlin
30. Oktober 2010
Ein alternativer Jugendlicher wird auf dem Bahnhof Lichtenberg von Neonazis attackiert und mit Pfefferspray
besprüht.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
NOVEMBER 2010
6. November 2010
In der Unterführung des S-& U-Bahnhofs Lichtenberg verteilen Neonazis des "Nationalen Widerstands
Berlin" Flugblätter mit dem Titel „Wer war Schuld am Bahnchaos?“.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
6. November 2010
An der Straßenbahn-Haltestelle S-Bahnhof Karlshost werden 6 NPD-Aufkleber (u.a. "Ein Herz für
Deutschland") entdeckt und entfernt.
Quelle: UJZ Karlshorst
12. November 2010
Etwa 40 Berliner Neonazis führen auf dem Friedhof in der Konrad Wolf Straße mit Fackeln ein sogenanntes
„Heldengedenken“ durch. Dabei wird in Reden den Nationalsozialisten, der Hitlerjugend und der Wehrmacht
gedacht.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
13. November 2010
Drei Neonazis versammeln sich in der Nähe des antifaschistischen Rundgangs in Karlshorst und versuchen Fotos
von den Teilnehmer/innen zu machen. Als ihnen das nicht gelingt, verschwinden sie wieder.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
14. November 2010
Die Südberliner Kameradschaft "Freie Kräfte Berlin-Südost" veranstaltet in Hohenschönhausen, wahrscheinlich
am Mahnmal des Speziallagers (Lager des sowjetische Geheimdienstes in der sowjetischen Besatzungszone) in
der Gärtnerstraße ein sogenanntes "Heldengedenken" für die Soldaten der Wehrmacht, Reichswehr und WaffenSS. Sie legen einen Kranz nieder.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
17. November 2010
Am Abend werden zwei Neonazis dabei beobachtet, wie sie im Weitlingkiez antifaschistische Flugblätter
entfernen. Laut Eigendarstellung verteilen sie im Bereich des S-Bhf Lichtenberg Flugblätter, die gegen Opfer
rechter Gewalt hetzen. Die Flugblätter stehen im Zusammenhang mit der bevorstehenden antifaschistischen
Silvio Meier Demo.
Quelle: Antifaschist/innen aus Berlin
18. November 2010
Neonazis verteilen am U-Bhf Tierpark Flugblätter, auf denen gegen Opfer rechter Gewalt gehetzt wird.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
19. November 2010
Im Weitlingkiez werden von Neonazis 30-40 Flugblätter in Briefkästen gesteckt und Plakate angebracht. Auf
diesen wird gegen Opfer rechter Gewalt gehetzt. Die Plakate werden noch am selben Abend restlos entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
25. November 2010
Die NPD zieht ihren Antrag zur Müllschluckerproblematik vor der BVV wieder zurück. Stattdessen hält Jörg
Hähnel eine Rede, die sich mit dem Ausgang eines Prozesses auseinandersetzt, in dem er wegen
Volksverhetzung und Beleidigung angeklagt war. Er hatte Einwanderung als Völkermord bezeichnet.
Quelle: NIP Berlin
DEZEMBER 2010
4. Dezember 2010
In der Nacht um ca. 2.20 Uhr gröhlen mehrere Jugendliche in der Tram M5 Richtung Hohenschönhausen auf der
Höhe Anna-Ebermann-Straße rechtsradikale Parolen, so unter anderem "Heil Hitler" und "deutsch, stolz und
national".
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
4. Dezember 2010
Die Lichtenberger NPD veranstaltet in einer Gaststätte im Bezirk eine Weihnachtsfeier. Vor den versammelten
Neonazis hält Manuela Tönhardt eine Rede.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
16. Dezember 2010
Auf der Sitzung der BVV verlässt Torsten Meyer (DVU) die NPD-Fraktion und sitzt nun als fraktionsloser
Verordneter in der BVV. Jörg Hähnel stellt einen Antrag „Demokratieschulung für Bezirksverordnete“, bei
dessen Begründung er gegen Migrant/innen und Demokrat/innen hetzt.
Quelle: NIP²
21. Dezember 2010
Das Auto des Berliner DVU-Vorsitzenden Torsten Meyer wird vermutlich von Neonazis beschädigt. Als
Reaktion auf dessen Austritt aus der NPD-Fraktion wird er in Rund-SMS‘ als „Drecksau“ beschimpft und seine
Adresse mit dem Hinweis, sich bei dem Verräter „zu bedanken“ verschickt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
27. Dezember 2010
Am nördlichen Ausgang des S-Bhf. Lichtenberg und in der Siegfriedstraße werden mehrere Schriftzüge für das
neonazistische Internetportal "NW Berlin" gefunden und entfernt.
Quelle: Antifa Hohenschönhausen
Legende:
1
GBM – Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde
2
NIP Berlin – Nazis in den Parlamenten Berlin
3
JANO – Jugendantifa Nord-Ost
4
UJZ Karlshorst – Unabhängiges Jugendzentrum Karlshorst