BUND
Dzeit
Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg
aktuell
04.15
Volksbegehren gegen Massentierhaltung
in Brandenburg noch bis zum 14.1.2016
Inhalt
THEMA
Antibiotika
Mieser Kuhhandel: TTIP
Seite 2
„Immer mehr Antibiotika
sind keine Lösung“:
Interview mit Allgemeinmediziner Knut Horst
Seite 3
AKTUELL
Sulfat im Wasser:
Wer zahlt die Zeche?
Seite 4
Wachsen mit der Tram
Seite 4
Gefährliches Doping im Stall
Der exzessive Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung bedroht eine der größten
Errungenschaften der Medizingeschichte.
B
ewegen wir uns auf ein post-antibiotisches Zeitalter zu, wie die Weltgesundheitsorganisation warnt? Ihren Schätzungen
zufolge sterben in Europa jährlich 25.000
Menschen an Infektionen, die seit der Erfindung der Antibiotika vor rund 80 Jahren
eigentlich behandelbar sind. Andere Experten gehen von wesentlich mehr Sterbefällen
aus. Nach dem Motto „sicher ist sicher“ verschreiben viele Hausärzte seit Jahrzehnten
bedenkenlos Antibiotika, auch wenn gar nicht
klar ist, ob wirklich eine bakterielle Infektion
vorliegt oder nicht vielleicht doch eine virale
Erkrankung, gegen die Antibiotika nichts ausrichten können.
Der größte Teil der Antibiotika wird in der
Massentierhaltung verabreicht. Bundesweit
1.238 Tonnen Antibiotika verkaufte die Pharmaindustrie 2014 an die Veterinärmediziner
– das ist etwa die vierfache Menge dessen, was
in der Humanmedizin zum Einsatz kommt.
Neun von zehn Masthähnchen bekommen
im Lauf ihres kurzen Lebens Antibiotika. Sind
all diese Tiere wirklich krank? Angesichts der
qualvollen Enge in den Tierfabriken, die die
gegenseitige Ansteckung fördert, und des
permanenten Stresses, unter dem die Masttiere stehen, wäre es kein Wunder. Nur: Mit
Sicherheit weiß man es nicht, da sich kein
Tierarzt die Mühe macht, sämtliche Tiere im
Stall zu untersuchen. Stattdessen wird vorbeugend der ganze Bestand behandelt. Bei
dieser sogenannten Metaphylaxe mischen
die Mäster einfach Medikamente in Futter
und Trinkwasser. Ob die tatsächlich kranken
Tiere eine ausreichende Dosis erhalten, die
die zu bekämpfenden Bakterien tötet, bleibt
dem Zufall überlassen, dafür steigt das Risiko,
dass sich Resistenzen bilden. Und die nun
antibiotikaresistenten Keime finden früher
oder später den Weg zum Menschen, etwa
über das Grundwasser und die Luft.
Für die Tierärzte ist die Verabreichung von
Antibiotika nicht nur einfach, sondern auch
lukrativ, schließlich sind sie am Arzneiumsatz
beteiligt. Doch was haben die Tierhalter von
dieser biologischen Keule? Zum einen wollen
sie sichergehen, dass möglichst viele Tiere die
Schlachtung erleben, was bei den Zuständen
in den Tierfabriken keine Selbstverständlichkeit ist. Zum anderen haben Antibiotika
eine lange Tradition als wachstumsfördernde
Mittel. Sie zu diesem Zweck einzusetzen, ist
in der EU seit 2006 verboten. Aber wer unbedingt dopen will, findet unter zehntausenden Tieren immer eines, das die passenden
Symptome zeigt – und schon wird der ganze
Stall behandelt.
Was macht die Politik?
Seit Mitte 2014 müssen die Betreiber von
Massentierhaltungsanlagen melden, wie
viel Antibiotika sie verfüttern. Dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt
verhindern möchte, dass Ergebnisse dieser
Erhebung in die Öffentlichkeit kommen, hat
einen einleuchtenden Grund: Die Daten haben
kaum Aussagekraft, weil die Massentierhalter
die Erhebung sabotieren können. Was viele
von ihnen nach Kräften tun, wie die Lage
in Brandenburg zeigt. Die Landesregierung
sieht sich außer Stande, die Gesamtmenge der
verabreichten Tiermedikamente zu beziffern,
denn „ein Teil der durch die Tierhalter mitgeteilten Werte erwies sich als nicht plausibel.“
Konsequenz: keine. Die gesetzliche Vorgabe
ist eigentlich ganz einfach. Betriebe ab einer gewissen Größe müssen melden, wenn
sie Antibiotika einsetzen, und darlegen, wie
viele Tiere wie lange welche Medikamente
bekommen haben. Wenn sie keine Antibiotika
einsetzen, müssen sie nichts melden. Überschreitet die Arzneimenge eine bestimmte
Grenze, müssen sie einen Plan zur Reduzierung vorlegen. Das Problem ist nur: Wer
nicht melden möchte, meldet nicht. Und wer
meldet, kann melden, was er will. Kontrolle
findet nicht statt.
Aber es bewegt sich etwas bei den beiden
Regierungsfraktionen im Bundestag. Die SPD
will die Menge der verfütterten Antibiotika
halbieren, die Union möchte Reserveantibiotika nur noch eingeschränkt im Stall verwendet
sehen und „Fehlanreize im Vergütungssystem
der Tierärzte“ abschaffen. Diese Vorstöße sind
löblich. Aber sie werden nur dann Realität,
wenn eine kritische Öffentlichkeit weiter
Druck macht. sp
Die konsequenteste Möglichkeit, das
für Menschen gefährliche Doping in
den Tierfabriken zu stoppen, ist der
Ausstieg aus der Massentierhaltung.
Ein großer Schritt in diese Richtung
gelingt uns, wenn wir das Volksbe
gehren gegen Massentierhaltung in
Brandenburg zu einem Erfolg machen.
Wie das genau funktioniert und wel
chen Beitrag auch die Berlinerinnen
und Berliner dazu leisten können,
lesen Sie in der Randspalte von Seite 3.
www.volksbegehren-massentierhaltung.de
Gerichtsurteil: Nur Natur
kann Natur ersetzen
Seite 5
Nein zur dritten Startbahn
Seite 5
Von wegen vegetarisch:
Versteckte Tiere in
Lebensmitteln
Seite 6
BUNDjugend aktiv
gegen Massentierhaltung
Seite 6
NATUR ERLEBEN
Die Eichwerder
Moorwiesen
Seite 7
KURZ & BUND
Antibiotika in Zahlen
Seite 8
Gewinnspiel:
BIO kommt mir
in die Tasche
Seite 8
www.BUNDzeit.de
Antibiotikaresistente Keime
können mit der Gülle aus
den Ställen über Fließgewässer ins Trinkwasser gelangen. Nicht nur, aber auch
deshalb ist schlampiger Umgang mit und illegale Entsorgung von Exkrementen
der Massentierhaltung gefährlich – und in Deutschland weit verbreitet. Das
zeigt eine BUND-Presseauswertung der Gülle-Havarien
im ersten Halbjahr 2015.
www.kurzlink.de/guelle
Mit dem Freihandelsabkommen „Transatlantic Trade and Investment Partnership“ (TTIP) kommt zwar nicht direkt die
Erlaubnis zur Antibiotikamast in Europas Ställe zurück, wohl
aber das Fleisch von mit Antibiotika gemästeten Tieren in die
Kühlregale, denn für Schlachtprodukte von der jeweils anderen Atlantikseite sollen alle Importbeschränkungen fallen.
Bislang waren die Fleischmärkte verschlossen: Europa hatte
die Einfuhr von US-Schweinefleisch untersagt, weil in der
EU Wachstumshormone verboten sind. Die USA ließen mit
Verweis auf BSE kein europäisches Rindfleisch nach Amerika.
Wenn TTIP kommt, öffnen sich zwei Landwirtschaftsmärkte,
auf denen bisher sehr unterschiedliche Regeln gelten. Das gilt
nicht nur für den Umgang mit einzelnen Stoffen oder Verfahren wie Mast mit Antibiotika und Wachstumshormonen oder
das viel diskutierte Chlorhühnchen, sondern auch für Grundsatzfragen. Beispiel Tierschutz: Auf dem Papier – wenn auch
zumeist nur dort – gelten in der EU fünf Grundsätze im Umgang mit Nutztieren: Freiheit von Hunger und Durst, Freiheit
von Unbehagen, Freiheit von Schmerzen, Freiheit von Angst,
Freiheit zum Ausleben artgerechter Verhaltensweisen. In den
USA gibt es auf Bundesebene lediglich ein Gesetz, das grausames Schlachten verhindern soll. Einzelne Bundesstaaten
haben zudem Regelungen zur Haltung bestimmter Tiere, so
etwa Kalifornien, das Legehennen 250 cm² Platz zugesteht.
THEMA
Bloß keine Transparenz!
Wir haben es satt!
Vormerken:
Demo für Bauernhöfe
statt Agrari ndustrie,
Samstag, 16.1.2016, 12 Uhr,
Berlin Hauptbahnhof
Seite 2
Was tut die Pharmaindustrie gegen
Resistenzen?
Knut Horst: Antibiotika kommen bei schweren bakteriellen
Infektionen zum Einsatz, etwa bei Blasen-, Nieren-, Magenund Darminfektionen, Wund- und Hautinfektionen, Infek
tionen der Atemwege, des Gehirns und der Hirnhäute.
Sie betreibt die Entwicklung neuer Antibiotika nicht gerade
mit Volldampf. Es gibt andere Bereiche in der Pharmazie,
die lukrativer sind. Ich finde, es ist eine staatliche Aufgabe,
das zu lenken. Aber immer mehr Antibiotika sind auch
keine Lösung!
Wie zeigt sich, ob die zu bekämpfenden
Bakterien gegen Antibiotika resistent
sind?
Nehmen wir mal an, Sie kommen mit den Symptomen
einer Nierenbeckenentzündung in die Praxis. Sie bekommen ein bestimmtes Antibiotikum. Der Arzt gibt Ihren
Urin ins Labor zur Anzucht der darin enthaltenen Bakterien in Petrischalen. Diese Kulturen setzt man einzelnen Antibiotika aus und sieht, ob die Bakterien aufhören
zu wachsen. Auf diese Weise die Resistenzlage zu testen,
dauert etwa drei Tage. Wenn Sie keine Besserung erfahren,
kennt man so das Alternativantibiotikum, das wirkt.
Auch in den USA hat die
Fleischwerbung wenig mit
der Realität der Massentierhaltung zu tun.
hormonen gedopt und nach dem Schlachten in einem Chemikalienbad desinfiziert wurden. Denn dazu wären eindeutige
Kennzeichnungen nötig. Diese werden aber nicht kommen,
weil Kennzeichnungspflichten nach TTIP eine „Diskriminierung“ darstellen. Das bedeutet beispielsweise, dass die Bundesregierung nicht ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag
halten kann, eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch von
Tieren einzuführen, die mit gentechnisch verändertem Futter
gemästet wurden – will sie nicht Klagen von dadurch „diskriminierten“ Unternehmen riskieren.
Für die bäuerliche Landwirtschaft bringt TTIP keine Vorteile.
Wie soll sie mit den Farmern aus Übersee konkurrieren, die
dank riesiger Flächen und minimaler gesetzlicher Regulierung
deutlich billiger produzieren können? In Europa profitieren
von TTIP die großen Tierfabriken, die angesichts der Sättigung
des europäischen Markts nur zwei Optionen haben, um noch
mehr Geld zu verdienen: entweder weltweit exportieren – oder
die Produktionskosten senken, damit die Gewinnmarge größer
wird. Da käme ein Wettbewerb um niedrigere Standards nach
dem Motto „Was drüben erlaubt ist, darf hier nicht verboten
sein“ doch überaus passend.
Mehr unter www.BUND.net/ttip
von Christine Kühnel und Burkhard Voß
Haltungsbedingungen unter aller Sau, Bedrohung
der Artenvielfalt wegen
Maismonokulturen, Überdüngung, Hunger dank
Flächenkonkurrenz von
Anbauflächen für Nahrungsmittel und Tierfutter,
miese Klimabilanz: Die Liste
der unerwünschten Folgen
von industrieller Tierproduktion und ungezügeltem
Fleischkonsum ist lang. Die
neue BUND-Broschüre „Maß
halten statt Massen halten“
erläutert die wichtigsten
Probleme und sagt, was man
gegen Massentierhaltung
tun kann.
www.kurzlink.de/massentiere
Für die Fleischindustrie bedeutet TTIP neue Märkte, für die
europäischen Verbraucher hingegen weniger Wahlfreiheit:
Ihnen fehlt die Möglichkeit, Produkte zu identifizieren, die
von Tieren stammen, die mit Antibiotika oder Wachstums-
EDITORIAL
Maß halten statt
Massen halten
© Dwight Burdette
W
ieso bekommen gesunde Tiere Antibiotika? Aus Sicht
der Massentierhalter ist es vorteilhaft, wenn Schweine,
Hühner oder Puten schneller wachsen und weniger Futter
für die Gewichtszunahme brauchen. Genau das ermöglichen
antibiotisch wirkende Stoffe, da sie bestimmte Bakterien im
Darm bekämpfen, sodass das Tier mehr Nährstoffe aus dem
Futter verwerten kann. 2006 verbot die EU diese Masthilfe, in
den USA ist sie erlaubt. Einen kleinen Schritt in Richtung der
europäischen Regelung hat sich nun die US Food and Drug
Administration bewegt, indem sie anordnete, dass Amerikas
Farmer ab Oktober 2015 keine für die Humanmedizin besonders wichtigen Antibiotika, sogenannte Reserveantibiotika,
mehr als Wachstumsbeschleuniger in der Tiermast einsetzen dürfen. „Normale“ Antibiotika bleiben aber erlaubtes
Kraftfutter. Und zu therapeutischen Zwecken dürfen auch die
Reserveantibiotika weiterhin in die Tröge.
BUNDzeit: Herr Dr. Horst, welche Krank
heiten behandelt die Humanmedizin mit
Antibiotika?
Wenn Sie nicht zu den in Brandenburg
Wahlberechtigten gehören, aber Freunde,
Verwandte oder Kollegen aus Brandenburg
haben, freuen wir uns über Ihre Unters
tützung bei der Werbung für das Volks
begehren. Leisten Sie hier Überzeugungsund Aufklärungsarbeit! Worum es bei dem
Volksbegehren geht, lesen Sie in dieser
BUNDzeit, die sich schwerpunktmäßig mit
Antibiotikamissbrauch beschäftigt, einem
Thema, das eng mit der industriellen
Herstellung von Tieren verbunden ist.
Liebe Leserin, lieber Leser,
dürfen wir uns etwas von Ihnen zu
Weihnachten wünschen? Sehr schön,
wir haben da nämlich schon eine Idee:
Unterstützen Sie mit dem BUND das
Brandenburger Volksbegehren für den
Ausstieg aus der Massentierhaltung!
Wenn Sie im Land Brandenburg gemeldet
und 16 Jahre oder älter sind, ist Ihre
Unterschrift eine große Hilfe. Wie das
geht, steht auf der gegenüberliegenden
Seite in der Randspalte.
Sollte Weihnachten nicht Ihr Ding sein,
nehmen wir auch gern Neujahrsgeschenke
an, im Rahmen des Volksbegehrens bis
zum 14. Januar.
Wir wünschen Ihnen einen
besinnlichen Jahresausklang und
einen guten Start 2016!
Woher kommen die resistenten Keime?
Zu häufige Anwendung ohne Not, zu kurze Anwendungsdauer. Es gibt genetische Untersuchungen, um die ver
schiedenen Stämme der Bakterien zu unterscheiden, etwa
den bekanntesten Krankenhauskeim, den Methicillinresistenten Staphylococcus aureus (MRSA). Wenn man
die in Deutschland vorkommenden MRSA-Keime mit
solchen aus USA oder Indien vergleicht, so haben sie
andere genetische Informationen. Weiter differenziert
man zwischen durch die Tierhaltung begründeten Anti
biotikaresistenzen (livestock-assoziierte MRSA, LA-MRSA)
und anderen Formen.
Lässt sich nachweisen, dass bestimmte
Keime aus der Tierhaltung den Weg zum
Menschen finden?
Bauern haben natürlich Kontakt mit ihren Tieren, sie sind
dann mit diesen Bakterien besiedelt und diese können
beispielsweise Wundinfektionen verursachen. Das ist belegt.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Patientin mit Blasenentzündung, die verschriebenen Antibiotika wirken nicht –
resistenter Keim. Allerdings ist sie keine Risikopatientin,
jung und gesund, war vorher nicht im Krankenhaus oder
hatte keine Länder bereist, in denen viel mehr resistente
Keime in der Bevölkerung unterwegs sind, weil Antibiotika ohne Verschreibung zu bekommen sind. Die Patientin
könnte die Keime über das Essen aufgenommen haben,
etwa über Gemüse, das mit Gülle gedüngt wurde. Es wird
derzeit zu den verschiedenen Wegen der Keime aus den
Ställen in die Humanpopulation geforscht. In größeren
Mengen gelangen Bakterien über die Gülle, die auf dem
Feld ausgebracht wird, in die Umwelt, ins Oberflächen
wasser. Und über die Lüftung. Die industriellen Tiermastanlagen brauchen Entlüftung, weil sonst die Tiere an ihrem
eigenen Ammoniakausstoß sterben. Mit der Abluft wird
auch Staub in die Umgebungsluft gewirbelt, der trockenen
Kot enthält. Man kann resistente Bakterien in Autos
nachweisen, die hinter Tiertransportern gefahren sind.
Problematisch ist der Austausch der genetischen Informa
tionen zur Antibiotikaresistenz unter den Gülle- und
Bodenbakterien, dadurch verbreiten sich Resistenzen in
der Umwelt.
Ja. Studien zeigen einen Unterschied zwischen Regionen
mit vielen großen Mastanlagen und solchen mit weniger
vielen. Bei Aufnahme in Krankenhäuser wurden Menschen
untersucht: Im Münsterland stammen rund ein Viertel
der MRSA-Nachweise aus der Tierhaltung, im Süden
Brandenburgs waren es nur ein Zehntel. Im Postleitzahlenbereich 16, Nordbrandenburg, stieg der Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung in den vergangenen drei Jahren
um 16 Tonnen, Großmastanlagen sind in Brandenburg
im Kommen.
Brandenburg soll nur
noch artgerechte Tierhaltung finanziell f ördern,
das Abschneiden von
Schwänzen und Schnäbeln
verbieten, eine(n) Tierschutzbeauftragte(n)
berufen und Verbänden
ein Klagerecht zum Wohl
der Tiere einräumen.
Außerdem soll das Land
Folgendes im Bundesr at
unterstützen: Schutz
vor Gestank und Staub
partikeln aus Megaställen
(Immissionsschutzrecht),
weniger Gülle (Düngemittelverordnung), mehr Mitspracherecht für Kommunen bei der Genehmigung
von neuen Tierfabriken,
schärfere Regeln für den
Einsatz von Antibiotika
bei Nutztieren. Antibiotika
im Stall muss lückenlos
dokumentiert werden.
Sondern?
Weniger Antibiotika verordnen. Ich möchte da nicht
mit dem Finger auf Bauern und Tierärzte zeigen – wir
Humanmediziner sind die Hauptverantwortlichen für
die bisherigen Probleme mit Krankenhaustoten durch
MRSA. Der schnelle Griff zum Rezeptblock ist doch noch
sehr verbreitet. Aber die Tierhaltung muss auch ihren
Beitrag leisten, immerhin werden in der Veterinärmedizin
bundesweit 1.200 Tonnen Antibiotika im Jahr verabreicht,
in der Humanmedizin „nur“ 300 Tonnen. Die Gesamtmenge der Antibiotika muss verringert werden, das
gilt für Menschen wie für Tiere.
Könnte man nicht bestimmte Wirkstoffe
für die Humanmedizin reservieren?
Unbedingt! Neuere Wirkstoffe wie Fluorchinolone
oder Cephalosporine der vierten Generation sollten der
Humanmedizin vorbehalten sein. Wobei das ein Dilemma für die Tierärzte bedeuten kann: Wenn sie bestimmte
Arzneien nicht mehr verschreiben dürfen, müssen sie
vielleicht zusehen, wie zehntausende Tiere in einem Stall
eingehen. Letztlich müssen sich die Tierhaltungsbedingungen so ändern, dass Antibiotika beim Nutzvieh unnötig werden.
Wo unterschreiben?
Beim Volksbegehren kann
der BUND nicht einfach
auf der Straße Unterschriften sammeln. Vielmehr
müssen mindestens 80.000
Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in Brandenburg
haben und das 16. Lebensjahr bis zum Eintragungsende 14.1.2016 vollendet
haben, ihre Unterschrift
auf dem Gemeindeamt ihres
Wohnorts leisten – oder
sich wie bei der Briefwahl
die Unterlagen nach Hause
schicken lassen. Dazu
trägt man lediglich Name,
Adresse und Geburtsdatum
auf der Internetseite des
Volksbegehrens ein.
www.volksbegehrenmassentierhaltung.de
Wie können wir uns praktisch vor
möglicherweise antibiotikaresistenten
Keimen schützen?
Obst und Gemüse gründlich waschen, Fleischprodukte
gut durchgaren, Vorsicht beim Auftauwasser, Fleisch nie
auf Holzbrettern ablegen – und natürlich immer Hände
waschen! Richtig keimfrei wird das Essen zwar nie, aber
wenigstens so keimarm, dass man nicht krank wird. Ich
möchte vor „Sagrotanwahn“ warnen. Die wichtigere Frage
ist: Was esse ich? Der Fleischkonsum ist zu hoch. Empfohlen sind nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche,
der deutsche Durchschnittsmann isst knapp 1.100 Gramm.
Das hat Folgen, nicht nur für die Resistenzentwicklung,
sondern auch für Cholesterin, Blutdruck, Zucker und
Übergewicht. Gleichzeitig ist der Massenkauf von Fleisch
verwerflich, wenn man weiß, wie die Tiere gehalten werden. Weniger Fleisch wäre besser für Verbraucher, Bauern
und Tiere.
Das Gespräch führte Sebastian Petrich
Gibt es regionale Unterschiede beim
Auftreten von Antibiotikaresistenzen?
Dr. med. Knut Horst, Jahrgang 1975,
Medizinstudium in Hamburg und
Berlin, seit 2014 Hausarzt in DallgowDöberitz. Mitglied der „Ärzteinitiative
gegen Massentierhaltung“ und bei
„Mein Essen zahle ich selbst“, Vertreter
des Brandenburger Volksbegehrens
gegen Massentierhaltung. Seit 2007
selbst „Massentierhalter“ mit zeitweise
über 400.000 Honigbienen im Garten.
Volksbegehren
gegen
Massentierhaltung
Worum geht es?
© privat
Gülle im Wasser
Mit TTIP könnte es der Fleischindustrie gelingen,
missliebige Gesundheits-, Umwelt- und Tierschutzstandards aufzuweichen.
Zur Person
Bei einer Stichprobe in verschiedenen Filialen der fünf
größten Discounter Deutschlands fand der BUND Ende
2014 auf 88 Prozent der
gekauften Putenfleisch-
stücke antibiotikaresistente
Keime. Von den 57 Proben
erwiesen sich in derLaboruntersuchung 50 als belastet
mit ESBL-produzierenden
Darmkeimen (Extended
Spectrum Beta-Lactamase)
oder MRSA-Keimen (Me
thicillin-resistente Staphyloccus aureus), einige Proben wurden auf beide Keime
positiv getestet.
www.BUND.net/antibiotikaresistenzen
Allgemeinmediziner Knut Horst über Übertragungswege von Bakterien, die Verantwortung
von Human- und Veterinärmedizin und Hygiene in der Küche
© Dwight Burdette
Resistente Keime auf
Discounterfleisch
„Immer mehr Antibiotika
sind keine Lösung“
THEMA
Info
Mieser transatlantischer
Kuhhandel
Werben und spenden
Auch wenn Sie nicht in
Brandenburg wohnen, können Sie das Volksbegehren
gegen Massentierhaltung
unterstützen. Zum Beispiel
indem Sie dort Flyer verteilen, wo viele Menschen aus
Brandenburg zu erwarten
sind, etwa an Bahnhöfen,
an denen S- und Regionalbahnen ins Umland fahren.
Infomaterial können Sie
unter 0331 23700141 oder
info@volksbegehren-massentierhaltung.de bestellen.
Und natürlich hilft auch
jede Spende an
BUND Brandenburg, IBAN:
DE24 4306 0967 1153 2782 00,
Stichwort: Volksbegehren
gegen Massentierhaltung
Seite 3
© Hanno Böck
AKTUELL
AKTUELL
Info
Bis 2020 ohne
Braunkohle
Jetzt zu Ökostrom
wechseln
Sorgen Sie dafür, dass Kohle- und Atomstrom keine
Abnehmer mehr findet und
wechseln Sie den Stromanbieter – wenn Sie es nicht
schon längst getan haben.
Um auf keine Pseudo-Ökostromangebote hereinzufallen, rät der BUND, nur zu
Anbietern zu wechseln, die
das „Grüner Strom“-Label
der Umweltverbände tragen.
www.gruenerstromlabel.de
Workshop
„Verkehrszähmer“
Wie können Kinder das
Zufußgehen auf ihren alltäglichen Wegen trainieren,
um sicher und eigenverantwortlich am Straßenverkehr
teilzunehmen? Die Aachener
Lehrerin Angela Baker-Price
hat mit dem „Verkehrszähmer-Programm“ ein ganzheitliches Schulwegkonzept
entwickelt.
5.1.2015, 14–17 Uhr,
BUND Berlin
Crellestraße 35, Berlin,
Anmeldung bei Gabi Jung,
030 78790013 oder
jung@BUND-Berlin.de
Tüftlerinnen und
Bastler gesucht!
Das Schöneberger RepairCafé wird so gut nachgefragt, dass der BUND weitere
Ehrenamtliche sucht, die bei
der Organisation und beim
Reparieren helfen. Interesse?
Kontakt:
Daniel Affelt, 030 78790060,
repaircafe@BUND-Berlin.de
www.repaircafe-schoeneberg.de
Seite 4
BUND stoppt Eierfabrik
Links die S1, mittig die
Baustraße über den Stammbahngleisen, rechts der Crelleurwald, im Hintergrund
die Langenscheidtbrücke
Wer zahlt die Zeche?
Kraftwerk und Tagebau
Jänschwalde
In Brandenburg hat die Diskussion begonnen, wer für die Sulfatbelastung des Trinkwassers verantwortlich ist. Das sollte Berlin eine Warnung sein, neue Tagebaue im Nachbarland nicht einfach
hinzunehmen.
M
ichael Müller hat seinen Auftrag erfüllt. In seltener
Einmütigkeit hatten ihn alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus aufgefordert, sich bei der gemeinsamen Landesplanungskonferenz von Berlin und Brandenburg Anfang
September gegen neue Braunkohletagebaue auszusprechen.
Das hat er getan. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar
Woidke widersprach erwartungsgemäß, wies auf die von der
Braunkohle abhängigen Arbeitsplätze hin und erinnerte daran, dass Berlin weit davon entfernt ist, seinen Energiebedarf
aus erneuerbaren Quellen zu decken. Anschließend gingen die
beiden SPD-Länderchefs wieder zur Tagesordnung über. Die
Probleme, die mit der schmutzigen Energie aus der Lausitz
verbunden sind, bleiben aber.
Während die verheerende Klimabilanz der Kohleverstromung
für die meisten Menschen in der Region abstrakt bleibt, ist das
Problem mit zu hohen Sulfatwerten im Wasser nicht mehr zu
übersehen. Sulfat wird mit dem Sümpfungswässern aus den
aktiven Tagebauen abgepumpt, um den Grundwasserspiegel
bei der Braunkohleförderung niedrig zu halten und gelangt
über die Fließgewässer ins Trinkwasser. Wenn Tagebaue stillgelegt werden und das Grundwasser steigt, kommt weiteres
Sulfat in die Flüsse. Mittlerweile hat das Sulfat in der Spree
in einer sehr bedenklichen Konzentration das Wasserwerk
Briesen erreicht, das Frankfurt (Oder) versorgt. Zu viel Sulfat
im Trinkwasser führt zu Erbrechen und Durchfall, vor allem
Säuglinge und Kleinkinder vertragen wesentlich weniger von
dem Schwefelsalz als gesunde Erwachsene. Weil Sulfat mit
herkömmlichen Methoden nicht zu filtern ist, müssen die
Frankfurter Wasserbetriebe das Trinkwasser so lange verdünnen, bis die Grenzwerte eingehalten werden. Dazu ging das
zwischenzeitlich stillgelegte Wasserwerk Müllrose wieder in
Betrieb. Kosten: sechs Millionen Euro. Wer soll die zahlen?
Die bundeseigene Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), die sich um die aufgelassenen
Tagebaue kümmert, will sich aus Sorge vor einem Präzedenzfall nicht beteiligen und verweist auf ein in ihrem Auftrag
erstelltes Gutachten. Es rechnet das Sulfat im Spreewasser
zu 54 Prozent den aktuellen Tagebauen, zu 30 Prozent den
ehemaligen Tagebauen und zu 16 Prozent natürlichen Quellen
zu. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt ein Gutachten der
Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Demnach
verdreifachten sich in den vergangenen vier Jahren die Sulfatfrachten aus den aktiven Tagebauen des Vattenfall-Konzerns.
D
ass Naturschützer gegen Straßenbaupläne vorgehen,
passiert immer wieder, was angesichts des autofixierten
Treibens in den Verkehrsministerien dieser Republik auch
nicht weiter verwunderlich ist. Aber wenn sie eine Behörde gerichtlich daran hindern, einen Rad- und Fußweg anzulegen, dann horcht die interessierte Öffentlichkeit doch
einmal auf. So geschehen im Februar 2015, als der BUND
das Verwaltungsgericht Berlin einschalten musste, um vom
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg veranlasste Arbeiten im
Wannseebahngraben zu stoppen. Allerdings ging es nicht
darum, das Vorhaben als solches zu verhindern, denn den
„Multifunktionsweg“ auf den derzeit ungenutzten Gleisen der
Stammbahn entlang der S1 zwischen den Stationen Yorckstraße und Julius-Leber-Brücke hält auch der BUND für eine
sinnvolle Zwischennutzung, bis die Stammbahn wieder eines
Tages als Regionalbahn vom Potsdamer Platz über Zehlendorf
und Kleinmachnow nach Potsdam fährt. Allerdings besteht
der BUND auf eine ordentliche Planung, sowohl inhaltlich
als auch formal.
Damit gerät die Argumentationslinie der Brandenburger Landesregierung, das Sulfatproblem sei ein vorübergehendes,
das mit der Flutung alter Tagebaue seinen Höhepunkt bereits erreicht habe, ins Wanken. Wenn aktive Tagebaue die
wesentliche Verantwortung für die Wasserverschmutzung
tragen, wie kann man dann neue Tagebaue genehmigen,
die weit bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts Sulfat in
die Flüsse tragen? Michael Müller kann sich schon einmal
darauf vorbereiten, den Berliner Haushalten zu erklären, warum das Berliner Trinkwasser teurer wird, schließlich ist das
Wasserwerk in Friedrichshagen das nächste, das die SulfatGrenzwerte nicht einhalten kann.
Wachsen mit
der Tram
m 70.000 bis 80.000 Menschen könnte Berlin 2015 wachsen, schätzt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
Das macht sich bereits in vollen Bahnen und Bussen bemerkbar. Immerhin darf die BVG seit 2014 ihr Angebot ausweiten,
zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Zuletzt wurden im Oktober
die Takte auf einigen Buslinien (unter anderen M32, M37,
M41, 106, 240) verdichtet. Um die Lage grundsätzlich zu
entspannen, fehlen aber Busse und Personal. Auf den UBahnlinien U6, U7 und U9 fährt die BVG bereits am Limit.
Es ist daher Zeit, ein strukturelles Problem des Berliner Nahverkehrs zu beheben: die Straßenbahnlosigkeit im Westen.
Die Achse Leipziger Straße–Potsdamer Platz–Hauptstraße–
Steglitz ist ein gutes Beispiel für Verbindungen, die so stark
nachgefragt werden, dass die BVG beim besten Willen keine
gute Busverbindung anbieten kann. Hier muss ein Busersatzverkehr her: die Tram. Doch die Planung für diese Strecke hat
noch nicht einmal begonnen, weil U5 und A100 fast alle Ressourcen beanspruchen, sowohl finanziell als auch personell.
Lediglich die Straßenbahn vom Hauptbahnhof nach Moabit
ist derzeit tatsächlich in Planung. Der BUND setzt sich bei
diesem Vorhaben dafür ein, dass sich die Tram den Platz auf
der Straße nicht mit dem Autoverkehr teilen muss, sondern
eine eigene Trasse erhält, überwiegend als Rasengleis. Und
Inhaltlich hatte der Plan des Bezirksamts das Manko, mehr
als 90 Bäume des sogenannten Crelle-Urwalds auf Höhe des
Crellemarktes roden zu wollen. Grund: ein Kabelkanal zwischen den zu überbauenden alten Gleisen und der Böschung.
Während auf den anderen Abschnitten des Wannseebahngrabens der Weg problemlos zwischen den durch einen Zaun
gesicherten S-Bahngleisen und jenem Kabelkanal auf der
alten Bahntrasse verläuft, sollte er nach Auffassung des Bezirksamts auf einem rund 200 Meter langen Stück auf die
vegetationsbestandene Böschung verschwenkt werden – weil
der Platz zwischen S-Bahn und Kabelkanal zu schmal sei.
Dabei verläuft dort heute bereits eine Baustraße der DB AG,
die lediglich asphaltiert werden müsste.
Formal war das Vorgehen des Bezirksamts aus mehreren
Gründen unhaltbar. Zum einen fehlte mit einem verabschiedeten Bebauungsplan die rechtliche Grundlage für die Gestaltung der Grünfläche im Wannseebahngraben. Zum anderen
hätte der Bezirk ein naturschutzfachliches Eingriffsgutachten
vorlegen müssen, das klärt, inwieweit Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen notwendig sind. Außerdem hatte die Behörde
versäumt, bei den zu fällenden Bäumen zu prüfen, ob sie von
Höhlenbrütern bewohnt wurden. Jenseits dieser rechtlichen
Fragen bedenklich: Die Bezirksverwaltung hatte einen von
über 1.000 Menschen unterstützten Einwohnerantrag für die
naturschonende Alternative ignoriert.
Ende September hat das Verwaltungsgericht entschieden,
dass Maßnahmen dieser Größenordnung ein Eingriff in die
Natur sind, die einer Beteiligung eines anerkannten Naturschutzverbands bedürfen. Vor allem stellten die Richter klar,
dass Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen funktionsbezogen
erfolgen müssen. Das bedeutet: Wenn gefällt und versiegelt
wird, muss an anderer Stelle neu gepflanzt und entsiegelt
werden. Genau das wollte das Bezirksamt vermeiden, indem es
den Multifunktionsweg als Verbesserung von Landschaftsbild
und Erholung mit der verlorengegangenen Natur verrechnete.
Nun ist das Bezirksamt gefordert, gemeinsam mit dem BUND
und der DB AG, der die Stammbahntrasse gehört, eine Lösung
zu finden, die die Vegetation im Wannseebahngraben schont
und gleichzeitig der Bevölkerung diese grüne Oase in nicht
allzu ferner Zukunft zugänglich macht. sp
Nein zur dritten Startbahn
Berlin hat die Chance, auf steigende Einwohnerzahlen mit neuer Verkehrsplanung zu reagieren.
U
Nur Natur kann
Natur ersetzen
Ein Urteil zwingt die Berliner Behörden, Landschaftseingriffe künftig korrekt zu kompensieren.
© Jochen Teufel
Bis 2030 soll Berlin aus der
Kohleverstromung aussteigen, aus der Braunkohlenutzung schon 2020. Darauf
haben sich die Energieexperten aller fünf Abgeordnetenhausparteien in
der Enquete-Kommission
„Neue Energie für Berlin“
geeinigt. Wärmedämmung
und Fernwärme sollen eine
viel größere Rolle als bislang
spielen. Lediglich beim Thema Stadtwerk und Rekommunalisierung der Netze gab
die CDU Minderheitsvoten
ab. Zu den sachverständigen
Mitgliedern der Kommission gehörte auch die Berliner
BUND-Vorsitzende Christine
Kühnel.
Info
Jetzt per Volksbegehren die BER-Erweiterung verhindern!
Auf der Leipziger Straße
ist die Tram überfällig.
es soll die Möglichkeit erhalten bleiben, die Bahn in einem
späteren Bauabschnitt westlich in Richtung Mierendorffplatz
zu verlängern, nicht nördlich in Richtung Seestraße, wie vom
Senat vorgesehen. Dann könnte auch die Verlängerung der
U5 in Richtung Jungfernheide und Flughafen Tegel endgültig
aus den Plänen gestrichen werden.
Apropos unsinnige Großprojekte: Der Bundesverkehrsminister
hat den nächsten Abschnitt der A100 ohne weitere Prüfung
als vordringliches Vorhaben in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, weil bei der Ostkreuz-Sanierung
eine Platte als Vorleistung für einen Autobahntunnel unter
dem Bahnhof eingebaut wurde. Die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung wird nun die nächsten Jahre beschäftigt
sein, Baurecht für die Strecke zwischen Treptower Park und
Storkower Straße zu schaffen – und der BUND wird sie nach
Kräften daran hindern, das steht fest. Und wenn eine Vorleistung den Anspruch auf späteren Bau schafft, dann müssen
jetzt auch die Straßenbahnstrecken über die Oberbaumbrücke
und über die Leipziger Straße vordringlich gebaut werden,
schließlich liegen dort schon lange Schienen.
O
bwohl bei der Flughafenattrappe im Südosten Berlins
eine Panne nach der anderen publik wird, mehren sich
die Stimmen, die schon vor der Eröffnung vor erschöpften
Kapazitäten am BER warnen und einen vorsorglichen Ausbau
fordern. Diesen von steigenden Passagierzahlen in Tegel und
Schönefeld befeuerten Ambitionen will ein breites Bündnis von Fluglärmgegnern, zu dem auch der BUND gehört,
die Grundlage entziehen und organisiert ein Volksbegehren.
Dieses fordert den Brandenburger Landtag auf, ein Gesetz zu
verabschieden, das ausschließt, den BER über die im Planfeststellungsbeschluss genehmigte Größe hinaus zu erweitern.
Das bedeutet konkret: Der neue Flughafen darf nicht mehr als
zwei Start- und Landebahnen haben und die Abfertigungskapazitäten sollen nicht mehr als 360.000 Flugbewegungen im
Jahr erlauben. Das Volksbegehren funktioniert genauso wie
das Volksbegehren gegen Massentierhaltung: Damit es Erfolg
hat, müssen 80.000 Menschen bis zum 18.2.2016 auf ihren jeweiligen Gemeindeämtern oder per Briefwahl unterschreiben.
Erfolg in zweiter Instanz:
Auch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg
gibt dem BUND Recht, der
gegen die Genehmigung
eines Megastalls für knapp
40.000 Legehennen im
uckermärkischen Zollchow
geklagt hatte. Die Richter
monierten unter anderem,
dass die Genehmigungsbehörde nicht die kumulierenden Wirkungen eines
in unmittelbarer Nähe gelegenen Hühnerstalls mit
ebenfalls etwas weniger als
40.000 Tieren berücksichtigt hatten. Auch gegen die
zweite Anlage läuft ein
Widerspruchsverfahren.
Schöneberger
Begegnungszone
Die Maaßenstraße zwischen
Nollendorfplatz und Winterfeldtplatz ist seit Oktober
Berlins erste „Begegnungszone“: Hier wird mit Straßenverengung und Tempo
20 getestet, wie sich die
friedliche Koexistenz von
Fuß-, Rad- und Autoverkehr
im Stadtverkehr realisieren lässt. Vor allem Fußgänger sollen mehr Raum
gewinnen, auch wenn der
Autoverkehr formal noch
Vorrang hat. Weitere Begegnungszonen sind in der
Bergmannstraße und am
Checkpoint Charlie geplant.
Mehr dazu in der nächsten
BUNDzeit.
Wenn schon
Online-Shopping …
… dann über boost. Dieses
Portal führt zu mehreren
hundert Online-Händlern,
von Platzhirschen bis Spezialisten. Für jeden Kauf,
der dank der Verlinkung
bei boost zustande kommt,
zahlt der jeweilige Händler eine kleine Provision an
eine gemeinnützige Orga
nisation – ohne dass es für
die Kunden teurer wird.
An wen gespendet werden
soll, können die Kunden
bei boost bestimmen. Wenn
Sie den BUND unterstützen
wollen, starten Sie Ihren
nächsten Online-Einkauf
einfach über
www.BUND-Berlin.de/boost
Informationen zum Volksbegehren und einen einfach auszufüllenden Antrag für die Briefwahlunterlagen gibt es unter
www.stimme-gegen-fluglaerm.de
Seite 5
© Sebastian Petrich
Du findest die derzeitige
Form der industriellen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion auch doof und
willst was ändern? Dann
ist die „Wir haben es satt“Demo im Januar 2016 genau
das Richtige für dich. Wir
bilden ein Aktionsteam, um
gemeinsam dafür zu mobilisieren und weitere Aktionen rund um die Demo zu
planen. Macht mit! Das erste
Treffen ist Ende November.
Genauer Termin und weitere
Infos unter berlin.BUNDjugend.de oder schreibe eine
Mail an paul@BUNDjugendberlin.de
Neue Jugendgruppe
in Brandenburg
Alle Umwelt- und Naturschutzinteressierten zwischen 14 und 20 Jahren sind
herzlich zum ersten offenen
Treffen der neuen Jugendgruppe in Potsdam eingeladen. Dabei geht es darum,
welche Interessen die Teilnehmenden haben und welche Projekte sie zusammen
mit Gleichgesinnten verwirklichen wollen.
23.11.2015, 15–17 Uhr, FreiLand Club Mitte (SPI), Haus
4, Friedrich-Engels-Straße
22, Potsdam
Weitere Infos findet ihr unter brandenburg.BUNDjugend.de
Seite 6
Schwein und Wild in der Chipspackung
Geringe Mengen von Geflügel-, Schwein- und Wildfleisch verwenden
einige Hersteller als Geschmacksverstärker für Chips. Nach Aussagen der
Verbraucherschutzorganisation foodwatch setzt beispielsweise Funny-frisch
tierische Stoffe als „Aroma“ ein, etwa für „Chipsfrisch ungarisch“, „Frit
Sticks ungarisch“ und „Erdnuss Piccos“. Eine klare Listung der tierischen
Bestandteile bei den Inhaltsstoffen gibt es jedoch nicht.
Mehl und Schweineborsten
Auch für die Verarbeitung von Zutaten werden oft tierische Bestandteile
benutzt, die man in keiner Zutatenliste finden wird. Cystein kommt meis
tens von Schweineborsten oder Federn und hilft bei der Mehlbehandlung,
damit es besser weiterverarbeitet werden kann. Synthetische Alternativen
sind auf dem Markt, aber bis jetzt teurer als die tierische Variante. Aus
diesen Gründen setzen wir uns auch für eine konsequente Kennzeichnungspflicht ein.
Anne-Sophie Rebner
Die Eichwerder Moorwiesen
© Scott Bauer/USDA
Gelatine für Saft und Wein
Bei Saft und Wein denkt man an gepresste Früchte und Eichenfässer, aber
hier wird auch Gelatine zum Filtern und Klären benutzt. Gelatine ist ein
Gemisch aus Proteinen, das aus Haut oder Knochen von Tieren gewonnen
wird. Außerdem ist oft Schweine- oder Fischgelatine als Trägerstoff für
Vitamine in Säften enthalten. Das steht wegen der geringen Mengen nicht
auf der Flasche. Immerhin: Valensina setzt Gelatine seit Kurzem nicht mehr
ein, die Verbraucherproteste haben hier also gewirkt!
Am nördlichen Stadtrand von Berlin mäandert das Tegeler Fließ durch eine bemerkenswerte
Moorlandschaft.
N
a bitte, da ist er. Keine zehn Minuten flaniert man nun
am Ufer des Tegeler Fließes entlang – und schon zeigt
sich der erste Graureiher. Er steht in seiner typischen lauernden Haltung auf einem Bein anderthalb Meter vom Ufer
entfernt, von uns nur durch das Gewässer getrennt. Offensichtlich weiß er, dass ihm von uns keine Gefahr droht. Hat
er uns überhaupt bemerkt? Erst der Blick durch das Teleobjekt
bringt Gewissheit: Das Viech ist ein Fake, vermutlich zur Passantenbelustigung aufgestellt. Aber kein Grund zum Ärger,
denn es ist nahezu unmöglich, hier spazieren zu gehen, ohne
den einen oder anderen Vogel zu sehen. Der Berliner Teil der
Tegeler Fließes, rund15 Kilometer, ist als Flora-Fauna-HabitatGebiet (FFH-Gebiet) und Europäisches Vogelschutzgebiet (Special Protection Area, SPA) gemeldet. Neben dem Graureiher
halten sich unter anderem Eisvogel, Grünspecht, Stieglitz und
Zaunkönig hier auf. Viele der hier heimischen Vögel haben
sich über den Winter allerdings in den Süden abgesetzt, etwa
Nachtigall, Bachstelze, Teichrohrsänger, Kuckuck, Rohrammer,
Gelbspötter und Pirol.
Mehr Info bei foodwatch unter www.kurzlink.de/versteckte-tiere
Aktiv werden gegen
Massentierhaltung
Das Tierleid in der Massentierhaltung, die Verwendung von Antibiotika in der Mast und die vielen unguten
Folgen für die Umwelt, die die Tierproduktion hat, gehen uns alle an und haben direkte Auswirkungen auf
unseren Alltag. Umso wichtiger ist es deshalb, dass jeder Einzelne dagegen aktiv wird. Wie kreativ solche
Aktivitäten sein können, zeigen wir hier.
Aktionen auf der Straße
Für eine Aktion der BUNDjugend NRW legen sich vier
Jugendliche in Unterwäsche und eingepackt in Plastikfolie
auf den Marktplatz, wie Hähnchen in der Frischfleischtheke. So protestieren sie gegen die unwürdigen Haltungsbedingungen, Antibiotikamissbrauch und die Umweltschäden
durch Tierfabriken. Um in dichtgedrängten Fußgängerzonen Aufmerksamkeit zu erregen, sollte man aus der Masse
herausstechen. Was wäre dafür besser als Tierkostüme?
Aktive der BUNDjugend Berlin sind so schon als Schweine, Kühe und Hühner verkleidet über den Alexanderplatz
gezogen, um die Passanten*innen mit Bildern und weiterem Infomaterial auf die Probleme der Massentierhaltung
aufmerksam zu machen. Leihen kann man sich die Kostüme
übrigens bei der BUNDjugend (www.BUNDjugend.de/shop/
kostuemverleih).
Sticker kleben und Flyer auslegen
Wer die eigene Unterstützung für nachhaltige Landwirtschaft auch im Alltag zeigen will, kann einfach einen
Sticker gegen Massentierhaltung anbringen. Zum Beispiel
am Schulranzen oder am Fahrrad. Einige Aktivist*innen
nutzen die Sticker auch im Supermarkt, um auf Tierrechte
aufmerksam zu machen. So landen Aufkleber beispielsweise auf Kartons mit Eiern aus Käfighaltung oder auf
Schokoladeprodukten. Für mehr Bewusstsein im Umfeld
kann man aber auch durch Verteilen und Auslegen von
Flyern sorgen, etwa beim Frisör oder bei der Buchhänd
lerin. Auch viele kleine Läden und Cafés haben extra Auslagen für Infobroschüren. Woher bekommt man Flyer und
Sticker? Zum Beispiel auf der „Wir haben es satt“-Demo!
Kommt zur „Wir haben es
satt“-Demo
Für die oben erwähnten und ähnliche Aktionsformen ist die „Wir
haben es satt“-Demo am 16. Januar
2016 in Berlin die perfekte Gelegenheit! Hier protestieren jedes Jahr Imkerinnen, Bauern, Bäckerinnen, Biohersteller, Winzerinnen, Schäfer und
50.000 weitere Tier- und Umweltfreunde gegen industrielle Landwirtschaft. Durch Infostände, Flyer und
direkten Kontakt zu Aktiven gibt es
bei der Demo Denkanstöße und neue
Perspektiven zum Thema tierfreundliche Lebensmittelproduktion. Und
das Beste: Wir, die BUNDjugend,
haben ein Team für begleitende
Protest- und Mobilisierungsaktionen.
Macht mit! Infos dazu gibt’s links in
der Randspalte.
Konsumverhalten ändern
Neben den genannten Aktionen macht selbstverständlich
das eigene Konsumverhalten einen großen Unterschied.
Warum nicht einfach häufiger mal ganz auf tierische
Produkte verzichten? Vegan zu kochen, ist leichter und
leckerer, als mancher vielleicht denkt, und tut nicht nur
den Tieren gut. Wer auf Fleisch nicht verzichten möchte,
sollte sich über die Herkunft des Produkts informieren
und statt auf billig besser auf bio und regional setzen.
Anne-Sophie Rebner, Lucia Bilgenroth, Tommy Tech, Georg Liebig, Björn Obmann
© BUNDjugend Berlin
Aktionsteam zur „Wir
haben es satt“-Demo
Der Eichwerder Steg ersetzte eine
Steinbrücke, die zu schwer für den
weichen Untergrund war.
Die Kennzeichnungspflicht für tierische Bestandteile in Lebensmitteln oder tierische Stoffe,
die für die Verarbeitung von Lebensmitteln verwendet werden, ist immer noch lückenhaft.
So versteckt sich manchmal „Tier“ in Produkten, wo man es nicht vermuten würde.
© Evan Amos
Tonnenweise landen genießbare Lebensmittel im Abfall.
Das will die FoodsharingBewegung ändern, die sammelt und kostenlos anbietet,
was der Handel aussortiert
(ausgenommen ist nur leicht
Verderbliches wie Fisch,
Fleisch und zubereitete
Speisen). Ab sofort gibt es
eine neue Verteilstelle, einen sogenannten FairTeiler,
in den Räumlichkeiten des
BUND Berlin, Crellestraße
35, Berlin-Schöneberg, geöffnet Montag, Dienstag und
Donnerstag 10–13 Uhr und
14–17 Uhr, Mittwoch und
Freitag 10–13 Uhr.
Was ihr tun könnt, um
selbst Foodsaver zu werden
und Lebensmittel vor dem
Wegwerfen zu retten, erfahrt ihr unter
www.foodsharing.de
Von wegen vegetarisch …
© veganbaking
Foodsharing
in Schöneberg
Der Barnimer Dörferweg, der über 32 Kilometer vom Tegeler
Hafen bis nach Ahrensfelde führt, verläuft bis zum Köppchensee, dem Endpunkt unserer Tour, parallel zum Tegeler Fließ.
Wir starten allerdings nicht in Tegel, sondern in Hermsdorf.
Vom gleichnamigen S-Bahnhof folgen wir der Heinsestraße,
um direkt hinter der platzartigen Brandtstraße links auf einen
Holzpfad einzubiegen, der die S-Bahn unter- und das Tegeler
Fließ ein erstes Mal überquert. Nun gilt es nur noch, unbeschadet über den Oraniendamm zu kommen, ihm wenige Meter
nach links zu folgen, bis es kurz nach einer Brücke nach rechts
in einen Wanderweg geht. Das von Erlenbrüchen gesäumte
Ufer macht einen für Berliner Verhältnisse recht naturnahen
Eindruck, nur der rege Radverkehr deutet darauf hin, dass
wir uns in einer besiedelten Gegend befinden. Nach einem
Wechsel der Uferseite passieren wir die Graureiherattrappe
und erreichen den Hermsdorfer See. Der See war schon einmal
wesentlich größer. Nach der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren
war das Fließtal mit Schmelzwasser gefüllt und verlandete und
vermoorte über die Jahrtausende. Um 1450 entstanden am
Tegeler Fließ die ersten Mühlen, die das Tal jahrhundertelang
prägen sollten. Durch ihr angestautes Wasser entstand der
Hermsdorfer See.
die Wiesen beginnen, die die Pferde aus dem Reiterdörfchen
Lübars ernähren, dominieren auf der Brandenburger Seite
Erlen, Weiden und Schilf, weil nach dem Mauerbau 1961 die
dortigen Bauern aufhörten, die Moorwiesen zu mähen. Wo
die Grenzanlagen standen, erkennt man heute kaum mehr:
rund 50 Meter östlich des Eichwerder Stegs. Diese Holzbrücke
verläuft das Fließ querend einen Meter über dem Boden durch
die leicht bewaldete Moorlandschaft und bietet spektakuläre
Aussichten. Der Name Eichwerder stammt vermutlich von
einem Damm, der statt der Holzbrücke Lübars und Hermsdorf
verband und der mit Eichen bepflanzt war. Biegt man hinter
dem Steg rechts ab, beginnt – nun auf Brandenburger Boden
– erneut ein erhöht angelegter Weg: der erst vergangenen Mai
angelegte Moorerlebnispfad Eichwerder Moorwiesen. Nach
rund drei Kilometern knickt der Pfad nach Süden ab und
überquert wieder das Tegeler Fließ und damit den früheren
Mauerstreifen. Linkerhand liegt der Köppchensee, das Herz des
Naturschutzgebiets „Niedermoorwiesen am Tegeler Fließtal“.
An der nächsten Kreuzung haben wir die Qual der Wahl: links
den Barnimer Dörferweg durch die Niedermoorwiesen nach
Blankenfelde nehmen, geradeaus auf dem Lübarser Weg dem
ehemaligen Grenzstreifen folgen (zwölf Kilometer bis zum
Mauerpark) – oder rechts abbiegen, um den Ausflug mit einer
Einkehr im Alten Dorfkrug Lübars zu beenden.
Lübarser Weg und Barnimer Dörferweg sind zwei der
20 grünen Hauptwege durch Berlin. Mehr dazu unter:
www.gruene-wege-berlin.de
Blick auf das Tegeler Fließ flußabwärts, im Rücken den früheren
Todesstreifen
Etwa einen Kilometer östlich des Hermsdorfer Sees bildet das
Tegeler Fließ die Landesgrenze. Das macht sich in der Landschaft bemerkbar. Während auf der (West-)Berliner Seite bald
Was bleibt, wenn wir gehen?
Ihr Vermächtnis
an den BUND:
Almuth Wenta
Telefon (0 30) 27 58 64 74
E-Mail: almuth.wenta@bund.net
www.bund.net/Testament
NATUR ERLEBEN
Tipps
Mitmachen
Honig und Apfelsaft
Die Ernte 15 auf der BUNDStreuobstwiese in Stahnsdorf war gut, sowohl bei
Äpfeln als auch bei Honig.
Apfelsaft (Goldparmäne,
Landsberger Renette,
mit und ohne Birnenbei
mischung) und erstmals
Honig, der aus den Blüten
der Streuobstwiesenbäume
gewonnen wurde, gibt es
nun im BUNDladen zu
kaufen (so lange wie der
Vorrat reicht). Die 3-LiterPackung Apfelsaft kostet
6 € , ab zwei Packungen 5 €.
300 Gramm Honig kosten
5 €. Die Erlöse kommen
dem BUND zugute. Kein
Versand!
BUND-Brlin e. V.,
Crellestraße 35,
Berlin-Schöneberg,
geöffnet Montag, Dienstag
und Donnerstag 10–13 Uhr
und 14–17 Uhr, Mittwoch
und Freitag 10–13 Uhr
Ausflugsplaner
naturtrip.org
Für alle, die zwar wissen,
was sie in ihrer Freizeit
machen wollen, aber nicht
wo, gibt es ein hilfreiches
neues Tool bei der Entscheidungsfindung. Bei naturtrip gibt man den eigenen
Standort ein, wählt die
maximale Fahrtdauer und
eine der Hauptkategorien
(Sport, Kinder, Tiere, Wellness, Wasser, Kultur, Essen,
Übernachtung, Rad und
Wandern) oder eine der
Detailkategorien. Jetzt gilt
es nur noch, das Verkehrsmittel zu bestimmen (zu
Fuß, ÖPNV, Rad, ÖPNV
plus Rad) und schon schlägt
die Karte eine Reihe Ziele
vor. Nie waren Ausflüge
ohne Auto einfacher.
www.naturtrip.org
Filmreihe Stadtnatur
Das Museum Pankow am
Wasserturm zeigt drei Filme
zum Thema Stadtnatur mit
anschließender Diskussion:
More than Honey
(12.11.2015),
Sprechende Gärten
(3.12.2015),
Im Himmel, unter der Erde
(14.1.2016).
Jeweils 19 Uhr, Museum
Pankow am Wasserturm,
Prenzlauer Alle 227/228,
Berlin-Prenzlauer Berg,
Eintritt frei
Seite 7
Herausgeber
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Berlin e.V.
Crellestr. 35
10827 Berlin
www.BUND-Berlin.de
und
Landesverband Brandenburg e.V.
Friedrich-Ebert-Str. 114a
14467 Potsdam
www.BUND-Brandenburg.de
Kontakt
Tel. 030 787900-0
E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de
www.BUNDzeit.de
Redaktion
Sebastian Petrich (sp)
Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P.
Marketing
Thorsten Edler
Vertriebsunterstützung:
primeline.berlin gmbh
Marienburger Straße 16
10405 Berlin
KURZ & BUND
Impressum
Antibiotika in Zahlen
… Rinder (inkl. Milchkühe): 568.000
… Schweine: 851.000
… Schafe: 77.000
… Hühner (inkl. Legehennen):
8.501.000
… Enten: 807.000
… Truthühner: 1.382.000
… Lidl: 12
… Penny: 11
Dabei Labornachweise von
antibiotikaresistenten ESBLund/oder MRSA-Keimen bei
Putenfleischstücken von …
… Aldi: 11
… Netto: 9
… Real: 10
… Lidl: 11
… Penny: 9
apm alpha print medien AG
Kleyerstraße 3
64295 Darmstadt
www.apm.ag
Veränderungen der Arzneimittelvergabe im Veterinärwesen
2014 gegenüber 2011 …
… 141
sujet.design
www.sujet.de/sign
Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist
im Mitgliedsbeitrag enthalten
Auflage
30.000
Gedruckt auf Ultra Lux
semiglos, 100% Recycling
Die nächste BUNDzeit
erscheint Anfang Februar w
2016. Anzeigenschluss ist
der 18. Dezember 2015.
Brandenburger Mastbetriebe,
die aufgrund der Menge ihrer
gemeldeten Antibiotikaeinsätze
verpflichtet sind, einen Aktionsplan zur Reduzierung der Medi
kamentvergabe vorzulegen …
Stimmberechtigte in
Brandenburg, …
… die 2014 für die Volksinitiative
gegen Massentierhaltung unter-
schrieben haben: 39.000
… die das Volksbegehren gegen
Massentierhaltung bis Mitte Januar
2016 unterschreiben müssen, damit
es erfolgreich ist: 80.000
1. Wie heißt das weltweit meistgespritzte Pflanzengift?
Methanal
Tritiumoxid
Glyphosat
Tipp: Suchen Sie unter www.BUND-Berlin.de/bio in der Rubrik Fünf gute Gründe für BIO
2. Wie heißt das Bündnis gegen industrielle Landwirtschaft,
das jährlich zu Großdemonstrationen in Berlin aufruft?
Wir haben es satt!
Tierfabriken? Nein Danke!
Für eine Welt ohne Massentierhaltung
Tipp: Suchen Sie unter www.BUND-Berlin.de/bio in der Rubrik BIO in Berlin-Brandenburg
3. Wer sind die "Ökonauten"?
eine BIO-Guerilla-Gruppe in Berlin
eine Genossenschaft, die solidarische Landwirtschaft betreibt
eine vegane Supermarktkette
Tipp: Suchen Sie unter www.BUND-Berlin.de/bio, Rubrik Was man sonst noch tun kann
Vorname:
Nachname:
E-Mail:
Straße:
PLZ/Ort:
Bitte nehmen Sie meine E-Mailadresse in den BUND-Newsletterverteiler auf
Bitte senden Sie mir Infos über die Arbeit des BUND Berlin e. V. per Post
Bitte schicken Sie Ihre Lösung an
BUND Berlin e. V. , Crellestraße 35, 10827 Berlin
Datenschutzhinweis: Die im Rahmen dieses Formulars erhobenen Daten werden ausschließlich für Vereinszwecke erfasst und können – ggf. durch Beauftragte des BUND
Berlin e. V. – auch zu vereinsbezogenen Informationszwecken genutzt werden.
Ich will die Arbeit des BUND unterstützen.
Ja, ich möchte Mitglied werden und wähle folgenden Jahresbeitrag:
� Einzelmitglied (mind. 50 E
BUND Berlin
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE51 1002 0500 0003 2888 00
BIC: BFSWDE33BER
Ermäßigt (mind. 16 E
Seite 8
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Durchforsten unserer Seite
und viel Glück!
Quellen: BUND-Stichproben (www.BUND.net/antibiotika-resistenzen), Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, BUND-Zählung, Landesregierung
Brandenburg
� Familie (mind. 65 E
Erbschaften an den BUND
sind nach §13 ErbStG von
der Erbschaftssteuer befreit.
Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an:
erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de
umweltfreundliches Essen schmackhaft machen
*Viehhalter sind gesetzlich verpflichtet zu melden,
ob sie Antibiotika verabreicht haben und wenn ja,
welche Präparate und wie lange. Setzen sie keine
Antibiotika ein, müssen sie nichts melden. Ob das
stimmt, wird nicht kontrolliert.
… Antibiotika insgesamt,
in Tonnen: - 468
… für die Humanmedizin besonders
wichtige Antibiotika (Flour-
chinolone, Cephalosporine der
3. und 4. Generation),
in Tonnen: + 4,2
… Antibiotika im PLZ-Bereich 16,
in Tonnen: + 15
Spendenkonto
BUND Brandenburg
GLS Bank
IBAN:
DE24 4306 0967 1153 2782 00
BIC: GENODEM1GLS
Obst und Gemüse aus der Region - wöchentlich nach Hause geliefert
2. Preis: Das Klima-Kochbuch mit Rezepten, die gesundes und
Mastbetriebe in Brandenburg,
die im 2. Halbjahr 2014 keinen
Antibiotikaeinsatz gemeldet
haben* …
Von der Pharmaindustrie an
Tierärzte abgegebene Menge
Antibiotika (2014) …
Druck
Gestaltung
1. Preis: Einen Monat lang die BIO-Kiste mit frischem, saisonalen
Streuobstwiese in Stahnsdorf
… 656
… 214
Tel. 030 787900-42
E-Mail: anzeigen@BUNDzeit.de
Lösen Sie unser kleines Quiz rund um gesundes Essen und
gewinnen Sie schmackhafte Preise! Alles, was Sie wissen müssen,
um die Fragen zu beantworten, (und vieles mehr) finden Sie unter
www.BUND-Berlin.de/bio Einsendeschluss ist der 15.12.2015.
Sie können auch unter www.BUND-Berlin.de/bio online miträtseln.
3. Preis: Kiste mit köstlichem BIO-Apfelsaft von unserer BUND-
Massentierhaltungsanlagen
in Brandenburg (inkl. Milchviehhaltung) …
… im PLZ-Bereich 15 (Südost-
brandenburg), in Tonnen: 5–10
… im PLZ-Bereich 14 (Südwest-
brandenburg), in Tonnen: 10–30
… im PLZ-Bereich 16 (Nordbranden
burg), in Tonnen: 30–50
… im PLZ-Bereich 49 (westliches
Niedersachsen), in Tonnen:
500–600
… bundesweit, in Tonnen: 1.238
Anzeigen
BIO kommt mir in die Tasche
In Brandenburg gehaltenes
Nutzvieh …
Zu Testzwecken gekaufte Putenfleischstücke bei einer bundesweiten BUND-Stichprobe Ende
2014 bei …
… Aldi: 11
… Netto: 12
… Real: 11
Gewinnspiel:
)
)
)
Lebenszeitmitglied (einmalig mind. 1.500 E
)
Name/Vorname
Straße
PLZ/Ort
Telefon (wenn Sie möchten)
IBAN (oder Konto-Nr.)
BIC (oder Bankleitzahl)
Geldinstitut/Ort
x
Datum/Unterschrift (Bei Minderjährigen Unterschrift des/der Erziehungsberechtigten)
E-Mail (wenn Sie möchten)
BUND Gläubiger-ID: DE34ZZZ00000103826
Ich will den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin erhalten.
Bitte ziehen Sie den Beitrag ab dem
�vierteljährlich �
Geburtsdatum (TT.MM.JJJJ)
�monatlich �
KontoinhaberIn
�halbjährlich �
bis auf Widerruf von meinem Konto ein.
�jährlich
Mit Ihrer Unterschrift erteilen Sie dem BUND ein SEPA-Lastschriftmandat mit dem Sie gleich
zeitig Ihre Bank anweisen, die vom BUND auf Ihr Konto gezogene Lastschrift einzulösen.
Die Bestätigung und alle notwendigen Informationen (insbesondere Kontaktdaten sowie die
Zusammenfassung der Zahlungsinformationen) erhalten Sie mit Ihrem Begrüßungspaket.
Der Widerruf ist jederzeit und ohne Angabe von Gründen möglich. Ihre persönlichen Daten
werden elektronisch erfasst und können – gegebenenfalls durch Beauftragte des BUND e. V. –
auch zu Informations- und Werbezwecken für die Umwelt- und Naturschutzarbeit des BUND
genutzt werden. Ihre Daten werden selbstverständlich nicht an Dritte weitergegeben.
BUNDzeit 04/2015
Bitte schicken Sie die ausgefüllte und unterschriebene Beitrittserklärung an:
BUND Berlin • Crellestr. 35 • 10827 Berlin • Fax 030 78790018 • kontakt@BUND-Berlin.de
BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Str. 114a • 14467 Potsdam • Fax 0331 23700145 • BUND.brandenburg@BUND.net