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Full text: BUNDzeit (Rights reserved) Ausgabe 2014,4 (Rights reserved)

BUND Dzeit Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg aktuell 04.14 Inhalt THEMA Onlinehandel © Raimond Spekking / CC BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons) Zurück in die Stadt: Kunden- und Warenströme besser organisieren Seite 2 Macht uns das Einkaufen im Internet zu mündigen Verbrauchern oder zu besinnungslosen Konsumopfern? aren das schöne Zeiten zur Jahrtausendwende, als eBay noch wie ein Flohmarkt funktionierte. Wer einen hübschen Gartentisch oder einen Christbaumständer suchte und sich an ein paar Kratzern nicht störte, fand mit ziemlicher Sicherheit ein passendes Angebot. Und wer Keller oder Dachboden ausmistete, konnte sich darauf verlassen, zumindest einen Teil des Gerümpels zu einem vielleicht sogar mehr als symbolischen Preis loszuwerden. Aus Umweltsicht war die Erfindung des Online-Auktionshauses eine großartige Sache, bot es doch die Möglichkeit, Dinge wesentlich länger zu nutzen. Natürlich gibt es heute noch bei eBay die privaten Angebote, doch man muss sie fast mit der Lupe suchen. Mittlerweile dominieren die kommerziellen Anbieter von Neuwaren zum Festpreis. Im Prinzip hat der online abgewickelte Waren­ versand das Potenzial, weniger klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) als der stationäre Handel auszustoßen. Glaubt man der Post, so schlagen bei einem innerhalb Deutschlands versandten Paket durchschnittlich 500 Gramm CO2 zu Buche. Zum Vergleich: Die 2013 hierzulande neuzugelassenen Pkw stoßen im Durchschnitt 136 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Kunden, die ihr eigenes Automobil weiter als drei Kilometer bewegen, um nur einen einzigen Artikel im nicht-virtuellen Handel zu kaufen, haben demnach schnell eine schlechtere Klima­bilanz. Wer in einem dichtbesiedelten Ballungsraum lebt und konsequent darauf achtet, möglichst viele Artikel in einer Bestellung zu bündeln, kann online durchaus umweltschonend einkaufen. Diese Rechnung geht natürlich nur dann auf, wenn die Onlinebestellung wirklich eine Autofahrt ersetzt. Wenn Fußgänger oder Radfahrer anfangen, sich die Waren nach Hause liefern zu lassen, sind alle Effizienzvorteile, die Logistikprofis gegenüber Privatleuten haben, wieder verloren. Ob die 500-Gramm-Rechnung der Post nun stimmt oder nicht: Leider gibt es zu viele Faktoren, die die Vorteile des Onlinehandels relativieren oder sogar verschwinden lassen. Angefangen bei der missglückten Zustellung: Pakete werden ins Verteilzentrum zurückgebracht, um erneut zugestellt zu werden, warten auf dem Postamt darauf, dass der Empfänger sie mit dem eigenen Kraftfahrzeug abholt, oder gehen an den Absender zurück. Und dann der exzessive Verpackungseinsatz. Wie bei einer russischen Matroschka-Puppe ist Karton in Karton gestapelt, dazu reichlich Folie und Styropor. Selbst kleinste Produkte wie ein USB-Stick kommen in schuhschachtelgroßen Gefäßen daher. Wer braucht den Müll von morgen? Das wohl größte Problem sind die zurückgesandten Pakete. Um die Kunden, die die online angebotenen Waren nicht selbst anfassen und probieren können, vor Fehlkäufen zu schützen, gilt ein 14-tägiges Rückgaberecht. Das ist in Ordnung. Aber müssen die Retouren wirklich kostenlos sein? Eine aktuelle Studie geht davon aus, dass bundesweit jährlich 286 Millionen Warensendungen an die Händler zurückgehen. (Wie lange die Schlange ist, die entsteht, wenn man all diese Pakete hintereinander aufreiht, lesen Sie auf S. 2, Randspalte) Diese wahnwitzige Zahl kommt maßgeblich durch Textilkäufe zustande – Kunden kaufen von einem Kleidungsstück gleich mehrere Größen, AKTUELL Von wegen Altlasten: BUND stellt Strafanzeige gegen Vattenfall Seite 4 Wenn es dank KLIK Klick macht: Energieeffizienz in Krankenhäusern Seite 4 Sparen bei der Sicherheit: Mitte schließt Jugend­ verkehrsschule Seite 5 Der Wandel im Handel W „Die Luft für Amazon wird dünner“: Interview mit Stefan Najda Seite 3 um sicherzugehen, dass eine davon passt. Das Wohnzimmer wird zur Umkleidekabine. Dass die Retouren sehr wohl einen Preis haben – Forscher gehen von durchschnittlich 19 Euro pro Rücksendung aus –, ist den wenigsten Konsumfreudigen bewusst. Kein Wunder, schließlich geht auch der Trend beim Bestellen zum kostenlosen Versand. Für die großen und kapitalstarken Firmen, die die Standards in der Branche setzen, ist das eine Möglichkeit, den lukrativen Markt untereinander aufzuteilen. Die Zeche zahlen die kleineren Händler und die Umwelt. Damit nicht genug. Der Quasi-Monopolist Amazon, der sich mit seinem Angriff auf die Buchverlage nebenbei anschickt, auch die Inhalte zu kontrollieren, drückt bei der Auslieferung aufs Tempo: Wer bis mittags bestellt, soll die Ware noch am gleichen Tag erhalten. Ohne Aufpreis. Das setzt nicht nur Packer und Zusteller gewaltig unter Druck (siehe Interview S. 3), sondern sorgt dafür, dass noch mehr halb beladene Kurierfahrzeuge hektisch durch die Städte rasen. Durch Städte, deren Zentren auszusterben drohen, weil der stationäre Handel nicht gegen diese aggressive Konkurrenz ankommt (S. 2). Rund um die Uhr bestellen, bargeldlos zahlen, umgehende Lieferung nach Hause: Einkaufen ist einfach geworden, zu einfach. Was jetzt nottut, ist Entschleunigung und Zeit zum Nachdenken. Denn seien wir doch einmal ehrlich – brauchen wir den ganzen Plunder überhaupt, diesen Müll von morgen? Und brauchen wir ihn sofort und in diesen Massen? Muss es immer Neuware sein? Einkaufen mit Augenmaß muss die Devise sein; ob online oder offline, das ist nicht die entscheidende Frage. Brandenburger Volks­ initiative gegen Massentierhaltung erfolgreich Seite 5 Leistung, die sich lohnt: BUND verleiht Berliner Umweltpreis Seite 6 Neues Netzwerk für nachhaltigen Lebensstil Seite 6 NATUR ERLEBEN Hutelandschaft und Baasee-Zauber Seite 7 ÖKOTIPP Einkaufen mit dem Rad Seite 7 KURZ & BUND Schenken Sie Liebe! Seite 8 Onlinehandel in Zahlen Seite 8 www.BUNDzeit.de Die Radspur-Blockierer Die Bestandsaufnahme von zugeparkten Radspuren, die der BUND im ersten Halbjahr 2014 durchgeführt hatte, zeugt von der starken Präsenz der ­Zustellfahrzeuge in Berlin. Auf einigen Straßen (zum Beispiel Uhlandstraße und Franklinstraße) war fast jedes dritte rücksichtslos geparkte Auto ein Lieferwagen von Postund Kurierdiensten. Der Anteil des Lieferverkehrs am gesamten Verkehr beträgt in Berlin rund zehn Prozent. www.radspuren-frei.de Das Primark-Prinzip Passt nicht? Egal, kostet ja fast nichts: Der Textil­ discount Primark ist so billig, dass sich Teenager tütenweise Klamotten leisten können, ohne sie vorher anzuprobieren. Viel davon landet wenig später im Müll, wie zahlreiche selbstgedrehte und bei Youtube veröffentlichte Videos zeigen. In manchen Segmenten spürt der stationäre Handel die Konkurrenz aus dem Internet direkt. Im Buchhandel ging der Umsatz jahrelang drastisch zurück, während vor allem Amazon glänzend verdiente (und hierzulande fast nichts versteuerte, aber das ist ein anderes Thema). Doch 2013 machte der stationäre Buchhandel wieder mehr Umsatz, während der Versandund Onlinehandel leicht schrumpfte. Möglicherweise hat bei den Kunden ein gewisses Unbehagen über die monopolartige Stellung des Platzhirschs das Einkaufsverhalten geändert. In den Jahren zuvor hatten auch in Berlin zahlreiche Buchhandlungen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung aufgegeben. Die traditionsreiche Kollwitz-Buchhandlung schloss ebenso wie die Universitätsbuchhandlung Kiepert, am Tauentziehen räumte die Kette Hugendubel ihre größte Filiale in der Stadt. Der Buchhandel als Trendsetter? 2013 eröffneten mehr neue Buchläden, als alte schlossen. Bei den neuen handelt es sich um kleinere inhabergeführte Geschäfte, die oftmals einen bestimmten Schwerpunkt haben und intensive Kundenberatung betreiben. Von den Filialisten mit der großen Ladenfläche erwartet man dagegen, dass sie ein breites Sortiment bieten. Doch wie sollen sie mit der unendlichen Auswahl im Internet mithalten? Vor diesem Problem stehen auch Fachgeschäfte anderer Branchen, etwa Textilien und Elektronik. Multichannelvertrieb, also der Verkauf über alle Kanäle, heißt das Zauberwort, mit dem der stationäre Handel Marketingexperten zufolge dem Onlinehandel Paroli bieten kann. Zweifellos werden bisherig Ladenflächen stärker als bisher als BUNDzeit: Welche Unternehmen im Versandund Onlinehandel hat ver.di wegen schlechter Bezahlung und miesen Arbeitsbedingungen im Visier? Stefan Najda: Es gibt eine Reihe von schwarzen Schafen. Berlin ist ja die Stadt mit den meisten Start-ups im Bereich E-Commerce, von denen die allerwenigsten ­tarifgebunden sind. Keiner von ihnen hat aber die Größe und Marktmacht von Amazon oder Zalando. Eröffnung des Textildiscounts Primark im Juli 2014 am Alex: Kaum Kunden, dafür großer Andrang bei der Aktion „Tauschrausch statt Kaufrausch“ der BUNDjugend „show room“, als Erlebniswelt fungieren. Und die Händler müssen raffinierter dafür sorgen – etwa mit Hilfe spezieller Apps –, dass die Kunden nicht nur ausprobieren, sondern auch bei ihnen kaufen. Ob die Waren sofort eingepackt oder später geliefert werden, ist sekundär. Das Beispiel Apple zeigt, dass auch Firmen mit einer internetaffinen Kundschaft die Leute durchaus in nicht-virtuelle Konsumtempel locken können. Für die Stadtentwicklung würde das bedeuten, dass Geschäftsstraßen erhalten und Mischgebiete gemischt bleiben, manche Orte könnten vielleicht sogar neues Leben eingehaucht bekommen. Das ist grundsätzlich gut. Schlecht wäre dagegen, wenn die Kunden am Ende mit dem Auto zur Warenbegutachtung ins Geschäft fahren und sich anschließend beliefern lassen. Dies lässt sich vermeiden, indem die Bedingungen für Bus, Bahn, Rad- und Fußverkehr verbessert werden. Bleibt die Herausforderung, den Lieferverkehr zu ökologisieren: Sendungen besser bündeln, auf Expresszustellung verzichten und nicht zuletzt Fahrzeuge mit sauberer und leiser Antriebstechnik einsetzen. Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden: Lastenfahrräder können bis zu 300 Kilogramm transportieren. ­ Seite 2 EDITORIAL Online kaufen mag nicht immer die beste Wahl aus ökologischer Sicht sein. Aber das Internet ist unschlagbar, wenn es um den Überblick geht, wie und wo man mehr oder weniger ökologisch und fair konsumieren kann. Eine Informationsplattform der Verbraucher-Initiative beantwortet die häufigsten Fragen von Bekleidung, Haushaltsgeräten und Blumen über Reisen bis zu Kinderspielzeug oder Essen und Trinken und lässt eine Reihe von Experten in Interviews zu Wort kommen. www.oeko-fair.de von Burkhard Voß und Heide Schinowsky Clever konsumieren Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke besorgt? Nicht, dass wir drängeln wollen – aber es gibt einiges zu bedenken bei der Schenkerei: Sind die Geschenke umweltschonend produziert und fair gehandelt? Sollen sie in neues Geschenkpapier ein­ gewickelt werden? Wenn es eine etwas ungewöhnliche Verpackung sein darf, können wir übrigens die BUNDzeit empfehlen, die Sie gerade in den Händen halten und die zu hundert Prozent aus recyceltem Papier besteht. Und vor allem: Haben Sie die Sachen selbst nach Hause getragen? Sehr löblich. Falls die Geschenke online geordert wurden, wird’s schon schwieriger mit dem guten Gewissen: Gerade lange Transportwege – per Flugzeug und/oder Lieferwagen – können die klima­ schädliche CO2-Last unserer Geschenke leider arg nach oben treiben. Nicht unwahrscheinlich ist es zudem, dass die Pakete von einer schlecht bezahlten und mit befristetem Vertrag ausgestatteten Amazon-Aushilfe verpackt wurden. Der über das Internet organisierte Versandhandel hat in den letzten Jahren so stark zugelegt, dass wir dringend einmal genauer hinschauen sollten, was ein paar Klicks für die Umwelt bedeuten. Und das tun wir in dieser BUNDzeit – solange noch Zeit für Entscheidungen in Sachen Geschenkauswahl und -auslieferung ist. Wir wünschen Ihnen einen stressarmen und besinnlichen Jahresausklang! Reden wir also über Amazon! In den neun Verteilzentren herrscht überall enormer Leistungsdruck. Die Beschäftigten werden bei jedem Handgriff über die Handscanner überwacht. Es ist eine bestimmte Zahl von „Picks“ vorgegeben; so heißt der Vorgang, eine Ware vom Lager zum Versand zu ­bringen. Wer als „Picker“ arbeitet, läuft zwischen 20 und 25, manchmal auch 30 Kilometer am Tag, wir haben das mit Schrittzählern nachgewiesen. Das ist täglich ein Halbmarathon! Die Kolleginnen und Kollegen sind zwischen 18 und 63 Jahre alt. Amazon nimmt aber keine Rücksicht darauf, ob jemand mal kurz verschnaufen muss. Wer seine „Picks“ nicht schafft, wird regelmäßig zu sogenannten Feedbackgesprächen geholt. Dort heißt es: „Wenn du entfristet werden willst, musst du pro Stunde 15 Picks mehr schaffen.“ Wie zahlt Amazon? Nicht nach Tarif, sondern wesentlich niedriger. Das ­Un­ternehmen behauptet, sich an der Logistikbranche zu orientieren. Das ist in doppelter Hinsicht eine ­Nebelkerze. Erstens ist Amazon nach den Arbeiten, die anfallen, eindeutig ein Handelsunternehmen. Zweitens ignoriert der Konzern auch den Logistiktarif. Das sieht man am Weihnachtsgeld: Amazon zahlt gerade mal 400 bis 600 Euro, üblich sind aber 50 bis 85 Prozent des Brutto­ einkommens. Amazon zahlt auch kein Urlaubsgeld, für eine Vollzeitkraft im Handel sind das bis zu 1.050 Euro. Wir können sicher sein: Hätte der Handel niedrigere ­Tariflöhne als die Logistik, würde Amazon davon reden, man orientiere sich am Handel – und trotzdem einen ­Tarifvertrag verweigern. Amazon nutzt zudem jede denkbare Form, um Leute befristet zu beschäftigen, nicht nur vor Weihnachten, sondern ständig. In den Versand­ zentren gibt es das Modell der Probetage, also zwei bis drei Tage, die man testweise arbeiten muss, wobei die Arbeitsagentur die Kosten übernimmt. An seinen Stand­ orten bekommt Amazon immer mehr Probleme, Menschen zu finden, die noch nicht dort gearbeitet haben, weil die ja nach einer Zeit entfristet werden müssten. Ich habe Beschäftigte kennengelernt, die täglich 150 Kilometer hin und wieder zurückfahren müssen. Ist Zalando besser? Nein, die nehmen sich nichts. Beide Unternehmen sind nicht tarifgebunden. Und beide steuern den Personal­bedarf wöchentlich nach den eingehenden Bestellungen. Das führt dazu, dass Zalando etwa in Erfurt am ­Dienstag 150 Menschen entlässt und am Donnerstag 120 neu einstellt. Es gibt Kollegen, die das dritte oder vierte Mal wieder dort anfangen. Im brandenburgischen Marquardt ist ein Warenlager, das Zalando Ende 2014 schließen will. Dort arbeiten etwa 90 Beschäftigte, denen man großzügigerweise anbietet, für einen befristeten Vertrag mit Sack und Pack ins rund 300 Kilometer entfernte Erfurt zu ziehen. Dabei betreibt Zalando 16 Kilometer weiter in Brieselang ein riesiges Versandzentrum. Brauchen wir ein Fair-Trade-Siegel für den Onlinehandel? Das beste Siegel für faire Arbeitsbedingungen ist ein ­Tarifvertrag! Info Den Versandhandel verbessern © Amazon THEMA W Gewerkschaftssekretär Stefan Najda über die Tricks ausbeuterischer Onlinehändler und die Möglichkeiten der Konsumenten, bessere Bedingungen einzufordern enn notleidende Einzelhändler das Internet für rückläufige Umsätze verantwortlich machen, dann stimmt das nur zum Teil. Das Sterben der kleinen Läden aus Omas Zeiten hatte schon Jahrzehnte vorher mit der räumlichen Entflechtung von Arbeiten, Wohnen und Einkaufen begonnen. Mit dem maßlosen Straßenbau und der großzügigen Ausweisung von Gewerbegebieten hat die Politik kräftig geholfen, autogerechte Einkaufszentren auf der grünen Wiese entstehen zu lassen, allzu oft mit dürftiger oder gar keiner Anbindung an den öffentlichen Verkehr und mit einer Straßenführung, die für radfahrende Kunden eine Zumutung ist. Dieser europaweite Trend war in der Mauerstadt Berlin aufgrund historischer Besonderheiten weniger ausgeprägt (hier entstanden die Shopping Malls mitten in der Stadt), doch in den Brandenburger Städten und Dörfern wuchsen nach der Wende die Gewerbegebiete abseits der Zentren wie Pilze aus dem Boden, während der Leerstand im Ort unübersehbar war. Der Onlinehandel verschärft das Problem insofern, als er einigen Geschäften, die über Jahre durchgehalten hatten, den Rest gab. Und er fördert die Zersiedlung, indem er das Wohnen fernab jeder Einkaufsgelegenheit möglich macht. Wie sehe ich als Kunde, dass ein Unternehmen tarifgebunden ist? Immer mehr kommunizieren das auf ihrer Webseite. Und man kann uns fragen. Es gibt eine Reihe von an­ ständigen Arbeitgebern im Online- und Versandhandel. Otto, der Branchenzweite, zahlt bei all seinen Unter­nehmen nach Tarif. Rufen Sie zum Boykott von Amazon und Zalando auf? Nein. Die Leute können da ruhig bestellen, die Beschäftig­ ten wollen ja ihre Arbeitsplätze behalten. Aber die Kunden sollen Einfluss nehmen. Man kann zum Beispiel in der Produktbewertung schreiben, dass man mit dem Gekauften zufrieden ist, aber will, dass die Angestellten nach Tarif bezahlt werden. Grundsätzlich sollte man sich schon überlegen, wann und wo man welche Waren kauft. Weihnachten und Ostern sind jedes Jahr vorhersehbar. Muss man wirklich per Express bestellen? Mit den Expressbestellungen setzt man nicht nur die Versandmitarbeiter unter Druck, sondern auch die Spediteure. Bei Amazon übernehmen Unternehmen wie DHL oder Hermes die Auslieferung. Für die gelten extrem enge Zeitfenster. Wenn der DHL-Lkw auch nur eine Minute zu spät kommt, wird er nicht beoder entladen, sondern wieder weggeschickt. Diesen Druck gibt DHL an die Fahrer weiter. Und was macht die Gewerkschaft? Derzeit verweigert Amazon alle Gespräche mit uns. Sie akzeptieren keine Gewerkschaften. Aber wir lassen nicht locker und fordern, dass Amazon und Zalando die Tarifverträge des Handels anwenden und dass sie mit der extremen Befristungspraxis und der Arbeitshetze aufhören. Bei Amazon haben die bei ver.di organisierten Beschäftigten 2014 wiederholt gestreikt. Amazon behauptet zwar, wir würden sie mit den Streiks nicht treffen. Wir haben aber einen anderen Eindruck. Ein Beispiel: Ende September, zeitgleich mit neuen Streiks bei Amazon, ist ein neues ­Fifa-Spiel auf den Markt gekommen. Die Kunden, die das vorbestellt hatten, bekamen es nicht rechtzeitig. Einige Kunden haben sich im Internet mit den Beschäftigten solidarisiert und Amazon aufgefordert, endlich nach Tarif zu bezahlen, damit sie nächstes Mal ihre vorbestellte Ware bekommen. Einige sagten auch, wenn es so lange dauert, kann ich auch im normalen Laden kaufen. Die Luft für Amazon wird dünner. Das Gespräch führte Sebastian Petrich Zur Person Bundesweit etwa 286 Mil­ lionen Onlinebestellungen gehen der Universität Bamberg zufolge jährlich an den Absender zurück. Bei einer Kantenlänge von 40 Zentimeter ergeben diese Retouren hintereinander aufgereiht eine Länge von 114.400 Kilometer. Das entspricht dem 2,8-fachen des Erdumfangs. www.retourenforschung.de Ob online oder offline: Die Waren- und Kundenströme müssen effizienter organisiert werden © Björn Obmann/BUNDjugend Berlin Die Retouren-Kutschen „Die Luft für Amazon wird dünner“ THEMA Info Zurück in die Stadt Stefan Najda, geboren 1984, lernte bei Karstadt Sport in Lübeck von September 2002 bis Juni 2005 Kaufmann im Einzelhandel. Bei der Dienst­ leistungsgewerkschaft ver. di ist er seit 2008 beschäftigt und seit April 2013 zuständig für Online- und Versandhandel. Mehr zu den Aktivitäten von ver.di in diesem Bereich unter www.verdi.de und www.amazon-verdi.de So lässt sich die Ökobilanz des Onlinehandels verbessern: Wer als Lieferadresse nicht die Wohnung oder den Arbeitsplatz, sondern eine Packstation angibt, kann dadurch sicherstellen, dass Sendungen nicht wegen gescheiterter Zustellung unnötig hin- und hergefahren werden. Je mehr Pakete zur Packstation geliefert und dort zu Fuß oder per Rad abgeholt werden, desto weniger A­utotransporte finden auf der „letzten Meile“ statt. Wenn online öko ist Einige Waren sind aus ökologischer Sicht ­besser im Onlinehandel zu er­ werben. E-Books sparen Papier, Filme oder Musik als Download machen Datenträger und jede Menge Plastikverpackung überflüssig. Auch anfassbare Waren können online gehandelt einen Ökovorteil bringen, nämlich dann, wenn sie deutlich weniger umweltschädlich sind als Alternativen aus dem stationären Handel. Eine Reihe solcher Dinge, die sich besten Gewissens online kaufen lassen, findet sich unter www.bundladen.de BUND boosten Keine Frage, manchmal gibt es keine vernünftige Alternative zum Online­ kauf. Das Portal Boost macht es möglich, dabei Gutes zu tun, ohne einen Cent zusätzlich auszugeben. Mehrere hundert ­Firmen, darunter klassi­ sche Versandhändler wie Otto, die Plattform für selbstgemachte Produkte DaWanda, Telekommunikationsfirmen und die Bahn zahlen eine Provision für jeden Käufer, der über Boost auf ihre Seiten gekommen ist. Von der Provision gehen 90 Prozent an gemeinnützige Organisationen. Wenn Sie beispielsweise den BUND unter­ stützen wollen, starten Sie Ihren nächsten Onlineeinkauf über www.bund-berlin.de/boost Seite 3 Öffentliches Diskussions­ forum der Landeszentrale für politische Bildungs­ arbeit 27.11.2014, 18 Uhr, An der Urania 4–10, Berlin-Schöneberg. Anmeldung und weitere Informationen unter 030 78790056 oder bei julia.andreas@bundberlin.de Wie weiter auf dem Tempelhofer Feld? Die öffentliche Veranstaltung widmet sich den Themen Vernetzung und Vorstellung von Pionierprojekten und Akteuren, Weiterentwicklung des Verfahrens- und Beteiligungsmodells und erste inhaltliche Diskussion über den Entwicklungs- und Pflegeplan. 28.11.2014, 17–21.30 Uhr, Flughafengebäude (Haupthalle) www.berlin.de/tempelhofer-feld Seite 4 islang wurde die Verockerung der Lausitzer Flüsse und Bäche meist als Folge der alten, schon lange ausgekohlten Tagebaue dargestellt. Neue Untersuchungen des BUND haben den Nachweis erbracht, dass auch das sogenannte Sümpfungswasser der aktiven Tagebaue zur Verockerung beiträgt. Der Rostschlamm entzieht Wassertieren und -pflanzen die Lebensgrundlage, so dass die Gewässer nach kurzer Zeit tot sind. Die Verockerung ist dort, wo Sümpfungswasser aus dem Tagebau eingeleitet wird, mit bloßem Auge erkennbar. Der Eisenschlamm aus dem Tagebau Welzow-Süd I färbt das Steinitzfließ und das Petershainer Fließ dunkelrot. In den Bachbetten findet sich eine bis zu 30 Zentimeter dicke Schlammschicht aus Eisenocker. ollen Kinder das Radfahren auf der Straße oder auf dem Verkehrsübungsplatz lernen? Je früher sie sich im echten Verkehr zu bewegen lernen, desto sicherer fahren und laufen sie später. Weil in vielen Familien das Rad als Fortbewegungsmittel keine Rolle spielt, lernen deren Kinder es erst in der vierten Klasse, kurz bevor in der Schule die obligatorische Radfahrprüfung ansteht. Wer sich erstmals mit zehn Jahren auf einem Zweirad bewegen soll, tut sich aber schwer. Außer­ dem mangelt es mehr und mehr Kindern grundsätzlich an motorischen Fähigkeiten. Deshalb ist es gut, dass Kinder im Schutz von Verkehrsübungsplätzen lernen können. Als eine parlamentarische Anfrage im April 2014 wissen wollte, ob eine Nichteinhaltung der wasserrechtlichen Genehmigung eine teilweise oder gänzliche Einstellung des Tagebaubetriebes zur Folge haben kann, hatte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Die Linke) geantwortet: „Rechtlich wäre dies möglich. Eine solche Entscheidung stand jedoch bisher noch nie zur Debatte.“ Spätestens jetzt dürfte diese Debatte eröffnet sein. www.bund-brandenburg.de/kohle In Berlin findet die praktische schulische ­Radfahrausbil­dung in den Jugendverkehrsschulen statt, organisiert von den Grundschullehrern und unterstützt von der Polizei. Die bezirklich finanzierten Jugendverkehrsschulen stellen nicht nur den Übungsplatz zu Verfügung, sondern halten auch Fahrräder vor, schließlich besitzen längst nicht alle Kinder ein eigenes. Der Großbezirk Mitte hatte früher drei Jugendverkehrsschulen, für jeden Altbezirk eine, alle sind sanierungsbedürftig. Der Standort in der Berolinastraße wurde schon geschlossen. Jetzt möchte Bezirksschulstadträtin Sabine Smentek (SPD) auch die Jugendverkehrsschule in der Bremer Straße in Moabit abwickeln, so dass nur noch die in der Weddinger Gottsched­straße übrig bliebe. Das Bezirksamt versuchte, die Einrichtung an der Bezirksverordnetenversammlung vorbei zum November 2014 zu schließen. Daraus wird erst einmal nichts, weil die Abgeordneten mitreden wollten (ihr Beschluss stand zum Redaktionsschluss noch aus). Probenentnahme an der Steinitz Zusammen mit Greenpeace hat der BUND im vergangenen Sommer an 15 Stellen Wasserproben entnommen. In einem akkreditierten Institut wurde der Eisengehalt untersucht. Bei elf der 15 Proben lag er über den vorgeschriebenen Grenzwerten. Die gemessenen Werte sind teilweise so hoch, dass der Grenzwert auch dann nicht erreicht werden kann, wenn man einen Durchschnittswert annimmt. In der wasserrechtlichen Genehmigung des Tagebaus Welzow-Süd I wurden nicht nur Grenzwerte für das Eisen im Wasser, sondern auch regelmäßige Kontrollmessungen festgelegt. Allerdings darf Vattenfall diese Messungen selbst durchführen lassen. Ergebnis: Nur in einem einzigen Fall wies diese Selbstüberwachung auf eine Grenzwertüberschreitung hin. Wie kann der schwedische Energieriese zu derart abweichenden, für ihn vorteilhaften Ergebnissen kommen? Recherchen des BUND haben ergeben, dass Vattenfall an anderen Stellen Proben entnommen hat, als in der wasserrechtlichen Erlaubnis festgelegt wurde. Außerdem stimmten die in der Erlaubnis festgelegten Einleitstellen für Sümpfungswasser nicht immer mit den Koordinaten der Punkte überein, an denen tatsächlich Wasser in die Fließe eingeleitet wird. Die Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist zunächst eine Ordnungswidrigkeit. Wenn die Gewässerschädigung aber fahrlässig oder vorsätzlich geschieht – und dafür scheint einiges zu sprechen –, dann handelt es sich um eine Straftat. Wenn es dank KLIK Klick macht Radfahrübung im geschützten Raum: die von der Schließung bedrohte Jugendverkehrsschule Moabit Der Bezirk Mitte habe kein Geld für die nötige Sanierung und die Einrichtung in der Bremer Straße sei schlecht ausgelastet, begründet die Stadträtin ihr Vorhaben. Ein Blick auf den vollen Kalender der Jugendverkehrsschule zeigt, dass das Gegenteil richtig ist. Lehrkräfte beklagen, es sei schwierig geworden, genügend Termine für die Radfahrausbildung zu bekommen. Diese Engpässe dürften zunehmen, wenn sich künftig die 38 Grundschulen in Mitte eine verbliebene Jugendverkehrsschule teilen. Falls der Verkehrsübungsplatz weichen muss, fällt das fast 5.200 Quadratmeter große Gelände an den Liegenschaftsfonds, der es an Wohnungsbauunternehmen verkaufen will. Dies wiederum bringt Anwohner auf, die im Nach der erfolgreichen Volksinitiative gegen Massentierhaltung hat der Brandenburger Landtag die Chance, eine gute Entscheidung zu treffen W Gutes Lichtmanagement senkt die Stromkosten: als Energie sparendes Krankenhaus ausgezeichnete Klinik in Bingen darum, belastbare Daten zum Energieverbrauch und zur ­Praktikabilität von Effizienzmaßnahmen im Gesundheitswesen zu sammeln. Erkenntnisse werden in einem Leitfaden und Best-Practice-Beispiele in einer Datenbank publiziert. Seit 13 Jahren zeichnet der BUND bundesweit Kliniken mit dem Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“ aus, zuletzt das Vivantes-Klinik Neukölln zum zweiten und das St.-JosefKrankenhaus in Weißensee zum dritten Mal. Die mehr als 40 bisher ausgezeichneten Einrichtungen sparen zusammen jährlich mehr als 60.000 Tonnen CO2 ein. Das entspricht nach dem aktuellen Energiemix der Wärmeversorgung von 5.280 Haushalten. www.KLIK-Krankenhaus.de www.Energiesparendes-Krankenhaus.de und 39.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger haben bis zum Ablauf der Sammelfrist am 31. Oktober die Volksinitiative für den Ausstieg aus der Massentierhaltung mit ihrer Unterschrift unterstützt. Damit ist klar, dass die Schwelle von 20.000 gültigen Unterschriften deutlich überschritten wurde. Für den neuen Landtag bedeutet dies, dass er sich in den nächsten Monaten mit dem Gesetzesentwurf der Volksinitiative beschäftigen muss. Dabei hat er drei Möglichkeiten. Die aus Sicht des BUND beste Variante ist, dass die Abgeordneten den Entwurf annehmen. Leider ist sie auch die unwahrscheinlichste, schließlich hat die Agrarlobby einen nicht unerheblichen Einfluss im Potsdamer Landtag. Die zweite Möglichkeit ist, dass das Parlament den Gesetzesentwurf ohne große Diskussion ablehnt, was politisch sehr unklug wäre. Die dritte und wahrscheinlichste Möglichkeit ist, dass das Anliegen erst einmal in den Ausschüssen beraten wird. Die Abgeordneten werden sich dann mit den vier Kernforderungen der Volksinitiative auseinandersetzen müssen: Das Abschneiden („Kupieren“) von Schwänzen und Schnäbeln soll verboten werden; Tierschutzverbände sollen die Möglichkeit der Verbandsklage erhalten; das Land soll einen Tierschutzbeauftragten installieren; Landwirtschaftsbetriebe sollen nur noch dann Förderungen erhalten können, wenn diese dem ökologischen Landbau und dem Tierschutz dienen. Zudem soll sich Brandenburg im Bundesrat für schärfere Regeln bei der Antibiotikavergabe und mehr Möglichkeiten für Kommunen einsetzen, neue Riesenställe im Genehmigungsverfahren zu stoppen. Der BUND wird dafür sorgen, dass diese Beratungen die Öffentlichkeit bekommen, die das brisante Thema verdient. Die erfolgreiche Kampagne hat gezeigt, dass der Ausstieg Mehr als 60 Schulen mit 13.000 Schülerinnen und Schülern aus ganz Berlin haben sich mit vielfältigen Aktivitäten im Herbst 2014 an der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ beteiligt. An zahlreichen Schulen hingen „Zu Fuß zur Schule“-Transparente, Eltern wurden angesprochen und unter anderem mit Informationen zum Thema „Elterntaxi“ versorgt. Die Schülerinnen und Schüler ermittelten, wer mit welchem Verkehrsmittel zur Schule kommt, und thematisierten den Schulweg auf unterschiedliche Weise. Daneben nahmen sie das Schulumfeld kritisch unter die Lupe und schulten die Sinne. Auch zahlreiche Eltern versuchten, ­a ndere Mütter und Väter von den Vorteilen des zu Fuß zurück­gelegten Schulwegs zu überzeugen. Schulen, die sich für das Thema interessieren oder die bei der „Zu Fuß zur Schule“Aktion 2015 teilnehmen möchten, können sich an den BUND wenden. Wir beraten Sie gern und schicken Ihnen das kostenlose „Zu Fuß zur Schule“Materialpaket zu. Informationen bei Gabi Jung, Tel 030 78790031, jung@bund-berlin.de und unter www.mobilitaetserziehung-berlin.de Repair Café R ahrscheinlich werden noch ein paar Jahre vergehen, bis in den Stellenanzeigen nach „Klimamanager für Kliniken (m/w)“ gesucht wird, schließlich gibt es dieses Berufsbild noch nicht. Damit sich dies ändert, organisiert der BUND zusammen mit der Stiftung viamedica Workshops und Schulungen für Klinikbeschäftigte. Das Projekt „Klimamanager für Kliniken“, kurz KLIK, wendet sich prinzipiell an Angestellte aus allen Bereichen, idealerweise aus Technik, Verwaltung oder Controlling. Gute Vernetzung und ein gewisses Mitspracherecht bei Entscheidungen im Haus sind von Vorteil. Die wichtigsten Voraussetzungen, um Klimaschutzund Energiesparmaßnahmen zu planen und erfolgreich umzusetzen, sind aber Affinität zum Thema und die Fähigkeiten, die Kolleginnen und Kollegen dafür zu begeistern. Mitmachen Zu Fuß zur Schule Jetzt aussteigen! Mit einer Fortbildungsoffensive will der BUND mehr Klimaschutz im Gesundheitswesen verankern Um den Energieverbrauch ihrer Häuser zu senken, können Klimamanager an verschiedenen Punkten ansetzen. Die Effizienzpotenziale reichen von der Betriebstechnik (zum Beispiel Brennwertoptimierung) über die Anlagetechnik (bedarfsorientierte Beleuchtung oder Belüftung) bis zur Mitarbeiterschulung (zum Beispiel richtiges Heizen und Lüften). Die Kliniken können mit Klimaschutzmaßnahmen sehr viel Geld sparen, denn die mehr als 3.200 Akut-Krankenhäuser und Rehakliniken in Deutschland geben im Durchschnitt jährlich 3.348 Euro für Energie aus – pro Bett. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt KLIK wird bundesweit bis Ende 2016 50 Kliniken dabei unterstützen, nicht- oder geringinvestive Maßnahmen umzusetzen. Dadurch sollen die Kliniken mindestens 30.000 Tonnen CO2 weniger ausstoßen. Neben der Fortbildung des Klinikpersonals geht es auch dicht bebauten Moabiter Kiez um eine der wenigen Frei- und Grünflächen fürchten. Der BUND setzt sich dafür ein, die Jugendverkehrsschule Moabit zu erhalten und ihre Öffnungszeiten nicht einzuschränken, sondern zu erweitern. Im Berliner Verkehrssicherheitsbericht 2013 ist nachzulesen, warum es mehr statt weniger schulisch organisierten Radfahrunterricht geben muss: Gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sind es die 11- bis 14-Jährigen, die beim Radfahren besonders häufig verunglücken, besonders viele übrigens in Mitte. Die Radfahrausbildung sollte in den Schulen früher als bisher beginnen und mehr Raum einnehmen. © BN-M AKTUELL B S © BUND Brandenburg Bürgerschaftliches Engagement in Stadtentwicklungsprozessen Der Bezirk Mitte will eine weitere Jugendverkehrsschule schließen © BUND Brandenburg Anfang Oktober wurde an der Luftgüte-Mess-Station Silbersteinstraße zum 37. Mal im Jahr 2014 der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter überschritten – nur 35 Tage sind erlaubt. Die Neuköllner Straße wurde damit einmal wieder ihrem Ruf gerecht, die „giftigste Straße Deutschlands“ (Berliner Kurier) zu sein. Die Straße verläuft parallel zur A 100, deren Verlängerung der Berliner Senat auch mit dem Schutz der Bürger vor den Feinstaubbelastungen des Straßengüterverkehrs begründet – offensichtlich kein besonders gutes Argument. Der BUND fordert von der Polizei, das seit zehn Jahren bestehende Durchfahrtsverbot für Lkw endlich durchzusetzen. Wenn das nicht möglich ist, muss eine bauliche Absperrung verhindern, dass Lastwagenfahrer die Silber­steinstraße nutzen, um Autobahnmaut zu sparen. Weil Vattenfall aus dem Tagebau Welzow-Süd I mehr Dreck in Fließgewässer pumpt als erlaubt, hat der BUND Strafanzeige gegen den Konzern gestellt © eilig-Geist-Hospital Bingen Feinstaub Sparen bei der Sicherheit AKTUELL Info Von wegen Altlasten Der neue Brandenburger Landtag wird sich mit der Massentierhaltung beschäftigen müssen aus der Massentierhaltung kein Nischenthema ist, obwohl es viele Menschen zwingt, Gewohnheiten wie den häufigen und billigen Fleischkonsum zu überdenken. Der BUND und das Aktionsbündnis Agrarwende, das die Volksinitiative organisiert hat, bedanken sich bei den vielen Aktiven, die Unterschriften gesammelt und Überzeugungsarbeit auf der Straße und im Bekanntenkreis geleistet haben. Das war sehr gute Arbeit! Das in den vergangenen Monaten entstandene Netzwerk ist aber nicht überflüssig geworden: Wir müssen den Druck auf die Landtagsparteien aufrechterhalten, so dass sie nicht klammheimlich die Volksinitiative ablehnen können. Und an einigen Orten gilt es neue Megaställe zu verhindern. Der Ausstieg aus der Massentierhaltung bleibt auf der Agenda. Jeden dritten Montag im Monat treffen sich Tüftler und Bastler in der Berliner BUND-Landesgeschäftsstelle, um unentgeltlich und ohne Garantieanspruch Dinge zu reparieren, die andere Menschen ihnen bringen. Eine Anmeldung ist nicht zwingend, allerdings hilft sie bei der Organisation. Kontakt: repaircafe@bund-berlin.de, 030 78790060 (Daniel Affelt) 17.11.2014, 15.12.2014, 19.1.2015, jeweils 18–21 Uhr, BUND, Crellestraße 35, Berlin-Schöneberg. Das vom BUND organisierte Repair Café ist nicht die einzige Veranstaltung dieser Art in Berlin, eine Übersicht findet sich unter www.repaircafe.org/germany www.agrarwen.de Seite 5 Nicht minder Beispielhaftes leisten die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule in Dahlem. Die Gewinner der Kategorie „Kinder und Jugend“ betreiben ohne jede Hilfe von Erwachsenen eine Fahrradwerkstatt. Zwar befindet sich diese im Schulgebäude, doch Lehrer betreten sie nur als Kunden, denn die Jugendlichen übernehmen sämtliche Aufgaben von der Organisation bis zur eigentlichen Reparatur; schließlich kam auch schon die Idee zur Gründung 2010 aus ihren Reihen. Die Schülerinnen und Schüler reparieren nicht nur, sie basteln auch aus gebrauchten Einzelteilen fahrtüchtige Räder zusammen: eine beeindruckende Mischung aus Selbst­ organisation, Wissenstransfer, Engagement für nachhaltige Mobilität und Schrottupcycling. Der Filmemacher Jan ­Heilig (filmbit Filmproduktion) zeigt, wie sich mit einfachen Mitteln wirkungsvolle Aktions­ videos produzieren lassen. Im Workshop wird gemeinsam mit Handy und Video­kamera gefilmt, am Ton gearbeitet und am Com­puter geschnitten. 6.12.2014, 10–18 Uhr, BUNDjugend, Erich-Weinert-Straße 82, Berlin-Prenzlauer Berg; Teilnahme­beitrag inkl. Mittagessen: 2 €; Anmeldung unter www.berlin.bundjugend.de Wir haben es satt! Während die Agrarindus­ trie ihre Leistungsschau auf der Grünen Woche zele­briert, ­demonstrieren alle, die keine Lust mehr auf Massentierhaltung und Monokulturen haben, für mehr Ökolandbau, ­besseren Tierschutz und eine bäuerliche Landwirt­ schaft, kurz: für eine richtige Agrarwende. 17.1.2015, Potsdamer Platz, Berlin www.wir -haben-es-satt.de Seite 6 Partner des Berliner Umweltpreises 2014 sind die Berliner Stadtreinigung (BSR), das städtische Immobilienunternehmen Stadt und Land, die Investitionsbank Berlin (IBB) und die Berliner Wasserbetriebe, radioeins ist Medienpartner. www.thf100.de www.maerkische-scholle.de www.fahrradwerkstatt.dahlem.waldorf.net Wir starten im Weiler Platzfelde (per Bahn von Berlin-Lichtenberg nach Werneuchen, von dort mit dem Bus 887 Richtung Bad Freienwalde bis Platzfelde), um am südöstlichen Ortsrand einem Waldweg ostwärts zu folgen. Hier beginnt die steilste Stelle der rund zwölf Kilometer langen Tour, auf der es für Brandenburger Verhältnisse ziemlich viel hoch und runter geht. Der Barnimer Höhenzug entstand gegen Ende der Letzten Kaltzeit vor etwa 11.700 Jahren. Als damals das Rinnentoteis taute, suchte es sich einen Abfluss, davon zeugen hier viele Schluchten. Eines der eindrucksvollsten Täler ist das bis zu 40 Meter tiefe Brunnental, das wir auf unserer Route queren. Der dichte Wald, durch den sich der Weg schlängelt, wechselt immer wieder zwischen Laubwald, zumeist Buchen, und Nadelwald. Und plötzlich liegt er linkerhand im Tal: der Baasee. Was Hänschen nicht lernt: Radwerkstatt in der Dahlemer Rudolf-Steiner-Schule Wächst nach oben: Gartenstadt Lichterfelde Süd Hinterlässt Spuren auf dem Tempelhofer Feld: THF100 Mit allen Sinnen die Natur erleben ässt sich nachhaltiger Lebensstil erlernen? Weil der BUND überzeugt davon ist, dass sich diese Frage mit Ja beantworten lässt, hat er in Brandenburg die Gründung des „Netzwerks Nachhaltiger Lebensstil“ initiiert. Von der Ernährungswissenschaftlerin über den Wildnispädagogen bis zur Kommunikationsgestalterin finden sich darin Menschen mit den verschiedensten Berufen, Ausbildungen und Interessen. Dementsprechend abwechslungsreich ist das Themenspektrum, das sie zusammen abdecken: Konsum, Welthandel und globale Gerechtigkeit, gesunde Ernährung, alternative Lebensformen, Energiewende. Ein Teil der Veranstaltungen findet als Exkursion zu Orten statt, an denen sich bemerkenswerte Projekte etabliert haben. Wer dies alles zu theoretisch findet, kann sich im Wildnistraining ganz praktische Grundlagen für die Bildung eines nachhaltigen Lebensstils aneignen – angefangen bei der Herausforderung, sich einen Unterschlupf im Wald zu bauen, über Kräuter- und Pflanzenkunde bis hin zum direkten Naturerleben, um die Wunder des Waldes wahrzunehmen. Die hier geschilderte Tour können Sie unter fachkundiger Führung von Eckart Klaffke erwandern: 28.2.2015, 9:27 Uhr, Bahnhof Lichtenberg, Gleis 10, Rückkehr 18:27 Uhr ebendort. Teilnahmepreis: 35 Euro, 32 Euro für BUND-Mitglieder, 29 Euro mit VBB-Seniorenticket. Im Preis enthalten: Bahn- und Bustickets, Tourenleitung. Bitte anmelden bei maerkische-touren@email.de, unter 030 39731951 oder www.maerkische-touren.de Familienerlebnissonntag im Oderbruch Die Expertinnen und Experten des Netzwerks können auf unterschiedliche Zielgruppen eingehen, sie wenden sich an MultiplikatorInnen und Erwachsene ohne spezielle Vorkenntnisse sowie an Kinder und Jugendliche. So fanden im August und September 2014 Erlebnissonntage zu den Themen Wiese und Wasser statt, wo ganze Familien mit Kescher, Becherlupe und Bestimmbuch ausgerüstet in der Natur unterwegs waren. Das Projekt „Netzwerk Nachhaltiger Lebensstil“ konnte im Jahr 2014 dank der finanziellen Unterstützung des brandenburgischen Umweltministeriums stattfinden. Wenn Sie daran interessiert sind, eine Veranstaltung ganz nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen zu planen, dann sprechen Sie uns an! www.bund-brandenburg.de/netzwerk Kontakt: Tamara Ritter, bund.brandenburg@bund.net, Tel.: 0331 23700142 Manchmal müssen Einkäufe schnell erledigt werden. Warum auf den Paketzusteller warten, wenn man mit dem Fahrrad schnell zum Offlinehändler kommt? In der Stadt ist das Rad das Vehikel für Expresseinkäufe, auf Strecken von weniger als drei Kilometern ist es stets das schnellste Verkehrsmittel. Und es ist preiswert: keine Versandkosten, kein Benzin, keine Fahrscheine, nur selten Strafzettel. Darüber hinaus helfen die begrenzten Transportkapazitäten gelegentlich sparen, denn eigentlich überflüssige Dinge bleiben einfach im Laden liegen. Die gesundheitlichen Vorzüge müssen wohl kaum erwähnt werden, etwas Bewegung hat schließlich noch niemandem geschadet, ganz im Gegenteil. Wer ohnehin einkaufen muss, kann sich das Fitnessstudio sparen. Kein Fortbewegungsmittel abgesehen von den Füßen ist so umweltfreundlich wie das Rad. Es ist leise, sauber und verlangt nur wenig versiegelte Fläche. Mitmachen BUND auf dem Heldenmarkt Wie lässt sich mit einfach­ sten Mitteln Geld und Energie sparen? Was bringt es finanziell, wenn man weniger Abfall produziert? Praktische Tipps gibt es am BUND-Infostand auf dem Heldenmarkt. 15.–16.11.2014, jeweils 10–20 Uhr, Heldenmarkt im Postbahnhof, Straße der Pariser Kommune 8, BerlinFriedrichshain www.berliner-abfallcheck.de Weihnachtlicher Energie- und Abfallcheck am Richardplatz Die Expertinnen und ­E xperten des vom BUND initiierten Berliner Energieund Abfallchecks ­beraten auf dem Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt. 5.12.2014, 17–21 Uhr, 6./7.12.2014, jeweils 14–20 Uhr, Richardplatz, Berlin-Neukölln www.berliner-energiecheck.de Wer den verwunschenen von Mischwald umgebenen Gletschersee sieht, kann nachvollziehen, dass sich seit Jahrhunderten Mythen um ihn ranken. So soll der sogenannte Wassernix im See sein Unwesen treiben, der Geist eines grausamen Ritters, der einst von einem Bauern erschlagen wurde. Weil der Wassernix der Legende nach Badende an den Füßen packt und in die Tiefe reißt, wird das Gewässer bis heute als Badestelle gemieden. Nur wenige Menschen jedoch bekommen den Wassernix je zu sehen, da er sich der Sage zufolge nur einmal im Jahr zeigt, nämlich in der Martinsnacht zum 12. November – und auch nur denjenigen, die an diesem Tag niemanden betrogen haben. Diesen erscheint er als ein helles Leuchten, das nach dreimaliger Umrundung des Sees mit lautem Zischen in den Fluten untergeht. Doch auch bei Tag hat der Baasee einiges zu bieten. Vor allem am westlichen Ufer, wo unser Weg südwärts verläuft, pflanzten die hiesigen Förster Ende des19. Jahrhunderts fremdländische Bäume, von denen sie sich eine Bereicherung der preußischen Forstwirtschaft versprachen: Douglasien, Magnolien, Coloradotannen, Purpurtannen, Scheinzypressen, Japanische Lärchen, Riesenlebensbäume, um nur einige zu nennen. Wer die Reste dieses Versuchs sehen möchte, folgt Kurt Kretschmanns Lehrpfad, den wir hier kreuzen. Der neue Saft ist da Das märkische Loch Ness: Im Baasee soll ein bisher noch nicht fotografiertes Ungeheuer hausen Einkaufen mit dem Rad Ein neues Netzwerk für Umweltbildung regt in Brandenburg zu neuen Ideen und Utopien für eine nachhaltigere Welt an L Inzwischen ist es Zeit für eine kleine Stärkung. Gut, dass wir am südlichen Ende des Sees auf die Waldschänke stoßen. Eine Imbissbude stand hier schon 1864, kurz nachdem Theo­ dor Fon­tane auf dem Weg von Freienwalde nach Falkenweg am Baasee entlangstiefelte und die Gegend in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ als Ausflugsziel populär machte. Nach einem Schlenker über das östliche Seeufer erreichen wir bei Sonnenburg eine offene, nur locker bewaldete Landschaft, die nach Osten leicht abfällt. Es handelt sich um die Hutelandschaft Altranft-Sonnenburg. Wie der Name andeutet, wurden hier ursprünglich Tiere gehütet. Bis 1994 diente das Gelände als Schießplatz, heute ist es ein Naturschutzgebiet, das wieder durch weidendes Vieh offengehalten wird. Bei gutem Wetter sieht man an einigen Stellen über das ganze Oderbruch bis nach Polen. Ganz so weit laufen wir allerdings nicht. Die Tour endet in Rathsdorf, von dort fahren Busse zum Bahnhof Freienwalde. © Dreizung Vanillekipfel, Mandel­ trüffel, Weihnachtsplätzchen: alternative Rezepte zum Ausprobieren und Mitnehmen. 25.11.2014, 19–21 Uhr, clubMitte im freiLand, Friedrich-Engels-­Str. 22, Potsdam; Kosten: keine; Anmeldung unter mail@bundjugendbrandenburg.de oder 0331 9511971 W er kennt sie nicht, die schwarze Eule, die auf den fünfeckigen gelben Schildern auf Naturschutzgebiete oder Naturdenkmale hinweist. Ihren Schöpfer aber kennen nur die wenigsten. 1951 wählte der DDR-Naturschutz-Pionier Kurt Kretschmann, der als zum Tode verurteilter Pazifist die Nazizeit gerade mit viel Glück überlebt hatte, den verrufenen „Totenvogel“ als Symbol für Schützenswertes. Er legte in den frühen Fünfzigerjahren die ersten Naturlehrpfade der DDR an, so auch den rund um den Baasee. Der See liegt auf halber Strecke einer abwechslungsreichen Tour von den Barnimer Höhen zum Oderbruch. ÖKOTIPP Vegane Weihnachtsbäckerei Nachdem der Berliner Senat mit seiner Randbebauung des Tempelhofer Felds gescheitert ist, fragen sich viele, wo denn nun Wohnungen entstehen sollen. Die Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle hat bei der Sanierung der Gartenstadt Lichterfelde Süd gezeigt, wie es ohne neue Flächenversiegelung geht, indem sie ein weiteres Geschoss auf die aus den Dreißigerjahren stammenden Gebäude setzte. Und sie führte, was aus Umweltsicht mindestens genauso wichtig ist, eine gründliche energetische Sanierung des mit 47.000 Quadratmeter Wohnfläche nicht gerade kleinen Bestands durch. Unter anderem dank der neu installierten Solaranlagen und der Wärmerückgewinnung aus Abluft ist die Siedlung nahezu energieautark. Die Warmmiete bleibt für die Bewohner fast unverändert. Daran sollten sich andere Vermieter ein Beispiel nehmen, findet der BUND und prämiert die Märkische Scholle in der Kategorie „Wirtschaft und Innovation“. Achtung… Klappe! Eine Wanderung vom Barnimer Höhenzug in das Oderbruch bei Freienwalde en schönsten Lohn ihrer Arbeit haben die Aktiven der Demokratischen Initiative 100% Tempelhofer Feld (kurz THF100) bereits im Mai 2014 bekommen, als sich die wahlberechtigten Berlinerinnen und Berliner mit sehr großer Mehrheit für den Erhalt des ehemaligen Flughafens als Freifläche aussprachen. Die Initiative hat es damit nicht nur geschafft, eine unvergleichliche Kulturlandschaft zu erhalten, sie setzte auch neue Maßstäbe in der Stadtentwicklung: Künftig werden es Regierungen in Berlin schwer haben, Großprojekte ohne echte Bürgerbeteiligung durchzusetzen. Um das zu würdigen, vergibt der BUND den Berliner Umweltpreis in der Kategorie „Umweltengagement“ an THF100. © Märkische Scholle AKTUELL D © Sebastian Petrich Wie lassen sich junge ­Leute mit witzigen Aktio­ nen motivieren, Energie zu sparen? Damit beschäftigt sich ein Seminar der BUNDjugend. Smergy steht übrigens für smart energy. 14.–15.11.2014, BUNDjugend, Erich-Weinert-Straße 82, Berlin-Prenzlauer Berg; Anmeldung bei stefanie. schult@bundjugend.de oder unter 030 27586588 (Achtung, die Plätze sind begrenzt!) Die diesjährigen Träger des Berliner Umweltpreises reparieren Fahrräder, sanieren Wohnhäuser und gewinnen Volksentscheide © Monika Kexel Smergy what? Smergy action! Hutelandschaft und Baasee-Zauber NATUR ERLEBEN Mitmachen Leistung, die sich lohnt Wer größere Einkäufe, etwa Getränkekisten, Fernseher oder kleinere Möbelstücke sicher nach Hause bringen möchte, fährt mit einem Anhänger am besten. Die günstigsten Modelle kosten weniger als 100 Euro, wobei schönes Design und ausgeklügelte Funktionen ihren Preis haben. Ein bayerischer Hersteller beispielsweise hat einen Anhänger entwickelt, der sich in weniger als einer Minute so auseinandernehmen und zusammenlegen lässt, dass er samt Rädern und Deichsel bequem mit einer Hand getragen werden kann und in der Wohnung nicht viel mehr Platz nimmt als ein Dutzend Schallplatten. www.einkaufen-mit-dem-rad.de Für alle, die regelmäßig mit dem Rad einkaufen fahren, lohnt sich der Kauf mindestens einer zeitgemäßen Fahrradtasche, die mit Haken seitlich am Gepäckträger befestigt wird. Die Modelle der bekannten Markenhersteller fassen bis zu 42 Liter und kosten rund 70 Euro. Die Gut-Wetter-Alternative zu den wasserdicht verschließbaren Taschen sind Drahtkörbe, die ebenfalls mit einem Handgriff befestigt und wieder gelöst werden. © Barbara Yelin Fleißige Ehrenamtliche haben die Bäume der BUND-Streuobstwiese in Stahnsdorf geerntet und den Ertrag in die ­Saftpresse gegeben. Ergebnis: ein aromatischer naturtrüber Apfelsaft mit Birnenbei­ mischung, der ab sofort in der Berliner BUND-Landes­ geschäftsstelle verkauft wird (kein Onlinehandel, kein Versand!). Ein DreiLiter-Karton kostet 6 €, zwei Stück erhalten Sie für 10 €. www.bund-berlin.de/ apfelsaft Buchtipp: Wildes Brandenburg Schon die mehr als hundert großartigen Fotografien machen das Blättern zu einem besonderen Vergnügen und wecken die Lust, sich mit dem Buch und dem Land, das es zum Thema hat, genauer zu befassen. Eine detaillierte, aber niemals langweilige Darstellung der elf Naturparke, drei Biosphärenreservate und des Nationalparks Unteres Odertal. Landes­ umweltamt Brandenburg (Hrsg.): Wildes Brandenburg, L & H Verlag 2014, 260 Seiten, 19,90 €, ISBN: 978-3-939629-20-7 Seite 7 Herausgeber Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Berlin e.V. Crellestr. 35 10827 Berlin www.BUND-Berlin.de und Landesverband Brandenburg e.V. Friedrich-Ebert-Str. 114a 14467 Potsdam www.BUND-Brandenburg.de KURZ & BUND Impressum Onlinehandel in Zahlen Der im Internet generierte Umsatz der größten Versandhändler im Jahr 2012 … … Amazon.de, in Euro: … im Durchschnitt aller Branchen, in Prozent: 13 Was schenkt man bloß Menschen, die schon vieles haben? Ist doch klar: Liebe. Zum Beispiel Liebe zur Natur. Die lässt sich besonders schön mit den Baum­ patenschaften des BUND zum Ausdruck bringen. Die Baumpatenschaft bringt – im Gegensatz zur Taufpatenschaft für einen Menschen für den Paten oder die Patin keinerlei Verpflichtungen. Der BUND hat zwei unterschiedliche Patenschaften im Angebot. … im Segment Bekleidung/Schuhe, in Prozent: 26 Die Alleenbaumpatenschaft Gemessen an der Gesamtzahl der verschickten Warensendungen beträgt der Anteil zurückgeschickten Waren … Kontakt 4.800.000.000 Tel. 030 787900-0 E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de www.BUNDzeit.de … Otto-Versand (ohne Tochter-­ gesellschaften), in Euro: 1.700.000.000 Redaktion … noteboooks-billiger.de, in Euro: 485.000.000 … bei Zalando.de, in Prozent: 50 … Zalando.de, in Euro: 411.600.000 Anteil der Onlinehändler, die Möglichkeiten der neuen EUVersandhandelsverordnung nutzen wollen, die Kunden die Kosten der Warenrücksendung zahlen zu lassen … Sebastian Petrich (sp) Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P. Marketing Thorsten Edler Vertriebsunterstützung: primeline.berlin gmbh Marienburger Straße 16 10405 Berlin Anzeigen Tel. 030 787900-42 E-Mail: anzeigen@BUNDzeit.de Druck NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG Schillerstraße 2 29378 Wittingen Gestaltung sujet.design www.sujet.de/sign Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten Auflage 30.000 Gedruckt auf Ultra Lux semiglos, 100% Recycling Die nächste BUNDzeit erscheint Ende Januar 2015. Anzeigenschluss ist der 19. Dezember 2014. Spendenkonto BUND Berlin Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE51 1002 0500 0003 2888 00 BIC: BFSWDE33BER BUND Brandenburg GLS Bank IBAN: DE24 4306 0967 1153 2782 00 BIC: GENODEM1GLS Erbschaften an den BUND sind nach §13 ErbStG von der Erb­schaftssteuer befreit. Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an: erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de Seite 8 … Weltbild.de, in Euro: 388.900.000 … Conrad, in Euro: 372.900.000 … Tchibo, in Euro: 360.000.000 … Bonprix (Otto-Gruppe), in Euro: 357.000.000 … Cyberport, in Euro: 343.100.000 … im Durchschnitt aller Branchen außer Bekleidung/Schuhe, in Prozent: 76 … im Segment Bekleidung/Schuhe, in Prozent: 64 … Esprit, in Euro: 327.600.000 Weltweiter Umsatz von Amazon 2012: … in Euro: 48.000.000.000 Zahl der bei einer Erhebung im Juni 2010 erfassten Einzelhandelsgeschäfte in Brandenburg … … 15.395 Beschäftigte bei Amazon.de im Herbst 2014 … … 15.000 … davon leerstehend: 3.202 … davon befristet beschäftigt: 6.000 Anteil am Umsatz im Buchhandel … … davon im Krankenstand, in Prozent: 20 … Stationärer Sortimentbuchhandel (2009), in Prozent: 52,3 Die Handelspanne des Onlinehandels beträgt … … im Durchschnitt aller Branchen, in Prozent: 36 … im Segment Bekleidung/Schuhe, in Prozent: 47 Schenken Sie … Liebe! … Stationärer Sortimentbuchhandel (2013), in Prozent: 48,6 … Versandhandel (inkl. Internet) (2009), in Prozent: 15,5 … Versandhandel (inkl. Internet) (2013), in Prozent: 18,6 … Verlage direkt (2009), in Prozent: 18,3 … Verlage direkt (2013), in Prozent: 19,7 Quellen: Wirtschaftswoche, ver.di, Universität Regensburg, Gemeinsame Landesplanung BerlinBrandenburg, Börsenverein des Deutschen Buchhandels Mit einer Spende von 60 Euro (oder mehr) ­unterstützen die Paten oder diejenigen, die eine Patenschaft verschenken, den BUND bei der Lobbyarbeit zugunsten der Bäume entlang der noch gut 17.000 Alleenkilometer in Ostdeutschland. Wir beobachten die Arbeit der Straßenmeistereien und nehmen Einfluss auf die ­Behörden, damit die Alleebäume Pflege und Schutz bekommen. Zum Beispiel setzt sich der BUND gegen unnötige Baumfällungen ein. Hier geht es zum Bestellformular für die Alleenbaumpatenschaft: www.bund.net/?id=5505 Die Streuobstwiesenpatenschaft Mit einer Spende von 75 Euro (oder mehr) helfen die Paten dem BUND, die Bäume der Streuobstwiese in Stahnsdorf zu pflegen und diese naturnahe Kulturlandschaft dauerhaft zu sichern. Alle Paten bekommen als kleines Dankeschön einen Karton von dem ­naturtrüben Apfelsaft, der aus den hier wachsenden Äpfeln hergestellt wird. Da der BUND aber kein Onlinehändler ist, muss der Saft in der Berliner Landesgeschäftsstelle abgeholt werden (Adresse und Öffnungszeiten: www.bundberlin.de/apfelsaft). Hier geht es zum Bestellformular für die Streuobstwiesenpatenschaft: www.bund-berlin.de/baum­ patenschaft Wenn Sie eine Patenschaft verschenken möchten, schickt der BUND der beschenkten Person eine Patenschaftsurkunde. Die Patenschaften sind als Spenden steuerlich absetzbar.
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