BUND
Dzeit
Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg
aktuell
04.13
Inhalt
THEMA
Essen
Gutes Gemüse, böse Butter:
Die Klimabilanz von
Lebensmitteln
Seite 2
„Haferwurzel ist für mich
größerer Luxus als
Hummer“: Interview mit
Sternekoch Michael
Hoffmann
Seite 3
© Rainer Sturm / PIXELIO
AKTUELL
Essen, was wir wollen
Wenn wir selbst bestimmen, was auf den Tisch kommt, können wir Tag für Tag viele gute Entscheidungen treffen
E
in hämischer Aufschrei ging durch die
Presselandschaft, als ein Forscherteam aus
Stanford Ende 2012 die Ergebnisse seiner Me
tastudie vorstellte: Obst und Gemüse aus Bio
anbau enthalten nicht mehr Vitamine als ihre
konventionellen Konkurrenzprodukte. Das
hatte auch niemand behauptet, aber es passt
einfach zu gut zum beliebten GutMenschen
Bashing, die Konsumenten von Bioprodukten
als Einfaltspinsel darzustellen. Viel interes
santer als das, was in den Erzeugnissen aus
biologischer Landwirtschaft drin ist, ist das,
was nicht drin ist. Zum Beispiel Pestizide. Eine
BUNDUntersuchung wies bei 70 Prozent der
Probanden im Urin Rückstände von Glypho
sat, einem Herbizid, mit dem unter anderem
Getreide, Raps, Sonnenblumen und Soja be
handelt werden. Was Glyposat, das bereits in
kleinen Dosen menschliche Zellen schädigen
kann, für die menschliche Gesundheit genau
bedeutet, ist noch nicht klar. Im Bioanbau
ist der Einsatz von synthetischen Pflanzen
schutzmitteln, wie die Gifte beschönigend ge
nannt werden, verboten. Wer Haferflocken,
Mehl oder Backwaren ohne Glyphosat essen
will, hat also eine Alternative.
Natürlich nennt kein Hersteller Gifte wie
Glyphosat auf der Verpackung. Und selbst
wenn: Wer schaut schon auf das Kleinge
druckte und weiß, was all die Stoffe bedeuten?
Das Wachstum der Biobranche fußt zu einem
guten Teil auf dem Bedürfnis der Verbrau
cher, die Kontrolle über die eigene Ernährung
wiederzugewinnen. Immer mehr Menschen
weigern sich, Produkte zu kaufen, die mehr
als drei Zutaten haben. Von Pestiziden über
künstliche Aromen, Farbstoffe und Konser
vierungsmitteln bis zum gentechnisch ver
änderten Futtermittel für das Schlachtvieh:
Die Liste der im Sack zu kaufenden Katzen ist
einfach zu lang geworden. Wir wollen selbst
bestimmen, was wir essen. Schließlich gibt es
kaum etwas Wichtigeres und Lustvolleres als
Essen – wenn es richtig gemacht ist.
Weniger ist mehr
Bei der Wahl der Lebensmittel geht es aber
natürlich nicht nur um die eigene Gesundheit
und die Autonomie in der Lebensführung,
sondern vor allem um die Umwelt. Es geht
um Artenvielfalt, die von Pestiziden und
Monokulten bedroht ist, um die Ökosysteme
in den Gewässern, denen Dünger und Gülle
zusetzen, es geht um die Klimabilanz und
Ressourcenverbrauch bei der Erzeugung von
Lebensmitteln.
Das Sortiment der Bioläden und supermärkte
lässt heute kaum mehr Wünsche offen. Ob
Frisch oder Fertigwaren, es gibt eigentlich
nichts mehr, was es nicht in bio gibt. Aber ist
bio immer öko? Auch für die Biokundschaft
spielt die Verfügbarkeit von Waren eine ge
wisse Rolle, daher finden sich im Sommer
auch einmal Äpfel aus Neuseeland im Sor
timent. Deren Klimabilanz ist „nur“ um ein
Drittel schlechter als die heimischen Äpfel aus
dem Kühlhaus, doch in diesem Fall ist weder
der importierte noch der regionale Bioapfel
wirklich öko – aus Umweltsicht dauert die
Apfelsaison eben nur so lange, wie die Vorräte
im Keller ohne zusätzliche Kühlung halten.
Beim Fleisch stößt die Biolandwirtschaft
jedoch an ihre Grenzen. Zwar setzt sie im
Gegensatz zur konventionellen Tierhaltung
weder Antibiotika noch gentechnisch ver
ändertes Futter ein und produziert weit we
niger Gülle als sonst üblich – auch dass die
Zustände in der Massentierhaltung ethisch
indiskutabel sind, kann nicht oft genug betont
werden. Aber: Auch Biofleisch hinterlässt einen Klimaabdruck. Einfach auf bio umsteigen
und die gleichen Fleischmengen weiterhin
konsumieren, wird niemandem helfen. Weder
den Hungernden, zu deren Lasten der Anbau
von Futtermitteln geht, noch dem Klima. Wir
werden unsere Essgewohnheiten beim Fleisch
überdenken müssen.
Heißt das, sich künftig vegetarisch oder gar
vegan zu ernähren? Die Lösung liegt eher
in einer vernünftigen Dosierung. Ein totaler Verzicht auf tierische Produkte würde die
Artenvielfalt schmälern, von einstmals 6.400
Nutztierarten sind mehr als 1.000 schon ausgestorben. Wer Schweine, zum Beispiel eine
alte Sorte wie das Rotbunte Husumer, erhalten
will, muss auch ab und zu Schwein essen. Wie
gesagt: ab und zu, nicht täglich. Maß halten
statt Massen halten lautet die Parole, dann
schmerzt es auch nicht, wenn für Fleisch das
Doppelte oder Dreifache dessen fällig wird,
was der Discounter heute verlangt.
Wie gesunde Küche und schmales Budget zusammenpassen, zeigen die Mensen des Berliner Studentenwerks. In der nicht subventionierten Variante kostet ein Biomittagessen
mit zwei Beilagen weniger als sechs Euro, Studierende zahlen die Hälfte. Grundsätzlich gibt
es Eier und Kartoffeln nur aus biologischer
Erzeugung und Fisch nur mit MSC-Siegel.
Und mit der Eröffnung der bundesweit ersten
vegetarischen Mensa an der Freien Universität schrieb das Studentenwerk vor drei Jahren
Küchengeschichte.
Kleine Partikel, große
Herausforderung: Berlins
neuer Luftreinhalteplan
Seite 4
Patenlösung gesucht:
Hilfe für die Branden
burger Alleen
Seite 4
Schätze finden, reparieren
und zurückkaufen:
Berliner Umweltpreis 2013
Seite 5
Energiewende heißt
Wärmewende
Seite 5
Musikfestivals grüner
machen: BUNDjugend goes
Greenville
Seite 6
Ökotipp Konserven
herstellen
Seite 6
NATUR ERLEBEN
Murellenschlucht und
Ruhlebener Fließwiese
Seite 7
KURZ & BUND
Machen Sie den BUND
zu Ihrem Saftladen
Seite 8
Essen in Zahlen
Seite 8
www.BUNDzeit.de
Wie viele Tiere werden wo
verspeist? Wer beherrscht
den globalen Fleischmarkt?
Wie geraten Gülle und
Antibiotika ins Wasser?
Und was hat Fleisch essen
mit Hunger zu tun? Der
Fleischatlas von BUND,
HeinrichBöllStiftung und
Le Monde diplomatique be
leuchtet die Hintergründe.
www.fleischatlas.de
Seite 2
25,6 kg CO2e je kg
THEMA
Butter
15,5 kg CO2e je kg
Rind
Kaffee (frisch gebrüht)
8,1 kg CO2e je kg
Käse
7,6 kg CO2e je kg
Schlagsahne
Quelle: ÖkoInistitut (2010)
Liebe LeserInnen,
wie heißt es doch: Der Mensch ist, was er
isst – aber was essen wir eigentlich? Laut
Studien essen wir Deutschen zu wenig
Obst und Gemüse und viel zu viel Fleisch.
Unsere Nahrungsmittel enthalten mal mehr,
mal weniger Rückstände von Pestiziden
und Antibiotika und werden – ganz gleich
ob Biomärkte oder Discounter – meist erst
quer durch Deutschland, oft aber auch um
die halbe Welt transportiert, bevor sie auf
unserem Abendbrottisch ankommen.
BUNDzeit: Herr Hoffmann, was servieren Sie
im Margaux?
Wie reagieren die Gäste auf die Gemüse
menüs?
Michael Hoffmann: Wir haben zwei Menüs. Eines ist das
Gemüsemenü. Ich mag den Begriff vegetarisch nicht, der
hat so viel mit Verzicht, mit Askese zu tun. Das andere
Menü besteht auch aus Gemüse, aber mit dem Zusatz Fisch
und Fleisch. Wobei nicht in jedem Gang Fisch oder Fleisch
vorkommt. Fisch und Fleisch sind hier eher Beilage.
Die ganz große Mehrheit findet das super. Viele sagen
„Endlich übernehmt ihr Verantwortung“ oder auch „Endlich
gibt es in einem Sternelokal auch mal was anderes zu
essen“. Weil irgendwie ähneln sich die Speisekarten doch
alle. Hier findet man halt etwas anderes. Und langsam
sind die Gäste auch unserer Umwelt gegenüber aufge
schlossener, für immer mehr Leute ist es selbstverständlich,
dass wir nicht jeden Tag Fleisch essen müssen. Die Hälfte
unserer Gäste bestellen das Gemüsemenü, dafür sind wir
schließlich bekannt. Und es kommen auch viele Vegetarier
gezielt zu uns. Wenn aber Messen wie die IFA sind, dann
wird zu 80 Prozent Fisch und Fleisch bestellt. Die Leute
hatten dann einen stressigen Tag und wollen ein schickes
Restaurant, fertig.
Und was kommt Ihnen nicht auf den Tisch?
8,1 kg CO2e je kg
5,7 kg CO2e je kg+
Pommes
tiefgekühlt
4,2 kg CO2e je kg
Schwein
Fischstäbchen (Kabeljau) 4 kg CO2e je kg
3,5 kg CO2e je kg
Geflügel
2,9 kg CO2e je kg
Eier
0,8 kg CO2e je kg
Damit aus der Klimabilanz eine vollständige Umweltbilanz
wird, müsste sie freilich noch weitere Aspekte berücksichti
gen: den Pestizideinsatz, die Entsorgung der Verpackungen,
die Auswirkungen auf die Artenvielfalt, die Bedingungen
der Tierhaltung. Und nicht zuletzt kann es nicht schaden,
einen Blick auf die Arbeitsbedingungen und Entlohnung der
Menschen zu werfen, die die Waren herstellen.
Milch
0,5 kg CO2e je kg
0,5 kg CO2e je kg
Fruchtgemüse
Kohlgemüse
Baguette
0,2 kg CO2e je kg
0,2 kg CO2e je kg
Die in dieser Übersicht aufgeführten Werte beziehen sich auf
konventionelle Produkte, sie entstammen einer Studie des
ÖkoInstituts, die wiederum 177 Studien zu mehr als 500
Lebensmitteln ausgewertet hat. Diese gehen nach höchst un
terschiedlichen Methoden vor und beziehen häufig nicht alle
relevanten Verarbeitungsschritte mit ein. Manche Ergebnisse
berücksichtigen zwar Verpackung und Transport, lassen aber
Kühlung im Handel und bei den Verbrauchern aus. Die hier
aufgeführten Zahlen sind die Durchschnittswerte, die das
ÖkoInstitut aus den verschiedenen Studien errechnet hat.
Aufgrund der großen Bandbreiten der Werte und Vielzahl der
zu berücksichtigenden Faktoren sind die hier präsentierten
Zahlen als Orientierung zu verstehen.
Michael Hoffmann, Küchenchef und Inhaber des Berliner Sternerestaurants Margaux, über
Resterezepte, No-Gos in der modernen Küche und Gemüseversorgung aus dem eigenen Garten
Wir verarbeiten kein Fleisch aus Massentierhaltung und
keine überfischten Fische wie etwa Seezunge und Steinbutt.
Thunfisch auch nicht mehr, weil so viele Delfine dabei in
den Netzen draufgehen. Stopfleber ist indiskutabel, wobei
die früher auch bei mir auf der Speisekarte gesetzt war und
sich auch immer gut verkauft hat. Und es gibt kein Kalbs
fleisch und kein Milchlamm, weil mir das ein bisschen wie
Kindermord vorkommt.
Gibt es beim Gemüse Einschränkungen?
Wir kochen sehr saisonal und setzen die Produkte aus
meinem Garten besonders in Szene. Dieses Jahr haben
wir 171 verschiedene Sorten gezogen, inklusive Kräuter.
Einiges baue ich in großen Mengen an, also 1.000 Pflanzen
und mehr. Jedes Jahr ändert sich das Programm, weil ich
immer etwas anderes ausprobiere. Wir kaufen nur Sachen
wie Kartoffeln oder Zwiebeln dazu, weil ich für die zu
wenig Platz zum Anbauen habe. Für Tomaten, Paprika,
Auberginen und ähnliches haben wir ein Gewächshaus und
einen Folientunnel, alles unbeheizt. Im Sommer sind wir
zu 99 Prozent autark. Ab Oktober müssen wir ein bisschen
mehr Biogemüse nachkaufen. Was es dann nicht mehr
gibt, sind zum Beispiel Tomaten. Die Leute beschweren
sich immer, dass die Tomaten nicht mehr schmecken. Dann
sollen sie doch Tomaten essen, wenn Tomatenzeit ist! Wir
verarbeiten grundsätzlich nur die eigenen. Jetzt im Oktober
ernten wir alle Tomaten, die noch unreif am Strauch hän
gen, und legen sie wie Gewürzgurken ein, daraus machen
wir eine grüne Tomatenvorspeise.
Bei Sternerestaurants denkt man normaler
weise eher an Hummer oder Trüffel.
Bei den meisten Mitbewerbern spielen diese exklusiven
Produkte noch eine sehr große Rolle, weil sie sich beim
Kochen an Restaurantführern orientieren. Für mich sind
Topprodukte eher alte Gemüsesorten wie etwa die Hafer
wurzel, die ich in meinem Garten frisch ernte. Das ist für
mich größerer Luxus, als einen Hummer aus der Bretagne
ankarren zu lassen. Die Strukturen in der Spitzengastro
nomie sind in der Tat etwas eingefahren. Durch meinen
Garten wurde ich aber einigermaßen geerdet. Wenn man
jahrelang auf eine bestimmte Schiene setzt, muss man erst
einmal umdenken und Ersatz finden. Beispielsweise auch
mal etwas mit Makrele und Kabeljau anfangen, nicht bloß
mit diesen bedrohten „Luxusfischen“ wie Steinbutt. Mir ist
das anfangs auch nicht immer leicht gefallen. Es gibt
zur Gemüseküche wenig Literatur. Klar gibt es Gemüse
kochbücher, aber in denen steht überall dasselbe drin.
Das Wissen darum, dass das alles nicht
wirklich gesund und noch weniger öko
logisch ist, lässt uns VerbraucherInnen
zunehmend auf Alternativen umsteigen.
Und wir wollen, dass die Politik den
Umstieg auf ökologische Landwirtschaft
befördert, statt ständig neue Massentier
haltungen zu genehmigen wie jüngst in
Haßleben. An diesen und vielen anderen
Fragen rund um unser Essen sind wir als
BUND dran.
Und was auch immer bei Ihnen auf
den Tisch kommt: Wir wünschen Ihnen
einen guten Appetit und ein ange
nehmes Jahresende!
Bei Kulturgütern wie
Büchern, Gemälden oder
Gebäuden ist es selbst
verständlich, sie für die
Nachwelt zu bewahren.
Aber wer denkt an alte und
seltene Kulturpflanzen?
Der Verein zur Erhaltung
und Rekultivierung von
Nutzpflanzen in Branden
burg (VERN) zieht in sei
nem Garten in Greiffen
berg (Uckermark) Hunderte
Nutzpflanzen, für die die
herkömmliche Landwirt
schaft keinen Gebrauch
mehr hat, und bringt ihre
Samen unter das Volk. Der
VERNKatalog reicht von
Kartoffeln und Getrei
de über Tomaten, Kür
bisse und Blattgemüse bis
zu Steinobst, Salat und
Kräutern. Weil er nicht auf
Gewinnerzielung aus ist,
kann der Verein kostbare
Samen zu günstigen
Preisen abgeben. Ein
Tütchen kostet lediglich
2 Euro plus Porto.
www.vern.de
Berücksichtigen die Bewertungssysteme der
Restaurantkritik auch die Bemühungen um
nachhaltiges Wirtschaften in der Küche?
Wir haben unsere Bewertung bei Michelin gehalten, aber
keinen zweiten Stern bekommen. Es fällt halt auf, wenn
jemand von denen hier zum Essen kommt und wir ihn
zufällig kennen, was wird dann gegessen? Fisch und
Fleisch, nicht das Gemüsemenü. Das finde ich natürlich ein
bisschen schade, schließlich habe ich mich auf diese Sache
spezialisiert und die Produkte kommen ja auch aus eigenem
Anbau. Richtig offen sind diese Leute nicht. Aber was
soll‘s: Wir kochen nicht für ein Zeugnis am Jahresende,
sondern für unsere Gäste. Die sollen ihre Freude haben.
Welche Rolle spielt Resteverwertung im
Margaux?
Aus wirtschaftlichen Gründen und aus Respekt vor dem
Produkt versuchen wir alles zu verarbeiten. Beispiel Knol
lensellerie: Da nehmen wir auch die Wurzeln, die sehen
aus wie Rastalocken. Die Schale wird ausgekocht. Das Grün
wird entweder auch ausgekocht oder getrocknet, um es zu
Gewürzsalz zu verarbeiten. Auch Fleisch wird so gut ge
nutzt wie möglich. Wenn wir zum Beispiel Ente hatten und
an den Karkassen noch lauter Fleisch drin ist, machen wir
daraus Geflügelkroketten.
Klimafreundlich
kochen
Es muss nicht immer Tofu
und Grünkern sein:
Mehr als 40 Rezepte und
jede Menge Hintergrund
informationen zur umwelt
freundlichen Produktion
und Zubereitung von
Lebensmitteln hat die
BUNDjugend für das welt
weit erste Klimakochbuch
zusammengestellt.
BUNDjugend et al. (Hrsg.):
Das Klimakochbuch.
Klimafreundlich einkau
fen, kochen und genießen,
Kosmos Verlag, 2009,
120 Seiten, 12,95 Euro,
ISBN: 9783440119266
www.klimakochbuch.de
Bedeutet Resteverarbeitung mehr Improvi
sation?
Nicht nur. Es gibt ja viele klassische Gerichte, die auf
Resten basieren, zum Beispiel Eintöpfe. Oder traditionelles
Hamburger Rundstück. Das ist ein Brötchen mit einer
kalten Scheibe Braten mit Gewürzgurke und Bratensauce.
Oder Tiroler Gröstel aus Resten von Tafelspitz, Kartoffeln,
Gurken und Ei. Diese Dinge schmecken nicht nur sehr gut,
mit etwas Mühe kann man sie auch schön in Szene setzen.
Das Gespräch führte Sebastian Petrich
Esst die ganze Ernte!
Michael Hoffmann, geboren 1967,
kam nach Stationen unter anderem in
der „Aubergine“ in München und im
Hamburger „Vier Jahreszeiten“ 2000
nach Berlin, um die Küche des „Margaux“
zu übernehmen. Im Sommer 2013 kündigte
er an, das vom Guide Michelin mit einem
Stern ausgezeichnete Restaurant im Februar
2014 zu schließen.
Künftig will er die Gemüsekreationen aus
seinem Garten einem breiteren Publikum
zugänglich machen und an einem noch
geheimen Ort eine Manufaktur mit Laden
und gelegentlicher Verköstigung eröffnen.
Info
Seltene Kulturpflanzen sähen
© Ursula Borstel
Fleischatlas
Grundsätzlich liegen die CO2eWerte für Bioprodukte zwi
schen 5 und 30 Prozent unter denen der herkömmlichen
Produkte. Eher gering sind die Differenzen zwischen bio und
nichtbio in den Bereichen, wo die Herstellung einen hohen
Energieeinsatz erfordert, wie zum Beispiel bei Tiefkühlwaren,
besonders hoch dagegen dort, wo frische Produkte miteinan
der verglichen werden.
Zur Person
Noch immer entstehen neue
Massentierhaltungsanlagen,
die für 100.000 und mehr
Tiere konzipiert sind. Was
bedeutet das für Mensch,
Tier und Klima? Was können
wir dagegen unternehmen?
Referentin bei dem Themen
abend der BUNDjugend ist
Christine Arndt.
26.11.2013, 19 Uhr,
clubMitte Lindenberg
(freiLand), FriedrichEngels
Straße 22, Potsdam
von Burkhard Voß und Heide Schinowsky
Massentierhaltung in
Brandenburg
Blattgemüse
Demonstration für eine
neue Agrarpolitik, für
ökologi sche und bäuerliche
Landwirtschaft, gegen
Massentierhaltung
Berlin, 18.1.2014, 11 Uhr,
Start am Hauptbahnhof
www.wirhabenessatt.de
Je nach Herstellungsart können die CO2eWerte für ein Er
zeugnis erheblich variieren, wie das Beispiel der Tomate zeigt.
Stammt sie aus saisonaler regionaler Biolandwirtschaft (Frei
landanbau), so fallen je Kilogramm Frucht 35 Gramm CO2e
an. Bei saisonalem und regionalem Nichtbioanbau ist auf
grund des höheren Düngeraufwands etwas mehr, nämlich 85
Gramm. Bei Freilandtomaten, die aus Spanien per Lastwagen
nach Deutschland gekarrt werden, steigt der Wert schon auf
600 Gramm. Kommen die Tomaten per Flugzeug von den
Kanarischen Inseln, so liegt der Klimagasausstoß mit 7,2 Kilo
schon weit über dem Eigengewicht. Die klimafeindlichste
Art, Tomaten zu produzieren, ist jedoch die im Gewächshaus
außerhalb der Saison. Dafür schlagen 9,3 Kilo CO2e je Kilo
Tomaten zu Buche. Ob in diesem beheizten Treibhaus die
Tomaten herkömmlich oder biologisch (9,2 Kilo CO2e) ange
baut werden, spielt dann auch keine Rolle mehr, zumindest
nicht für das Klima.
EDITORIAL
Wir haben es satt!
ei Kühlschränken, Spül und Waschmaschinen, Leucht
mitteln, Fernsehern und Autos ist die Kennzeichnung des
Energieverbrauchs und die Einteilung in Effizienzklassen von
A+++ bis G schon Pflicht. Ob auch Lebensmittel jemals ein
solches Label bekommen werden, steht noch in den Sternen,
ist doch die Darstellung sämtlicher klimarelevanter Faktoren
während des Herstellungsprozesses wesentlich komplexer.
Angefangen bei der Maßeinheit. Die wesentlichen Treib
hausgase der Nahrungsproduktion sind Kohlendioxid (CO2),
das durch den Energieverbrauch bei Feldarbeit, Ernte, Ver
arbeitung, Verpackung, Transport und Zubereitung entsteht,
Methan (CH4), das Tiere und Gülle emittieren, sowie Lachgas
(N2O), das unter anderem aus Stickstoffdünger entweicht. Da
CH4 die Atmosphäre mehr als 20 Mal und N2O sogar mehr
als 300 Mal so stark schädigen wie CO2, werden die Emissi
onen der Lebensmittel in Kohlendioxidäquivalenten (CO2e)
dargestellt.
0,2 kg CO2e je kg
Die Ausgangsbedingungen
für die Ökologisierung der
brandenburgischen Land
wirtschaft sind nicht die
schlechtesten: Mit 11 Pro
zent der Fläche ist Branden
burg das Bundesland mit
dem größten Anteil biolo
gisch bewirtschafteten
Agrarlands und hat mit
Berlin den umsatzstärksten
Markt für Bioprodukte in
unmittelbarer Nähe. Um der
Agrarwende in der Region
mehr Schwung zu verleihen,
hat der BUND mit anderen
Verbänden ein Agrarbünd
nis für Brandenburg und
Berlin gegründet. Das Bünd
nis setzt sich unter anderem
dafür ein, die Förderpolitik
ökologisch auszurichten,
Massentierhaltung zu be
enden, die Konzentration
der Flächen in den Händen
weniger Firmen zu stoppen,
Chemikalien und Gülleein
satz deutlich zu reduzieren,
Anbau und Freisetzung von
gentechnisch veränderten
Pflanzen zu unterbinden
und den Lebensmittelerzeu
gern faire Preise zu zahlen.
B
Wurzelgemüse
Agrarwende jetzt!
Ein Überblick über die Klimabilanz ausgewählter Lebensmittel
„Haferwurzel ist für mich
größerer Luxus als Hummer“
THEMA
Info
Gutes Gemüse, böse Butter
Dreibeinige Karotten,
Monsterzucchini, aufge
platzte Radieschen: Was
nicht den gängigen Schön
heitsidealen entspricht,
schafft es nicht in die
Ladenregale. Das ist kein
Grund, Gemüse unter
zupflügen oder an Tiere
zu verfüttern, finden zwei
Berliner Designerinnen
und sammeln die nicht
vermarktbaren Erzeug
nisse von Brandenburger
Biobauern ein, um mit den
daraus zubereiteten Spei
sen einen Cateringservice
zu betreiben.
www.culinarymisfits.de
Seite 3
Wie man mit weniger
Abfall und geringerem
Energieverbrauch bares
Geld sparen kann, zeigen
die BUNDExpertInnen
des Berliner Abfallchecks
und des Berliner Energie
checks. Bei Ihnen zu Hause
– wenn Sie es wünschen –
oder auf öffentlichen
Veranstaltungen, zum
Beispiel auf dem Helden
markt am 16./17.11.2013,
10–20 bzw. 10–18 Uhr,
Postbahnhof, Straße der
Pariser Kommune 8 oder
auf dem AltRixdorfer
Weihnachtsmarkt,
7./8.12.2013, 14–20 Uhr,
Richardplatz.
www.berlinerenergie
check.de
www.berlinerabfallcheck.de
Seite 4
W
ie Berliner Luft ist in den vergangenen Jahren zwar sau
berer geworden, die Verbesserungen reichen aber nicht
aus, um die EUGrenzwerte für Luftschadstoffe einzuhalten.
So ist einerseits die Belastung mit Feinstaub (PM10) so weit
zurückgegangen, dass der Jahresmittelwert seit 2005 unter
dem Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft liegt,
andererseits wird nach wie vor an mehr als den 35 erlaubten
Tagen der zulässige 24StundenGrenzwert von 50 Mikro
gramm überschritten, woran sich nach den Berechnungen
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bis 2020 auch
wenig ändern wird. Noch problematischer ist die Situation bei
Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Diese als
Stickstoffoxide (NOx) zusammengefassten Stoffe, die Atem
wegserkrankungen bei Menschen auslösen oder verstärken,
Böden versauern und Pflanzen schädigen, überschreiten bei
sämtlichen an Straßen gelegenen Messstationen der Stadt
den Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft. Wie
beim Feinstaub, der allerdings zu weniger als 40 Prozent aus
Quellen innerhalb Berlins stammt, lässt sich bei den Stick
stoffoxiden eindeutig der lokale Verursacher bestimmen:
Bei 78 Prozent der NO2Belastung ist es der Straßenverkehr,
die Emissionen konzentrieren sich dementsprechend an den
großen Straßen. Der aktuelle Grenzwert wird berlinweit an
58 Kilometern überschritten, an denen rund 48.000 Menschen
wohnen. Die drei am stärksten NO2belasteten Straßen sind
die Leipziger Straße, die Schloßstraße in Steglitz und die
Hauptstraße in Schöneberg.
bauen (was die Abgasausstöße in den Hauptverkehrsstraßen
besonders wirksam senkt, da die Bahnen dank Elektromotor
vor Ort völlig abgasfrei fahren), gegen NOx wirksame Filter in
den BVGBussen einbauen lassen und Erdgas oder Elektro
fahrzeuge für die landeseigenen Betriebe anschaffen.
äre es nicht praktisch, kaputtes Spielzeug, defekte Elek
trogeräte oder derangierte Kleidungsstücke zu einer
Werkstatt zu bringen, wo sie kostenlos repariert werden, ob
wohl die Gewährleistungszeit schon längst abgelaufen ist? Wo
man nicht mit den Worten „Das lohnt sich nicht, da können
Sie doch viel billiger ein neues Produkt kaufen“ abgewimmelt
wird, sondern sogar lernt, wie die Reparatur funktioniert? Ge
nau das gibt es mittlerweile: Inspiriert durch ein erfolgreiches
Vorbild aus den Niederlanden hat der Verein „KunstStoffe
– Zentralstelle für wieder verwendbare Materialien“ das erste
RepairCafé in Berlin etabliert. Einmal im Monat nehmen
sich in einem Kreuzberger Atelier handwerklich beschlagene
Fachleute aus den verschiedensten Bereichen Gegenständen
an, die ansonsten im Müll landen würden. Der BUND würdigt
die Initiative mit dem Berliner Umweltpreis in der Kategorie
„Umweltengagement“.
All dies nennt der Luftreinhalteplan als Möglichkeiten. Nur:
Die besonders effektiven Maßnahmen kosten entweder Geld
oder Sympathie bei Teilen des Wahlvolks. Der BUND wird
daher sehr aufmerksam verfolgen, ob der Senat vom Ankün
digungs in den Umsetzungsmodus wechselt. Dabei kommen
hoffnungsvolle Signale von den Fraktionen von SPD und CDU.
Sie bremsten kürzlich Finanzsenator Ulrich Nußbaum bei dem
Versuch aus, den Etat für den Radverkehr zusammenzustrei
chen, dieser Posten wurde jetzt sogar um eine Million Euro
erhöht. Saubere Luft in Berlin führt manchmal über dicke
Luft in der Koalition.
In der Kategorie „Kinder und Jugend“ geht der Preis 2013
an die 7. Klasse der MarianneBuggenhagenSchule für Kör
perbehinderte in Buch, die eine GeocachingTour an den
Ufern der Panke ausgetüftelt hat. Bei dieser GPSgestützten
Schatzsuche, die selbstverständlich barrierefrei ist, werden
Wasserexperimente gemacht, Quizfragen gelöst und Flora und
Fauna der Panke und des Bucher Schlossparks kennengelernt.
Zum Berliner LuftgüteMessnetz:
www.kurzlink.de/berlinerluft
Obwohl die Umweltzone nicht für
Fahrgastschiffe gilt, hat die Reederei
Riedel ihre „SpreeDiamant“ mit
einem hochwirksamen Rußfilter
ausgestattet
Folgerichtig nennt der jetzt vorgestellte Luftreinhalteplan
schwerpunktmäßig mögliche Maßnahmen im Mobilitätssek
tor. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erwägt unter
anderem, die Ausnahmeregelungen zum Befahren der Um
weltzone aufzuheben, den Verkehrsfluss zu verstetigen und
sich an den Kosten für den Aufbau einer Infrastruktur für
Elektromobilität zu beteiligen. Der BUND unterstützt diese
Vorhaben, fordert aber auch, sich auf diejenigen Maßnahmen
zu konzentrieren, die den Abgasausstoß besonders stark redu
zieren. Der Senat müsste den Fuß und Radverkehr fördern,
Tempo 30 auf den besonders belasteten Hauptstraßen verhän
gen – und kontrollieren –, mehr Menschen zum Umstieg auf
den öffentlichen Verkehr bewegen, neue Straßenbahnstrecken
Die Brandenburger Alleen brauchen Hilfe
V
Der Straßenneu und ausbau sorgt darüber hinaus dafür, dass
völlig gesunde Alleebäume der Säge zum Opfer fallen. So etwa
auf der Landesstraße L 58 im Senftenberger Ortsteil Hosena,
wo 174 Bäume für den Ausbau gefällt werden sollen. Der
BUND moniert, dass keine weiteren Varianten geprüft wer
den, die den Erhalt der Alleebäume gestatten. Um den jeweils
aktuellen Zustand der Alleen zu kennen und dokumentieren
Die erste Stufe des Volks
begehrens für den Erhalt der
Freifläche auf dem früheren
Flughafen Tempelhof war
erfolgreich, doch nun wird
es anspruchsvoller: Bis zum
13.1.2014 müssen minde
stens 174.000 Unterschriften
gesammelt werden. Unter
schreiben dürfen alle, die in
Berlin wahlberechtigt sind.
Warum der BUND gegen die
Bebauungspläne des Berliner
Senats ist, lesen Sie in dem
Flyer, der dem Berliner Teil
der BUNDzeit beigelegt ist.
Weitere Informationen und
die Unterschriftenlisten zum
Download finden Sie auch
unter www.thf100.de.
Etwa 70 Prozent der Geräte können
die ehrenamtlichen Fachleute des
RepairCafé reparieren. Der Andrang
ist inzwischen so groß, dass eine
vorherige Anmeldung nötig ist
Nicht an ein Unternehmen, sondern an eine Genossenschaft
geht der Preis in der Kategorie „Wirtschaft und Innovation“.
Mehr als 1.500 Bürgerinnen und Bürger haben sich zur Ge
nossenschaft „BürgerEnergie Berlin“ zusammengetan, um
das Berliner Stromnetz zu kaufen. Die Energiewende wird
niemals kommen, wenn man den Betrieb der Netze einem
Monopolisten wie Vattenfall überlässt, so die Überzeugung
der Genossen. Dass sie sich überhaupt erst mit dem Gedan
ken, Unternehmer zu werden, beschäftigten, verdanken diese
engagierten Privatleute allerdings einer wesentlich größeren
Gruppe: den Berlinerinnen und Berlinern. Denn sie waren
es, die die Initiative zum Rückkauf des Stromnetzes und zur
Gründung eines Stadtwerkes bis zum Volksentscheid brach
ten. Das ist für den BUND Grund genug, einen Sonderpreis
zu vergeben, den das Bündnis „Berliner Energietisch“ stell
vertretend für die ganze Einwohnerschaft erhält.
So heizt Berlin: Dunkelgrün steht
für weniger als 1,64 Tonnen
wärmebedingten CO2Ausstoß pro
Einwohner und Jahr, Dunkelrot für
mehr als 2,48 Tonnen
Der BUND hat durchrechnen lassen, mit welchen Maßnahmen im Heizsektor Berlin seine
Klimaschutzziele erreichen kann
Die Linden auf dem Spreedamm
in Cottbus sind in Gefahr, weil
die Behörden um die Stabilität der
Deiche fürchten
zu können, sucht der BUND überall in Brandenburg Allee
Paten, die eine bestimmte Allee über einen längeren Zeitraum
beobachten und alle Veränderungen festhalten. Wollen Sie
AlleePate werden? Rufen Sie uns an unter 0331 23700142
oder schreiben Sie an bund.brandenburg@bund.net!
Wenn Sie unseren Alleenschutz finanziell unterstützen wol
len, verschenken Sie eine AlleenPatenschaft (keine wei
teren Verpflichtungen für den Beschenkten!): www.bund.
net/?id=5505
Die schönste Allee Deutschlands führt übrigens durch den
Teutoburger Wald. Mehr zum Ausgang des diesjährigen
BUNDFotowettbewerbs unter www.alleedesjahres.de
D
er kalte Winter 2012/2013 hat bei vielen Mietern zu
einer bösen Überraschung bei der Heizkostenabrechnung
geführt. Auch für die Berliner Umweltbilanz waren die tiefen
Temperaturen nicht gut, stammen doch rund 35 Prozent der
CO2Emissionen in der Stadt aus den Privathaushalten – und
die Haushalte verbrauchen wiederum 87 Prozent ihrer Energie,
um Wärme zu erzeugen. Aber welche Klimaschutzpotenziale
stecken im energieeffizienteren Heizen? Das ReinerLemoine
Institut hat im Auftrag des BUND ein Berechnungstool ent
wickelt, mit dem sich verschiedene Szenarien der künftigen
Wärmeversorgung Berlins durchspielen lassen. Das Simula
tionstool differenziert nach den verschiedenen Haustypen
und ihren Sanierungsständen, nach Energieträger und Hei
zungstyp und liefert Ergebnisse bis auf die Ebene der 195
Statistischen Gebiete, in die Berlin aufgeteilt ist.
Wenn das Anfang des Jahres formulierte Ziel des Senats,
Berlin bis 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu machen, eine
Chance haben soll, dann müssen – so die Annahme des BUND
– die CO2Emissionen pro Kopf und Jahr von derzeit mehr als
sechs Tonnen auf 1,5 Tonnen sinken. Allein für Heizung und
Warmwasser liegt der aktuelle Ausstoß bei zwei Tonnen, dieser
Wert muss auf eine halbe Tonne sinken. Das Simulationstool
zeigt, wie dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen ist: Alle Kohle,
Strom und Ölheizungen müssen durch moderne Heizungen
ersetzt werden, die zu 50 Prozent mit Biomasse und zu je
weils 25 Prozent mit Fernwärme und Gas betrieben werden,
zudem muss die Fernwärme aus Kraftwerken stammen, die
zur einen Hälfte mit Gas und zur anderen Hälfte mit Biogas
arbeiten. Damit diese Rechnung aufgeht, gilt es die Gebäude
energetisch zu sanieren, die Heizungssysteme zu modernisie
ren und konsequent auf erneuerbare Energien umzustellen –
und es müssen auch die anderen CO2 emittierenden Sektoren
wie Verkehr, Industrie/Gewerbe und Stromerzeugung ihren
Beitrag leisten.
Mitmachen
Unterschriften für
Tempelhof
www.kunststoffeberlin.de
www.wasserlebnis.de/geocaches/berlinpankeperlen
www.buergerenergieberlin.de
www.berlinerenergietisch.net
Energiewende
heißt Wärmewende
Patenlösung
gesucht
on den bundesweit etwa 12.000 Alleekilometern führen
gut 8.000 durch die Mark, Tendenz fallend. Immer wie
der müssen betagte Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt
werden, für die Nachpflanzung fehlt aber häufig Geld und
Platz. Denn falls die Allee keine Leitplanken hat, verlangen
die aktuellen Richtlinien einen größeren Abstand der Bäume
zur Fahrbahn, wofür neuer Grunderwerb nötig wird. Und
selbst wenn neu gepflanzt wird: Junge Bäume können erst
Jahre später die Funktionen übernehmen, die ihre Vorgänger
für Landschaftsbild, Luftqualität und Mikroklima, als Sauer
stoffproduzent, Schattenspender, Biotopverbinder und Habitat
hatten. Die altersbedingten Baumverluste sind allerdings noch
das kleinste Problem. Neben den Abgasen des Autoverkehrs
macht den Alleebäumen vor allem das Tausalz zu schaffen,
das im Winter massenhaft gestreut wird. Das Salz bringt den
Nährstoffhaushalt der Bäume durcheinander. Geschädigte
Exemplare erkennt man daran, dass sie im Frühjahr spät
austreiben. Die Blätter sind kleiner als üblich, gekräuselt und
sterben an Blatträndern und Spitzen ab. Die Blätter verfärben
sich und fallen früher ab, die Lebenserwartung des Baumes
sinkt deutlich. Zum Schutz der Bäume fordert der BUND, auf
den Alleen im Winter künftig nicht mehr auf eine trockene
Fahrbahn, sondern auf eine angepasste Fahrweise bei Schnee
und Eis zu setzen.
Partner des Berliner Umweltpreises 2013 sind die Berliner
Stadtreinigung (BSR), das städtische Immobilienunternehmen
Stadt und Land, die Investitionsbank Berlin (IBB) und die
Berliner Wasserbetriebe. Medienpartner des Berliner Umwelt
preises ist radioeins.
© Carmen Schultze
AKTUELL
D
© Andreas Jarfe
Energie- und
Abfallberatung
Eine Pankower Schulklasse, das erste Repair-Café Berlins und die Genossenschaft
zum Rückkauf des Stromnetzes sind die Gewinner des Berliner Umweltpreises 2013
© Reederei Riedel
Wie in den vergangenen
zwei Jahren hat der BUND
Feldsölle auf Pestizidrück
stände untersuchen las
sen. Nur in zwei von 14
Wasserproben aus Klein
gewässern in den Land
kreisen Uckermark, Oder
Spree und Barnim fanden
sich keine Rückstände der
unter suchten chemischen
Verbindungen. In neun
Fällen wurden Überschrei
tungen der Grenzwerte der
Grundwasserrichtlinie bei
den untersuchten Herbizid
wirkstoffen und deren
Abbauprodukten nachge
wiesen. Erneut wurde in
einem Feldsoll bei Stabes
höhe in der Uckermark
eine 12fache Grenzwert
überschreitung bei AMPA,
dem Hauptmetaboliten
des Breitbandherbizids
Glyphosat, festgestellt.
Das Gewässer liegt in
einem aufgrund von Rot
bauchunken und Kamm
molchvorkommen nach
der FloraFaunaHabitat
Richtlinie geschützten
Gebiet. Bei den sehr teuren
Analysen erhielt der
BUND Unterstützung vom
Naturschutzbund, der
grünen Landtagsfraktion
und der Bürgerinitiative
„Verseuchte Felder in der
Uckermark“.
Um die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten, legt Berlin einen
neuen Luftreinhalteplan vor
© Marina Brunzendorf
Brandenburger
Kleingewässer mit
Pestiziden belastet
Schätze finden,
reparieren und zurückkaufen
AKTUELL
Info
Kleine Partikel,
große Herausforderung
Wenn Sie die Kampagne für
den Erhalt dieser einmaligen
städtischen Kulturland
schaft unterstützen möchten,
freuen wir uns auch über
kleine Beiträge, die unter
dem Stichwort „Tempelhof“
auf dem Spendenkonto des
BUND Berlin eingehen.
Kontonummer 3288800,
Bank für Sozialwirtschaft,
BLZ 100 205 00
119.000 Mal Nein zum
Braunkohletagebau
Mit einer so großen Reso
nanz hatten wohl weder
Befürworter noch Gegner
des Braunkohletagebaus in
der Lausitz gerechnet:
Rund 119.000 Brandenbur
gerinnen und Brandenbur
ger haben Einwendungen
gegen den Braunkohlenplan
WelzowSüd II eingereicht.
Für den neuen Tagebau süd
lich von Cottbus müsste das
Dorf Proschim samt seinen
810 Einwohnern verschwin
den. Die damit verbundenen
Abbaggerungen und Grund
wasserabsenkung bedrohen
wertvolle Biotope und sel
tene Pflanzen und Tier
arten. Sogar ein nach der
FloraFaunaHabitatRicht
linie geschütztes Natur
schutzgebiet, der Weiße
Berg bei Bahnsdorf, ist in
Gefahr.
www.keinweiteresdorf.de
Mehr zum Simulationstool: www.kurzlink.de/rli
Was können Mieter tun, um Heizkosten zu sparen? Wenn Sie
möchten, klärt dies die BUNDEnergieberatung bei Ihnen zu
Hause. Die Beratung ist für Erwerbslose und Menschen mit
geringem Einkommen kostenlos, für alle anderen kostet sie
40 Euro. www.berlinerenergiecheck.de
Seite 5
© Björn Obmann
AKTUELL
Wie lässt sich die Soziale
Marktwirtschaft zu einer
ÖkologischSozialen
Marktwirtschaft weiter
entwickeln? Das ist die
zentrale Frage des Hoch
schultags Nachhaltigkeit.
Die BUNDjugend ist da
bei und veranstaltet eine
Holzwerkstatt, stellt Ideen
zum UpCycling vor und
hilft beim Erstellen eines
ökologischen Fußabdrucks.
13.11.2013, 13–18 Uhr,
Universität Potsdam,
Campus Griebnitzsee,
Haus 6
Essen teilen und verweilen: Die
BUNDjugend auf dem Greenville
Festival in SchönwaldeGlien im
Havelland
Musikfestivals grüner machen
E
in Wochenende draußen mit Freund*innen, cooler Musik
und gutem Wetter: Festivals machen Spaß. Doch gleich
zeitig hinterlassen solche Veranstaltungen auch einen ökolo
gischen Fußabdruck. Die meisten Besucher*innen reisen mit
dem Auto an, Essen und Trinken werden in Plastikgeschirr
serviert und auf dem Campingplatz bleibt viel Müll liegen.
Rock ’n’ Recycle: Die einen schmeißen es achtlos weg, die
anderen basteln was draus! Auf dem Campingplatz wurde Ver
packungsmüll gesammelt und mit GreenvilleBesucher*innen
aus Joghurtbechern oder Bierdosen Instrumente gebastelt. Um
mit den Tröten, Rasseln und Zupfinstrumenten auftreten zu
können, müssen die Bastel und Spieltechniken wohl noch
ein wenig perfektioniert werden – Spaß gemacht hat es aber
auf alle Fälle und zeigt, dass Müll nicht zwangsläufig Müll
bleiben muss.
FoodsharingDisco: Unter dem Motto „Essen teilen und
verweilen“ hat die BUNDjugend die erste Foodsharing
Disco im Rahmen eines Festival veranstaltet. Rund 100
Festivalbesucher*innen beteiligten sich am letzten Tag des
GreenvilleFestivals an der Aktion. Jede*r war eingeladen, über
schüssige Lebensmittel mit anderen Festivalbesucher*innen
zu teilen. Die BUNDjugend hat das Essen entgegengenom
men und zubereitet. Zu guter Musik aus dem Solarfahrrad
von Einleuchtend e. V. und mit bester Laune genossen alle
Foodsharer*innen zwei Stunden lang das ausgiebige und
vielseitige Essen.
PolitikerInnen die
Meinung sagen!
ÖKOTIPP
Hinter dem Kurzwort
JuLeiCa verbirgt sich
JugendLeiterInnenCard,
das bundesweit anerkannte
Zertifikat zum Leiten von
Jugendgruppen.
22.–24.11.2013,
29.11.–1.12.2013 und
6.–8.12.2013,
Teilnahmebeitrag:
90–160 Euro (nach Selbst
einschätzung),
Anmeldung unter
www.berlin.bundjugend.
de/termin/juleicaschulung
Besucher*innenUmfrage: Neben diesen Aktionen auf dem
Campingplatz hatte die BUNDjugend einen Kreativ und Info
stand auf dem Festivalgelände. Hier wurden TShirts bedruckt,
Zur Kürbissaison im Spätherbst bietet sich das Einko
chen an, denn welcher Ein oder Zweipersonenhaus
halt kann schon die zwei Kilogramm Fruchtfleisch
eines Hokkaidos auf einmal verarbeiten? Um ein Kilo
gewürfeltes und entkerntes Kürbisfleisch süßsauer
einzulegen, bringt man 200 Milliliter Wasser, 200
Milliliter Apfelessig und 400 Gramm Zucker zum Ko
chen und gibt eine geschälte Ingwerknolle, eine Zimt
Seite 6
M
it bis zu 62 Metern über dem Meeresspiegel sind die Mu
rellenberge zwar gerade einmal halb so hoch wie Berlins
höchste Erhebung, der Teufelsberg, doch sie dürften wohl die
steilsten Hügel im Stadtgebiet sein. Auf kurzer Strecke fallen
sie rund 30 Meter in die Murellenschlucht ab, die während der
letzten Eiszeit als Endmoräne des BerlinWarschauer Urstrom
tals entstand. Jahrtausendelang verlief die Schlucht bis zum
Stößensee, erst die in Dammlage errichtete SBahn zwischen
Berlin und Spandau unterbrach diese Verbindung. Die nach
Süden ausgerichteten Steilhänge bieten mit ihren halbschat
tigen offenen Sandböden hervorragende Lebensbedingungen
für Insekten. Die letzte Zählung ermittelte einen Bestand von
92 überwiegend gefährdeten Bienen und Wespenarten. Diese
Vorkommen sind zwar der wesentliche Grund, warum die 28
Hektar zwischen Glockenturmstraße und Friedhof Ruhleben
unter Naturschutz stehen, aber nicht die einzige landschaft
liche Besonderheit. Die hier wachsenden Mischwälder vor
wiegend aus Eichen und Kiefern sind rar in der Region rund
um die Hauptstadt. Aber wo sind die Murellen?
Wie geht’s weiter? Das Engagement der BUNDjugend geht
über die Festivalzeit hinaus. Aus den Ergebnissen der
Besucher*innenUmfrage und der Verkehrszählung hat die
BUNDjugend Vorschläge entwickelt, wie die FestivalOrga
nisation das Greenville grüner gestalten kann. Vor allem die
Anreise aus Berlin könnte klimafreundlicher werden. Ein
KombiTicket aus Eintrittskarte und Zugfahrschein sowie
ein Gepäckservice würde den Besucher*innen einen willkom
menen Anreiz geben, für die Anreise die öffentlichen Ver
kehrsmittel zu nutzen. Diese und viele weitere Ideen diskutiert
die BUNDjugend mit der GreenvilleFestivalLeitung. Auch in
den kommenden Jahren will die BUNDjugend auf dem Green
ville aktiv sein und langfristig darauf hinwirken, dass sowohl
die Organisation des Festivals als auch das Besucher*innen
Verhalten nachhaltiger und klimafreundlicher wird. Victoria
Student
Von den Sauerkirschbäumen, den Schattenmorellen, denen
die Gegend ihren Namen verdankt, findet sich weit und breit
keine Spur. Wir beginnen die Suche am Murellenteich. Das
Gewässer wenige Schritte südlich des UBahnhofs Ruhleben
diente bis 1935 als Militärbadeanstalt. Während der Siebzi
gerjahre trocknete der Teich vorübergehend aus, ein Schicksal,
das auch die Fließwiese Ruhleben ereilte, die wir über den
Murellenweg erreichen. Grund für den gesunkenen Wasser
spiegel war die zeitweise höhere Trinkwasserförderung im
nahegelegenen Wasserwerk Tiefenwerder. Mittlerweile ist der
Pegel wieder so weit gestiegen, dass das Fließ im Frühjahr
regelmäßig überflutet ist. Es steht mit seinem Röhrichtbestand
unter Naturschutz und dient dem Kammmolch und anderen
Amphibien als Laichplatz. Auch Kraniche und Graugänse wur
den in den vergangenen Jahren gesichtet. Am südlichen Ende
der Fließwiese verengt sich das Tal und geht mit einer sanften
Rechtskurve in die Murellenschlucht über. Allerdings ist der
Interesse, mit der BUNDjugend auf dem GreenvilleFestival
2014 aktiv zu werden?
EMail an greenville@bundjugendberlin.de
Mehr dazu unter: www.facebook.com/bundjugend.berlin
stange, ein paar Nelken und
etwas Sternanis dazu. Wer
es weniger weihnachtlich
möchte, nimmt stattdessen
eine entkernte Chilischote
und 3–4 geschälte Knob
lauchzehen. In diesem Sud
werden die Kürbisstücke
gegart, bis sie glasig und
bissfest sind. Nun füllt man
die Kürbiswürfel in ein
sorgfältig gesäubertes Ein
machglas, gießt den weiter
eingekochten und verdick
ten Sud durch ein Sieb
dazu, so dass alle Würfel
bedeckt sind. Zum Sterili
sieren gibt man nun ein Küchenhandtuch und etwas
Wasser in einen Bräter, stellt das Glas dazu und
schiebt den Bräter bei 120 Grad für mindestens 20
Minuten in den Backofen. Im nächsten Frühjahr lässt
sich der eingelegte Kürbis mit den ersten frischen
Kräutern zu einem schmackhaften Gemüsegericht
zubereiten, falls er nicht schon vorher mit anderen
Mixed Pickels auf dem Vorspeisenteller gelandet ist.
rechts: Denkzeichen zu Ehren der
hingerichteten Deserteure
Ein Spaziergang durch die Naturschutzgebiete Murellenschlucht und Ruhlebener Fließwiese führt
durch ein landschaftliches Kleinod mit beklemmender Geschichte
Buttons gestaltet und nebenbei konnte man an einer Umfrage
zum ökologischen Fußabdruck der Festivalbesucher*innen
teilnehmen. Zu guter Letzt haben BUNDjugendliche auch eine
Verkehrszählung durchgeführt, um das Mobilitätsverhalten
der Festivalbesucher*innen zu ermitteln. Einen Weg zur kli
mafreundlichen Anreise haben die BUNDjugendlichen auch
gefunden, die fand nämlich gemeinsam mit Viva con Aqua
auf Fahrrädern statt.
Konserven herstellen
Wer es ernst meint mit der Ernährung gemäß saiso
naler Verfügbarkeit, hat zu Jahresbeginn nur eine
begrenzte Auswahl frischen Gemüses. Wie gut, dass
die Menschheit eine Reihe von Verfahren entwickelt
hat, Lebensmittel haltbar zu machen. Sie reichen
vom Wasserentzug (Zwiebeln, Knoblauch oder Pilze
werden in der Sonne, Kräuter im Schatten, Apfel
oder Birnenscheiben auf dem Kachelofen getrocknet;
Nachteil: Vitamin C geht größtenteils verloren) über
das Tiefkühlen (Vorteil: Vitamine bleiben einige
Monate erhalten; Nachteil: äußerst energieaufwen
dig) bis zur Milchsäuregärung (besonders geeignet
für VitaminCBomben wie Weißkohl, die zerkleinert
und stark gesalzen nicht nur ihre Vitamine behalten,
sondern auch neue, beispielsweise Vitamin B 12,
entwickeln).
links: Südwestlicher Eingang der
Murellenschlucht
Durchgang versperrt. Hier ließen die Nazis zur Olympiade
1936 nach antikem Vorbild die Waldbühne in den Talkessel
bauen. Um das Amphitheater zu umgehen, folgen wir einem
steilen Pfad bergauf.
Die an der Gipfellinie der Murellenberge ankommenden Spa
ziergänger erwartet ein irritierender Anblick: Spiegel, Dut
zende Verkehrsspiegel im Wald. Wie die Verkehrsspiegel im
Straßenraum haben auch sie die Aufgabe, sichtbar zu machen,
was nicht zu sehen ist. Denn diesem ruhigen, friedlichen Ort ist
seine Vergangenheit als Hinrichtungsstätte nicht anzumerken.
Bis April 1945, als die Rote Armee schon längst Berlin er
reicht hatte, erschossen hier Wehrmachtssoldaten Desserteure
und „Wehrkraftzersetzer“. Mindestens 230 Hinrichtungen
sind bekannt, dafür zur Rechenschaft gezogen wurde aber
niemand. Die Murellenberge, die in Richtung Nordwesten in
den Schanzenwald übergehen, haben eine lange militärische
Vergangenheit. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts veranstaltete
das preußische Heer Schießübungen, nach der Wehrmacht
übernahmen die britischen Streitkräfte das Gelände, um es
bei ihrem Abzug an die Berliner Polizei zu übergeben. Diese
trainiert weiterhin in der „Fighting City“, die die Briten nicht
nur mit Häusern, sondern auch mit Brücken, UBahnwagen
und einer Tankstelle ausgestattet haben. Einen Teil des Gelän
des gab die Polizei an die Forstverwaltung ab, die 2007 mit
Ausgleichsmitteln, die die Deutsche Bahn für Natureingriffe
an der ICEStrecke Berlin–Hannover zahlen musste, das Areal
renaturierte und sämtliche Baracken, Schießstände und Be
tonflächen entfernte.
Der mit den Gedenkspiegeln versehene Weg führt westlich
der Waldbühne wieder hinab in die Murellenschlucht. Von
hier, wo sich die für die Wespen und Wildbienen wichtigen
Trockenrasenflächen an den steilen Südhängen befinden, ist
es nicht mehr weit bis zum SBahnhof Pichelsberg.
www.murellenschlucht.de
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Mitmachen
Apfelsaft trinken
und Gutes tun
Nachdem ehrenamtliche
HelferInnen Äpfel und Bir
nen auf der BUNDStreu
obstwiese in Stahnsdorf
geerntet, gepresst und ab
gefüllt haben, können alle,
die die Arbeit des BUND
unterstützen möchten, dies
tun, indem sie frisch ge
pressten Apfelsaft mit
Birnenbeimischung
kaufen. Ein 3LiterKarton
kostet 6 Euro, ein 5Liter
Karton 9 Euro, zwei 3Liter
Kartons 10 Euro und zwei
5LiterKartons 16 Euro.
Wer ein neues BUND
Mitglied wirbt, bekommt
als Dankeschön fünf
Liter Saft geschenkt (siehe
Coupon auf Seite 8).
Der Saft wird in der
Berliner Landesgeschäfts
stelle verkauft,
Crellestraße 35,
BerlinSchöneberg,
Öffnungszeiten: Montag,
Dienstag und Donnerstag
10–13 Uhr und 14–17 Uhr
sowie Mittwoch und
Freitag 10–13 Uhr (kein
Versand!).
Wanderung durch
Oberbarnimer Hügel
und Schluchten
Am Rande des Oderbruchs
führt der Weg durch kleine
Schluchten und über
sieben Hügel mit interes
santer Aussicht zum sagen
umwobenen Baasee. Auch
im Winter verzaubern die
alten Kiefern, Eichen und
Buchen des Sonnenberger
Forsts.
7.12.2013, Abfahrt am
Bahnhof BerlinLichten
berg 9:27 Uhr auf Gleis 20,
Ankunft bei der Rückfahrt
ebendort 18:27 Uhr.
Im Teilnahmebeitrag
(35 Euro bzw. 32 Euro für
BUNDMitglieder, 29 Euro
für Inhaber des Senioren
tickets) ist die Bahnfahrt
von BerlinLichtenberg
nach Freienwalde und
zurück enthalten.
www.maerkischetouren.de
© Maren Beßler / PIXELIO
Jeden dritten Diens
tag im Montag trifft sich
die BUNDjugend in einer
Neuköllner Kneipe, um mit
Gästen umweltpolitische
oder soziale Themen zu
diskutieren. Die Veran
staltungen kosten keinen
Eintritt.
Nächste Termine:
19.11.2013 und 17.12.2013,
jeweils 19:30 Uhr, Laika,
Emser Straße 131, Berlin
Neukölln
JuLeiCa-Schulung
Die Schlucht,
der Tod und die Kirschen
Die BUNDjugend hat auf dem Greenville-Festival 2013 mit kreativen Aktionen lustige Stimmung
mit Umweltschutz verbunden
erneuerBAR
„Der Preis der Verschwen
dung – alles für die Tonne
oder doch besser teilen?“
heißt eine der acht Dis
kussionsrunden auf dem
Berliner Jugendforum, an
der auch die BUNDjugend
teilnimmt.
30.11.2013, Berliner Abge
ordnetenhaus, Niederkirch
nerstraße 5, BerlinMitte
www.berlinerjugendfo
rum.de
© Sebastian Petrich
Hochschultag
Nachhaltigkeit
NATUR ERLEBEN
Mitmachen
Seite 7
Redaktion
Sebastian Petrich (sp)
Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P.
Die nächste BUNDzeit
erscheint Ende Januar 2014.
Anzeigenschluss ist der
20. Dezember 2013.
Spendenkonto
BUND Berlin
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Kto. 32 888 00
BUND Brandenburg
Mittelbrandenburgische
Sparkasse
BLZ: 160 500 00
Kto. 350 202 62 45
Erbschaften an den BUND
sind nach §13 ErbStG von
der Erbschaftssteuer befreit.
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tionsmaterialien an:
erbschaftsratgeber@BUND
Berlin.de
… Milchprodukten und Eiern, in Prozent: 28
… Gemüse (ohne Kartoffeln), in Prozent: 21
… Obst, in Prozent: 15
… Brot, Teig und Backwaren, in Prozent: 12
… Fisch und Fleisch, in Prozent: 10
… Kartoffeln, in Prozent: 9
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… haben einen durchschnittlichen
Transportweg von, in Kilometer: 8.666
… betragen jährlich, in Tonnen: 67.000
… stammen aus Ost und Westafrika,
in Prozent: 25
… stammen aus Südamerika, in Prozent: 20
… stammen aus Nordamerika, in Prozent: 10
… stammen aus Asien, in Prozent: 10
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in Prozent: 10
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in Prozent: 10
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… Obst, in Prozent: 18
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… Backwaren, in Prozent: 15
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… Fleisch, in Prozent: 6
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der für Essen ausgegeben wird, in …
… LKW, in Millionen
Tonnenkilometern: 66.672
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Tonnenkilometern: 10.668
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Tonnenkilometern: 5.398
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EMail: anzeigen@BUNDzeit.de
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nach Deutschland kommen, …
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… Großbritannien, in Prozent: 9
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setzt sich zusammen aus …
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laufen …
… montags: 12
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… mittwochs: 12
… donnerstags: 6
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… sonntags: 7
Quellen: ÖkoInstitut, Statistisches Bundesamt, Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie,
Universität Stuttgart, Fernsehzeitschrift rtv
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BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Str. 114a • 14467 Potsdam • Fax 0331 23700145 • bund.brandenburg@bund.net