BUND
Dzeit
Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg
aktuell
02.13
Inhalt
THEMA
Honig
Die Bienen der Mayas
Seite 2
„Es gibt so viele Berufs
imker wie Geigenbauer“:
Interview mit Annette
Mueller
Seite 3
AKTUELL
© sujet.design
Unklare Zukunft für
die Spree
Seite 4
Was geht, Honigbiene?
ass die Farbe ihres Honigs ein bisschen
variiert, waren die Imker im elsässischen
Rappoltsweiher gewöhnt, aber auf das, was
sie im Sommer 2012 ernteten, konnten sie
sich keinen Reim machen: olivgrüner Honig,
tiefblauer Honig, violetter Honig. Was war
passiert? Eine nahegelegene Biogasanlage
sollte den Ausschuss einer Schokoladenfabrik
verarbeiten, darunter auch Sirup. Die dick
flüssige Zuckerbrühe, produziert zum Färben
von Smarties, lagerte unter freiem Himmel,
wo sich offensichtlich etliche Bienen daran
bedienten.
Nicht immer bleibt es bei so harmlosen Fol
gen, wenn die Bienen etwas mit ihrer Nah
rung aufnehmen, was dort nicht hineingehört.
Zum Beispiel Neonikotinoide. Mit diesen In
sektiziden gebeiztes Saatgut verwendet die
Landwirtschaft flächendeckend. Auf Bienen
wirken sie in hohen Konzentrationen sofort
tödlich, in niedrigeren beeinträchtigen sie
die Orientierungs- und Riechfähigkeiten und
schwächen das Immunsystem. Ein Zehntel
bis ein Drittel der vergifteten Bienen finden
nicht mehr den Weg zurück zum Bienenstock.
Neben der Honigbiene bedrohen diese Gift
stoffe auch Wildbienen, Hummeln und andere
Insekten.
Angesichts der enormen wirtschaftlichen
Bedeutung der Tiere – mehr als 70 Prozent
der wichtigsten Nutzpflanzen sind auf ihre
Bestäubung angewiesen – müssten vor allem
die Landwirte und Gärtner ein Interesse daran
haben, jede weitere Dezimierung zu vermei
den, zumal die in den 70er Jahren in Europa
eingeschleppte Varroamilbe den Bienenvöl
kern schwer zugesetzt hat. Zwischen 2005
und 2007 sank die Zahl der Bienenvölker in
Deutschland von 739.000 auf 670.000. Seither
wächst der Bienenbestand zwar wieder, hat
den alten Stand aber noch lange nicht wie
der erreicht. Doch die Bauernlobby hält am
Neonikotinoideinsatz fest: 17 Milliarden Euro
Verlust drohten den europäischen Landwirten
innerhalb von fünf Jahren, falls sie auf die
Giftstoffe verzichteten. Diese Zahl stammt aus
einer Studie, die die beiden größten Hersteller
von Neonikotinoiden, Bayer Crop Science und
Syngenta, finanziert hatten. Der Einsatz der
Gifthersteller hatte Erfolg. Mitte März blo
ckierte die Bundesregierung ein EU-weites
Verbot der drei Neonikotinoide Clothianidin,
Imidacloprid und Thiamethoxam mit der wi
dersprüchlichen Begründung, einerseits wei
che das von der europäischen Lebensmittelbe
hörde geforderte Verbot strengere Standards
in Deutschland auf, andererseits gelte es, der
Landwirtschaft eine effektive Schädlingsbe
kämpfung zu ermöglichen.
Vom Imkersterben zum Bienensterben
Neben den Insektiziden macht den Bienen
der Trend zu Monokulturen in der Landwirt
schaft zu schaffen. Vor allem in den neu
en Bundesländern, wo landwirtschaftliche
Großbetriebe riesige Landstriche bearbei
ten, dominiert mittlerweile der Maisanbau
für Viehfutter und Energiegewinnung. Um
Flächen dafür zu gewinnen, bauen auch in
Brandenburg die Bauern 2013 deutlich we
niger Sonnenblumen an als noch im Vorjahr.
Damit fehlen den Bienen wichtige Trachten.
An einem der gravierendsten Probleme der
heimischen Honigproduktion sind die Bauern
jedoch unschuldig: Es fehlt an Imkern. Zwar
Ja, aber:
Die Radverkehrsstrategie
des Berliner Senats
Seite 5
Neuer BUNDFahrradstadtplan
Seite 5
Das befürchtete Bienensterben im großen Maßstab ist bislang ausgeblieben, dennoch bleibt die Lage ernst.
Auch weil eine kurzsichtige Landwirtschaftspolitik die biologische Vielfalt gefährdet
D
Guck mal, ein Denkmal!
Seite 4
halten bundesweit rund 100.000 Menschen
Bienen, doch nur ein Prozent von ihnen tut
dies im Hauptberuf; die Zahl der Bienenvölker
je Imker geht stetig zurück. Die Deutschen
sind zwar Weltmeister im Honigverbrauch,
doch davon können die heimischen Imker
kaum profitieren, da sie mit den Preisen des
Importhonigs aus Lateinamerika und Asien
nicht konkurrieren können. Dieser wird größtenteils zu Bedingungen hergestellt, die für
die Erzeuger unfair sind. Ohne Imker hat die
Honigbiene aber keine Zukunft, schon weil sie
die Varroamilbe nicht selbst behandeln kann.
Rettung scheint nun aus den städtischen Gebieten zu kommen, wo die Imkerschaft jünger und weiblicher wird. Anders als frühere
Generationen steht für sie weniger das erwerbsmäßige Honigernten als vielmehr das
Interesse an der biologischen Vielfalt im Vordergrund. Ironischerweise ist der Honigertrag
in der Stadt sogar höher als auf dem Land, den
kleinteiligen und abwechslungsreichen Vegetationsstrukturen sei Dank (siehe Seite 3).
Das neue urbane Interesse an der Biene steht
auch für eine neue Bereitschaft, Verantwortung für die Natur in der nächsten Umgebung
zu übernehmen. Diese Entwicklung sollte das
Land Berlin unterstützen, indem es Bienenfreundlichkeit zu einem zentralen Feld seiner
Strategie für biologische Vielfalt macht (siehe
Seite 2 Randspalte). Und Berlin muss über
den Bundesrat Druck auf die Bundesregierung
ausüben, dem Gifteinsatz in der Landwirtschaft ein Ende zu setzen – damit nicht nur die
Berliner, sondern auch ihre Bienen Ausflüge
ins Umland wieder genießen können. sp
BUND zeichnet 1,2 Pro
zent der Krankenhäuser
Deutschlands aus
Seite 6
Ökotipp Insektenhotel
Seite 6
NATUR ERLEBEN
Die Spur der Steinschich
ten: Boden-Geo-Pfad bei
Zossen
Seite 7
KURZ & BUND
Honig in Zahlen
Seite 8
BUND versüßt
Umweltengagement
Seite 8
www.BUNDzeit.de
Annette Mueller, Gründerin der Manufaktur BerlinerHonig und s
elbst
leidenschaftliche Imkerin, über ihre Anforderungen an guten Honig, die
Bienenzucht im urbanen Raum und die Grundlagen des Berliner Honigs
Von wegen Tortillas, Tacos, Tequila. Mit rund
42 Tonnen täglich ist Honig das bedeutendste
mexikanische Exportprodukt nach Deutsch
land. Kein anderes Land bezieht so viel Honig
aus dem mittelamerikanischen Staat wie die
Bundesrepublik. Damit ist Mexiko der sechst
größte Honigproduzent und der drittgrößte
Exporteur weltweit. Mehr als 40.000 Fami
lien halten etwa 1,8 Millionen Bienenvölker,
die meisten von ihnen in den ärmeren süd
lichen Bundesstaaten. Die Bedingungen für
die Bienenzucht sind dort eigentlich gut: Die
Vegetationsperiode ist wesentlich länger als
in Europa, in der kleinbäuerlich organisierten
Landwirtschaft ist der Pestizideinsatz moderat
und der Anteil des fair gehandelten Honigs
steigt langsam.
Doch wie in anderen Ländern des Subkon
tinents nimmt auch in Mexiko der Anbau
gentechnisch veränderter Pflanzen, vor allem
Mais, Raps und Soja, zu. Auf der Halbinsel
Yukatan, wo die Bienenhaltung eine beson
ders große Rolle spielt, erlaubte die Regierung
kürzlich, auf 80.000 Hektar genmanipuliertes
Soja anzubauen. Für die vom Export abhän
gigen Kleinimker könnte das zu einem exi
stenzbedrohenden Problem werden, hat doch
der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass
die im Honig enthaltenen Pollen nur dann
von gentechnisch veränderten Organismen
(GVO) stammen dürfen, wenn diese Sorte in
der EU zugelassen ist.
Wiederholt musste der Handel aus dem NichtEU-Ausland importierten Honig aus den Re
galen nehmen. So hatten die baden-würt
tembergischen Lebensmittelkontrolleure bei
neun Zehntel des untersuchten kanadischen
Raps-Klee-Honigs gentechnisch veränderte
Rapspollen entdeckt, die nicht als Lebens
mittel zugelassenen sind. In rund 15 Prozent
des untersuchten Importhonigs ließen sich
Pollen von gentechnisch veränderten Soja
pollen nachweisen. In diesen Fällen handelte
es sich um Pollen des weltweit häufigsten
GVO, dem Roundup Ready Soja. Das wird in
der EU zwar nicht angebaut, ist aber als Le
bensmittel zugelassen. Bei Produkten, die zu
mehr als 0,9 Prozent aus GVO bestehen, greift
die Kennzeichnungspflicht. Nicht zugelassene
Stoffe dürfen auch in kleinsten Mengen nicht
in den Handel gelangen.
Ein süßer Einheitsbrei
Während im Labor mittels Pollenanalyse die
Herkunft des importierten Honigs sehr gut
nachgewiesen werden kann, müssen sich die
Verbraucher mit äußerst spärlichen Informa
tionen begnügen. Lediglich „Herkunft: EUund Nicht-EU-Länder“ steht auf den Gläsern.
Dies ermöglicht den großen Importeuren,
Blüten- oder Sortenhonige aus aller Herren
Ländern so zu mischen, dass Aussehen und
Geschmack Jahr für Jahr unverändert bleiben,
was eigentlich völlig untypisch für Honig ist.
Seite 2
Die Verhandlungsposition derjenigen Imker,
die nicht Zugang zu den Vertriebsstrukturen
der Fair-Trade-Handelspartner haben, stärkt
diese Praxis natürlich nicht gerade, schließ
lich ist ihr Produkt dadurch austauschbar;
irgendwo in Lateinamerika, Osteuropa oder
China findet sich immer jemand, der einen
niedrigeren Ankaufspreis akzeptiert.
Anders als bei Kaffee oder Schokolade gibt
es beim Honig keine klimatischen Grün
de für den Import. Angesichts der billigen
Konkurrenz haben die Imker hierzulande
aber keine wirtschaftliche Motivation, ihren
Marktanteil von rund 20 Prozent zu erhöhen.
Möglich wäre es durchaus. Soll Deutschland
nun zum Honigselbstversorger werden? Das
wäre über das Ziel hinausgeschossen, gibt
es doch so viele einzigartige Honige aus der
Ferne: Manuka aus Neuseeland, Quillaja aus
Chile, Orangenblüten aus Mexiko, Kaffeeblü
ten aus Guatemala, Eukalyptus aus Uruguay,
Thymian aus Griechenland, Edelkastanie aus
Italien. Allerdings haben diese Honige eben
so wie die der heimischen Imker ihren Preis.
Bei 1,99 Euro für das 500-Gramm-Glas im
Discounter – abzüglich Umsatzsteuer und der
Gewinnspanne des Verkäufers und sämtlicher
Zwischenhändler – produzieren die Imker nur
dann Honig, wenn sie keine andere Wahl ha
ben, egal ob sie in Mexiko oder in Mecklen
burg sind. sp
Leider steht nicht nur Maja unter Druck
– den echten Tieren geht es noch viel
schlechter. Dabei sind die sprichwörtlichen
fleißigen Bienen regelrechte Wirtschafts
güter und für die Artenvielfalt unersetzbar.
Obendrein die neueste Entdeckung beson
ders modebewusster Öko-Gärtner. Wer hätte
gedacht, dass Imkerei mal als hipp gelten
würde? Alles das ist der BUNDzeit eine
eigene Ausgabe wert.
von Burkhard Voß und Christian Arns
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
die Biene Maja ist toll. Das war sie immer!
Seit Generationen freuen sich die Kinder,
wenn sie mit ihrem treuen Freund Willi
durch die Gegend fliegt und Abenteuer er
lebt. Nun hat die Comic-Heldin auch einen
3D-animierten Film bekommen. Dass sie
dort aber einer Abmagerungskur unterwor
fen wird, scheint dann doch der Beleg für
eins zu sein: Als Biene hat man es auch
nicht leicht.
Zum Schluss ein Wort in eigener Sache:
Der Längere von uns beiden ist heute zum
letzten Mal im Editorial mit dabei. Christian
Arns legt Anfang Juni sein Amt als Berliner
BUND-Landesvorsitzender nieder – nach
zwölf Jahren im Vorstand. An dieser Stelle
schon mal: „Herzlichen Dank für das Ver
trauen und die vielfältige Zusammenarbeit.
Tschööö!“
Ihnen nun erst einmal viel Freude bei
der Lektüre,
© Andreas Krone
© Reinhardt Löwe
Importe decken vier Fünftel des deutschen Honigbedarfs.
Diese Arbeitsteilung könnte aber schon bald in Frage stehen
Berlin summt
Um auf die wichtige Rolle
der Bestäuber für ein funk
tionierendes Ökosystem
hinzuweisen, platziert die
Initiative „Berlin summt!
Summen Sie mit!“ Bienen
körbe auf repräsentativen
Dächern der Stadt, etwa
auf dem Abgeordneten
haus, der HU-Mensa Nord
und dem Haus der Kulturen
der Welt.
www.berlin.deutschlandsummt.de
Wann fängt das Berliner Bienenjahr an?
Im April. Die Frühjahrsblüher liefern mit ihren Pollen erst
einmal das nötige Eiweiß für die die Larven. Dann kom
men die Obstblüten aus den Kleingärten: Apfel, Kirsche,
Pflaume. Auch Ahorn blüht Ende April, Anfang Mai folgen
die Rosskastanien. Robinien, die auch falsche Akazien
genannt werden, blühen ab Anfang Juni. Die Linde folgt
kurz danach ab Mitte Juni für mindestens sechs Wochen.
Zeitgleich mit den Linden kommt der Honig vom Götter
baum an die Reihe. Dessen Blüten riechen sehr streng, aber
die Bienen lieben sie, und der Honig ist sehr aromatisch.
Dazu kommen Kräuter und Balkonpflanzen als Standard
zutaten des Berliner Honigs. Und Vergissmeinnicht. Wenn
die nicht im Honig sind, kann er nicht aus Berlin stammen,
sagen einige Experten. Anfang August ist die Saison im
Wesentlichen zu Ende.
Was unterscheidet die Stadtimkerei von der
Landimkerei?
In beiden Umwelten sollte ein gutes Imkern möglich sein.
Angesichts der Raps- und Maismonokulturen und der
ganzen Spritzerei macht das Imkern auf dem Land leider
nicht mehr so viel Spaß. Dennoch gibt es natürlich sehr
schöne Regionen auf dem Land. Es funktioniert, wenn die
Struktur kleinteilig ist, wenn du nicht umgeben bist von
einer einzigen Anbauart. In der Stadt aber spritzt niemand,
es gibt keine Monokulturen, dafür aber eine große Vielfalt
von Bäumen. Für Bienen und Imker im wahrsten Sinn des
Wortes ein gefundenes Fressen. Deshalb kommen auch
die Landimker so gern nach Berlin.
Ist es bei Monokulturen nicht einfacher,
Massentrachten zu finden?
Na ja, erst mal muss man ein schönes Rapsfeld finden, wo
der Bauer nicht spritzt. Und dann ist das nur attraktiv für
Imker, die mit ihren Bienenvölkern systematisch wandern.
Denn wenn man nicht mit den Bienen wandert, finden
sie – wenn das Rapsfeld abgeerntet ist – in der Umgebung
keine weitere Nahrung und verhungern, schließlich gibt es
dort kaum mehr Randstreifen, Wiesen und Kräuterfelder.
Und wer wandert? Die Berufsimker. Von denen gibt es etwa
noch so viele wie Geigenbauer.
Funktioniert Bienenhaltung auch in den
Innenstadtbezirken, etwa auf dem Balkon?
Enthält der Großstadthonig auch Gifte,
etwa Feinstaub?
Kaum eine Großstadt ist so grün wie Berlin mit seinen
innerstädtischen Wäldern, Straßenbäumen und Parks, das
kommt auch den Bienen zugute. Außerdem funktioniert die
Biene wie ein kleiner Katalysator. Beim Transport in der
Honigblase und bei der Übergabe im Bienenstock wird der
Nektar gefiltert. Der Nektar sitzt sehr tief in der Blüte und
ist damit auch vor Verunreinigungen geschützt. Und man
stellt seine Bienenstöcke ja auch nicht direkt neben der
Stadtautobahn auf.
Einen umfangreichen und
sehr gut lesbaren Einstieg
in alles, was mit Honig
bienen, Honig und Imkerei
zu tun hat, findet sich auf
dem Honigmacher-Portal
des Deutschen Imkerbunds
unter
www.die-honigmacher.de
Wie bekommt man in den kleinteiligen
Stadtstrukturen, wo alles Mögliche nebeneinander wächst, Honig von einer einzigen
Blütensorte?
Surftipp: Aktion
Wildbiene
Das schafft man nur beim Lindenhonig, weil es hier so viele
Linden gibt. Unsere anderen Produkte heißen deshalb nur
„Berliner Frühling“ und „Berliner Sommer“. Die Honig
käufer sind allerdings auf den Sortenhonig konditioniert,
schließlich kauft die Lebensmittelindustrie massenhaft
Honig aus Monokulturen in Südamerika oder China ein, um
daraus einen Honig zu mixen, der immer gleich aussieht
und schmeckt. Aber warum sollte man die Trachtauswahl
steuern? Für Berlin ist die Pflanzenvielfalt nun einmal
charakteristisch. Und wie der Wein schmeckt der Honig
jedes Jahr ein bisschen anders. Für die Qualität ist viel
wichtiger, dass die Imker sauber arbeiten: alles hygienisch
einwandfrei halten, nicht vor Ende der Saison Zuckerlö
sung zufüttern und die Varroamilbe nicht mit Chemikalien
bekämpfen.
Wie, wo und wovon Wild
bienen leben, wer ihre
Feinde sind, was wir von
ihnen haben, wie wir sie
beobachten können und
was man für sie tun kann
– das und mehr steht unter
www.bund.net/wildbienen
Buchtipp
Erika Mayr: Die Stadt
bienen. Eine GroßstadtImkerin erzählt, Knaur
TB, 2012, 248 Seiten
Wie viele Bienen verträgt die Stadt?
Die Situationen, in denen sie sich gegenseitig Futterkon
kurrenz machen, sind sehr überschaubar. Eine gewisse
Dichte ist im Gegenteil sogar für die genetische Zusammen
setzung gut, weil dann fremde Drohnen die Königinnen
begatten. Grundsätzlich haben wir nicht zu viele, sondern
zu wenige Bienen.
Veranstaltungstipp
Von Bienen und Menschen.
Vortrag von Ulrike Kruse
im Rahmen der Ringvor
lesung „Tiere, Bilder, Öko
nomien“, 5.6.2013, 18 Uhr,
HU Berlin, Institut für
Kulturwissenschaft,
Georgenstraße 47
ringvorlesung.human-ani
mal-studies.de/programm
Das Gespräch führte Sebastian Petrich
Wie Imker Bienen zur Honigproduktion motivieren, was
Neuimker beachten sollten und unter welchen Bedingungen
man vom Honigmachen leben kann, lesen Sie im zweiten
Teil des Interviews auf www.bundzeit.de
Klar, aber ich rate dazu, immer die Nachbarn um Erlaubnis
zu fragen. Unproblematisch ist das bei Dachterrassen, weil
die Bienen dann direkt nach oben starten. Wenn man sie
auf dem Balkon hält, brauchen sie etwa zwei Meter in der
Breite, bevor ihre Flugroute nach oben abknickt. Unsere
Imker halten Bienen teilweise im Innenhof, manche aber
auch in der Wohnung, direkt am Fenster.
Annette Mueller, 36, studierte Psychologie und BWL und a rbeitete
in den USA in der Geschäftsfeldentwicklung und in Berlin als
Marketingleiterin einer Internetfirma. Zusammen mit Jemi Lehmann
gründete sie 2010 die Berliner Bärengold GmbH, eine Honigmanu
faktur, um unter dem Label BerlinerHonig Imkereiprodukte von mehr
als 50 Imkern aus der Hauptstadt zu vertreiben. Den Honig gibt es
in etwa 200 Berliner Supermärkten, Geschenk- und Delikatessläden,
bei DaWanda sowie unter www.berlinerhonig.de. Wenn sie sich
gerade nicht um die Honigvermarktung kümmert, sieht sie nach
ihren 20 eigenen Bienenvölkern und probiert Honigrezepte aus.
Die Imkervereine organi
sieren Einführungskurse,
vermitteln erfahrene
I mker als Paten und bieten
ihren Mitgliedern einen
günstigen Versicherungs
schutz.
www.imkerverband-ber
lin.de
www.imker-brandenburgs.
de
Die Honigmacher
Filmtipps
Das Geheimnis des
Bienensterbens,
Dokumentarfilm von
Mark Daniels, Frankreich/
Kanada 2010, 91 Minuten
www.kurzlink.de/daniels
© René Zieger
Der BUND schlägt die
Zahl der Bienenhalter und
deren Verteilung über
die Stadt als einen guten
Indikator für den Erfolg
der Berliner Strategie für
biologische Vielfalt vor.
Nur wenn flächendeckend
geimkert wird, ist die
Grundlage für den Erhalt
der Artenvielfalt gegeben.
Berlins Kleingärtner haben
das erkannt: Ihr Ziel ist
es, in allen Kleingarten
anlagen mindestens einen
Imker zu haben. Um dies
zu unterstützen, sollte
Berlin Fördermöglichkeiten
für die Imkerausbildung
schaffen.
Die Bienen der Mayas
Annette Mueller: Für die Bienen ist Schnee eigentlich gut,
denn ein trockener Winter beeinträchtigt die Nektarproduk
tion der Pflanzen. Die Kälte macht auch nichts, nur abrupte
Temperaturwechsel stellen ein Problem dar, weil bei hohen
Temperaturen die Königin Brut legt, diese aber bei nied
rigen Temperaturen erfrieren und verhungern kann.
Info
Imkern lernen
BUNDzeit: Der Winter 2013 war besonders
lang. Droht jetzt ein mageres Honigjahr?
Zur Person
THEMA
Bienen und
biologische Vielfalt
Der nationalen Strategie
für biologische Viel
falt der Bundesregierung
folgt auch in Berlin eine
Landesstrategie für bio
logische Vielfalt. Welche
konkreten Maßnahmen
daraus abgeleitet werden,
ist noch nicht abschließend
geklärt. Der BUND setzt
sich d
afür ein, die Vielfalt
von Wildbienen, Hummeln,
Honigbienen und a nderen
bestäubenden Insekten
zu sichern. Berlins grüne
Infrastruktur und deren
Pflege und Entwicklung
muss dabei im Mittelpunkt
stehen. Straßenbäume wie
Linde und Robinie sind als
Bienenweide für die Honig
biene von großer Bedeu
tung. Damit in den Parks
und Brachen die Pflanzen
ungehindert blühen kön
nen, müssen sich die Mähund Pflegearbeiten den
Blühphasen unterordnen.
Bei der Zwischennutzung
von Baulücken gilt es, an
die Wildbienen zu denken,
die auf Wildnis in der Stadt
angewiesen sind. Ihre Zahl
nimmt auch im so arten
reichen Berlin weiter ab.
THEMA
Info
„Es gibt heute so
viele Berufsimker wie
Geigenbauer“
Wenn Bienen für ihre Arbeit mone
tär entlohnt werden müssten, wäre
Honig wohl unbezahlbar
Berliner Stadtbienen,
Ausschnitt aus „Dreh
scheibe Deutschland“,
ZDF, 17.8.2010, 6 Minuten
www.kurzlink.de/stadt
bienen
Seite 3
Baum ab?
Nein danke!
Wenn Sie die BUND-
Baumschutzkampagne
u nterstützen wollen,
können Sie das mit den
neuen BUND-Aufklebern
tun. Ein Aufkleberbogen
enthält zwei große und
zwei kleine Aufkleber mit
dem Schriftzug „Baum ab?
Nein danke!“ und einem
Baumsymbol sowie einen
für den Briefkasten geeig
neten Aufkleber mit der
Aufschrift „Keine Wer
bung!“. Dieses Set erhal
ten Sie gegen eine Spende
in Höhe von 1 Euro in der
Berliner BUND-Landesge
schäftsstelle oder per Post.
Bitte schicken Sie dazu
einen frankierten Rück
umschlag mit Ihrer
Adresse und zwei 58-CentBriefmarken mit dem
Stichwort „Baum ab?
Nein danke!“ an BUND
Berlin, Crellestr. 35,
10827 Berlin.
Seite 4
D
as Problem wurde lange verdrängt, jetzt bedroht es die Le
bensader des südöstlichen Brandenburgs: Eisenschlamm
und saures Wasser gelangen aus den Zuflüssen in die Spree.
Um die Braunkohle in den riesigen Tagebauen der Nieder
lausitz abbauen zu können, pumpte man in den vergangenen
Jahrzehnten enorme Mengen Grundwasser ab. In den aufge
lassenen Tagebauen steigt das Grundwasser langsam wieder
an und schwemmt durch den Kontakt mit der Luft oxidiertes
Eisenerz in Form von Eisenhydroxid und Sulfat in die Ge
wässer ein. Bis vor kurzem hielt die Talsperre Spremberg die
unappetitliche Brühe zurück, doch jetzt sind auch die Fließe
im südlichen Spreewald betroffen. Die sogenannte Verocke
rung ist weit mehr als ein ästhetisches Problem, leiden unter
ihr doch vor allem die empfindlichen Lebensgemeinschaften
unter der Wasseroberfläche. Das Eisenhydroxid kann die Kie
men der Fische verkleben und sich als Ockerschlamm auf dem
Gewässerboden ablagern. Dadurch sterben Muscheln und Mi
kroorganismen ab, mit verheerenden Folgen für das gesamte
Ökosystem. Im Spreewald vermeldet der Anglerverband schon
einen Rückgang der Fischpopulationen.
beseitigt. Daher fordert der BUND, sich von den Planungen
weiterer Braunkohletagebaue zu verabschieden.
E
in gepflegtes Ja-gern,-aber-wir-wollen-es-auch-nichtÜbertreiben ist die grundsätzliche Haltung des rot-schwar
zen Senats in der Radverkehrspolitik. Sie spiegelt sich in
der im Frühjahr verabschiedeten Radverkehrsstrategie wider.
Die Schwerpunkte sind durchaus die richtigen. So soll die
Radinfrastruktur an die gewachsene Nachfrage angepasst
und gleichzeitig mit Reserven für das angestrebte Wachstum
des Radverkehrs versehen werden. Und mehr Radfahrer auf
den Straßen sollen nicht mehr, sondern weniger verletzte und
getötete Radfahrer bedeuten. Auch auf fehlende Fahrradpark
plätze und eine bessere Vernetzung mit dem öffentlichen
Verkehr geht die Senatsstrategie ein.
Wer soll für die Sanierung zahlen? Vattenfall musste beim
Einstieg in das deutsche Braunkohlegeschäft das Problem der
Verockerung und Sulfatbelastung bewusst gewesen sein. Der
Konzern steht daher in der Pflicht, sich an den Kosten für die
Reinigung des Wassers und den Erhalt der Biodiversität im
Spreewald maßgeblich zu beteiligen. Würde man alle Kos
ten, die der heutige Tagebau für die kommenden Jahrzehnte
verursacht, auf den Energiepreis umlegen, wäre Strom aus
Braunkohle unbezahlbar.
Der BUND unterstützt das Aktionsbündnis Klare Spree:
www.bund-brandenburg.de/klare_spree
Aber wie so häufig gilt: Es gibt kein Erkenntnisdefizit, sondern
ein Umsetzungsdefizit. Vor allem dann, wenn es ums Geld
geht. Im Entwurf der Strategie aus dem Herbst 2011 stand
noch, man müsse bis 2017 die jährlichen Ausgaben für den
Radverkehr auf 17 Millionen Euro erhöhen, was der Vorgabe
des Nationalen Radverkehrsplans entspricht, mindestens fünf
Euro pro Einwohner und Jahr auszugeben (heute sind es etwa
zwei Euro). Das ließ Finanzsenator Ulrich Nußbaum nicht
durchgehen. In der Endfassung wird diese Größenordnung
lediglich „angestrebt“. Mit der verbindlichen Formulierung
verschwanden auch zwei neue Haushaltstitel. Die Umsetzung
des „Masterplans Fahrradparken“ ist damit ebenso ungewiss
wie die Zukunft von sieben angedachten Modellprojekten:
zwei Radschnellwege, drei Kiezradrouten, drei innovative
Lösungen für schwierige Kreuzungen, eine grüne Welle für
Radfahrer sowie eine fahrradfreundliche Einkaufsstraße.
Wenig Biss zeigt die Strategie bei den Fahrradparkplätzen.
Im Entwurf hieß es, um Behinderungen des Fußverkehrs zu
vermeiden, „sollen vermehrt Abstellmöglichkeiten durch Um
nutzung von Kfz-Stellplätzen geschaffen werden“. Dies kann
nun „in Abhängigkeit von der örtlichen Situation“ in „Betracht
gezogen“ werden.
Tatort Klinger See: Der braune
Eisenschlamm stammt aus dem
aufgelassenen Braunkohletagebau
Für den Menschen sind vor allem hohe Sulfatkonzentrationen
im Trinkwasser problematisch. An einigen Messstellen entlang
der Spree übersteigt das Sulfat den zulässigen Grenzwert von
240 Milligramm pro Liter. Einige Städte, unter ihnen auch
Berlin, gewinnen einen Teil ihres Trinkwassers aus Uferfiltrat
der Spree.
Im März reagierte die Potsdamer Landesregierung und stat
tete die staatliche Lausitzer und Mitteldeutsche BergbauVerwaltungsgesellschaft (LMBV), die in Brandenburg und
Sachsen Tagebaue saniert, mit rund neun Millionen Euro für
kurzfristige Maßnahmen aus. So begann die LMBV damit,
eisenhaltigen Schlamm aus der Wudritz zwischen Lübben und
Lübbenau auszubaggern. Dies ist auch für das Greifenhainer
Fließ bei Vetschau geplant. Außerdem soll eine stillgelegte
Grubenwasserreinigungsanlage wieder den Betrieb aufneh
men. Diese Anlage kann zwar die Eisenfracht reduzieren,
nicht aber die Sulfatbelastung.
Derartige kurzfristige Aktionen werden das Problem nicht
beheben. Es handelt sich um Augenwischerei, wenn nun eisen
haltige Ablagerungen in den Gewässern abgebaggert werden,
die jedes Jahr erneut auftreten. Da der Tagebau an anderen
Orten ungebremst weitergeht und dort ebenfalls Grundwas
sertrichter entstanden sind, ist die Ursache noch lange nicht
der Fahrbahn führend, in Lichtenberg hilft das Instrument
des „Bürgerhaushalts“ Radfahrern dabei, Verbesserungsvor
schläge zu machen. Doch es gibt auch Negativbeispiele. So
weigert sich Tempelhof-Schöneberg, die Einrichtung von
Fahrradstraßen überhaupt zu erwägen.
Seit ein paar Jahren gelten den Planern baulich angelegte
Radwege auf dem Bürgersteig endlich als ein Sicherheitspro
blem. Die Radverkehrsstrategie wertet sie inzwischen auch
als Hindernis für ein zügiges Fortkommen, vor allem auf
längeren Strecken, schließlich sind sie häufig mit Barrieren
verstellt und weisen eine holprige Oberfläche auf. Konsequen
terweise soll nun die Benutzungspflicht für baulich ange
legte Radwege fallen beziehungsweise auf sicherheitsbedingte
Ausnahmefälle beschränkt werden. Man darf gespannt sein,
wie die Straßenverkehrsbehörden diese Regel auslegen. Dies
gilt freilich für alle in der Radverkehrsstrategie aufgeführten
Prinzipien – ohne kritische Begleitung und wohlwollenden
Druck werden sich die Bedingungen zum Radfahren nicht
nachhaltig verbessern. Um weiterhin erfolgreiche Radlobby
zu betreiben, freut sich der BUND über Unterstützung. Nicht
nur über Spenden, sondern auch über Vorschläge für weitere
Radverkehrsmaßnahmen, etwa neue Radspuren, Öffnung von
Einbahnstraßen für den Radverkehr oder die Einrichtung von
Fahrradstraßen. Der BUND bringt diese über die Fahrräte des
Landes und in den Bezirken auf das politische Parkett. sp
ür die dritte Auflage des BUND-Fahrradstadtplans hat der
Stadtplaner und BUND-Fahrradexperte Tilo Schütz fast das
gesamte Berliner Stadtgebiet abgeradelt. Die komplett aktu
alisierte Karte reicht nun von Hakenfelde im Nordwesten bis
Friedrichshagen im Südosten und von Rosenthal im Nordosten
bis Wannsee im Südwesten. Mit der bewährten assoziativen
Farbgebung (Weiß und Gelbtöne für gute, Grau für schlechte
Bedingungen) bietet sie Planungshilfe für einen besseren Weg
zur Arbeit, für Ausflüge ins Grüne oder für Entdeckungstouren
durch weniger bekannte Gebiete.
Zu Fuß zur Schule
Im Rahmen der Europä
ischen Woche der nach
haltigen Mobilität finden
in diesem Herbst (16.9.–
28.9.2013) wieder Zu-Fußzur-Schule-Wochen statt.
Dabei geht es um Themen
wie Alternativen zum
Elterntaxi, sichere Schul
wege und Radverkehrs
training. Der BUND berät
und unterstützt Eltern,
Schüler und Schulen, die
sich an den Aktionstagen
beteiligen wollen.
Kontakt: Gabi Jung,
030 78790031,
jung@bund-berlin.de
www.mobilitaetserzie
hung-berlin.de
Kontakt: BUND-Verkehrsreferent
Martin Schlegel, mschlegel@bund-berlin.de
Diese Weide ist kein Naturdenkmal,
kann es aber in Sachen Schönheit
durchaus mit dem einen oder ande
ren Denkmal aufnehmen
Jetzt gilt es zu überprüfen, wie die Situation der Bäume ist.
Dazu benötigt der BUND Hilfe, Ihre Hilfe! Bitte sehen Sie nach,
ob die in Ihrer Umgebung als Naturdenkmal eingetragenen
Bäume wirklich noch stehen, und dokumentieren Sie ihren
Zustand mit einem Foto. Falls Sie einen Baum kennen, der
nicht auf der Karte zu finden ist, der aber den Status Natur
denkmal verdient hätte, können Sie ihn ebenso melden.
Die Karte der Naturdenkmale finden Sie unter
www.baeume-fuer-berlin.de
Die Karte, die sich dank der praktischen Faltung auch unter
wegs leicht und ohne das stadtplantypische Chaos aufblättern
lässt, dokumentiert den Zuwachs von Radverkehrsanlagen in
den letzten Jahren. Mehr als 100 Kilometer Radstreifen sind
seit 2001 dazugekommen, der anfängliche Flickenteppich hat
sich zu einem Netz von gut befahrbaren Straßen und Wegen
gewandelt. Gegenüber der letzten Auflage 2010 haben etliche
Straßen ihre Farbe gewechselt. Manche weil ihr Kopfsteinpfla
ster durch eine Asphaltdecke ersetzt wurde, andere weil ein
Radstreifen auf der Fahrbahn markiert wurde. Vor allem der
Altbezirk Mitte erstrahlt in frischem Gelb, den Sondermitteln
Fahrradfreundliches Regierungsviertel sei Dank. Da die Karte
auch bis 2017 geplante Verbesserung darstellt, können ihre
Nutzer gut beurteilen, inwieweit Senats- und Bezirksverwal
tungen den gesteckten Zielen näher kommen.
BUND-Fahrradplan Berlin
3. und erweiterte Auflage, Maßstab 1:20.000
Edition Gauglitz, März 2013
Preis: 7,90 Euro; erhältlich im Buchhandel, in der
BUND-Landesgeschäftsstelle (Crellestr. 35, 10827 Berlin)
sowie unter www.bund-berlin.de/publikationen
Gelbe Grundierung mit grünem
Rand bedeutet Fahrradstraße.
Hier haben Radfahrer Vorrang
und dürfen nebeneinander
fahren. Die graue Grund
farbe signalisiert getrübtes
Fahrvergnügen: entweder
wegen Kopfsteinpflaster (dünne
graue Umrandung) oder hoher
Autobelastung (dicke schwarze
Umrandung)
Baulich angelegte Radwege auf
den Bürgersteigen werden als
schwachgelbe Punkte dargestellt,
wenn ihr Zustand schlecht ist.
Wenn er akzeptabel ist, sind sie
als kräftige gelbe Linien parallel
zur Straße eingezeichnet
Zum 37. Mal demonstrie
ren Hunderttausende für
bessere Bedingungen für
Radfahrer. Wie jedes Jahr
treffen sich Dutzende
Routen an zwei Sammel
punkten in Neukölln und
Zehlendorf, um von dort
aus über die gesperrten
Autobahnen Avus und
Südring in Richtung
Tiergarten zu fahren.
Die Sternfahrt endet an
der Straße des 17. Juni.
Dort findet auch gleich
zeitig das Berliner Um
weltfest statt, wo auch
der BUND mit einem
Stand vertreten ist und
u nter a nderem den neuen
BUND-Fahrradstadtplan
verkauft.
2.6.2013
Treffpunkte und Abfahrts
zeiten unter www.kurz
link.de/sternfahrt2013
Mehr zum Umweltfest:
www.umweltfestival.de
F
BUND veröffentlicht Onlinekarte von Naturdenkmalen und ruft dazu auf, die kartierten
Bäume zu fotografieren
Dieses Schicksal dürfte die Kohlhaseiche mit einigen ande
ren als Naturdenkmal geschützten Bäumen teilen, allerdings
liegen kaum Daten über den Zustand der Bäume vor. Es ist
noch nicht einmal bekannt, ob alle unter Schutz stehenden
Bäume noch stehen, zumal auch nicht alle öffentlich zugäng
lich sind. Um diese Ungewissheit zu beenden, hat der BUND
alle Standorte von als Naturdenkmal geschützten Bäumen
auf einer Onlinekarte verzeichnet. Die meisten von ihnen
stehen in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf (110) und TreptowKöpenick (77), die wenigsten in Tempelhof-Schöneberg (25)
und Neukölln (6).
15 Prozent der Wege legen die Berliner
per Rad zurück, in manchen Bezirken
sind es schon bis zu 30 Prozent
Radfahren
mit Plan
Guck mal,
ein Denkmal!
Wenn Findlinge als Naturdenkmal unter Schutz gestellt wer
den, hat dies meist naturgeschichtliche Gründe. Bei den Bäu
men ist dagegen Schönheit der bedeutendste Schutzzweck,
gelegentlich auch Seltenheit oder landeskundliche Bedeu
tung. Unter den aktuell 601 auf der Liste der Naturdenkmale
geführten Bäumen sind einige bekannte Exemplare wie die
Dicke Marie im Tegeler Forst, vermutlich der älteste Baum
Berlins, oder die Kaisereiche in Friedenau. Trotz ihres pro
minenten Status geht es nicht allen gut. So hätte die Kohl
haseiche, gepflanzt 1873 in Wannsee-Kohlhasenbrück, fast
nicht ihren 130-jährigen Geburtstag überlebt. Naturschützer
der BUND-Bezirksgruppe Südwest wiesen jedoch Fehler in
dem Gutachten nach, das der Eiche bescheinigte, nach einem
Pilzbefall so stark geschädigt zu sein, dass sie Stürmen nicht
mehr standhalten könne. Zehn Jahre nach der verhinderten
Fällung steht sie zwar noch, ist aber auf Pflege angewiesen.
Erfreulicherweise nimmt die Radverkehrsstrategie auch die
dünne Personaldecke der Planungsbehörden in den Blick.
Schon heute tun sich die Bezirke schwer, alle Vorhaben umzu
setzen. Wie soll unter diesen Bedingungen ein nennenswerter
Ausbau der Radinfrastruktur in Gang kommen? Apropos
Bezirke: Sie nutzen ihren Spielraum bei der Radverkehrs
planung sehr unterschiedlich. Pankow und CharlottenburgWilmersdorf sind bei der Markierung von Radspuren auf
der Straße und beim Schaffen von Abstellmöglichkeiten auf
Mitmachen
Fahrradsternfahrt
© Thorsten Edler
AKTUELL
Die Radverkehrsstrategie des Berliner Senats
packt die richtigen Probleme an, lässt es aber
an Konsequenz vermissen
© BUND Brandenburg
Nachdem das Verwaltungs
gericht Cottbus eine Klage
des BUND gegen die Was
serrechtliche Erlaubnis für
den Tagebau Welzow-Süd
I abgewiesen hat, bean
tragt der BUND die Zulas
sung der Berufung beim
Oberverwaltungsgericht.
Das Gericht folgte zwar
der Argumentation des
BUND, dass eine Dicht
wand, so wie sie der BUND
gefordert hatte, zu einer
geringeren Beanspruchung
des Grundwassers führen
würde, gestattete in diesem
Fall aber eine Ausnahme
vom Verschlechterungs
verbot. Der BUND geht nun
gegen das Urteil vor, weil
er eine solche A
usnahme
nur dann für zulässig hält,
wenn alle wirtschaftlich
zumutbaren Maßnahmen
ergriffen wurden, um
eine Verschlechterung des
Grundwassers zu verhin
dern. Dies hatte Vattenfall
als Betreiber des Tagebaus
aber nicht getan.
Nach mehr als 100 Jahren Braunkohletagebau in der Lausitz werden die Folgeschäden
unübersehbar: Die Spree färbt sich rostbraun
© Christian Hönig
BUND streitet für sauberes Grundwasser
in der Lausitz
Ja, aber
AKTUELL
Info
Unklare Zukunft für die Spree
BUND boosten
Viele wichtige Fahrradver
bindungen führen durchs
Grüne. Der neue Park am
Gleisdreieck eröffnet einige
interessante Varianten
Wenn eine Busspur (orange) nur
auf einer Straßenseite markiert ist,
lässt sich das der Karte entneh
men. Dasselbe gilt für Radspuren
(gelb dargestellt)
Online einkaufen und
Gutes tun, ohne einen
Cent zusätzlich dafür
auszugeben: Das macht
das Portal Boost möglich.
Onlinehändler wie
Amazon, Waschbär oder
Dawanda zahlen eine
Provision für jeden
Käufer, der über Boost
auf ihre Seite gekommen
ist. Von der Provision
gehen 90 Prozent an
gemeinnützige Organ i
sationen, unter ihnen
auch der BUND Berlin.
www.bund-berlin.de/boost
Seite 5
AKTUELL
NATUR ERLEBEN
Info
Unter strengem Expertenblick:
Heizungsanlage im Gemein
schaftskrankenhaus Havelhöhe,
einer von bundesweit 40 Einrich
tungen, die das BUND-Gütesiegel
„Energie sparendes Krankenhaus“
tragen dürfen
© BUND Berlin
Wie groß ist der ökolo
gische Fußabdruck eines
Musikfestivals und was
tragen die Besucher dazu
bei? Wie kann man es
grüner machen? Passen
Musik, Spaß und Klima
schutz zusammen?
Diese Fragen will die
BUNDjugend durch einen
Selbstversuch klären.
Für diejenigen, die im
Arbeitskreis Musikfestival
mitmachen wollen, h
at die
BUNDjugend Freikarten
für das Greenville Festival
im Berliner Umland.
Interessiert? Bitte E-Mail
an bjoern@bundjugendberlin.de
W
ieso ausgerechnet bei Krankenhäusern Energie einspa
ren, warum nicht bei Kirchen, Konzerthäusern oder
Kaffeeröstereien? Sicherlich gibt es auch in diesen Bereichen
Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, doch Krankenhäuser
gehören zu den energieintensivsten Dienstleistungsbetrieben.
Warmwasser, Heizung, Kühlung, Lüftung, Aufzüge, Küche
– das alles kostet. Und zwar durchschnittlich 3.348 Euro
pro Krankenbett und Jahr. Zudem müssen viele Spitäler mit
historisch gewachsenen Lösungen umgehen; hier wurde ein
Trakt angebaut, dort ein anderer stillgelegt oder umgebaut,
ohne dass die Energieversorgung darauf angelegt war. Die
baulichen Besonderheiten sorgen häufig für ein großes Ein
sparpotenzial, machen Investitionen aber auch teurer.
Die bundesweit 2.045 Akut- und Fachkliniken sowie 1.233
Rehakliniken haben viele Möglichkeiten, Energie einzusparen.
Abgesehen von der Dämmung von Fassade, Fenstern und
Dächern etwa bei der Wärmeversorgung, wo Kraft-WärmeKopplung oder Brennwertkessel zum Einsatz kommen können
und wo der hydraulische Abgleich der Heizkörper noch nicht
Standard ist. Bei der Warmwassererzeugung ist das Potenzi
al der Solarthermie noch lange nicht ausgeschöpft. Um bei
großen Gebäuden Wärmeverlust zu vermeiden, bieten sich
dezentrale Warmwasserspeicher oder das Rohrleitungsnetz
selbst als Speicher an. Da ein großer Posten auf der Strom
rechnung der Kühlung geschuldet ist, lohnt es sich, in regel
bare Ventilatoren zu investieren, damit die Lüftungsanlage
nicht dauernd läuft. Zudem entstehen bei Klimatisierung und
Großgeräten, etwa Spülmaschinen in der Klinikküche, rückge
winnbare Wärme. Elektrische Vorschaltgeräte, LED-Lampen
15./16.6.2013
Ticketreservierung unter
www.langertagderstadt
natur.de
ÖKOTIPP
23.6.–29.6.2013
Teilnehmerbeitrag:
160 Euro oder 130 Euro für
BUNDjugend-Mitglieder
oder ALG-II-Empfänger
Informationen/Anmeldung:
www.kurzlink.de/uferloos
E
ine kurze Zeit Anfang der 90er Jahre sah es so aus, als
würde man Sperenberg künftig in erster Linie besuchen,
um in die Luft zu gehen. Doch dann fiel die Entscheidung,
den neuen Hauptstadtflughafen nicht auf dem ehemaligen
sowjetischen Militärflughafen bei Sperenberg, sondern bei
Schönefeld am südlichen Berliner Stadtrand zu bauen. Heute
lädt das Dorf bei Zossen im Kreis Teltow-Fleming dazu ein, auf
dem Boden zu bleiben, besser gesagt: sich den Boden einmal
genau anzusehen. Denn hier wurde vor wenigen Jahren ein
Boden-Geo-Pfad eingerichtet. Der Lehrpfad vermittelt Grund
legendes zur Beschaffenheit der Böden, ihrer Bedeutung für
Flora und Fauna und zur geologischen Geschichte des Gebiets.
Das BUND-Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“ stellt
hohe Anforderungen, die nur besonders engagierte Kliniken
erfüllen: eine CO2-Reduktion von mindestens 25 Prozent
in den letzten fünf Jahren oder eine kontinuierliche Ener
gieeinsparung bei einem Wärme- und Stromverbrauch, der
unter dem Durchschnitt vergleichbarer Häuser liegt. Auch
neugebaute Häuser können das Siegel erhalten, wenn sie in
den ersten drei Jahren des Betriebs ihren Energieverbrauch
deutlich gesenkt haben. Pflichtkriterium für alle ist, dass sie
ein Energiemanagement betreiben und ein Einsparkonzept
vorlegen.
Das Gebiet besteht aus zwei Teilbereichen: den Gipsbrüchen
von Sperenberg und den Tongruben von Klausdorf, dem
nördlichen Nachbarort, beide sind durch den Boden-Geo-Pfad
verbunden. Jahrhundertelang förderte man hier Gips und Ton,
doch erst der Bauboom in Berlin in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts ließ eine große Verarbeitungsindustrie entste
hen. Anfangs gelangten Ziegel und Gips auf dem Wasserweg
nach Berlin, sie wurden am Mellensee bei Klausdorf auf Kähne
geladen. 1875 beschleunigte sich der Transport deutlich, als
die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn zwischen Zossen
und Jüterbog den Betrieb aufnahm. Die dünne Besiedelung
hatte die Begehrlichkeiten des Militärs geweckt, das im na
hen Kummersdorf einen großen Truppenübungsplatz betrieb,
auf dem die Rote Armee später einen Flughafen einrichten
sollte. Weil sich das Gelände immer wieder absenkte, kam der
Gipsabbau in Sperenberg 1958 zu seinem Ende. In Klausdorf
hatte man schon wesentlich länger keinen Lehm mehr aus den
Gruben gefördert, die dortigen Ziegeleien bezogen ihren Ton
aus anderen Quellen, deren Tongehalt höher war. Die letzte
Ziegelei schloss in den 90er Jahren. Einige Relikte wie etwa
ein Ringbrandofen und Ruinen von Schuppen, in denen die
Ziegel einst trockneten, zeugen noch von der industriellen
Vergangenheit der beiden Dörfer.
Für die Kliniken, die diese Kriterien erfüllen, lohnen sich
die Investitionen, sparen sie doch zwischen 100.000 und 2,1
Millionen Euro jährlich. Bei den 40 Häusern –etwa 1,2 Pro
zent aller Krankenhäuser bundesweit –, die bisher mit dem
BUND-Gütesiegel ausgezeichnet wurden, sind es zusammen
etwa 15 Millionen Euro im Jahr. Dazu kommt eine nicht zu
unterschätzende öffentliche Anerkennung. Am meisten pro
fitiert jedoch die Umwelt, liegt die jährliche CO2-Reduktion
der 40 Kliniken doch bei mehr als 60.000 Tonnen – das ent
spricht bei dem aktuellen Strommix der Wärmeversorgung
von 5.280 Haushalten und der Elektrizitätsversorgung von
11.000 Menschen, also einer Stadt in der Größenordnung von
Erkner oder Beelitz. sp
www.energiesparendes-krankenhaus.de
Insektenhotel
Der Tourismus boomt in Berlin, Hotels sprießen wie
Pilze aus dem Boden. Aber wie sieht es mit Unter
künften für Wildbienen aus? Für diese Besuchergrup
pe ist die Hauptstadt noch nicht gut gerüstet, denn
Trockenwiesen, Totholzhaufen, Baumstümpfe und
Beerengebüsch sind rar. Dabei braucht man noch
nicht einmal einen eigenen Garten, um ein Insek
tenhotel zu errichten, auch ein Balkon kommt als
Baustandort infrage. Massentourismus droht kaum,
handelt es sich bei den Wildbienen
überwiegend um Einzelgänger, so
genannte solitär lebende Bienen.
Im Gegensatz zu den staatenbil
denden Bienen und Wespen ist
ihr Stachel zu schwach, um die
menschliche Haut zu durch
dringen.
Aber Vorsicht: Erwarten Sie von
den Hotelgästen keine frühzeitige
Abreise. Bei Wildbienen handelt es
sich um Dauergäste, die zudem schnell
beginnen, den ihnen zur Verfügung gestellten Wohn
raum nach eigenen Vorstellungen umzugestalten.
Eine Nisthilfe, so der Fachbegriff für das Insektenho
Seite 6
Wer dem Boden-Geo-Pfad im Landkreis Teltow-Fläming folgt, erfährt laufend, was auf und unter
der Oberfläche Sache ist
und Bewegungsmelder für die Lichtsteuerung tun ein Übriges.
Grundsätzlich sollte eine neue Gebäudeleittechnik Heizung
und Belüftung steuern.
tel, besteht aus gut getrocknetem, unbehan
deltem Holz mit Löchern beziehungsweise
Hohlräumen mit einem Durchmesser von
zwei bis neun Millimetern. Der Standort sollte
trocken und möglichst sonnig sein.
Ausreichend Hotelbetten machen ein Reiseziel
allein noch nicht interessant. Gartenbesitzer
schaffen Attraktionen, indem sie pflanzen,
was Wildbienen, Hummeln und Honigbie
nen gern haben: Zum Beispiel Obst
bäume, Weiden, Kastanien, Wilden
Wein, Schlehe, Weißdorn, Beeren
sträucher, Efeu, Schneeglöckchen,
Krokus, Bärlauch, Vergissmein
nicht, Kräuter und Blumen.
© Romy1971 / PIXELIO
Eine Woche lang steht
Spuren suchen, Kanu
fahren, Fledermäuse und
Biber beobachten auf dem
Programm auf dem Erleb
nishof „Uferloos“ in Kienitz
an der Oder. Übernachtet
wird in der selbstgebauten
Laubhütte. Diese Ferien
freizeit der BUNDjugend
Brandenburg steht Kindern
zwischen 10 und 14 Jahren
offen.
Detaillierte Bauanleitungen mit Tierpor
träts und Gartentipps finden sich in Wolf
Richard Günzels Buch „Das Insektenhotel“,
zu bestellen im BUNDladen. Dort gibt es auch
einzelne Nistblöcke aus Ton mit verschieden groß
en Bohrungen und sogar ein fertiges Insektenhaus.
Blick in einen der früheren
Gipsbrüche
Die Spur der Steinschichten
Seit zwölf Jahren vergibt der BUND das Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“.
Die bisher eingesparte Energiemenge entspricht dem Verbrauch einer Kleinstadt
Sommer-WildnisCamp
Mehr als 400 Veranstal
tungen in 26 Stunden
laden dazu ein, die Natur
in der Hauptstadt zu er
kunden, auch an normaler
weise nicht zugänglichen
Orten.
Ein Teil der Sperenberger Gipsfelsen
hängt als Stuck in den Berliner
Altbauwohnungen
Ausgezeichnete 1,2 Prozent
26.-28.6.2013
Paaren im Glien (Landkreis
Havelland)
www.kurzlink.de/festival
Langer Tag der
Stadtnatur
© Carsten Preuß
BUNDjugend
goes Greenville
Die Sperenberger Gipsbrüche und die Klausdorfer Tongruben
sind heute als Naturschutzgebiet und Flächennaturdenkmal
ausgewiesen. Die steilen Hänge der früheren Gipstagebaue
bieten zahlreichen seltenen und teilweise stark gefährdeten
Lebensraumtypen Platz. Für Schmetterlinge bietet das offene
Freiland der Gipsbrüche mit seinen blühenden Staudenpflanzen
so gute Bedingungen, dass hier schon etwa 90 verschiedene
Arten beobachtet wurden.
Mitmachen
BUND-Ausflug
zum GEO-Tag der
Artenvielfalt
Der BUND Brandenburg
lädt am GEO-Tag der
A rtenvielfalt in das vom
geplanten Braunkohle
abbau bedrohte Natur
schutzgebiet „Weißer Berg
bei Bahnsdorf“. Helfen
Sie uns dabei, die hier
lebenden Tier- und Pflan
zenarten zu erfassen, und
lernen Sie den BUND und
seine Arbeit ganz praktisch
kennen. Festes Schuhwerk,
Lupe, Fernglas und Bestim
mungsliteratur können
dabei nicht schaden.
15.6.2013, 11 Uhr
Treffpunkt vor der Gast
stätte „Zum Dorfkrug“,
Welzower Straße 53,
03130 Proschim
Vögel entdecken auf
dem Südgelände
Schon lange bevor die zwölf Stationen des Boden-Geo-Pfads
aufgestellt wurden, spielte die Wissensvermehrung auf dem
Gelände eine bedeutende Rolle. 1867 begannen Bergbauwissen
schaftler mit Bohrungen tiefere Erdschichten zu erkunden. 1871
erreichte der mit Dampfmaschinen gebohrte Forschungsschacht
seine maximale Tiefe von 1.271 Metern. 15 Jahre lang sollte
Sperenberg das tiefste Bohrloch der Welt beherbergen. Heute
erinnert eine Gedenktafel an das aufwendige Experiment. An
einer Stelle des Pfads verlässt der Blick den Boden und schweift
stattdessen in die Ferne: Ein Beobachtungsturm, strategisch
günstig auf einem der Hügel postiert, schafft einen Überblick
über das gesamte Gelände, bei gutem Wetter sieht man im
Norden sogar den Fernsehturm am Alexanderplatz.
Mit seinen dichten Wald
flächen und großen Wie
senbereichen zählt das
Schöneberger Südgelände
zu den wertvollsten Na
turschutzgebieten Berlins.
Hier leben zahlreiche Vo
gelarten, die anderswo in
Berlin schon selten gewor
den sind. Die Führung von
Sonja Dahlmann ist auch
für Kinder ab sechs Jahren
geeignet.
Seit der Zugverkehr auf der früheren Militärbahn Mitte der
90er Jahre eingestellt wurde, muss man bei der Anreise aus
Richtung Berlin mit den Öffentlichen in Zossen entweder in den
Bus umsteigen. Oder dort eine Draisine mieten, um Sperenberg
oder Klausdorf (absteigen am Bahnhof Rehagen) per Muskel
kraft zu erreichen.
19.5.2013, 26.5.2013,
2.6.2013, 9.6.2013,
16.6.2013, 23.6.2013,
30.6.2013, 7.7.2013,
jeweils 9 Uhr
Treffpunkt: Südeingang
Südgelände
Kosten: 5 Euro, ermäßigt
3,50 Euro, Kinder unter 12
kostenlos, jeweils zuzüg
lich 1 Euro Parkeintritt
(für Kinder ab 14)
www.boden-geo-pfad.de
Führungen leitet auf Anfrage
BUND-Vorstandsmitglied Carsten Preuß
carsten.preuss@t-online.de
Details zu den Draisinenfahrten:
www.erlebnisbahn.de
Anzeige
Bahnbrechende Natur
Detlev Dahlmann, ehema
liger Bauleiter des Natur
parks Südgelände, führt
über den früheren Rangier
bahnhof mit seiner ein
zigartigen Symbiose von
urwüchsigen Wäldern,
offenen Trockenflächen
und alten Bahnrelikten.
12.5.2013, 2.6.2013,
7.7.2013, jeweils 14:30 Uhr
Treffpunkt: Südeingang
Südgelände
Kosten: 7,50 Euro, ermä
ßigt 6 Euro, Kinder unter
12 kostenlos, jeweils zu
züglich 1 Euro Parkeintritt
(für Kinder ab 14)
www.kurzlink.de/insektenhotel
Bildauschnitt © Maja Dumat / PIXELIO
Seite 7
Herausgeber
Bund für Umwelt und Natur
schutz Deutschland (BUND)
Landesverband Berlin e.V.
Crellestr. 35
10827 Berlin
www.BUND-Berlin.de
und
Landesverband Brandenburg e.V.
Friedrich-Ebert-Str. 114a
14467 Potsdam
www.BUND-Brandenburg.de
KURZ & BUND
Impressum
Honig in Zahlen
Zahl der in der Bundesrepublik
gehaltenen Honigbienenvölker
je Imker …
… bei 80 Prozent der Imker: 1–20
… bei 18 Prozent der Imker: 21–50
… bei 2 Prozent der Imker: 50 oder mehr
Kontakt
Tel. 030 787900-0
E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de
www.BUNDzeit.de
Zahl der Bienenvölker in Deutschland …
… im Jahr 2005: 739.000
… im Jahr 2006: 698.000
… im Jahr 2007: 670.000
… im Jahr 2008: 692.000
… im Jahr 2009: 695.000
… im Jahr 2010: 684.000
… im Jahr 2011: 695.000
Redaktion
Sebastian Petrich (sp)
Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P.
Marketing
Thorsten Edler
Vertriebsunterstützung:
primeline.berlin gmbh
Marienburger Straße 16
10405 Berlin
… deutschlandweit: etwa 100.000
… davon in Imkervereinen organisiert: 88.478
… davon unter 18 Jahren: 1.532
Zahl der für 500 Gramm Honig
notwendigerweise ...
… zu bestäubenden Blüten: 12.000.000
… zu absolvierenden Flugeinheiten: 40.000
Ernteertrag im Fall einer ausbleibenden
Bestäubung durch Honigbienen …
… bei Apfelbäumen, in Prozent: 37
… bei Birnbäumen, in Prozent: 11
… bei Kirschbäumen, in Prozent: 38
… Niederlande (2012), in Tonnen: 3.100
… Frankreich (2012), in Tonnen: 2.800
… Großbritannien (2012), in Tonnen: 2.000
Von allen 664 Bienen- und
Wespenarten in Berlin …
Durchschnittlicher Honigverbrauch
in Deutschland pro Kopf …
… gelten als derzeit nicht gefährdet,
in Prozent: 45,8
… stehen auf der Roten Liste,
in Prozent: 41,6
… werden auf der Vorwarnliste geführt,
in Prozent: 8,3
… ist eine Einschätzung aufgrund
mangelnder Daten nicht möglich,
in Prozent: 4,4
… 1950, in Kilogramm: 0,5
… 1964, in Kilogramm: 0,9
… 1984, in Kilogramm: 1,3
… 1989, in Kilogramm: 1,5
… 1994, in Kilogramm: 1,1
… 2011: in Kilogramm: 1,0
… 2005, in Tonnen: 21.200
… 2006, in Tonnen: 25.200
… 2007, in Tonnen: 18.200
… 2008, in Tonnen: 15.700
… 2009, in Tonnen: 16.500
… 2010, in Tonnen: 23.200
… 2011, in Tonnen: 25.800
Druck
NEEF + STUMME premium
printing GmbH & Co. KG
Schillerstraße 2
29378 Wittingen
Zahl der Imker Ende 2012 …
… Mexiko (2012), in Tonnen: 15.400
… Argentinien (2012), in Tonnen: 13.700
… China (2012), in Tonnen: 5.400
… Chile (2011), in Tonnen: 5.330
… der gesamten EU (2011), in Tonnen: 20.254
… Spanien (2011), in Tonnen: 4.093
… Bulgarien (2011), in Tonnen: 3.522
… Ungarn (2011), in Tonnen: 2.604
… Rumänien (2011), in Tonnen: 2.476
Honigexport aus Deutschland nach …
Menge des in Deutschland
produzierten Honigs …
Anzeigen
Tel. 030 787900-42
E-Mail: anzeigen@BUNDzeit.de
Honigimport nach Deutschland aus …
Quellen: Deutscher Imkerbund, Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
BUND versüßt Umweltengagement
Gestaltung
sujet.design
Uhlandstraße 85
10717 Berlin
www.sujet.de/sign
Noch bis zum 31. Juli bekommen neue BUND-Mitglieder ein besonderes Begrüßungs
geschenk: die kürzlich erschienene DVD des Kinofilms „More Than Honey“.
Der Streifen ist das Ergebnis einer mehrjährigen Reise über drei Kontinente, auf die sich
der Schweizer Dokumentarfilmer Markus Imhoff gemacht hatte, um Ursachen und Folgen
des weltweiten Sterbens von Honigbienen zu erkunden. Ergebnis der Dreharbeiten sind
spektakuläre Aufnahmen der fleißigen Insekten ebenso wie beklemmende Bilder einer
Massentierhaltung, die jedes vernünftige Maß verloren hat.
Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist
im Mitgliedsbeitrag enthalten
Auflage
30.000
Gedruckt auf Ultra Lux
semiglos, 100% Recycling
Sie sind bereits BUND-Mitglied? Dann werben Sie ein neues Mitglied! In diesem Fall
geht die DVD an Sie. Dieses Angebot gilt, solange der Vorrat reicht und nur bei Benutzung
dieses Formulars.
Die nächste BUNDzeit
erscheint Ende Juli 2013.
Anzeigenschluss ist der
14. Juni 2013.
Ja, ich will die Arbeit des BUND unterstützen und Mitglied
werden.
Ich ermächtige den BUND, den Mitgliedsbeitrag bis zum
schriftlichen Widerruf vom folgenden Konto abzubuchen:
Titel
Vorname
Kontoinhaber/in
Kontonummer
Name
Bankleitzahl
Straße
Kreditinstitut
PLZ/Ort
Der Beitrag soll
� monatlich �
Spendenkonto
BUND Berlin
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Kto. 32 888 00
BUND Brandenburg
Mittelbrandenburgische
Sparkasse
BLZ: 160 500 00
Kto. 350 202 62 45
�halbjährlich �
E-Mail (wenn Sie möchten)
Datum/Unterschrift
Ich will den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin erhalten.
� jährlich abgebucht werden
Telefon (wenn Sie möchten)
Ich habe das neue Mitglied geworben, die DVD
Mitgliedsbeitrag:
� regulär ab 50 Euro/Jahr
Erbschaften an den BUND
sind nach §13 ErbStG von
der Erbschaftssteuer befreit.
Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an:
erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de
„More Than Honey“ geht (solange der Vorrat reicht) an:
� ermäßigt ab 16 Euro/Jahr
Familie ab 65 Euro/Jahr
Ich zahle mehr, nämlich ___________ Euro pro Jahr.
Datum/Unterschrift
Vorname
Name
Straße
PLZ/Ort
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
ABI 13_02
Seite 8
Geburtsdatum (TT.MM.JJJJ)
�vierteljährlich �
Bitte schicken Sie die ausgefüllte und unterschriebene Beitrittserklärung an:
BUND Berlin • Crellestr. 35 • 10827 Berlin • Fax 030 78790018 • kontakt@bund-berlin.de
BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Str. 114a • 14467 Potsdam • Fax 0331 23700145 • bund.brandenburg@bund.net