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Full text: BUNDzeit (Rights reserved) Ausgabe 2012,4 (Rights reserved)

BUND Dzeit Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg aktuell 04.12 Inhalt THEMA Abfall Mülltrennung aus Not Seite 2 „Im Verhältnis zu den Schäden ist der kriminelle Gewinn minimal“: Interview mit Harry Jäkel Seite 3 AKTUELL © Moni Sertel / PIXELIO Ärgernis Ampel: Warten auf dem Mittelstreifen Seite 4 BUND-Baumreport: Jubeln auf niedrigem Niveau Seite 4 A 100: Formal in Ordnung Seite 5 Verseuchte Felder und Gewässer Seite 5 Weg mit dem Dreck Steigende Rohstoffpreise machen manchen Abfall zum begehrten Gut. Von echter Kreislaufwirtschaft ist das Geschäft mit dem Müll aber noch weit entfernt Herzlich willkommen, Wolf! Seite 6 K Ökotipp Berliner Abfallcheck Seite 6 ein Rohstoff wächst so schnell nach wie Müll, witzelt man gern in der Abfallbranche. Und um diesen Rohstoff wird die eine oder andere Auseinandersetzung geführt. Jahrelang stritten sich die landeseigene Berliner Stadtreinigung (BSR) und ihr privater Konkurrent Alba um die lukrativen Teile der Müllentsorgung in der Hauptstadt. Alba war auf die Idee gekommen, eine „Gelbe Tonne plus“ aufzustellen, in die die Berliner nicht nur die mit dem Grünen Punkt gekennzeichneten Verpackungen einwerfen sollten, sondern vielerlei verwertbare Rohstoffe: Altmetall, Plastik, kleinere Elektrogeräte, Holz. Die BSR konterte mit der Orange Box, die um dieselben Stoffe warb. Nachdem sich die Kontrahenten gegenseitig das Aufstellen dieser Sammelstellen gerichtlich verbieten lassen wollten, einigten sie sich nun: Ab Januar 2013 gibt es eine neue, von beiden Firmen gemeinsam bewirtschaftete Wertstofftonne für Verpackungen und „stoffgleiche Nichtverpackungen“, wie es im Branchenjargon heißt. Jetzt wird also zusammen gesammelt, was sich zusammen verwerten lässt. Das ist äußerst sinnvoll, wäre mit etwas politischem Druck aber auch früher gegangen. Es geht nicht nur um die Frage, ob besser private oder kommunale Betriebe den Müll einsammeln – also wie wir künftig die Daseinsfürsorge organisieren –, sondern vor allem darum, welche Regeln für den gesammelten Abfall gelten. Die gesetzlich geregelte Prioritätenliste lautet vermeiden, wiederverwenden, verwerten und beseitigen. Doch in der Praxis werden nur wenige Stoffe, etwa Altglas, so recycelt, dass am Ende die gleiche Qualität wie im ursprünglichen Produkt herauskommt. Oft findet nur ein Downcycling statt: Plastikflaschen werden zu Parkbänken, Polyesterfasern zu Dämmstoff, Ziegelsteine zu Straßenbelag. Diese Abwertung ist stets unumkehrbar, mit hohem Energieeinsatz verbunden und genau genommen nur ein Zwischenstadium vor der endgültigen Beseitigung. Was nicht wiederverwendet werden kann, soll verwertet werden. Klingt gut, allerdings handelt es sich häufig nicht um eine stoffliche, sondern um eine thermische oder energetische Verwertung. Mit anderen Worten: Die Verwertung findet im Ofen statt. Ob der Vorgang Verwertung oder Beseitigung heißt, ist nur eine Frage des Heizwertes. Sieht so Kreislaufwirtschaft aus? Wenn Müllgruben zu Goldgruben werden Nicht nur der Begriff Verwertung, sondern auch der der Beseitigung ist irreführend: Der Abfall verschwindet nicht, er wird lediglich beiseitegeschafft. Oder verbrannt, und auch dabei bleiben Rückstände: Abgase, Asche, Schlacke, Filterstaub. Immerhin ist mittlerweile gesetzlich geregelt, dass Abfälle vor ihrer Deponierung oder Verbrennung behandelt werden müssen, um Volumen und Umweltfolgen zu minimieren. Weil dies natürlich viel Geld kostet, hat sich neben den seriösen Entsorgern eine regelrechte Müllmafia entwickelt, die ordentlich Profit macht, indem sie zu beseitigende Abfälle einfach illegal in der Landschaft ablädt (Seite 3). Es gilt also vor allem Müll zu vermeiden. Doch dafür setzt die Politik keinerlei Anreize. Beispiel Verpackungsmüll: Viele Verbraucher wissen nicht, dass sie beim Einkauf für dessen Entsorgung bezahlen. Warum also verpackungsarm einkaufen? Und wenn sie die Verpackungen in den Restmüll geben, zahlen sie ein zweites Mal, schließlich treibt der Restmüll die Müllgebühren in die Höhe. Allerdings richtet sich die Aufteilung der Müllgebühren unter den Mietern nach der Wohnungsgröße und nicht nach dem, was die einzelnen Bewohner wegschmeißen. Pilotversuche zeigen, dass eine verbrauchsabhängige Gebührenberechnung das Restmüllaufkommen um bis zu 75 Prozent reduziert. Hilfreich ist freilich, wenn der Papier- und Biomüll nichts kostet und sinnvolles Trennen somit belohnt wird. Einen Schritt in die richtige Richtung macht der Berliner Senat immerhin, indem er künftig mehr Biomüll getrennt einsammeln und in einer neuen Biogasanlage energetisch verwerten lassen will. Viel Müll könnten Berlin und Brandenburg mit ökologischen Kriterien bei der öffentlichen Beschaffung vermeiden. Die gibt es in der Hauptstadt zwar seit kurzem – aber nur für Einkäufe über 10.000 Euro. Von all dem Kleinvieh, das bekanntlich auch Mist macht, wird daher nur das gekauft, was billig ist, nicht aber das, was länger hält oder besser recycelbar ist. Das ist aufgrund der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand bedauerlich, allerdings liegen die größten Vermeidungspotenziale ohnehin im privaten Konsumverhalten: Dinge länger nutzen, reparieren lassen, gebraucht kaufen, nach der Nutzung verschenken, Einwegprodukte vermeiden, verpackungsarme Waren bevorzugen … Die Liste ist lang und nicht unbedingt neu. Aber immer noch sehr aktuell. sp NATUR ERLEBEN Wenn der Biber den Müller macht Seite 7 KURZ & BUND Fahrräder für Afrika Seite 8 Abfall in Zahlen Seite 8 www.BUNDzeit.de Harry Jäkel, Leiter des Kommissariats Schwere Umweltkriminalität beim Landeskriminalamt Brandenburg, über das dreckige Geschäft mit gefährlichen Abfällen Wenn ein neues Elektrogerät kurz nach Ablauf der Gewährleistungszeit kaputt geht, könnte das Absicht sein. Das Phänomen der geplanten Obsoleszenz betrachtet die TV-Dokumentation „Kaufen für die Müllhalde“, arte, 2010, 75 Minuten. www.kurzlink.de/muellhalde Seite 2 © Dieter Schütz / PIXELIO it Müllbergen wirbt man nicht um Touristen. Da machen auch die Malediven keine Ausnahme. Dabei haben sie einen weltweit einzigartigen Müllberg, besser gesagt eine Müllinsel. Thilafushi misst knapp zwei Kilometer in der Länge und 750 Meter in der Breite. 1992 beschloss die Regierung, dort, wo früher nur Korallenriffe waren, eine Lagune mit dem Müll der 300.000 Malediver und der jährlich 600.000 Feriengäste zu füllen. Zuvor landeten die Abfälle direkt im Indischen Ozean. Nun wächst Thilafushi täglich um einen Quadratmeter oder 300 bis 400 Tonnen Müll. Eine Trennung findet nicht statt, auf der Insel liegen Plastikflaschen, Ölfässer, Batterien, Bauschutt und Küchenabfälle neben- und übereinander. Lediglich Altmetalle werden auf Privatinitiative der mit der Müllentsorgung beschäftigten Arbeiter aus Bangladesch ins Ausland verkauft. Während die Müllinsel Thilafushi auf staatliche Initiative entstand, ist in vielen anderen Entwicklungs- und Schwellenländern die Abfallentsorgung ganz oder teilweise dem informellen Sektor überlassen. Es sind die Ärmsten der Armen, oft kürzlich vom Land in die Großstadt gezogen, die alles Brauchbare aus dem Müll ziehen. Doch nicht alle sind gleich arm. Beispiel Neu-Dehli: Hier existiert eine Zweiklassengesellschaft unter den Müllsammlern. Die finanzkräftigeren Sammler kaufen Haushalten oder Unternehmen den gesamten Müll ab und transportieren diesen per Rikscha, während die anderen sich mit dem begnügen müssen, was sie auf der Straße finden und in Säcken wegtragen können. Metall, Plastikflaschen, Glas, Papier und Pappe gehören zu den Stoffen, die sich an Großhändler verkaufen lassen. In der indischen Hauptstadt verdienen die Müllsammler damit etwa einen Euro pro Tag. Religiöse Stimmungsmache auf Kosten der Müllsammler Alles, was kein Geld einbringt, bleibt liegen, wird verbrannt oder dient Tieren als Nahrung. Wie wichtig Nutztiere sind, um die organischen Abfälle zu entsorgen, zeigt sich in Kairo. Seit Jahrzehnten liegt hier die Müllbewirtschaftung in den Händen der koptischen Minderheit. Anders als der muslimischen Mehrheit war es ihnen erlaubt, Schweine zu halten – bis 2009. Auf den Ausbruch der weltweiten Schweinegrippewelle reagierte die Regierung des damaligen Diktators Mubarak mit dem Befehl, sämtliche Schweine im Land zu keulen, wohlwissend, dass die Krankheit nur von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die ägyptische Mehrheitsgesellschaft, der die Zucht der vermeintlich unreinen Tiere mitten in der Stadt ohnehin suspekt war, war erfreut. Seitdem stapeln sich in Vierteln wie Ezbet al- Nakhl oder Manshiyet Nasr, wo Zehntausende vom und im Müll leben, die Haufen mit organischen Abfällen. Ziegen und Hühner sind den Kopten zwar geblieben, doch diese sind wesentlich wählerischer als die verbotenen Allesfresser. Während die Obrigkeit in Indien und Ägypten die Müllsammler ignoriert oder bestenfalls toleriert, binden brasilianische Städte ihre Catadores in das offizielle Entsorgungskonzept ein. Das schreibt das nationale Abfallgesetz von 2010 vor. Die in Müllkooperativen organisierten Sammler holen alle auf dem Markt verwertbaren Stoffe bei Haushalten und Betrieben ab, den Rest bringt die städtische Müllabfuhr unbehandelt auf die Deponie. Für diese Sortierleistung erhalten die Kooperativen jedoch kein Geld, sie finanzieren sich nur durch den Verkauf der Wertstoffe. Diese Einnahmen reichen allerdings aus, um ihren Mitgliedern den gesetzlichen Mindestlohn oder etwas mehr zu zahlen – je nach Geschäftsverlauf. sp Mehr Informationen zur Arbeit des überwiegend informellen Entsorgungssektors in Entwicklungs- und Schwellenländern finden sich auf der Seite der Collaborative Working Group on Solid Waste Management in Lowand Middle-Income Countries (CWG) unter www.cwgnet.net eigentliche Ziel? Doch taugliche Strategien der Politik zur Vermeidung gibt es bisher nicht. Immerhin gibt es eine kompetente Beratung unseres Berliner Verbands, wie jede und jeder selbst am besten Abfall vermeiden kann. In Brandenburg werfen wir einen Blick auf die illegalen Deponien und fragen nach, wer davon profitiert. Denn sicher ist, dass manche kräftig daran verdienen. Liebe Leserinnen und Leser, es gibt Tage, da ist einfach alles im Eimer. Aber in welchem? Im grünen, blauen oder gelben? Wer hat eigentlich welche Tonne – und warum? In unserer neuesten BUNDzeit geht es um das munter anmutende, aber wenig hilfreiche Durcheinander bei der Müll-, Bioabfall- und Wertstoff-Entsorgung. Aber mal unter uns: Nur weil es viele Tonnen sind, deswegen gibt es ja noch nicht weniger Müll. Wäre das nicht das Liebe Leserinnen und Leser, Sie werden gesehen haben, dass schon wieder Lebkuchen in den Regalen stehen, auch Dominosteine und Spekulatius. Es weihnachtet also schon wieder mächtig. Was das mit unserem Schwerpunktthema Abfall zu tun hat, auch das lesen Sie in unserer aktuellen BUNDzeit. Und das mit ganz praktischen Tipps. Wie immer wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre! Um welche Stoffe handelt es sich dabei? Hauptsächlich um Sortierreste aus Recyclinganlagen, die nur noch thermisch weiterverwertet werden dürfen. Dann kommen Baumischabfälle dazu: Kunstoffe, Folien, Abdeckmaterial, behandelte Althölzer. Oder Teerpappe, deren Entsorgung tausend Euro pro Tonne kostet. Hat man es vor allem mit Bau- und Recyclingfirmen als Täter zu tun? Es ist eine Kette: vom Abfallerzeuger über den Abfallmakler und den Transporteur bis zum Entsorger. Wie sieht Ihre Arbeit am Tatort aus? Das sind meistens sehr große Areale, die nicht ohne Weiteres zu erschließen sind. Deshalb rücken wir mit Löffelbaggern an, die bis zu einer Tiefe von zwölf Metern graben können. Oft müssen wir per Hubschrauber Luftbildaufnahmen machen. Unsere kriminaltechnisch ausgebildeten Mitarbeiter nehmen Proben und machen die nötigen Dokumentationen. Außerdem ziehen wir Sachverständige hinzu, die vor Ort begutachten. Und nachdem alles gesichert und dokumentiert wurde? Die zuständige Kontrollbehörde muss uns sagen, ob das, was wir in der Grube gefunden haben, dort gelagert werden durfte. Wenn die Genehmigung fehlt, prüfen wir, ob von den Stoffen eine Gefahr für Leib, Leben, Boden, Luft und Wasser ausgeht. Dann geht es an die Recherchearbeit: Wir müssen herausfinden, woher der Abfall kam. Dazu durchsuchen wir die Räume der betroffenen Firmen und vernehmen die Mitarbeiter. Vom Fahrer bis zum Abfallbeauftragten. Manchmal findet man auch im Müll Spuren, etwa Zeitungsreste oder sogar Rechnungsbelege. Neben den Abfallströmen müssen wir die Geldströme analysieren. Das ist noch schwieriger, weil hier Kriminelle mit einer Firma im Rücken agieren, mit Buchhaltung, Steuerberater und Rechtsanwälten. Da wird verschleiert ohne Ende. Was heißt das konkret? Die Täter gründen meist mehrere Firmen. Man hat also eine Abfallentsorgungsfirma, bei der die Buchhaltung outgesourct ist. Dann gibt es weitere Firmen, die der Mutterfirma Geräte oder das Betriebsgelände vermieten. Alle diese Firmen ziehen das Geld aus dem eigentlichen Betrieb, so dass nichts mehr vorhanden ist, wenn wir kommen. Das führt dazu, dass die Kreise oder das Land für die Sanierung zahlen müssen. Was „spart“ man, wenn man diesen Weg der Entsorgung geht? Die ordnungsgemäße Entsorgung von Sortierresten kostet 100 bis 150 Euro pro Tonne. Die illegale Entsorgung aber nur etwa vier Euro pro Tonne. Auf einen Transporter passen 25 Tonnen und in eine Kiesgrube schafft man leicht 100.000 bis 200.000 Tonnen. Info Kontrolldefizit in Zahlen Man kann also schnell mal ein paar Millionen machen. Diese kriminellen Profite müssen natürlich unter den Beteiligten verteilt werden. Im Verhältnis zu den Schäden, die sie verursachen, sind die Gewinne aus diesen Geschäften minimal. Die Schäden betragen ein Vier- oder Fünffaches der Gewinne. Wenn es an die Sanierung geht, ist die Recyclingfirma pleite, das Stammkapital der GmbH von vielleicht 50.000 Euro sind dann Peanuts. Manche Schäden sind überhaupt nicht zu beseitigen. Für die Flächen, auf denen immer wieder illegal abgelagerte Abfälle entdeckt werden, sind im Land Brandenburg zwei unterschiedliche Behörden zuständig. Dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz obliegt die Kontrolle der Deponien. Vor zehn Jahren kümmerten sich acht Mitarbeiter um diese Aufgabe, heute sind es noch vier. Zwischen 2000 und 2004 führte das Amt jährlich etwa 140 Kontrollen durch, 2005 bis 2008 nur noch etwa 90, 2011 stieg die Zahl wieder auf 113. Die Hälfte dieser Kontrollen kam unangemeldet. Die Überwachung der Steine- und Erdenfirmen, also der Firmen, die Kiesgruben bewirtschaften, fällt in die Zuständigkeit des Landesamts für Bergbau, Geologie und Rohstoffe. Während sich dort im Jahr 2000 16 Mitarbeiter mit abfallrelevanten Kontrollaufgaben befassten, müssen dies heute sieben übernehmen. Woher kommt der gefährliche Müll? Ein Großteil stammt nicht aus Brandenburg, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet. Was macht Brandenburg so attraktiv dafür? Das wissen wir nicht. Wir haben nicht mehr Kiesgruben als andere Länder, das Autobahnnetz ist nicht besser ausgebaut als anderswo, die Kontrollorgane der Umweltbehörden sind auch vergleichbar. Anfangs konnte man vielleicht von einem Kontrolldefizit reden, das dürfte mittlerweile behoben sein. Wie fliegen die illegalen Müll-Machenschaften auf? Häufig informieren uns Bürger oder ehemalige Mitarbeiter der Betriebe. Außerdem erhalten wir bei unseren Ermittlungen und Vernehmungen Hinweise auf weitere Fälle. Dazu kommen Anzeigen von Kontrollbehörden, aber die müssten noch häufiger und schneller kommen. Wie hoch ist die Aufklärungsquote? Den Nachweis zu führen, dass bestimmte Stoffe illegal gelagert werden, ist ziemlich schnell mit hohen Kosten verbunden. Ein einfacher Diebstahl lässt sich wesentlich leichter nachweisen. Die Verfahren dauern monatelang, bis es zur Anklage kommt. Es gibt wenige Verurteilungen, weil die Fälle so kompliziert sind. Was kann man zur Prävention tun? Wir sind auf Hinweise der Bürger und auf die Kontrollen der Fachbehörden angewiesen. Umweltkriminalität und speziell Abfallwirtschaftskriminalität ist Kontrollkriminalität. Je weniger Kontrollen, desto weniger fallen illegale Machenschaften auf. Wege zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft Warum die stoffliche Verwertung von Abfällen eine bessere Energiebilanz hat als die energetische Verwertung, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, wenn Müll dennoch verbrannt wird, und warum kein Weg an der Renaissance der Mehrwegverpackungen vorbeiführt. Download der BUND-Position unter www.kurzlink. de/position Wenn es so sehr auf Kontrollen ankommt, muss man dann besonders auf Korruption achten? Ja, in Einzelfällen konnten in der Vergangenheit korruptive Verstrickungen festgestellt werden. Die Langfassung des Interviews lesen Sie unter www.bundzeit.de Das Gespräch führte Sebastian Petrich Filmtipp Experten des LKA Brandenburg bei der Arbeit © LKA Brandenburg Filmtipp M von Burkhard Voß und Christian Arns Wer keine Zeit hat, alle Upcycling-Läden einzeln zu besuchen, findet rechtzeitig vor Weihnachten eine Reihe von ihnen auf dem Markt für nachhaltigen Konsum. Dort beraten auch die BUND-Experten des Berliner Abfallchecks (siehe Seite 6) in Sachen Müllvermeidung und –sortierung. 17.11.2012, 10–20 Uhr, 18.11.2012, 10–18 Uhr, Postbahnhof am Ostbahnhof, Straße der Pariser Kommune 8, 10243 Berlin www.heldenmarkt.de Wie funktioniert die Abfallentsorgung außerhalb der hochindustrialisierten Staaten? Ein Blick auf drei Kontinente EDITORIAL Abfallarm auf dem Heldenmarkt einkaufen Mülltrennung aus Not BUNDzeit: Seit Jahren machen illegale Deponien mit gefährlichen Abfällen in Brandenburg Schlagzeilen. Mit wie vielen Fällen musste sich das LKA bisher beschäftigen? Harry Jäkel: Wir haben landesweit seit 2005 31 Fälle in Altdeponien und Bergbaufolgeflächen, dazu gehören auch Kiesgruben, gezählt. Außerdem haben wir weitere 31 Fälle, in denen Entsorgungsfirmen auf ihren Betriebsflächen nicht ordnungsgemäß mit den Abfällen umgegangen sind. Sie haben also Abfälle, die sie entsorgen sollten, illegal gelagert, vergraben oder eingebaut, zum Beispiel in Gruben unter einer Sandschicht oder einfach auf einem Haufen. Und das in relevanten Größenordnungen. Zur Person THEMA Geschenkidee Upcycling Berlin entwickelt sich nicht nur zur Modemetropole, sondern auch zur Hauptstadt des Upcyclings. Nirgendwo sonst gibt es so viele Designerläden, die ausschließlich Dinge verkaufen, die aus gebrauchten Materialien bestehen. Neben dem Klassiker, der Umhängtasche aus einer alten Lkw-Plane, gibt es unter anderem Bilderrahmen aus alten Holzkisten, Schmuck aus leeren Espresso-Pads, Schlüsselbretter aus Fahrradschläuchen, Barhocker aus Olivendosen, Kulturbeutel aus Luftmatratzen und natürlich Klamotten ohne Ende: Alltagskleidung und Haute Couture, für den Herrn, für die Dame, für das Kind. Alles außer von der Stange. Ein Überblick der Hersteller und Händler upgecycelter Produkte findet sich unter www.trenntstadtberlin.de/map THEMA Info „Im Verhältnis zu den Schäden ist der kriminelle Gewinn minimal“ Trotz aller Heiligkeit: Indische Kühe sind auf Abfälle angewiesen Was das Recyceln von Verpackungen schwierig macht und warum Müllverbrennungsanlagen ein sehr gutes Geschäft für ihre Betreiber sind. „Goldgrube Müll“, NDR, 2012, 44 Minuten www.kurzlink.de/goldgrube Harry Jäkel, geboren 1960, leitet das Kriminalkommissariat Schwere Umweltkriminalität im brandenburgischen Landeskriminalamt. Die zehn Mitarbeiter des Kommissariats bearbeiten Delikte wie die Freisetzung von Giften und das Herbeiführen von Überschwemmungen sowie illegale Aktivitäten mit radioaktiven Materialien. Der Schwerpunkt der Ermittlungsarbeit liegt jedoch im Bereich der Abfallkriminalität: das unerlaubte Betreiben von Abfallanlagen und der unerlaubte Umgang mit Abfall. Seite 3 Fünf Tage im September spielte ein mehr als 100 Jahre alter Kastanienbaum im Monbijoupark in Mitte für den Erhalt der Berliner Stadtbäume: Jede hinabfallende Kastanie erzeugte ein neues elektronisches Geräusch. Wer diese Weltpremiere verpasst hat, erhält bei einer Spende für das BUND-Projekt „Bäume für Berlin“ über die Seite treeconcert.de den Downloadtrack des Konzerts als kleines Dankeschön. www.treeconcert.de www.facebook.com/TreeConcert Seite 4 B erlin, Mehringdamm Ecke Gneisenaustraße. Die Fußgängerampel schaltet endlich auf Grün, die Passanten machen sich auf den Weg und kaum angekommen auf der Mittelinsel springt die zweite Ampel gerade auf Rot um. So wie an dieser Kreuzung ergeht es vielen Berlinern, die zu Fuß in der Stadt unterwegs sind. Der BUND hat dazu aufgerufen, solche Beispiele zu melden und mittlerweile bereits 343 Stellen gesammelt, an denen Fußgänger gegenüber Autofahrern benachteiligt werden. So schafft es die Frankfurter Allee auf den unrühmlichen Spitzenplatz in der Kategorie „Längste Wartezeit“ mit Überquerungszeiten von sage und schreibe vier Minuten. Aber die Verkehrslenkung in Berlin ist an manchen Stellen nicht nur ärgerlich, sondern auch äußerst gefährlich. Zum Beispiel an der Turmstraße Ecke Beusselstraße, wo auf einer Doppelspur rechtsabbiegende Autos und parallel dazu laufende Fußgänger und auch Fahrradfahrer gleichzeitig Grün bekommen. Eine weitere Risikozone: Mittelinseln, die schlichtweg zu schmal sind, um alle Wartenden unterzubringen. Hier kommt es vor allem in Verbindung mit U-Bahn-Ausgängen, wie am Rathaus Neukölln, zu erheblichen Problemen. Diese Beispiele machen deutlich: Es besteht Handlungsbedarf. Der Berliner Senat muss zeigen, dass sein Ziel, den Fußgängeranteil in Berlin zu steigern, wirklich ernst gemeint ist. Wenn die U-Bahn eine Ladung Fahrgäste ausspuckt, wird es auf der Mittelinsel ziemlich eng Der erste Schritt muss dabei die Entschärfung der vom BUND gesammelten Problemstellen sein, um die Gefahren an diesen Ampeln zu beseitigen und den Komfort der Passanten zu steigern. Zusätzlich sollte die Stadt die Installation von verkehrsabhängigen Ampeln vorantreiben. Momentan herrschen in Berlin sogenannte Festzeitsteuerungen vor, die regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft werden müssen. Diese Prüfungen finden allerdings gar nicht statt, so dass viele Schaltungen fehlgesteuert oder überdimensioniert sind. Das Bundesverwaltungsgericht erklärt die Pläne zur Verlängerung der A 100 für rechtens. Über ökologische Folgen und ökonomischen Sinn urteilt es nicht Im Wesentlichen sei der Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der A 100 vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park formal nicht zu beanstanden. Für den BUND, der mit Anwohnern und dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gegen die Autobahnplanung des Senats geklagt hatte, ist diese Entscheidung enttäuschend, zumal das Gericht vor allem bei den Prognosen der Verkehrsströme deutliche Mängel im Planfeststellungsbeschluss erkannte, ihn aber dennoch nicht aufhob. Die Bewohner der Beermannstraße 16 und 18 konnten einen Teilerfolg verbuchen, da ihre Häuser nicht abgerissen werden. Zudem bestätigten die Richter das grundsätzliche Recht des BUND, gegen Verkehrsprojekte zu klagen, die die Einhaltung der Luft- und Lärmgrenzwerte gefährden. Der Berliner Senat hat im letzten Jahr seine Fußverkehrsstrategie beschlossen, bei deren Erarbeitung der BUND mitgewirkt hat. Diese Strategie orientiert sich an den Vorbildern London und Basel und ist vorbildlich. Allerdings mangelt es an der Umsetzung. Im Rahmen des Modellprojektes „fußgängerfreundliche Ampelschaltung“ plant der Senat bisher nur, ein Rotblinken mit Countdown-Anzeige während der Räumzeit, also der Zeit zwischen dem Umschalten der Fußgängerampel auf Rot und dem Grün des Straßenverkehrs, zu testen. Dies würde Fußgänger voraussichtlich stärker unter Stress setzen, aber an dem Grundproblem der fußgängerfeindlichen Schaltungen, die die Umfrage dokumentiert hat, nichts ändern. Leon Ginzel Trotz der Entscheidung werden nun nicht sofort die Bagger rollen. Da die zwei Häuser in der Beermannstraße stehenbleiben, muss die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zunächst die Auf- und Abfahrt am Treptower Park umplanen. Zudem gibt es neue Auflagen für den Lärmschutz. Bis dahin dürfen nur Aufräumarbeiten auf den Grundstücken stattfinden, die das Land bereits gekauft hat. Außerdem steht noch kein Geld für den Bau der A 100 im Bundeshaushalt zur Verfügung. Ob CSU-Verkehrsminister Ramsauer wohl kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2013 seinen Wählern in Bayern erklären will, im fernen Preußen die nach seiner Mehr zum Ampelärgernis unter www.kurzlink.de/ampeln © Autorenkollektiv Der BUND hat die Berliner dazu aufgerufen, fußgängerfeindliche Ampeln zu melden. An fast 350 Kreuzungen gibt es Handlungsbedarf AKTUELL Formal in Ordnung Ihr Widerstand hat sich zumindest teilweise gelohnt: Statt vier Häusern dürfen „nur“ zwei abgerissen werden Aussage teuerste Autobahn Deutschlands zu bauen, während im Freistaat aufgrund der Mittelknappheit die Realisierung bereits in Bau befindlicher Projekte unterbrochen werden muss? Sollte die A 100, die schon nach heutigen Planungen fast eine halbe Milliarde Euro für etwas mehr als drei Kilometer kostet, tatsächlich gebaut werden, wäre zumindest eines tröstlich: Die riesigen Lücken, die dadurch im Etat des Bundesverkehrsministeriums entstehen, werden andere schädliche Planungen verhindern, etwa die Verlängerung der A 14 durch die Prignitz. Als Konsequenz aus dem Urteil fordert der BUND, bei künftigen Bauvorhaben die Bürgerbeteiligung im Vorfeld zu stärken. Die A 100 wurde der Öffentlichkeit als eine fertige und nicht mehr zu diskutierende Planung vorgelegt. Statt Alternativen zu diskutieren, ging es darum, Details zu korrigieren. Der abgewendete Abriss der zwei Wohnhäuser in der Beermannstraße zeigt, dass große Infrastrukturprojekte gravierende Planungsfehler zulasten der Bürger haben können – und die Betroffenen den mühsamen und teuren Weg der Klage gehen müssen, um eine Korrektur zu erzwingen. Apropos Kosten: Der BUND bedankt sich bei den vielen Unterstützern, die mit ihrer großen Spendenbereitschaft geholfen haben, den Rechtsweg zu beschreiten. sp Jubeln auf niedrigem Niveau Verseuchte Felder und Gewässer Der BUND-Baumreport dokumentiert einen hoffnungsvollen Trend und alte ungelöste Probleme BUND testet Gewässer in Brandenburg und findet wesentlich mehr Pestizide als erlaubt Z S uerst die schlechte Nachricht: In Berlin werden mehr Straßenbäume gefällt als nachgepflanzt. Und jetzt die gute: Vor ein paar Jahren war es noch schlimmer. Zwischen 2005 und 2009 verlor die Stadt im Saldo durchschnittlich 1.800 Bäume im Jahr, 2010 und 2011 waren es „nur“ 436 und 712. Die Bilanz ist in den Bezirken höchst unterschiedlich. Betrachtet man den Gesamtzeitraum der letzten sieben Jahre, so haben nur die zwei Innenstadtbezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg eine positive Baumbilanz. In den zwei letzten Jahren pflanzten jedoch jeweils fünf der zwölf Bezirke mehr Straßenbäume, als sie fällten. 2011 führte SteglitzZehlendorf die Liste mit 404 zusätzlichen Bäumen an, gefolgt von Tempelhof-Schöneberg (81), Mitte (47), Reinickendorf (28) und Friedrichshain-Kreuzberg (14). Ganz langsam nähert sich Berlin damit dem Ziel der „grünen Null“. Dennoch bleiben die Lücken aus der Vergangenheit groß: Zwischen 2005 und 2011 fielen 33.149 Bäume der Säge zum Opfer, während nur 22.790 ihren Platz einnahmen. Stürme, die die Ursache für die meisten Baumverluste sind, kann die Politik nicht verhindern. Aber sie kann und muss die für Pflege und Nachpflanzungen zuständigen Behörden, also die Grünflächenämter der Bezirke, ordentlich ausstatten. Doch das passiert nach wie vor nicht. In der BUND-Untersuchung gab mit Reinickendorf nur ein Bezirk an, die dafür nötigen Mittel zu erhalten; allerdings betreibt der Nordbezirk Grünpflege auf niedrigem Niveau. Konsequenz: Die Bezirksämter schreiben das Pflanzen und Gießen der Jungbäume aus, um Kosten zu sparen und bei eingegangenen Bäumen Ersatz fordern zu können – in der Praxis führt das zu einem Durcheinander der Zuständigkeiten angesichts ständig wechselnder Auftragnehmer. Nun ist es an der Zeit, dass SPD und CDU ihr Versprechen im Koalitionsvertrag wahrmachen und der Stadt 10.000 neue Straßenbäume spendieren. Nicht unbedingt alle auf einmal; ein großer Fortschritt wäre es schon, wenn die Grünflächenämter im kommenden Frühjahr genügend Geld hätten, um alle neu gepflanzten Bäume ausreichend gießen zu lassen – was angesichts der zunehmend trockenen Frühlingsmonate dringend nötig ist. Mehr unter www.baeume-fuer-berlin.de Spende für die Berliner Bäume: SMS mit dem Stichwort TREE an 81190 ybilla Keitel und Gert Müller wohnen im uckermärkischen Stabeshöhe in der Nähe von Boitzenburg. In den vergangenen Jahren hörten sie immer seltener die Rufe der Rotbauchunke von einem nahen Kleingewässer. Gleichzeitig stellten sie fest, dass auf dem Acker, das den Tümpel umgibt, seit mehreren Jahren ohne Unterbrechung Mais angebaut wird. Keitel und Müller entnahmen im Sommer 2011 eine Wasserprobe und ließen sie in einem Berliner Labor analysieren. Das Ergebnis war erschreckend: In dem Gewässer, einem sogenannten Feldsoll, wurden zahlreiche Pestizide nachgewiesen, darunter auch Simazin, das seit 2000 in Deutschland nicht mehr zugelassen ist. Von solchen Straßenbäumen können die Berliner nur träumen. Das Bild zeigt den Gewinner des deutschlandweiten BUND-Fotowettbewerbs „Allee des Jahres“, die Lindenallee im uckermärkischen Annenwalde Ein Einzelfall? Um das zu klären, entnahm der BUND im Sommer 2012 Wasserproben aus elf Kleingewässern in den Landkreisen Uckermark und Oder-Spree. Nur in drei Proben konnten keine Rückstände von Pestiziden nachgewiesen werden. In sechs Fällen, also mehr als der Hälfte der Proben, wurden die Grundwassergrenzwerte überschritten. Wieso dienen hier die Grundwassergrenzwerte als Referenz? Die Oberflächengewässerverordnung nennt keine Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel. Dadurch werden diese Stoffe im Wasser allerdings nicht weniger gefährlich für die dort lebenden Amphibien. Die Grundwassergrenzwerte erlauben eine Einschätzung über das Ausmaß der Verunreinigung. Zudem besteht immer die Gefahr, dass giftige Stoffe aus Oberflächengewässern ins Grundwasser gelangen. Nur bei einem Pestizid wurden die Grenzwerte eingehalten, bei allen anderen analysierten Stoffen gab es Grenzwertüberschreitungen. So wurden 12 Mikrogramm Terbuthylazin in einem Liter Wasser nachgewiesen, zulässig sind im Grundwasser 0,1 Mikrogramm. Am stärksten waren die Grenzwertüberschreitungen bei AMPA, dem Hauptmetaboliten des Breitbandherbizids und Wirkungsstoffs von Roundup, Glyphosat. Davon wurden in Stabeshöhe das 19-Fache, in einem Kleingewässer zwischen Rosenow und Hardenbeck in der Uckermark das 15-Fache und im Rehpfuhl bei Fürstenwalde (Oder-Spree) das 14-Fache des Grenzwertes festgestellt. BUND verleiht Umweltpreis Die Juniorfirma Solarsystems des Oberstufenzentrum Bürowirtschaft und Dienstleistungen überzeugte in der Kategorie „Kinder und Jugend“. In „Wirtschaft und Innovation“ ging die Auszeichnung an die Druckerei Oktoberdruck. Für seinen Einsatz für eine naturnahe Gestaltung des früheren US-Truppenübungsplatz Park Range erhielt das Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde Süd den Preis in der Kategorie „Umweltengagement“. Partner der Preisverleihung waren in diesem Jahr die BSR, die Investitionsbank Berlin und die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land. www.berliner-umweltpreis.de Erstmals erhielt eine hessische Klinik das Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“, das der BUND Berlin bundesweit an Krankenhäuser vergibt, die besondere Anstrengungen für den Klimaschutz unternehmen. Die Klinik Hohe Mark in Oberursel vermeidet seit 2008 jährlich 505 Tonnen Kohlendioxid. www.energiesparendeskrankenhaus.de Der wahrscheinliche Hintergrund der Verunreinigungen: Monokulturen, auf denen Jahr ein, Jahr aus Futtermittel und Energiepflanzen wachsen. Allein in Brandenburg stieg die Anbaufläche für Silomais von 89.500 Hektar im Jahr 2002 auf 165.400 Hektar im Jahr 2011. Und intensivere Landwirtschaft bedeutet auch mehr Pestizide. Deutschlandweit stieg ihr Einsatz seit 1994 um 37 Prozent, die der Herbizide um 13 Prozent. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Der BUND hatte im Fall Stabeshöhe Strafanzeige erstattet. Die Ermittlungen verliefen jedoch im Sand – dem mutmaßlichen Verursacher ließ sich kein unzulässiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nachweisen. Dies weist auf ein Kontrolldefizit beim Einsatz dieser Stoffe hin. Der BUND bleibt dem Problem auf der Spur und wird im nächsten Jahr wieder Gewässer testen lassen. Lesen Sie mehr zum Pestizideinsatz in der Landwirtschaft und seinen Folgen unter www.kurzlink.de/pestizid Info Energie sparende Krankenhäuser jetzt in elf Bundesländern Sparen, gewinnen, feiern Teufelspuhl bei Fürstenwalde © Helmut Kirchhoff Musizierender Baum © BUND Berlin Klima- und Naturschutzgründe sprechen eindeutig gegen neue Braunkohletagebaue in der Lausitz. Nun kommen geologische dazu. Ein Gutachten des Geologen Ralf Krupp macht darauf aufmerksam, dass Grundwasser trotz vorgesehener Dichtwand aus dem geplanten Tagebau Welzow-Süd II austreten könnte und den Boden in der Umgebung gefährlich ins Rutschen kommen lassen könnte. Zum einen könnte das Grundwasser schlicht unterhalb der Dichtwand durchsickern. Zum anderen übt der Höhenunterschied von 63 Metern zwischen dem Tagebau und dem Wasserspiegel im Sedlitzer See einen erheblichen Druck auf die Wand aus. In den letzten Jahren war es in Koschen (Brandenburg) und Nachterstedt (SachsenAnhalt) zu Rutschungen gekommen, die Menschen das Leben gekostet hatten. Hintergrundinformationen zum Braunkohleabbau in der Lausitz unter www.kurzlink.de/tagebau © Christian Wonitzki Tagebau könnte Boden rutschen lassen AKTUELL Info Warten auf dem Mittelstreifen Alle, die vom 1.11.2012 bis zum 30.11.2012 unter www.stadtvertrag-klimaschutz.de eine gute KlimaTat eintragen, nehmen automatisch am Gewinnspiel um attraktive Preise mit Klimabezug teil. Vom 19.11.2012 bis zum 23.11.2012 findet eine Aktionswoche mit kostenlosen Stromspar-Partys statt. Energieberater vom Berliner Energiecheck und vom Mieterverein Berlin geben dabei individuelle Tipps zur Reduzierung des Stromverbrauchs. Informationen unter 030 25903459 oder info@stadtvertrag-klimaschutz.de Seite 5 AKTUELL NATUR ERLEBEN Info Havelretter geehrt Herzlich willkommen! Die Genossenschaft zum Kauf des Berliner Stromnetzes versammelt Bürger und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis zur Diskussion über das Berliner Stromnetz, die Energieversorgung von morgen und die Gestaltungsmöglichkeiten der Gesellschaft. 10.11.2012, 11–19 Uhr, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Badensche Straße 52, 10825 Berlin. www.kurzlink.de/netzgipfel Seite 6 Unterwegs im Naturschutzgebiet Booßener Teiche am nördlichen Stadtrand von Frankfurt und darüber aufzuklären, warum wir Menschen von diesem seltenen und scheuen Wildtier nichts zu befürchten haben. Der BUND setzt sich deshalb dafür ein, ein Wolfsinformationszentrum einzurichten. Dieses hätte auch die Aufgabe, Halter von Schafen oder Jungrindern darüber zu informieren, wie sie ihre Herden vor dem Beutegreifer schützen können – etwa mit Elektrozäunen und Hunden, wie es in anderen Wolfsländern wie Polen oder Italien gut funktioniert. Und sie sollten dabei nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten, also mit Geld, unterstützt werden. Gefragt ist eine klare Förderrichtlinie für die wolfssichere Umrüstung. Dennoch werden die Brandenburger Wölfe das eine oder andere Nutztier reißen. In diesen einzelnen Fällen müssen die Halter schnell und unbürokratisch entschädigt werden. Zudem ist es Zeit für ein fachgerechtes Monitoring der Wölfe. Nicht nur um Tierhalter zu warnen, sondern vor allem um die wissenschaftliche Grundlage der Diskussion über den Wolf zu verbessern. D ie Gegend nördlich von Frankfurt (Oder) geizt nicht mit landschaftlichen Sehenswürdigkeiten. Da gibt es das Treplin-Alt-Zeschdorfer Fließtal, das sich mit seinen von Laubmischwäldern durchzogenen Steilhängen fast 20 Meter tief in die Lebuser Platte einschneidet, den das Oderbruch überragenden Reitweiner Sporn, von dem aus Marschall Schukow die Rote Armee in der letzten großen Schlacht vor Berlin auf den Seelower Höhen befehligte, oder die schon seit 1923 unter Naturschutz stehenden Pontischen Hänge südlich von Lebus, die im Frühjahr im leuchtenden Gelb der Adonisröschen erstrahlen. Etwas weniger spektakulär, aber nicht minder interessant ist das etwa 100 Hektar große Naturschutzgebiet an den Booßener Teichen, das sich zwischen Booßen und Wulkow westlich der Bahnstrecke Frankfurt–Eberswalde erstreckt. Der BUND lehnt es entschieden ab, den Wolfsbestand auf eine bestimmte Größe zu begrenzen oder bestimmte Gebiete als wolfsfrei zu definieren, wie von einigen Wolfkritikern gefordert. Die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht würde ein falsches Signal senden. Die Rückkehr von Canis lupus in die Bundesrepublik steht noch ganz am Anfang. Schaut man nach Polen, mutet die Zahl der deutschen Wölfe ohnehin verschwindend gering an. Dort leben rund 600 Exemplare des grauen Jägers. Leon Ginzel Berliner Abfallcheck Gehören Getränkekartons wie andere Kartons in das Altpapier oder zu den Verpackungen in die Gelbe Tonne? Darf ich Fleisch in der Biotonne entsorgen? Und warum sollen zerbrochene Trinkgläser nicht in den Altglascontainer? Das müssen Sie ab sofort nicht mehr mühsam googeln, ein Blick auf die neue Serviceseite www.berlinerabfallcheck.de reicht. Falls Sie es noch genauer wissen wollen oder Ihnen das zu unpersönlich ist: Die Expertinnen und Experten des BUND-Projekts kommen auch zu Ihnen nach Hause – und zwar kostenlos! Im Mittelpunkt der Beratung stehen konkrete Tipps zu Müllvermeidung, Recycling und Mülltrennung. Die sorgfältige Trennung der Abfälle spart nicht nur wertvolle Ressourcen und entlastet somit die Umwelt, sondern senkt indirekt auch die Müllgebühren, die vom Hausbesitzer an die Mieter weitergegeben werden. Am teuersten ist immer die Restmülltonne. Wenn sie dank konsequenter Sortierung durch ein kleineres Modell ersetzt wird, sinken auch die Nebenkosten. Wer möchte, kann sich bei dieser Gelegenheit auch über Möglichkeiten beraten lassen, Energie zu sparen, denn der BUND hat die Abfallberater Abfallcheckerin beim praktischen Teil der Beratung © Oliver Schilling ÖKOTIPP Netzgipfel Um genau das zu erreichen, erarbeitet das Land Brandenburg dieser Tage einen neuen Wolfsmanagementplan, der seinen fast 20 Jahre alten Vorgänger ablösen soll. Gemanagt wird dabei natürlich nicht der Wolf, sondern der Umgang mit ihm. Zunächst einmal geht es darum, die Ängste abzubauen. Das heißt: Befürchtungen in der Bevölkerung ernst zu nehmen Als Ausgangspunkt der Rundtour empfiehlt sich der ehemalige Bahnhof Booßen, von Frankfurt aus zu erreichen mit der Buslinie 981. Folgt man dem Wegweiser zum Fischverkauf (samstags zwischen neun und zwölf), so gelangt man zum südlichsten Teich in einer Kette von vier Fischteichen. Hier, wo sich die nur noch zum Teil und extensiv bewirtschafteten Teiche harmonisch in das Landschaftsbild einfügen, wurde vor fünfzig Jahren noch Grünlandwirtschaft betrieben. Nach der Aufstauung des Mühlenfließ, das die Teiche durchzieht, entstanden in den letzten Jahrzehnten an den Ufern schilfreiche Landröhrichte, Gras- und Staudenflächen, Orchideenwiesen und kleine Waldstücke. Am oberen Ende der Teichkette angekommen endet der Weg, jetzt heißt es sich durch die Felder zu schlagen. Rechter Hand verläuft nun das Mühlenfließ in Richtung Oder, umsäumt von einem unwegsamen Waldgebiet. Wir folgen dem Fließ in Richtung Norden, allerdings mit einem gewissen Abstand, denn der Talgrund ist von Feuchtwiesen und Mooren geprägt, die ohne Gummistiefel schwer zu durchqueren sind. Die relative Unzugänglichkeit des Naturschutzgebiets ist einer der Gründe dafür, dass vor einigen Jahren 89 Vogelarten gezählt wurden, die hier brüten. Darunter sind mit dem Raubwürger und der Wiesenweihe zwei vom Aussterben bedrohte Arten dabei, sowie Rothalstaucher, Löffelente, Rebhuhn, Eisvogel, Gebirgsstelze und Grauammer, die als stark gefährdet eingestuft sind. www.berliner-abfallcheck.de Auf Höhe des Weilers Peterhof, der wie Booßen zur Stadt Frankfurt gehört, zweigt – ein wenig versteckt – ein Weg nach rechts ab, der zu einer Ruine führt. Hier stand eine von mehreren Mühlen, die dem Fließ einst seinen Namen gaben. Von ihnen ist keine mehr in Betrieb, die Mühlenteiche verlanden allmählich. Statt den Müllern stauen nun wieder Biber den kleinen Wasserlauf auf. Auch wenn nicht alle Anwohner glücklich über die Rückkehr des Nagers sind, so hat er am Mühlenfließ eine wichtige Funktion. Er sorgt dafür, dass Wasser im Fließ zurückgehalten wird. Weil man sich aber nicht immer auf die Biber verlassen kann, ist auch der BUND am Mühlenfließ aktiv geworden. Etwas weiter flussaufwärts, außerhalb des Naturschutzgebiets, hat er mehrere Grundstücke gepachtet; zwei neue Staustufen an Stelle eines zerstörten Wehrs sollen dort dafür sorgen, dass die Feuchtwiesen nicht mit den zunehmenden Wetterextremen austrocknen. Warum dieser Aufwand? Im Mühlenfließ lebt die größte Population der besonders geschützten Rotbauchunken im östlichen Brandenburg. Ihre Laichgebiete gilt es vor dem Austrocknen zu bewahren. Zwischen Booßen und Wulkow gibt es nur wenige Möglichkeiten, das Mühlenfließ zu queren. Eine davon wäre bei der Mühlenruine, eine weitere bei Wulkow. Möglicherweise lohnt allerdings ein Schlenker in das Dorf. Die örtliche Attraktion ist das Ufo, ein kreisrundes Niedrigenergiehaus. Zudem verfügt der Ort über ein Café, geöffnet Freitag bis Sonntag. Zurück nach Booßen geht es nun über die Wilhelmshofer Straße Richtung Osten, um direkt hinter der Bahnunterführung nach rechts abzubiegen. Wem es zu langweilig ist, den Rest des Weges auf Feldwegen zurückzulegen, kann auf das Schotterbett der demontierten Bahnstrecke Lebus–Frankfurt ausweichen, die kurz vor Booßen auf die heute noch befahrene Strecke stößt. Vom Bahndamm aus blickt man auf eine herrlich unspektakuläre Kulturlandschaft: Wiesen, Felder, Hecken, Wäldchen und am Horizont ein paar Windräder. Mehr ist hier nicht los, aber das macht überhaupt nichts. sp Anzeige Darf ich vorstellen: Meine Erben! auch darin geschult. Der Energiecheck ist für Arbeitslose und Menschen mit geringem Einkommen kostenlos, alle anderen zahlen – anders als beim Abfallcheck – eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 40 Euro. Geringe Deutschkenntnisse sollen kein Hindernis für die Beratung sein, schließlich arbeiten für den Berliner Abfallcheck Menschen aus den verschiedensten Ländern. Die Energieberatung wendet sich auch an Vereine und kleine oder mittlere Unternehmen. Die Stiftung Naturschutz Berlin fördert das Projekt „Haushaltsnahe Abfallberatung/Berliner Abfallcheck“ aus Mitteln der Trenntstadt Berlin. Sehen Sie das Video zur BUND-Abfallberatung unter: kurzlink.de/abfallcheck Kunst am Bau(m) Wenn der Biber den Müller macht Dr. Ina Walenda BUND-Mitglied seit 2000 Schmetterlinge Glückliche Kühe Frösche & Co. Der BUND verbessert mit vielen Projekten die Lebensbedingungen der Schmetterlinge – und bewahrt damit die Vielfalt der Natur. Der BUND steht für ökologische Landwirtschaft: artgerechte Tierhaltung, gesunde Ernährung. Ohne Gentechnik! Das soll so bleiben. Der BUND beschützt unsere heimischen Amphibien. Damit unsere Enkel und Urenkel Frösche nicht nur für Märchenfiguren halten. Mein Testament stiftet Zukunft Sie engagieren sich für die Umwelt und die Natur liegt Ihnen am Herzen. Warum nicht konsequent bleiben und sogar über den Tod hinaus für diese Ziele stehen? Handeln Sie wie Ina Walenda und bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Jeder Betrag hilft, die Natur auch in Zukunft zu schützen und zu bewahren. Fordern Sie dazu kostenlos unsere Informationsbroschüre „Was bleibt, wenn wir gehen?“ an. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Photo: Jan Köhler-Kaeß S Neue BUND-Gruppe in Tempelhof-Schöneberg aktiv Neben der Gruppe „Südwest“ aus Steglitz-Zehlendorf hat der BUND nun eine weitere Bezirksgruppe: Aktive aus TempelhofSchöneberg trafen sich im Oktober zu einer konstituierenden Sitzung. Die neue Gruppe muss nicht bei Null anfangen, da sie aus der Bürgerinitiative „Rettet die Marienfelder Feldmark“ hervorgegangen ist. BUND-Mitglieder und Umweltfreunde, die in Tempelhof-Schöneberg wohnen, sind herzlich eingeladen, sich der Bezirksgruppe anzuschließen. Kontakt: bg.tempelhof-schoeneberg@bund-berlin.de Nördlich der Booßener Teiche ist das Mühlenfließ Biberland Jagd auf den Wolf? Bitte nur mit der Kamera! Der Wolf fühlt sich wieder wohl in der Lausitz. Ein neuer Managementplan soll dafür sorgen, dass dies auch so bleibt eit er wieder durch Brandenburgs Wälder streift, sorgt er für Auseinandersetzungen. Dabei ist die Wiederkehr des europäischen Wolfes in unsere Gefilde mehr als 150 Jahre nach seiner fast vollständigen Ausrottung eigentlich ein Grund zur Freude. Eigentlich. Denn nicht überall wird die Ansiedelung des Rudeltieres – laut Schätzungen sind es bundesweit mittlerweile knapp 60 Tiere – wohlwollend zur Kenntnis genommen. Der Wolf hat ein ernsthaftes Imageproblem. Immer wieder wird das Bild der grausamen Bestie an die Wand gemalt, die Schafe-reißend durch die Dunkelheit zieht. Doch diese Dämonisierung wird dem Wolf nicht gerecht. Zwar fallen ihm auch Nutztiere zum Opfer, aber sie machen nur ein Prozent seiner Beute aus. Als Beutegreifer hat der Wolf einen wichtigen Platz in der Nahrungskette und sorgt für ein stabiles und gesundes Ökosystem. Nicht umsonst wird Canis lupus in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie als streng geschützte Art geführt. Eine Art, die auf der Roten Liste in Deutschland immer noch als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft wird. Es wird noch eine Weile dauern, bis der Bestand des Wolfes wieder auf einem gesunden Level angekommen ist. © Gernot Preschel © Malena Thyssen Seit Jahren machen sich Naturschützer, Parteien, Sportvereine und Berufsfischer gemeinsam für eine intakte Havel stark. Das Havelbündnis verhinderte, dass der Fluss vier Meter tief ausgebaggert, verbreitert und begradigt wurde, um bis zu elf Meter breiten und 2.000 Tonnen schweren Schiffen die freie Fahrt nach Berlin zu ermöglichen. Daneben setzte das Bündnis unter anderem die naturverträgliche Instandsetzung des Sacrow-Paretzer Kanals durch und stoppte den Ausbau der Unteren Spree und der Spreemündung in Berlin. Für diese Leistungen verlieh die Stiftung Naturschutz dem Bündnis pünktlich zu seinem 20. Geburtstag den Berliner Naturschutzpreis 2012. www.kurzlink.de/havel Mitmachen Für den BUND werben Regelmäßig wendet sich der BUND mit Infoständen an die Berliner Öffentlichkeit: auf Festen, Messen und Märkten. Die Berlinerinnen und Berliner schätzen es sehr, wenn sie mit BUND-Aktiven ins Gespräch über aktuelle Umweltthemen kommen. Deshalb suchen wir BUNDMitglieder oder Förderer, die Zeit und Lust haben, den BUND zwei bis drei Mal im Jahr ehrenamtlich an den Infoständen zu unterstützen. Wir wollen die ganze Gesellschaft ansprechen, daher sollten Interessierte idealerweise Spaß an einem offenen und kommunikativen Umgang mit Menschen verschiedener Herkunft und verschiedenem Alter haben. Jeden Standeinsatz begleiten erfahrene BUND-Mitarbeiter. Wollen Sie uns unterstützen? Bitte melden Sie sich unter infostand@ BUND-Berlin.de oder 030 78790042. Mit Worten die Welt bewegen Gute Argumente allein reichen selten, man muss sie auch überzeugend präsentieren. Deshalb lädt die BUNDjugend Menschen bis 27 Jahren zum Argumentationsworkshop. 16.–18.11.2012, Beginn jeweils 16 Uhr, BUNDjugend, Erich-Weinert-Straße 82, 10439 Berlin, Teilnahmebeitrag 50 Euro, für BUNDjugend-Mitglieder und FÖJ-Leistende 30 Euro Informationen und Anmeldung unter www.kurzlink. de/argumentieren Durch das Schlaubetal wandern Die Rundtour, die über das Müllergrab und das Hügelgrab bei Kieselwitz führt, beginnt und endet am BUND-Naturschutzund Informationszentrum Schlaubemühle. Wir wandern etwa zweieinhalb Stunden lang. 19.11.2011, 13 Uhr, An der Schlaube 1, 15898 Neu zelle/Ortsteil Treppeln, Teilnahmebeitrag: Spende Anmeldung und Informationen zur Anreise unter www.kurzlink.de/schlaube www.meine-erben.de BUND · Almuth Wenta Am Köllnischen Park 1 · 10179 Berlin Tel.: (030) 275 86 474 · Fax: (030) 275 86 440 Seite 7 Abfall in Zahlen Kontakt Tel. 030 787900-0 E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de www.BUNDzeit.de Redaktion Sebastian Petrich (sp) Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P. Marketing Thorsten Edler Vertriebsunterstützung: primeline.berlin gmbh Marienburger Straße 16 10405 Berlin Anzeigen Tel. 030 787900-42 E-Mail: anzeigen@BUNDzeit.de Druck NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG Schillerstraße 2 29378 Wittingen Gestaltung sujet.design Uhlandstraße 85 10717 Berlin www.sujet.de/sign Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten Auflage 30.000 Gedruckt auf Ultra Lux semiglos, 100% Recycling Die nächste BUNDzeit erscheint Ende Januar 2013. Anzeigenschluss ist der 17. Dezember 2012. Spendenkonto BUND Berlin Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kto. 32 888 00 BUND Brandenburg Mittelbrandenburgische Sparkasse BLZ: 160 500 00 Kto. 350 202 62 45 Erbschaften an den BUND sind nach §13 ErbStG von der Erbschaftssteuer befreit. Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an: erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de Fahrräder für Afrika Wohin mit dem ausrangierten Drahtesel – als Ersatzteillager behalten, zum Sperrmüll bringen, einfach auf die Straße stellen? Der Verein „Fahrräder für Afrika“ sammelt bundesweit alte Fahrräder und bringt sie in Länder südlich der Sahara. Weil öffentliche Verkehrsmittel fehlen und Autos für sie unerschwinglich sind, leidet vor allem in ländlichen Gebieten Afrikas ein Großteil der Menschen an akutem Mobilitätsmangel. Um diesen zu beheben, gingen bisher schon mehrere Container mit gebrauchten Fahrrädern an das Bicycling Empowerment Network (BEN) Namibia und an Zambikes in Sambia. Diese beiden Kooperationspartner verkaufen die Räder vor Ort zu sehr fairen Preisen. Mit den Gewinnen richten sie Fahrradwerkstätten ein und bilden Menschen als Mechaniker aus, die wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben: Gehörlose in Sambia und HIV-Positive in Namibia. Um Fahrräder auch in andere Länder zu bringen, geht die Sammlung weiter. Neben Rädern sind auch Geldspenden oder Ersatzteile willkommen – solange es sich nicht um einzelne Verschleißteile wie Ketten oder Ritzel handelt. In der Region Berlin-Brandenburg nimmt die Fahrradstation (Berlin-Mitte, Dorotheenstraße 30, www.fahrradstation.com) Fahrräder für Afrika entgegen. Where on Earth is My Bike? Video, 29 Minuten www.kurzlink.de/where www.benbikes.org.za/namibia www.zambikes.org www.fahrraeder-fuer-afrika.de Gesamtmüllaufkommen 2011 (ohne Verpackungsmüll in der Gelben Tonne und private Wertstoffsammlungen) … … in Brandenburg, in Tonnen: 979.000 … in Berlin, in Tonnen: 1.271.200 Von dem gesamten Berliner Müllaufkommen wurden verwertet … … insgesamt, in Tonnen: 368.300, darunter: … Bioabfall, in Tonnen: 61.800 … Grünabfälle (Laub, Baumschnitt, Organikfraktion aus dem Straßenkehricht) … Sperrmüll, in Tonnen: 35.100 … Altholz, in Tonnen 53.000 … Teppiche, in Tonnen: 5.000 … Elektroschrott, in Tonnen: 15.800 Entsorgung herrenloser Abfälle durch die kommunalen Abfallunternehmen im Land Brandenburg 2011 … … insgesamt, in Tonnen: 7.350, darunter: … gemischte Siedlungsabfälle, in Tonnen: 5.440 … Sperrmüll, in Tonnen: 505 … gemischte Bauabfälle, in Tonnen 278 … teer- oder asbesthaltige Bauabfälle, in Tonnen: 247 … Altreifen, in Tonnen: 255 … Computer, Drucker, Telefone, in Tonnen: 53 Recyclingquote bundesweit bei … … Glas, in Prozent: 81 … Papier (Altpapiereinsatzquote), in Prozent: 70 … Baumaterialien (Primärrohstoffe), in Prozent: 9 … Verpackungen (stoffliche Verwertung), in Prozent: 73 … Einweg-PET-Flaschen, in Prozent: 15 Gesamtmüllaufkommen 2010 pro Kopf … … in Polen, in Kilogramm: 233 … in Rumänien, in Kilogramm: 286 … in Finnland, in Kilogramm: 313 … in Griechenland, in Kilogramm: 349 … in Schweden, in Kilogramm: 431 … im EU-Durchschnitt, in Kilogramm: 440 … in Deutschland, in Kilogramm: 444 … in Frankreich, in Kilogramm: 452 … in Italien, in Kilogramm: 537 … in Dänemark, in Kilogramm: 612 … in Luxemburg, in Kilogramm: 760 Müllaufkommen in der Industrieproduktion 2010 pro Kopf … … in Polen, in Kilogramm: 18 … in Rumänien, in Kilogramm: 14 … in Finnland, in Kilogramm: 266 … in Griechenland, in Kilogramm: 8 … in Schweden, in Kilogramm: 52 … im EU-Durchschnitt, in Kilogramm: 49 … in Deutschland, in Kilogramm: 61 … in Frankreich, in Kilogramm: 41 … in Italien, in Kilogramm: 58 … in Dänemark, in Kilogramm: 13 … in Luxemburg, in Kilogramm: 127 … in Estland, in Kilogramm: 1.831 Jahr, in dem Plastiktüten oder ihre kostenlose Abgabe verboten wurden in … … Bangladesch: 2002 … Taiwan: 2003 … Südafrika: 2003 … Ruanda: 2005 … China: 2008 … Mexiko-Stadt: 2009 … Frankreich: 2010 … Italien: 2011 … Neu-Dehli: 2013 … Vereinigte Arabische Emirate: 2013 Stündliche Mülleinleitungen in die Ozenae … … in Tonnen: 675 Verhältnis des Plastikmülls zum Plankton … … im Großen Pazifischen Plastikstrudel: 6:1 Quellen: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg, BSR, Aktionsforum Glasverpackung, Umweltbundesamt, Greenpeace-Magazin, Eurostat, droptheplasticbag.org, Deutsche Bundesstiftung Umwelt Ich bin natürlich interessiert ... ... am Abonnement der BUNDzeit, 4 Mal im Jahr, Gesamtpreis 5 Euro (für BUNDmitglieder und BUNDförderer im Jahresbeitrag enthalten) ... bitte senden Sie mir Informationen über den BUND Berlin Brandenburg ... am E-Mail-Newsletter des BUND ... an einer Mitgliedschaft im BUND (Jahresbeitrag: ab 50 Euro, ermäßigte Beiträge möglich) Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ Ort E-Mail Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: Seite 8 BUND Berlin • Crellestr. 35 • 10827 Berlin bzw. BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Str. 114a • 14467 Potsdam BUNDzeit 12_04 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Berlin e.V. Crellestr. 35 10827 Berlin www.BUND-Berlin.de und Landesverband Brandenburg e.V. Friedrich-Ebert-Str. 114a 14467 Potsdam www.BUND-Brandenburg.de © Michael Linke/BEN Namibia Herausgeber KURZ & BUND Impressum
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