BUND
Dzeit
Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg
aktuell
04.11
Inhalt
THEMA
Wildtiere
Der unterschätzte
Umweltgestalter
Seite 2
„Sie gehören zu Berlin
wie die Touristen“
Interview mit Derk Ehlert
Seite 3
AKTUELL
Neuer Senat, alte Probleme
Seite 4
© Derk Ehlert
Märkische Bäume
verzücken
Seite 4
Auf gute Nachbarschaft!
Wildtiere machen sich in bewohnten Gebieten breit: eine gute Gelegenheit, über unsere Flächennutzung
nachzudenken
T
error-Waschbär macht Regierungsviertel unsicher“, „Wildschweine lassen die
Sau raus“, „Steinmarder: Plagegeister im feinen Pelz“ – kaum eine Woche vergeht ohne
Schlagzeilen dieser Art. Müssen wir Angst
vor Randalierern aus dem Wald haben? Übernehmen Tiere die Macht in der Stadt? Die
Antwort ist ausnahmsweise einmal ganz einfach: Nein.
Der gefühlten Invasion der Wildtiere in der
Stadt steht ein tatsächlicher Artenschwund
entgegen: global, bundesweit – und selbst in
der für ihren Artenreichtum gerühmten Hauptstadt sieht es für manche Tiere nicht gut aus.
Von 178 heimischen Vogelarten sind 17 Prozent verschollen oder schon ausgestorben,
weitere acht Prozent sind vom Aussterben
bedroht und sieben Prozent gelten als stark
gefährdet. Von 59 Säugetierarten sind nur 27
gänzlich ungefährdet, einige seltene Arten,
Iltisse oder Teichfledermäuse etwa, wurden
bisher erst ein- oder zweimal in Berlin gesichtet. Natürlich sind es nicht diese Exoten, die einigen als Plage gelten, sondern
mit Rotfuchs, Wildschwein, Waschbär und
Steinmarder Kulturfolger, die sich den Lebensbedingungen in der Stadt hervorragend
angepasst haben.
Nicht nur in unserer Region entscheiden sich
diese für den urbanen Raum als neue Heimat;
und zwar aus Gründen, die alle etwas mit
menschlichen Einflüssen zu tun haben. Zum
Beispiel mit der Holzwirtschaft: Wildschweine
lieben Eicheln und Bucheckern, mit eintönigen
Nadelwäldern können sie nichts anfangen.
Nehmen diese zu, beginnen die Schwarzkittel
auszuwandern, auch in besiedelte Gebiete.
Und in den verbliebenen Mischwäldern stehen sie sich buchstäblich auf den Hufen, denn
in den vergangenen Jahrzehnten konnten sie
sich prächtig vermehren, bieten ihnen Nutzpflanzen wie Mais oder Raps doch immer
mehr Nahrung. Nicht zuletzt finden Wildtiere
in Gärten und Abfalleimern das ganze Jahr
über jede Menge Futter. Dies sollte man bedenken, wenn man über die Schäden redet,
die die städtischen Wildtiere ab und zu anrichten. Wenn Wildschweine Gärten umpflügen oder Waschbären Dachböden verschmutzen, mag das ärgerlich sein, es gefährdet den
Bestand der menschlichen Art aber nicht im
Geringsten. Vor allem nicht im Vergleich zu
dem, was wir im industriellen Maßstab mit
den Lebensräumen aller möglichen anderen
Arten anstellen; etwa durch Straßenbau, Gewässerregulierung, Flächenversiegelung oder
Monokulturen. Ganz zu schweigen von der
rücksichtslosen Ausrottung mancher Arten.
Fast hätte es mit dem Biber auch ein Tier
erwischt, das sich inzwischen wieder in unserer Region ansiedelt. Doch dieser Erfolg
ist bedroht: In Brandenburg fordern erboste
Bürger die Vertreibung des vermeintlichen
Rabauken und Deichzerstörers (siehe S. 2).
Flächenschutz ist Wildtierschutz
Bei den auffälligsten wilden Vierbeinern in
Berlin handelt es sich dagegen nicht um gefährdete Arten. Fuchs, Wildschwein, Waschbär, Kaninchen und Marder brauchen keine besonderen Schutzmaßnahmen. Es gilt
lediglich ihre Anwesenheit mit einer gewissen
Gelassenheit zu akzeptieren – und ihnen ein
paar Rückzugsflächen zu lassen. Warum nicht
einfach zehn bis zwanzig Prozent der Grünflächen sich selbst überlassen? Warum nicht
die geschichtlich bedingten Brachflächen
dauerhaft für die Artenvielfalt in der Stadt sichern? Muss denn wirklich jeder Quadratmeter gestaltet und kontrolliert werden? Es geht
hier nicht nur um die größeren Säugetiere.
Mehr Dickicht, Wildwuchs und Totholz nutzen auch den kleinen, weniger prominenten
Arten, den verschiedensten Insekten, Vögeln
und Amphibien, die letztlich sogar eine wichtigere Rolle für das Ökosystem spielen.
Tempelhof soll offen
bleiben
Seite 5
Neues Braunkohlekraftwerk für Brandenburg?
Seite 5
Der Tonnenstrumpf
Seite 6
Guter Rat ist nicht teuer
Seite 6
NATUR ERLEBEN
Best of Brandenburg
Seite 7
KURZ & BUND
Wildtierwechsel,
aber sicher!
Seite 8
Wildtiere in Zahlen
Seite 8
Nebenbei erwähnt: Auch wir Menschen profitieren von wildtierfreundlichen Maßnahmen.
Grüne Korridore dienen schließlich nicht nur
den Tieren als Wanderrouten, sondern auch
uns als Frischluftschneisen. Renaturierte Ufer
bieten nicht nur Lebensraum für Biber, Otter
und verschiedenste Vögel, sondern leisten
auch äußerst wirksamen Hochwasserschutz.
Zudem entsprechen sie dem ästhetischen
Empfinden der meisten Menschen. Und eine
Entschleunigung des Straßenverkehrs erhöht
die Lebenserwartung aller Stadtbewohner,
egal auf wie vielen Beinen sie laufen. Verkehrsunfälle sind übrigens die häufigste
Todesursache bei Steinmardern. Dass daher
ihre Leidenschaft für das Durchknabbern von
Autokabeln herrührt, ist aber ein Gerücht. sp
Weitere Informationen:
www.wildnis-in-berlin.de
www.BUNDzeit.de
© Thomas Max Müller / PIXELIO
THEMA
Derk Ehlert, Wildtier- und Jagdreferent der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,
über Füchse, Wildschweine und Waschbären in der Stadt und den Umgang mit ihnen
Leitung: Anke Willharms
Anmeldung und Infos
zum Treffpunkt unter
030 54731226 oder
willharms@gmx.de
Preis: 5 Euro pro Person
Die Berliner Biber
Etwa 20 bis 30 Biber leben
derzeit an den Berliner
Gewässern, allerdings getrennt in eine Spree- und
in eine Havelpopulation.
Siedlungsschwerpunkte
sind der Seddinsee, die
Oberhavel und der Tegeler See. Die Schleuse am
Mühlendamm in Mitte ist
für die Biber derzeit ein
unüberwindbares Hindernis und macht die Vermischung der Populationen
fast unmöglich. Anders als
in Brandenburg sind die
Biber hier keinen offenen
Anfeindungen ausgesetzt, ihnen macht eher der
Autoverkehr zu schaffen.
So sah es zunächst auch
nach einem Unfall aus, als
im Juni 2011 der „Kanzlerbiber“ tot aufgefunden
wurde. Er hatte sich im
Frühjahr unter wohlwollender Beobachtung der
Presse im Tiergarten angesiedelt. Seine Verletzungen
machen aber eine absichtliche Tötung sehr wahrscheinlich.
Filmtipp
Der Biber ist der Buhmann
Spiegel TV, 2010,
3 Minuten
www.spiegel.de/
video/video-1090948.html
Seite 2
Der unterschätzte
Umweltgestalter
Kaum ein Tier verändert seine Umwelt so zielstrebig wie der Biber.
Statt über Schäden zu jammern, sollten wir seinen Nutzen würdigen
E
s war im Sommer 2006, als Edmund
Stoiber den Braunbären Bruno zum Problembären erklärte. Beiden hat dies nicht
gerade geholfen: Bruno fand sich alsbald
ausgestopft in einem Münchener Museum
wieder und Stoiber musste in Rente gehen.
Wenig später war sogar die gottgegebene
absolute CSU-Mehrheit in Bayern dahin. Die
Moral aus der Geschichte: Politik auf dem
Rücken streng geschützter Wildtiere lohnt
sich nicht. Das hat die Brandenburger FDP
wohl noch nicht mitgekriegt. Sie erklärt derzeit eine ganze Wildtierart zum Problem: den
Biber, genauer gesagt den Elbebiber (Castor
fiber albicus). Dieser fühlt sich in Brandenburg inzwischen wieder recht wohl – etwa
ein Jahrhundert, nachdem er aufgrund seines
begehrten Fells, seines „Bibergeil“ genannten
Drüsensekrets und seines in der Fastenzeit als
„Fisch“ verzehrten Fleisches fast ausgerottet
worden war. Derzeit leben an den märkischen
Gewässern etwa 2500 bis 2700 Biber. Während an der Elbe die Koexistenz zwischen
Mensch und Biber problemlos ist, fordern an
der Oder empörte Bürger, den Nager zu vertreiben. Der Landrat von Märkisch-Oderland
wollte gar den Abschuss erlauben – ein glatter
Gesetzesbruch, steht der Biber doch unter
strengem Schutz. Mit einer Fachaufsichtsbeschwerde konnten engagierte Naturschützer
das Schlimmste verhindern.
Tatsächlich tut der Biber in seinem Lebensraum das, was in seiner Natur ist. Er fällt
Bäume, weil er Rinde und Früchte frisst und
weil er Holz für Baumaßnahmen benötigt.
Er staut kleine Wasserläufe auf, schließlich
bewegt er sich lieber im Wasser. Und im äußersten Notfall gräbt er Deiche an; nämlich
dann, wenn Hochwasser seine Burg in der
Aue überflutet. Ob für alle Löcher an den
Deichen wirklich Biber verantwortlich sind,
ist aber unklar; auch Bisam- und Biberratten
kommen dafür in Frage.
Biber stabilisieren den
Brandenburger Wasserhaushalt
Der beste Schutz vor dem Biber ist, ihm seinen
angestammten Lebensraum entlang der Flüsse
zu lassen. Genauer gesagt: ihm diesen zurückzugeben. Wo sich früher Auen erstreckten,
wird heute Landwirtschaft betrieben. Dem
Biber bleibt oft nur ein winziger Uferstreifen.
Leider hat Brandenburg beim Wiederaufbau
nach dem Oderhochwasser von 1997 nicht die
Chance zur Deichrückverlegung genutzt – dabei würden weitere Überflutungsflächen nicht
nur die Konflikte mit dem Biber entschärfen,
sondern bei Hochwasser auch viel Druck
von Deichen nehmen. Nun stehen die neuen
Deiche wieder direkt am Fluss im Aktionsradius des Bibers und müssen für teures Geld
nachträglich mit Stahlgittermatten biberfest
gemacht werden. Auch die Bäume kann man
mit Stahlmanschetten an den Stämmen vor
den Biberzähnen schützen. Das ist zwar aufwändig, aber wesentlich sinnvoller, als Biber
zu vergrämen oder zu töten, denn kaum wird
ein Biberrevier frei, nehmen es andere Biber in
Beschlag. Leben in einem Gebiet mehr Tiere,
als ernährt werden können, regeln die Biber
das selbst – mit Nachwuchsregulierung und
Revierkämpfen.
Biber bauen bekanntlich gern. Es wäre schön
blöd, auf diese Dienstleistung zu verzichten.
Die Biberdämme sind eine sehr effiziente und
billige Methode, die Geschwindigkeit von Bächen und kleineren Flüssen zu verlangsamen
und Hochwasserspitzen aufzufangen. Außerdem sorgen sie dafür, dass mehr Wasser in
den Boden sickert. Folge: Der Grundwasserpegel steigt. Das ist besonders wichtig, denn
paradoxerweise leidet Brandenburg nicht
nur regelmäßig unter Hochwasser, sondern
aufgrund geringer Niederschläge auch an
Wassermangel. Je mehr Wasser in Flüssen
und Auen zurückgehalten werden kann, desto
besser für Pflanzen, Tiere und Bauern. Wir
müssen lediglich die Biber in Ruhe ihre Arbeit
machen lassen. sp
Weitere Informationen:
www.bund-brandenburg.de/biber
Dirk Ehlert: Viel zu wenig. Ich bin zwar auch für die Tiere
da, aber mehr noch für die Menschen, die mit den Tieren
im Stadtgebiet zunächst nicht umgehen können. Ich
staune immer wieder, wie überrascht die Großstädter von
dem Wildtiervorkommen sind. Die Tiere selbst können
wunderbar ohne mich leben. Die kommen auch ohne
mich zurecht, wenn ich im Urlaub bin.
Ehlert: Ob nun ein Fuchs den Müll bei McDonalds oder
sonstwo auffrisst, spielt letztlich keine Rolle. Einige
Menschen meinen, dass sie keine Rattenprobleme mehr
haben, seit der Fuchs da ist.
BUNDzeit: Bitte geben Sie uns einen kurzen
Überblick über die wichtigsten wildlebenden
Säugetiere in Berlin: Wer wohnt wo?
Ehlert: Ich mag die Begriffe Nützlinge, Schädlinge,
Plage nicht. Das ist immer eine Frage der Perspektive.
Für uns mag der Nutzen von Füchsen oder Waschbären
in der Stadt schwierig zu sehen sein. Grundsätzlich
müssen sie etwas nutzen, sonst wären sie nicht da.
Ehlert: Die Fledermäuse sind überall zuhause. Ebenso die
Füchse, die stadtweit vorkommen – auch im Zoologischen
Garten, was dessen Direktor natürlich nicht erfreut. Die
Wildschweine halten sich eher in der Peripherie auf.
Vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr wagt sich eines aber
auch weiter vor, etwa bis zum Alexanderplatz. Waschbären
sind überall: in der Friedrichstraße, am Nollendorfplatz,
am Kudamm. Sie wurden in den 20er Jahren aus Nordamerika importiert, als Jagdwild und weil man aus ihnen
Pelzmützen gemacht hat, die heute keiner mehr tragen
will. Es ist faszinierend, wie häufig sie vorkommen und
wie selten sie zu sehen sind. Derzeit haben wir schätzungsweise 400 Waschbärfamilien, also Weibchen, Männchen
und mindestens ein Jungtier aus dem Vorjahr. Bei schlechten Umweltbedingungen kommen nicht nur weniger
Jungtiere auf die Welt, sondern auch überwiegend männliche, die dann das Geburtsrevier verlassen. Wenn wir in
der Stadt das Futter für die Waschbären reduzieren würden,
käme es zu vielen Auswanderungen. Damit ist aber nicht
zu rechnen. Eher im Gegenteil. Durch den Nahrungsüberfluss wird in den nächsten Jahren der Bestand vermutlich
deutlich zunehmen.
BUNDzeit: Gibt es heute mehr Wildtiere in der
Stadt als früher?
Ehlert: Nehmen wir als Beispiel den Rotfuchs. Er wurde
in den 40er Jahren in London erstmals in städtischer
Umgebung gesehen. Heute dürften wir aber wesentlich
mehr Füchse in der Stadt haben als London. Insgesamt
haben wir einen Artenschwund, jeden Tag sterben
bundesweit Arten aus. Zumeist sind das kleinere Arten,
die nicht so auffallen.
BUNDzeit: Kann man die Wildtiere, zum Beispiel die Wildschweine, zahlenmäßig erfassen?
Ehlert: Kaum. Tote Tiere stellen die einzige Möglichkeit
dar, Zahlen über die Bestände zu erhalten. Vor fünfzig
Jahren wurden deutschlandweit jährlich etwa 50.000
Wildschweine erlegt oder überfahren. Heute sind es
650.000.
von Burkhard Voß und Christian Arns
Samstag, 19.11.2011,
15.00-16.30 Uhr
Naturbelassene Auwälder wären
dem Biber lieber
EDITORIAL
Wo lebt der Biber in
Berlin? Wie kann ein
Biber in der Großstadt
überleben? Was frisst ein
Biber? Wie hört es sich
an, wenn ein Biber nagt?
Und wie sieht eine Biberburg aus? Ein Spaziergang
entlang des Tegeler Sees
widmet sich der Lebensweise und den Spuren
des fleißigen Baumeisters.
BUNDzeit: Nun ist ja oft die Rede von Wildtierschäden. Haben sie auch nützliche Funktionen
für uns – beispielsweise als Aasfresser?
So ist das mit uns Zweibeinern: Wir mögen
die Tiere und wollen sie schützen, aber
allzu nah wollen wir sie dann doch nicht
bei uns haben. Wer eher ländlich wohnt,
sieht das vermutlich noch entspannter als
eingefleischte Städter. Die haben an Katzen
und Hunden, an Goldfischen und Wellensittichen ihre Freude, dann ist recht fix
Schluss mit lustig.
Liebe Leserinnen und Leser,
zugegeben: so ein Wildschwein im Garten
kann einem schon einmal den Morgen vermiesen. Selbst wenn Sie Tiere noch so lieben – das kann ganz unangenehm werden.
Den Marder mögen die meisten Menschen
auch lieber aus der Ferne und ganz sicher
nicht, wenn er ihnen irgendwas durchnagt.
Ob Deich oder Leitungen im Auto, irgendwie ist das lästig. Wer eigenes Federvieh
hat, schätzt die Nähe des Fuchses auch nur
höchst selten.
Ist das nicht irgendwie seltsam? Ein Widerspruch? Auf jeden Fall ist das alles Grund
genug für die Redaktion der BUNDzeit, sich
dieses Themas mal etwas genauer anzunehmen – und zwar in der vollen Bandbreite
und mit all der Widersprüchlichkeit.
Ihnen wieder einmal viel Freude
bei der Lektüre!
BUNDzeit: Kann der Wolf, der sich ja wieder
in Brandenburg ansiedelt, hier regulierend eingreifen?
Ehlert: Dazu gibt es zu wenige Wölfe. Außerdem frisst der
Wolf zwar ab und zu ein Wildschwein, aber in der Regel
nur Kranke oder Frischlinge. Insgesamt macht es weniger
als zehn Prozent seiner Nahrung aus. Außerdem haben
Wölfe riesige Reviere und könnten beim besten Willen
den hohen Wildschweinbestand nicht reduzieren.
Wenn überhaupt, dann
maßvoll und nur im
Winter. Gartenbesitzer tun
Vögeln einen größeren
Gefallen, wenn sie ihnen
ein paar Stauden, etwas
Laub und Kompost lassen.
Dort finden die gefiederten Wildtiere die Insekten,
die sie als Nahrung
brauchen. Mehr zu
Speisekarte und Tischsitten erzählt Ernst Paul
Dörfler, EuroNatur-Preisträger 2010, in seinem
neuen reich bebilderten
Buch.
BUNDzeit: Was raten Sie den Bürgern, die sich
über Schäden an Haus oder Garten beschweren? Wie weit darf das Vergrämen von Tieren
gehen?
Ernst Paul Dörfler:
Was Vögel futtern,
Verlag Janos Stekovics,
2010, 96 Seiten, 15 Euro
Erhältlich im BUNDladen,
Crellestraße 35, 10827
Berlin oder unter
www.bundladen.de
Ehlert: Es ist alles erlaubt, was das Tier nicht tötet. Wobei
Wildschweine gejagt werden, wo es möglich ist, also im
Wald. Das hat aber weniger mit Schäden am Privatbesitz
als vielmehr mit dem Risiko von Verkehrsunfällen zu tun.
Bei Fuchs, Waschbär, Dachs und Marder schreiten wir nur
ein, wenn sie handzahm geworden sind und sich nicht
mehr vertreiben lassen.
BUNDzeit: Lässt sich das gut vermitteln?
Filmtipp
Ehlert: Viele Bürger finden, dass sich der Staat um zu viele
Dinge kümmert, aber wenn es ein Problem im eigenen
Garten gibt, soll er handeln. Dann fordern sie oft, die Tiere
zu töten oder zu betäuben und im Wald auszusetzen.
Das ist weder erlaubt noch sinnvoll. Denn kaum wird
ein Revier frei, wird es wieder belegt. Und wenn der alte
Revierbesitzer ein starkes Exemplar war, wird das Revier
nun unter zwei oder drei Tieren aufgeteilt. Das Wegbringen
funktioniert auch nicht: Unsere Wildtiere sind in der Stadt
zuhause und kommen wieder zurück, manchmal sogar an
den gleichen Ort. Sie sind Teil der Stadtnatur und gehören
zu Berlin wie die Touristen. Es gibt übrigens keine private
Organisation, die massenhaft Wildtiere aufnimmt. Man
muss auch akzeptieren, dass es verletzte Tiere gibt, denen
man nicht helfen kann.
Was passiert, wenn
Mensch und Wildschwein
in den Westberliner
Außenbezirken aufeinander treffen? Eine NDRDokumentation zeigt,
wie es Wildschweine in
die Stadt zieht.
Hauptstadt der
Wildschweine
45 Minuten, 2009
www.ndr.de/fernsehen/
sendungen/expeditionen_
ins_tierreich/media/expe
ditioninstierreich108.html
BUNDzeit: Was können wir tun, damit sich die
Wildtiere in der Stadt wohlfühlen – außer sie
in Ruhe zu lassen?
Ehlert: In Ruhe lassen ist das Wichtigste. Und auf keinen
Fall füttern! Das ahnden wir mit bis zu 5.000 Euro Geldbuße. Wenn man ihnen etwas Gutes tun will, muss man
ihnen Lebensraum und Wandermöglichkeiten lassen.
Biotopverbindungen zu erhalten oder zu schaffen, muss
nicht immer bedeuten, Schutzgebiete einzurichten.
Mitten in Hohenschönhausen gibt es Feldhasen, die es
wenig interessiert, ob dort ein Schutzgebiet ist. Die Tiere
brauchen Dickicht und Dunkelheit in den Grünanlagen,
viele Menschen sehen das im Hinblick auf die Sicherheit
skeptisch. Allerdings kann man auch am Kurfürstendamm
überfallen werden.
Das Gespräch führte Sebastian Petrich.
BUNDzeit: Angst vor Wölfen muss man in Berlin wohl kaum haben, wie sieht es mit tollwütigen Füchsen aus?
Ehlert: In Berlin gibt es seit zwanzig Jahren keinen Fall
von terrestrischer Tollwut mehr bei Füchsen und seit 2008
gilt die Bundesrepublik als komplett tollwutfrei. Wenn wir
heute in Berlin einen Fuchs sehen, der nicht sofort abhaut,
dann ist dies angepasstes Verhalten. Die Füchse wissen,
dass wir keine Gefahr für sie bedeuten. Wenn sie vor uns
so viel Angst hätten, wie es die Füchse draußen im Wald
noch haben, dann würden wir nie einen Fuchs sehen.
Info
Vögel füttern?
BUNDzeit: Hier die nützlichen Wildtiere, da die
Schädlinge, kann man so rechnen?
Zur Person
Biber-Führung
BUNDzeit: Da haben wir Glück, dass wir Sie
im Büro erwischen. Als Wildtierreferent sind
Sie wahrscheinlich viel draußen unterwegs?
THEMA
Info
„Sie gehören zu Berlin
wie die Touristen“
Derk Ehlert,
geboren 1967 in Berlin, studierte
Landschaftsplanung an der Technischen Fachhochschule Berlin.
Anschließend arbeitete er als selbstständiger Landschaftsplaner. Seit
2001 ist er bei der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung in Berlin beschäftigt. Schwerpunkte seiner Arbeit
sind die Wildtiere im Stadtgebiet,
der Berliner Biotopverbund sowie
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im
Zusammenhang mit Wildtieren im
städtischen Raum.
Wildtierausstellung
und Großstadtsafari
© Dirk Ehlert
Ab dem 8. November 2011
bis zum 26. Februar 2012
zeigt das Naturkundemuseum in der Sonderausstellung Biopolis Naturfotografien von Florian
Möllers, die sich mit
Stadtnatur und Wildtieren
in Berlin beschäftigen.
Abweichend von den
normalen Öffnungszeiten
bietet Derk Ehlert am
Donnerstag, 02.02.2012
um 18:00, 20:00 und
22:00 Uhr jeweils eine
Führung durch die Ausstellung mit anschließender Großstadtsafari
in der Umgebung des
Museums an.
Anmeldung unter
www.naturkundemuseumberlin.de
Seite 3
© Sebastian Petrich
© M. Großmann / PIXELIO
AKTUELL
AKTUELL
Info
In der Tierwelt sieht Rot-Schwarz
mitunter recht nett aus. Wie viel
Vergnügen der neue Berliner Senat
bereiten wird, ist aber noch unklar
Naturnaher
Denkmalschutz
Müllskandal
KlimaschutzLeuchttürme
Das Hubertus-Krankenhaus in Zehlendorf hat
das BUND-Gütesiegel
„Energie sparendes
Krankenhaus“ nach 2001
und 2006 nun zum
dritten Mal erhalten.
Dank einer Energiesparpartnerschaft konnte es
mehr als 500.000 Euro
in die technischen Anlagen investieren. Die
CO2-Emissionen sanken
seit 2000 um mehr als
3.500 Tonnen pro Jahr.
Dies entspricht der Wärmeund Strommenge von mehr
als 80 Einfamilienhäusern.
Außerdem erhielten das
Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid und
das Klinikum Lüdenscheid
das Siegel. Das Vinzenz
von Paul Hospital in Rottweil konnte die Auszeichnung erstmalig verlängern.
Wer sagt denn, dass jedes Stückchen
Stadt geplant sein muss? Wenn
Provisorien so viel Spaß machen,
sollen sie auch bleiben dürfen
Neuer Senat,
alte Probleme
Tempelhof soll offen bleiben
Nach zehn Jahren Opposition kehrt die Union
in die Landesregierung zurück. Was bedeutet
das für die Umwelt?
D
A
uch wenn die Berliner CDU mittlerweile nicht mehr
bei jeder neuen Busspur den Untergang des Abendlands wittert, so ist eine Aussage wohl schon vor Ablauf der
100-tägigen Schonfrist für neue Regierungen erlaubt: Mit
der neuen, eigentlich gar nicht so großen Großen Koalition
wird der Umwelt- und Naturschutz auf Landesebene nicht
einfacher.
Dabei gibt es viel zu tun. Berlin muss im Rahmen seiner Möglichkeiten wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen.
50 Prozent weniger CO2-Ausstoß gegenüber 1990 – das Ziel
sollte bis 2030 doch machbar sein! Um es zu erreichen, muss
der neue Senat vor allem bei der energetischen Sanierung
der Gebäude anfangen. Ein Klimaschutzgesetz, das diesen
Namen auch verdient, setzt den Hausbesitzern anspruchsvolle
CO2-Minderungsziele, schreibt ihnen aber nicht vor, wie sie
die Einsparungen erreichen: zum Beispiel durch Solaranlagen
auf den Dächern, moderne Heizanlagen oder die Dämmung
der Fassaden, Fenster, Dächer und Kellerdecken. Zugegeben,
es ist einigermaßen anspruchsvoll, hier die richtige Kombination von effektiven und mieterverträglichen Maßnahmen
zu finden. Rot-Schwarz sollte aber den Ehrgeiz haben, in
diesem Punkt erfolgreicher als Rot-Rot zu agieren. Die Vorgängerkoalition hatte in den letzten Jahren zwar an einem
Klimaschutzgesetz gebastelt, jedoch nie einen Entwurf ins
Abgeordnetenhaus eingebracht.
Außerdem gilt es, die Energiebilanz der landeseigenen Gebäude zu verbessern. Trotz Konjunkturpaket bröckeln Schulen
und Ämter noch vor sich hin, es besteht nach wie vor Modernisierungsbedarf. Beim konsequenten Umstieg auf regenerative
Energien hat das Land eine Vorbildfunktion. Bei der nächsten
Ausschreibung der Stromversorgung muss es daher 100 Prozent echten Ökostrom zur Bedingung machen.
rei Jahre nach Schließung des Flughafens Tempelhof
herrscht über dem 300 Hektar großen Gelände wieder
reger Flugbetrieb. Drachen und Modellflugzeuge kreisen hier
das ganze Jahr über, und von Frühjahr bis Herbst gesellt sich
neben den anderen Vögeln mit der Feldlerche eine besonders
geschützte Art dazu. Das mag dem einen oder anderen Flugfan
nicht reichen, die meisten Berliner scheinen sehr zufrieden mit
dem Tempelhofer Wiesenmeer zu sein. Das legen jedenfalls
die Besucherzahlen nahe.
Und wie bringt man die S-Bahn wieder in Schwung? Hier
ist das Land gefragt, denn von allein wird die Deutsche
Bahn die Probleme ihrer Berliner Tochter nicht lösen. Mehr
Druck? Weniger Geld? Die Leistungen der S-Bahn ausschreiben? Mittelfristig gibt es nur eine vernünftige Lösung,
nämlich das Unternehmen wieder zu einem öffentlichen,
nicht gewinnorientierten zu machen. Sobald die Deutsche
Bahn die Schäden, die sie an der S-Bahn angerichtet hat,
wieder gutgemacht hat, muss die S-Bahn in Landeseigentum
überführt werden. Einstweilen fordert der BUND, dass die
Landesmittel, die die S-Bahn aufgrund ihrer mangelhaften
Leistung nicht erhält, für den Bau von Straßenbahnstrecken
ausgegeben werden.
Die Planungen des Senats sehen zwar grundsätzlich vor, eine
Freifläche zu erhalten, aber nicht auf dem gesamten Areal:
Entlang der Oderstraße im Osten und am Columbiadamm im
Norden sollen neue Wohnviertel entstehen, im Westen am
Tempelhofer Damm ein Neubau der Landesbibliothek und
im Süden neue Gewerbegebiete mit Autobahnanschluss. Die
neuen Viertel würden teilweise im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2020 entstehen. Der BUND lehnt diese
Pläne ab. Berlin braucht zwar mehr bezahlbare Wohnungen
in der Innenstadt, es gibt aber in allen zentralen Bezirken
genügend Baulücken. Gewerbebauten am Südrand haben auf
den ersten Blick zwar den Vorteil, das Flugfeld vom Lärm der
angrenzenden Autobahn abzuschirmen, doch dies ginge auf
Kosten ausgerechnet derjenigen Gebiete, wo heute die Feldlerchen leben. Zumal es an Alternativen in der Stadt nicht
mangelt, so wird beispielsweise mit dem Abfertigungs- und
Servicebereich des Flughafens Tegel demnächst ein ohnehin stark versiegeltes Gelände frei, das wesentlich besser für
Gewerbeansiedlungen geeignet ist. Abgesehen davon ist es
generell eine schlechte Idee, die Flughafenränder zu bebauen:
Natürlich wird man den neuen Senat nicht nur an den
großen, sondern auch an den vielen kleinen Baustellen messen. Wie schafft er es beispielsweise, die Grünflächenämter
mit dem Personal auszustatten, das sie für ihre Aufgaben
brauchen? Halten die Regierungsparteien ihr Versprechen,
10.000 Straßenbäume zu pflanzen und die bestehenden
400.000 ordentlich zu pflegen? Setzt der Senat das knappe
Geld für Straßenreparaturen so ein, dass es auch Fußgängern
und Radfahrern zugute kommt – und nicht nur denjenigen,
die den öffentlichen Raum durch die Windschutzscheibe
betrachten? Oder wird man sich am Ende sogar über jeden
Euro freuen müssen, der in der Landeskasse fehlt, weil dann
umweltschädliche Baumaßnahmen unterbleiben? Das wäre
schade, schließlich gibt es auch sinnvolle Investitionen. So
sind Lärmsanierung und Reparatur der bestehenden Autobahnen und Schienenwege viel wichtiger als die stadtzerstörende Verlängerung der A 100. Eines ist klar: Um eine
konsequente Klima- und Umweltpolitik durchzusetzen, ist
auch unter Rot-Schwarz eine starke und engagierte Umweltbewegung notwendig.
etzt ist es amtlich: Die schönste Allee der Bundesrepublik ist die Linumhorster Straße im Kremmener Ortsteil
Linumhorst. Sie konnte beim BUND-Alleenfotowettbewerb
alle Konkurrenten auf die Plätze verweisen. Der Einsender des
Bildes, der Bürgerverein Linumhorst, kümmert sich seit Jahren
um die Allee. Das ist auch dringend weiterhin nötig, denn
viele der Ahorne und Eschen sind von der Fällung bedroht.
www.allee-des-jahres.de
Ragt auch im Alleenland Brandenburg heraus: Linumhorster Straße
in Kremmen
Seinen rohen Charme, den Reiz des Unfertigen wird das Tempelhofer Flugfeld wohl verlieren. Zumindest wenn es nach
dem Berliner Senat geht, der hier 2017 eine Internationale
Gartenschau veranstalten möchte. Ungefähr auf einem Drittel
des jetzigen Wiesenmeers soll ein neuer Park mit Teichen,
neuer Bepflanzung, neuen Wegen und einem Kletterberg
entstehen. Natürlich braucht Berlin Erholungsflächen – aber
muss das klamme Land das Geld seiner Steuerzahler wirklich
da ausgeben, wo ohnehin schon gut genutzte Grünfläche
ist? Immerhin 62 Millionen Euro soll das Gartenspektakel
kosten. Mit einem Bruchteil dieses Geldes ließen sich wesentlich sinnvollere Dinge auf oder am Flugfeld finanzieren,
zum Beispiel ein paar Bänke, Kinderspielplätze und vor allem
mehr und sicherere Eingänge zum Gelände. So gelangen
die Bewohner des namensgebenden Ortsteils Tempelhof nur
von Westen auf das Feld. Auf der ganzen Südseite ist kein
Durchkommen. Der BUND fordert deshalb, eine Brücke oder
Unterführung über beziehungsweise unter Ringbahn und
Autobahn zu bauen, die gegenwärtig den Weg versperren.
Allerdings nur für Fußgänger und Radfahrer; eine Autobrücke,
wie sie der Senat zwischen Oberlandstraße und dem Flugfeld
plant, würde zu einer wenig nachhaltigen Entwicklung des
Geländes führen. sp
Die Potsdamer Landesregierung arbeitet an einer neuen Energiestrategie.
Die ersten Ergebnisse lassen wenig Gutes ahnen
D
Eine Brandenburger Allee hat den
BUND-Wettbewerb „Allee des Jahres“
gewonnen
J
Das Areal würde dadurch seine Funktion als Frischluftschneise
verlieren – eine Frischluftschneise, die angesichts der mit dem
Klimawandel drohenden tropischen Sommer in der Innenstadt
dringend gebraucht wird. Zudem würden Gebäude die Sichtbeziehungen vom Flugfeld zu vielen markanten Punkten im
Stadtbild zerstören. Gerade die endlose Weite ist es aber, was
viele Besucher an dem Gelände fasziniert.
Neues Braunkohlekraftwerk
für Brandenburg?
Märkische Bäume verzücken
www.energiesparendeskrankenhaus.de
Seite 4
Das ehemalige Flughafengelände hat sich zu einem einzigartigen Naherholungsgebiet entwickelt,
um das Berlin international beneidet wird. Doch diese Sehenswürdigkeit ist bedroht
© Klaus Michalek / stadtwind
Elektroschrott, Asbestabfälle, Chemikalien:
Das Gelände der früheren
Kleingartenanlage am
Mergenthaler Ring in
Neukölln ist mit äußerst
unappetitlichen Dingen
verschmutzt. Schuld daran
ist die A 100. Obwohl nicht
klar ist, ob die umstrittene
Stadtautobahn jemals in
Richtung Osten verlängert
wird, hatte der Senat den
Kleingärtnern vorsorglich
schon zum November 2010
gekündigt. Im vergangenen Sommer entdeckte der
BUND dort illegal abgelagerte Abfälle und erstattete
Strafanzeige gegen unbekannt. Seitdem hat der
Senat, der für das Gelände
verantwortlich ist, zwar
die ehemalige Gartenkolonie einzäunen lassen,
der Müll liegt aber immer
noch dort. Das Gelände ist
nicht bewohnt, daher
besteht momentan keine
Gefahr für Menschen.
Boden und Grundwasser
drohen aber kontaminiert
zu werden, zudem sind
Frösche, Molche und Vögel
in Gefahr. Der BUND
fordert den Senat auf, mit
der Sanierung nicht auf
den Autobahnbau zu
warten, der möglicherweise nie kommt – weil
kein Geld dafür vorhanden
ist und weil der BUND
dagegen klagen wird.
Info
ie rot-rote Landesregierung in Brandenburg hat sich vorgenommen, die erst 2008 fertiggestellte Energiestrategie
zu überarbeiten. Ende 2011 soll ein neues Konzept für die
Energieversorgung auf dem Tisch liegen. Mittlerweile sind
erste Szenarien bekannt. Der BUND Brandenburg hat beim
Wirtschaftsministerium einen Einblick in die Vorstellungen
der Landesregierung bekommen. Leider sieht es in den entscheidenden Bereichen finster aus. Nachdem das CCS-Gesetz
im Bundesrat gescheitert ist, fließen wahrscheinlich nur die
Szenarien in die Energiestrategie ein, die ohne die CO2-Verpressungstechnologie umgesetzt werden können.
Da Brandenburg aufgrund der Braunkohleverstromung gemessen an der Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele
Treibhausgasen ausstößt – mehr als 60 Prozent der Emissionen
gehen auf das Konto der Braunkohle – wäre ein Ausstieg bis
2040 angezeigt und möglich.
Aber genau dies möchte die SPD-geführte Landesregierung
nicht. Vielmehr plant sie, 2025 ein neues Kohlekraftwerk zu
bauen. Mal davon abgesehen, dass es kaum sinnvoll ist, eine
solche Investition für einen Zeitraum zu planen, in dem die
erneuerbaren Energien längst ohne Einspeisevergütung wirtschaftlich geworden sind, würde mit dem Bau eines neuen
Kohlekraftwerks die Braunkohlenutzung bis über das Jahr
2065 hinaus festgelegt. Seriöse Studien wie die des Umweltbundesamts von 2010 gehen davon aus, dass die Braunkohle
„nur“ bis 2040 genutzt wird.
Pünktlich zum 200. Todestag von Heinrich von
Kleist und Henriette Vogel
am 21. November wurde
die Kleist-Gedenkstätte
in Wannsee instandgesetzt, und zwar auf ökologisch vorbildliche Weise.
Die BUND-Bezirksgruppe
Südwest hat dafür gesorgt,
dass alle Abfälle, die bei
der Umgestaltung anfielen,
auf dem Gelände wieder
verarbeitet wurden:
Wurzelstubben, alte
Ziegelsteine und jede
Menge Totholz. So sind
Hecken entstanden, die
Vögeln Nahrung und
Schutz bieten. Auch ein
Fuchs hat hier seinen Bau
errichtet.
www.heinrich-von-kleist.
org/kleist-jahr-2011/
neugestaltung-des-kleistgrabes
CCS endgültig
stoppen!
Am 21. September übergaben der BUND und
zwei Bürgerinitiativen
der Brandenburger Landesregierung und dem
Petitionsausschuss des
Landtags 16.000 Unterschriften gegen die unterirdische Speicherung
von Kohlendioxid (Carbon Dioxid Capture and
Storage – CCS). Zwei Tage
später lehnte der Bundesrat das CCS-Gesetz ab. Der
BUND fordert die Potsdamer Regierung nun auf,
die Konsequenzen aus dem
Bundesratsbeschluss zu
ziehen: Die Erkundungen
der Gesteinsschichten
unter Neutrebbin und
Beeskow, die formal als
Sole-Erkundungen laufen,
müssen ebenso gestoppt
werden wie das Genehmigungsverfahren für das
CCS-fähige Braunkohlekraftwerk Jänschwalde.
Wenn sie sich auf einen Neubau festlegt, würde sich die mitregierende Linke von ihrem
Ziel eines mittelfristigen Ausstiegs aus der
Braunkohle endgültig verabschieden. Was
aber weitaus schlimmer ist: So kann Brandenburg niemals seine Klimaschutzziele erreichen. Außerdem müssten neue Tagebaue
erschlossen werden, die noch mehr Heimat
und Natur zerstören würden. Axel Kruschat
Noch bis 2065?
Braunkohleförderung in der Lausitz
© Jochen Sievert / PIXELIO
Seite 5
V
on wegen digitale neue Welt: Der Papierverbrauch nimmt
nicht ab, sondern zu. Etwa 243 Kilogramm Papier verbraucht jeder Bundesbürger im Jahr. Mehr als 16 Millionen
Tonnen Altpapier sammeln die Entsorgungsbetriebe wieder in
den blauen Tonnen ein, um sie zu recyceln. Ein gutes Geschäft
in Zeiten steigender Rohstoffpreise. In Berlin gibt es für Einfamilienhausbewohner und kleinere Gewerbebetriebe nun die
Möglichkeit, Altpapier wieder zu Bäumen zu machen, wenn
auch indirekt und im kleinen Maßstab. Voraussetzung ist,
dass sie eine 240-Liter-Altpapiertonne des Entsorgers Berlin
Recycling bestellen, und zwar die „Natur-Fantonne“. Das ist
der Deal: Pro Leerung der „Natur-Fantonne“ zahlt die Firma
50 Cent an das BUND-Projekt „10.000 neue Bäume für Berlin“.
Die Tonne wird alle vier Wochen geleert, für den Besteller der
Tonne kostet der ganze Service einmalig 3,50 Euro. Als kleines
Dankeschön gibt es einen sogenannten Tonnenstrumpf, eine
dünne an der blauen Tonne zu befestigende Kunststoffplane,
bedruckt mit einem grünen Laubmotiv.
Der BUND sucht Menschen,
die andere beraten möchten, wie man Energiekosten
senkt und Abfall richtig
entsorgt. Gegen einen
Unkostenbeitrag erhalten
potenzielle Energieberater
eine zehntägige Schulung.
Kontakt: 030 787900-60
oder energiecheck@bundberlin.de
Mehr Informationen: www.
berliner-energiecheck.de
BUNDjugend:
Perspektivtreffen
Die Brandenburger BUNDjugend lädt zur Ideenwerkstatt rund um ihre Projekte
ein. Anmeldung unter
info@bundjugendbrandenburg.de
02.12.2011, Ort siehe unten
BUNDjugend:
Workshop
Selbstversorgung
Die Veranstaltung richtet
sich an junge Erwachsene
und Jugendliche ab 16,
die unabhängiger von den
gängigen Konsumangeboten werden wollen.
03.12.2011–04.12.2011
Torhaus Trebitz
14822 Bahnhof Brück
Teilnehmerbeitrag:
45–85 Euro,
Anmeldung unter
033844 51034 oder
torhaus@bundjugendbrandenburg.de
Weitere Infos unter
Angebote und Termine auf
www.bundjugendbrandenburg.de
Seite 6
Eine Tonne für Bäume – nicht
weil sie darin entsorgt werden,
sondern weil mit jeder Leerung
Geld für neue Straßenbäume in
Berlin zusammenkommt
Auch im Winter einen Ausflug wert:
die Schnelle Havel im Naturpark
Barnim
Best of Brandenburg
Trotz grünem Tonnenstrumpf gilt aber natürlich weiter: Aus
Altpapier produziertes Papier ist nur das zweitbeste Papier.
Das ökologisch vorteilhafteste Papier ist dasjenige, das erst
gar nicht produziert wird, weil die Nachfrage fehlt.
Buchtipp: Erlebnisführer durch die märkischen Naturparke
Weitere Informationen und Bestellung:
www.berlin-recycling.de
Guter Rat ist
nicht teuer
© Antje Delater / PIXELIO
Energieberater
werden
© BUND Berlin
BUNDjugend:
JuLeiCa-Seminar
Die Jugendleitercard ist
die anerkannte Zertifizierung für Menschen, die
Jugendgruppen leiten.
In 40 Stunden informiert
das Seminar über Ziele
und Aufgaben der Jugendarbeit, Gruppenpädagogik,
Persönlichkeitsbildung,
Gesprächsführung sowie
Versicherung, Aufsichtspflicht und Jugendschutz.
Mindestalter für die Teilnahme: 16 Jahre.
18.–20.11.2011 und
09.–11.12.2011
Anmeldung unter
info@bundjugend-berlin.de
030 3928280
Mehr Info unter
www.juleica-berlin.de
© Naturpark Barnim
AKTUELL
So wird die blaue Tonne grün
BUND Berlin hilft beim Senken der Heiz- und
Stromkosten
W
ussten Sie schon, dass auch Waschmaschinen sich in
einen Strom verbrauchenden Stand-by-Modus schalten? Oder dass sich die Anschaffungskosten von Energiesparlampen bereits nach sechs bis neun Monaten durch den niedrigeren Verbrauch lohnen? Und haben Sie eine Vorstellung, ob
Sie mehr oder weniger Heizkosten als die Nachbarn zahlen?
Wenn Sie jetzt dreimal mit Nein geantwortet haben, könnte
sich eine Energie- und Heizkostenberatung für Sie lohnen,
nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus finanzieller
Sicht. In den letzten Jahren haben sich Energiesparberater am
Markt etabliert, die ihr Honorar tatsächlich wert sind. Damit
aber auch diejenigen, die sich eine solche Beratung nicht leisten können, die Möglichkeit bekommen, ordentlich Energiekosten zu sparen, bietet der BUND als einziger Umweltverband
in Berlin eine kostenlose Beratung für Geringverdiener und
Arbeitslose an. Wer sich beraten lassen möchte, muss keinen
Finanz-Striptease vorführen, eine einfache freiwillige Selbstauskunft reicht. Die rund eineinhalbstündige Energiesparberatung liefert statt ökologischer Belehrungen praktische Tipps,
und das wahlweise in Deutsch, Englisch, Russisch, Türkisch,
Polnisch, Französisch, Italienisch und Arabisch.
Schade um das schöne Geld.
Mit der BUND-Energiesparberatung
wäre das nicht passiert
Die bisherigen Beratungen brachten pro Haushalt Einsparung
von mindestens 70 Euro jährlich, in einigen Fällen auch wesentlich mehr. Niedrigere Heizkosten können Hartz-IV-Empfänger
unter Umständen vor Zwangsumzügen bewahren. Dank der
Energiespartipps sank der Energieverbrauch der Beratenen
um durchschnittlich zehn bis zwanzig Prozent, das entspricht
einer CO2-Einsparung von etwa einer Tonne pro Haushalt und
Jahr. Das ist aber noch nicht alles: Die Beraterinnen und Berater geben auch Tipps zur effizienten Abfallvermeidung und
richtigen Entsorgung. Davon profitiert nicht nur die Umwelt:
Die Abfallgebühren machen einen wichtigen Teil der Nebenkosten aus. Sie sinken deutlich, wenn der Vermieter kleinere
Restmülltonnen aufstellen kann.
Kontakt: 030 787900-60, mehr Informationen unter
www.berliner-energiecheck.de
K
ennen Sie das? Sie sitzen gemütlich im ICE von Berlin
in Richtung Hannover, sehen die Landschaft an sich
vorbeiflitzen – aber plötzlich verstellen hohe Erdwälle den
Blick. Was ist los? Geht die Bahn in ihrem Wolfsburg-Boykott
nun so weit, nicht nur nicht anzuhalten, sondern auch die
Stadt vor den Reisenden zu verstecken? Nein, wir sind noch
weit von der Autostadt entfernt und mit den Wällen will die
Bahn nicht Schabernack treiben, sondern die Natur schützen. Genauer gesagt die Großtrappe, einen vom Aussterben
bedrohten Großvogel, der äußerst lärmempfindlich ist. Das
Naturschutzgebiet Havelländisches Luch bei Rathenow, durch
das die ICE-Strecke führt, ist einer der wenigen Bereiche
Deutschlands, wo diese sehr seltenen Vögel leben.
Um die Großtrappe zu beobachten, empfiehlt sich statt der
Reise mit dem Hochgeschwindigkeitszug eine Radtour. Start
und Ziel ist Nennhausen, das von Berlin umsteigefrei mit
dem Regionalexpress zu erreichen ist. Die 43 Kilometer lange
Rundtour führt an der ältesten erhaltenen Backsteinkirche des
Havellandes vorbei über das Bienenmuseum in Möthlow zu
einem Trappenbeobachtungsturm bei Garlitz. Besonders eindrucksvoll sind die Trappen, wenn sich die Männchen in der
Balzzeit zwischen April und Mai in ihrer ganzen Körpergröße
von mehr als einem Meter aufplustern. Der Turmbesuch ist
nicht nur die einfachste Möglichkeit, die Trappen zu beobachten, es ist auch die einzige legale, denn innerhalb des
Naturschutzgebiets ist es aus guten Gründen verboten, die
Wege zu verlassen.
Diese Tour ist nur eine von vielen Touren, die der neue vom
Verband der Nationalparke herausgegebene Erlebnisführer für
Brandenburg und Berlin vorstellt. Mit einem Nationalpark,
drei Biosphärenreservaten und elf Naturparken behandelt
der Führer die herausragenden Natursehenswürdigkeiten
und gleichzeitig einen großen Teil der Landesfläche. Dass
auch die Hauptstadt Erwähnung im Titel findet, verdankt sie
den südlichen Ausläufern des Naturparks Barnim im Bezirk
Pankow. Ausführlich beschreiben die Autoren die jeweiligen
naturlandschaftlichen und zivilisatorischen Sehenswürdigkeiten der Parke, bevor sie pro Gebiet jeweils vier sogenannte Erlebnistouren vorstellen. Dabei finden sich Vorschläge
zum Wandern, Radfahren und Paddeln. Praktischerweise
beginnen beziehungsweise enden die Touren – von einigen
Ausnahmen abgesehen – an Bahnhöfen, für die Anreise aus
Berlin ist ein eigenes Auto daher in der Regel nicht nötig. Im
Serviceteil eines jeden Parkkapitels finden sich Hinweise auf
Gastronomie, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten. Im Fall
des Nationalparks Westhavelland, zu dem das Havelländische
Luch gehört, sind das unter anderem eine Filmtierschule,
ein Spielzeugmuseum sowie Käse- und Kräuterproduzenten
mit eigenen Hofläden. Das Übernachtungsverzeichnis nennt
sowohl Pensionen und Ferienwohnungen als auch Jugendherbergen und Campingplätze.
Einziges Manko dieses liebevoll bebilderten und umfangreichen, aber dennoch handlichen Buchs: Für detaillierte Karten zu den 60 einzelnen Touren fehlt schlicht der Platz. Wer
sich nicht auf Wegmarkierungen vor Ort verlassen will, sollte
daher eine eigene Wanderkarte mitnehmen. sp
Ralf Kalscheur, Florian Engmann, Corinna Schmidt:
Natur erleben. Der Erlebnisführer zu den Nationalen
Naturlandschaften in Brandenburg und Berlin
Herausgegeben vom Verband Deutscher Naturparke e.V.
Klartext Verlag 2011
550 Seiten, 16,95 Euro
ISBN 9 783837 506020
Anzeige
Anzeige
BERLIN
19./ 20. NOV. 2011
Postbahnhof am Ostbahnhof
STUTTGART
3./4. DEZ. 2011
NATUR ERLEBEN
Mitmachen
Der Tonnenstrumpf
Mitmachen
Schwarzpappeln am
Wannseebad retten
Die Echte Schwarzpappel
galt bis vor wenigen
Jahren in Berlin als ausgestorben. Einige Exemplare
gibt es doch noch, unter
anderem am Wannseebad.
Ausufernde Robinien
bedrängen sie dort aber.
In Absprache mit dem
Forstamt reduziert der
BUND die Robinien und
ihre Schößlinge. Nun
werden Freiwillige gesucht,
die – ausgerüstet mit
arbeits- und witterungsfester Kleidung – mit
anpacken. Zur Belohnung
gibt es anschließend Grog,
Glühwein und Alkoholfreies.
Donnerstag, 08.12.2011,
12.00–16.00 Uhr
Treffpunkt: Badeweg Ecke
Kronprinzessinnenweg,
vor der Jugendherberge am
Wannsee
Leitung: Dr. Achim Förster, BUND-Bezirksgruppe
Südwest
Damit genügend Sägen,
Beile und Handschuhe
vorhanden sind, bittet der
BUND um Anmeldung
unter 030 787900-0
(Stichwort Schwarzpappeln)
oder daxforst@web.de
Wanderung durch
die Ruppiner Schweiz
zum Neuruppiner
Weihnachtsmarkt
Durch bewegte Moränenlandschaft und abwechslungsreiche Wälder führt
die Wanderung von Lindow
am Gudelacksee durch
das Rhintal bis zur Boltenmühle. Dabei geht es den
einen oder anderen sanften
Hügel hinauf und hinab,
deutliche Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit
vor über 12.000 Jahren.
Im Restaurant Boltenmühle
besteht die Möglichkeit zur
Einkehr. Nach der Fahrt
nach Neuruppin stehen
ein kleiner Stadtrundgang
und der Besuch auf dem
Weihnachtsmarkt auf dem
Programm.
Samstag, 27.11.2011
BUND-Mitglieder erhalten
zehn Prozent Rabatt.
Anmeldung und Details
unter 030 39731951 oder
www.maerkische-touren.de
alte kelter | Fellbach
Weitere Informationen auf www.heldenmarkt.de
Seite 7
Herausgeber
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Berlin e.V.
Crellestr. 35
10827 Berlin
www.BUND-Berlin.de
und
Landesverband Brandenburg e.V.
Friedrich-Ebert-Str. 114a
14467 Potsdam
www.BUND-Brandenburg.de
Kontakt
Tel. 030 787900-0
E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de
www.BUNDzeit.de
Redaktion
Sebastian Petrich (sp)
Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P.
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Schillerstraße 2
29378 Wittingen
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sujet.design
Uhlandstraße 85
10717 Berlin
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KURZ & BUND
Impressum
Wildtierwechsel,
aber sicher!
Wildtiere in Zahlen
Für unsere Mobilität zahlen andere Arten
einen hohen Preis: Hunderttausende Wildtiere
werden jedes Jahr überfahren, weil Straßen
und Autobahnen ihre Lebensräume zerschneiden. Bei einigen stark gefährdeten
Arten, wie etwa Wildkatze und Fischotter,
stellen Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache dar. Die Straßen nicht zu überqueren,
ist für die Tiere aber auch keine Lösung.
Wenn sie nicht wandern können, fehlt der
Austausch im Genpool, es folgen Inzest und
lokales Artensterben. Um hier wenigsten ein
bisschen Abhilfe zu schaffen, hatten sich Union und FDP in ihrem Koalitionsvertrag dazu
verpflichtet, Lebensräume durch Grünbrücken
wieder miteinander zu vernetzen. Löblich.
Aber wie es eben so ist mit den Damen und
Herren Politikern: Der Versprechung folgt
nicht immer die Tat. Zumindest nicht sofort
und nicht in dem Umfang, wie man es wünschen würde. So mussten die Umweltverbände
erst Druck auf Verkehrsminister Ramsauer
ausüben, damit er Geld für Grünbrücken bereitstellt. Um sicherzugehen, dass das Wiedervernetzungsprogramm vollständig umgesetzt
wird, müssen wir die Politik immer wieder
an ihre Verpflichtungen erinnern. Und dabei
können Sie uns (und vor allem den Wildtieren)
helfen.
Anteil der Fische und Neunaugen,
die in den Berliner Gewässern …
Zahl der Berliner Amphibien- und
Reptilienarten, …
… unter Wolf: 972
Suchen Sie einfach das
wandernde Wildtier auf
www.bund.net oder
klicken Sie direkt auf
www.bund.net/
wildwechsel_aber_sicher
… die ausgestorben oder verschollen
sind: 3
… unter Hase: 47
Die nächste BUNDzeit
erscheint Ende Januar 2012.
Anzeigenschluss ist der
16. Dezember 2011.
Spendenkonto
BUND Berlin
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Kto. 32 888 00
BUND Brandenburg
Mittelbrandenburgische
Sparkasse
BLZ: 160 500 00
Kto. 350 202 62 45
Erbschaften an den BUND
sind nach §13 ErbStG von
der Erbschaftssteuer befreit.
Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an:
erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de
... ausgestorben oder verschollen sind,
in Prozent: 22,2
… Rehe: 214.483
… vom Aussterben bedroht sind,
in Prozent: 5,6
… Wildschweine: 17.931
… Damwild: 3.636
… stark gefährdet sind, in Prozent: 11,1
… Rothirsche: 2.749
… gefährdet sind, in Prozent: 16,7
… bestandsgefördert sind, in Prozent: 5,6
Länge des überörtlichen
Straßennetzes in Deutschland …
Zahl der Schäden…
… in Kilometern: 230.000
… am Oderdeich im Oderbruch,
mutmaßlich von Bibern verursacht
(Frühjahr 2010): 92
Zahl der Wildtierbrücken, …
… die gegenwärtig im Bau sind: 18
… an Straßen (Schlaglöcher) in Berlin
(Frühjahr 2011): ca. 100.000
Suchergebnisse bei youtube …
Täglicher Nahrungsbedarf …
… für „Waschbär“: 1.460
… eines Fuchses, in Gramm: 400
… für „raccoon“: 12.300
… eines Waschbärs, in Gramm: 200–400
… für „Wildtiere“: 820
… eines Eichhörnchens, in Gramm: 80
… für „Wildschweine in Berlin“: 6
… eines Wolfs, in Gramm: 2.000–4.000
Einträge im Berliner Telefonbuch …
… einer Fledermaus, in Mücken: 2.000
… unter Fuchs: 416
… unter Bär: 237
… unter Biber: 20
… die vom Aussterben bedroht sind: 2
… die stark gefährdet sind: 3
… die gefährdet sind: 7
… die nicht gefährdet sind: 4
Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist
im Mitgliedsbeitrag enthalten
Auflage
30.000
Gedruckt auf Ultra Lux
semiglos, 100% Recycling
Zahl der Wildtiere, die bundesweit
von April 2009 bis März 2010
überfahren wurden, darunter …
… deren Status aufgrund schlechter
Datenlage unklar ist: 2
Quellen: Landesregierung Brandenburg, Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bezirksamt Lichtenberg,
Institut für Fischerei Starnberg, Wildhüter St. Hubertus
e.V., Thüringer Naturbrief, Ökologischer Jagdverband e.V.,
Deutsche Telekom, Deutscher Jagdschutzverband, Stiftung
Naturschutz Berlin,
Ich bin natürlich interessiert ...
... am Abonnement der BUNDzeit, 4 Mal im Jahr, Gesamtpreis 5 Euro
(für BUNDmitglieder und BUNDförderer im Jahresbeitrag enthalten)
... bitte senden Sie mir Informationen über den BUND
Berlin
Brandenburg
... bitte senden Sie mir den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin
... an einer Mitgliedschaft beim BUND, denn eine starke Natur- und Umweltlobby braucht eine finanziell
unabhängige Unterstützung (Jahresbeitrag: ab 50 Euro, ermäßigte Beiträge möglich)
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ Ort
E-Mail
Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an:
BUND Berlin • Crellestraße 35 • 10827 Berlin bzw.
BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Straße 114a • 14467 Potsdam
BUNDzeit 11_04
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